Lehrprogramm Komparatistik Sommersemester 2010 M.Kom.1. Basismodul Komparatistik: nur im Wintersemester M.Kom.2. Kanonische Texte der Literaturgeschichte Vorlesung zur Literaturgeschichte 454687 Aufklärung Auerochs, B. Do 10:15-11:45, PH 20 Man braucht nur zu erinnern, daß die Freidenkereien und Aufklärungen nicht die geringsten poetischen Hervorbringungen aufweisen können." So der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in seinen Vorlesungen über Philosophie der Kunst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Selbst die eingefleischtesten Romantiker werden heute kaum mehr so harsch über das 18. Jahrhundert urteilen wollen. Und dennoch: der Ruhm der Aufklärung (und ihre enge Verflochtenheit mit unserem heutigen Selbstverständnis) beruht zweifelsfrei mehr auf ihrem Denken als auf ihrer Poesie. So liegt es nahe, die Poesie der Aufklärung (Klopstock, Lessing, Wieland u.a.) im Zusammenhang mit jenem Denken vorzustellen, in dessen Rahmen sie entstand. In der Vorlesung wird demnach auch von den Poetiken der Aufklärung, vom Klassizismus, von Geschichtsphilosophie, von Politik und ihrer Theorie, von Religion und Religionskritik die Rede sein. Literaturhinweise: Roy Porter: Kleine Geschichte der Aufklärung. Berlin: Wagenbach 1991. - PeterAndré Alt: Aufklärung. Stuttgart/Weimar: Metzler 1996. - Christoph Schulte: Die jüdische Aufklärung. Philosophie - Religion - Geschichte. München: C.H. Beck 2002. 454657 Märchen Lauer, G. Mo 18:15-19:45, ZHG 101 Über kaum eine Gattung gibt es mehr irrige Meinungen als eben über das Märchen. Da scheinen immer noch Großmütter vom Lande kleinen Kindern naive Geschichten zu erzählen. Die Vorlesung erzählt eine andere Geschichte der Märchen. Von den Hungermärchen wird die Rede sein und von den orientalisierenden Stoffen der Märchen, von den epischen Kleinformen im Ausgang des Mittelalters und den Bearbeitungen der Brüder Grimm bis hin zu den Adaptionen der Disney-Filme. Erläut werden die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Märchen, die wenig mit der Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat, zu haben und doch in neuerer Zeit zu einem Versprechen auf ein verlorenes Paradies der Kindheit geworden sind. Man lernt viel bei Max Lüthi: Märchen. Hg. von Heinz Rölleke. 10 Aufl., Metzler. Das Seminarprogramm steht im Netz im stud.ip und unter www.gerhardlauer.de 453422 Das skandinavische Drama Di 10:15-11:45, ZHG 007 Hoff, K. Nicht nur Ibsen, Strindberg, Fosse und Norén haben das skandinavische Drama geprägt, sondern die Geschichte und Bedeutung des skandinavischen Theaters reicht sehr viel weiter zurück und ist von Beginn an grenzüberschreitend wirksam gewesen. Die Vorlesung möchte den historischen Spuren und der Entwicklung des Dramas und Theaters in den skandinavischen Ländern folgen und seine internationalen Bezüge und Wirkungen herausarbeiten. Dabei geht es sowohl um epochenspezifische, sozial- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge als auch um ästhetische Neuerungen, die von der Theaterliteratur ausgegangen sind. 451758 Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext Fr 12:15-13:45, PH 20 Freise, M. 454478 Der französische Roman im 19. Jh. Di 16:15-17:45, PH 20 Schöning, U. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des französischen Romans im 19. Jahrhundert voraussichtlich bis zur Jahrhundertmitte. Behandelt werden die wichtigen Autoren: Chateaubriand, Mme de Staël, Constant, G. Sand, Gautier, Musset, Hugo, Stendhal, Balzac. Auszüge aus ihren Werken, die zu Beginn der Vorlesung als Kopiervorlage bei der Bibliotheksaufsicht ausliegen, werden im Lauf der Vorlesung exemplarisch interpretiert. Die Vorlesung wird im folgenden Semester bis zum Ende des Jahrhunderts fortgesetzt. Klausur (letzte Woche). Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt werden. 454014 Dante – Il Purgatorio Mi 10:15-11:45, VG 3.106 Meier, F. Die Vorlesung möchte die Lektüre und Auseinandersetzung mit Dantes „Divina Commedia“ fortsetzen und an ausgewählten Gesängen der zweiten Cantica nach der Problematik des „poema sacro“, der Selbststilisierung Dantes zum „poeta theologus“ fragen sowie die vor allem im Purgatorium anzutreffenden Reflexionen über die Künste rekonstruieren. Die Vorlesung versucht auch für die Studierenden verständlich zu sein, die die vorangehende Dante-Vorlesung zum „inferno“ nicht haben besuchen können. Creditpoints setzt Anfertigen eines Protokolls voraus. Die Lehrveranstaltung wendet sich ebenfalls an Studierende des Magisterstudiengangs und der Komparatistik. 452469 Lecturas hispanicas: Siglo XX Di 14:15-15:45, MED 23, Humboldtallee 36 Beginn: 13.4. Brandenbeger, T., Paatz, A. La tercera parte de nuestro ciclo de cursos dedicados a la historia de las literaturas española e hispanoamericana se constituye de una serie de lecturas magistrales. Encargadas a diferentes docentes, éstas ofrecerán en su conjunto una panorámica selectiva del inmenso caudal de las letras hispánicas del siglo XX (y principios del XXI). Para ello, se han elegido, por una parte, autores canónicos, imprescindibles, como también obras menos conocidas pero que sí arrojan luz sobre tendencias y fenómenos importantes. A partir de un fragmento que prepararán los estudiantes para cada sesión, se procederá a un análisis textual que desembocará en una presentación concentrada de obra, autor, género y época. Independent Studies „Literatur“ (nach Lektüreliste) Begleitkolloquium Independent Studies n.V. Schaff, B. M.Kom.3. Vertiefungsmodul: Theorie und Ästhetik Vorlesung zu Ästhetik-, Literatur- und Kulturtheorien 454660 Literaturwissenschaft im Nationalsozialismus Mi 14:15-15:45, ZHG 102 Kaiser, G. Wann hört eine geisteswissenschaftliche Disziplin wie die Literaturwissenschaft auf, wissenschaftlich zu sein? Unter diktatorischen Bedingungen, wenn sie aus Zwang, aus Anpassung oder freiwillig politisch wird? Wann ist eine literaturwissenschaftliche Aussage nicht mehr wissenschaftlich, wann wird oder ist sie politisch? Oder kann sie auch beides zugleich sein? War die Neuere deutsche Literaturwissenschaft nach der politischen Zäsur der Machtübergabe von 1933 und während des Nationalsozialismus keine Wissenschaft, waren ihre Vertreter keine Wissenschaftler mehr? Welche Handlungsspielräume hatte das Fach überhaupt zwischen 1933 und 1945? War es durch die Eingriffe der nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik sowie durch ihre eigenen Anpassungsbemühungen fremdbestimmt, oder hat die Disziplin doch weiterhin nach ihren eigenen, (literatur)wissenschaftlichen Regeln funktioniert, ist sie also autonom geblieben? Die Vorlesung will sich dieser nicht leicht zu beantwortenden Fragen annehmen und verfolgt - neben einer Einführung in die Methoden der Wissenschaftshistoriographie und in den wissenschaftspolitischen Kontext des NS - vor allem folgende Ziele: sie will einen Überblick über die wichtigsten literaturwissenschaftlichen Denkstile und deren Vertreter zwischen 1933 und 1945 geben; zugleich soll sie anhand intensiver Textarbeit in die mentalitäts- und argumentationsgeschichtlich fundierte Interpretation wissenschaftlicher Texte einüben. Literatur Literaturhinweise: Holger Dainat/Lutz Danneberg (Hg.): Literaturwissenschaft und NS, Tübingen 2003 454475 Orientalism Do 10:15-11:45, ZHG 104 Schaff, B. Ever since the first translation of the Arabian Nights was published in the early 18th century, the Orient has held an ongoing fascination for the European imagination. Based on Edward Said’s statement that “Orientalism is a Western style for dominating, restructuring and having authority over the orient”, this lecture series will look at various, mostly (but not exclusively) British constructions of the Orient over more than three centuries; considering travelogues, music, art, design, advertising, architecture and films as points of reference. It will explore how Orientalist representations have served or expressed cultural and racial anxieties and colonial policy, it will investigate the main counter discourses that have emerged, and it will challenge and complement Said’s view by introducing the category of gender – neglected by Said - as an analytical tool to analyse Western concepts of the Orient. 454689 Geschichte der Germanistik Mi 18:15-19:45, ZHG 101 Kaiser, G., Kindt, T., Winko, S. Gibt es so etwas wie eine Fortschrittsgeschichte der Germanistik? Oder kehren, im Gewand ständig "neuer" Richtungen und Methoden, lediglich die gleichen "alten" Gegenstände und Themen immer wieder? In welchem Maße hängen die Ergebnisse einer Fachgeschichtsschreibung von den je gewählten wissenschaftsgeschichtlichen Beobachtungs-und Zugangsweisen ab? Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen verfolgt die Ringvorlesung "Die ewige Wiederkehr des Neuen"? - Zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im SoSe 2010 vor allem zwei Ziele: Zum Einen will sie ausgewählte Gegenstandsbereiche, wie u.a. die Geschichte prominenter Themen und Konzepte, das Verhältnis des Faches zu anderen Wissenschaften und zur Öffentlichkeit, der Zusammenhang von Fach- und Gesellschaftsgeschichte, beleuchten. Damit will die Vorlesungsreihe einen Überblick über wesentliche Entwicklungstendenzen des Faches von seinen Anfängen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart liefern. Zum Anderen und zugleich soll es aber auch darum gehen, das Spektrum und die Effekte unterschiedlicher Methoden und Zugänge der Wissenschaftsgeschichtsschreibung - etwa personen-, gegenstands-, diskurs-, phasen- und institutionenorientierte - exemplarisch vorzustellen. 454303 A Survey of British Literature: The Early Modern Period Mi 10:15-11:45, PH 20 Haekel, R. During the 150 years covered in this lecture course, the British Isles witnessed a number of changes and revolutions that still can be felt today. The Protestant Reformation, the colonization of Ireland, and the British Civil War fundamentally shaped modern Great Britain and Ireland. Furthermore, literature written in Renaissance England is immensely rich, ranging from Elizabethan sonnets, long poems over plays to literary theories and extended prose texts. This lecture course will provide an overview of the scope of Early Modern literature and culture. We will look at the development of British Society from 1500 to 1660, read and discuss texts by authors such as Thomas More, Philip Sidney, Edmund Spenser, or John Donne. Special focus will be put on Elizabethan drama and theatre, particularly on the works of William Shakespeare. Watch out for the syllabus on StudIP. A reader will be available two weeks before the beginning of term. 454317 Kulturtheorien Do 10:15-11:45, ZHG 001 Bendix, R., Lipp, C. Kultur ist ein Begriff, der heute in vielen Disziplinen in verwirrend vielen Bedeutungen verwendet wird. In den meisten Fällen wird er gemäß der jeweiligen Fachtradition unterschiedlich interpretiert und begründet. Die Vorlesung versucht deshalb, einerseits einen Überblick über die Entwicklung des Kulturbegriffs und seines praktischen Gebrauchs in konkreten Forschungen zu geben und andererseits vertiefend in eine zentrale, in der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie regelmäßig gebrauchte Theorie einzuführen. Vermittelt werden sollen damit Kenntnisse wichtigster Autoren und der von ihnen verwendeten Schlüsselbegriffe. Die Vorlesung soll gleichzeitig dazu befähigen, sich selbständig Theorien und analytische Konzepte zu erarbeiten und diese für eigene Fragestellungen zu operationalisieren. Die Moddulprüfung besteht aus einer Klausur von 90 Minuten (in der vorletzten Semesterwoche). Eine Leseliste zur Nachbereitung wird jeweils zu den Veranstaltungen ausgegeben. 454645 Maximen, Reflexionen, Aphorismen. Die französischen Moralisten und ihre Fortschreibung in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jh. Helmreich, C. Mo 14:15-15:45, ZHG 001 Der Aphorismus ist in Deutschland eine moderne Gattung, die sich erst in der Zeit um 1800 konstituiert. Zu den Vorbildern der deutschsprachigen Autoren von Aphorismen, Maximen und Reflexionen gehören auch die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, die im deutschsprachigen Raum die Reflexion über die konzise und pointierte Schreibart ganz massiv beeinflussen. In dem Seminar sollen verschiedene Formen aphoristischen Schreibens untersucht werden: gelesen werden u.a. La Rochefoucaulds Maximen und Sentenzen (1664), Pascals Gedanken (Erstausgabe aus dem Nachlass 1670), Chamforts Früchte der vollendeten Zivilisation (1795), Lichtenbergs im Jahr 1800 postum veröffentliche Sudelbücher, die Reflexionen Jean Pauls und Goethes sowie die von den Brüdern Schlegel und von Novalis verfaßten romantischen "Fragmente". Das Seminar versucht nicht nur eine literatur- und ideengeschichtliche Perspektive einzunehmen, sondern soll durch den Rekurs auf die implizit oder explizit formulierten poetologischen Reflexionen der behandelten Autoren auch dabei helfen, eine Theorie der Gattung Aphorismus zu gewinnen. Zur Anschaffung: La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen, Stuttgart: Reclam, 1988 (RUB 678). Literaturhinweise: Blaise Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Themen, hrsg. von Jean-Robert Armogathe, Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 1622). - Nicolas Chamfort, Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken, Charakterzüge. Stuttgart: Reclam, 1977. - Louis Van Delft, Literatur und Anthropologie: menschliche Natur und Charakterlehre, Münster: LIT, 2005. Harald Fricke, Aphorismus, Stuttgart: Metzler, 1984. - Gerhard Neumann, Ideenparadiese. Untersuchungen zur Aphoristik von Lichtenberg, Novalis, Friedrich Schlegel und Goethe, München: Fink, 1976. - Friedemann Spicker, Der Aphorismus: Begriff und Gattung von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1912, Berlin: de Gruyter, 1997. Das detaillierte Programm wird in der ersten Sitzung festgelegt. Independent Studies „Theorie und Ästhetik“ (nach Lektüreliste) Seminar zu Ästhetik-, Literatur- und Kulturtheorien 454690 Desäkularisation als sprachbildende Kraft Di 14:15-15:45, VG 4.106 Stockinger, C. "Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007; Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani (Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe (Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José Casanova). Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005; ders., "Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br. 2009; Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009. 451759 Die Musikalität des Verses Fr 8:15-9:45, SSP 3.124 Freise, M. 451778 Die Kategorie der Ereignishaftigkeit in der Prosa Do 12:15-13:45, SSP 3.124 Freise, M. 455124 Autobiographisches Schreiben von Frauen Do 16:15-17:45, ERZ 816 Torke, C. Wie kaum eine andere Textform ist die Autobiographie derjenige literarische ›Ort‹, an dem sich das Subjekt seiner selbst vergewissern kann. Im Akt des Schreibens fordert es die Einzigartigkeit seiner selbst gegenüber der Außenwelt ein. In Texten des 18. und 19. Jahrhunderts liegt die Betonung hierbei auf der Herausbildung eines männlich-dominierten bürgerlichen Selbstbewusstseins. In Texten, die im ›Emanzipationsjahrhundert der Frau‹ entstanden sind, wird hingegen ein generischer Zusammenhang zwischen dem realhistorischen Emanzipationsprozess und der autobiographischen ›Subjektwerdung der Frau‹ erkennbar. Diesem Aspekt wollen wir uns in dem Seminar „Autobiographisches Schreiben von Frauen“ nähern. Von besonderem Interesse wird dabei die Verbindung von Erinnerungsarbeit, Identitätsstiftung, Krisenbewältigung und ›auktorialer Selbstermächtigung‹ schreibender Frauen sein. Ein zweiter Schwerpunkt wird auf literaturtheoretischen Fragestellungen liegen. Hinzugezogen werden Texte der deutsch-, englisch- und französischsprachigen Literatur. Lektüre: Ruth Klüger: Weiter leben. Eine Jugend. München 1998; Muriel Spark: Robinson. New York 2003. Simone de Beauvoir: Eine gebrochene Frau. Reinbek bei Hamburg 2007; Über einen weiteren Text stimmen wir in der ersten Seminarsitzung ab. Weiterführende Literatur: Wagner-Egelhaaf, Martina: Autobiographie. Stuttgart und Weimar 2005; Geschriebenes Leben. Autobiographik von Frauen. Hrsg. von Michaela Holdenried. Berlin 1995; Finck, Almut: Autobiographisches Schreiben nach dem Ende der Autobiographie. Berlin 1999; Masanek, Nicole: Männliches und weibliches Schreiben? Zur Konstruktion und Subversion in der Literatur. Würzburg 2005; Women, Autobiography, Theory: A Reader. Hrsg. von Sidonie Smith und Julia Watson. Wisconsin 1998; Fuchs, Miriam: The Text is Myself: Women's Life Writing and Catastrophe. Madison, Wisconsin 2004; Literatur – Erinnerung – Identität. Theoriekonzeptionen und Fallstudien. Hrsg. von Astrid Erll, Marion Gymnich und Ansgar Nünning. Trier 2003; Kultur und Gedächtnis. Hrsg. von Jan Assmann und Tonio Hölscher. Frankfurt am Main 1988. 455021 Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik Block: 14./15.05.2010 und 21./22.05.2010, 09:30-17:30, SDP 0.210 Cooper, I. Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein, die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann. In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell, A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt. Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg. Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln. Sekundärliteratur Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999) Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen amerikanischer Lyrik (Winter: 2004) Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2 454788 Neue kognitive Ansätze in Linguistik und Literaturwissenschaft Lauer, G., Holler, A. Fr 10:15-13:45, SDP 1.245 1. Termin am 16.04.2010 findet im Raum 117 SDP statt! Wie Sprache strukturiert ist, in welcher Abfolge Syntax, Semantik und Prosodie verarbeitet werden oder wie Texte zu bedeutungstragenden Einheiten werden, auf solche Fragen antworten kognitionswissenschaftlich angeleitete Ansätze in Linguistik und Literaturwissenschaft. Ihre Ergebnisse werden für beide Fächer immer wichtiger. Im Seminar lesen wir neueste Forschungsaufsätze und etablierte Referenzarbeiten der kognitiven Linguistik, Literaturwissenschaft und Psychologie und diskutieren mögliche experimentelle Operationalisierungen von Befunden und Hypothesen. Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit dem Courant-Forschungszentrum "Multilayered Text Protocol" statt. 454708 Literatur im NS Block: 23./24.04.2010 und 28./29.05.2010, 09:30-17:30, SDP 0.210 Vorbesprechung: Mi 14.04.2010, 16:15-17:45, SDP 1.245 Kaiser, G. Das Seminar verfolgt - neben einer Einführung in wissenschaftshistoriographische Methodenfragen und in den wissenschaftspolitischen Kontext des NS - vor allem folgende Ziele: es beleuchtet intensiv die Frage nach dem Verhältnis zwischen Geisteswissenschaften und Politik während des NS am Beispiel der Neueren deutschen Literaturwissenschaft; es soll einen Überblick über die wichtigsten literaturwissenschaftlichen Denkstile und deren Vertreter zwischen 1933 und 1945 geben; zugleich soll es anhand intensiver, gemeinsamer Textarbeit in die mentalitäts- und argumentationsgeschichtlich fundierte Interpretation (literatur-)wissenschaftlicher Texte einüben. Schließlich diskutiert es Theorien, Modelle und Konzepte der Wissenschaftsgeschichtsschreibung. Literaturhinweise: Holger Dainat/Lutz Danneberg (Hg.): Literaturwissenschaft und NS, Tübingen 2003 M.Kom.4. Vertiefungsmodul Theorie und Ästhetik Vorlesung zu Ästhetik-, Literatur- und Kulturtheorien 454475 Orientalism Do 10:15-11:45, ZHG 104 Schaff, B. Ever since the first translation of the Arabian Nights was published in the early 18th century, the Orient has held an ongoing fascination for the European imagination. Based on Edward Said’s statement that “Orientalism is a Western style for dominating, restructuring and having authority over the orient”, this lecture series will look at various, mostly (but not exclusively) British constructions of the Orient over more than three centuries; considering travelogues, music, art, design, advertising, architecture and films as points of reference. It will explore how Orientalist representations have served or expressed cultural and racial anxieties and colonial policy, it will investigate the main counter discourses that have emerged, and it will challenge and complement Said’s view by introducing the category of gender – neglected by Said - as an analytical tool to analyse Western concepts of the Orient. 454689 Geschichte der Germanistik Mi 18:15-19:45, ZHG 101 Kaiser, G., Kindt, T., Winko, S. Gibt es so etwas wie eine Fortschrittsgeschichte der Germanistik? Oder kehren, im Gewand ständig "neuer" Richtungen und Methoden, lediglich die gleichen "alten" Gegenstände und Themen immer wieder? In welchem Maße hängen die Ergebnisse einer Fachgeschichtsschreibung von den je gewählten wissenschaftsgeschichtlichen Beobachtungs-und Zugangsweisen ab? Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen verfolgt die Ringvorlesung "Die ewige Wiederkehr des Neuen"? - Zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im SoSe 2010 vor allem zwei Ziele: Zum Einen will sie ausgewählte Gegenstandsbereiche, wie u.a. die Geschichte prominenter Themen und Konzepte, das Verhältnis des Faches zu anderen Wissenschaften und zur Öffentlichkeit, der Zusammenhang von Fach- und Gesellschaftsgeschichte, beleuchten. Damit will die Vorlesungsreihe einen Überblick über wesentliche Entwicklungstendenzen des Faches von seinen Anfängen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart liefern. Zum Anderen und zugleich soll es aber auch darum gehen, das Spektrum und die Effekte unterschiedlicher Methoden und Zugänge der Wissenschaftsgeschichtsschreibung - etwa personen-, gegenstands-, diskurs-, phasen- und institutionenorientierte - exemplarisch vorzustellen. 454317 Kulturtheorien Do 10:15-11:45, ZHG 001 Bendix, R., Lipp, C. Kultur ist ein Begriff, der heute in vielen Disziplinen in verwirrend vielen Bedeutungen verwendet wird. In den meisten Fällen wird er gemäß der jeweiligen Fachtradition unterschiedlich interpretiert und begründet. Die Vorlesung versucht deshalb, einerseits einen Überblick über die Entwicklung des Kulturbegriffs und seines praktischen Gebrauchs in konkreten Forschungen zu geben und andererseits vertiefend in eine zentrale, in der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie regelmäßig gebrauchte Theorie einzuführen. Vermittelt werden sollen damit Kenntnisse wichtigster Autoren und der von ihnen verwendeten Schlüsselbegriffe. Die Vorlesung soll gleichzeitig dazu befähigen, sich selbständig Theorien und analytische Konzepte zu erarbeiten und diese für eigene Fragestellungen zu operationalisieren. Die Moddulprüfung besteht aus einer Klausur von 90 Minuten (in der vorletzten Semesterwoche). Eine Leseliste zur Nachbereitung wird jeweils zu den Veranstaltungen ausgegeben. 454645 Maximen, Reflexionen, Aphorismen. Die französischen Moralisten und ihre Fortschreibung in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jh. Helmreich, C. Mo 14:15-15:45, ZHG 001 Der Aphorismus ist in Deutschland eine moderne Gattung, die sich erst in der Zeit um 1800 konstituiert. Zu den Vorbildern der deutschsprachigen Autoren von Aphorismen, Maximen und Reflexionen gehören auch die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, die im deutschsprachigen Raum die Reflexion über die konzise und pointierte Schreibart ganz massiv beeinflussen. In dee Vorlesung sollen verschiedene Formen aphoristischen Schreibens untersucht werden: gelesen werden u.a. La Rochefoucaulds Maximen und Sentenzen (1664), Pascals Gedanken (Erstausgabe aus dem Nachlass 1670), Chamforts Früchte der vollendeten Zivilisation (1795), Lichtenbergs im Jahr 1800 postum veröffentliche Sudelbücher, die Reflexionen Jean Pauls und Goethes sowie die von den Brüdern Schlegel und von Novalis verfaßten romantischen "Fragmente". Die Vorlesung versucht nicht nur eine literatur- und ideengeschichtliche Perspektive einzunehmen, sondern soll durch den Rekurs auf die implizit oder explizit formulierten poetologischen Reflexionen der behandelten Autoren auch dabei helfen, eine Theorie der Gattung Aphorismus zu gewinnen. Zur Anschaffung: La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen, Stuttgart: Reclam, 1988 (RUB 678). Literaturhinweise: Blaise Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Themen, hrsg. von Jean-Robert Armogathe, Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 1622). - Nicolas Chamfort, Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken, Charakterzüge. Stuttgart: Reclam, 1977. - Louis Van Delft, Literatur und Anthropologie: menschliche Natur und Charakterlehre, Münster: LIT, 2005. Harald Fricke, Aphorismus, Stuttgart: Metzler, 1984. - Gerhard Neumann, Ideenparadiese. Untersuchungen zur Aphoristik von Lichtenberg, Novalis, Friedrich Schlegel und Goethe, München: Fink, 1976. - Friedemann Spicker, Der Aphorismus: Begriff und Gattung von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1912, Berlin: de Gruyter, 1997. Das detaillierte Programm wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. Independent Studies „Theorie und Ästhetik“ (nach Lektüreliste) M.Kom.5. Vertiefungsmodul Antike als Bezugsfeld – Griechische/Römische Literatur in Tradition und Rezeption Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren Literaturen/Kulturen rezipiert wurden 454321 Einführung in die homerischen Epen Fr 8:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer Literatur interessiert sind. Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung. 454436 Das antike Epyllion Do 8:15-9:45, MED 23 Kuhlmann, P.A. Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben, es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer Mücke und einem Kräuterkäse. Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen. Seminar über ein thematisch zur Vorlesung passendes Werk der griechischen/römischen Literatur und ein ebenfalls thematisch entsprechendes einer späteren Literatur 454322 Homer, Odyssee Di 8.15-9.45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung, seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns, die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’). Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H. van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden. M.Kom.6. Epochen synchron Vorlesung zu einer literarischen Epoche 1. Moderne 453022 Postmodernism, New Ethnic Literatures, Recent Developments: U.S. Literature from the Second World War to the Age of Hegemony (A Cultural History of American Literature VI) Kelleter, F. Mo 14:15-15:45, ZHG 103 Having emerged from World War II as a world power, the United States faced numerous problems of cultural self-definition in the second half of the twentieth century. While the Cold War imposed a role of international leadership on the nation, American culture was frequently ambivalent about its new position in the world. Domestic developments and crises—such as the advent of a post-industrial economical order, suburbanization, a new protest culture, the decline of the liberal consensus, political assassinations, culture wars, 9/11—contributed to a widespread sense of unease concerning the meaning and coherence of American culture. Today, after the end of the Cold War and with the onset of America's military hegemony and its possible economic decline, many of these problems of selfidentification have been radicalized in unexpected ways. As a result, the years between 1945 and 2010, showing the U.S. at its most powerful and prosperous, have been marked by more anxiety and more discontent than any other period in American history. Cultural production within this era was almost always innovative, often playful, frequently belligerent, sometimes outrageous and hilarious. It gave us the Beat Movement, the counter-culture of the sixties, pop art, the New Hollywood, postmodernism, new ethnic literatures, cyberpunk, neo-realism, HBO, McSweeney's, the Internet. In this lecture course, we will discuss selected phases and moments of American cultural and literary history after World War II. Readings will include poems by Robert Lowell, Sylvia Plath, Adrienne Rich, Allen Ginsberg, Frank O’Hara, and John Ashbery; plays by Tennessee Williams, Arthur Miller, Sam Shepard, and David Mamet; prose by John Updike, Andy Warhol, Thomas Pynchon, Bret Easton Ellis. We will also be concerned with various ethnic literatures after 1945, such as African American literature (Ralph Ellison, Amiri Baraka, Toni Morrison), Jewish American literature (Saul Bellow, Cynthia Ozick, Philip Roth), Native American Literature (Louise Erdrich, N. Scott Momaday, Gerald Vizenor), and Chicano/a Literature (Gloria Anzaldúa, Sandra Cisneros, Richard Rodriguez). For a final selection, see syllabus. Texts: Many of our texts are collected in Nina Baym et al., ed. The Norton Anthology of American Literature (6th or 7th edition, vol. E). Additional texts will be made available in a reader at the copyshop "Klartext." 2. Romantik 454646 Romantik Mo 16:15-17:45, VG 2.101 Stockinger, C. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die literarhistorische Epoche der Romantik. Behandelt werden zum einen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sowie theoretische Fundierungen der Epoche (Philosophie - Buchhandel und Lesegeschichte - Romantik und Aufklärung - Theorie und Praxis des romantischen Fragments - Politik und Gesellschaft - Wissenschaften), zum anderen kanonische Texte der literarischen Romantik: Erzählungen und Märchen (Tieck, Arnim, Brentano, Brüder Grimm, Fouqué, Hoffmann, Kleist, Eichendorff), Romane (Tieck, Klingemann, Novalis, F. Schlegel, Arnim, Hoffmann, Eichendorff), Lyrik (Brentano, Eichendorff, Arnim u.a.) sowie Drama und Oper (Tieck, Schlegel, Kleist, Goethe, Hoffmann, Fouqué). Literatur Zur Vorbereitung: Detlef Kremer, Romantik, 3., aktualisierte Auflage, Stuttgart/Weimar 2007 (Lehrbuch Germanistik). 3. Aufklärung 454687 Aufklärung Do 10:15-11:45, PH 20 Auerochs, B. Man braucht nur zu erinnern, daß die Freidenkereien und Aufklärungen nicht die geringsten poetischen Hervorbringungen aufweisen können." So der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in seinen Vorlesungen über Philosophie der Kunst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Selbst die eingefleischtesten Romantiker werden heute kaum mehr so harsch über das 18. Jahrhundert urteilen wollen. Und dennoch: der Ruhm der Aufklärung (und ihre enge Verflochtenheit mit unserem heutigen Selbstverständnis) beruht zweifelsfrei mehr auf ihrem Denken als auf ihrer Poesie. So liegt es nahe, die Poesie der Aufklärung (Klopstock, Lessing, Wieland u.a.) im Zusammenhang mit jenem Denken vorzustellen, in dessen Rahmen sie entstand. In der Vorlesung wird demnach auch von den Poetiken der Aufklärung, vom Klassizismus, von Geschichtsphilosophie, von Politik und ihrer Theorie, von Religion und Religionskritik die Rede sein. Literaturhinweise: Roy Porter: Kleine Geschichte der Aufklärung. Berlin: Wagenbach 1991. - PeterAndré Alt: Aufklärung. Stuttgart/Weimar: Metzler 1996. - Christoph Schulte: Die jüdische Aufklärung. Philosophie - Religion - Geschichte. München: C.H. Beck 2002. Seminar zur selben literarischen Epoche aus einer anderen Philologie Musikwissenschaft oder Kunstgeschichte oder Geschichte oder Philosophie oder 1. Moderne 454753 Twentieth Century Poetry Fr 12:15-13:45, SEP 0.244 Radu, A.-R. We shall focus on the following (thematic) clusters: the Great War in poetry, Modernism, NeoRomanticism, the Movement, and immigrant and Black poetry. Among contemporary poets we shall pay special attention to Carol Ann Duffy, the present poet laureate. Geographically, our locations will be England, Ireland, Scotland, and Canada. Readings: In preparation for this course, please revise your knowledge about poetry analysis (rhetorical devices, figures of speech, and interpretation) by reading James Fenton’s concise and entertaining An Introduction to English Poetry (London: Viking, 2002). Also read all the texts of the poems that will be made available in an online reader on Stud.IP, before the beginning of the class. Requirements: a 15-minute individual presentation, 2 response papers, term paper 454464 Mensch, Moral und Geschichte: Bernard Williams Di 18:15-19:45, VG 3.102 Brandhorst, M. Bernard Williams (1929 - 2003) gehört zu den bedeutensten und einflussreichsten Philosophen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk behandelt eine Vielfalt von theoretischen, praktischen und historischen Themen, die Williams nicht nur mit Scharfsinn und rhetorischer Brillanz, sondern auch mit großer philosophischer und menschlicher Einsicht entwickelt. Seine Texte sind schwieriger, als sie zunächst zu sein scheinen, und sie sind philosophisch voraussetzungsreich; sie gehören aber auch zu den anregendsten und reichhaltigsten der gegenwärtigen Philosophie. Im Seminar werden wir uns auf Themen der philosophischen Ethik beschränken, aber zugleich mit Williams eine "geschichtliche Wende" vollziehen. Themen, die uns im Lauf des Semesters beschäftigen werden, sind: die Frage nach dem guten Leben; die Kritik an einer Moral, die zu einem "Moralsystem" degeneriert ist; die Neuorientierung an der Antike; die Frage der Struktur und ethischen Bedeutsamkeit des Charakters; die Möglichkeit des moralischen Zufalls; die internalistische Konzeption praktischer Gründe; die an Nietzsche orientierte genealogische Betrachtung ethischer Institutionen; die Idee der Menschlichkeit; die Möglichkeit von objektiver Wahrheit in Wissenschaft und Ethik. Die zu besprechenden Texte werden zu Beginn des Semesters in Form eines Readers zusammengestellt. Zur Vorbereitung seien empfohlen: B. Williams, Ethics and the Limits of Philosophy. Hrsg. v. A. Moore. London: Routledge, 2006 und B. Williams, Moral Luck. Cambridge: Cambridge University Press, 1981 454694 Kafkas Spätwerk Mi 10:15-11:45, ERZ N611 Auerochs, B. In seinen allerletzten Lebensjahren gelingen Kafka zwei Dinge, an denen er zuvor stets gescheitert war: er verlässt Prag, und er lebt (in einer anderen Stadt) mit einer Frau zusammen. Zudem bringt er die Kraft auf, zum dritten Mal in seinem Leben einen Roman in Angriff zu nehmen, und treibt ihn weiter voran, als es ihm mit den anderen beiden gelungen war. Er hat die Strafphantasien, die sein schriftstellerisches Debüt bestimmten, weitgehend aufgegeben und verfasst stattdessen nachdenkliche Erzählungen über Tiere, die mit seinem Judentum und mit seiner Schriftstellerexistenz zu tun haben. Er lernt intensiv Hebräisch und denkt noch in seinem geschwächten und todesnahen Zustand gelegentlich ernsthaft daran, nach Palästina auszuwandern. Die Eintragungen ins Tagebuch werden rarer, auch immer kryptischer, das Tagebuch wird mehr und mehr ein "Metatagebuch". Nicht zuletzt beginnt Kafka auch einen fremden Blick auf jene Vorstellung zu werfen, die ihn früher am Leben hielt: diejenige eines Menschen, der ganz aus "Literatur" besteht und, wie ein Insasse einer unauffindbar abgeschiedenen Kerkerzelle, seiner einzigen Leidenschaft frönt. Mit diesem späten Kafka, der kaum mehr etwas mit dem Kafkabild unserer Kultur zu schaffen hat, wollen wir uns im Seminar ausführlich befassen. Literaturhinweise: Textgrundlage des Seminars ist die auf der Basis der hist.-krit. Kafkaausgabe bei S. Fischer erschienene Studienausgabe. (Bitte keine älteren Ausgaben mehr verwenden!) - Ein Gipfel biographischer Kunst ist: Reiner Stach: Kafka. Die Jahre der Entscheidungen. Frankfurt am Main: S. Fischer 2002; Kafka. Die Jahre der Erkenntnis. Frankfurt am Main: S. Fischer 2008 (dieser Band behandelt die Jahre 1916-1924). - Weniger Einfühlungsvermögen für den Dichter bei: Peter-André Alt: Franz Kafka. Der ewige Sohn. München: C.H. Beck 2005. - Ausgezeichnet geeignet als knappe Einführung auf neuestem Stand: Andreas B. Kilcher: Franz Kafka. Leben - Werk - Wirkung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008. (Suhrkamp BasisBiographie) 2. Romantik 454684 Die Literatur der Romantik Detken, A., Kaiser, G. Block 11./12.06.2010 und 18./19.06.2010, 09:30-17:30, SDP 1.245 Vorbesprechung: Mi 14.04.2010, 18:15-19:45, SDP 1.245 Das Seminar möchte einen textfundierten und gattungsübergreifenden Überblick vermitteln über Tendenzen und Ausprägungen der deutschsprachigen Literatur der Romantik. Im Vordergrund stehen dabei die textnahe Analyse einiger zentraler literarischer Dokumente dieser Phase sowie die Klärung der mentalitäts-, kultur- und literaturgeschichtlichen Hintergründe dieser äußerst heterogenen, Künste übergreifenden Strömung. Das Spektrum der thematisierten Texte umfasst dabei sowohl einige Auszüge der maßgeblichen programmatisch-philosophischen Schriften (Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Novalis), als auch lyrische, epische und dramatische Texte (u.a. Tieck, Novalis, Klingemann, E.T.A. Hoffmann, Kleist). Teilnahmebedingung ist die Übernahme einer (Kurz-)Präsentation sowie die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und Vorbereitung auch umfangreicherer Texte. Folgende Primärtexte sollten bis zum ersten Wochenendblock gelesen sein: Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert (Reclam UB 7732); ders: Der gestiefelte Kater (Reclam UB 8916); Friedrich Schlegel: Lucinde (Reclam UB 320); Novalis: Heinrich von Ofterdingen (Reclam UB 8939); Bonaventura (E.A.F. Klingemann): Nachtwachen (Reclam UB 8926); E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann ( Reclam UB 230); E.T.A. Hoffmann: Der goldene Topf (Reclam UB 101); Joseph von Eichendorff: Das Marmorbild; Das Schloß Dürande (Reclam UB 2365). Ein detaillierter Arbeitsplan wird in der Einführungssitzung vorgelegt. Als vorbereitende Lektüre sei empfohlen: Kremer, Detlef: Romantik, 2. Aufl., Stuttgart 2003 sowie die Anthologie Romantik in der Reihe Die deutsche Literatur in Text und Darstellung (2 Bände, Reclam). 3. Aufklärung 454696 Der Roman des 18. Jh. Mi 16:15-17:45, KHW 0.118 Auerochs, B. Das Seminar behandelt die Geschichte des Romans in dem Jahrhundert, in dem er sich anschickt, von einer vielgelesenen zu einer allgemein anerkannten Gattung zu werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts finden sich die Kunstanforderungen für den Roman erstmals in eine Höhe geschraubt, die früheren Generationen noch befremdlich erschienen wäre. Diese Entwicklung gilt es nachzuvollziehen. Der Schwerpunkt des Seminars wird auf der deutschsprachigen Literatur liegen, ein gelegentlicher Seitenblick auf Europa ist jedoch unverzichtbar. Da das Lektürepensum für das Seminar (auch wenn wir für einzelne Texte mehrere Sitzungen veranschlagen) nicht gering sein wird, bitte ich um Lektüre folgender Texte bereits in den Semesterferien: Gellert: Schwedische Gräfinn; Voltaire: Candide; Wezel: Belphegor; Wieland: Geschichte des Agathon (Erstfassung 1766/67); Goethe: Werther, Wilhelm Meisters Lehrjahre. Zur Einführung können dienen die Artikel "Roman" im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft (H. Steinecke), im Fischer Lexikon Literatur (M. Engel) und in Religion in Geschichte und Gegenwart (B. Auerochs)), jeweils mit weiterführender Literatur. Überblicksdarstellung mit Schwerpunkt auf der Poetik des Romans: Viktor Žmegač: Der europäische Roman. Geschichte seiner Poetik. Tübingen: Niemeyer 1990 (21991). Überblicksdarstellung mit Schwerpunkt auf den Werken: Manfred Engel: Der Roman der Goethezeit. Bd. 1. Stuttgart: Metzler 1993. (Behandelt trotz seines Titels auch ausführlich den Roman des 18. Jahrhunderts vor der Goethezeit) 455084 Kant, Kritik der Urteilskraft I: Einleitung und Ästhetik Mi 16:15-17:45, KHW 0.115 Brandt, A. Kants dritte "Kritik", die "Kritik der Urteilskraft" von 1790, ist ein aus thematisch heterogenen Teilen zusammengesetztes Werk, über deren Zusammenhang viel gerätselt worden ist. Es beschäftigt sich auf unterschiedlichen Ebenen mit dem Begriff der Zweckmäßigkeit als einem zwischen verschiedenen Bereichen der Erkenntnis vermittelnden Prinzip. Nach Kant ergibt sich aus der besonderen Funktion der Urteilskraft ein mittlerer Bereich zwischen theoretischer und praktischer Erkenntnis, in dem er einerseits die Ästhetik, andererseits die Lehre von der Zweckmäßigkeit in der Natur ansiedelt und jeweils in einer "Kritik" hinsichtlich ihrer Möglichkeit untersucht. Der erste Teil - Kants Lehre vom Schönen und Erhabenen und die damit verbundene Theorie der Geschmacksurteile, denen er eine spezifische Art von objektiver Gültigkeit zuschreibt - ist der bekannteste Teil des Werkes, der die kunsttheoretischen Debatten des ausgehenden 18. Jahrhunderts beeinflusst hat. In diesem Seminar soll außer der Einleitung nur dieser erste Teil gelesen und diskutiert werden. Eine Fortsetzung, die den zweiten Teil (die "Kritik der teleologischen Urteilskraft") behandelt, wird u.U. im folgenden Semester stattfinden. Empfohlene Textausgabe: Kant, Kritik der Urteilskraft, hg. v. H. Klemme, Hamburg: Meiner, 2001 (Philosophische Bibliothek Bd. 507). Andere lieferbare Ausgaben können benutzt werden. Einen ersten Eindruck von der Thematik gibt die in der genannten Ausgabe enthaltene Einleitung von H. Klemme, insbes. S. XXXII-LXXI. Monographie zum Thema: W. Wieland, Urteil und Gefühl, Göttingen 2001. M.Kom.7. Vertiefungsmodul Epochen diachron Vorlesung zur Literaturgeschichte 454657 Märchen Mo 18:15-19:45, ZHG 101 Lauer, G. Über kaum eine Gattung gibt es mehr irrige Meinungen als eben über das Märchen. Da scheinen immer noch Großmütter vom Lande kleinen Kindern naive Geschichten zu erzählen. Die Vorlesung erzählt eine andere Geschichte der Märchen. Von den Hungermärchen wird die Rede sein und von den orientalisierenden Stoffen der Märchen, von den epischen Kleinformen im Ausgang des Mittelalters und den Bearbeitungen der Brüder Grimm bis hin zu den Adaptionen der Disney-Filme. Erläut werden die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Märchen, die wenig mit der Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat, zu haben und doch in neuerer Zeit zu einem Versprechen auf ein verlorenes Paradies der Kindheit geworden sind. Man lernt viel bei Max Lüthi: Märchen. Hg. von Heinz Rölleke. 10 Aufl., Metzler. Das Seminarprogramm steht im Netz im stud.ip und unter www.gerhardlauer.de 454689 Geschichte der Germanistik Mi 18:15-19:45, ZHG 101 Kaiser, G., Kindt, T., Winko, S. Gibt es so etwas wie eine Fortschrittsgeschichte der Germanistik? Oder kehren, im Gewand ständig "neuer" Richtungen und Methoden, lediglich die gleichen "alten" Gegenstände und Themen immer wieder? In welchem Maße hängen die Ergebnisse einer Fachgeschichtsschreibung von den je gewählten wissenschaftsgeschichtlichen Beobachtungs-und Zugangsweisen ab? Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen verfolgt die Ringvorlesung "Die ewige Wiederkehr des Neuen"? - Zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im SoSe 2010 vor allem zwei Ziele: Zum Einen will sie ausgewählte Gegenstandsbereiche, wie u.a. die Geschichte prominenter Themen und Konzepte, das Verhältnis des Faches zu anderen Wissenschaften und zur Öffentlichkeit, der Zusammenhang von Fach- und Gesellschaftsgeschichte, beleuchten. Damit will die Vorlesungsreihe einen Überblick über wesentliche Entwicklungstendenzen des Faches von seinen Anfängen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart liefern. Zum Anderen und zugleich soll es aber auch darum gehen, das Spektrum und die Effekte unterschiedlicher Methoden und Zugänge der Wissenschaftsgeschichtsschreibung - etwa personen-, gegenstands-, diskurs-, phasen- und institutionenorientierte - exemplarisch vorzustellen. 453422 Das skandinavische Drama Di 10:15-11:45, ZHG 007 Hoff, K. Nicht nur Ibsen, Strindberg, Fosse und Norén haben das skandinavische Drama geprägt, sondern die Geschichte und Bedeutung des skandinavischen Theaters reicht sehr viel weiter zurück und ist von Beginn an grenzüberschreitend wirksam gewesen. Die Vorlesung möchte den historischen Spuren und der Entwicklung des Dramas und Theaters in den skandinavischen Ländern folgen und seine internationalen Bezüge und Wirkungen herausarbeiten. Dabei geht es sowohl um epochenspezifische, sozial- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge als auch um ästhetische Neuerungen, die von der Theaterliteratur ausgegangen sind. 454645 Maximen, Reflexionen, Aphorismen. Die französischen Moralisten und ihre Fortschreibung in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jh. Helmreich, C. Mo 14:15-15:45, ZHG 001 Der Aphorismus ist in Deutschland eine moderne Gattung, die sich erst in der Zeit um 1800 konstituiert. Zu den Vorbildern der deutschsprachigen Autoren von Aphorismen, Maximen und Reflexionen gehören auch die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, die im deutschsprachigen Raum die Reflexion über die konzise und pointierte Schreibart ganz massiv beeinflussen. In dee Vorlesung sollen verschiedene Formen aphoristischen Schreibens untersucht werden: gelesen werden u.a. La Rochefoucaulds Maximen und Sentenzen (1664), Pascals Gedanken (Erstausgabe aus dem Nachlass 1670), Chamforts Früchte der vollendeten Zivilisation (1795), Lichtenbergs im Jahr 1800 postum veröffentliche Sudelbücher, die Reflexionen Jean Pauls und Goethes sowie die von den Brüdern Schlegel und von Novalis verfaßten romantischen "Fragmente". Die Vorlesung versucht nicht nur eine literatur- und ideengeschichtliche Perspektive einzunehmen, sondern soll durch den Rekurs auf die implizit oder explizit formulierten poetologischen Reflexionen der behandelten Autoren auch dabei helfen, eine Theorie der Gattung Aphorismus zu gewinnen. Zur Anschaffung: La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen, Stuttgart: Reclam, 1988 (RUB 678). Literaturhinweise: Blaise Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Themen, hrsg. von Jean-Robert Armogathe, Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 1622). - Nicolas Chamfort, Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken, Charakterzüge. Stuttgart: Reclam, 1977. - Louis Van Delft, Literatur und Anthropologie: menschliche Natur und Charakterlehre, Münster: LIT, 2005. Harald Fricke, Aphorismus, Stuttgart: Metzler, 1984. - Gerhard Neumann, Ideenparadiese. Untersuchungen zur Aphoristik von Lichtenberg, Novalis, Friedrich Schlegel und Goethe, München: Fink, 1976. - Friedemann Spicker, Der Aphorismus: Begriff und Gattung von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1912, Berlin: de Gruyter, 1997. Das detaillierte Programm wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 454478 Der französische Roman im 19. Jh. Di 16:15-17:45, PH 20 Schöning, U. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des französischen Romans im 19. Jahrhundert voraussichtlich bis zur Jahrhundertmitte. Behandelt werden die wichtigen Autoren: Chateaubriand, Mme de Staël, Constant, G. Sand, Gautier, Musset, Hugo, Stendhal, Balzac. Auszüge aus ihren Werken, die zu Beginn der Vorlesung als Kopiervorlage bei der Bibliotheksaufsicht ausliegen, werden im Lauf der Vorlesung exemplarisch interpretiert. Die Vorlesung wird im folgenden Semester bis zum Ende des Jahrhunderts fortgesetzt. Klausur (letzte Woche). Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt werden. 454014 Dante – Il Purgatorio Mi 10:15-11:45, VG 3.106 Meier, F. Die Vorlesung möchte die Lektüre und Auseinandersetzung mit Dantes „Divina Commedia“ fortsetzen und an ausgewählten Gesängen der zweiten Cantica nach der Problematik des „poema sacro“, der Selbststilisierung Dantes zum „poeta theologus“ fragen sowie die vor allem im Purgatorium anzutreffenden Reflexionen über die Künste rekonstruieren. Die Vorlesung versucht auch für die Studierenden verständlich zu sein, die die vorangehende Dante-Vorlesung zum „inferno“ nicht haben besuchen können. Creditpoints setzt Anfertigen eines Protokolls voraus. Die Lehrveranstaltung wendet sich ebenfalls an Studierende des Magisterstudiengangs und der Komparatistik. 450330 Le Dragon et la Fourmi. Bestiaire et imaginaire dans la littérature médiévale Trachsler, R. Mi 16:15-17:45, HDW 2.110 Au sens propre, un bestiaire, au Moyen Age, est un livre qui décrit les animaux. Un tel livre fournit, pour un nombre assez restreint de quadrupèdes, d’oiseaux, de poissons et de reptiles, une description “scientifique” et, surtout, la “signification” de leurs caractéristiques. Ainsi, le lion, dont la partie scientifique dit qu’il efface ses traces avec sa queue quand il marche, devient l’image du Christ, qui dissimula sa nature divine tant qu’il était sur terre. Dans le bestiaire médiéval, le regard sur l’animal est donc davantage conditionné par la vision de l’univers tout entier que par l’observation de la nature. C’est ainsi que s’explique la présence, dans ces textes, d’animaux qui “n’existent pas”, comme la licorne, le dragon, la sirène. Dans ce séminaire, on lira essentiellement les bestiaires, mais nous aborderons également la littérature encyclopédique du Moyen Age, ainsi que la littérature animalière, comme les fables, et le bestiaire “exotique” tel qu’il apparaît dans le Roman d’Alexandre ou chez Marco Polo. Une attention particulière sera accordée à l’iconographie. 452469 Lecturas hispanicas: Siglo XX Di 14:15-15:45, MED 23, Humboldtallee 36 Beginn: 13.4. Brandenbeger, T., Paatz, A. La tercera parte de nuestro ciclo de cursos dedicados a la historia de las literaturas española e hispanoamericana se constituye de una serie de lecturas magistrales. Encargadas a diferentes docentes, éstas ofrecerán en su conjunto una panorámica selectiva del inmenso caudal de las letras hispánicas del siglo XX (y principios del XXI). Para ello, se han elegido, por una parte, autores canónicos, imprescindibles, como también obras menos conocidas pero que sí arrojan luz sobre tendencias y fenómenos importantes. A partir de un fragmento que prepararán los estudiantes para cada sesión, se procederá a un análisis textual que desembocará en una presentación concentrada de obra, autor, género y época. 454303 A Survey of British Literature: The Early Modern Period Mi 10:15-11:45, PH 20 Haekel, R. During the 150 years covered in this lecture course, the British Isles witnessed a number of changes and revolutions that still can be felt today. The Protestant Reformation, the colonization of Ireland, and the British Civil War fundamentally shaped modern Great Britain and Ireland. Furthermore, literature written in Renaissance England is immensely rich, ranging from Elizabethan sonnets, long poems over plays to literary theories and extended prose texts. This lecture course will provide an overview of the scope of Early Modern literature and culture. We will look at the development of British Society from 1500 to 1660, read and discuss texts by authors such as Thomas More, Philip Sidney, Edmund Spenser, or John Donne. Special focus will be put on Elizabethan drama and theatre, particularly on the works of William Shakespeare. Watch out for the syllabus on StudIP. A reader will be available two weeks before the beginning of term. Seminar zur Literaturgeschichte 453421 Das historische Drama Mi 8:30-10:00, VG 0.110 Hoff, K. Das Theater als Ort, der historische Ereignisse aktualisiert und in zeitgenössische Kontexte überführt, soll im Zentrum dieses Seminars stehen. Historische Dramen setzen sich bewusst mit der Vergangenheit auseinander und betrachten ihren Nutzen (und Nachteil) für die Politik, Gesellschaft und Kunst der Gegenwart. Begleitend zur Vorlesung soll einerseits die Geschichte des historischen Dramas an ausgewählten Stücken von Holberg, Oehlenschläger, Björnson, Ibsen, Strindberg, Grieg und Abell verfolgt werden, andererseits sollen dramen- und geschichtstheoretische Überlegungen zur Rolle und Funktion historischer Dramen gelesen werden. Ein Reader mit den Stücken und theoretischen Texten zum Drama und Theater wird ab Mitte Februar im Skandinavischen Seminar ausliegen. 454702 Colonial Discourses of the 19th and Early 20th Centuries Mi 14:15-15:45, HDW 2.110 Glaser, B. This seminar’s objective is to explore the textual dimension of the British Empire. By reading and discussing a wide variety of fictional and non-fictional texts of the period (1840-1920), we will examine the extent to which imperialist ideology was discursively disseminated, colonial and colonialist ideas reflected in writing, and paradoxical situations as well as implicit criticism incorporated in the literature of the time. Readings: Elleke Boehmer, ed. Empire Writing: An Anthology of Colonial Literature 1870-1918 (OUP, 1998); novels: Charlotte Brontë, Jane Eyre (1847) and E.M. Forster, A Passage to India (1924); and short fiction and poetry by writers like R.L. Stevenson, Rudyard Kipling, Flora Annie Steel, Robert Louis Stevenson, Joseph Conrad, and Somerset Maugham, as well as non-fictional texts (taken from the anthology Empire Writing). The selected novels ought to be read before classes start. Recommended Reading: Elleke Boehmer, Colonial & Postcolonial Literature (Oxford, 1995); Ania Loomba, Colonialism / Postcolonialism (London, 1998). 454628 Discoveries and Explorations – English Poetry of the Early Modern Period (Glaser, B.) Mi 16:15-18:45, HDW 2.111 Not only was the early modern period the age in which the English initiated their colonial pursuits and laid the foundation for their Empire to come, but it also marked the time during which the transition from natural philosophy to “science” occurred. In both areas developments were rendered in written accounts, mostly of the factual but occasionally also of the celebratory and imaginative kind. The objective of this course is to examine lyrical representations of geographical and scholarly explorations and to assess them against the background of developing notions of self- and national identity. Readings: There will be a Reader with the poetry to be discussed as well as relevant prose (e.g. excerpts from travel narrative) and secondary material. Recommend Reading: John Guy, The Tudors: A Very Short Introduction (OUP) and John Morill, Stuart Britain: A Very Short Introduction (OUP). 455124 Autobiographisches Schreiben von Frauen Do 16:15-17:45, ERZ 816 Torke, C. Wie kaum eine andere Textform ist die Autobiographie derjenige literarische ›Ort‹, an dem sich das Subjekt seiner selbst vergewissern kann. Im Akt des Schreibens fordert es die Einzigartigkeit seiner selbst gegenüber der Außenwelt ein. In Texten des 18. und 19. Jahrhunderts liegt die Betonung hierbei auf der Herausbildung eines männlich-dominierten bürgerlichen Selbstbewusstseins. In Texten, die im ›Emanzipationsjahrhundert der Frau‹ entstanden sind, wird hingegen ein generischer Zusammenhang zwischen dem realhistorischen Emanzipationsprozess und der autobiographischen ›Subjektwerdung der Frau‹ erkennbar. Diesem Aspekt wollen wir uns in dem Seminar „Autobiographisches Schreiben von Frauen“ nähern. Von besonderem Interesse wird dabei die Verbindung von Erinnerungsarbeit, Identitätsstiftung, Krisenbewältigung und ›auktorialer Selbstermächtigung‹ schreibender Frauen sein. Ein zweiter Schwerpunkt wird auf literaturtheoretischen Fragestellungen liegen. Hinzugezogen werden Texte der deutsch-, englisch- und französischsprachigen Literatur. Lektüre: Ruth Klüger: Weiter leben. Eine Jugend. München 1998; Muriel Spark: Robinson. New York 2003. Simone de Beauvoir: Eine gebrochene Frau. Reinbek bei Hamburg 2007; Über einen weiteren Text stimmen wir in der ersten Seminarsitzung ab. Weiterführende Literatur: Wagner-Egelhaaf, Martina: Autobiographie. Stuttgart und Weimar 2005; Geschriebenes Leben. Autobiographik von Frauen. Hrsg. von Michaela Holdenried. Berlin 1995; Finck, Almut: Autobiographisches Schreiben nach dem Ende der Autobiographie. Berlin 1999; Masanek, Nicole: Männliches und weibliches Schreiben? Zur Konstruktion und Subversion in der Literatur. Würzburg 2005; Women, Autobiography, Theory: A Reader. Hrsg. von Sidonie Smith und Julia Watson. Wisconsin 1998; Fuchs, Miriam: The Text is Myself: Women's Life Writing and Catastrophe. Madison, Wisconsin 2004; Literatur – Erinnerung – Identität. Theoriekonzeptionen und Fallstudien. Hrsg. von Astrid Erll, Marion Gymnich und Ansgar Nünning. Trier 2003; Kultur und Gedächtnis. Hrsg. von Jan Assmann und Tonio Hölscher. Frankfurt am Main 1988. 453062 American War and American Postmodernism Mo 18:15- 19:45, SEP 0.244 Kelleter, F. War literature has always been an important site of American self-reflection and self-definition. However, with the onset of American military and economic hegemony after 1945, new ways of describing, representing, and narrating war emerged, different from earlier American war literatures. In this course, we will investigate (1) how new types of warfare after 1945 (in particular, Vietnam and Afghanistan/Iraq) provoked new modes of literary or artistic representation, and (2) how American postmodernism, in turn, revisited and re-evaluated earlier wars (in particular World War II). Our core texts are: Kurt Vonnegut, Slaughterhouse-Five (1969), Tim O'Brien, Going After Cacciato (1979), Michael Herr, Dispatches (1977), Paul Haggis's movie In the Valley of Elah (2007), and Generation Kill, both the book by Evan Wright (2004) and the HBO series by David Simon and Ed Burns (2008). In the first part of the course, we will discuss the novels by Vonnegut and O'Brien in detail; in the second part, students will select parts or topics from the other texts. Additional texts and topics are welcome (e.g., Thomas Pynchon, Gravity's Rainbow, 1973; Dexter Filkins, The Forever War, 2008). Required Reading: All participants must have read Vonnegut's Slaughterhouse-Five and O'Brien's Going After Cacciato before the semester starts. Registration: Attendance for this course is limited to 20 participants—please register early! For this, fill out the pre-registration form on our homepage and bring it to the American Studies office (Christy Hosefelder, Englisches Seminar, R. 1.305). This also applies to students of Comparative Literature. You need to be present—and prepared!—in the first session. There will be a quiz on the reading assignments in the first session; a passing grade is necessary in order to further participate in this course. B.A.-Students: If you wish to take this course for your "Wissenschaftsmodul" in English Philology (B.EP.10b/51) or for your "wissenschaftliche Vertiefungsmodul" in American Studies (B.AS.8), please see us well in advance (at least three weeks before classes commence), so that we can schedule a tutorial or independent studies unit for you. 454634 Rühmkorf Mo 10:15-11:45, VG 4.104 Möbus, F. "Auch noch Denkanstöße vermitteln - soweit kommts! 'n Dichter ist kein Ziegenbock!" Mit solchen Sätzen beantwortete Rühmkorf (1929-2008) gelegentlich Fragen nach dem gesellschaftlichen oder politischen Anspruch seiner Literatur. Aber tatsächlich war er ein äußerst vielseitiger Schriftsteller, den man zu Recht einen homo politicus nennen darf, der vom Rückzug in den Elfenbeinturm wenig hielt. Mit seinen Texten hat er sich immer wieder in die großen gesellschaftlichen und politischen Diskurse der Gegenwart eingemischt. Bissig und gelehrt, feinsinnig, komisch, mitunter auch derb und vulgär sind seine Schriften - aber immer mit der artistischen Leichtigkeit eines der größten Sprachkünstlers unserer Zeit verfasst. Außerdem war Rühmkorf ein praxisorientierter Lehrmeister in Sachen Poesie: Wollen wir gemeinsam von ihm lernen? Alles Weitere in der ersten Sitzung! 454480 La Fontaine, Die Fabeln Mo 14.30-16.00, ERZ 0.119 Schöning, U. Jean de la Fontaines Fabeln haben nicht nur bis zum heutigen Tag weltweit viele Leser gefunden, sie haben in der Literaturwissenschaft auch die unterschiedlichsten Deutungen erfahren. In der Veranstaltung sollen die kontroversen Deutungen aufgearbeitet werden und möglichst viele Fabeln gelesen und von den Teilnehmern unter Berücksichtigung des literaturwissenschaftlichen Forschungsstandes interpretiert werden. Zur Anschaffung wird die Ausgabe Garnier-Flammarion oder eine andere vollständige Ausgabe empfohlen. Referat +Hausarbeit (15 S.)/Klausur/Referat 30 Min. Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt werden. 453758 Dantes Divina Commedia Di 18:15-19:45, SRP Bibliothek Meier, F. Das Haupt- und Oberseminar zur “Divina Commedia” möchte die Frage stellen, in welcher Weise Dante in den drei „Cantiche“ seiner „Commedia“ auf die von der Scholastik vorgebrachte rigide Abwertung der Poesie gegenüber Theologie und Philosophie reagiert und für sein Vorhaben eines „poema sacro“ nach einer neuen Schreibweise suchen muß. Außerdem soll es darum gehen, das Verhältnis von Figuraldeutung und Allegorese innerhalb der drei Cantiche neu auszuloten und Dantes singuläre Antwort auf die sich andeutende Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Humanismus zu rekonstruieren. Die Teilnahme an dem Seminar setzt eine persönliche Anmeldung sowie eine mehr als rudimentäre Kenntnis der gesamten „Commedia“ voraus. M.Kom.8. Vertiefungsmodul: Intertextualität 2 Seminare einer Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene 451758 Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext 12:15-13:45, PH20 450311 Journeaux intimes. Textes allemands et français Do 14:15-15:45, VG 4.105 Freise, M. Krapoth, H. Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi, et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence de l’individu. La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux problèmes qu’elles posent à l’interprétation. On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch. Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow, Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990. Aucune inscription préalable. 455021 Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik Block: 14./15.05.2010 und 21./22.05.2010, 09:30-17:30, SDP 0.210 Cooper, I. Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein, die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann. In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell, A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt. Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg. Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln. Sekundärliteratur Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999) Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen amerikanischer Lyrik (Winter: 2004) Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2 454022 Petrarkismus Di 16:15-17:45, VG 2.107 Friede, S., Pany, D. Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte, Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen, Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus diskutiert werden. Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt. M.Kom.9. Vertiefungsmodul: Interkulturalität und Intermedialität Seminar mit interkultureller Perspektive in Kulturanthropologie / Geschichte / Ethnologie / Philosophie / Interkultureller Germanistik / Theologie 450313 Imagologie: Zum Bild vom Anderen in portugiesischen Texten (Brandenberger, T.) Do 14:15-15:45, HDW 2.117 Die in der neueren Komparatistik mit zunehmender Intensität gepflegte Imagologie untersucht die in (vor allem) literarischen Texten entworfenen Bilder vom Anderen, Fremden – und verweist von da ausgehend naheliegenderweise auch auf das Problem der Konstitution eines nationalen oder kulturellen Selbstbilds durch die Schreibenden zurück. Heterostereotypen, Vorurteile oder Klischees, aber auch differenzierte Entwürfe und die Vertextung realer Erfahrungen im Kontakt mit anderen Kulturen tauchen in den lusophonen Literaturen von deren Anfängen bis zur Gegenwart häufig auf, sind aber erst wenig untersucht. Das Seminar wird sich (nebst theoretischen und methodischen Problemen der Imagologie) den Bildern widmen, die portugiesische Autoren von europäischen Kulturen (v.a. Spanien und Frankreich), aber auch von der arabischen Welt, Brasilien und Afrika bzw. von deren Bewohnern konstruieren. Um Anmeldung über StudIP bis zum 1.April wird gebeten. 453234 Kulturen im Kontakt II Fr 10:15-12:45, HDW 2.124 Schweiger, I. Ziel des Moduls ist die berufsbezogene Ausgestaltung des Studienschwerpunktes "Kulturen im Kontakt". Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Vermittlung berufsrelevanter Kenntnisse und praktischer Fähigkeiten am konkreten Beispiel des Literaturbetriebes sowohl in Deutschland als auch in China. Denn: Kulturvermittlung kann nur gelingen, wenn ausreichend Kenntnisse der Ausgangsund Zielkultur sowie der Mechanismen dieses Vermittlungsprozesses vorhanden sind. Sowohl in der Germanistik als auch in der Sinologie gibt es inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen, die sich mit dem jeweiligen Literaturbetrieb auseinandersetzen. Allerdings handelt es sich dabei i.d.R. um Publikationen, die teilweise sehr spezifische Aspekte in den Vordergrund stellen. In jedem Falle sind sie nur auf eine der beiden Kulturen bezogen und haben nicht den interkulturellen Kulturtransfer im Blick. Gleichwohl wird für den deutschsprachigen Buchmarkt chinesische Literatur und vice versa immer bedeutender (China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009! Deutschland als Gastland der Buchmesse in Beijing 2007!). Das Seminar hat das Ziel, gemeinsam eine Publikation zu erstellen, die relevante Fragen zum Literaturbetrieb in Deutschland und in China stellt und in der Zusammenschau beantwortet. Mögliche Fragestellungen sind: Welche Akteure und Institutionen prägen das literarische Feld? Wie wird Literatur inszeniert, wie medial vermittelt? Welche Rolle spielt der Autor, die Autorschaft? Um was wird gestritten in den Literaturfehden und Autorengruppen? Wann und wo greift Zensur, wo der Markt? Welche Rolle spielt Literaturkritik? Welche Literaturpreise werden vergeben? Wie werden Autoren und Literatur öffentlich erinnert und ausgestellt? Wie sehen kulturpolitische Fördermaßnahmen aus? Wie sieht das heutige Mäzenatentum aus? etc. Der zweite Schwerpunkt des Seminar liegt in der Vorbereitung und Durchführung des Projektes Artists in Residence (Informationen unter: www.artistsinresidence.de). Im Juni wird sich der chinesische Filmwissenschaftler und Filmkritiker Wei Xidi 卫西谛 vier Wochen in Göttingen aufhalten und im Seminar präsent sein. Literatur: Plachta, Bodo (2008): Literaturbetrieb. Wilhelm Fink. - Hammer, Christiane (1999): Kulturaustausch im Modernisierungsrausch: über neuere Literatur aus der VR China, die Rolle der Autoren und die Politik des deutschsprachigen Buchmarkts. Cathay-Skripten.. 454690 Desäkularisation als sprachbildende Kraft Di 14:15-15:45, VG 4.106 Stockinger, C. "Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007; Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani (Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe (Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José Casanova). Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005; ders., "Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br. 2009; Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009. 451422 Interkulturelle Diskursanalyse: Methoden und Fallbeispiele Mo 10:15-13:45, 14-tägl., KHW 0.111 Jung, M. Das Seminar vertieft in interdisziplinärer Perspektive zum Thema "Interkulturelle Pädagogik" den Bereich Interkulturelle Kommunikation. Das beginnt mit der Geschichte dieser jungen Teildisziplin, den theoretischen Überlegungen und konzeptionellen Entwürfen. Die thematischen Schwerpunkte werden sich auf den Umgang mit kultureller und sprachlicher Diversität konzentrieren. Ansätze und ausgewählte grundlegende Studien werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Forschungsmethodik und des Erkenntnisgewinns für das Fach geprüft. Auernheimer, Georg: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. 3., neu bearb. Aufl., Darmstadt 2003. Gogolin, Ingrid; Marianne Krüger-Potratz: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. Opladen u. Farmington Hills 2006. Auernheimer, Georg; Blumenthal, V.; Stübig, H.; Willmann, B.: Interkulturelle Erziehung im Schulalltag. Fallstudien zum Umgang von Schulen mit der multikulturellen Situation. Münster; New York 1996. 454361 Food, Culture and Identity Di 10:15-11:45, SEP 0.244 Schaff, B., Bendix, R. Food plays a central role in culture: the proverb "we are what we eat" conveys the assumption that nutritional habits encapsulate identity and encode social class. Foodways contain a rich tradition of symbolic meanings, and inform the ways in which we build our social relationships. Recently, food has also become a dominant media topic: we watch celebrities on TV preparing elaborate meals, all the while tucking in a micro-waved ready meal (or do we?). Last, but not least, the production and consumption of food is of significant economic and ethical relevance. This seminar, co-taught by Prof. Regina Bendix (KAEE) and Prof. Barbara Schaff (Anglistik), will address questions of how food negotiates identity, status, religion, gender and community in our culture from the perspectives of cultural anthropology and British cultural studies. We will establish a common theoretical frame and discuss representations of food in film, literature and everyday life. Precondition: willingness to read and speak English. The class size will be limited to a total of 26 students, if possible in equal numbers from both fields. Seminar zur Intermedialität 455009 Das Fernsehspiel in der Bundesrepublik Deutschland. Theorie, Ästhetik, Geschichte (Hißnauer, C.) Block 12./13.06.2010 und 19./20.06.2010, 10:00-16:00, SDP 1.245 Vorbesprechung: Mi 07.04.2010, 10:15-12:00, SDP 1.245 Das Fernsehspiel bzw. der Fernsehfilm in der Bundesrepublik Deutschland haben in ihrer Geschichte eine Vielzahl unterschiedlicher ästhetischer Formen, methodischer Herangehensweisen und Dramaturgien entwickelt bzw. ausprobiert. Die Bandbreite reicht vom frühen Live-Spiel, der Theaterund Literaturadaption, dokufiktionalen Formen wie dem Dokumentarspiel oder das Doku-Drama, bis hin zum TV Movie und dem event movie. Das Seminar setzt sich vor dem Hintergrund der institutionellen/ökonomischen Entwicklung des bundesdeutschen Fernsehen mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte des bundesdeutschen Fernsehspiels/-films auseinander. Themen werden sein: Die Debatte um Fernsehspiel und Fernsehfilm, das Live-Fernsehspiel, Theater- und Literaturadaptionen, das Dokumentarspiel, das Doku-Drama, TV Movies, event movies, die Hamburger Dramaturgie/Hamburger Schule (das dokumentarische Fernsehspiel und Dokumentarfilm in Fernsehspielredaktionen), die Stuttgarter Schule, hybride Formen des Fernsehspiels (auch Fake-Dokus und Fiktive Dokumentationen), der Kriminalfernsehfilm, Arbeiterfilme, Geschichtsvermittlung im Fernsehfilm, das Fernsehspiel in der DDR. Ausgewählte Produktionen werden im Seminar in Ausschnitten bzw. geschlossen gesichtet. Hickethier, Knut, 1980: Das Fernsehspiel der Bundesrepublik. Themen, Form, Struktur, Theorie und Geschichte 1951-1977. Stuttgart. Hickethier, Knut, 1998: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart. Peulings, Birgit und Rainer Maria Jacobs-Peulings (Hrsg.), 1996: Das Ende der Euphorie. Das deutsche Fernsehspiel nach der Einigung. Münster. 455086 Piratengeschichten. Von der Schatzinsel bis zum Fluch der Karibik. [mit Studienbeiträgen finanziert] Mi 10:15-11:45, ERZ N414 Preuß, S. Von Störtebeker über Kapitän Hook bis hin zu Captain Jack Sparrow - die Figur des abenteuerlustigen Piraten fasziniert seit Jahrhunderten Leser und Filmzuschauer. In diesem Seminar soll die Entwicklung des Genres der Piratengeschichte in verschiedenen Medien untersucht werden. Dabei soll insbesondere erörtert werden, auf welche Erzählmuster immer wieder zurückgegriffen wird, um Spannung zu erzeugen, welche Funktionen die Exotik und Fremdheit der dargestellten Charaktere und Ereignisse haben, wie Figuren gezeichnet und bewertet werden sowie welche Veränderungen der Motivkomplex im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen medialen Darstellungsformen durchgemacht hat. Texte: Daniel Defoe, Captain Singleton (1720) (beliebige Ausgabe, wird auch als Reader zur Verfügung gestellt, sollte zu Beginn des Semesters gelesen sein). Robert L. Stevenson, Treasure Island (1883), Penguin Classics (dt. Die Schatzinsel, Fischer Klassik). Rafaele Sabatini, Captain Blood (1922), Penguin Classics (dt. Unionsverlag). Film: Gore Verbinski, Pirates of the Caribbean (2003) (dt. Fluch der Karibik). Auf Wunsch der Studierenden können auch weitere Texte, Filme, Comics oder Computerspiele in die Untersuchung mit einbezogen werden. Teilnahmevoraussetzung: hohe Lesebereitschaft, aktive Teilnahme, gute Englischkenntnisse Scheinvoraussetzung: Präsentation eines eigenen Forschungsprojekts im Seminar, Ausarbeitung als Hausarbeit. Bitte melden Sie sich vor Beginn per E-Mail an ([email protected]). M.Kom.10. Vertiefungsmodul: Antike als Bezugsfeld mit Schwerpunkt Intermedialität Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren Literaturen / Kulturen rezipiert wurden 454321 Einführung in die homerischen Epen Fr. 08:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer Literatur interessiert sind. Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung. 454436 Das antike Epyllion Do 8:15-9:45, MED 23 Kuhlmann, P.A. Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben, es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer Mücke und einem Kräuterkäse. Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen. Seminar über ein thematisch zur Vorlesung passendes Werk der griechischen/römischen Literatur und ein ebenfalls thematisch entsprechendes einer späteren Literatur 454322 Homer, Odyssee Di 8:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung, seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns, die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’). Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H. van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden. Seminar zur Intermedialität 455009 Das Fernsehspiel in der Bundesrepublik Deutschland. Theorie, Ästhetik, Geschichte. Hißnauer, C. Block 12./13.06. und 19./20.06., 10:00-16:00, SDP 1.245 Vorbesprechung: Mi 07.04., 10:15-12:00, SDP 1.245 Das Fernsehspiel bzw. der Fernsehfilm in der Bundesrepublik Deutschland haben in ihrer Geschichte eine Vielzahl unterschiedlicher ästhetischer Formen, methodischer Herangehensweisen und Dramaturgien entwickelt bzw. ausprobiert. Die Bandbreite reicht vom frühen Live-Spiel, der Theaterund Literaturadaption, dokufiktionalen Formen wie dem Dokumentarspiel oder das Doku-Drama, bis hin zum TV Movie und dem event movie. Das Seminar setzt sich vor dem Hintergrund der institutionellen/ökonomischen Entwicklung des bundesdeutschen Fernsehen mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte des bundesdeutschen Fernsehspiels/-films auseinander. Themen werden sein: Die Debatte um Fernsehspiel und Fernsehfilm, das Live-Fernsehspiel, Theater- und Literaturadaptionen, das Dokumentarspiel, das Doku-Drama, TV Movies, event movies, die Hamburger Dramaturgie/Hamburger Schule (das dokumentarische Fernsehspiel und Dokumentarfilm in Fernsehspielredaktionen), die Stuttgarter Schule, hybride Formen des Fernsehspiels (auch Fake-Dokus und Fiktive Dokumentationen), der Kriminalfernsehfilm, Arbeiterfilme, Geschichtsvermittlung im Fernsehfilm, das Fernsehspiel in der DDR. Ausgewählte Produktionen werden im Seminar in Ausschnitten bzw. geschlossen gesichtet. Hickethier, Knut, 1980: Das Fernsehspiel der Bundesrepublik. Themen, Form, Struktur, Theorie und Geschichte 1951-1977. Stuttgart. Hickethier, Knut, 1998: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart. Peulings, Birgit und Rainer Maria Jacobs-Peulings (Hrsg.), 1996: Das Ende der Euphorie. Das deutsche Fernsehspiel nach der Einigung. Münster. 455086 Piratengeschichten. Von der Schatzinsel bis zum Fluch der Karibik. [mit Studienbeiträgen finanziert] Mi 10:15-11:45, ERZ N414 Preuß, S. Von Störtebeker über Kapitän Hook bis hin zu Captain Jack Sparrow - die Figur des abenteuerlustigen Piraten fasziniert seit Jahrhunderten Leser und Filmzuschauer. In diesem Seminar soll die Entwicklung des Genres der Piratengeschichte in verschiedenen Medien untersucht werden. Dabei soll insbesondere erörtert werden, auf welche Erzählmuster immer wieder zurückgegriffen wird, um Spannung zu erzeugen, welche Funktionen die Exotik und Fremdheit der dargestellten Charaktere und Ereignisse haben, wie Figuren gezeichnet und bewertet werden sowie welche Veränderungen der Motivkomplex im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen medialen Darstellungsformen durchgemacht hat. Texte: Daniel Defoe, Captain Singleton (1720) (beliebige Ausgabe, wird auch als Reader zur Verfügung gestellt, sollte zu Beginn des Semesters gelesen sein) Robert L. Stevenson, Treasure Island (1883), Penguin Classics (dt. Die Schatzinsel, Fischer Klassik) Rafaele Sabatini, Captain Blood (1922), Penguin Classics (dt. Unionsverlag) Film: Gore Verbinski, Pirates of the Caribbean (2003) (dt. Fluch der Karibik) Auf Wunsch der Studierenden können auch weitere Texte, Filme, Comics oder Computerspiele in die Untersuchung mit einbezogen werden. Teilnahmevoraussetzung: hohe Lesebereitschaft, aktive Teilnahme, gute Englischkenntnisse Scheinvoraussetzung: Präsentation eines eigenen Forschungsprojekts im Seminar, Ausarbeitung als Hausarbeit Bitte melden Sie sich vor Beginn per E-Mail an ([email protected]). M.Kom.11. Vertiefungsmodul: Antike als Bezugsfeld mit Schwerpunkt Interkulturalität Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren Literaturen / Kulturen rezipiert wurden 454321 Einführung in die homerischen Epen Fr 8:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer Literatur interessiert sind. Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung. 454436 Das antike Epyllion Do 8:15-9:45, MED 23 Kuhlmann, P.A. Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben, es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer Mücke und einem Kräuterkäse. Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen. Seminar über ein thematisch zur Vorlesung passendes Werk der griechischen/römischen Literatur und ein ebenfalls thematisch entsprechendes einer späteren Literatur 454322 Homer, Odyssee Di 8:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung, seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns, die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’). Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H. van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden. Seminar mit interkultureller Perspektive in Kulturanthropologie / Geschichte / Ethnologie / Philosophie / Interkultureller Germanistik / Theologie 450313 Imagologie: Zum Bild vom Anderen in portugiesischen Texten Brandenberger, T. Do 14:15-15:45, HDW 2.117 Die in der neueren Komparatistik mit zunehmender Intensität gepflegte Imagologie untersucht die in (vor allem) literarischen Texten entworfenen Bilder vom Anderen, Fremden – und verweist von da ausgehend naheliegenderweise auch auf das Problem der Konstitution eines nationalen oder kulturellen Selbstbilds durch die Schreibenden zurück. Heterostereotypen, Vorurteile oder Klischees, aber auch differenzierte Entwürfe und die Vertextung realer Erfahrungen im Kontakt mit anderen Kulturen tauchen in den lusophonen Literaturen von deren Anfängen bis zur Gegenwart häufig auf, sind aber erst wenig untersucht. Das Seminar wird sich (nebst theoretischen und methodischen Problemen der Imagologie) den Bildern widmen, die portugiesische Autoren von europäischen Kulturen (v.a. Spanien und Frankreich), aber auch von der arabischen Welt, Brasilien und Afrika bzw. von deren Bewohnern konstruieren. Um Anmeldung über StudIP bis zum 1.April wird gebeten. 453234 Kulturen im Kontakt II Fr 10:15-12:45, HDW 2.124 Schweiger, I. Ziel des Moduls ist die berufsbezogene Ausgestaltung des Studienschwerpunktes "Kulturen im Kontakt". Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Vermittlung berufsrelevanter Kenntnisse und praktischer Fähigkeiten am konkreten Beispiel des Literaturbetriebes sowohl in Deutschland als auch in China. Denn: Kulturvermittlung kann nur gelingen, wenn ausreichend Kenntnisse der Ausgangsund Zielkultur sowie der Mechanismen dieses Vermittlungsprozesses vorhanden sind. Sowohl in der Germanistik als auch in der Sinologie gibt es inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen, die sich mit dem jeweiligen Literaturbetrieb auseinandersetzen. Allerdings handelt es sich dabei i.d.R. um Publikationen, die teilweise sehr spezifische Aspekte in den Vordergrund stellen. In jedem Falle sind sie nur auf eine der beiden Kulturen bezogen und haben nicht den interkulturellen Kulturtransfer im Blick. Gleichwohl wird für den deutschsprachigen Buchmarkt chinesische Literatur und vice versa immer bedeutender (China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009! Deutschland als Gastland der Buchmesse in Beijing 2007!). Das Seminar hat das Ziel, gemeinsam eine Publikation zu erstellen, die relevante Fragen zum Literaturbetrieb in Deutschland und in China stellt und in der Zusammenschau beantwortet. Mögliche Fragestellungen sind: Welche Akteure und Institutionen prägen das literarische Feld? Wie wird Literatur inszeniert, wie medial vermittelt? Welche Rolle spielt der Autor, die Autorschaft? Um was wird gestritten in den Literaturfehden und Autorengruppen? Wann und wo greift Zensur, wo der Markt? Welche Rolle spielt Literaturkritik? Welche Literaturpreise werden vergeben? Wie werden Autoren und Literatur öffentlich erinnert und ausgestellt? Wie sehen kulturpolitische Fördermaßnahmen aus? Wie sieht das heutige Mäzenatentum aus? etc. Der zweite Schwerpunkt des Seminar liegt in der Vorbereitung und Durchführung des Projektes Artists in Residence (Informationen unter: www.artistsinresidence.de). Im Juni wird sich der chinesische Filmwissenschaftler und Filmkritiker Wei Xidi 卫西谛 vier Wochen in Göttingen aufhalten und im Seminar präsent sein. Literatur: Plachta, Bodo (2008): Literaturbetrieb. Wilhelm Fink. - Hammer, Christiane (1999): Kulturaustausch im Modernisierungsrausch: über neuere Literatur aus der VR China, die Rolle der Autoren und die Politik des deutschsprachigen Buchmarkts. Cathay-Skripten.. 454690 Desäkularisation als sprachbildende Kraft Di 14:15-15:45, VG 4.106 Stockinger, C. "Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007; Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani (Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe (Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José Casanova). Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005; ders., "Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br. 2009; Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009. 451422 Interkulturelle Diskursanalyse: Methoden und Fallbeispiele Mo 10:15-13:45, 14-tägl., KHW 0.111 Jung, M. Das Seminar vertieft in interdisziplinärer Perspektive zum Thema "Interkulturelle Pädagogik" den Bereich Interkulturelle Kommunikation. Das beginnt mit der Geschichte dieser jungen Teildisziplin, den theoretischen Überlegungen und konzeptionellen Entwürfen. Die thematischen Schwerpunkte werden sich auf den Umgang mit kultureller und sprachlicher Diversität konzentrieren. Ansätze und ausgewählte grundlegende Studien werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Forschungsmethodik und des Erkenntnisgewinns für das Fach geprüft. Auernheimer, Georg: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. 3., neu bearb. Aufl., Darmstadt 2003. Gogolin, Ingrid; Marianne Krüger-Potratz: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. Opladen u. Farmington Hills 2006. Auernheimer, Georg; Blumenthal, V.; Stübig, H.; Willmann, B.: Interkulturelle Erziehung im Schulalltag. Fallstudien zum Umgang von Schulen mit der multikulturellen Situation. Münster; New York 1996. 454361 Food, Culture and Identity Di 10:15-11:45, SEP 0.244 Schaff, B., Bendix, R. Food plays a central role in culture: the proverb "we are what we eat" conveys the assumption that nutritional habits encapsulate identity and encode social class. Foodways contain a rich tradition of symbolic meanings, and inform the ways in which we build our social relationships. Recently, food has also become a dominant media topic: we watch celebrities on TV preparing elaborate meals, all the while tucking in a micro-waved ready meal (or do we?). Last, but not least, the production and consumption of food is of significant economic and ethical relevance. This seminar, co-taught by Prof. Regina Bendix (KAEE) and Prof. Barbara Schaff (Anglistik), will address questions of how food negotiates identity, status, religion, gender and community in our culture from the perspectives of cultural anthropology and British cultural studies. We will establish a common theoretical frame and discuss representations of food in film, literature and everyday life. Precondition: willingness to read and speak English. The class size will be limited to a total of 26 students, if possible in equal numbers from both fields. M.Kom.12. Vertiefungsmodul: Epochen synchron unter Einschluss von Intertextualität oder Interkulturalität Vorlesung zu einer literarischen Epoche 1. Moderne 453022 Postmodernism, New Ethnic Literatures, Recent Developments: U.S. Literature from the Second World War to the Age of Hegemony (A Cultural History of American Literature VI) Kelleter, F. Mo 14:15-15:45, ZHG 103 Having emerged from World War II as a world power, the United States faced numerous problems of cultural self-definition in the second half of the twentieth century. While the Cold War imposed a role of international leadership on the nation, American culture was frequently ambivalent about its new position in the world. Domestic developments and crises—such as the advent of a post-industrial economical order, suburbanization, a new protest culture, the decline of the liberal consensus, political assassinations, culture wars, 9/11—contributed to a widespread sense of unease concerning the meaning and coherence of American culture. Today, after the end of the Cold War and with the onset of America's military hegemony and its possible economic decline, many of these problems of selfidentification have been radicalized in unexpected ways. As a result, the years between 1945 and 2010, showing the U.S. at its most powerful and prosperous, have been marked by more anxiety and more discontent than any other period in American history. Cultural production within this era was almost always innovative, often playful, frequently belligerent, sometimes outrageous and hilarious. It gave us the Beat Movement, the counter-culture of the sixties, pop art, the New Hollywood, postmodernism, new ethnic literatures, cyberpunk, neo-realism, HBO, McSweeney's, the Internet. In this lecture course, we will discuss selected phases and moments of American cultural and literary history after World War II. Readings will include poems by Robert Lowell, Sylvia Plath, Adrienne Rich, Allen Ginsberg, Frank O’Hara, and John Ashbery; plays by Tennessee Williams, Arthur Miller, Sam Shepard, and David Mamet; prose by John Updike, Andy Warhol, Thomas Pynchon, Bret Easton Ellis. We will also be concerned with various ethnic literatures after 1945, such as African American literature (Ralph Ellison, Amiri Baraka, Toni Morrison), Jewish American literature (Saul Bellow, Cynthia Ozick, Philip Roth), Native American Literature (Louise Erdrich, N. Scott Momaday, Gerald Vizenor), and Chicano/a Literature (Gloria Anzaldúa, Sandra Cisneros, Richard Rodriguez). For a final selection, see syllabus. Texts: Many of our texts are collected in Nina Baym et al., ed. The Norton Anthology of American Literature (6th or 7th edition, vol. E). Additional texts will be made available in a reader at the copyshop "Klartext." 2. Romantik 454646 Romantik Mo 16:15-17:45, VG 2.101 Stockinger, C. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die literarhistorische Epoche der Romantik. Behandelt werden zum einen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sowie theoretische Fundierungen der Epoche (Philosophie - Buchhandel und Lesegeschichte - Romantik und Aufklärung - Theorie und Praxis des romantischen Fragments - Politik und Gesellschaft - Wissenschaften), zum anderen kanonische Texte der literarischen Romantik: Erzählungen und Märchen (Tieck, Arnim, Brentano, Brüder Grimm, Fouqué, Hoffmann, Kleist, Eichendorff), Romane (Tieck, Klingemann, Novalis, F. Schlegel, Arnim, Hoffmann, Eichendorff), Lyrik (Brentano, Eichendorff, Arnim u.a.) sowie Drama und Oper (Tieck, Schlegel, Kleist, Goethe, Hoffmann, Fouqué). Zur Vorbereitung: Detlef Kremer, Romantik, 3., aktualisierte Auflage, Stuttgart/Weimar 2007 (Lehrbuch Germanistik). 3. Aufklärung 454687 Aufklärung Do 10:15-11:45, PH 20 Auerochs, B. Man braucht nur zu erinnern, daß die Freidenkereien und Aufklärungen nicht die geringsten poetischen Hervorbringungen aufweisen können." So der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in seinen Vorlesungen über Philosophie der Kunst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Selbst die eingefleischtesten Romantiker werden heute kaum mehr so harsch über das 18. Jahrhundert urteilen wollen. Und dennoch: der Ruhm der Aufklärung (und ihre enge Verflochtenheit mit unserem heutigen Selbstverständnis) beruht zweifelsfrei mehr auf ihrem Denken als auf ihrer Poesie. So liegt es nahe, die Poesie der Aufklärung (Klopstock, Lessing, Wieland u.a.) im Zusammenhang mit jenem Denken vorzustellen, in dessen Rahmen sie entstand. In der Vorlesung wird demnach auch von den Poetiken der Aufklärung, vom Klassizismus, von Geschichtsphilosophie, von Politik und ihrer Theorie, von Religion und Religionskritik die Rede sein. Literaturhinweise: Roy Porter: Kleine Geschichte der Aufklärung. Berlin: Wagenbach 1991. - PeterAndré Alt: Aufklärung. Stuttgart/Weimar: Metzler 1996. - Christoph Schulte: Die jüdische Aufklärung. Philosophie - Religion - Geschichte. München: C.H. Beck 2002. Seminar zur selben literarischen Epoche aus einer anderen Philologie Musikwissenschaft oder Kunstgeschichte oder Geschichte oder Philosophie oder 1. Moderne 454753 Twentieth Century Poetry Fr 12:15-13:45, Beginn: 16.04., SEP 0.244 Radu, A.-R. We shall focus on the following (thematic) clusters: the Great War in poetry, Modernism, NeoRomanticism, the Movement, and immigrant and Black poetry. Among contemporary poets we shall pay special attention to Carol Ann Duffy, the present poet laureate. Geographically, our locations will be England, Ireland, Scotland, and Canada. Readings: In preparation for this course, please revise your knowledge about poetry analysis (rhetorical devices, figures of speech, and interpretation) by reading James Fenton’s concise and entertaining An Introduction to English Poetry (London: Viking, 2002). Also read all the texts of the poems that will be made available in an online reader on Stud.IP, before the beginning of the class. Requirements: a 15-minute individual presentation, 2 response papers, term paper 454464 Mensch, Moral und Geschichte: Bernard Williams Di 18:15-19:45, VG 3.102 Brandhorst, M. Bernard Williams (1929 - 2003) gehört zu den bedeutensten und einflussreichsten Philosophen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk behandelt eine Vielfalt von theoretischen, praktischen und historischen Themen, die Williams nicht nur mit Scharfsinn und rhetorischer Brillanz, sondern auch mit großer philosophischer und menschlicher Einsicht entwickelt. Seine Texte sind schwieriger, als sie zunächst zu sein scheinen, und sie sind philosophisch voraussetzungsreich; sie gehören aber auch zu den anregendsten und reichhaltigsten der gegenwärtigen Philosophie. Im Seminar werden wir uns auf Themen der philosophischen Ethik beschränken, aber zugleich mit Williams eine "geschichtliche Wende" vollziehen. Themen, die uns im Lauf des Semesters beschäftigen werden, sind: die Frage nach dem guten Leben; die Kritik an einer Moral, die zu einem "Moralsystem" degeneriert ist; die Neuorientierung an der Antike; die Frage der Struktur und ethischen Bedeutsamkeit des Charakters; die Möglichkeit des moralischen Zufalls; die internalistische Konzeption praktischer Gründe; die an Nietzsche orientierte genealogische Betrachtung ethischer Institutionen; die Idee der Menschlichkeit; die Möglichkeit von objektiver Wahrheit in Wissenschaft und Ethik. Die zu besprechenden Texte werden zu Beginn des Semesters in Form eines Readers zusammengestellt. Zur Vorbereitung seien empfohlen: B. Williams, Ethics and the Limits of Philosophy. Hrsg. v. A. Moore. London: Routledge, 2006 und B. Williams, Moral Luck. Cambridge: Cambridge University Press, 1981 454694 Kafkas Spätwerk Mo 10:15-11:45, ERZ N611 Auerochs, B. In seinen allerletzten Lebensjahren gelingen Kafka zwei Dinge, an denen er zuvor stets gescheitert war: er verlässt Prag, und er lebt (in einer anderen Stadt) mit einer Frau zusammen. Zudem bringt er die Kraft auf, zum dritten Mal in seinem Leben einen Roman in Angriff zu nehmen, und treibt ihn weiter voran, als es ihm mit den anderen beiden gelungen war. Er hat die Strafphantasien, die sein schriftstellerisches Debüt bestimmten, weitgehend aufgegeben und verfasst stattdessen nachdenkliche Erzählungen über Tiere, die mit seinem Judentum und mit seiner Schriftstellerexistenz zu tun haben. Er lernt intensiv Hebräisch und denkt noch in seinem geschwächten und todesnahen Zustand gelegentlich ernsthaft daran, nach Palästina auszuwandern. Die Eintragungen ins Tagebuch werden rarer, auch immer kryptischer, das Tagebuch wird mehr und mehr ein "Metatagebuch". Nicht zuletzt beginnt Kafka auch einen fremden Blick auf jene Vorstellung zu werfen, die ihn früher am Leben hielt: diejenige eines Menschen, der ganz aus "Literatur" besteht und, wie ein Insasse einer unauffindbar abgeschiedenen Kerkerzelle, seiner einzigen Leidenschaft frönt. Mit diesem späten Kafka, der kaum mehr etwas mit dem Kafkabild unserer Kultur zu schaffen hat, wollen wir uns im Seminar ausführlich befassen. Literaturhinweise: Textgrundlage des Seminars ist die auf der Basis der hist.-krit. Kafkaausgabe bei S. Fischer erschienene Studienausgabe. (Bitte keine älteren Ausgaben mehr verwenden!) - Ein Gipfel biographischer Kunst ist: Reiner Stach: Kafka. Die Jahre der Entscheidungen. Frankfurt am Main: S. Fischer 2002; Kafka. Die Jahre der Erkenntnis. Frankfurt am Main: S. Fischer 2008 (dieser Band behandelt die Jahre 1916-1924). - Weniger Einfühlungsvermögen für den Dichter bei: Peter-André Alt: Franz Kafka. Der ewige Sohn. München: C.H. Beck 2005. - Ausgezeichnet geeignet als knappe Einführung auf neuestem Stand: Andreas B. Kilcher: Franz Kafka. Leben - Werk - Wirkung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008. (Suhrkamp BasisBiographie) 2. Romantik 454684 Die Literatur der Romantik Block I 11./12.06. Block II 18./19.06., SDP 1.245 Vorbespr.14.04. 18:15-19:45 Detken, A.; Kaiser, G. Das Seminar möchte einen textfundierten und gattungsübergreifenden Überblick vermitteln über Tendenzen und Ausprägungen der deutschsprachigen Literatur der Romantik. Im Vordergrund stehen dabei die textnahe Analyse einiger zentraler literarischer Dokumente dieser Phase sowie die Klärung der mentalitäts-, kultur- und literaturgeschichtlichen Hintergründe dieser äußerst heterogenen, Künste übergreifenden Strömung. Das Spektrum der thematisierten Texte umfasst dabei sowohl einige Auszüge der maßgeblichen programmatisch-philosophischen Schriften (Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Novalis), als auch lyrische, epische und dramatische Texte (u.a. Tieck, Novalis, Klingemann, E.T.A. Hoffmann, Kleist). Teilnahmebedingung ist die Übernahme einer (Kurz-)Präsentation sowie die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und Vorbereitung auch umfangreicherer Texte. Folgende Primärtexte sollten bis zum ersten Wochenendblock gelesen sein: Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert (Reclam UB 7732); ders: Der gestiefelte Kater (Reclam UB 8916); Friedrich Schlegel: Lucinde (Reclam UB 320); Novalis: Heinrich von Ofterdingen (Reclam UB 8939); Bonaventura (E.A.F. Klingemann): Nachtwachen (Reclam UB 8926); E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann ( Reclam UB 230); E.T.A. Hoffmann: Der goldene Topf (Reclam UB 101); Joseph von Eichendorff: Das Marmorbild; Das Schloß Dürande (Reclam UB 2365). Ein detaillierter Arbeitsplan wird in der Einführungssitzung vorgelegt. Als vorbereitende Lektüre sei empfohlen: Kremer, Detlef: Romantik, 2. Aufl., Stuttgart 2003 sowie die Anthologie Romantik in der Reihe Die deutsche Literatur in Text und Darstellung (2 Bände, Reclam). 3. Aufklärung 454696 Der Roman des 18. Jh. Mi 16:15-17:45, KHW 0.118 Auerochs, B. Das Seminar behandelt die Geschichte des Romans in dem Jahrhundert, in dem er sich anschickt, von einer vielgelesenen zu einer allgemein anerkannten Gattung zu werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts finden sich die Kunstanforderungen für den Roman erstmals in eine Höhe geschraubt, die früheren Generationen noch befremdlich erschienen wäre. Diese Entwicklung gilt es nachzuvollziehen. Der Schwerpunkt des Seminars wird auf der deutschsprachigen Literatur liegen, ein gelegentlicher Seitenblick auf Europa ist jedoch unverzichtbar. Da das Lektürepensum für das Seminar (auch wenn wir für einzelne Texte mehrere Sitzungen veranschlagen) nicht gering sein wird, bitte ich um Lektüre folgender Texte bereits in den Semesterferien: Gellert: Schwedische Gräfinn; Voltaire: Candide; Wezel: Belphegor; Wieland: Geschichte des Agathon (Erstfassung 1766/67); Goethe: Werther, Wilhelm Meisters Lehrjahre. Zur Einführung können dienen die Artikel "Roman" im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft (H. Steinecke), im Fischer Lexikon Literatur (M. Engel) und in Religion in Geschichte und Gegenwart (B. Auerochs)), jeweils mit weiterführender Literatur. Überblicksdarstellung mit Schwerpunkt auf der Poetik des Romans: Viktor Žmegač: Der europäische Roman. Geschichte seiner Poetik. Tübingen: Niemeyer 1990 (21991). Überblicksdarstellung mit Schwerpunkt auf den Werken: Manfred Engel: Der Roman der Goethezeit. Bd. 1. Stuttgart: Metzler 1993. (Behandelt trotz seines Titels auch ausführlich den Roman des 18. Jahrhunderts vor der Goethezeit) 455084 Kant, Kritik der Urteilskraft I: Einleitung und Ästhetik. Mi 16:15-17:45, HDW 0.115 Brandt, A. Kants dritte "Kritik", die "Kritik der Urteilskraft" von 1790, ist ein aus thematisch heterogenen Teilen zusammengesetztes Werk, über deren Zusammenhang viel gerätselt worden ist. Es beschäftigt sich auf unterschiedlichen Ebenen mit dem Begriff der Zweckmäßigkeit als einem zwischen verschiedenen Bereichen der Erkenntnis vermittelnden Prinzip. Nach Kant ergibt sich aus der besonderen Funktion der Urteilskraft ein mittlerer Bereich zwischen theoretischer und praktischer Erkenntnis, in dem er einerseits die Ästhetik, andererseits die Lehre von der Zweckmäßigkeit in der Natur ansiedelt und jeweils in einer "Kritik" hinsichtlich ihrer Möglichkeit untersucht. Der erste Teil - Kants Lehre vom Schönen und Erhabenen und die damit verbundene Theorie der Geschmacksurteile, denen er eine spezifische Art von objektiver Gültigkeit zuschreibt - ist der bekannteste Teil des Werkes, der die kunsttheoretischen Debatten des ausgehenden 18. Jahrhunderts beeinflusst hat. In diesem Seminar soll außer der Einleitung nur dieser erste Teil gelesen und diskutiert werden. Eine Fortsetzung, die den zweiten Teil (die "Kritik der teleologischen Urteilskraft") behandelt, wird u.U. im folgenden Semester stattfinden. Empfohlene Textausgabe: Kant, Kritik der Urteilskraft, hg. v. H. Klemme, Hamburg: Meiner, 2001 (Philosophische Bibliothek Bd. 507). Andere lieferbare Ausgaben können benutzt werden. Einen ersten Eindruck von der Thematik gibt die in der genannten Ausgabe enthaltene Einleitung von H. Klemme, insbes. S. XXXII-LXXI. Monographie zum Thema: W. Wieland, Urteil und Gefühl, Göttingen 2001. Seminar einer Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene oder Seminar mit interkultureller Perspektive in Kulturanthropologie / Geschichte / Ethnologie / Philosophie / Interkultureller Germanistik / Theologie 451758 Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext Fr 12:15-13:45, PH 20 450311 Journeaux intimes. Textes allemands et français Do 14:15-15:45, VG 4.105 Freise, M. Krapoth, H. Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi, et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence de l’individu.La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux problèmes qu’elles posent à l’interprétation.On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch. Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow, Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990. Aucune inscription préalable. 455021 Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik Block I 14./15.05. Block II 21./22.05., SDP 0.210 Cooper, I. Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein, die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann. In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell, A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt. Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg. Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln. Sekundärliteratur Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999) Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen amerikanischer Lyrik (Winter: 2004) Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2 454022 Petrarkismus Di 16:15-17:45, VG 2.107 Beginn: 13.04. Pany, D.; Friede, S. Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte, Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen, Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus diskutiert werden. Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt. 450313 Imagologie: Zum Bild vom Anderen in portugiesischen Texten Do 14:15-15:45, HDW 2.117 Brandenberger,T. Die in der neueren Komparatistik mit zunehmender Intensität gepflegte Imagologie untersucht die in (vor allem) literarischen Texten entworfenen Bilder vom Anderen, Fremden – und verweist von da ausgehend naheliegenderweise auch auf das Problem der Konstitution eines nationalen oder kulturellen Selbstbilds durch die Schreibenden zurück. Heterostereotypen, Vorurteile oder Klischees, aber auch differenzierte Entwürfe und die Vertextung realer Erfahrungen im Kontakt mit anderen Kulturen tauchen in den lusophonen Literaturen von deren Anfängen bis zur Gegenwart häufig auf, sind aber erst wenig untersucht. Das Seminar wird sich (nebst theoretischen und methodischen Problemen der Imagologie) den Bildern widmen, die portugiesische Autoren von europäischen Kulturen (v.a. Spanien und Frankreich), aber auch von der arabischen Welt, Brasilien und Afrika bzw. von deren Bewohnern konstruieren. Um Anmeldung über StudIP bis zum 1.April wird gebeten. 453234 Kulturen im Kontakt - Kulturelle Zwischenräume als Potential für einen 'dritten Raum'? [Kulturen im Kontakt II] Schweiger, I. Fr 10:15-12:45, HDW 2.124 Ziel des Moduls ist die berufsbezogene Ausgestaltung des Studienschwerpunktes "Kulturen im Kontakt". Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Vermittlung berufsrelevanter Kenntnisse und praktischer Fähigkeiten am konkreten Beispiel des Literaturbetriebes sowohl in Deutschland als auch in China. Denn: Kulturvermittlung kann nur gelingen, wenn ausreichend Kenntnisse der Ausgangsund Zielkultur sowie der Mechanismen dieses Vermittlungsprozesses vorhanden sind. Sowohl in der Germanistik als auch in der Sinologie gibt es inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen, die sich mit dem jeweiligen Literaturbetrieb auseinandersetzen. Allerdings handelt es sich dabei i.d.R. um Publikationen, die teilweise sehr spezifische Aspekte in den Vordergrund stellen. In jedem Falle sind sie nur auf eine der beiden Kulturen bezogen und haben nicht den interkulturellen Kulturtransfer im Blick. Gleichwohl wird für den deutschsprachigen Buchmarkt chinesische Literatur und vice versa immer bedeutender (China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009! Deutschland als Gastland der Buchmesse in Beijing 2007!). Das Seminar hat das Ziel, gemeinsam eine Publikation zu erstellen, die relevante Fragen zum Literaturbetrieb in Deutschland und in China stellt und in der Zusammenschau beantwortet. Mögliche Fragestellungen sind: Welche Akteure und Institutionen prägen das literarische Feld? Wie wird Literatur inszeniert, wie medial vermittelt? Welche Rolle spielt der Autor, die Autorschaft? Um was wird gestritten in den Literaturfehden und Autorengruppen? Wann und wo greift Zensur, wo der Markt? Welche Rolle spielt Literaturkritik? Welche Literaturpreise werden vergeben? Wie werden Autoren und Literatur öffentlich erinnert und ausgestellt? Wie sehen kulturpolitische Fördermaßnahmen aus? Wie sieht das heutige Mäzenatentum aus? etc. Der zweite Schwerpunkt des Seminar liegt in der Vorbereitung und Durchführung des Projektes Artists in Residence (Informationen unter: www.artistsinresidence.de). Im Juni wird sich der chinesische Filmwissenschaftler und Filmkritiker Wei Xidi 卫西谛 vier Wochen in Göttingen aufhalten und im Seminar präsent sein. Literatur: Plachta, Bodo (2008): Literaturbetrieb. Wilhelm Fink. - Hammer, Christiane (1999): Kulturaustausch im Modernisierungsrausch: über neuere Literatur aus der VR China, die Rolle der Autoren und die Politik des deutschsprachigen Buchmarkts. 454690 Desäkularisation als sprachbildende Kraft Di 14:15-15:45, VG 4.106 Stockinger, C. "Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007; Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani (Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe (Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José Casanova). Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005; ders., "Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br. 2009; Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009. 451422 Interkulturelle Diskursanalyse: Methoden und Fallbeispiele 14 tägl:. Mo 10:15-13:45, KHW 0.111 Beginn: 12.04. Jung, M. Das Seminar vertieft in interdisziplinärer Perspektive zum Thema "Interkulturelle Pädagogik" den Bereich Interkulturelle Kommunikation. Das beginnt mit der Geschichte dieser jungen Teildisziplin, den theoretischen Überlegungen und konzeptionellen Entwürfen. Die thematischen Schwerpunkte werden sich auf den Umgang mit kultureller und sprachlicher Diversität konzentrieren. Ansätze und ausgewählte grundlegende Studien werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Forschungsmethodik und des Erkenntnisgewinns für das Fach geprüft. Literatur: Auernheimer, Georg: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. 3., neu bearb. Aufl., Darmstadt 2003. Gogolin, Ingrid; Marianne Krüger-Potratz: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. Opladen u. Farmington Hills 2006. Auernheimer, Georg; Blumenthal, V.; Stübig, H.; Willmann, B.: Interkulturelle Erziehung im Schulalltag. Fallstudien zum Umgang von Schulen mit der multikulturellen Situation. Münster; New York 1996. 454361 Food, Culture and Identity Di 10:15-11:45, SEP 0.244 Schaff, B.; Bendix, R. Food plays a central role in culture: the proverb "we are what we eat" conveys the assumption that nutritional habits encapsulate identity and encode social class. Foodways contain a rich tradition of symbolic meanings, and inform the ways in which we build our social relationships. Recently, food has also become a dominant media topic: we watch celebrities on TV preparing elaborate meals, all the while tucking in a micro-waved ready meal (or do we?). Last, but not least, the production and consumption of food is of significant economic and ethical relevance. This seminar, co-taught by Prof. Regina Bendix (KAEE) and Prof. Barbara Schaff (Anglistik), will address questions of how food negotiates identity, status, religion, gender and community in our culture from the perspectives of cultural anthropology and British cultural studies. We will establish a common theoretical frame and discuss representations of food in film, literature and everyday life. Precondition: willingness to read and speak English. The class size will be limited to a total of 26 students, if possible in equal numbers from both fields. Literatur: Ashley Bob, Food and Cultural Studies. London, 2004 Counihan, Carole and Van Esterik, Penny, Food and Culture: A Reader, Milton Park, 1997 Döring, Tobias, ed.: Eating Culture. Frankfurt, 2000 Nyman, Jopi/Gallardo, Pere, eds.: Mapping appetite. Newcastle, 2007 M.Kom.13. Vertiefungsmodul: Epochen diachron unter Einschluss der Antike Vorlesung zur Literaturgeschichte 454657 Märchen Mo 18:15-19:45, ZHG 101 Lauer, G. Über kaum eine Gattung gibt es mehr irrige Meinungen als eben über das Märchen. Da scheinen immer noch Großmütter vom Lande kleinen Kindern naive Geschichten zu erzählen. Die Vorlesung erzählt eine andere Geschichte der Märchen. Von den Hungermärchen wird die Rede sein und von den orientalisierenden Stoffen der Märchen, von den epischen Kleinformen im Ausgang des Mittelalters und den Bearbeitungen der Brüder Grimm bis hin zu den Adaptionen der Disney-Filme. Erläut werden die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Märchen, die wenig mit der Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat, zu haben und doch in neuerer Zeit zu einem Versprechen auf ein verlorenes Paradies der Kindheit geworden sind. Man lernt viel bei Max Lüthi: Märchen. Hg. von Heinz Rölleke. 10 Aufl., Metzler. Das Seminarprogramm steht im Netz im stud.ip und unter www.gerhardlauer.de 454689 Geschichte der Germanistik Mi 18:15-19:45, ZHG 101 Kaiser, G.; Kindt, T.; Winko, S. Gibt es so etwas wie eine Fortschrittsgeschichte der Germanistik? Oder kehren, im Gewand ständig "neuer" Richtungen und Methoden, lediglich die gleichen "alten" Gegenstände und Themen immer wieder? In welchem Maße hängen die Ergebnisse einer Fachgeschichtsschreibung von den je gewählten wissenschaftsgeschichtlichen Beobachtungs- und Zugangsweisen ab? Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen verfolgt die Ringvorlesung "Die ewige Wiederkehr des Neuen"? - Zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im SoSe 2010 vor allem zwei Ziele: Zum Einen will sie ausgewählte Gegenstandsbereiche, wie u.a. die Geschichte prominenter Themen und Konzepte, das Verhältnis des Faches zu anderen Wissenschaften und zur Öffentlichkeit, der Zusammenhang von Fach- und Gesellschaftsgeschichte, beleuchten. Damit will die Vorlesungsreihe einen Überblick über wesentliche Entwicklungstendenzen des Faches von seinen Anfängen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart liefern. Zum Anderen und zugleich soll es aber auch darum gehen, das Spektrum und die Effekte unterschiedlicher Methoden und Zugänge der Wissenschaftsgeschichtsschreibung - etwa personen-, gegenstands-, diskurs-, phasen- und institutionenorientierte - exemplarisch vorzustellen. 453422 Das skandinavische Drama Di 10:15-11:45, ZHG 007 Hoff, K. Nicht nur Ibsen, Strindberg, Fosse und Norén haben das skandinavische Drama geprägt, sondern die Geschichte und Bedeutung des skandinavischen Theaters reicht sehr viel weiter zurück und ist von Beginn an grenzüberschreitend wirksam gewesen. Die Vorlesung möchte den historischen Spuren und der Entwicklung des Dramas und Theaters in den skandinavischen Ländern folgen und seine internationalen Bezüge und Wirkungen herausarbeiten. Dabei geht es sowohl um epochenspezifische, sozial- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge als auch um ästhetische Neuerungen, die von der Theaterliteratur ausgegangen sind. 454645 Maximen, Reflexionen, Aphorismen. Die franz. Moralisten u. ihre Fortschreibung in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jh. Helmreich, C. Mo 14:15-15:45, ZHG 001 Der Aphorismus ist in Deutschland eine moderne Gattung, die sich erst in der Zeit um 1800 konstituiert. Zu den Vorbildern der deutschsprachigen Autoren von Aphorismen, Maximen und Reflexionen gehören auch die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, die im deutschsprachigen Raum die Reflexion über die konzise und pointierte Schreibart ganz massiv beeinflussen. In der Vorlesung sollen verschiedene Formen aphoristischen Schreibens untersucht werden: gelesen werden u.a. La Rochefoucaulds Maximen und Sentenzen (1664), Pascals Gedanken (Erstausgabe aus dem Nachlass 1670), Chamforts Früchte der vollendeten Zivilisation (1795), Lichtenbergs im Jahr 1800 postum veröffentliche Sudelbücher, die Reflexionen Jean Pauls und Goethes sowie die von den Brüdern Schlegel und von Novalis verfaßten romantischen "Fragmente". Die Vorlesung versucht nicht nur eine literatur- und ideengeschichtliche Perspektive einzunehmen, sondern soll durch den Rekurs auf die implizit oder explizit formulierten poetologischen Reflexionen der behandelten Autoren auch dabei helfen, eine Theorie der Gattung Aphorismus zu gewinnen. Zur Anschaffung: La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen, Stuttgart: Reclam, 1988 (RUB 678). Literaturhinweise: Blaise Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Themen, hrsg. von Jean-Robert Armogathe, Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 1622). - Nicolas Chamfort, Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken, Charakterzüge. Stuttgart: Reclam, 1977. - Louis Van Delft, Literatur und Anthropologie: menschliche Natur und Charakterlehre, Münster: LIT, 2005. - Harald Fricke, Aphorismus, Stuttgart: Metzler, 1984. - Gerhard Neumann, Ideenparadiese. Untersuchungen zur Aphoristik von Lichtenberg, Novalis, Friedrich Schlegel und Goethe, München: Fink, 1976. - Friedemann Spicker, Der Aphorismus: Begriff und Gattung von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1912, Berlin: de Gruyter, 1997. Das detaillierte Programm wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 454478 Der französische Roman des 19. Jahrhunderts Di 16:15-17:45, PH 20 Schöning, U. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des französischen Romans im 19. Jahrhundert voraussichtlich bis zur Jahrhundertmitte. Behandelt werden die wichtigen Autoren: Chateaubriand, Mme de Staël, Constant, G. Sand, Gautier, Musset, Hugo, Stendhal, Balzac. Auszüge aus ihren Werken, die zu Beginn der Vorlesung als Kopiervorlage bei der Bibliotheksaufsicht ausliegen, werden im Lauf der Vorlesung exemplarisch interpretiert. Die Vorlesung wird im folgenden Semester bis zum Ende des Jahrhunderts fortgesetzt. Klausur (letzte Woche). Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt werden. 454014 Dante – Il Purgatorio Mi 10:15-11:45, VG 3.106 Meier,F. Die Vorlesung möchte die Lektüre und Auseinandersetzung mit Dantes „Divina Commedia“ fortsetzen und an ausgewählten Gesängen der zweiten Cantica nach der Problematik des „poema sacro“, der Selbststilisierung Dantes zum „poeta theologus“ fragen sowie die vor allem im Purgatorium anzutreffenden Reflexionen über die Künste rekonstruieren. Die Vorlesung versucht auch für die Studierenden verständlich zu sein, die die vorangehende Dante-Vorlesung zum „inferno“ nicht haben besuchen können. Creditpoints setzt Anfertigen eines Protokolls voraus. Die Lehrveranstaltung wendet sich ebenfalls an Studierende des Magisterstudiengangs und der Komparatistik. 450330 Le Dragon et la Fourmi. Bestiaire et imaginaire dans la littérature médiévale Trachsler,R Mi 16:15-17:45, HDW 2.110 Au sens propre, un bestiaire, au Moyen Age, est un livre qui décrit les animaux. Un tel livre fournit, pour un nombre assez restreint de quadrupèdes, d’oiseaux, de poissons et de reptiles, une description “scientifique” et, surtout, la “signification” de leurs caractéristiques. Ainsi, le lion, dont la partie scientifique dit qu’il efface ses traces avec sa queue quand il marche, devient l’image du Christ, qui dissimula sa nature divine tant qu’il était sur terre. Dans le bestiaire médiéval, le regard sur l’animal est donc davantage conditionné par la vision de l’univers tout entier que par l’observation de la nature. C’est ainsi que s’explique la présence, dans ces textes, d’animaux qui “n’existent pas”, comme la licorne, le dragon, la sirène. Dans ce séminaire, on lira essentiellement les bestiaires, mais nous aborderons également la littérature encyclopédique du Moyen Age, ainsi que la littérature animalière, comme les fables, et le bestiaire “exotique” tel qu’il apparaît dans le Roman d’Alexandre ou chez Marco Polo. Une attention particulière sera accordée à l’iconographie. 452469 Lecturas hispanicas: Siglo XX Di 14:15-15:45 Beginn 13.04 MED 23 Brandenberger,T.; Paatz,A. La tercera parte de nuestro ciclo de cursos dedicados a la historia de las literaturas española e hispanoamericana se constituye de una serie de lecturas magistrales. Encargadas a diferentes docentes, éstas ofrecerán en su conjunto una panorámica selectiva del inmenso caudal de las letras hispánicas del siglo XX (y principios del XXI). Para ello, se han elegido, por una parte, autores canónicos, imprescindibles, como también obras menos conocidas pero que sí arrojan luz sobre tendencias y fenómenos importantes. A partir de un fragmento que prepararán los estudiantes para cada sesión, se procederá a un análisis textual que desembocará en una presentación concentrada de obra, autor, género y época. 454303 A Survey of British Literature and Cultural History: The Early Modern Period Haekel, R. Mi 10:15-11:45, PH 20 During the 150 years covered in this lecture course, the British Isles witnessed a number of changes and revolutions that still can be felt today. The Protestant Reformation, the colonization of Ireland, and the British Civil War fundamentally shaped modern Great Britain and Ireland. Furthermore, literature written in Renaissance England is immensely rich, ranging from Elizabethan sonnets, long poems over plays to literary theories and extended prose texts. This lecture course will provide an overview of the scope of Early Modern literature and culture. We will look at the development of British Society from 1500 to 1660, read and discuss texts by authors such as Thomas More, Philip Sidney, Edmund Spenser, or John Donne. Special focus will be put on Elizabethan drama and theatre, particularly on the works of William Shakespeare. Watch out for the syllabus on StudIP. A reader will be available two weeks before the beginning of term. Seminar zur Literaturgeschichte 45342 Das historische Drama Mi 8:30-10:00, VG 0.110 Hoff, K. Das Theater als Ort, der historische Ereignisse aktualisiert und in zeitgenössische Kontexte überführt, soll im Zentrum dieses Seminars stehen. Historische Dramen setzen sich bewusst mit der Vergangenheit auseinander und betrachten ihren Nutzen (und Nachteil) für die Politik, Gesellschaft und Kunst der Gegenwart. Begleitend zur Vorlesung soll einerseits die Geschichte des historischen Dramas an ausgewählten Stücken von Holberg, Oehlenschläger, Björnson, Ibsen, Strindberg, Grieg und Abell verfolgt werden, andererseits sollen dramen- und geschichtstheoretische Überlegungen zur Rolle und Funktion historischer Dramen gelesen werden. Ein Reader mit den Stücken und theoretischen Texten zum Drama und Theater wird ab Mitte Februar im Skandinavischen Seminar ausliegen. 454702 Colonial Discourses of the 19th and Early 20th Centuries Mi 14:15-15:45, HDW 2.110 Glaser, B. This seminar’s objective is to explore the textual dimension of the British Empire. By reading and discussing a wide variety of fictional and non-fictional texts of the period (1840-1920), we will examine the extent to which imperialist ideology was discursively disseminated, colonial and colonialist ideas reflected in writing, and paradoxical situations as well as implicit criticism incorporated in the literature of the time. Readings: Elleke Boehmer, ed. Empire Writing: An Anthology of Colonial Literature 1870-1918 (OUP, 1998); novels: Charlotte Brontë, Jane Eyre (1847) and E.M. Forster, A Passage to India (1924); and short fiction and poetry by writers like R.L. Stevenson, Rudyard Kipling, Flora Annie Steel, Robert Louis Stevenson, Joseph Conrad, and Somerset Maugham, as well as non-fictional texts (taken from the anthology Empire Writing). The selected novels ought to be read before classes start. Recommended Reading: Elleke Boehmer, Colonial & Postcolonial Literature (Oxford, 1995); Ania Loomba, Colonialism / Postcolonialism (London, 1998). 454628 Discoveries and Explorations – English Poetry of the Early Modern Period Glaser, B. Mi 16:15-17:45, HDW 2.111 Not only was the early modern period the age in which the English initiated their colonial pursuits and laid the foundation for their Empire to come, but it also marked the time during which the transition from natural philosophy to “science” occurred. In both areas developments were rendered in written accounts, mostly of the factual but occasionally also of the celebratory and imaginative kind. The objective of this course is to examine lyrical representations of geographical and scholarly explorations and to assess them against the background of developing notions of self- and national identity. Readings: There will be a Reader with the poetry to be discussed as well as relevant prose (e.g. excerpts from travel narrative) and secondary material. Recommend Reading: John Guy, The Tudors: A Very Short Introduction (OUP) and John Morill, Stuart Britain: A Very Short Introduction (OUP). 455124 Autobiographisches Schreiben von Frauen Do 16:15-17:45, ERZ N 816 Torke, C. Wie kaum eine andere Textform ist die Autobiographie derjenige literarische ›Ort‹, an dem sich das Subjekt seiner selbst vergewissern kann. Im Akt des Schreibens fordert es die Einzigartigkeit seiner selbst gegenüber der Außenwelt ein. In Texten des 18. und 19. Jahrhunderts liegt die Betonung hierbei auf der Herausbildung eines männlich-dominierten bürgerlichen Selbstbewusstseins. In Texten, die im ›Emanzipationsjahrhundert der Frau‹ entstanden sind, wird hingegen ein generischer Zusammenhang zwischen dem realhistorischen Emanzipationsprozess und der autobiographischen ›Subjektwerdung der Frau‹ erkennbar. Diesem Aspekt wollen wir uns in dem Seminar „Autobiographisches Schreiben von Frauen“ nähern. Von besonderem Interesse wird dabei die Verbindung von Erinnerungsarbeit, Identitätsstiftung, Krisenbewältigung und ›auktorialer Selbstermächtigung‹ schreibender Frauen sein. Ein zweiter Schwerpunkt wird auf literaturtheoretischen Fragestellungen liegen. Hinzugezogen werden Texte der deutsch-, englisch- und französischsprachigen Literatur. Lektüre: Ruth Klüger: Weiter leben. Eine Jugend. München 1998; Muriel Spark: Robinson. New York 2003. Simone de Beauvoir: Eine gebrochene Frau. Reinbek bei Hamburg 2007; Über einen weiteren Text stimmen wir in der ersten Seminarsitzung ab. Weiterführende Literatur: Wagner-Egelhaaf, Martina: Autobiographie. Stuttgart und Weimar 2005; Geschriebenes Leben. Autobiographik von Frauen. Hrsg. von Michaela Holdenried. Berlin 1995; Finck, Almut: Autobiographisches Schreiben nach dem Ende der Autobiographie. Berlin 1999; Masanek, Nicole: Männliches und weibliches Schreiben? Zur Konstruktion und Subversion in der Literatur. Würzburg 2005; Women, Autobiography, Theory: A Reader. Hrsg. von Sidonie Smith und Julia Watson. Wisconsin 1998; Fuchs, Miriam: The Text is Myself: Women's Life Writing and Catastrophe. Madison, Wisconsin 2004; Literatur – Erinnerung – Identität. Theoriekonzeptionen und Fallstudien. Hrsg. von Astrid Erll, Marion Gymnich und Ansgar Nünning. Trier 2003; Kultur und Gedächtnis. Hrsg. von Jan Assmann und Tonio Hölscher. Frankfurt am Main 1988. 453062 American War and American Postmodernism Mo 18:15-19:45, SEP 0.244 Kelleter, F. War literature has always been an important site of American self-reflection and self-definition. However, with the onset of American military and economic hegemony after 1945, new ways of describing, representing, and narrating war emerged, different from earlier American war literatures. In this course, we will investigate (1) how new types of warfare after 1945 (in particular, Vietnam and Afghanistan/Iraq) provoked new modes of literary or artistic representation, and (2) how American postmodernism, in turn, revisited and re-evaluated earlier wars (in particular World War II). Our core texts are: Kurt Vonnegut, Slaughterhouse-Five (1969), Tim O'Brien, Going After Cacciato (1979), Michael Herr, Dispatches (1977), Paul Haggis's movie In the Valley of Elah (2007), and Generation Kill, both the book by Evan Wright (2004) and the HBO series by David Simon and Ed Burns (2008). In the first part of the course, we will discuss the novels by Vonnegut and O'Brien in detail; in the second part, students will select parts or topics from the other texts. Additional texts and topics are welcome (e.g., Thomas Pynchon, Gravity's Rainbow, 1973; Dexter Filkins, The Forever War, 2008). Required Reading: All participants must have read Vonnegut's Slaughterhouse-Five and O'Brien's Going After Cacciato before the semester starts. Registration: Attendance for this course is limited to 20 participants—please register early! For this, fill out the pre-registration form on our homepage and bring it to the American Studies office (Christy Hosefelder, Englisches Seminar, R. 1.305). This also applies to students of Comparative Literature. You need to be present—and prepared!—in the first session. There will be a quiz on the reading assignments in the first session; a passing grade is necessary in order to further participate in this course. B.A.-Students: If you wish to take this course for your "Wissenschaftsmodul" in English Philology (B.EP.10b/51) or for your "wissenschaftliche Vertiefungsmodul" in American Studies (B.AS.8), please see us well in advance (at least three weeks before classes commence), so that we can schedule a tutorial or independent studies unit for you. 454634 Rühmkorf Mo 10:15-11:45, VG 4.104 Möbus, F. "Auch noch Denkanstöße vermitteln - soweit kommts! 'n Dichter ist kein Ziegenbock!" Mit solchen Sätzen beantwortete Rühmkorf (1929-2008) gelegentlich Fragen nach dem gesellschaftlichen oder politischen Anspruch seiner Literatur. Aber tatsächlich war er ein äußerst vielseitiger Schriftsteller, den man zu Recht einen homo politicus nennen darf, der vom Rückzug in den Elfenbeinturm wenig hielt. Mit seinen Texten hat er sich immer wieder in die großen gesellschaftlichen und politischen Diskurse der Gegenwart eingemischt. Bissig und gelehrt, feinsinnig, komisch, mitunter auch derb und vulgär sind seine Schriften - aber immer mit der artistischen Leichtigkeit eines der größten Sprachkünstlers unserer Zeit verfasst. Außerdem war Rühmkorf ein praxisorientierter Lehrmeister in Sachen Poesie: Wollen wir gemeinsam von ihm lernen? Alles Weitere in der ersten Sitzung! 454480 La Fontaine, Die Fabeln Mo 14.30-16.00, ERZ 0.119 Schöning, U. Jean de la Fontaines Fabeln haben nicht nur bis zum heutigen Tag weltweit viele Leser gefunden, sie haben in der Literaturwissenschaft auch die unterschiedlichsten Deutungen erfahren. In der Veranstaltung sollen die kontroversen Deutungen aufgearbeitet werden und möglichst viele Fabeln gelesen und von den Teilnehmern unter Berücksichtigung des literaturwissenschaftlichen Forschungsstandes interpretiert werden. Zur Anschaffung wird die Ausgabe Garnier-Flammarion oder eine andere vollständige Ausgabe empfohlen. Referat +Hausarbeit (15 S.)/Klausur/Referat 30 Min. Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt werden. 453758 Dantes Divina Commedia Di 18:15-19:45, SRP 1.314, Beginn: 13.04. Meier, F. Das Haupt- und Oberseminar zur “Divina Commedia” möchte die Frage stellen, in welcher Weise Dante in den drei „Cantiche“ seiner „Commedia“ auf die von der Scholastik vorgebrachte rigide Abwertung der Poesie gegenüber Theologie und Philosophie reagiert und für sein Vorhaben eines „poema sacro“ nach einer neuen Schreibweise suchen muß. Außerdem soll es darum gehen, das Verhältnis von Figuraldeutung und Allegorese innerhalb der drei Cantiche neu auszuloten und Dantes singuläre Antwort auf die sich andeutende Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Humanismus zu rekonstruieren. Die Teilnahme an dem Seminar setzt eine persönliche Anmeldung sowie eine mehr als rudimentäre Kenntnis der gesamten „Commedia“ voraus. Seminar über ein Werk der griechischen/römischen Literatur und ein Werk einer späteren Literatur 454322 Homer, Odyssee Di 8:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung, seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns, die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’). Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H. van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden. M.Kom.14. Vertiefungsmodul: Intertextualität unter Einschluss der Antike Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren Literaturen/Kulturen rezipiert wurden 454321 Einführung in die homerischen Epen Fr 8:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer Literatur interessiert sind. Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung. 455108 Das antike Epyllion Fr 14:15-15:45, SKP 0.376 Kuhlmann, P.A. Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben, es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer Mücke und einem Kräuterkäse. Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen. Seminar über ein thematisch zur Vorlesung passendes Werk der griechischen/römischen Literatur und ein ebenfalls thematisch entsprechendes einer späteren Literatur 454322 Homer, Odyssee Di 8:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung, seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns, die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’). Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H. van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden. Seminar einer Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene 451758 Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext Fr 12:15-13:45, PH 20 450311 Jorneaux intimes. Textes allemands et français Do 14:15-15:45, VG 4.105 Freise, M. Krapoth, H. Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi, et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence de l’individu. La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux problèmes qu’elles posent à l’interprétation. On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch. Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow, Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990. Aucune inscription préalable. 455021 Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik Block I 14./15.05. Block II 21./22.05. SDP 0.210 Cooper, I. Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein, die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann. In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell, A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt. Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg. Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln. Sekundärliteratur Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999) Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen amerikanischer Lyrik (Winter: 2004) Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2 454022 Petrarkismus Di 16:15-17:45, Beginn: 13.04., VG 2.107 Pany, D.; Friede, S. Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte, Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen, Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus diskutiert werden. Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt. M.Kom.15. Vertiefungsmodul: Intertextualität unter Einschluss einer neueren Philologie Vorlesung zu einem entsprechenden Thema in einer der neueren Philologien 454657 Märchen Mo 18:15-19:45, ZHG 101 Lauer, G. Über kaum eine Gattung gibt es mehr irrige Meinungen als eben über das Märchen. Da scheinen immer noch Großmütter vom Lande kleinen Kindern naive Geschichten zu erzählen. Die Vorlesung erzählt eine andere Geschichte der Märchen. Von den Hungermärchen wird die Rede sein und von den orientalisierenden Stoffen der Märchen, von den epischen Kleinformen im Ausgang des Mittelalters und den Bearbeitungen der Brüder Grimm bis hin zu den Adaptionen der Disney-Filme. Erläut werden die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Märchen, die wenig mit der Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat, zu haben und doch in neuerer Zeit zu einem Versprechen auf ein verlorenes Paradies der Kindheit geworden sind. Man lernt viel bei Max Lüthi: Märchen. Hg. von Heinz Rölleke. 10 Aufl., Metzler. Das Seminarprogramm steht im Netz im stud.ip und unter www.gerhardlauer.de Seminar einer Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene 451758 Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext Fr 12:15-13:45, PH 20 450311 Journeaux intimes. Textes allemands et français Do 14:15-15:45, VG 4.105 Freise, M. Krapoth, H. Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi, et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence de l’individu. La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux problèmes qu’elles posent à l’interprétation. On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch. Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow, Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990. Aucune inscription préalable. 455021 Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik Block I 14./15.05. Block II 21./22.Mai SDP 0.210 Cooper, I. Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein, die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann. In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell, A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt. Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg. Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln. Sekundärliteratur Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999) Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen amerikanischer Lyrik (Winter: 2004) Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2 454022 Petrarkismus Di 16:15-17:45, VG 2.107, Beginn: 13.04. Pany, D.; Friede, S. Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte, Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen, Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus diskutiert werden. Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt. B.It.203.1 Seminar einer anderen Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene 451758 Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext Fr 12:15-13:45, PH 20 450311 Journeaux intimes. Textes allemands et français Do 14:15-15:45, VG 4.105 Freise, M. Krapoth, H. Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi, et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence de l’individu. La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux problèmes qu’elles posent à l’interprétation. On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch. Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow, Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990. Aucune inscription préalable. 455021 Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik Block I 14./15.05. Block II 21./22.05. SDP 0.210 Cooper, I. Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein, die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann. In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell, A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt. Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg. Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln. Sekundärliteratur Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999) Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen amerikanischer Lyrik (Winter: 2004) Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2 454022 Petrarkismus Di 16:15-17:45, VG 2.107, Beginn: 13.04. Pany, D.; Friede, S. Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte, Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen, Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus diskutiert werden. Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt. M.Kom.16. Vertiefungsmodul: Interkulturalität und Intermedialität unter Einschluss der Antike Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren Literaturen / Kulturen rezipiert wurden 454321 Einführung in die homerischen Epen Fr 8:15-9:45, SKP 0.376 Nesselrath, H.-G. Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer Literatur interessiert sind. Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung. 455108 Das antike Epyllion Fr 14:15-15:45, SKP 0.376 Kuhlmann, P.A. Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben, es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer Mücke und einem Kräuterkäse. Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen. Seminar mit interkultureller Perspektive in Kulturanthropologie / Geschichte / Ethnologie / Philosophie / Interkultureller Germanistik / Theologie 450313 Imagologie: Zum Bild vom Anderen in portugiesischen Texten 14:15-15:45, HDW 2.117 Brandenberger,T. Die in der neueren Komparatistik mit zunehmender Intensität gepflegte Imagologie untersucht die in (vor allem) literarischen Texten entworfenen Bilder vom Anderen, Fremden – und verweist von da ausgehend naheliegenderweise auch auf das Problem der Konstitution eines nationalen oder kulturellen Selbstbilds durch die Schreibenden zurück. Heterostereotypen, Vorurteile oder Klischees, aber auch differenzierte Entwürfe und die Vertextung realer Erfahrungen im Kontakt mit anderen Kulturen tauchen in den lusophonen Literaturen von deren Anfängen bis zur Gegenwart häufig auf, sind aber erst wenig untersucht. Das Seminar wird sich (nebst theoretischen und methodischen Problemen der Imagologie) den Bildern widmen, die portugiesische Autoren von europäischen Kulturen (v.a. Spanien und Frankreich), aber auch von der arabischen Welt, Brasilien und Afrika bzw. von deren Bewohnern konstruieren. Um Anmeldung über StudIP bis zum 1.April wird gebeten. M.Rom.Port. 22.1, 32.1, 52.1, 612.1, 622.1; M.Rom.624.2; Magister. 453234 Kulturen im Kontakt - Kulturelle Zwischenräume als Potential für einen 'dritten Raum'? [Kulturen im Kontakt II] Schweiger, I. Fr 10:15-12:45, HDW 2.124 Ziel des Moduls ist die berufsbezogene Ausgestaltung des Studienschwerpunktes "Kulturen im Kontakt". Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Vermittlung berufsrelevanter Kenntnisse und praktischer Fähigkeiten am konkreten Beispiel des Literaturbetriebes sowohl in Deutschland als auch in China. Denn: Kulturvermittlung kann nur gelingen, wenn ausreichend Kenntnisse der Ausgangsund Zielkultur sowie der Mechanismen dieses Vermittlungsprozesses vorhanden sind. Sowohl in der Germanistik als auch in der Sinologie gibt es inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen, die sich mit dem jeweiligen Literaturbetrieb auseinandersetzen. Allerdings handelt es sich dabei i.d.R. um Publikationen, die teilweise sehr spezifische Aspekte in den Vordergrund stellen. In jedem Falle sind sie nur auf eine der beiden Kulturen bezogen und haben nicht den interkulturellen Kulturtransfer im Blick. Gleichwohl wird für den deutschsprachigen Buchmarkt chinesische Literatur und vice versa immer bedeutender (China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009! Deutschland als Gastland der Buchmesse in Beijing 2007!). Das Seminar hat das Ziel, gemeinsam eine Publikation zu erstellen, die relevante Fragen zum Literaturbetrieb in Deutschland und in China stellt und in der Zusammenschau beantwortet. Mögliche Fragestellungen sind: Welche Akteure und Institutionen prägen das literarische Feld? Wie wird Literatur inszeniert, wie medial vermittelt? Welche Rolle spielt der Autor, die Autorschaft? Um was wird gestritten in den Literaturfehden und Autorengruppen? Wann und wo greift Zensur, wo der Markt? Welche Rolle spielt Literaturkritik? Welche Literaturpreise werden vergeben? Wie werden Autoren und Literatur öffentlich erinnert und ausgestellt? Wie sehen kulturpolitische Fördermaßnahmen aus? Wie sieht das heutige Mäzenatentum aus? etc. Der zweite Schwerpunkt des Seminar liegt in der Vorbereitung und Durchführung des Projektes Artists in Residence (Informationen unter: www.artistsinresidence.de). Im Juni wird sich der chinesische Filmwissenschaftler und Filmkritiker Wei Xidi 卫西谛 vier Wochen in Göttingen aufhalten und im Seminar präsent sein. Literatur: Plachta, Bodo (2008): Literaturbetrieb. Wilhelm Fink. - Hammer, Christiane (1999): Kulturaustausch im Modernisierungsrausch: über neuere Literatur aus der VR China, die Rolle der Autoren und die Politik des deutschsprachigen Buchmarkts. Cathay-Skripten.. 454690 Desäkularisation als sprachbildende Kraft Di 14:15-15:45, VG 4.106 Stockinger, C. "Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007; Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani (Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe (Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José Casanova). Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005; ders., "Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br. 2009; Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009. 451422 Interkulturelle Diskursanalyse: Methoden und Fallbeispiele 14 tägl.: Mo 10:15-13:45, KHW 0.111, Beginn: 12.04. Jung, M. Das Seminar vertieft in interdisziplinärer Perspektive zum Thema "Interkulturelle Pädagogik" den Bereich Interkulturelle Kommunikation. Das beginnt mit der Geschichte dieser jungen Teildisziplin, den theoretischen Überlegungen und konzeptionellen Entwürfen. Die thematischen Schwerpunkte werden sich auf den Umgang mit kultureller und sprachlicher Diversität konzentrieren. Ansätze und ausgewählte grundlegende Studien werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Forschungsmethodik und des Erkenntnisgewinns für das Fach geprüft. Auernheimer, Georg: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. 3., neu bearb. Aufl., Darmstadt 2003. Gogolin, Ingrid; Marianne Krüger-Potratz: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. Opladen u. Farmington Hills 2006. Auernheimer, Georg; Blumenthal, V.; Stübig, H.; Willmann, B.: Interkulturelle Erziehung im Schulalltag. Fallstudien zum Umgang von Schulen mit der multikulturellen Situation. Münster; New York 1996. 454361 Food, Culture and Identity Di 10:15-11:45, SEP 0.244 Schaff, B.; Bendix, R. Food plays a central role in culture: the proverb "we are what we eat" conveys the assumption that nutritional habits encapsulate identity and encode social class. Foodways contain a rich tradition of symbolic meanings, and inform the ways in which we build our social relationships. Recently, food has also become a dominant media topic: we watch celebrities on TV preparing elaborate meals, all the while tucking in a micro-waved ready meal (or do we?). Last, but not least, the production and consumption of food is of significant economic and ethical relevance. This seminar, co-taught by Prof. Regina Bendix (KAEE) and Prof. Barbara Schaff (Anglistik), will address questions of how food negotiates identity, status, religion, gender and community in our culture from the perspectives of cultural anthropology and British cultural studies. We will establish a common theoretical frame and discuss representations of food in film, literature and everyday life. Precondition: willingness to read and speak English. The class size will be limited to a total of 26 students, if possible in equal numbers from both fields. Seminar zur Intermedialität 455009 Das Fernsehspiel in der Bundesrepublik Deutschland. Theorie, Ästhetik, Geschichte. Hißnauer, C. Block 12./13.06.2010 und 19./20.06.2010, 10:00-16:00, SDP 1.245 Vorbesprechung: Mi 07.04.2010, 10:15-12:00, SDP 1.245 Das Fernsehspiel bzw. der Fernsehfilm in der Bundesrepublik Deutschland haben in ihrer Geschichte eine Vielzahl unterschiedlicher ästhetischer Formen, methodischer Herangehensweisen und Dramaturgien entwickelt bzw. ausprobiert. Die Bandbreite reicht vom frühen Live-Spiel, der Theaterund Literaturadaption, dokufiktionalen Formen wie dem Dokumentarspiel oder das Doku-Drama, bis hin zum TV Movie und dem event movie. Das Seminar setzt sich vor dem Hintergrund der institutionellen/ökonomischen Entwicklung des bundesdeutschen Fernsehen mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte des bundesdeutschen Fernsehspiels/-films auseinander. Themen werden sein: Die Debatte um Fernsehspiel und Fernsehfilm, das Live-Fernsehspiel, Theater- und Literaturadaptionen, das Dokumentarspiel, das Doku-Drama, TV Movies, event movies, die Hamburger Dramaturgie/Hamburger Schule (das dokumentarische Fernsehspiel und Dokumentarfilm in Fernsehspielredaktionen), die Stuttgarter Schule, hybride Formen des Fernsehspiels (auch Fake-Dokus und Fiktive Dokumentationen), der Kriminalfernsehfilm, Arbeiterfilme, Geschichtsvermittlung im Fernsehfilm, das Fernsehspiel in der DDR. Ausgewählte Produktionen werden im Seminar in Ausschnitten bzw. geschlossen gesichtet. Hickethier, Knut, 1980: Das Fernsehspiel der Bundesrepublik. Themen, Form, Struktur, Theorie und Geschichte 1951-1977. Stuttgart. Hickethier, Knut, 1998: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart. Peulings, Birgit und Rainer Maria Jacobs-Peulings (Hrsg.), 1996: Das Ende der Euphorie. Das deutsche Fernsehspiel nach der Einigung. Münster. 455086 Piratengeschichten. Von der Schatzinsel bis zum Fluch der Karibik. [mit Studienbeiträgen finanziert] Mi 10:15-11:45, ERZ N 414 Preuß, S. Von Störtebeker über Kapitän Hook bis hin zu Captain Jack Sparrow - die Figur des abenteuerlustigen Piraten fasziniert seit Jahrhunderten Leser und Filmzuschauer. In diesem Seminar soll die Entwicklung des Genres der Piratengeschichte in verschiedenen Medien untersucht werden. Dabei soll insbesondere erörtert werden, auf welche Erzählmuster immer wieder zurückgegriffen wird, um Spannung zu erzeugen, welche Funktionen die Exotik und Fremdheit der dargestellten Charaktere und Ereignisse haben, wie Figuren gezeichnet und bewertet werden sowie welche Veränderungen der Motivkomplex im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen medialen Darstellungsformen durchgemacht hat. Texte: Daniel Defoe, Captain Singleton (1720) (beliebige Ausgabe, wird auch als Reader zur Verfügung gestellt, sollte zu Beginn des Semesters gelesen sein) Robert L. Stevenson, Treasure Island (1883), Penguin Classics (dt. Die Schatzinsel, Fischer Klassik) Rafaele Sabatini, Captain Blood (1922), Penguin Classics (dt. Unionsverlag) Film: Gore Verbinski, Pirates of the Caribbean (2003) (dt. Fluch der Karibik) Auf Wunsch der Studierenden können auch weitere Texte, Filme, Comics oder Computerspiele in die Untersuchung mit einbezogen werden. Teilnahmevoraussetzung: hohe Lesebereitschaft, aktive Teilnahme, gute Englischkenntnisse Scheinvoraussetzung: Präsentation eines eigenen Forschungsprojekts im Seminar, Ausarbeitung als Hausarbeit Bitte melden Sie sich vor Beginn per E-Mail an ([email protected]). M.Kom.17. Vertiefungsmodul: Interkulturalität und Intermedialität unter Einschluss einer neueren Philologie Vorlesung zu einem entsprechenden Thema in einer der neueren Philologien 454724 Language, Identity and Belonging in Contemporary Ireland Mo 10:15-11:45, ZESS AP 26 Nic Craith Beginning with an overview of the Gaeltacht (Irish-speaking) regions, this module explores the Irish language primarily in a contemporary context. Three key authors will underpin this module. These include Brian Friel and his play Translations, which has been described by its author as ‘a play about language and only about language’. Students will also explore A Speckled People; a language memoir written by Hugo Hamilton, the son of a German mother and an Irish father. Hugo grew up in Dublin in the 1950s wearing ‘lederhosen and Aran sweaters, smelling of rough wool and new leather, Irish on top and German below.’ His family spoke both Irish and German, but English was strictly forbidden. The memoir explores issues of language identity and belonging in contemporary Ireland. Finally students will be introduced to the bilingual poetry of Nuala Ní Dhomhnaill – one of the finest contemporary female voices in Irish/Gaelic. This section will explore why a writer might choose to write in a language that is not internationally understood. While the seminars will focus on issues of language, identity and belonging, there will also be an opportunity to hear and speak some Irish. Prof. Dr. Máiréad Nic Craith (University of Ulster, Northern Ireland) will be a DAAD Guest Professor in the Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie. Room information will be available closer to the beginning of term. 454475 Orientalism Do 10:15-11:45, ZHG 104 Schaff, B. Ever since the first translation of the Arabian Nights was published in the early 18th century, the Orient has held an ongoing fascination for the European imagination. Based on Edward Said’s statement that “Orientalism is a Western style for dominating, restructuring and having authority over the orient”, this lecture series will look at various, mostly (but not exclusively) British constructions of the Orient over more than three centuries; considering travelogues, music, art, design, advertising, architecture and films as points of reference. It will explore how Orientalist representations have served or expressed cultural and racial anxieties and colonial policy, it will investigate the main counter discourses that have emerged, and it will challenge and complement Said’s view by introducing the category of gender – neglected by Said - as an analytical tool to analyse Western concepts of the Orient. Seminar zur Intermedialität 455009 Das Fernsehspiel in der Bundesrepublik Deutschland. Theorie, Ästhetik, Geschichte. Hißnauer, C. Block 12./13.06.2010 und 19./20.06.2010, 10:00-16:00, SDP 1.245 Vorbesprechung: Mi 07.04.2010, 10:15-12:00, SDP 1.245 Das Fernsehspiel bzw. der Fernsehfilm in der Bundesrepublik Deutschland haben in ihrer Geschichte eine Vielzahl unterschiedlicher ästhetischer Formen, methodischer Herangehensweisen und Dramaturgien entwickelt bzw. ausprobiert. Die Bandbreite reicht vom frühen Live-Spiel, der Theaterund Literaturadaption, dokufiktionalen Formen wie dem Dokumentarspiel oder das Doku-Drama, bis hin zum TV Movie und dem event movie. Das Seminar setzt sich vor dem Hintergrund der institutionellen/ökonomischen Entwicklung des bundesdeutschen Fernsehen mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte des bundesdeutschen Fernsehspiels/-films auseinander. Themen werden sein: Die Debatte um Fernsehspiel und Fernsehfilm, das Live-Fernsehspiel, Theater- und Literaturadaptionen, das Dokumentarspiel, das Doku-Drama, TV Movies, event movies, die Hamburger Dramaturgie/Hamburger Schule (das dokumentarische Fernsehspiel und Dokumentarfilm in Fernsehspielredaktionen), die Stuttgarter Schule, hybride Formen des Fernsehspiels (auch Fake-Dokus und Fiktive Dokumentationen), der Kriminalfernsehfilm, Arbeiterfilme, Geschichtsvermittlung im Fernsehfilm, das Fernsehspiel in der DDR. Ausgewählte Produktionen werden im Seminar in Ausschnitten bzw. geschlossen gesichtet. Hickethier, Knut, 1980: Das Fernsehspiel der Bundesrepublik. Themen, Form, Struktur, Theorie und Geschichte 1951-1977. Stuttgart. Hickethier, Knut, 1998: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart. Peulings, Birgit und Rainer Maria Jacobs-Peulings (Hrsg.), 1996: Das Ende der Euphorie. Das deutsche Fernsehspiel nach der Einigung. Münster. 455086 Piratengeschichten. Von der Schatzinsel bis zum Fluch der Karibik. [mit Studienbeiträgen finanziert] Mi 10:15-11:45, ERZ N 414 Preuß, S. Von Störtebeker über Kapitän Hook bis hin zu Captain Jack Sparrow - die Figur des abenteuerlustigen Piraten fasziniert seit Jahrhunderten Leser und Filmzuschauer. In diesem Seminar soll die Entwicklung des Genres der Piratengeschichte in verschiedenen Medien untersucht werden. Dabei soll insbesondere erörtert werden, auf welche Erzählmuster immer wieder zurückgegriffen wird, um Spannung zu erzeugen, welche Funktionen die Exotik und Fremdheit der dargestellten Charaktere und Ereignisse haben, wie Figuren gezeichnet und bewertet werden sowie welche Veränderungen der Motivkomplex im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen medialen Darstellungsformen durchgemacht hat. Texte: Daniel Defoe, Captain Singleton (1720) (beliebige Ausgabe, wird auch als Reader zur Verfügung gestellt, sollte zu Beginn des Semesters gelesen sein) Robert L. Stevenson, Treasure Island (1883), Penguin Classics (dt. Die Schatzinsel, Fischer Klassik) Rafaele Sabatini, Captain Blood (1922), Penguin Classics (dt. Unionsverlag) Film: Gore Verbinski, Pirates of the Caribbean (2003) (dt. Fluch der Karibik) Auf Wunsch der Studierenden können auch weitere Texte, Filme, Comics oder Computerspiele in die Untersuchung mit einbezogen werden. Teilnahmevoraussetzung: hohe Lesebereitschaft, aktive Teilnahme, gute Englischkenntnisse Scheinvoraussetzung: Präsentation eines eigenen Forschungsprojekts im Seminar, Ausarbeitung als Hausarbeit Bitte melden Sie sich vor Beginn per E-Mail an ([email protected]). Schlüsselkompetenzen Sprachkurse am ZESS und an den Fremdsprachenlektoraten der Philologien http://www.zess.uni-goettingen.de Übersetzungsübungen 451354 Übersetzungen Französisch-Deutsch Mo 14:15-15:45, VG 2.105 Krapoth, H. Übersetzungen möglichst verschiedenartiger moderner französischer Texte. Die Übung dient der Einführung in die sprachlichen und kulturbedingten Probleme der Übersetzung. Der Schwerpunkt liegt auf der genauen und stilistisch ausgefeilten Übersetzung, durch die ein vertiefter Einblick in die Strukturunterschiede zwischen dem Französischen und Deutschen gewonnen wird. Sich auf die intensive Erfahrung der Schwierigkeiten des Übersetzens einzulassen, bedeutet eine Möglichkeit (neben anderen), die Beeinflussung durch die Muttersprache beim Gebrauch der Fremdsprache besser zu erkennen und verringern zu lernen. – Im Laufe des Semesters werden zwei Übungsklausuren geschrieben. Wie bisher ist diese Lehrveranstaltung auch für frankophone Studierende gedacht, die sich in der Übersetzung in die Fremdsprache («thème») üben möchten. 451388 Übersetzungen Portugiesisch-Deutsch Mi 14:15-15:45, HDW 2.116 Krapoth, H. In dieser Übung sollen unterschiedliche moderne portugiesische Texte übersetzt werden. Der Schwierigkeitsgrad wird sich an den Kenntnissen der Teilnehmer orientieren. Das Ziel ist, eine genaue und stilistisch einwandfreie Übersetzung zu erarbeiten und in die Probleme des Übersetzens einzuführen. Die Übung dient der Vertiefung, Festigung und Erweiterung des Wortschatzes, bietet zugleich aber auch vielfältige Möglichkeiten, grammatische Probleme zu erläutern sowie auf sprachund kulturgeschichtliche Aspekte einzugehen. Als Teilnehmer sind auch Studierende portugiesischer Muttersprache sehr erwünscht, die sich mit der Übersetzung in die Fremdsprache beschäftigen möchten. 451972 Introduction to Literary Translation Studies II (Poetry and Drama) Fr 10:15-11:45, SEP 0.247 Kittel, H. This is the second part of a set of two courses, focussing on the translation of poetry, literary prose, and drama. You may enroll even if you did not attend the first part. Translations are media of interlingual exchange and of intercultural contact, communication and transfer. Through the centuries they have played a significant, though rarely acknowledged, part in the cultural histories of many nations. Literary translations, whether identified as such or not, have frequently contributed to the repertories of autochthonous texts, thereby enhancing not just "national" literatures but entire cultures. Traditionally, a number of academic disciplines such as theology, philosophy, classics, and more recently, linguistics and literary studies, including comparative literature, have taken an interest in translation and related phenomena. Their presuppositions, aims, purposes, and methods differ, and––inevitably––so do their results. Explicitly or implicitly, many traditional studies are source-text oriented and prescriptive, sharing the premise that a translation should be the equivalent of or equivalent to its source text by adequately reproducing its meaning, its form, its structure, or its effect (or whatever an individual theorist may consider to be the essence of literature). Given its essentially subjective, ahistorical, and unsystematic character, this premise is unsuited for the purpose of historical research. Requirements: Regular attendance, active participation. Teilmodulprüfung (1): description and analysis of the translation of a literary prose text (8-10 pages). Landeskundliche Übungen der Philologien, z.B.: 453179 American Cultural Studies I: Introduction to American Cultural History Sommerfeld, S. Di 10:15-11:45, VG 4.107 "American Cultural Studies I" provides an introduction to American cultural history from the period of English settlement in the 17th century to the ethnic identity movements of the late 20th century. Primary texts and other material will be made available in a reader at the copy shop "Klartext." For contextualization and background study, all participants please purchase Paul Boyer, ed. The Enduring Vision, 6th edition (Boston: Houghton, 2008). Please be aware that this is a work-intensive—yet very profitable—course. It teaches you "what every Americanist must know," and thus presents a necessary prerequisite for taking "Hauptseminare" in American Studies. It is best taken in the third or fourth semester. However, earlier semesters are welcome. Requirements: Classes start in the first week of the semester. Attending the first session is mandatory for final registration. 451949 British Landeskunde Mi 16:15-17:45, VG 1.101 Tuschinsky, J. This course is designed to introduce students to British "Landeskunde" through the study and discussion of selected topics in this field. We will have a look at areas such as the history and geography of Britain, the political system, education, regional differences and identies, and others. While factual information will certainly play more than a marginal role, the course will not be restricted to a nuts-and-bolts approach, but also analyse and interpret facts and figures in order to provide some deeper insights into the many facets of British life and culture. 453059 American Cultural Studies II: From the Monroe Doctrine to World Power: History and Current Issues of United States Foreign Policy Wetzel-Sahm, B. Blockseminar: Fr 9.4.; 14.5.; 4.6.; jeweils 14:00-17:30; Sa 10.4.; 15.5.; 5.6.; jeweils 9:15-12:30 Today, in the United States, civil rights has come to mean the right to be free from discrimination on grounds of race, ethnicity, religion, gender, disability or sexual preference. Until the latter half of the 20th century, however, protection of civil rights was very limited, because the Bill of Rights applied to federal law only and not to state law. In many parts of the US, numerous state laws were passed— among them the infamous Jim Crow legislation—which excluded African Americans from full participation in society. In the area of racial and ethnic equality as in areas such as women’s rights, gay rights, and religious equality, the various civil rights movements in the US have greatly contributed to political action, legislation, and Supreme Court decisions leading to dramatic changes in American society. We will discuss the historical contexts of civil rights and read legal, political, and personal discourses evolving out of the civil rights movements. Requirements: attendance of all the sessions, reading assignments, one in-class presentation with handout; written paper (for full credit). Registration: students must have signed up for a topic before the beginning of the semester and read the assignments for the April sessions. Therefore, please register well in advance at [email protected]. Visit the American Studies homepage for the schedule, the reading list, and the list of topics for this course in early March. Course book (please purchase as soon as possible): Robert P. Green, Jr. & Harold E. Cheatham, eds. The American Civil Rights Movement: A Documentary History (Manchester & New York: Manchester UP, 2009). Please note: Students of American Studies who were enrolled in the program prior to the winter semester 2007/08 can finish their studies either according to the Prüfungsordnung in effect since 2007 (PO 2007) or according to the ones that were in effect in winter semester 2006/07 (PO 2006) . If this applies to you and if you decide to study according to PO 2006 you have to attend Cultural Studies II instead of "medienwissenschaftliches Proseminar" as Teilmodul 2 of B.AS.3. For further information on the differences between the POs, please contact Alexander Starre ([email protected]).