Lehrprogramm Komparatistik Sommersemester 2010 M.Kom.1

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Lehrprogramm Komparatistik Sommersemester 2010
M.Kom.1. Basismodul Komparatistik: nur im Wintersemester
M.Kom.2. Kanonische Texte der Literaturgeschichte
Vorlesung zur Literaturgeschichte
454687
Aufklärung
Auerochs, B.
Do 10:15-11:45, PH 20
Man braucht nur zu erinnern, daß die Freidenkereien und Aufklärungen nicht die geringsten
poetischen Hervorbringungen aufweisen können." So der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph
Schelling in seinen Vorlesungen über Philosophie der Kunst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Selbst
die eingefleischtesten Romantiker werden heute kaum mehr so harsch über das 18. Jahrhundert
urteilen wollen. Und dennoch: der Ruhm der Aufklärung (und ihre enge Verflochtenheit mit unserem
heutigen Selbstverständnis) beruht zweifelsfrei mehr auf ihrem Denken als auf ihrer Poesie. So liegt es
nahe, die Poesie der Aufklärung (Klopstock, Lessing, Wieland u.a.) im Zusammenhang mit jenem
Denken vorzustellen, in dessen Rahmen sie entstand. In der Vorlesung wird demnach auch von den
Poetiken der Aufklärung, vom Klassizismus, von Geschichtsphilosophie, von Politik und ihrer
Theorie, von Religion und Religionskritik die Rede sein.
Literaturhinweise: Roy Porter: Kleine Geschichte der Aufklärung. Berlin: Wagenbach 1991. - PeterAndré Alt: Aufklärung. Stuttgart/Weimar: Metzler 1996. - Christoph Schulte: Die jüdische
Aufklärung. Philosophie - Religion - Geschichte. München: C.H. Beck 2002.
454657
Märchen
Lauer, G.
Mo 18:15-19:45, ZHG 101
Über kaum eine Gattung gibt es mehr irrige Meinungen als eben über das Märchen. Da scheinen
immer noch Großmütter vom Lande kleinen Kindern naive Geschichten zu erzählen. Die Vorlesung
erzählt eine andere Geschichte der Märchen. Von den Hungermärchen wird die Rede sein und von den
orientalisierenden Stoffen der Märchen, von den epischen Kleinformen im Ausgang des Mittelalters
und den Bearbeitungen der Brüder Grimm bis hin zu den Adaptionen der Disney-Filme. Erläut werden
die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Märchen, die wenig mit der Zeit, als das Wünschen
noch geholfen hat, zu haben und doch in neuerer Zeit zu einem Versprechen auf ein verlorenes
Paradies der Kindheit geworden sind.
Man lernt viel bei Max Lüthi: Märchen. Hg. von Heinz Rölleke. 10 Aufl., Metzler.
Das Seminarprogramm steht im Netz im stud.ip und unter www.gerhardlauer.de
453422
Das skandinavische Drama
Di 10:15-11:45, ZHG 007
Hoff, K.
Nicht nur Ibsen, Strindberg, Fosse und Norén haben das skandinavische Drama geprägt, sondern die
Geschichte und Bedeutung des skandinavischen Theaters reicht sehr viel weiter zurück und ist von
Beginn an grenzüberschreitend wirksam gewesen. Die Vorlesung möchte den historischen Spuren und
der Entwicklung des Dramas und Theaters in den skandinavischen Ländern folgen und seine
internationalen Bezüge und Wirkungen herausarbeiten. Dabei geht es sowohl um epochenspezifische,
sozial- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge als auch um ästhetische Neuerungen, die von der
Theaterliteratur ausgegangen sind.
451758
Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext
Fr 12:15-13:45, PH 20
Freise, M.
454478
Der französische Roman im 19. Jh.
Di 16:15-17:45, PH 20
Schöning, U.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des französischen Romans im 19. Jahrhundert
voraussichtlich bis zur Jahrhundertmitte. Behandelt werden die wichtigen Autoren: Chateaubriand,
Mme de Staël, Constant, G. Sand, Gautier, Musset, Hugo, Stendhal, Balzac. Auszüge aus ihren
Werken, die zu Beginn der Vorlesung als Kopiervorlage bei der Bibliotheksaufsicht ausliegen, werden
im Lauf der Vorlesung exemplarisch interpretiert. Die Vorlesung wird im folgenden Semester bis zum
Ende des Jahrhunderts fortgesetzt.
Klausur (letzte Woche). Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt
werden.
454014
Dante – Il Purgatorio
Mi 10:15-11:45, VG 3.106
Meier, F.
Die Vorlesung möchte die Lektüre und Auseinandersetzung mit Dantes „Divina Commedia“
fortsetzen und an ausgewählten Gesängen der zweiten Cantica nach der Problematik des „poema
sacro“, der Selbststilisierung Dantes zum „poeta theologus“ fragen sowie die vor allem im
Purgatorium anzutreffenden Reflexionen über die Künste rekonstruieren. Die Vorlesung versucht auch
für die Studierenden verständlich zu sein, die die vorangehende Dante-Vorlesung zum „inferno“ nicht
haben besuchen können.
Creditpoints setzt Anfertigen eines Protokolls voraus.
Die Lehrveranstaltung wendet sich ebenfalls an Studierende des Magisterstudiengangs und der
Komparatistik.
452469
Lecturas hispanicas: Siglo XX
Di 14:15-15:45, MED 23, Humboldtallee 36
Beginn: 13.4.
Brandenbeger, T., Paatz, A.
La tercera parte de nuestro ciclo de cursos dedicados a la historia de las literaturas española e hispanoamericana se constituye de una serie de lecturas magistrales. Encargadas a diferentes docentes, éstas
ofrecerán en su conjunto una panorámica selectiva del inmenso caudal de las letras hispánicas del siglo
XX (y principios del XXI). Para ello, se han elegido, por una parte, autores canónicos,
imprescindibles, como también obras menos conocidas pero que sí arrojan luz sobre tendencias y
fenómenos importantes.
A partir de un fragmento que prepararán los estudiantes para cada sesión, se procederá a un análisis
textual que desembocará en una presentación concentrada de obra, autor, género y época.
Independent Studies „Literatur“ (nach Lektüreliste)
Begleitkolloquium Independent Studies
n.V.
Schaff, B.
M.Kom.3. Vertiefungsmodul: Theorie und Ästhetik
Vorlesung zu Ästhetik-, Literatur- und Kulturtheorien
454660
Literaturwissenschaft im Nationalsozialismus
Mi 14:15-15:45, ZHG 102
Kaiser, G.
Wann hört eine geisteswissenschaftliche Disziplin wie die Literaturwissenschaft auf, wissenschaftlich
zu sein? Unter diktatorischen Bedingungen, wenn sie aus Zwang, aus Anpassung oder freiwillig
politisch wird? Wann ist eine literaturwissenschaftliche Aussage nicht mehr wissenschaftlich, wann
wird oder ist sie politisch? Oder kann sie auch beides zugleich sein? War die Neuere deutsche
Literaturwissenschaft nach der politischen Zäsur der Machtübergabe von 1933 und während des
Nationalsozialismus keine Wissenschaft, waren ihre Vertreter keine Wissenschaftler mehr? Welche
Handlungsspielräume hatte das Fach überhaupt zwischen 1933 und 1945? War es durch die Eingriffe
der nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik sowie durch ihre eigenen Anpassungsbemühungen
fremdbestimmt, oder hat die Disziplin doch weiterhin nach ihren eigenen, (literatur)wissenschaftlichen
Regeln funktioniert, ist sie also autonom geblieben?
Die Vorlesung will sich dieser nicht leicht zu beantwortenden Fragen annehmen und verfolgt - neben
einer Einführung in die Methoden der Wissenschaftshistoriographie und in den
wissenschaftspolitischen Kontext des NS - vor allem folgende Ziele: sie will einen Überblick über die
wichtigsten literaturwissenschaftlichen Denkstile und deren Vertreter zwischen 1933 und 1945 geben;
zugleich soll sie anhand intensiver Textarbeit in die mentalitäts- und argumentationsgeschichtlich
fundierte Interpretation wissenschaftlicher Texte einüben.
Literatur
Literaturhinweise: Holger Dainat/Lutz Danneberg (Hg.): Literaturwissenschaft und NS, Tübingen
2003
454475
Orientalism
Do 10:15-11:45, ZHG 104
Schaff, B.
Ever since the first translation of the Arabian Nights was published in the early 18th century, the Orient
has held an ongoing fascination for the European imagination. Based on Edward Said’s statement that
“Orientalism is a Western style for dominating, restructuring and having authority over the orient”,
this lecture series will look at various, mostly (but not exclusively) British constructions of the Orient
over more than three centuries; considering travelogues, music, art, design, advertising, architecture
and films as points of reference. It will explore how Orientalist representations have served or
expressed cultural and racial anxieties and colonial policy, it will investigate the main counter
discourses that have emerged, and it will challenge and complement Said’s view by introducing the
category of gender – neglected by Said - as an analytical tool to analyse Western concepts of the
Orient.
454689
Geschichte der Germanistik
Mi 18:15-19:45, ZHG 101
Kaiser, G., Kindt, T., Winko, S.
Gibt es so etwas wie eine Fortschrittsgeschichte der Germanistik? Oder kehren, im Gewand ständig
"neuer" Richtungen und Methoden, lediglich die gleichen "alten" Gegenstände und Themen immer
wieder? In welchem Maße hängen die Ergebnisse einer Fachgeschichtsschreibung von den je
gewählten wissenschaftsgeschichtlichen Beobachtungs-und Zugangsweisen ab?
Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen verfolgt die Ringvorlesung "Die ewige Wiederkehr des
Neuen"? - Zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im SoSe 2010 vor allem zwei Ziele: Zum
Einen will sie ausgewählte Gegenstandsbereiche, wie u.a. die Geschichte prominenter Themen und
Konzepte, das Verhältnis des Faches zu anderen Wissenschaften und zur Öffentlichkeit, der
Zusammenhang von Fach- und Gesellschaftsgeschichte, beleuchten. Damit will die Vorlesungsreihe
einen Überblick über wesentliche Entwicklungstendenzen des Faches von seinen Anfängen in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart liefern. Zum Anderen und zugleich soll es aber
auch darum gehen, das Spektrum und die Effekte unterschiedlicher Methoden und Zugänge der
Wissenschaftsgeschichtsschreibung - etwa personen-, gegenstands-, diskurs-, phasen- und
institutionenorientierte - exemplarisch vorzustellen.
454303
A Survey of British Literature: The Early Modern Period
Mi 10:15-11:45, PH 20
Haekel, R.
During the 150 years covered in this lecture course, the British Isles witnessed a number of changes
and revolutions that still can be felt today. The Protestant Reformation, the colonization of Ireland, and
the British Civil War fundamentally shaped modern Great Britain and Ireland. Furthermore, literature
written in Renaissance England is immensely rich, ranging from Elizabethan sonnets, long poems over
plays to literary theories and extended prose texts. This lecture course will provide an overview of the
scope of Early Modern literature and culture. We will look at the development of British Society from
1500 to 1660, read and discuss texts by authors such as Thomas More, Philip Sidney, Edmund
Spenser, or John Donne. Special focus will be put on Elizabethan drama and theatre, particularly on
the works of William Shakespeare.
Watch out for the syllabus on StudIP. A reader will be available two weeks before the beginning of
term.
454317
Kulturtheorien
Do 10:15-11:45, ZHG 001
Bendix, R., Lipp, C.
Kultur ist ein Begriff, der heute in vielen Disziplinen in verwirrend vielen Bedeutungen verwendet
wird. In den meisten Fällen wird er gemäß der jeweiligen Fachtradition unterschiedlich interpretiert
und begründet. Die Vorlesung versucht deshalb, einerseits einen Überblick über die Entwicklung des
Kulturbegriffs und seines praktischen Gebrauchs in konkreten Forschungen zu geben und andererseits
vertiefend in eine zentrale, in der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie regelmäßig
gebrauchte Theorie einzuführen. Vermittelt werden sollen damit Kenntnisse wichtigster Autoren und
der von ihnen verwendeten Schlüsselbegriffe. Die Vorlesung soll gleichzeitig dazu befähigen, sich
selbständig Theorien und analytische Konzepte zu erarbeiten und diese für eigene Fragestellungen zu
operationalisieren. Die Moddulprüfung besteht aus einer Klausur von 90 Minuten (in der vorletzten
Semesterwoche). Eine Leseliste zur Nachbereitung wird jeweils zu den Veranstaltungen ausgegeben.
454645
Maximen, Reflexionen, Aphorismen. Die französischen Moralisten und ihre
Fortschreibung in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jh.
Helmreich, C.
Mo 14:15-15:45, ZHG 001
Der Aphorismus ist in Deutschland eine moderne Gattung, die sich erst in der Zeit um 1800
konstituiert. Zu den Vorbildern der deutschsprachigen Autoren von Aphorismen, Maximen und
Reflexionen gehören auch die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, die im
deutschsprachigen Raum die Reflexion über die konzise und pointierte Schreibart ganz massiv
beeinflussen. In dem Seminar sollen verschiedene Formen aphoristischen Schreibens untersucht
werden: gelesen werden u.a. La Rochefoucaulds Maximen und Sentenzen (1664), Pascals Gedanken
(Erstausgabe aus dem Nachlass 1670), Chamforts Früchte der vollendeten Zivilisation (1795),
Lichtenbergs im Jahr 1800 postum veröffentliche Sudelbücher, die Reflexionen Jean Pauls und
Goethes sowie die von den Brüdern Schlegel und von Novalis verfaßten romantischen "Fragmente".
Das Seminar versucht nicht nur eine literatur- und ideengeschichtliche Perspektive einzunehmen,
sondern soll durch den Rekurs auf die implizit oder explizit formulierten poetologischen Reflexionen
der behandelten Autoren auch dabei helfen, eine Theorie der Gattung Aphorismus zu gewinnen.
Zur Anschaffung: La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen, Stuttgart: Reclam, 1988 (RUB
678).
Literaturhinweise: Blaise Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Themen, hrsg. von
Jean-Robert Armogathe, Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 1622). - Nicolas Chamfort, Früchte der
vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken, Charakterzüge. Stuttgart: Reclam, 1977. - Louis Van
Delft, Literatur und Anthropologie: menschliche Natur und Charakterlehre, Münster: LIT, 2005. Harald Fricke, Aphorismus, Stuttgart: Metzler, 1984. - Gerhard Neumann, Ideenparadiese.
Untersuchungen zur Aphoristik von Lichtenberg, Novalis, Friedrich Schlegel und Goethe, München:
Fink, 1976. - Friedemann Spicker, Der Aphorismus: Begriff und Gattung von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis 1912, Berlin: de Gruyter, 1997.
Das detaillierte Programm wird in der ersten Sitzung festgelegt.
Independent Studies „Theorie und Ästhetik“ (nach Lektüreliste)
Seminar zu Ästhetik-, Literatur- und Kulturtheorien
454690
Desäkularisation als sprachbildende Kraft
Di 14:15-15:45, VG 4.106
Stockinger, C.
"Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und
fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse
Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso
wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das
Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür
werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007;
Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani
(Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe
(Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit
der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die
Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen
religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die
modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José
Casanova).
Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005;
ders., "Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br.
2009; Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009.
451759
Die Musikalität des Verses
Fr 8:15-9:45, SSP 3.124
Freise, M.
451778
Die Kategorie der Ereignishaftigkeit in der Prosa
Do 12:15-13:45, SSP 3.124
Freise, M.
455124
Autobiographisches Schreiben von Frauen
Do 16:15-17:45, ERZ 816
Torke, C.
Wie kaum eine andere Textform ist die Autobiographie derjenige literarische ›Ort‹, an dem sich das
Subjekt seiner selbst vergewissern kann. Im Akt des Schreibens fordert es die Einzigartigkeit seiner
selbst gegenüber der Außenwelt ein. In Texten des 18. und 19. Jahrhunderts liegt die Betonung hierbei
auf der Herausbildung eines männlich-dominierten bürgerlichen Selbstbewusstseins. In Texten, die im
›Emanzipationsjahrhundert der Frau‹ entstanden sind, wird hingegen ein generischer Zusammenhang
zwischen dem realhistorischen Emanzipationsprozess und der autobiographischen ›Subjektwerdung
der Frau‹ erkennbar. Diesem Aspekt wollen wir uns in dem Seminar „Autobiographisches Schreiben
von Frauen“ nähern. Von besonderem Interesse wird dabei die Verbindung von Erinnerungsarbeit,
Identitätsstiftung, Krisenbewältigung und ›auktorialer Selbstermächtigung‹ schreibender Frauen sein.
Ein zweiter Schwerpunkt wird auf literaturtheoretischen Fragestellungen liegen.
Hinzugezogen werden Texte der deutsch-, englisch- und französischsprachigen Literatur.
Lektüre: Ruth Klüger: Weiter leben. Eine Jugend. München 1998; Muriel Spark: Robinson. New
York 2003. Simone de Beauvoir: Eine gebrochene Frau. Reinbek bei Hamburg 2007; Über einen
weiteren Text stimmen wir in der ersten Seminarsitzung ab.
Weiterführende Literatur: Wagner-Egelhaaf, Martina: Autobiographie. Stuttgart und Weimar 2005;
Geschriebenes Leben. Autobiographik von Frauen. Hrsg. von Michaela Holdenried. Berlin 1995;
Finck, Almut: Autobiographisches Schreiben nach dem Ende der Autobiographie. Berlin 1999;
Masanek, Nicole: Männliches und weibliches Schreiben? Zur Konstruktion und Subversion in der
Literatur. Würzburg 2005; Women, Autobiography, Theory: A Reader. Hrsg. von Sidonie Smith und
Julia Watson. Wisconsin 1998; Fuchs, Miriam: The Text is Myself: Women's Life Writing and
Catastrophe. Madison, Wisconsin 2004; Literatur – Erinnerung – Identität. Theoriekonzeptionen und
Fallstudien. Hrsg. von Astrid Erll, Marion Gymnich und Ansgar Nünning. Trier 2003; Kultur und
Gedächtnis. Hrsg. von Jan Assmann und Tonio Hölscher. Frankfurt am Main 1988.
455021
Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik
Block: 14./15.05.2010 und 21./22.05.2010, 09:30-17:30, SDP 0.210
Cooper, I.
Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein,
die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans
Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der
eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch
eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann.
In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer
wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende
Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell,
A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine
Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache
untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf
den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt.
Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit
schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den
Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg.
Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem
Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln.
Sekundärliteratur
Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und
Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999)
Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen
amerikanischer Lyrik (Winter: 2004)
Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2
454788
Neue kognitive Ansätze in Linguistik und Literaturwissenschaft
Lauer, G., Holler, A.
Fr 10:15-13:45, SDP 1.245
1. Termin am 16.04.2010 findet im Raum 117 SDP statt!
Wie Sprache strukturiert ist, in welcher Abfolge Syntax, Semantik und Prosodie verarbeitet werden
oder wie Texte zu bedeutungstragenden Einheiten werden, auf solche Fragen antworten
kognitionswissenschaftlich angeleitete Ansätze in Linguistik und Literaturwissenschaft. Ihre
Ergebnisse werden für beide Fächer immer wichtiger. Im Seminar lesen wir neueste
Forschungsaufsätze und etablierte Referenzarbeiten der kognitiven Linguistik, Literaturwissenschaft
und Psychologie und diskutieren mögliche experimentelle Operationalisierungen von Befunden und
Hypothesen. Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit dem Courant-Forschungszentrum "Multilayered Text Protocol" statt.
454708
Literatur im NS
Block: 23./24.04.2010 und 28./29.05.2010, 09:30-17:30, SDP 0.210
Vorbesprechung: Mi 14.04.2010, 16:15-17:45, SDP 1.245
Kaiser, G.
Das Seminar verfolgt - neben einer Einführung in wissenschaftshistoriographische Methodenfragen
und in den wissenschaftspolitischen Kontext des NS - vor allem folgende Ziele: es beleuchtet intensiv
die Frage nach dem Verhältnis zwischen Geisteswissenschaften und Politik während des NS am
Beispiel der Neueren deutschen Literaturwissenschaft; es soll einen Überblick über die wichtigsten
literaturwissenschaftlichen Denkstile und deren Vertreter zwischen 1933 und 1945 geben; zugleich
soll es anhand intensiver, gemeinsamer Textarbeit in die mentalitäts- und argumentationsgeschichtlich
fundierte Interpretation (literatur-)wissenschaftlicher Texte einüben. Schließlich diskutiert es
Theorien, Modelle und Konzepte der Wissenschaftsgeschichtsschreibung.
Literaturhinweise: Holger Dainat/Lutz Danneberg (Hg.): Literaturwissenschaft und NS, Tübingen
2003
M.Kom.4. Vertiefungsmodul Theorie und Ästhetik
Vorlesung zu Ästhetik-, Literatur- und Kulturtheorien
454475
Orientalism
Do 10:15-11:45, ZHG 104
Schaff, B.
Ever since the first translation of the Arabian Nights was published in the early 18th century, the Orient
has held an ongoing fascination for the European imagination. Based on Edward Said’s statement that
“Orientalism is a Western style for dominating, restructuring and having authority over the orient”,
this lecture series will look at various, mostly (but not exclusively) British constructions of the Orient
over more than three centuries; considering travelogues, music, art, design, advertising, architecture
and films as points of reference. It will explore how Orientalist representations have served or
expressed cultural and racial anxieties and colonial policy, it will investigate the main counter
discourses that have emerged, and it will challenge and complement Said’s view by introducing the
category of gender – neglected by Said - as an analytical tool to analyse Western concepts of the
Orient.
454689
Geschichte der Germanistik
Mi 18:15-19:45, ZHG 101
Kaiser, G., Kindt, T., Winko, S.
Gibt es so etwas wie eine Fortschrittsgeschichte der Germanistik? Oder kehren, im Gewand ständig
"neuer" Richtungen und Methoden, lediglich die gleichen "alten" Gegenstände und Themen immer
wieder? In welchem Maße hängen die Ergebnisse einer Fachgeschichtsschreibung von den je
gewählten wissenschaftsgeschichtlichen Beobachtungs-und Zugangsweisen ab?
Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen verfolgt die Ringvorlesung "Die ewige Wiederkehr des
Neuen"? - Zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im SoSe 2010 vor allem zwei Ziele: Zum
Einen will sie ausgewählte Gegenstandsbereiche, wie u.a. die Geschichte prominenter Themen und
Konzepte, das Verhältnis des Faches zu anderen Wissenschaften und zur Öffentlichkeit, der
Zusammenhang von Fach- und Gesellschaftsgeschichte, beleuchten. Damit will die Vorlesungsreihe
einen Überblick über wesentliche Entwicklungstendenzen des Faches von seinen Anfängen in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart liefern. Zum Anderen und zugleich soll es aber
auch darum gehen, das Spektrum und die Effekte unterschiedlicher Methoden und Zugänge der
Wissenschaftsgeschichtsschreibung - etwa personen-, gegenstands-, diskurs-, phasen- und
institutionenorientierte - exemplarisch vorzustellen.
454317
Kulturtheorien
Do 10:15-11:45, ZHG 001
Bendix, R., Lipp, C.
Kultur ist ein Begriff, der heute in vielen Disziplinen in verwirrend vielen Bedeutungen verwendet
wird. In den meisten Fällen wird er gemäß der jeweiligen Fachtradition unterschiedlich interpretiert
und begründet. Die Vorlesung versucht deshalb, einerseits einen Überblick über die Entwicklung des
Kulturbegriffs und seines praktischen Gebrauchs in konkreten Forschungen zu geben und andererseits
vertiefend in eine zentrale, in der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie regelmäßig
gebrauchte Theorie einzuführen. Vermittelt werden sollen damit Kenntnisse wichtigster Autoren und
der von ihnen verwendeten Schlüsselbegriffe. Die Vorlesung soll gleichzeitig dazu befähigen, sich
selbständig Theorien und analytische Konzepte zu erarbeiten und diese für eigene Fragestellungen zu
operationalisieren. Die Moddulprüfung besteht aus einer Klausur von 90 Minuten (in der vorletzten
Semesterwoche). Eine Leseliste zur Nachbereitung wird jeweils zu den Veranstaltungen ausgegeben.
454645
Maximen, Reflexionen, Aphorismen. Die französischen Moralisten und ihre
Fortschreibung in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jh.
Helmreich, C.
Mo 14:15-15:45, ZHG 001
Der Aphorismus ist in Deutschland eine moderne Gattung, die sich erst in der Zeit um 1800
konstituiert. Zu den Vorbildern der deutschsprachigen Autoren von Aphorismen, Maximen und
Reflexionen gehören auch die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, die im
deutschsprachigen Raum die Reflexion über die konzise und pointierte Schreibart ganz massiv
beeinflussen. In dee Vorlesung sollen verschiedene Formen aphoristischen Schreibens untersucht
werden: gelesen werden u.a. La Rochefoucaulds Maximen und Sentenzen (1664), Pascals Gedanken
(Erstausgabe aus dem Nachlass 1670), Chamforts Früchte der vollendeten Zivilisation (1795),
Lichtenbergs im Jahr 1800 postum veröffentliche Sudelbücher, die Reflexionen Jean Pauls und
Goethes sowie die von den Brüdern Schlegel und von Novalis verfaßten romantischen "Fragmente".
Die Vorlesung versucht nicht nur eine literatur- und ideengeschichtliche Perspektive einzunehmen,
sondern soll durch den Rekurs auf die implizit oder explizit formulierten poetologischen Reflexionen
der behandelten Autoren auch dabei helfen, eine Theorie der Gattung Aphorismus zu gewinnen.
Zur Anschaffung: La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen, Stuttgart: Reclam, 1988 (RUB
678).
Literaturhinweise: Blaise Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Themen, hrsg. von
Jean-Robert Armogathe, Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 1622). - Nicolas Chamfort, Früchte der
vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken, Charakterzüge. Stuttgart: Reclam, 1977. - Louis Van
Delft, Literatur und Anthropologie: menschliche Natur und Charakterlehre, Münster: LIT, 2005. Harald Fricke, Aphorismus, Stuttgart: Metzler, 1984. - Gerhard Neumann, Ideenparadiese.
Untersuchungen zur Aphoristik von Lichtenberg, Novalis, Friedrich Schlegel und Goethe, München:
Fink, 1976. - Friedemann Spicker, Der Aphorismus: Begriff und Gattung von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis 1912, Berlin: de Gruyter, 1997.
Das detaillierte Programm wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Independent Studies „Theorie und Ästhetik“ (nach Lektüreliste)
M.Kom.5. Vertiefungsmodul Antike als Bezugsfeld – Griechische/Römische
Literatur in Tradition und Rezeption
Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren
Literaturen/Kulturen rezipiert wurden
454321
Einführung in die homerischen Epen
Fr 8:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen
mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor
allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und
etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz
einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre
Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen
seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen
nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese
Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu
orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu
vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies
alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen
Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer
Literatur interessiert sind.
Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als
begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere
Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung.
454436
Das antike Epyllion
Do 8:15-9:45, MED 23
Kuhlmann, P.A.
Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben,
es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der
Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is
epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man
bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer
Mücke und einem Kräuterkäse.
Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm
und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach
gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von
Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen.
Seminar über ein thematisch zur Vorlesung passendes Werk der griechischen/römischen
Literatur und ein ebenfalls thematisch entsprechendes einer späteren Literatur
454322
Homer, Odyssee
Di 8.15-9.45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in
seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb
Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung,
seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche
betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns,
die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des
Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen
nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer
möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze
Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz
bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van
Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’).
Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes
vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H.
van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der
Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden.
M.Kom.6. Epochen synchron
Vorlesung zu einer literarischen Epoche
1. Moderne
453022
Postmodernism, New Ethnic Literatures, Recent Developments: U.S. Literature
from the Second World War to the Age of Hegemony (A Cultural History of
American Literature VI)
Kelleter, F.
Mo 14:15-15:45, ZHG 103
Having emerged from World War II as a world power, the United States faced numerous problems of
cultural self-definition in the second half of the twentieth century. While the Cold War imposed a role
of international leadership on the nation, American culture was frequently ambivalent about its new
position in the world. Domestic developments and crises—such as the advent of a post-industrial
economical order, suburbanization, a new protest culture, the decline of the liberal consensus, political
assassinations, culture wars, 9/11—contributed to a widespread sense of unease concerning the
meaning and coherence of American culture. Today, after the end of the Cold War and with the onset
of America's military hegemony and its possible economic decline, many of these problems of selfidentification have been radicalized in unexpected ways.
As a result, the years between 1945 and 2010, showing the U.S. at its most powerful and prosperous,
have been marked by more anxiety and more discontent than any other period in American history.
Cultural production within this era was almost always innovative, often playful, frequently belligerent,
sometimes outrageous and hilarious. It gave us the Beat Movement, the counter-culture of the sixties,
pop art, the New Hollywood, postmodernism, new ethnic literatures, cyberpunk, neo-realism, HBO,
McSweeney's, the Internet.
In this lecture course, we will discuss selected phases and moments of American cultural and literary
history after World War II. Readings will include poems by Robert Lowell, Sylvia Plath, Adrienne
Rich, Allen Ginsberg, Frank O’Hara, and John Ashbery; plays by Tennessee Williams, Arthur Miller,
Sam Shepard, and David Mamet; prose by John Updike, Andy Warhol, Thomas Pynchon, Bret Easton
Ellis. We will also be concerned with various ethnic literatures after 1945, such as African American
literature (Ralph Ellison, Amiri Baraka, Toni Morrison), Jewish American literature (Saul Bellow,
Cynthia Ozick, Philip Roth), Native American Literature (Louise Erdrich, N. Scott Momaday, Gerald
Vizenor), and Chicano/a Literature (Gloria Anzaldúa, Sandra Cisneros, Richard Rodriguez). For a
final selection, see syllabus.
Texts: Many of our texts are collected in Nina Baym et al., ed. The Norton Anthology of American
Literature (6th or 7th edition, vol. E). Additional texts will be made available in a reader at the
copyshop "Klartext."
2. Romantik
454646
Romantik
Mo 16:15-17:45, VG 2.101
Stockinger, C.
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die literarhistorische Epoche der Romantik. Behandelt
werden zum einen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sowie theoretische Fundierungen der
Epoche (Philosophie - Buchhandel und Lesegeschichte - Romantik und Aufklärung - Theorie und
Praxis des romantischen Fragments - Politik und Gesellschaft - Wissenschaften), zum anderen
kanonische Texte der literarischen Romantik: Erzählungen und Märchen (Tieck, Arnim, Brentano,
Brüder Grimm, Fouqué, Hoffmann, Kleist, Eichendorff), Romane (Tieck, Klingemann, Novalis, F.
Schlegel, Arnim, Hoffmann, Eichendorff), Lyrik (Brentano, Eichendorff, Arnim u.a.) sowie Drama
und Oper (Tieck, Schlegel, Kleist, Goethe, Hoffmann, Fouqué).
Literatur
Zur Vorbereitung: Detlef Kremer, Romantik, 3., aktualisierte Auflage, Stuttgart/Weimar 2007
(Lehrbuch Germanistik).
3. Aufklärung
454687
Aufklärung
Do 10:15-11:45, PH 20
Auerochs, B.
Man braucht nur zu erinnern, daß die Freidenkereien und Aufklärungen nicht die geringsten
poetischen Hervorbringungen aufweisen können." So der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph
Schelling in seinen Vorlesungen über Philosophie der Kunst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Selbst
die eingefleischtesten Romantiker werden heute kaum mehr so harsch über das 18. Jahrhundert
urteilen wollen. Und dennoch: der Ruhm der Aufklärung (und ihre enge Verflochtenheit mit unserem
heutigen Selbstverständnis) beruht zweifelsfrei mehr auf ihrem Denken als auf ihrer Poesie. So liegt es
nahe, die Poesie der Aufklärung (Klopstock, Lessing, Wieland u.a.) im Zusammenhang mit jenem
Denken vorzustellen, in dessen Rahmen sie entstand. In der Vorlesung wird demnach auch von den
Poetiken der Aufklärung, vom Klassizismus, von Geschichtsphilosophie, von Politik und ihrer
Theorie, von Religion und Religionskritik die Rede sein.
Literaturhinweise: Roy Porter: Kleine Geschichte der Aufklärung. Berlin: Wagenbach 1991. - PeterAndré Alt: Aufklärung. Stuttgart/Weimar: Metzler 1996. - Christoph Schulte: Die jüdische
Aufklärung. Philosophie - Religion - Geschichte. München: C.H. Beck 2002.
Seminar zur selben literarischen Epoche aus einer anderen Philologie
Musikwissenschaft oder Kunstgeschichte oder Geschichte oder Philosophie
oder
1. Moderne
454753
Twentieth Century Poetry
Fr 12:15-13:45, SEP 0.244
Radu, A.-R.
We shall focus on the following (thematic) clusters: the Great War in poetry, Modernism, NeoRomanticism, the Movement, and immigrant and Black poetry. Among contemporary poets we shall
pay special attention to Carol Ann Duffy, the present poet laureate. Geographically, our locations will
be England, Ireland, Scotland, and Canada.
Readings: In preparation for this course, please revise your knowledge about poetry analysis
(rhetorical devices, figures of speech, and interpretation) by reading James Fenton’s concise and
entertaining An Introduction to English Poetry (London: Viking, 2002). Also read all the texts of the
poems that will be made available in an online reader on Stud.IP, before the beginning of the class.
Requirements: a 15-minute individual presentation, 2 response papers, term paper
454464
Mensch, Moral und Geschichte: Bernard Williams
Di 18:15-19:45, VG 3.102
Brandhorst, M.
Bernard Williams (1929 - 2003) gehört zu den bedeutensten und einflussreichsten Philosophen der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk behandelt eine Vielfalt von
theoretischen, praktischen und historischen Themen, die Williams nicht nur mit Scharfsinn und
rhetorischer Brillanz, sondern auch mit großer philosophischer und menschlicher Einsicht entwickelt.
Seine Texte sind schwieriger, als sie zunächst zu sein scheinen, und sie sind philosophisch
voraussetzungsreich; sie gehören aber auch zu den anregendsten und reichhaltigsten der
gegenwärtigen Philosophie. Im Seminar werden wir uns auf Themen der philosophischen Ethik
beschränken, aber zugleich mit Williams eine "geschichtliche Wende" vollziehen. Themen, die uns im
Lauf des Semesters beschäftigen werden, sind: die Frage nach dem guten Leben; die Kritik an einer
Moral, die zu einem "Moralsystem" degeneriert ist; die Neuorientierung an der Antike; die Frage der
Struktur und ethischen Bedeutsamkeit des Charakters; die Möglichkeit des moralischen Zufalls; die
internalistische Konzeption praktischer Gründe; die an Nietzsche orientierte genealogische
Betrachtung ethischer Institutionen; die Idee der Menschlichkeit; die Möglichkeit von objektiver
Wahrheit in Wissenschaft und Ethik.
Die zu besprechenden Texte werden zu Beginn des Semesters in Form eines Readers
zusammengestellt. Zur Vorbereitung seien empfohlen: B. Williams, Ethics and the Limits of
Philosophy. Hrsg. v. A. Moore. London: Routledge, 2006 und B. Williams, Moral Luck. Cambridge:
Cambridge University Press, 1981
454694
Kafkas Spätwerk
Mi 10:15-11:45, ERZ N611
Auerochs, B.
In seinen allerletzten Lebensjahren gelingen Kafka zwei Dinge, an denen er zuvor stets gescheitert
war: er verlässt Prag, und er lebt (in einer anderen Stadt) mit einer Frau zusammen. Zudem bringt er
die Kraft auf, zum dritten Mal in seinem Leben einen Roman in Angriff zu nehmen, und treibt ihn
weiter voran, als es ihm mit den anderen beiden gelungen war. Er hat die Strafphantasien, die sein
schriftstellerisches Debüt bestimmten, weitgehend aufgegeben und verfasst stattdessen nachdenkliche
Erzählungen über Tiere, die mit seinem Judentum und mit seiner Schriftstellerexistenz zu tun haben.
Er lernt intensiv Hebräisch und denkt noch in seinem geschwächten und todesnahen Zustand
gelegentlich ernsthaft daran, nach Palästina auszuwandern. Die Eintragungen ins Tagebuch werden
rarer, auch immer kryptischer, das Tagebuch wird mehr und mehr ein "Metatagebuch". Nicht zuletzt
beginnt Kafka auch einen fremden Blick auf jene Vorstellung zu werfen, die ihn früher am Leben
hielt: diejenige eines Menschen, der ganz aus "Literatur" besteht und, wie ein Insasse einer
unauffindbar abgeschiedenen Kerkerzelle, seiner einzigen Leidenschaft frönt. Mit diesem späten
Kafka, der kaum mehr etwas mit dem Kafkabild unserer Kultur zu schaffen hat, wollen wir uns im
Seminar ausführlich befassen.
Literaturhinweise: Textgrundlage des Seminars ist die auf der Basis der hist.-krit. Kafkaausgabe bei
S. Fischer erschienene Studienausgabe. (Bitte keine älteren Ausgaben mehr verwenden!) - Ein Gipfel
biographischer Kunst ist: Reiner Stach: Kafka. Die Jahre der Entscheidungen. Frankfurt am Main: S.
Fischer 2002; Kafka. Die Jahre der Erkenntnis. Frankfurt am Main: S. Fischer 2008 (dieser Band
behandelt die Jahre 1916-1924). - Weniger Einfühlungsvermögen für den Dichter bei: Peter-André
Alt: Franz Kafka. Der ewige Sohn. München: C.H. Beck 2005. - Ausgezeichnet geeignet als knappe
Einführung auf neuestem Stand: Andreas B. Kilcher: Franz Kafka. Leben - Werk - Wirkung. Frankfurt
am Main: Suhrkamp 2008. (Suhrkamp BasisBiographie)
2. Romantik
454684
Die Literatur der Romantik
Detken, A., Kaiser, G.
Block 11./12.06.2010 und 18./19.06.2010, 09:30-17:30, SDP 1.245
Vorbesprechung: Mi 14.04.2010, 18:15-19:45, SDP 1.245
Das Seminar möchte einen textfundierten und gattungsübergreifenden Überblick vermitteln über
Tendenzen und Ausprägungen der deutschsprachigen Literatur der Romantik. Im Vordergrund stehen
dabei die textnahe Analyse einiger zentraler literarischer Dokumente dieser Phase sowie die Klärung
der mentalitäts-, kultur- und literaturgeschichtlichen Hintergründe dieser äußerst heterogenen, Künste
übergreifenden Strömung. Das Spektrum der thematisierten Texte umfasst dabei sowohl einige
Auszüge der maßgeblichen programmatisch-philosophischen Schriften (Friedrich und August
Wilhelm Schlegel, Novalis), als auch lyrische, epische und dramatische Texte (u.a. Tieck, Novalis,
Klingemann, E.T.A. Hoffmann, Kleist).
Teilnahmebedingung ist die Übernahme einer (Kurz-)Präsentation sowie die Bereitschaft zur
intensiven Lektüre und Vorbereitung auch umfangreicherer Texte. Folgende Primärtexte sollten bis
zum ersten Wochenendblock gelesen sein:
Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert (Reclam UB 7732); ders: Der gestiefelte Kater (Reclam UB 8916);
Friedrich Schlegel: Lucinde (Reclam UB 320); Novalis: Heinrich von Ofterdingen (Reclam UB 8939);
Bonaventura (E.A.F. Klingemann): Nachtwachen (Reclam UB 8926); E.T.A. Hoffmann: Der
Sandmann ( Reclam UB 230); E.T.A. Hoffmann: Der goldene Topf (Reclam UB 101); Joseph von
Eichendorff: Das Marmorbild; Das Schloß Dürande (Reclam UB 2365).
Ein detaillierter Arbeitsplan wird in der Einführungssitzung vorgelegt.
Als vorbereitende Lektüre sei empfohlen: Kremer, Detlef: Romantik, 2. Aufl., Stuttgart 2003 sowie
die Anthologie Romantik in der Reihe Die deutsche Literatur in Text und Darstellung (2 Bände,
Reclam).
3. Aufklärung
454696
Der Roman des 18. Jh.
Mi 16:15-17:45, KHW 0.118
Auerochs, B.
Das Seminar behandelt die Geschichte des Romans in dem Jahrhundert, in dem er sich anschickt, von
einer vielgelesenen zu einer allgemein anerkannten Gattung zu werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts
finden sich die Kunstanforderungen für den Roman erstmals in eine Höhe geschraubt, die früheren
Generationen noch befremdlich erschienen wäre. Diese Entwicklung gilt es nachzuvollziehen. Der
Schwerpunkt des Seminars wird auf der deutschsprachigen Literatur liegen, ein gelegentlicher
Seitenblick auf Europa ist jedoch unverzichtbar. Da das Lektürepensum für das Seminar (auch wenn
wir für einzelne Texte mehrere Sitzungen veranschlagen) nicht gering sein wird, bitte ich um Lektüre
folgender Texte bereits in den Semesterferien: Gellert: Schwedische Gräfinn; Voltaire: Candide;
Wezel: Belphegor; Wieland: Geschichte des Agathon (Erstfassung 1766/67); Goethe: Werther,
Wilhelm Meisters Lehrjahre.
Zur Einführung können dienen die Artikel "Roman" im Reallexikon der deutschen
Literaturwissenschaft (H. Steinecke), im Fischer Lexikon Literatur (M. Engel) und in Religion in
Geschichte und Gegenwart (B. Auerochs)), jeweils mit weiterführender Literatur.
Überblicksdarstellung mit Schwerpunkt auf der Poetik des Romans: Viktor Žmegač: Der europäische
Roman. Geschichte seiner Poetik. Tübingen: Niemeyer 1990 (21991). Überblicksdarstellung mit
Schwerpunkt auf den Werken: Manfred Engel: Der Roman der Goethezeit. Bd. 1. Stuttgart: Metzler
1993. (Behandelt trotz seines Titels auch ausführlich den Roman des 18. Jahrhunderts vor der
Goethezeit)
455084
Kant, Kritik der Urteilskraft I: Einleitung und Ästhetik
Mi 16:15-17:45, KHW 0.115
Brandt, A.
Kants dritte "Kritik", die "Kritik der Urteilskraft" von 1790, ist ein aus thematisch heterogenen Teilen
zusammengesetztes Werk, über deren Zusammenhang viel gerätselt worden ist. Es beschäftigt sich auf
unterschiedlichen Ebenen mit dem Begriff der Zweckmäßigkeit als einem zwischen verschiedenen
Bereichen der Erkenntnis vermittelnden Prinzip. Nach Kant ergibt sich aus der besonderen Funktion
der Urteilskraft ein mittlerer Bereich zwischen theoretischer und praktischer Erkenntnis, in dem er
einerseits die Ästhetik, andererseits die Lehre von der Zweckmäßigkeit in der Natur ansiedelt und
jeweils in einer "Kritik" hinsichtlich ihrer Möglichkeit untersucht. Der erste Teil - Kants Lehre vom
Schönen und Erhabenen und die damit verbundene Theorie der Geschmacksurteile, denen er eine
spezifische Art von objektiver Gültigkeit zuschreibt - ist der bekannteste Teil des Werkes, der die
kunsttheoretischen Debatten des ausgehenden 18. Jahrhunderts beeinflusst hat. In diesem Seminar soll
außer der Einleitung nur dieser erste Teil gelesen und diskutiert werden. Eine Fortsetzung, die den
zweiten Teil (die "Kritik der teleologischen Urteilskraft") behandelt, wird u.U. im folgenden Semester
stattfinden.
Empfohlene Textausgabe: Kant, Kritik der Urteilskraft, hg. v. H. Klemme, Hamburg: Meiner, 2001
(Philosophische Bibliothek Bd. 507). Andere lieferbare Ausgaben können benutzt werden. Einen
ersten Eindruck von der Thematik gibt die in der genannten Ausgabe enthaltene Einleitung von H.
Klemme, insbes. S. XXXII-LXXI. Monographie zum Thema: W. Wieland, Urteil und Gefühl,
Göttingen 2001.
M.Kom.7. Vertiefungsmodul Epochen diachron
Vorlesung zur Literaturgeschichte
454657
Märchen
Mo 18:15-19:45, ZHG 101
Lauer, G.
Über kaum eine Gattung gibt es mehr irrige Meinungen als eben über das Märchen. Da scheinen
immer noch Großmütter vom Lande kleinen Kindern naive Geschichten zu erzählen. Die Vorlesung
erzählt eine andere Geschichte der Märchen. Von den Hungermärchen wird die Rede sein und von den
orientalisierenden Stoffen der Märchen, von den epischen Kleinformen im Ausgang des Mittelalters
und den Bearbeitungen der Brüder Grimm bis hin zu den Adaptionen der Disney-Filme. Erläut werden
die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Märchen, die wenig mit der Zeit, als das Wünschen
noch geholfen hat, zu haben und doch in neuerer Zeit zu einem Versprechen auf ein verlorenes
Paradies der Kindheit geworden sind.
Man lernt viel bei Max Lüthi: Märchen. Hg. von Heinz Rölleke. 10 Aufl., Metzler.
Das Seminarprogramm steht im Netz im stud.ip und unter www.gerhardlauer.de
454689
Geschichte der Germanistik
Mi 18:15-19:45, ZHG 101
Kaiser, G., Kindt, T., Winko, S.
Gibt es so etwas wie eine Fortschrittsgeschichte der Germanistik? Oder kehren, im Gewand ständig
"neuer" Richtungen und Methoden, lediglich die gleichen "alten" Gegenstände und Themen immer
wieder? In welchem Maße hängen die Ergebnisse einer Fachgeschichtsschreibung von den je
gewählten wissenschaftsgeschichtlichen Beobachtungs-und Zugangsweisen ab?
Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen verfolgt die Ringvorlesung "Die ewige Wiederkehr des
Neuen"? - Zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im SoSe 2010 vor allem zwei Ziele: Zum
Einen will sie ausgewählte Gegenstandsbereiche, wie u.a. die Geschichte prominenter Themen und
Konzepte, das Verhältnis des Faches zu anderen Wissenschaften und zur Öffentlichkeit, der
Zusammenhang von Fach- und Gesellschaftsgeschichte, beleuchten. Damit will die Vorlesungsreihe
einen Überblick über wesentliche Entwicklungstendenzen des Faches von seinen Anfängen in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart liefern. Zum Anderen und zugleich soll es aber
auch darum gehen, das Spektrum und die Effekte unterschiedlicher Methoden und Zugänge der
Wissenschaftsgeschichtsschreibung - etwa personen-, gegenstands-, diskurs-, phasen- und
institutionenorientierte - exemplarisch vorzustellen.
453422
Das skandinavische Drama
Di 10:15-11:45, ZHG 007
Hoff, K.
Nicht nur Ibsen, Strindberg, Fosse und Norén haben das skandinavische Drama geprägt, sondern die
Geschichte und Bedeutung des skandinavischen Theaters reicht sehr viel weiter zurück und ist von
Beginn an grenzüberschreitend wirksam gewesen. Die Vorlesung möchte den historischen Spuren und
der Entwicklung des Dramas und Theaters in den skandinavischen Ländern folgen und seine
internationalen Bezüge und Wirkungen herausarbeiten. Dabei geht es sowohl um epochenspezifische,
sozial- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge als auch um ästhetische Neuerungen, die von der
Theaterliteratur ausgegangen sind.
454645
Maximen, Reflexionen, Aphorismen. Die französischen Moralisten und ihre
Fortschreibung in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jh.
Helmreich, C.
Mo 14:15-15:45, ZHG 001
Der Aphorismus ist in Deutschland eine moderne Gattung, die sich erst in der Zeit um 1800
konstituiert. Zu den Vorbildern der deutschsprachigen Autoren von Aphorismen, Maximen und
Reflexionen gehören auch die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, die im
deutschsprachigen Raum die Reflexion über die konzise und pointierte Schreibart ganz massiv
beeinflussen. In dee Vorlesung sollen verschiedene Formen aphoristischen Schreibens untersucht
werden: gelesen werden u.a. La Rochefoucaulds Maximen und Sentenzen (1664), Pascals Gedanken
(Erstausgabe aus dem Nachlass 1670), Chamforts Früchte der vollendeten Zivilisation (1795),
Lichtenbergs im Jahr 1800 postum veröffentliche Sudelbücher, die Reflexionen Jean Pauls und
Goethes sowie die von den Brüdern Schlegel und von Novalis verfaßten romantischen "Fragmente".
Die Vorlesung versucht nicht nur eine literatur- und ideengeschichtliche Perspektive einzunehmen,
sondern soll durch den Rekurs auf die implizit oder explizit formulierten poetologischen Reflexionen
der behandelten Autoren auch dabei helfen, eine Theorie der Gattung Aphorismus zu gewinnen.
Zur Anschaffung: La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen, Stuttgart: Reclam, 1988 (RUB
678).
Literaturhinweise: Blaise Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Themen, hrsg. von
Jean-Robert Armogathe, Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 1622). - Nicolas Chamfort, Früchte der
vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken, Charakterzüge. Stuttgart: Reclam, 1977. - Louis Van
Delft, Literatur und Anthropologie: menschliche Natur und Charakterlehre, Münster: LIT, 2005. Harald Fricke, Aphorismus, Stuttgart: Metzler, 1984. - Gerhard Neumann, Ideenparadiese.
Untersuchungen zur Aphoristik von Lichtenberg, Novalis, Friedrich Schlegel und Goethe, München:
Fink, 1976. - Friedemann Spicker, Der Aphorismus: Begriff und Gattung von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis 1912, Berlin: de Gruyter, 1997.
Das detaillierte Programm wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
454478
Der französische Roman im 19. Jh.
Di 16:15-17:45, PH 20
Schöning, U.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des französischen Romans im 19. Jahrhundert
voraussichtlich bis zur Jahrhundertmitte. Behandelt werden die wichtigen Autoren: Chateaubriand,
Mme de Staël, Constant, G. Sand, Gautier, Musset, Hugo, Stendhal, Balzac. Auszüge aus ihren
Werken, die zu Beginn der Vorlesung als Kopiervorlage bei der Bibliotheksaufsicht ausliegen, werden
im Lauf der Vorlesung exemplarisch interpretiert. Die Vorlesung wird im folgenden Semester bis zum
Ende des Jahrhunderts fortgesetzt.
Klausur (letzte Woche). Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt
werden.
454014
Dante – Il Purgatorio
Mi 10:15-11:45, VG 3.106
Meier, F.
Die Vorlesung möchte die Lektüre und Auseinandersetzung mit Dantes „Divina Commedia“
fortsetzen und an ausgewählten Gesängen der zweiten Cantica nach der Problematik des „poema
sacro“, der Selbststilisierung Dantes zum „poeta theologus“ fragen sowie die vor allem im
Purgatorium anzutreffenden Reflexionen über die Künste rekonstruieren. Die Vorlesung versucht auch
für die Studierenden verständlich zu sein, die die vorangehende Dante-Vorlesung zum „inferno“ nicht
haben besuchen können.
Creditpoints setzt Anfertigen eines Protokolls voraus.
Die Lehrveranstaltung wendet sich ebenfalls an Studierende des Magisterstudiengangs und der
Komparatistik.
450330
Le Dragon et la Fourmi. Bestiaire et imaginaire dans la littérature médiévale
Trachsler, R.
Mi 16:15-17:45, HDW 2.110
Au sens propre, un bestiaire, au Moyen Age, est un livre qui décrit les animaux. Un tel livre fournit,
pour un nombre assez restreint de quadrupèdes, d’oiseaux, de poissons et de reptiles, une description
“scientifique” et, surtout, la “signification” de leurs caractéristiques. Ainsi, le lion, dont la partie
scientifique dit qu’il efface ses traces avec sa queue quand il marche, devient l’image du Christ, qui
dissimula sa nature divine tant qu’il était sur terre. Dans le bestiaire médiéval, le regard sur l’animal
est donc davantage conditionné par la vision de l’univers tout entier que par l’observation de la nature.
C’est ainsi que s’explique la présence, dans ces textes, d’animaux qui “n’existent pas”, comme la
licorne, le dragon, la sirène.
Dans ce séminaire, on lira essentiellement les bestiaires, mais nous aborderons également la littérature
encyclopédique du Moyen Age, ainsi que la littérature animalière, comme les fables, et le bestiaire
“exotique” tel qu’il apparaît dans le Roman d’Alexandre ou chez Marco Polo. Une attention
particulière sera accordée à l’iconographie.
452469
Lecturas hispanicas: Siglo XX
Di 14:15-15:45, MED 23, Humboldtallee 36
Beginn: 13.4.
Brandenbeger, T., Paatz, A.
La tercera parte de nuestro ciclo de cursos dedicados a la historia de las literaturas española e hispanoamericana se constituye de una serie de lecturas magistrales. Encargadas a diferentes docentes, éstas
ofrecerán en su conjunto una panorámica selectiva del inmenso caudal de las letras hispánicas del siglo
XX (y principios del XXI). Para ello, se han elegido, por una parte, autores canónicos,
imprescindibles, como también obras menos conocidas pero que sí arrojan luz sobre tendencias y
fenómenos importantes.
A partir de un fragmento que prepararán los estudiantes para cada sesión, se procederá a un análisis
textual que desembocará en una presentación concentrada de obra, autor, género y época.
454303
A Survey of British Literature: The Early Modern Period
Mi 10:15-11:45, PH 20
Haekel, R.
During the 150 years covered in this lecture course, the British Isles witnessed a number of changes
and revolutions that still can be felt today. The Protestant Reformation, the colonization of Ireland, and
the British Civil War fundamentally shaped modern Great Britain and Ireland. Furthermore, literature
written in Renaissance England is immensely rich, ranging from Elizabethan sonnets, long poems over
plays to literary theories and extended prose texts. This lecture course will provide an overview of the
scope of Early Modern literature and culture. We will look at the development of British Society from
1500 to 1660, read and discuss texts by authors such as Thomas More, Philip Sidney, Edmund
Spenser, or John Donne. Special focus will be put on Elizabethan drama and theatre, particularly on
the works of William Shakespeare.
Watch out for the syllabus on StudIP. A reader will be available two weeks before the beginning of
term.
Seminar zur Literaturgeschichte
453421
Das historische Drama
Mi 8:30-10:00, VG 0.110
Hoff, K.
Das Theater als Ort, der historische Ereignisse aktualisiert und in zeitgenössische Kontexte überführt,
soll im Zentrum dieses Seminars stehen. Historische Dramen setzen sich bewusst mit der
Vergangenheit auseinander und betrachten ihren Nutzen (und Nachteil) für die Politik, Gesellschaft
und Kunst der Gegenwart. Begleitend zur Vorlesung soll einerseits die Geschichte des historischen
Dramas an ausgewählten Stücken von Holberg, Oehlenschläger, Björnson, Ibsen, Strindberg, Grieg
und Abell verfolgt werden, andererseits sollen dramen- und geschichtstheoretische Überlegungen zur
Rolle und Funktion historischer Dramen gelesen werden.
Ein Reader mit den Stücken und theoretischen Texten zum Drama und Theater wird ab Mitte Februar
im Skandinavischen Seminar ausliegen.
454702
Colonial Discourses of the 19th and Early 20th Centuries
Mi 14:15-15:45, HDW 2.110
Glaser, B.
This seminar’s objective is to explore the textual dimension of the British Empire. By reading and
discussing a wide variety of fictional and non-fictional texts of the period (1840-1920), we will
examine the extent to which imperialist ideology was discursively disseminated, colonial and
colonialist ideas reflected in writing, and paradoxical situations as well as implicit criticism
incorporated in the literature of the time.
Readings: Elleke Boehmer, ed. Empire Writing: An Anthology of Colonial Literature 1870-1918
(OUP, 1998); novels: Charlotte Brontë, Jane Eyre (1847) and E.M. Forster, A Passage to India
(1924); and short fiction and poetry by writers like R.L. Stevenson, Rudyard Kipling, Flora Annie
Steel, Robert Louis Stevenson, Joseph Conrad, and Somerset Maugham, as well as non-fictional texts
(taken from the anthology Empire Writing). The selected novels ought to be read before classes start.
Recommended Reading: Elleke Boehmer, Colonial & Postcolonial Literature (Oxford, 1995); Ania
Loomba, Colonialism / Postcolonialism (London, 1998).
454628
Discoveries and Explorations – English Poetry of the Early Modern Period
(Glaser, B.)
Mi 16:15-18:45, HDW 2.111
Not only was the early modern period the age in which the English initiated their colonial pursuits and
laid the foundation for their Empire to come, but it also marked the time during which the transition
from natural philosophy to “science” occurred. In both areas developments were rendered in written
accounts, mostly of the factual but occasionally also of the celebratory and imaginative kind. The
objective of this course is to examine lyrical representations of geographical and scholarly
explorations and to assess them against the background of developing notions of self- and national
identity.
Readings: There will be a Reader with the poetry to be discussed as well as relevant prose (e.g.
excerpts from travel narrative) and secondary material.
Recommend Reading: John Guy, The Tudors: A Very Short Introduction (OUP) and John Morill,
Stuart Britain: A Very Short Introduction (OUP).
455124
Autobiographisches Schreiben von Frauen
Do 16:15-17:45, ERZ 816
Torke, C.
Wie kaum eine andere Textform ist die Autobiographie derjenige literarische ›Ort‹, an dem sich das
Subjekt seiner selbst vergewissern kann. Im Akt des Schreibens fordert es die Einzigartigkeit seiner
selbst gegenüber der Außenwelt ein. In Texten des 18. und 19. Jahrhunderts liegt die Betonung hierbei
auf der Herausbildung eines männlich-dominierten bürgerlichen Selbstbewusstseins. In Texten, die im
›Emanzipationsjahrhundert der Frau‹ entstanden sind, wird hingegen ein generischer Zusammenhang
zwischen dem realhistorischen Emanzipationsprozess und der autobiographischen ›Subjektwerdung
der Frau‹ erkennbar. Diesem Aspekt wollen wir uns in dem Seminar „Autobiographisches Schreiben
von Frauen“ nähern. Von besonderem Interesse wird dabei die Verbindung von Erinnerungsarbeit,
Identitätsstiftung, Krisenbewältigung und ›auktorialer Selbstermächtigung‹ schreibender Frauen sein.
Ein zweiter Schwerpunkt wird auf literaturtheoretischen Fragestellungen liegen.
Hinzugezogen werden Texte der deutsch-, englisch- und französischsprachigen Literatur.
Lektüre: Ruth Klüger: Weiter leben. Eine Jugend. München 1998; Muriel Spark: Robinson. New
York 2003. Simone de Beauvoir: Eine gebrochene Frau. Reinbek bei Hamburg 2007; Über einen
weiteren Text stimmen wir in der ersten Seminarsitzung ab.
Weiterführende Literatur: Wagner-Egelhaaf, Martina: Autobiographie. Stuttgart und Weimar 2005;
Geschriebenes Leben. Autobiographik von Frauen. Hrsg. von Michaela Holdenried. Berlin 1995;
Finck, Almut: Autobiographisches Schreiben nach dem Ende der Autobiographie. Berlin 1999;
Masanek, Nicole: Männliches und weibliches Schreiben? Zur Konstruktion und Subversion in der
Literatur. Würzburg 2005; Women, Autobiography, Theory: A Reader. Hrsg. von Sidonie Smith und
Julia Watson. Wisconsin 1998; Fuchs, Miriam: The Text is Myself: Women's Life Writing and
Catastrophe. Madison, Wisconsin 2004; Literatur – Erinnerung – Identität. Theoriekonzeptionen und
Fallstudien. Hrsg. von Astrid Erll, Marion Gymnich und Ansgar Nünning. Trier 2003; Kultur und
Gedächtnis. Hrsg. von Jan Assmann und Tonio Hölscher. Frankfurt am Main 1988.
453062
American War and American Postmodernism
Mo 18:15- 19:45, SEP 0.244
Kelleter, F.
War literature has always been an important site of American self-reflection and self-definition.
However, with the onset of American military and economic hegemony after 1945, new ways of
describing, representing, and narrating war emerged, different from earlier American war literatures.
In this course, we will investigate (1) how new types of warfare after 1945 (in particular, Vietnam and
Afghanistan/Iraq) provoked new modes of literary or artistic representation, and (2) how American
postmodernism, in turn, revisited and re-evaluated earlier wars (in particular World War II).
Our core texts are: Kurt Vonnegut, Slaughterhouse-Five (1969), Tim O'Brien, Going After Cacciato
(1979), Michael Herr, Dispatches (1977), Paul Haggis's movie In the Valley of Elah (2007), and
Generation Kill, both the book by Evan Wright (2004) and the HBO series by David Simon and Ed
Burns (2008). In the first part of the course, we will discuss the novels by Vonnegut and O'Brien in
detail; in the second part, students will select parts or topics from the other texts. Additional texts and
topics are welcome (e.g., Thomas Pynchon, Gravity's Rainbow, 1973; Dexter Filkins, The Forever
War, 2008).
Required Reading: All participants must have read Vonnegut's Slaughterhouse-Five and O'Brien's
Going After Cacciato before the semester starts.
Registration: Attendance for this course is limited to 20 participants—please register early! For this,
fill out the pre-registration form on our homepage and bring it to the American Studies office (Christy
Hosefelder, Englisches Seminar, R. 1.305). This also applies to students of Comparative Literature.
You need to be present—and prepared!—in the first session. There will be a quiz on the reading
assignments in the first session; a passing grade is necessary in order to further participate in this
course.
B.A.-Students: If you wish to take this course for your "Wissenschaftsmodul" in English Philology
(B.EP.10b/51) or for your "wissenschaftliche Vertiefungsmodul" in American Studies (B.AS.8),
please see us well in advance (at least three weeks before classes commence), so that we can schedule
a tutorial or independent studies unit for you.
454634
Rühmkorf
Mo 10:15-11:45, VG 4.104
Möbus, F.
"Auch noch Denkanstöße vermitteln - soweit kommts! 'n Dichter ist kein Ziegenbock!" Mit solchen
Sätzen beantwortete Rühmkorf (1929-2008) gelegentlich Fragen nach dem gesellschaftlichen oder
politischen Anspruch seiner Literatur. Aber tatsächlich war er ein äußerst vielseitiger Schriftsteller,
den man zu Recht einen homo politicus nennen darf, der vom Rückzug in den Elfenbeinturm wenig
hielt. Mit seinen Texten hat er sich immer wieder in die großen gesellschaftlichen und politischen
Diskurse der Gegenwart eingemischt. Bissig und gelehrt, feinsinnig, komisch, mitunter auch derb und
vulgär sind seine Schriften - aber immer mit der artistischen Leichtigkeit eines der größten
Sprachkünstlers unserer Zeit verfasst. Außerdem war Rühmkorf ein praxisorientierter Lehrmeister in
Sachen Poesie: Wollen wir gemeinsam von ihm lernen?
Alles Weitere in der ersten Sitzung!
454480
La Fontaine, Die Fabeln
Mo 14.30-16.00, ERZ 0.119
Schöning, U.
Jean de la Fontaines Fabeln haben nicht nur bis zum heutigen Tag weltweit viele Leser gefunden, sie
haben in der Literaturwissenschaft auch die unterschiedlichsten Deutungen erfahren. In der
Veranstaltung sollen die kontroversen Deutungen aufgearbeitet werden und möglichst viele Fabeln
gelesen und von den Teilnehmern unter Berücksichtigung des literaturwissenschaftlichen
Forschungsstandes interpretiert werden.
Zur Anschaffung wird die Ausgabe Garnier-Flammarion oder eine andere vollständige Ausgabe
empfohlen.
Referat +Hausarbeit (15 S.)/Klausur/Referat 30 Min.
Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt werden.
453758
Dantes Divina Commedia
Di 18:15-19:45, SRP Bibliothek
Meier, F.
Das Haupt- und Oberseminar zur “Divina Commedia” möchte die Frage stellen, in welcher Weise
Dante in den drei „Cantiche“ seiner „Commedia“ auf die von der Scholastik vorgebrachte rigide
Abwertung der Poesie gegenüber Theologie und Philosophie reagiert und für sein Vorhaben eines
„poema sacro“ nach einer neuen Schreibweise suchen muß. Außerdem soll es darum gehen, das
Verhältnis von Figuraldeutung und Allegorese innerhalb der drei Cantiche neu auszuloten und Dantes
singuläre Antwort auf die sich andeutende Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Humanismus zu
rekonstruieren.
Die Teilnahme an dem Seminar setzt eine persönliche Anmeldung sowie eine mehr als rudimentäre
Kenntnis der gesamten „Commedia“ voraus.
M.Kom.8. Vertiefungsmodul: Intertextualität
2 Seminare einer Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene
451758
Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext
12:15-13:45, PH20
450311
Journeaux intimes. Textes allemands et français
Do 14:15-15:45, VG 4.105
Freise, M.
Krapoth, H.
Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième
siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation
avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables
seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi,
et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence
de l’individu.
La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux
problèmes qu’elles posent à l’interprétation.
On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André
Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch.
Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow,
Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990.
Aucune inscription préalable.
455021
Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik
Block: 14./15.05.2010 und 21./22.05.2010, 09:30-17:30, SDP 0.210
Cooper, I.
Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein,
die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans
Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der
eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch
eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann.
In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer
wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende
Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell,
A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine
Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache
untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf
den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt.
Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit
schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den
Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg.
Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem
Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln.
Sekundärliteratur
Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und
Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999)
Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen
amerikanischer Lyrik (Winter: 2004)
Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2
454022
Petrarkismus
Di 16:15-17:45, VG 2.107
Friede, S., Pany, D.
Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem
späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst
dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte,
Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und
Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen,
Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der
petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu
erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus
diskutiert werden.
Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten
eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten
Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt.
M.Kom.9. Vertiefungsmodul: Interkulturalität und Intermedialität
Seminar mit interkultureller Perspektive in Kulturanthropologie / Geschichte / Ethnologie /
Philosophie / Interkultureller Germanistik / Theologie
450313
Imagologie: Zum Bild vom Anderen in portugiesischen Texten
(Brandenberger, T.)
Do 14:15-15:45, HDW 2.117
Die in der neueren Komparatistik mit zunehmender Intensität gepflegte Imagologie untersucht die in
(vor allem) literarischen Texten entworfenen Bilder vom Anderen, Fremden – und verweist von da
ausgehend naheliegenderweise auch auf das Problem der Konstitution eines nationalen oder
kulturellen Selbstbilds durch die Schreibenden zurück.
Heterostereotypen, Vorurteile oder Klischees, aber auch differenzierte Entwürfe und die Vertextung
realer Erfahrungen im Kontakt mit anderen Kulturen tauchen in den lusophonen Literaturen von deren
Anfängen bis zur Gegenwart häufig auf, sind aber erst wenig untersucht. Das Seminar wird sich (nebst
theoretischen und methodischen Problemen der Imagologie) den Bildern widmen, die portugiesische
Autoren von europäischen Kulturen (v.a. Spanien und Frankreich), aber auch von der arabischen Welt,
Brasilien und Afrika bzw. von deren Bewohnern konstruieren.
Um Anmeldung über StudIP bis zum 1.April wird gebeten.
453234
Kulturen im Kontakt II
Fr 10:15-12:45, HDW 2.124
Schweiger, I.
Ziel des Moduls ist die berufsbezogene Ausgestaltung des Studienschwerpunktes "Kulturen im
Kontakt". Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Vermittlung berufsrelevanter Kenntnisse und
praktischer Fähigkeiten am konkreten Beispiel des Literaturbetriebes sowohl in Deutschland als auch
in China. Denn: Kulturvermittlung kann nur gelingen, wenn ausreichend Kenntnisse der Ausgangsund Zielkultur sowie der Mechanismen dieses Vermittlungsprozesses vorhanden sind. Sowohl in der
Germanistik als auch in der Sinologie gibt es inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen, die sich
mit dem jeweiligen Literaturbetrieb auseinandersetzen. Allerdings handelt es sich dabei i.d.R. um
Publikationen, die teilweise sehr spezifische Aspekte in den Vordergrund stellen. In jedem Falle sind
sie nur auf eine der beiden Kulturen bezogen und haben nicht den interkulturellen Kulturtransfer im
Blick. Gleichwohl wird für den deutschsprachigen Buchmarkt chinesische Literatur und vice versa
immer bedeutender (China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009! Deutschland als
Gastland der Buchmesse in Beijing 2007!). Das Seminar hat das Ziel, gemeinsam eine Publikation zu
erstellen, die relevante Fragen zum Literaturbetrieb in Deutschland und in China stellt und in der
Zusammenschau beantwortet. Mögliche Fragestellungen sind: Welche Akteure und Institutionen
prägen das literarische Feld? Wie wird Literatur inszeniert, wie medial vermittelt? Welche Rolle spielt
der Autor, die Autorschaft? Um was wird gestritten in den Literaturfehden und Autorengruppen?
Wann und wo greift Zensur, wo der Markt? Welche Rolle spielt Literaturkritik? Welche
Literaturpreise werden vergeben? Wie werden Autoren und Literatur öffentlich erinnert und
ausgestellt? Wie sehen kulturpolitische Fördermaßnahmen aus? Wie sieht das heutige Mäzenatentum
aus? etc.
Der zweite Schwerpunkt des Seminar liegt in der Vorbereitung und Durchführung des Projektes
Artists in Residence (Informationen unter: www.artistsinresidence.de). Im Juni wird sich der
chinesische Filmwissenschaftler und Filmkritiker Wei Xidi 卫西谛 vier Wochen in Göttingen
aufhalten und im Seminar präsent sein.
Literatur: Plachta, Bodo (2008): Literaturbetrieb. Wilhelm Fink. - Hammer, Christiane (1999):
Kulturaustausch im Modernisierungsrausch: über neuere Literatur aus der VR China, die Rolle der
Autoren und die Politik des deutschsprachigen Buchmarkts. Cathay-Skripten..
454690
Desäkularisation als sprachbildende Kraft
Di 14:15-15:45, VG 4.106
Stockinger, C.
"Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und
fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse
Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso
wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das
Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür
werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007;
Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani
(Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe
(Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit
der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die
Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen
religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die
modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José
Casanova).
Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005;
ders., "Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br.
2009; Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009.
451422
Interkulturelle Diskursanalyse: Methoden und Fallbeispiele
Mo 10:15-13:45, 14-tägl., KHW 0.111
Jung, M.
Das Seminar vertieft in interdisziplinärer Perspektive zum Thema "Interkulturelle Pädagogik" den
Bereich Interkulturelle Kommunikation. Das beginnt mit der Geschichte dieser jungen Teildisziplin,
den theoretischen Überlegungen und konzeptionellen Entwürfen. Die thematischen Schwerpunkte
werden sich auf den Umgang mit kultureller und sprachlicher Diversität konzentrieren. Ansätze und
ausgewählte grundlegende Studien werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Forschungsmethodik und
des Erkenntnisgewinns für das Fach geprüft.
Auernheimer, Georg: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. 3., neu bearb. Aufl., Darmstadt
2003. Gogolin, Ingrid; Marianne Krüger-Potratz: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik.
Opladen u. Farmington Hills 2006. Auernheimer, Georg; Blumenthal, V.; Stübig, H.; Willmann, B.:
Interkulturelle Erziehung im Schulalltag. Fallstudien zum Umgang von Schulen mit der
multikulturellen Situation. Münster; New York 1996.
454361
Food, Culture and Identity
Di 10:15-11:45, SEP 0.244
Schaff, B., Bendix, R.
Food plays a central role in culture: the proverb "we are what we eat" conveys the assumption that
nutritional habits encapsulate identity and encode social class. Foodways contain a rich tradition of
symbolic meanings, and inform the ways in which we build our social relationships. Recently, food
has also become a dominant media topic: we watch celebrities on TV preparing elaborate meals, all
the while tucking in a micro-waved ready meal (or do we?). Last, but not least, the production and
consumption of food is of significant economic and ethical relevance.
This seminar, co-taught by Prof. Regina Bendix (KAEE) and Prof. Barbara Schaff (Anglistik), will
address questions of how food negotiates identity, status, religion, gender and community in our
culture from the perspectives of cultural anthropology and British cultural studies. We will establish a
common theoretical frame and discuss representations of food in film, literature and everyday life.
Precondition: willingness to read and speak English.
The class size will be limited to a total of 26 students, if possible in equal numbers from both fields.
Seminar zur Intermedialität
455009
Das Fernsehspiel in der Bundesrepublik Deutschland. Theorie, Ästhetik,
Geschichte
(Hißnauer, C.)
Block 12./13.06.2010 und 19./20.06.2010, 10:00-16:00, SDP 1.245
Vorbesprechung: Mi 07.04.2010, 10:15-12:00, SDP 1.245
Das Fernsehspiel bzw. der Fernsehfilm in der Bundesrepublik Deutschland haben in ihrer Geschichte
eine Vielzahl unterschiedlicher ästhetischer Formen, methodischer Herangehensweisen und
Dramaturgien entwickelt bzw. ausprobiert. Die Bandbreite reicht vom frühen Live-Spiel, der Theaterund Literaturadaption, dokufiktionalen Formen wie dem Dokumentarspiel oder das Doku-Drama, bis
hin zum TV Movie und dem event movie.
Das Seminar setzt sich vor dem Hintergrund der institutionellen/ökonomischen Entwicklung des
bundesdeutschen Fernsehen mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte des bundesdeutschen
Fernsehspiels/-films auseinander. Themen werden sein: Die Debatte um Fernsehspiel und Fernsehfilm,
das Live-Fernsehspiel, Theater- und Literaturadaptionen, das Dokumentarspiel, das Doku-Drama, TV
Movies, event movies, die Hamburger Dramaturgie/Hamburger Schule (das dokumentarische
Fernsehspiel und Dokumentarfilm in Fernsehspielredaktionen), die Stuttgarter Schule, hybride Formen
des Fernsehspiels (auch Fake-Dokus und Fiktive Dokumentationen), der Kriminalfernsehfilm,
Arbeiterfilme, Geschichtsvermittlung im Fernsehfilm, das Fernsehspiel in der DDR.
Ausgewählte Produktionen werden im Seminar in Ausschnitten bzw. geschlossen gesichtet.
Hickethier, Knut, 1980: Das Fernsehspiel der Bundesrepublik. Themen, Form, Struktur, Theorie und
Geschichte 1951-1977. Stuttgart.
Hickethier, Knut, 1998: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart.
Peulings, Birgit und Rainer Maria Jacobs-Peulings (Hrsg.), 1996: Das Ende der Euphorie. Das
deutsche Fernsehspiel nach der Einigung. Münster.
455086
Piratengeschichten. Von der Schatzinsel bis zum Fluch der Karibik.
[mit Studienbeiträgen finanziert]
Mi 10:15-11:45, ERZ N414
Preuß, S.
Von Störtebeker über Kapitän Hook bis hin zu Captain Jack Sparrow - die Figur des abenteuerlustigen
Piraten fasziniert seit Jahrhunderten Leser und Filmzuschauer. In diesem Seminar soll die
Entwicklung des Genres der Piratengeschichte in verschiedenen Medien untersucht werden. Dabei soll
insbesondere erörtert werden, auf welche Erzählmuster immer wieder zurückgegriffen wird, um
Spannung zu erzeugen, welche Funktionen die Exotik und Fremdheit der dargestellten Charaktere und
Ereignisse haben, wie Figuren gezeichnet und bewertet werden sowie welche Veränderungen der
Motivkomplex im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen medialen Darstellungsformen
durchgemacht hat. Texte: Daniel Defoe, Captain Singleton (1720) (beliebige Ausgabe, wird auch als
Reader zur Verfügung gestellt, sollte zu Beginn des Semesters gelesen sein). Robert L. Stevenson,
Treasure Island (1883), Penguin Classics (dt. Die Schatzinsel, Fischer Klassik). Rafaele Sabatini,
Captain Blood (1922), Penguin Classics (dt. Unionsverlag). Film: Gore Verbinski, Pirates of the
Caribbean (2003) (dt. Fluch der Karibik). Auf Wunsch der Studierenden können auch weitere Texte,
Filme, Comics oder Computerspiele in die Untersuchung mit einbezogen werden.
Teilnahmevoraussetzung: hohe Lesebereitschaft, aktive Teilnahme, gute Englischkenntnisse
Scheinvoraussetzung: Präsentation eines eigenen Forschungsprojekts im Seminar, Ausarbeitung als
Hausarbeit. Bitte melden Sie sich vor Beginn per E-Mail an ([email protected]).
M.Kom.10. Vertiefungsmodul: Antike als Bezugsfeld mit Schwerpunkt
Intermedialität
Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren
Literaturen / Kulturen rezipiert wurden
454321
Einführung in die homerischen Epen
Fr. 08:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen
mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor
allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und
etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz
einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre
Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen
seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen
nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese
Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu
orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu
vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies
alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen
Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer
Literatur interessiert sind.
Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als
begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere
Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung.
454436
Das antike Epyllion
Do 8:15-9:45, MED 23
Kuhlmann, P.A.
Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben,
es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der
Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is
epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man
bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer
Mücke und einem Kräuterkäse.
Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm
und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach
gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von
Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen.
Seminar über ein thematisch zur Vorlesung passendes Werk der griechischen/römischen
Literatur und ein ebenfalls thematisch entsprechendes einer späteren Literatur
454322
Homer, Odyssee
Di 8:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in
seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb
Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung,
seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche
betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns,
die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des
Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen
nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer
möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze
Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz
bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van
Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’).
Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes
vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H.
van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der
Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden.
Seminar zur Intermedialität
455009
Das Fernsehspiel in der Bundesrepublik Deutschland. Theorie, Ästhetik,
Geschichte.
Hißnauer, C.
Block 12./13.06. und 19./20.06., 10:00-16:00, SDP 1.245
Vorbesprechung: Mi 07.04., 10:15-12:00, SDP 1.245
Das Fernsehspiel bzw. der Fernsehfilm in der Bundesrepublik Deutschland haben in ihrer Geschichte
eine Vielzahl unterschiedlicher ästhetischer Formen, methodischer Herangehensweisen und
Dramaturgien entwickelt bzw. ausprobiert. Die Bandbreite reicht vom frühen Live-Spiel, der Theaterund Literaturadaption, dokufiktionalen Formen wie dem Dokumentarspiel oder das Doku-Drama, bis
hin zum TV Movie und dem event movie.
Das Seminar setzt sich vor dem Hintergrund der institutionellen/ökonomischen Entwicklung des
bundesdeutschen Fernsehen mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte des bundesdeutschen
Fernsehspiels/-films auseinander. Themen werden sein: Die Debatte um Fernsehspiel und Fernsehfilm,
das Live-Fernsehspiel, Theater- und Literaturadaptionen, das Dokumentarspiel, das Doku-Drama, TV
Movies, event movies, die Hamburger Dramaturgie/Hamburger Schule (das dokumentarische
Fernsehspiel und Dokumentarfilm in Fernsehspielredaktionen), die Stuttgarter Schule, hybride Formen
des Fernsehspiels (auch Fake-Dokus und Fiktive Dokumentationen), der Kriminalfernsehfilm,
Arbeiterfilme, Geschichtsvermittlung im Fernsehfilm, das Fernsehspiel in der DDR.
Ausgewählte Produktionen werden im Seminar in Ausschnitten bzw. geschlossen gesichtet.
Hickethier, Knut, 1980: Das Fernsehspiel der Bundesrepublik. Themen, Form, Struktur, Theorie und
Geschichte 1951-1977. Stuttgart.
Hickethier, Knut, 1998: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart.
Peulings, Birgit und Rainer Maria Jacobs-Peulings (Hrsg.), 1996: Das Ende der Euphorie. Das
deutsche Fernsehspiel nach der Einigung. Münster.
455086
Piratengeschichten. Von der Schatzinsel bis zum Fluch der Karibik.
[mit Studienbeiträgen finanziert]
Mi 10:15-11:45, ERZ N414
Preuß, S.
Von Störtebeker über Kapitän Hook bis hin zu Captain Jack Sparrow - die Figur des abenteuerlustigen
Piraten fasziniert seit Jahrhunderten Leser und Filmzuschauer. In diesem Seminar soll die
Entwicklung des Genres der Piratengeschichte in verschiedenen Medien untersucht werden. Dabei soll
insbesondere erörtert werden, auf welche Erzählmuster immer wieder zurückgegriffen wird, um
Spannung zu erzeugen, welche Funktionen die Exotik und Fremdheit der dargestellten Charaktere und
Ereignisse haben, wie Figuren gezeichnet und bewertet werden sowie welche Veränderungen der
Motivkomplex im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen medialen Darstellungsformen
durchgemacht hat.
Texte: Daniel Defoe, Captain Singleton (1720) (beliebige Ausgabe, wird auch als Reader zur
Verfügung gestellt, sollte zu Beginn des Semesters gelesen sein)
Robert L. Stevenson, Treasure Island (1883), Penguin Classics (dt. Die Schatzinsel, Fischer Klassik)
Rafaele Sabatini, Captain Blood (1922), Penguin Classics (dt. Unionsverlag)
Film: Gore Verbinski, Pirates of the Caribbean (2003) (dt. Fluch der Karibik)
Auf Wunsch der Studierenden können auch weitere Texte, Filme, Comics oder Computerspiele in die
Untersuchung mit einbezogen werden.
Teilnahmevoraussetzung: hohe Lesebereitschaft, aktive Teilnahme, gute Englischkenntnisse
Scheinvoraussetzung: Präsentation eines eigenen Forschungsprojekts im Seminar, Ausarbeitung als
Hausarbeit
Bitte melden Sie sich vor Beginn per E-Mail an ([email protected]).
M.Kom.11. Vertiefungsmodul: Antike als Bezugsfeld mit Schwerpunkt
Interkulturalität
Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren
Literaturen / Kulturen rezipiert wurden
454321
Einführung in die homerischen Epen
Fr 8:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen
mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor
allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und
etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz
einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre
Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen
seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen
nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese
Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu
orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu
vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies
alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen
Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer
Literatur interessiert sind.
Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als
begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere
Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung.
454436
Das antike Epyllion
Do 8:15-9:45, MED 23
Kuhlmann, P.A.
Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben,
es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der
Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is
epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man
bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer
Mücke und einem Kräuterkäse.
Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm
und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach
gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von
Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen.
Seminar über ein thematisch zur Vorlesung passendes Werk der griechischen/römischen
Literatur und ein ebenfalls thematisch entsprechendes einer späteren Literatur
454322
Homer, Odyssee
Di 8:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in
seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb
Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung,
seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche
betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns,
die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des
Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen
nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer
möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze
Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz
bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van
Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’).
Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes
vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H.
van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der
Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden.
Seminar mit interkultureller Perspektive in Kulturanthropologie / Geschichte / Ethnologie /
Philosophie / Interkultureller Germanistik / Theologie
450313
Imagologie: Zum Bild vom Anderen in portugiesischen Texten Brandenberger, T.
Do 14:15-15:45, HDW 2.117
Die in der neueren Komparatistik mit zunehmender Intensität gepflegte Imagologie untersucht die in
(vor allem) literarischen Texten entworfenen Bilder vom Anderen, Fremden – und verweist von da
ausgehend naheliegenderweise auch auf das Problem der Konstitution eines nationalen oder
kulturellen Selbstbilds durch die Schreibenden zurück.
Heterostereotypen, Vorurteile oder Klischees, aber auch differenzierte Entwürfe und die Vertextung
realer Erfahrungen im Kontakt mit anderen Kulturen tauchen in den lusophonen Literaturen von deren
Anfängen bis zur Gegenwart häufig auf, sind aber erst wenig untersucht. Das Seminar wird sich (nebst
theoretischen und methodischen Problemen der Imagologie) den Bildern widmen, die portugiesische
Autoren von europäischen Kulturen (v.a. Spanien und Frankreich), aber auch von der arabischen Welt,
Brasilien und Afrika bzw. von deren Bewohnern konstruieren.
Um Anmeldung über StudIP bis zum 1.April wird gebeten.
453234
Kulturen im Kontakt II
Fr 10:15-12:45, HDW 2.124
Schweiger, I.
Ziel des Moduls ist die berufsbezogene Ausgestaltung des Studienschwerpunktes "Kulturen im
Kontakt". Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Vermittlung berufsrelevanter Kenntnisse und
praktischer Fähigkeiten am konkreten Beispiel des Literaturbetriebes sowohl in Deutschland als auch
in China. Denn: Kulturvermittlung kann nur gelingen, wenn ausreichend Kenntnisse der Ausgangsund Zielkultur sowie der Mechanismen dieses Vermittlungsprozesses vorhanden sind. Sowohl in der
Germanistik als auch in der Sinologie gibt es inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen, die sich
mit dem jeweiligen Literaturbetrieb auseinandersetzen. Allerdings handelt es sich dabei i.d.R. um
Publikationen, die teilweise sehr spezifische Aspekte in den Vordergrund stellen. In jedem Falle sind
sie nur auf eine der beiden Kulturen bezogen und haben nicht den interkulturellen Kulturtransfer im
Blick. Gleichwohl wird für den deutschsprachigen Buchmarkt chinesische Literatur und vice versa
immer bedeutender (China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009! Deutschland als
Gastland der Buchmesse in Beijing 2007!). Das Seminar hat das Ziel, gemeinsam eine Publikation zu
erstellen, die relevante Fragen zum Literaturbetrieb in Deutschland und in China stellt und in der
Zusammenschau beantwortet. Mögliche Fragestellungen sind: Welche Akteure und Institutionen
prägen das literarische Feld? Wie wird Literatur inszeniert, wie medial vermittelt? Welche Rolle spielt
der Autor, die Autorschaft? Um was wird gestritten in den Literaturfehden und Autorengruppen?
Wann und wo greift Zensur, wo der Markt? Welche Rolle spielt Literaturkritik? Welche
Literaturpreise werden vergeben? Wie werden Autoren und Literatur öffentlich erinnert und
ausgestellt? Wie sehen kulturpolitische Fördermaßnahmen aus? Wie sieht das heutige Mäzenatentum
aus? etc.
Der zweite Schwerpunkt des Seminar liegt in der Vorbereitung und Durchführung des Projektes
Artists in Residence (Informationen unter: www.artistsinresidence.de). Im Juni wird sich der
chinesische Filmwissenschaftler und Filmkritiker Wei Xidi 卫西谛 vier Wochen in Göttingen
aufhalten und im Seminar präsent sein.
Literatur: Plachta, Bodo (2008): Literaturbetrieb. Wilhelm Fink. - Hammer, Christiane (1999):
Kulturaustausch im Modernisierungsrausch: über neuere Literatur aus der VR China, die Rolle der
Autoren und die Politik des deutschsprachigen Buchmarkts. Cathay-Skripten..
454690
Desäkularisation als sprachbildende Kraft
Di 14:15-15:45, VG 4.106
Stockinger, C.
"Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und
fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse
Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso
wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das
Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür
werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007;
Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani
(Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe
(Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit
der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die
Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen
religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die
modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José
Casanova).
Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005;
ders., "Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br.
2009; Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009.
451422
Interkulturelle Diskursanalyse: Methoden und Fallbeispiele
Mo 10:15-13:45, 14-tägl., KHW 0.111
Jung, M.
Das Seminar vertieft in interdisziplinärer Perspektive zum Thema "Interkulturelle Pädagogik" den
Bereich Interkulturelle Kommunikation. Das beginnt mit der Geschichte dieser jungen Teildisziplin,
den theoretischen Überlegungen und konzeptionellen Entwürfen. Die thematischen Schwerpunkte
werden sich auf den Umgang mit kultureller und sprachlicher Diversität konzentrieren. Ansätze und
ausgewählte grundlegende Studien werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Forschungsmethodik und
des Erkenntnisgewinns für das Fach geprüft.
Auernheimer, Georg: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. 3., neu bearb. Aufl., Darmstadt
2003. Gogolin, Ingrid; Marianne Krüger-Potratz: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik.
Opladen u. Farmington Hills 2006. Auernheimer, Georg; Blumenthal, V.; Stübig, H.; Willmann, B.:
Interkulturelle Erziehung im Schulalltag. Fallstudien zum Umgang von Schulen mit der
multikulturellen Situation. Münster; New York 1996.
454361
Food, Culture and Identity
Di 10:15-11:45, SEP 0.244
Schaff, B., Bendix, R.
Food plays a central role in culture: the proverb "we are what we eat" conveys the assumption that
nutritional habits encapsulate identity and encode social class. Foodways contain a rich tradition of
symbolic meanings, and inform the ways in which we build our social relationships. Recently, food
has also become a dominant media topic: we watch celebrities on TV preparing elaborate meals, all
the while tucking in a micro-waved ready meal (or do we?). Last, but not least, the production and
consumption of food is of significant economic and ethical relevance.
This seminar, co-taught by Prof. Regina Bendix (KAEE) and Prof. Barbara Schaff (Anglistik), will
address questions of how food negotiates identity, status, religion, gender and community in our
culture from the perspectives of cultural anthropology and British cultural studies. We will establish a
common theoretical frame and discuss representations of food in film, literature and everyday life.
Precondition: willingness to read and speak English.
The class size will be limited to a total of 26 students, if possible in equal numbers from both fields.
M.Kom.12. Vertiefungsmodul: Epochen synchron unter Einschluss von
Intertextualität oder Interkulturalität
Vorlesung zu einer literarischen Epoche
1. Moderne
453022
Postmodernism, New Ethnic Literatures, Recent Developments: U.S. Literature
from the Second World War to the Age of Hegemony (A Cultural History of
American Literature VI)
Kelleter, F.
Mo 14:15-15:45, ZHG 103
Having emerged from World War II as a world power, the United States faced numerous problems of
cultural self-definition in the second half of the twentieth century. While the Cold War imposed a role
of international leadership on the nation, American culture was frequently ambivalent about its new
position in the world. Domestic developments and crises—such as the advent of a post-industrial
economical order, suburbanization, a new protest culture, the decline of the liberal consensus, political
assassinations, culture wars, 9/11—contributed to a widespread sense of unease concerning the
meaning and coherence of American culture. Today, after the end of the Cold War and with the onset
of America's military hegemony and its possible economic decline, many of these problems of selfidentification have been radicalized in unexpected ways.
As a result, the years between 1945 and 2010, showing the U.S. at its most powerful and prosperous,
have been marked by more anxiety and more discontent than any other period in American history.
Cultural production within this era was almost always innovative, often playful, frequently belligerent,
sometimes outrageous and hilarious. It gave us the Beat Movement, the counter-culture of the sixties,
pop art, the New Hollywood, postmodernism, new ethnic literatures, cyberpunk, neo-realism, HBO,
McSweeney's, the Internet.
In this lecture course, we will discuss selected phases and moments of American cultural and literary
history after World War II. Readings will include poems by Robert Lowell, Sylvia Plath, Adrienne
Rich, Allen Ginsberg, Frank O’Hara, and John Ashbery; plays by Tennessee Williams, Arthur Miller,
Sam Shepard, and David Mamet; prose by John Updike, Andy Warhol, Thomas Pynchon, Bret Easton
Ellis. We will also be concerned with various ethnic literatures after 1945, such as African American
literature (Ralph Ellison, Amiri Baraka, Toni Morrison), Jewish American literature (Saul Bellow,
Cynthia Ozick, Philip Roth), Native American Literature (Louise Erdrich, N. Scott Momaday, Gerald
Vizenor), and Chicano/a Literature (Gloria Anzaldúa, Sandra Cisneros, Richard Rodriguez). For a
final selection, see syllabus.
Texts: Many of our texts are collected in Nina Baym et al., ed. The Norton Anthology of American
Literature (6th or 7th edition, vol. E). Additional texts will be made available in a reader at the
copyshop "Klartext."
2. Romantik
454646
Romantik
Mo 16:15-17:45, VG 2.101
Stockinger, C.
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die literarhistorische Epoche der Romantik. Behandelt
werden zum einen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sowie theoretische Fundierungen der
Epoche (Philosophie - Buchhandel und Lesegeschichte - Romantik und Aufklärung - Theorie und
Praxis des romantischen Fragments - Politik und Gesellschaft - Wissenschaften), zum anderen
kanonische Texte der literarischen Romantik: Erzählungen und Märchen (Tieck, Arnim, Brentano,
Brüder Grimm, Fouqué, Hoffmann, Kleist, Eichendorff), Romane (Tieck, Klingemann, Novalis, F.
Schlegel, Arnim, Hoffmann, Eichendorff), Lyrik (Brentano, Eichendorff, Arnim u.a.) sowie Drama
und Oper (Tieck, Schlegel, Kleist, Goethe, Hoffmann, Fouqué).
Zur Vorbereitung: Detlef Kremer, Romantik, 3., aktualisierte Auflage, Stuttgart/Weimar 2007
(Lehrbuch Germanistik).
3. Aufklärung
454687
Aufklärung
Do 10:15-11:45, PH 20
Auerochs, B.
Man braucht nur zu erinnern, daß die Freidenkereien und Aufklärungen nicht die geringsten
poetischen Hervorbringungen aufweisen können." So der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph
Schelling in seinen Vorlesungen über Philosophie der Kunst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Selbst
die eingefleischtesten Romantiker werden heute kaum mehr so harsch über das 18. Jahrhundert
urteilen wollen. Und dennoch: der Ruhm der Aufklärung (und ihre enge Verflochtenheit mit unserem
heutigen Selbstverständnis) beruht zweifelsfrei mehr auf ihrem Denken als auf ihrer Poesie. So liegt es
nahe, die Poesie der Aufklärung (Klopstock, Lessing, Wieland u.a.) im Zusammenhang mit jenem
Denken vorzustellen, in dessen Rahmen sie entstand. In der Vorlesung wird demnach auch von den
Poetiken der Aufklärung, vom Klassizismus, von Geschichtsphilosophie, von Politik und ihrer
Theorie, von Religion und Religionskritik die Rede sein.
Literaturhinweise: Roy Porter: Kleine Geschichte der Aufklärung. Berlin: Wagenbach 1991. - PeterAndré Alt: Aufklärung. Stuttgart/Weimar: Metzler 1996. - Christoph Schulte: Die jüdische
Aufklärung. Philosophie - Religion - Geschichte. München: C.H. Beck 2002.
Seminar zur selben literarischen Epoche aus einer anderen Philologie
Musikwissenschaft oder Kunstgeschichte oder Geschichte oder Philosophie
oder
1. Moderne
454753
Twentieth Century Poetry
Fr 12:15-13:45, Beginn: 16.04., SEP 0.244
Radu, A.-R.
We shall focus on the following (thematic) clusters: the Great War in poetry, Modernism, NeoRomanticism, the Movement, and immigrant and Black poetry. Among contemporary poets we shall
pay special attention to Carol Ann Duffy, the present poet laureate. Geographically, our locations will
be England, Ireland, Scotland, and Canada.
Readings: In preparation for this course, please revise your knowledge about poetry analysis
(rhetorical devices, figures of speech, and interpretation) by reading James Fenton’s concise and
entertaining An Introduction to English Poetry (London: Viking, 2002). Also read all the texts of the
poems that will be made available in an online reader on Stud.IP, before the beginning of the class.
Requirements: a 15-minute individual presentation, 2 response papers, term paper
454464
Mensch, Moral und Geschichte: Bernard Williams
Di 18:15-19:45, VG 3.102
Brandhorst, M.
Bernard Williams (1929 - 2003) gehört zu den bedeutensten und einflussreichsten Philosophen der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk behandelt eine Vielfalt von
theoretischen, praktischen und historischen Themen, die Williams nicht nur mit Scharfsinn und
rhetorischer Brillanz, sondern auch mit großer philosophischer und menschlicher Einsicht entwickelt.
Seine Texte sind schwieriger, als sie zunächst zu sein scheinen, und sie sind philosophisch
voraussetzungsreich; sie gehören aber auch zu den anregendsten und reichhaltigsten der
gegenwärtigen Philosophie. Im Seminar werden wir uns auf Themen der philosophischen Ethik
beschränken, aber zugleich mit Williams eine "geschichtliche Wende" vollziehen. Themen, die uns im
Lauf des Semesters beschäftigen werden, sind: die Frage nach dem guten Leben; die Kritik an einer
Moral, die zu einem "Moralsystem" degeneriert ist; die Neuorientierung an der Antike; die Frage der
Struktur und ethischen Bedeutsamkeit des Charakters; die Möglichkeit des moralischen Zufalls; die
internalistische Konzeption praktischer Gründe; die an Nietzsche orientierte genealogische
Betrachtung ethischer Institutionen; die Idee der Menschlichkeit; die Möglichkeit von objektiver
Wahrheit in Wissenschaft und Ethik.
Die zu besprechenden Texte werden zu Beginn des Semesters in Form eines Readers
zusammengestellt. Zur Vorbereitung seien empfohlen: B. Williams, Ethics and the Limits of
Philosophy. Hrsg. v. A. Moore. London: Routledge, 2006 und B. Williams, Moral Luck. Cambridge:
Cambridge University Press, 1981
454694
Kafkas Spätwerk
Mo 10:15-11:45, ERZ N611
Auerochs, B.
In seinen allerletzten Lebensjahren gelingen Kafka zwei Dinge, an denen er zuvor stets gescheitert
war: er verlässt Prag, und er lebt (in einer anderen Stadt) mit einer Frau zusammen. Zudem bringt er
die Kraft auf, zum dritten Mal in seinem Leben einen Roman in Angriff zu nehmen, und treibt ihn
weiter voran, als es ihm mit den anderen beiden gelungen war. Er hat die Strafphantasien, die sein
schriftstellerisches Debüt bestimmten, weitgehend aufgegeben und verfasst stattdessen nachdenkliche
Erzählungen über Tiere, die mit seinem Judentum und mit seiner Schriftstellerexistenz zu tun haben.
Er lernt intensiv Hebräisch und denkt noch in seinem geschwächten und todesnahen Zustand
gelegentlich ernsthaft daran, nach Palästina auszuwandern. Die Eintragungen ins Tagebuch werden
rarer, auch immer kryptischer, das Tagebuch wird mehr und mehr ein "Metatagebuch". Nicht zuletzt
beginnt Kafka auch einen fremden Blick auf jene Vorstellung zu werfen, die ihn früher am Leben
hielt: diejenige eines Menschen, der ganz aus "Literatur" besteht und, wie ein Insasse einer
unauffindbar abgeschiedenen Kerkerzelle, seiner einzigen Leidenschaft frönt. Mit diesem späten
Kafka, der kaum mehr etwas mit dem Kafkabild unserer Kultur zu schaffen hat, wollen wir uns im
Seminar ausführlich befassen.
Literaturhinweise: Textgrundlage des Seminars ist die auf der Basis der hist.-krit. Kafkaausgabe bei
S. Fischer erschienene Studienausgabe. (Bitte keine älteren Ausgaben mehr verwenden!) - Ein Gipfel
biographischer Kunst ist: Reiner Stach: Kafka. Die Jahre der Entscheidungen. Frankfurt am Main: S.
Fischer 2002; Kafka. Die Jahre der Erkenntnis. Frankfurt am Main: S. Fischer 2008 (dieser Band
behandelt die Jahre 1916-1924). - Weniger Einfühlungsvermögen für den Dichter bei: Peter-André
Alt: Franz Kafka. Der ewige Sohn. München: C.H. Beck 2005. - Ausgezeichnet geeignet als knappe
Einführung auf neuestem Stand: Andreas B. Kilcher: Franz Kafka. Leben - Werk - Wirkung. Frankfurt
am Main: Suhrkamp 2008. (Suhrkamp BasisBiographie)
2. Romantik
454684
Die Literatur der Romantik
Block I 11./12.06. Block II 18./19.06., SDP 1.245
Vorbespr.14.04. 18:15-19:45
Detken, A.; Kaiser, G.
Das Seminar möchte einen textfundierten und gattungsübergreifenden Überblick vermitteln über
Tendenzen und Ausprägungen der deutschsprachigen Literatur der Romantik. Im Vordergrund stehen
dabei die textnahe Analyse einiger zentraler literarischer Dokumente dieser Phase sowie die Klärung
der mentalitäts-, kultur- und literaturgeschichtlichen Hintergründe dieser äußerst heterogenen, Künste
übergreifenden Strömung. Das Spektrum der thematisierten Texte umfasst dabei sowohl einige
Auszüge der maßgeblichen programmatisch-philosophischen Schriften (Friedrich und August
Wilhelm Schlegel, Novalis), als auch lyrische, epische und dramatische Texte (u.a. Tieck, Novalis,
Klingemann, E.T.A. Hoffmann, Kleist).
Teilnahmebedingung ist die Übernahme einer (Kurz-)Präsentation sowie die Bereitschaft zur
intensiven Lektüre und Vorbereitung auch umfangreicherer Texte. Folgende Primärtexte sollten bis
zum ersten Wochenendblock gelesen sein:
Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert (Reclam UB 7732); ders: Der gestiefelte Kater (Reclam UB 8916);
Friedrich Schlegel: Lucinde (Reclam UB 320); Novalis: Heinrich von Ofterdingen (Reclam UB 8939);
Bonaventura (E.A.F. Klingemann): Nachtwachen (Reclam UB 8926); E.T.A. Hoffmann: Der
Sandmann ( Reclam UB 230); E.T.A. Hoffmann: Der goldene Topf (Reclam UB 101); Joseph von
Eichendorff: Das Marmorbild; Das Schloß Dürande (Reclam UB 2365).
Ein detaillierter Arbeitsplan wird in der Einführungssitzung vorgelegt.
Als vorbereitende Lektüre sei empfohlen: Kremer, Detlef: Romantik, 2. Aufl., Stuttgart 2003 sowie
die Anthologie Romantik in der Reihe Die deutsche Literatur in Text und Darstellung (2 Bände,
Reclam).
3. Aufklärung
454696
Der Roman des 18. Jh.
Mi 16:15-17:45, KHW 0.118
Auerochs, B.
Das Seminar behandelt die Geschichte des Romans in dem Jahrhundert, in dem er sich anschickt, von
einer vielgelesenen zu einer allgemein anerkannten Gattung zu werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts
finden sich die Kunstanforderungen für den Roman erstmals in eine Höhe geschraubt, die früheren
Generationen noch befremdlich erschienen wäre. Diese Entwicklung gilt es nachzuvollziehen. Der
Schwerpunkt des Seminars wird auf der deutschsprachigen Literatur liegen, ein gelegentlicher
Seitenblick auf Europa ist jedoch unverzichtbar. Da das Lektürepensum für das Seminar (auch wenn
wir für einzelne Texte mehrere Sitzungen veranschlagen) nicht gering sein wird, bitte ich um Lektüre
folgender Texte bereits in den Semesterferien: Gellert: Schwedische Gräfinn; Voltaire: Candide;
Wezel: Belphegor; Wieland: Geschichte des Agathon (Erstfassung 1766/67); Goethe: Werther,
Wilhelm Meisters Lehrjahre.
Zur Einführung können dienen die Artikel "Roman" im Reallexikon der deutschen
Literaturwissenschaft (H. Steinecke), im Fischer Lexikon Literatur (M. Engel) und in Religion in
Geschichte und Gegenwart (B. Auerochs)), jeweils mit weiterführender Literatur.
Überblicksdarstellung mit Schwerpunkt auf der Poetik des Romans: Viktor Žmegač: Der europäische
Roman. Geschichte seiner Poetik. Tübingen: Niemeyer 1990 (21991). Überblicksdarstellung mit
Schwerpunkt auf den Werken: Manfred Engel: Der Roman der Goethezeit. Bd. 1. Stuttgart: Metzler
1993. (Behandelt trotz seines Titels auch ausführlich den Roman des 18. Jahrhunderts vor der
Goethezeit)
455084
Kant, Kritik der Urteilskraft I: Einleitung und Ästhetik.
Mi 16:15-17:45, HDW 0.115
Brandt, A.
Kants dritte "Kritik", die "Kritik der Urteilskraft" von 1790, ist ein aus thematisch heterogenen Teilen
zusammengesetztes Werk, über deren Zusammenhang viel gerätselt worden ist. Es beschäftigt sich auf
unterschiedlichen Ebenen mit dem Begriff der Zweckmäßigkeit als einem zwischen verschiedenen
Bereichen der Erkenntnis vermittelnden Prinzip. Nach Kant ergibt sich aus der besonderen Funktion
der Urteilskraft ein mittlerer Bereich zwischen theoretischer und praktischer Erkenntnis, in dem er
einerseits die Ästhetik, andererseits die Lehre von der Zweckmäßigkeit in der Natur ansiedelt und
jeweils in einer "Kritik" hinsichtlich ihrer Möglichkeit untersucht. Der erste Teil - Kants Lehre vom
Schönen und Erhabenen und die damit verbundene Theorie der Geschmacksurteile, denen er eine
spezifische Art von objektiver Gültigkeit zuschreibt - ist der bekannteste Teil des Werkes, der die
kunsttheoretischen Debatten des ausgehenden 18. Jahrhunderts beeinflusst hat. In diesem Seminar soll
außer der Einleitung nur dieser erste Teil gelesen und diskutiert werden. Eine Fortsetzung, die den
zweiten Teil (die "Kritik der teleologischen Urteilskraft") behandelt, wird u.U. im folgenden Semester
stattfinden.
Empfohlene Textausgabe: Kant, Kritik der Urteilskraft, hg. v. H. Klemme, Hamburg: Meiner, 2001
(Philosophische Bibliothek Bd. 507). Andere lieferbare Ausgaben können benutzt werden. Einen
ersten Eindruck von der Thematik gibt die in der genannten Ausgabe enthaltene Einleitung von H.
Klemme, insbes. S. XXXII-LXXI. Monographie zum Thema: W. Wieland, Urteil und Gefühl,
Göttingen 2001.
Seminar einer Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene oder Seminar mit
interkultureller Perspektive in Kulturanthropologie / Geschichte / Ethnologie / Philosophie /
Interkultureller Germanistik / Theologie
451758
Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext
Fr 12:15-13:45, PH 20
450311
Journeaux intimes. Textes allemands et français
Do 14:15-15:45, VG 4.105
Freise, M.
Krapoth, H.
Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième
siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation
avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables
seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi,
et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence
de l’individu.La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi
qu’aux problèmes qu’elles posent à l’interprétation.On proposera la lecture de textes de Benjamin
Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch. Etudes: A.
Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow, Europäische
Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990. Aucune inscription préalable.
455021
Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik
Block I 14./15.05. Block II 21./22.05., SDP 0.210
Cooper, I.
Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein,
die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans
Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der
eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch
eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann.
In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer
wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende
Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell,
A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine
Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache
untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf
den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt.
Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit
schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den
Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg.
Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem
Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln.
Sekundärliteratur
Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und
Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999)
Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen
amerikanischer Lyrik (Winter: 2004)
Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2
454022
Petrarkismus
Di 16:15-17:45, VG 2.107
Beginn: 13.04.
Pany, D.; Friede, S.
Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem
späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst
dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte,
Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und
Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen,
Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der
petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu
erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus
diskutiert werden.
Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten
eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten
Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt.
450313
Imagologie: Zum Bild vom Anderen in portugiesischen Texten
Do 14:15-15:45, HDW 2.117
Brandenberger,T.
Die in der neueren Komparatistik mit zunehmender Intensität gepflegte Imagologie untersucht die in
(vor allem) literarischen Texten entworfenen Bilder vom Anderen, Fremden – und verweist von da
ausgehend naheliegenderweise auch auf das Problem der Konstitution eines nationalen oder
kulturellen Selbstbilds durch die Schreibenden zurück.
Heterostereotypen, Vorurteile oder Klischees, aber auch differenzierte Entwürfe und die Vertextung
realer Erfahrungen im Kontakt mit anderen Kulturen tauchen in den lusophonen Literaturen von deren
Anfängen bis zur Gegenwart häufig auf, sind aber erst wenig untersucht. Das Seminar wird sich (nebst
theoretischen und methodischen Problemen der Imagologie) den Bildern widmen, die portugiesische
Autoren von europäischen Kulturen (v.a. Spanien und Frankreich), aber auch von der arabischen Welt,
Brasilien und Afrika bzw. von deren Bewohnern konstruieren.
Um Anmeldung über StudIP bis zum 1.April wird gebeten.
453234
Kulturen im Kontakt - Kulturelle Zwischenräume als Potential für einen 'dritten
Raum'? [Kulturen im Kontakt II]
Schweiger, I.
Fr 10:15-12:45, HDW 2.124
Ziel des Moduls ist die berufsbezogene Ausgestaltung des Studienschwerpunktes "Kulturen im
Kontakt". Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Vermittlung berufsrelevanter Kenntnisse und
praktischer Fähigkeiten am konkreten Beispiel des Literaturbetriebes sowohl in Deutschland als auch
in China. Denn: Kulturvermittlung kann nur gelingen, wenn ausreichend Kenntnisse der Ausgangsund Zielkultur sowie der Mechanismen dieses Vermittlungsprozesses vorhanden sind. Sowohl in der
Germanistik als auch in der Sinologie gibt es inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen, die sich
mit dem jeweiligen Literaturbetrieb auseinandersetzen. Allerdings handelt es sich dabei i.d.R. um
Publikationen, die teilweise sehr spezifische Aspekte in den Vordergrund stellen. In jedem Falle sind
sie nur auf eine der beiden Kulturen bezogen und haben nicht den interkulturellen Kulturtransfer im
Blick. Gleichwohl wird für den deutschsprachigen Buchmarkt chinesische Literatur und vice versa
immer bedeutender (China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009! Deutschland als
Gastland der Buchmesse in Beijing 2007!). Das Seminar hat das Ziel, gemeinsam eine Publikation zu
erstellen, die relevante Fragen zum Literaturbetrieb in Deutschland und in China stellt und in der
Zusammenschau beantwortet. Mögliche Fragestellungen sind: Welche Akteure und Institutionen
prägen das literarische Feld? Wie wird Literatur inszeniert, wie medial vermittelt? Welche Rolle spielt
der Autor, die Autorschaft? Um was wird gestritten in den Literaturfehden und Autorengruppen?
Wann und wo greift Zensur, wo der Markt? Welche Rolle spielt Literaturkritik? Welche
Literaturpreise werden vergeben? Wie werden Autoren und Literatur öffentlich erinnert und
ausgestellt? Wie sehen kulturpolitische Fördermaßnahmen aus? Wie sieht das heutige Mäzenatentum
aus? etc.
Der zweite Schwerpunkt des Seminar liegt in der Vorbereitung und Durchführung des Projektes
Artists in Residence (Informationen unter: www.artistsinresidence.de). Im Juni wird sich der
chinesische Filmwissenschaftler und Filmkritiker Wei Xidi 卫西谛 vier Wochen in Göttingen
aufhalten und im Seminar präsent sein.
Literatur: Plachta, Bodo (2008): Literaturbetrieb. Wilhelm Fink. - Hammer, Christiane (1999):
Kulturaustausch im Modernisierungsrausch: über neuere Literatur aus der VR China, die Rolle der
Autoren und die Politik des deutschsprachigen Buchmarkts.
454690
Desäkularisation als sprachbildende Kraft
Di 14:15-15:45, VG 4.106
Stockinger, C.
"Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und
fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse
Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso
wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das
Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür
werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007;
Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani
(Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe
(Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit
der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die
Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen
religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die
modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José
Casanova).
Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005; ders.,
"Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br. 2009;
Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009.
451422
Interkulturelle Diskursanalyse: Methoden und Fallbeispiele
14 tägl:. Mo 10:15-13:45, KHW 0.111
Beginn: 12.04.
Jung, M.
Das Seminar vertieft in interdisziplinärer Perspektive zum Thema "Interkulturelle Pädagogik" den
Bereich Interkulturelle Kommunikation. Das beginnt mit der Geschichte dieser jungen Teildisziplin,
den theoretischen Überlegungen und konzeptionellen Entwürfen. Die thematischen Schwerpunkte
werden sich auf den Umgang mit kultureller und sprachlicher Diversität konzentrieren. Ansätze und
ausgewählte grundlegende Studien werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Forschungsmethodik und
des Erkenntnisgewinns für das Fach geprüft.
Literatur: Auernheimer, Georg: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. 3., neu bearb. Aufl.,
Darmstadt 2003. Gogolin, Ingrid; Marianne Krüger-Potratz: Einführung in die Interkulturelle
Pädagogik. Opladen u. Farmington Hills 2006. Auernheimer, Georg; Blumenthal, V.; Stübig, H.;
Willmann, B.: Interkulturelle Erziehung im Schulalltag. Fallstudien zum Umgang von Schulen mit der
multikulturellen Situation. Münster; New York 1996.
454361
Food, Culture and Identity
Di 10:15-11:45, SEP 0.244
Schaff, B.; Bendix, R.
Food plays a central role in culture: the proverb "we are what we eat" conveys the assumption that
nutritional habits encapsulate identity and encode social class. Foodways contain a rich tradition of
symbolic meanings, and inform the ways in which we build our social relationships. Recently, food
has also become a dominant media topic: we watch celebrities on TV preparing elaborate meals, all
the while tucking in a micro-waved ready meal (or do we?). Last, but not least, the production and
consumption of food is of significant economic and ethical relevance.
This seminar, co-taught by Prof. Regina Bendix (KAEE) and Prof. Barbara Schaff (Anglistik), will
address questions of how food negotiates identity, status, religion, gender and community in our
culture from the perspectives of cultural anthropology and British cultural studies. We will establish a
common theoretical frame and discuss representations of food in film, literature and everyday life.
Precondition: willingness to read and speak English.
The class size will be limited to a total of 26 students, if possible in equal numbers from both fields.
Literatur: Ashley Bob, Food and Cultural Studies. London, 2004
Counihan, Carole and Van Esterik, Penny, Food and Culture: A Reader, Milton Park, 1997
Döring, Tobias, ed.: Eating Culture. Frankfurt, 2000
Nyman, Jopi/Gallardo, Pere, eds.: Mapping appetite. Newcastle, 2007
M.Kom.13. Vertiefungsmodul: Epochen diachron unter Einschluss der
Antike
Vorlesung zur Literaturgeschichte
454657
Märchen
Mo 18:15-19:45, ZHG 101
Lauer, G.
Über kaum eine Gattung gibt es mehr irrige Meinungen als eben über das Märchen. Da scheinen
immer noch Großmütter vom Lande kleinen Kindern naive Geschichten zu erzählen. Die Vorlesung
erzählt eine andere Geschichte der Märchen. Von den Hungermärchen wird die Rede sein und von den
orientalisierenden Stoffen der Märchen, von den epischen Kleinformen im Ausgang des Mittelalters
und den Bearbeitungen der Brüder Grimm bis hin zu den Adaptionen der Disney-Filme. Erläut werden
die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Märchen, die wenig mit der Zeit, als das Wünschen
noch geholfen hat, zu haben und doch in neuerer Zeit zu einem Versprechen auf ein verlorenes
Paradies der Kindheit geworden sind.
Man lernt viel bei Max Lüthi: Märchen. Hg. von Heinz Rölleke. 10 Aufl., Metzler.
Das Seminarprogramm steht im Netz im stud.ip und unter www.gerhardlauer.de
454689
Geschichte der Germanistik
Mi 18:15-19:45, ZHG 101
Kaiser, G.; Kindt, T.; Winko, S.
Gibt es so etwas wie eine Fortschrittsgeschichte der Germanistik? Oder kehren, im Gewand ständig
"neuer" Richtungen und Methoden, lediglich die gleichen "alten" Gegenstände und Themen immer
wieder? In welchem Maße hängen die Ergebnisse einer Fachgeschichtsschreibung von den je
gewählten wissenschaftsgeschichtlichen Beobachtungs- und Zugangsweisen ab?
Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen verfolgt die Ringvorlesung "Die ewige Wiederkehr des
Neuen"? - Zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im SoSe 2010 vor allem zwei Ziele: Zum
Einen will sie ausgewählte Gegenstandsbereiche, wie u.a. die Geschichte prominenter Themen und
Konzepte, das Verhältnis des Faches zu anderen Wissenschaften und zur Öffentlichkeit, der
Zusammenhang von Fach- und Gesellschaftsgeschichte, beleuchten. Damit will die Vorlesungsreihe
einen Überblick über wesentliche Entwicklungstendenzen des Faches von seinen Anfängen in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart liefern. Zum Anderen und zugleich soll es aber
auch darum gehen, das Spektrum und die Effekte unterschiedlicher Methoden und Zugänge der
Wissenschaftsgeschichtsschreibung - etwa personen-, gegenstands-, diskurs-, phasen- und
institutionenorientierte - exemplarisch vorzustellen.
453422
Das skandinavische Drama
Di 10:15-11:45, ZHG 007
Hoff, K.
Nicht nur Ibsen, Strindberg, Fosse und Norén haben das skandinavische Drama geprägt, sondern die
Geschichte und Bedeutung des skandinavischen Theaters reicht sehr viel weiter zurück und ist von
Beginn an grenzüberschreitend wirksam gewesen. Die Vorlesung möchte den historischen Spuren und
der Entwicklung des Dramas und Theaters in den skandinavischen Ländern folgen und seine
internationalen Bezüge und Wirkungen herausarbeiten. Dabei geht es sowohl um epochenspezifische,
sozial- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge als auch um ästhetische Neuerungen, die von der
Theaterliteratur ausgegangen sind.
454645
Maximen, Reflexionen, Aphorismen. Die franz. Moralisten u. ihre
Fortschreibung in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jh.
Helmreich, C.
Mo 14:15-15:45, ZHG 001
Der Aphorismus ist in Deutschland eine moderne Gattung, die sich erst in der Zeit um 1800
konstituiert. Zu den Vorbildern der deutschsprachigen Autoren von Aphorismen, Maximen und
Reflexionen gehören auch die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, die im
deutschsprachigen Raum die Reflexion über die konzise und pointierte Schreibart ganz massiv
beeinflussen. In der Vorlesung sollen verschiedene Formen aphoristischen Schreibens untersucht
werden: gelesen werden u.a. La Rochefoucaulds Maximen und Sentenzen (1664), Pascals Gedanken
(Erstausgabe aus dem Nachlass 1670), Chamforts Früchte der vollendeten Zivilisation (1795),
Lichtenbergs im Jahr 1800 postum veröffentliche Sudelbücher, die Reflexionen Jean Pauls und
Goethes sowie die von den Brüdern Schlegel und von Novalis verfaßten romantischen "Fragmente".
Die Vorlesung versucht nicht nur eine literatur- und ideengeschichtliche Perspektive einzunehmen,
sondern soll durch den Rekurs auf die implizit oder explizit formulierten poetologischen Reflexionen
der behandelten Autoren auch dabei helfen, eine Theorie der Gattung Aphorismus zu gewinnen.
Zur Anschaffung: La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen, Stuttgart: Reclam, 1988 (RUB 678).
Literaturhinweise: Blaise Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Themen, hrsg. von
Jean-Robert Armogathe, Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 1622). - Nicolas Chamfort, Früchte der
vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken, Charakterzüge. Stuttgart: Reclam, 1977. - Louis Van
Delft, Literatur und Anthropologie: menschliche Natur und Charakterlehre, Münster: LIT, 2005. -
Harald Fricke, Aphorismus, Stuttgart: Metzler, 1984. - Gerhard Neumann, Ideenparadiese.
Untersuchungen zur Aphoristik von Lichtenberg, Novalis, Friedrich Schlegel und Goethe, München:
Fink, 1976. - Friedemann Spicker, Der Aphorismus: Begriff und Gattung von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis 1912, Berlin: de Gruyter, 1997. Das detaillierte Programm wird in der ersten Sitzung
bekanntgegeben.
454478
Der französische Roman des 19. Jahrhunderts
Di 16:15-17:45, PH 20
Schöning, U.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des französischen Romans im 19. Jahrhundert
voraussichtlich bis zur Jahrhundertmitte. Behandelt werden die wichtigen Autoren: Chateaubriand,
Mme de Staël, Constant, G. Sand, Gautier, Musset, Hugo, Stendhal, Balzac. Auszüge aus ihren
Werken, die zu Beginn der Vorlesung als Kopiervorlage bei der Bibliotheksaufsicht ausliegen, werden
im Lauf der Vorlesung exemplarisch interpretiert. Die Vorlesung wird im folgenden Semester bis zum
Ende des Jahrhunderts fortgesetzt.
Klausur (letzte Woche). Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt
werden.
454014
Dante – Il Purgatorio
Mi 10:15-11:45, VG 3.106
Meier,F.
Die Vorlesung möchte die Lektüre und Auseinandersetzung mit Dantes „Divina Commedia“
fortsetzen und an ausgewählten Gesängen der zweiten Cantica nach der Problematik des „poema
sacro“, der Selbststilisierung Dantes zum „poeta theologus“ fragen sowie die vor allem im
Purgatorium anzutreffenden Reflexionen über die Künste rekonstruieren. Die Vorlesung versucht auch
für die Studierenden verständlich zu sein, die die vorangehende Dante-Vorlesung zum „inferno“ nicht
haben besuchen können.
Creditpoints setzt Anfertigen eines Protokolls voraus.
Die Lehrveranstaltung wendet sich ebenfalls an Studierende des Magisterstudiengangs und der
Komparatistik.
450330
Le Dragon et la Fourmi. Bestiaire et imaginaire dans la littérature médiévale
Trachsler,R
Mi 16:15-17:45, HDW 2.110
Au sens propre, un bestiaire, au Moyen Age, est un livre qui décrit les animaux. Un tel livre fournit,
pour un nombre assez restreint de quadrupèdes, d’oiseaux, de poissons et de reptiles, une description
“scientifique” et, surtout, la “signification” de leurs caractéristiques. Ainsi, le lion, dont la partie
scientifique dit qu’il efface ses traces avec sa queue quand il marche, devient l’image du Christ, qui
dissimula sa nature divine tant qu’il était sur terre. Dans le bestiaire médiéval, le regard sur l’animal
est donc davantage conditionné par la vision de l’univers tout entier que par l’observation de la nature.
C’est ainsi que s’explique la présence, dans ces textes, d’animaux qui “n’existent pas”, comme la
licorne, le dragon, la sirène.
Dans ce séminaire, on lira essentiellement les bestiaires, mais nous aborderons également la littérature
encyclopédique du Moyen Age, ainsi que la littérature animalière, comme les fables, et le bestiaire
“exotique” tel qu’il apparaît dans le Roman d’Alexandre ou chez Marco Polo. Une attention
particulière sera accordée à l’iconographie.
452469
Lecturas hispanicas: Siglo XX
Di 14:15-15:45 Beginn 13.04 MED 23
Brandenberger,T.; Paatz,A.
La tercera parte de nuestro ciclo de cursos dedicados a la historia de las literaturas española e hispanoamericana se constituye de una serie de lecturas magistrales. Encargadas a diferentes docentes, éstas
ofrecerán en su conjunto una panorámica selectiva del inmenso caudal de las letras hispánicas del siglo
XX (y principios del XXI). Para ello, se han elegido, por una parte, autores canónicos,
imprescindibles, como también obras menos conocidas pero que sí arrojan luz sobre tendencias y
fenómenos importantes.
A partir de un fragmento que prepararán los estudiantes para cada sesión, se procederá a un análisis
textual que desembocará en una presentación concentrada de obra, autor, género y época.
454303
A Survey of British Literature and Cultural History: The Early Modern Period
Haekel, R.
Mi 10:15-11:45, PH 20
During the 150 years covered in this lecture course, the British Isles witnessed a number of changes
and revolutions that still can be felt today. The Protestant Reformation, the colonization of Ireland, and
the British Civil War fundamentally shaped modern Great Britain and Ireland. Furthermore, literature
written in Renaissance England is immensely rich, ranging from Elizabethan sonnets, long poems over
plays to literary theories and extended prose texts. This lecture course will provide an overview of the
scope of Early Modern literature and culture. We will look at the development of British Society from
1500 to 1660, read and discuss texts by authors such as Thomas More, Philip Sidney, Edmund
Spenser, or John Donne. Special focus will be put on Elizabethan drama and theatre, particularly on
the works of William Shakespeare.
Watch out for the syllabus on StudIP. A reader will be available two weeks before the beginning of
term.
Seminar zur Literaturgeschichte
45342
Das historische Drama
Mi 8:30-10:00, VG 0.110
Hoff, K.
Das Theater als Ort, der historische Ereignisse aktualisiert und in zeitgenössische Kontexte überführt,
soll im Zentrum dieses Seminars stehen. Historische Dramen setzen sich bewusst mit der
Vergangenheit auseinander und betrachten ihren Nutzen (und Nachteil) für die Politik, Gesellschaft
und Kunst der Gegenwart. Begleitend zur Vorlesung soll einerseits die Geschichte des historischen
Dramas an ausgewählten Stücken von Holberg, Oehlenschläger, Björnson, Ibsen, Strindberg, Grieg
und Abell verfolgt werden, andererseits sollen dramen- und geschichtstheoretische Überlegungen zur
Rolle und Funktion historischer Dramen gelesen werden.
Ein Reader mit den Stücken und theoretischen Texten zum Drama und Theater wird ab Mitte Februar
im Skandinavischen Seminar ausliegen.
454702
Colonial Discourses of the 19th and Early 20th Centuries
Mi 14:15-15:45, HDW 2.110
Glaser, B.
This seminar’s objective is to explore the textual dimension of the British Empire. By reading and
discussing a wide variety of fictional and non-fictional texts of the period (1840-1920), we will
examine the extent to which imperialist ideology was discursively disseminated, colonial and
colonialist ideas reflected in writing, and paradoxical situations as well as implicit criticism
incorporated in the literature of the time.
Readings: Elleke Boehmer, ed. Empire Writing: An Anthology of Colonial Literature 1870-1918
(OUP, 1998); novels: Charlotte Brontë, Jane Eyre (1847) and E.M. Forster, A Passage to India
(1924); and short fiction and poetry by writers like R.L. Stevenson, Rudyard Kipling, Flora Annie
Steel, Robert Louis Stevenson, Joseph Conrad, and Somerset Maugham, as well as non-fictional texts
(taken from the anthology Empire Writing). The selected novels ought to be read before classes start.
Recommended Reading: Elleke Boehmer, Colonial & Postcolonial Literature (Oxford, 1995); Ania
Loomba, Colonialism / Postcolonialism (London, 1998).
454628
Discoveries and Explorations – English Poetry of the Early Modern Period
Glaser, B.
Mi 16:15-17:45, HDW 2.111
Not only was the early modern period the age in which the English initiated their colonial pursuits and
laid the foundation for their Empire to come, but it also marked the time during which the transition
from natural philosophy to “science” occurred. In both areas developments were rendered in written
accounts, mostly of the factual but occasionally also of the celebratory and imaginative kind. The
objective of this course is to examine lyrical representations of geographical and scholarly
explorations and to assess them against the background of developing notions of self- and national
identity.
Readings: There will be a Reader with the poetry to be discussed as well as relevant prose (e.g.
excerpts from travel narrative) and secondary material.
Recommend Reading: John Guy, The Tudors: A Very Short Introduction (OUP) and John Morill,
Stuart Britain: A Very Short Introduction (OUP).
455124
Autobiographisches Schreiben von Frauen
Do 16:15-17:45, ERZ N 816
Torke, C.
Wie kaum eine andere Textform ist die Autobiographie derjenige literarische ›Ort‹, an dem sich das
Subjekt seiner selbst vergewissern kann. Im Akt des Schreibens fordert es die Einzigartigkeit seiner
selbst gegenüber der Außenwelt ein. In Texten des 18. und 19. Jahrhunderts liegt die Betonung hierbei
auf der Herausbildung eines männlich-dominierten bürgerlichen Selbstbewusstseins. In Texten, die im
›Emanzipationsjahrhundert der Frau‹ entstanden sind, wird hingegen ein generischer Zusammenhang
zwischen dem realhistorischen Emanzipationsprozess und der autobiographischen ›Subjektwerdung
der Frau‹ erkennbar. Diesem Aspekt wollen wir uns in dem Seminar „Autobiographisches Schreiben
von Frauen“ nähern. Von besonderem Interesse wird dabei die Verbindung von Erinnerungsarbeit,
Identitätsstiftung, Krisenbewältigung und ›auktorialer Selbstermächtigung‹ schreibender Frauen sein.
Ein zweiter Schwerpunkt wird auf literaturtheoretischen Fragestellungen liegen.
Hinzugezogen werden Texte der deutsch-, englisch- und französischsprachigen Literatur.
Lektüre: Ruth Klüger: Weiter leben. Eine Jugend. München 1998; Muriel Spark: Robinson. New York
2003. Simone de Beauvoir: Eine gebrochene Frau. Reinbek bei Hamburg 2007; Über einen weiteren
Text stimmen wir in der ersten Seminarsitzung ab.
Weiterführende Literatur: Wagner-Egelhaaf, Martina: Autobiographie. Stuttgart und Weimar 2005;
Geschriebenes Leben. Autobiographik von Frauen. Hrsg. von Michaela Holdenried. Berlin 1995;
Finck, Almut: Autobiographisches Schreiben nach dem Ende der Autobiographie. Berlin 1999;
Masanek, Nicole: Männliches und weibliches Schreiben? Zur Konstruktion und Subversion in der
Literatur. Würzburg 2005; Women, Autobiography, Theory: A Reader. Hrsg. von Sidonie Smith und
Julia Watson. Wisconsin 1998; Fuchs, Miriam: The Text is Myself: Women's Life Writing and
Catastrophe. Madison, Wisconsin 2004; Literatur – Erinnerung – Identität. Theoriekonzeptionen und
Fallstudien. Hrsg. von Astrid Erll, Marion Gymnich und Ansgar Nünning. Trier 2003; Kultur und
Gedächtnis. Hrsg. von Jan Assmann und Tonio Hölscher. Frankfurt am Main 1988.
453062
American War and American Postmodernism
Mo 18:15-19:45, SEP 0.244
Kelleter, F.
War literature has always been an important site of American self-reflection and self-definition.
However, with the onset of American military and economic hegemony after 1945, new ways of
describing, representing, and narrating war emerged, different from earlier American war literatures.
In this course, we will investigate (1) how new types of warfare after 1945 (in particular, Vietnam and
Afghanistan/Iraq) provoked new modes of literary or artistic representation, and (2) how American
postmodernism, in turn, revisited and re-evaluated earlier wars (in particular World War II).
Our core texts are: Kurt Vonnegut, Slaughterhouse-Five (1969), Tim O'Brien, Going After Cacciato
(1979), Michael Herr, Dispatches (1977), Paul Haggis's movie In the Valley of Elah (2007), and
Generation Kill, both the book by Evan Wright (2004) and the HBO series by David Simon and Ed
Burns (2008). In the first part of the course, we will discuss the novels by Vonnegut and O'Brien in
detail; in the second part, students will select parts or topics from the other texts. Additional texts and
topics are welcome (e.g., Thomas Pynchon, Gravity's Rainbow, 1973; Dexter Filkins, The Forever
War, 2008).
Required Reading: All participants must have read Vonnegut's Slaughterhouse-Five and O'Brien's
Going After Cacciato before the semester starts.
Registration: Attendance for this course is limited to 20 participants—please register early! For this,
fill out the pre-registration form on our homepage and bring it to the American Studies office (Christy
Hosefelder, Englisches Seminar, R. 1.305). This also applies to students of Comparative Literature.
You need to be present—and prepared!—in the first session. There will be a quiz on the reading
assignments in the first session; a passing grade is necessary in order to further participate in this
course.
B.A.-Students: If you wish to take this course for your "Wissenschaftsmodul" in English Philology
(B.EP.10b/51) or for your "wissenschaftliche Vertiefungsmodul" in American Studies (B.AS.8),
please see us well in advance (at least three weeks before classes commence), so that we can schedule
a tutorial or independent studies unit for you.
454634
Rühmkorf
Mo 10:15-11:45, VG 4.104
Möbus, F.
"Auch noch Denkanstöße vermitteln - soweit kommts! 'n Dichter ist kein Ziegenbock!" Mit solchen
Sätzen beantwortete Rühmkorf (1929-2008) gelegentlich Fragen nach dem gesellschaftlichen oder
politischen Anspruch seiner Literatur. Aber tatsächlich war er ein äußerst vielseitiger Schriftsteller,
den man zu Recht einen homo politicus nennen darf, der vom Rückzug in den Elfenbeinturm wenig
hielt. Mit seinen Texten hat er sich immer wieder in die großen gesellschaftlichen und politischen
Diskurse der Gegenwart eingemischt. Bissig und gelehrt, feinsinnig, komisch, mitunter auch derb und
vulgär sind seine Schriften - aber immer mit der artistischen Leichtigkeit eines der größten
Sprachkünstlers unserer Zeit verfasst. Außerdem war Rühmkorf ein praxisorientierter Lehrmeister in
Sachen Poesie: Wollen wir gemeinsam von ihm lernen?
Alles Weitere in der ersten Sitzung!
454480
La Fontaine, Die Fabeln
Mo 14.30-16.00, ERZ 0.119
Schöning, U.
Jean de la Fontaines Fabeln haben nicht nur bis zum heutigen Tag weltweit viele Leser gefunden, sie
haben in der Literaturwissenschaft auch die unterschiedlichsten Deutungen erfahren. In der
Veranstaltung sollen die kontroversen Deutungen aufgearbeitet werden und möglichst viele Fabeln
gelesen und von den Teilnehmern unter Berücksichtigung des literaturwissenschaftlichen
Forschungsstandes interpretiert werden.
Zur Anschaffung wird die Ausgabe Garnier-Flammarion oder eine andere vollständige Ausgabe
empfohlen. Referat +Hausarbeit (15 S.)/Klausur/Referat 30 Min. Ein Nachweis gemäß § 33 PVO kann
bei regelmäßiger Teilnahme ausgestellt werden.
453758
Dantes Divina Commedia
Di 18:15-19:45, SRP 1.314, Beginn: 13.04.
Meier, F.
Das Haupt- und Oberseminar zur “Divina Commedia” möchte die Frage stellen, in welcher Weise
Dante in den drei „Cantiche“ seiner „Commedia“ auf die von der Scholastik vorgebrachte rigide
Abwertung der Poesie gegenüber Theologie und Philosophie reagiert und für sein Vorhaben eines
„poema sacro“ nach einer neuen Schreibweise suchen muß. Außerdem soll es darum gehen, das
Verhältnis von Figuraldeutung und Allegorese innerhalb der drei Cantiche neu auszuloten und Dantes
singuläre Antwort auf die sich andeutende Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Humanismus zu
rekonstruieren.
Die Teilnahme an dem Seminar setzt eine persönliche Anmeldung sowie eine mehr als rudimentäre
Kenntnis der gesamten „Commedia“ voraus.
Seminar über ein Werk der griechischen/römischen Literatur und ein Werk einer späteren
Literatur
454322
Homer, Odyssee
Di 8:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in
seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb
Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung,
seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche
betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns,
die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des
Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen
nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer
möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze
Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz
bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van
Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’).
Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes
vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H.
van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der
Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden.
M.Kom.14. Vertiefungsmodul: Intertextualität unter Einschluss der Antike
Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren
Literaturen/Kulturen rezipiert wurden
454321
Einführung in die homerischen Epen
Fr 8:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen
mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor
allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und
etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz
einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre
Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen
seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen
nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese
Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu
orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu
vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies
alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen
Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer
Literatur interessiert sind.
Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als
begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere
Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung.
455108
Das antike Epyllion
Fr 14:15-15:45, SKP 0.376
Kuhlmann, P.A.
Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben,
es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der
Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is
epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man
bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer
Mücke und einem Kräuterkäse.
Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm
und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach
gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von
Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen.
Seminar über ein thematisch zur Vorlesung passendes Werk der griechischen/römischen
Literatur und ein ebenfalls thematisch entsprechendes einer späteren Literatur
454322
Homer, Odyssee
Di 8:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Die Odyssee, das wahrscheinlich zweitälteste uns erhaltene Werk der griechischen Literatur, hat ein in
seiner Bedeutung kaum zu überschätzendes Nachleben gehabt, ist aber selbst seit mehr als anderthalb
Jahrhunderten zum Gegenstand höchst kontroverser Diskussionen geworden, was seine Entstehung,
seine Komposition und die dabei zu bemerkenden inneren Ungereimtheiten oder sogar Widersprüche
betrifft (Zusammenhang der Telemachie mit dem übrigen Werk, die Frage des doppelten Götterzorns,
die erste und die zweite Nekyia, die Gestalt des Odysseus, die Bestrafung der Freier, die Frage des
Werkschlusses; die Rolle der ‘oral poetry’ bei diesen Fragen). Das Seminar möchte diesen Fragen
nachgehen und wenn vielleicht auch nicht einer unangefochtenen Lösung, so aber wenigstens einer
möglichst weitgehenden Erläuterung ihrer Schwierigkeiten zuführen. Eine Einführung in die ganze
Breite der Problematik können zwei neuere Monographien mit diametral entgegengesetzter Tendenz
bieten: U. Hölscher, Die Odyssee, München, 2. durchgesehene Auflage 1989 (‘unitarisch’); H. van
Thiel, Odysseen, Basel 1988 (‘analytisch’).
Wichtige Voraussetzung für einen sinnvollen Besuch des Seminars ist die Lektüre des ganzen Werkes
vorab (möglichst im Original). Empfohlene Textausgabe (zur Anschaffung): Homeri Odyssea, rec. H.
van Thiel, Hildesheim u. a. 1991 (Olms); wahlweise können auch die Ausgaben von P. Von der
Mühll, Basel 1962 (Nachdruck bei Teubner) oder von D. B. Monro und T. W. Allen, Oxford 19171919 (2 Bde, OCT) benutzt werden.
Seminar einer Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene
451758
Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext
Fr 12:15-13:45, PH 20
450311
Jorneaux intimes. Textes allemands et français
Do 14:15-15:45, VG 4.105
Freise, M.
Krapoth, H.
Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième
siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation
avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables
seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi,
et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence
de l’individu.
La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux
problèmes qu’elles posent à l’interprétation.
On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André
Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch.
Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow,
Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990.
Aucune inscription préalable.
455021
Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik
Block I 14./15.05. Block II 21./22.05. SDP 0.210
Cooper, I.
Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein,
die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans
Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der
eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch
eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann.
In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer
wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende
Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell,
A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine
Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache
untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf
den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt.
Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit
schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den
Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg.
Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem
Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln.
Sekundärliteratur
Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und
Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999)
Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen
amerikanischer Lyrik (Winter: 2004)
Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2
454022
Petrarkismus
Di 16:15-17:45, Beginn: 13.04., VG 2.107
Pany, D.; Friede, S.
Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem
späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst
dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte,
Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und
Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen,
Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der
petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu
erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus
diskutiert werden.
Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten
eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten
Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt.
M.Kom.15. Vertiefungsmodul: Intertextualität unter Einschluss einer
neueren Philologie
Vorlesung zu einem entsprechenden Thema in einer der neueren Philologien
454657
Märchen
Mo 18:15-19:45, ZHG 101
Lauer, G.
Über kaum eine Gattung gibt es mehr irrige Meinungen als eben über das Märchen. Da scheinen
immer noch Großmütter vom Lande kleinen Kindern naive Geschichten zu erzählen. Die Vorlesung
erzählt eine andere Geschichte der Märchen. Von den Hungermärchen wird die Rede sein und von den
orientalisierenden Stoffen der Märchen, von den epischen Kleinformen im Ausgang des Mittelalters
und den Bearbeitungen der Brüder Grimm bis hin zu den Adaptionen der Disney-Filme. Erläut werden
die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Märchen, die wenig mit der Zeit, als das Wünschen
noch geholfen hat, zu haben und doch in neuerer Zeit zu einem Versprechen auf ein verlorenes
Paradies der Kindheit geworden sind.
Man lernt viel bei Max Lüthi: Märchen. Hg. von Heinz Rölleke. 10 Aufl., Metzler.
Das Seminarprogramm steht im Netz im stud.ip und unter www.gerhardlauer.de
Seminar einer Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene
451758
Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext
Fr 12:15-13:45, PH 20
450311
Journeaux intimes. Textes allemands et français
Do 14:15-15:45, VG 4.105
Freise, M.
Krapoth, H.
Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième
siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation
avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables
seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi,
et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence
de l’individu.
La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux
problèmes qu’elles posent à l’interprétation.
On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André
Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch.
Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow,
Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990.
Aucune inscription préalable.
455021
Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik
Block I 14./15.05. Block II 21./22.Mai SDP 0.210
Cooper, I.
Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein,
die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans
Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der
eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch
eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann.
In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer
wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende
Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell,
A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine
Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache
untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf
den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt.
Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit
schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den
Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg.
Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem
Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln.
Sekundärliteratur
Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und
Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999)
Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen
amerikanischer Lyrik (Winter: 2004)
Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2
454022
Petrarkismus
Di 16:15-17:45, VG 2.107, Beginn: 13.04.
Pany, D.; Friede, S.
Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem
späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst
dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte,
Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und
Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen,
Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der
petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu
erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus
diskutiert werden.
Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten
eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten
Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt.
B.It.203.1
Seminar einer anderen Philologie unter Berücksichtigung intertextueller Phänomene
451758
Die slavischen Avantgarden im europäischen Kontext
Fr 12:15-13:45, PH 20
450311
Journeaux intimes. Textes allemands et français
Do 14:15-15:45, VG 4.105
Freise, M.
Krapoth, H.
Le séminaire se destine à l’étude d’un genre, le journal intime, qui foisonne aux XIXième et XXième
siècles et témoigne de l’intérêt accru porté sur la représentation de soi par l’individu, dans sa relation
avec lui-même, avec autrui et avec le monde. Deux tendances divergentes en résultent, inconciliables
seulement en apparences: L’analyse personnelle visant la conscience que l’individu prend de son moi,
et l’anlyse sociologique tenant compte de la situation sociale et historique dont s’empreint l’existence
de l’individu.
La lecture d’un choix d’extraits permettra de nous initier aux particularités du genre ainsi qu’aux
problèmes qu’elles posent à l’interprétation.
On proposera la lecture de textes de Benjamin Constant, Alfred de Vigny, Romain Rolland, André
Gide, Harry Graf Kessler, Max Frisch.
Etudes: A. Girard, Le Journal intime, 1963; B. Didier, Le Journal intime, 1976; R.-R. Wuthenow,
Europäische Tagebücher. Eigenart, Formen, Entwicklung, 1990.
Aucune inscription préalable.
455021
Paul Celans Übersetzungen englischsprachiger Lyrik
Block I 14./15.05. Block II 21./22.05. SDP 0.210
Cooper, I.
Einen besonderen Stellenwert im lyrischen Werk Paul Celans nimmt seine Übersetzungstätigkeit ein,
die sich auf ein breites Spektrum von Sprachen und Lyrikern erstreckt. Grundsätzlich gilt für Celans
Praxis als Übersetzer, dass in der Begegnung mit der fremden Stimme eine Transformation der
eigenen erfolgt. Celan bezeichnet diese Transformation des Gedichts als ein 'Gespräch' - als Gespräch
eben, das ein 'oft [...] verzweifeltes Gespräch' sein kann.
In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Celans Übersetzungswerk werden immer
wieder Namen wie Ossip Mandelstam betont. Aber Celan hat auch höchstsensible und bedeutende
Übertragungen englischsprachiger Lyrik vorgelegt, von Shakespeares Sonetten über Andrew Marvell,
A. E. Housman und Emily Dickinson bis hin zu Marianne Moore und Robert Frost. Wir werden eine
Auswahl dieser Texte im Hinblick auf Celans Themen wie Tod, Zeit, Stimme und Sprache
untersuchen. Dabei soll die Bedeutung von Celans Aussagen zur Lyrik (vor allem in der 'Meridian'Rede) für ein Verständnis seiner Übersetzungen berücksichtigt werden, was zugleich einen Blick auf
den philosophischen Hintergrund - vor allem auf die Beziehung zu Heidegger - einschließt.
Der Auseinandersetzung mit Shakespeare und Dickinson werden wir besondere Aufmerksamkeit
schenken, aber alle Übersetzungen Celans aus dem Englischen und Amerikanischen dürfen von den
Teilnehmern berücksichtigt werden. Textgrundlage ist der fünfte Band der Gesammelten Werke (Hg.
Beda Allemann und Stefan Reichert, Suhrkamp: 1983, 1992). Referatsthemen werden mit dem
Seminarleiter abgestimmt. Es gelten die allgemeinen Anmelderegeln.
Sekundärliteratur
Poetik der Transformation. Paul Celan - Übersetzer und übersetzt, Hg. Alfred Bodenheimer und
Shimon Sandbank (Niemeyer: 1999)
Markus May, ,Ein Klaffen, das mich sichtbar macht'. Untersuchungen zu Paul Celans Übersetzungen
amerikanischer Lyrik (Winter: 2004)
Michael Eskin, Poetic Affairs. Celan, Grünbein, Brodsky (Stanford University Press: 2008), Kapitel 2
454022
Petrarkismus
Di 16:15-17:45, VG 2.107, Beginn: 13.04.
Pany, D.; Friede, S.
Der von Petrarcas Canzoniere inspirierte Petrarkismus war als Konzept der Liebeslyrik zwischen dem
späten 14. und dem frühen 17. Jh. in ganz Europa verbreitet. Die Orientierung an Petrarca umfasst
dabei sowohl das im Canzoniere vorgefundene Liebesmodell (absolute Hingabe an die Geliebte,
Unerfülltheit der Liebe, Irrationalität des Liebesempfindens, Schmerz, Melancholie und
Todessehnsucht) als auch die dort ausgeprägte lyrische Formensprache (Metaphern, Antithesen,
Hyperbeln, Oxymora). Im Kontext der Frühen Neuzeit lud das feste Motiv- und Formenrepertoire der
petrarkistischen Lyrik überdies dazu ein, unterschiedliche kulturelle und philosophische Entwürfe zu
erproben. Im Seminar sollen sowohl diese als auch die formalästhetischen Aspekte des Petrarkismus
diskutiert werden.
Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, sind neben der regelmäßigen Teilnahme das Halten
eines Referats und die Abfassung einer Hausarbeit erforderlich. Das Seminar beginnt in der zweiten
Semesterwoche, einige grundlegende Texte werden vorab zur Verfügung gestellt.
M.Kom.16. Vertiefungsmodul: Interkulturalität und Intermedialität unter
Einschluss der Antike
Vorlesung über wichtige Phänomene der griechischen/römischen Literatur, die in späteren
Literaturen / Kulturen rezipiert wurden
454321
Einführung in die homerischen Epen
Fr 8:15-9:45, SKP 0.376
Nesselrath, H.-G.
Gleich am Beginn der griechischen Literatur (und damit aller europäischen Literatur überhaupt) stehen
mit Ilias und Odyssee zwei Großdichtungen, die zwar seit dem 6. Jh. v. Chr. auch Kritik erfuhren (vor
allem von philosophischer Seite), aber dennoch stets als Meisterwerke empfunden worden sind und
etwa ein Jahrtausend lang innerhalb der griechisch-römischen Erziehung einen kanonischen Platz
einnahmen. Seit etwa zweihundert Jahren sind aber sowohl ihr ‘Verfasser’ Homer wie ihre
Entstehungsgeschichte überhaupt immer problematischer geworden; und obwohl in diesen Fragen
seither unleugbare Fortschritte erzielt worden sind, existiert eine Mehrzahl von Hypothesen
nebeneinander her und stellt damit den Nichtspezialisten vor manche Aporie. Über diese
Forschungsgeschichte und ihre wesentlichen Ergebnisse (aber auch ihre bleibenden Fragen) zu
orientieren, einen Einblick in typische Aspekte der beiden Epen (ihre Metrik, Sprache und Stoffe) zu
vermitteln und nicht zuletzt auch eine Annäherung an das ‘Meisterhafte’ in ihnen zu versuchen – dies
alles sind Themen der geplanten Vorlesung, die sich nicht nur an Studierende der griechischen
Philologie wenden möchte, sondern an alle, die an der Entstehung und den Traditionen europäischer
Literatur interessiert sind.
Einführende Literatur: G. A. Seeck, Homer: Eine Einführung, Stuttgart 2004 (Reclam). Ferner als
begleitender Lesetext empfohlen: Homeri Ilias, rec. H. van Thiel, Hildesheim 1996. Weitere
Literaturangaben und Materialien im Lauf der Vorlesung.
455108
Das antike Epyllion
Fr 14:15-15:45, SKP 0.376
Kuhlmann, P.A.
Der Titel der Vorlesung ist eine contradictio in adiecto: Denn das antike Epyllion hat es nie gegeben,
es wurde vielmehr Anfang des 19. Jh. von dem Philologen Friedrich August Wolf erfunden. Von der
Wortbildung ist es ein ‚kleines Epos‘ und eine Definition ex negativo könnte lauten: „The epyllion is
epic which is not epic“ (Gutzwiller). In den Texten des kleinen nichtepischen Epos begegnet man
bekannten mythologischen Damen wie Europa, Helena und Ariadne, aber auch einem Seevogel, einer
Mücke und einem Kräuterkäse.
Die Vorlesung will nicht nur nach den Gemeinsamkeiten in Stofforganisation, literarischem Programm
und poetologischen Abrenzungsbestrebungen dieser Texte fragen, sondern auch nach
gesellschaftlichen Verortung dieser Texte und schließlich nach der heuristischen Leistung von
Gattungstheorien und literaturwissenschaftlichen Ordnungssystemen.
Seminar mit interkultureller Perspektive in Kulturanthropologie / Geschichte / Ethnologie /
Philosophie / Interkultureller Germanistik / Theologie
450313
Imagologie: Zum Bild vom Anderen in portugiesischen Texten
14:15-15:45, HDW 2.117
Brandenberger,T.
Die in der neueren Komparatistik mit zunehmender Intensität gepflegte Imagologie untersucht die in
(vor allem) literarischen Texten entworfenen Bilder vom Anderen, Fremden – und verweist von da
ausgehend naheliegenderweise auch auf das Problem der Konstitution eines nationalen oder
kulturellen Selbstbilds durch die Schreibenden zurück.
Heterostereotypen, Vorurteile oder Klischees, aber auch differenzierte Entwürfe und die Vertextung
realer Erfahrungen im Kontakt mit anderen Kulturen tauchen in den lusophonen Literaturen von deren
Anfängen bis zur Gegenwart häufig auf, sind aber erst wenig untersucht. Das Seminar wird sich (nebst
theoretischen und methodischen Problemen der Imagologie) den Bildern widmen, die portugiesische
Autoren von europäischen Kulturen (v.a. Spanien und Frankreich), aber auch von der arabischen Welt,
Brasilien und Afrika bzw. von deren Bewohnern konstruieren.
Um Anmeldung über StudIP bis zum 1.April wird gebeten.
M.Rom.Port. 22.1, 32.1, 52.1, 612.1, 622.1; M.Rom.624.2; Magister.
453234
Kulturen im Kontakt - Kulturelle Zwischenräume als Potential für einen 'dritten
Raum'? [Kulturen im Kontakt II]
Schweiger, I.
Fr 10:15-12:45, HDW 2.124
Ziel des Moduls ist die berufsbezogene Ausgestaltung des Studienschwerpunktes "Kulturen im
Kontakt". Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Vermittlung berufsrelevanter Kenntnisse und
praktischer Fähigkeiten am konkreten Beispiel des Literaturbetriebes sowohl in Deutschland als auch
in China. Denn: Kulturvermittlung kann nur gelingen, wenn ausreichend Kenntnisse der Ausgangsund Zielkultur sowie der Mechanismen dieses Vermittlungsprozesses vorhanden sind. Sowohl in der
Germanistik als auch in der Sinologie gibt es inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen, die sich
mit dem jeweiligen Literaturbetrieb auseinandersetzen. Allerdings handelt es sich dabei i.d.R. um
Publikationen, die teilweise sehr spezifische Aspekte in den Vordergrund stellen. In jedem Falle sind
sie nur auf eine der beiden Kulturen bezogen und haben nicht den interkulturellen Kulturtransfer im
Blick. Gleichwohl wird für den deutschsprachigen Buchmarkt chinesische Literatur und vice versa
immer bedeutender (China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009! Deutschland als
Gastland der Buchmesse in Beijing 2007!). Das Seminar hat das Ziel, gemeinsam eine Publikation zu
erstellen, die relevante Fragen zum Literaturbetrieb in Deutschland und in China stellt und in der
Zusammenschau beantwortet. Mögliche Fragestellungen sind: Welche Akteure und Institutionen
prägen das literarische Feld? Wie wird Literatur inszeniert, wie medial vermittelt? Welche Rolle spielt
der Autor, die Autorschaft? Um was wird gestritten in den Literaturfehden und Autorengruppen?
Wann und wo greift Zensur, wo der Markt? Welche Rolle spielt Literaturkritik? Welche
Literaturpreise werden vergeben? Wie werden Autoren und Literatur öffentlich erinnert und
ausgestellt? Wie sehen kulturpolitische Fördermaßnahmen aus? Wie sieht das heutige Mäzenatentum
aus? etc.
Der zweite Schwerpunkt des Seminar liegt in der Vorbereitung und Durchführung des Projektes
Artists in Residence (Informationen unter: www.artistsinresidence.de). Im Juni wird sich der
chinesische Filmwissenschaftler und Filmkritiker Wei Xidi 卫西谛 vier Wochen in Göttingen
aufhalten und im Seminar präsent sein.
Literatur: Plachta, Bodo (2008): Literaturbetrieb. Wilhelm Fink. - Hammer, Christiane (1999):
Kulturaustausch im Modernisierungsrausch: über neuere Literatur aus der VR China, die Rolle der
Autoren und die Politik des deutschsprachigen Buchmarkts. Cathay-Skripten..
454690
Desäkularisation als sprachbildende Kraft
Di 14:15-15:45, VG 4.106
Stockinger, C.
"Tabus gibt es keine mehr, außer Gott", stellte der deutsche Schriftsteller Arnold Stadler 2002 fest und
fügte hinzu, man sei eher bereit über die eigenen sexuellen Vorlieben zu reden als über religiöse
Angelegenheiten. Dies mag für Partygespräche gelten, für die Literatur der Gegenwart gilt es ebenso
wenig wie für die zeitgenössischen Debatten in den Feuilletons. Ausgehend davon beleuchtet das
Seminar die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Literatur seit der Jahrtausendwende. Dafür
werden u.a. Texte von Ralf Rothmann (Junges Licht, 2004), Arnold Stadler (Komm, gehen wir, 2007;
Salvatore, 2008), Andreas Maier (Ich, 2006; Sanssouci, 2009), Juli Zeh (Schilf, 2007), Friedrich Ani
(Als ich unsterblich war, 2003), Sibylle Lewitscharoff (Consummatus, 2006) und Felicitas Hoppe
(Johanna, 2006) behandelt; Teilnehmerwünsche sind willkommen. Zudem setzt sich das Seminar mit
der These des sog. Feuilletonkatholizismus auseinander (Gustav Seibt 2005), mit den Querelen um die
Vergabe des Georg-Büchner-Preises an Martin Mosebach (2007) sowie mit unterschiedlichen
religionssoziologischen und philosophischen Positionen, die den Status des Säkularen für die
modernen Gesellschaften diskutieren (u. a. Hans Joas, Jürgen Habermas, Charles Taylor, José
Casanova).
Zur Vorbereitung: Georg Langenhorst, Theologie und Literatur. Ein Handbuch, Darmstadt 2005; ders.,
"Ich gönne mir das Wort Gott". Annäherungen an Gott in der Gegenwartsliteratur, Freiburg i.Br. 2009;
Charles Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt a.M. 2009.
451422
Interkulturelle Diskursanalyse: Methoden und Fallbeispiele
14 tägl.: Mo 10:15-13:45, KHW 0.111, Beginn: 12.04.
Jung, M.
Das Seminar vertieft in interdisziplinärer Perspektive zum Thema "Interkulturelle Pädagogik" den
Bereich Interkulturelle Kommunikation. Das beginnt mit der Geschichte dieser jungen Teildisziplin,
den theoretischen Überlegungen und konzeptionellen Entwürfen. Die thematischen Schwerpunkte
werden sich auf den Umgang mit kultureller und sprachlicher Diversität konzentrieren. Ansätze und
ausgewählte grundlegende Studien werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Forschungsmethodik und
des Erkenntnisgewinns für das Fach geprüft.
Auernheimer, Georg: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. 3., neu bearb. Aufl., Darmstadt
2003. Gogolin, Ingrid; Marianne Krüger-Potratz: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik.
Opladen u. Farmington Hills 2006. Auernheimer, Georg; Blumenthal, V.; Stübig, H.; Willmann, B.:
Interkulturelle Erziehung im Schulalltag. Fallstudien zum Umgang von Schulen mit der
multikulturellen Situation. Münster; New York 1996.
454361
Food, Culture and Identity
Di 10:15-11:45, SEP 0.244
Schaff, B.; Bendix, R.
Food plays a central role in culture: the proverb "we are what we eat" conveys the assumption that
nutritional habits encapsulate identity and encode social class. Foodways contain a rich tradition of
symbolic meanings, and inform the ways in which we build our social relationships. Recently, food
has also become a dominant media topic: we watch celebrities on TV preparing elaborate meals, all
the while tucking in a micro-waved ready meal (or do we?). Last, but not least, the production and
consumption of food is of significant economic and ethical relevance.
This seminar, co-taught by Prof. Regina Bendix (KAEE) and Prof. Barbara Schaff (Anglistik), will
address questions of how food negotiates identity, status, religion, gender and community in our
culture from the perspectives of cultural anthropology and British cultural studies. We will establish a
common theoretical frame and discuss representations of food in film, literature and everyday life.
Precondition: willingness to read and speak English.
The class size will be limited to a total of 26 students, if possible in equal numbers from both fields.
Seminar zur Intermedialität
455009
Das Fernsehspiel in der Bundesrepublik Deutschland. Theorie, Ästhetik,
Geschichte.
Hißnauer, C.
Block 12./13.06.2010 und 19./20.06.2010, 10:00-16:00, SDP 1.245
Vorbesprechung: Mi 07.04.2010, 10:15-12:00, SDP 1.245
Das Fernsehspiel bzw. der Fernsehfilm in der Bundesrepublik Deutschland haben in ihrer Geschichte
eine Vielzahl unterschiedlicher ästhetischer Formen, methodischer Herangehensweisen und
Dramaturgien entwickelt bzw. ausprobiert. Die Bandbreite reicht vom frühen Live-Spiel, der Theaterund Literaturadaption, dokufiktionalen Formen wie dem Dokumentarspiel oder das Doku-Drama, bis
hin zum TV Movie und dem event movie.
Das Seminar setzt sich vor dem Hintergrund der institutionellen/ökonomischen Entwicklung des
bundesdeutschen Fernsehen mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte des bundesdeutschen
Fernsehspiels/-films auseinander. Themen werden sein: Die Debatte um Fernsehspiel und Fernsehfilm,
das Live-Fernsehspiel, Theater- und Literaturadaptionen, das Dokumentarspiel, das Doku-Drama, TV
Movies, event movies, die Hamburger Dramaturgie/Hamburger Schule (das dokumentarische
Fernsehspiel und Dokumentarfilm in Fernsehspielredaktionen), die Stuttgarter Schule, hybride Formen
des Fernsehspiels (auch Fake-Dokus und Fiktive Dokumentationen), der Kriminalfernsehfilm,
Arbeiterfilme, Geschichtsvermittlung im Fernsehfilm, das Fernsehspiel in der DDR.
Ausgewählte Produktionen werden im Seminar in Ausschnitten bzw. geschlossen gesichtet.
Hickethier, Knut, 1980: Das Fernsehspiel der Bundesrepublik. Themen, Form, Struktur, Theorie und
Geschichte 1951-1977. Stuttgart.
Hickethier, Knut, 1998: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart.
Peulings, Birgit und Rainer Maria Jacobs-Peulings (Hrsg.), 1996: Das Ende der Euphorie. Das
deutsche Fernsehspiel nach der Einigung. Münster.
455086
Piratengeschichten. Von der Schatzinsel bis zum Fluch der Karibik.
[mit Studienbeiträgen finanziert]
Mi 10:15-11:45, ERZ N 414
Preuß, S.
Von Störtebeker über Kapitän Hook bis hin zu Captain Jack Sparrow - die Figur des abenteuerlustigen
Piraten fasziniert seit Jahrhunderten Leser und Filmzuschauer. In diesem Seminar soll die
Entwicklung des Genres der Piratengeschichte in verschiedenen Medien untersucht werden. Dabei soll
insbesondere erörtert werden, auf welche Erzählmuster immer wieder zurückgegriffen wird, um
Spannung zu erzeugen, welche Funktionen die Exotik und Fremdheit der dargestellten Charaktere und
Ereignisse haben, wie Figuren gezeichnet und bewertet werden sowie welche Veränderungen der
Motivkomplex im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen medialen Darstellungsformen
durchgemacht hat.
Texte: Daniel Defoe, Captain Singleton (1720) (beliebige Ausgabe, wird auch als Reader zur
Verfügung gestellt, sollte zu Beginn des Semesters gelesen sein)
Robert L. Stevenson, Treasure Island (1883), Penguin Classics (dt. Die Schatzinsel, Fischer Klassik)
Rafaele Sabatini, Captain Blood (1922), Penguin Classics (dt. Unionsverlag)
Film: Gore Verbinski, Pirates of the Caribbean (2003) (dt. Fluch der Karibik)
Auf Wunsch der Studierenden können auch weitere Texte, Filme, Comics oder Computerspiele in die
Untersuchung mit einbezogen werden.
Teilnahmevoraussetzung: hohe Lesebereitschaft, aktive Teilnahme, gute Englischkenntnisse
Scheinvoraussetzung: Präsentation eines eigenen Forschungsprojekts im Seminar, Ausarbeitung als
Hausarbeit
Bitte melden Sie sich vor Beginn per E-Mail an ([email protected]).
M.Kom.17. Vertiefungsmodul: Interkulturalität und Intermedialität unter
Einschluss einer neueren Philologie
Vorlesung zu einem entsprechenden Thema in einer der neueren Philologien
454724
Language, Identity and Belonging in Contemporary Ireland
Mo 10:15-11:45, ZESS AP 26
Nic Craith
Beginning with an overview of the Gaeltacht (Irish-speaking) regions, this module explores the Irish
language primarily in a contemporary context. Three key authors will underpin this module. These
include Brian Friel and his play Translations, which has been described by its author as ‘a play about
language and only about language’. Students will also explore A Speckled People; a language memoir
written by Hugo Hamilton, the son of a German mother and an Irish father. Hugo grew up in Dublin in
the 1950s wearing ‘lederhosen and Aran sweaters, smelling of rough wool and new leather, Irish on
top and German below.’ His family spoke both Irish and German, but English was strictly forbidden.
The memoir explores issues of language identity and belonging in contemporary Ireland. Finally
students will be introduced to the bilingual poetry of Nuala Ní Dhomhnaill – one of the finest
contemporary female voices in Irish/Gaelic. This section will explore why a writer might choose to
write in a language that is not internationally understood. While the seminars will focus on issues of
language, identity and belonging, there will also be an opportunity to hear and speak some Irish.
Prof. Dr. Máiréad Nic Craith (University of Ulster, Northern Ireland) will be a DAAD Guest Professor
in the Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie. Room information will be available
closer to the beginning of term.
454475
Orientalism
Do 10:15-11:45, ZHG 104
Schaff, B.
Ever since the first translation of the Arabian Nights was published in the early 18th century, the Orient
has held an ongoing fascination for the European imagination. Based on Edward Said’s statement that
“Orientalism is a Western style for dominating, restructuring and having authority over the orient”,
this lecture series will look at various, mostly (but not exclusively) British constructions of the Orient
over more than three centuries; considering travelogues, music, art, design, advertising, architecture
and films as points of reference. It will explore how Orientalist representations have served or
expressed cultural and racial anxieties and colonial policy, it will investigate the main counter
discourses that have emerged, and it will challenge and complement Said’s view by introducing the
category of gender – neglected by Said - as an analytical tool to analyse Western concepts of the
Orient.
Seminar zur Intermedialität
455009
Das Fernsehspiel in der Bundesrepublik Deutschland. Theorie, Ästhetik,
Geschichte.
Hißnauer, C.
Block 12./13.06.2010 und 19./20.06.2010, 10:00-16:00, SDP 1.245
Vorbesprechung: Mi 07.04.2010, 10:15-12:00, SDP 1.245
Das Fernsehspiel bzw. der Fernsehfilm in der Bundesrepublik Deutschland haben in ihrer Geschichte
eine Vielzahl unterschiedlicher ästhetischer Formen, methodischer Herangehensweisen und
Dramaturgien entwickelt bzw. ausprobiert. Die Bandbreite reicht vom frühen Live-Spiel, der Theaterund Literaturadaption, dokufiktionalen Formen wie dem Dokumentarspiel oder das Doku-Drama, bis
hin zum TV Movie und dem event movie.
Das Seminar setzt sich vor dem Hintergrund der institutionellen/ökonomischen Entwicklung des
bundesdeutschen Fernsehen mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte des bundesdeutschen
Fernsehspiels/-films auseinander. Themen werden sein: Die Debatte um Fernsehspiel und Fernsehfilm,
das Live-Fernsehspiel, Theater- und Literaturadaptionen, das Dokumentarspiel, das Doku-Drama, TV
Movies, event movies, die Hamburger Dramaturgie/Hamburger Schule (das dokumentarische
Fernsehspiel und Dokumentarfilm in Fernsehspielredaktionen), die Stuttgarter Schule, hybride Formen
des Fernsehspiels (auch Fake-Dokus und Fiktive Dokumentationen), der Kriminalfernsehfilm,
Arbeiterfilme, Geschichtsvermittlung im Fernsehfilm, das Fernsehspiel in der DDR.
Ausgewählte Produktionen werden im Seminar in Ausschnitten bzw. geschlossen gesichtet.
Hickethier, Knut, 1980: Das Fernsehspiel der Bundesrepublik. Themen, Form, Struktur, Theorie und
Geschichte 1951-1977. Stuttgart.
Hickethier, Knut, 1998: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart.
Peulings, Birgit und Rainer Maria Jacobs-Peulings (Hrsg.), 1996: Das Ende der Euphorie. Das
deutsche Fernsehspiel nach der Einigung. Münster.
455086
Piratengeschichten. Von der Schatzinsel bis zum Fluch der Karibik.
[mit Studienbeiträgen finanziert]
Mi 10:15-11:45, ERZ N 414
Preuß, S.
Von Störtebeker über Kapitän Hook bis hin zu Captain Jack Sparrow - die Figur des abenteuerlustigen
Piraten fasziniert seit Jahrhunderten Leser und Filmzuschauer. In diesem Seminar soll die
Entwicklung des Genres der Piratengeschichte in verschiedenen Medien untersucht werden. Dabei soll
insbesondere erörtert werden, auf welche Erzählmuster immer wieder zurückgegriffen wird, um
Spannung zu erzeugen, welche Funktionen die Exotik und Fremdheit der dargestellten Charaktere und
Ereignisse haben, wie Figuren gezeichnet und bewertet werden sowie welche Veränderungen der
Motivkomplex im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen medialen Darstellungsformen
durchgemacht hat.
Texte: Daniel Defoe, Captain Singleton (1720) (beliebige Ausgabe, wird auch als Reader zur
Verfügung gestellt, sollte zu Beginn des Semesters gelesen sein)
Robert L. Stevenson, Treasure Island (1883), Penguin Classics (dt. Die Schatzinsel, Fischer Klassik)
Rafaele Sabatini, Captain Blood (1922), Penguin Classics (dt. Unionsverlag)
Film: Gore Verbinski, Pirates of the Caribbean (2003) (dt. Fluch der Karibik)
Auf Wunsch der Studierenden können auch weitere Texte, Filme, Comics oder Computerspiele in die
Untersuchung mit einbezogen werden.
Teilnahmevoraussetzung: hohe Lesebereitschaft, aktive Teilnahme, gute Englischkenntnisse
Scheinvoraussetzung: Präsentation eines eigenen Forschungsprojekts im Seminar, Ausarbeitung als
Hausarbeit
Bitte melden Sie sich vor Beginn per E-Mail an ([email protected]).
Schlüsselkompetenzen
Sprachkurse am ZESS und an den Fremdsprachenlektoraten der Philologien
 http://www.zess.uni-goettingen.de
Übersetzungsübungen
451354
Übersetzungen Französisch-Deutsch
Mo 14:15-15:45, VG 2.105
Krapoth, H.
Übersetzungen möglichst verschiedenartiger moderner französischer Texte. Die Übung dient der
Einführung in die sprachlichen und kulturbedingten Probleme der Übersetzung. Der Schwerpunkt liegt
auf der genauen und stilistisch ausgefeilten Übersetzung, durch die ein vertiefter Einblick in die
Strukturunterschiede zwischen dem Französischen und Deutschen gewonnen wird. Sich auf die
intensive Erfahrung der Schwierigkeiten des Übersetzens einzulassen, bedeutet eine Möglichkeit
(neben anderen), die Beeinflussung durch die Muttersprache beim Gebrauch der Fremdsprache besser
zu erkennen und verringern zu lernen. – Im Laufe des Semesters werden zwei Übungsklausuren
geschrieben.
Wie bisher ist diese Lehrveranstaltung auch für frankophone Studierende gedacht, die sich in der
Übersetzung in die Fremdsprache («thème») üben möchten.
451388
Übersetzungen Portugiesisch-Deutsch
Mi 14:15-15:45, HDW 2.116
Krapoth, H.
In dieser Übung sollen unterschiedliche moderne portugiesische Texte übersetzt werden. Der
Schwierigkeitsgrad wird sich an den Kenntnissen der Teilnehmer orientieren. Das Ziel ist, eine genaue
und stilistisch einwandfreie Übersetzung zu erarbeiten und in die Probleme des Übersetzens
einzuführen. Die Übung dient der Vertiefung, Festigung und Erweiterung des Wortschatzes, bietet
zugleich aber auch vielfältige Möglichkeiten, grammatische Probleme zu erläutern sowie auf sprachund kulturgeschichtliche Aspekte einzugehen. Als Teilnehmer sind auch Studierende portugiesischer
Muttersprache sehr erwünscht, die sich mit der Übersetzung in die Fremdsprache beschäftigen
möchten.
451972
Introduction to Literary Translation Studies II (Poetry and Drama)
Fr 10:15-11:45, SEP 0.247
Kittel, H.
This is the second part of a set of two courses, focussing on the translation of poetry, literary prose,
and drama. You may enroll even if you did not attend the first part.
Translations are media of interlingual exchange and of intercultural contact, communication and
transfer. Through the centuries they have played a significant, though rarely acknowledged, part in the
cultural histories of many nations. Literary translations, whether identified as such or not, have
frequently contributed to the repertories of autochthonous texts, thereby enhancing not just "national"
literatures but entire cultures. Traditionally, a number of academic disciplines such as theology,
philosophy, classics, and more recently, linguistics and literary studies, including comparative
literature, have taken an interest in translation and related phenomena. Their presuppositions, aims,
purposes, and methods differ, and––inevitably––so do their results. Explicitly or implicitly, many
traditional studies are source-text oriented and prescriptive, sharing the premise that a translation
should be the equivalent of or equivalent to its source text by adequately reproducing its meaning, its
form, its structure, or its effect (or whatever an individual theorist may consider to be the essence of
literature). Given its essentially subjective, ahistorical, and unsystematic character, this premise is
unsuited for the purpose of historical research.
Requirements: Regular attendance, active participation. Teilmodulprüfung (1): description and
analysis of the translation of a literary prose text (8-10 pages).
Landeskundliche Übungen der Philologien, z.B.:
453179
American Cultural Studies I: Introduction to American Cultural History
Sommerfeld, S.
Di 10:15-11:45, VG 4.107
"American Cultural Studies I" provides an introduction to American cultural history from the period of
English settlement in the 17th century to the ethnic identity movements of the late 20th century.
Primary texts and other material will be made available in a reader at the copy shop "Klartext." For
contextualization and background study, all participants please purchase Paul Boyer, ed. The Enduring
Vision, 6th edition (Boston: Houghton, 2008).
Please be aware that this is a work-intensive—yet very profitable—course. It teaches you "what every
Americanist must know," and thus presents a necessary prerequisite for taking "Hauptseminare" in
American Studies. It is best taken in the third or fourth semester. However, earlier semesters are
welcome.
Requirements: Classes start in the first week of the semester. Attending the first session is mandatory
for final registration.
451949
British Landeskunde
Mi 16:15-17:45, VG 1.101
Tuschinsky, J.
This course is designed to introduce students to British "Landeskunde" through the study and
discussion of selected topics in this field. We will have a look at areas such as the history and
geography of Britain, the political system, education, regional differences and identies, and others.
While factual information will certainly play more than a marginal role, the course will not be
restricted to a nuts-and-bolts approach, but also analyse and interpret facts and figures in order to
provide some deeper insights into the many facets of British life and culture.
453059
American Cultural Studies II: From the Monroe Doctrine to World
Power: History and Current Issues of United States Foreign Policy
Wetzel-Sahm, B.
Blockseminar: Fr 9.4.; 14.5.; 4.6.; jeweils 14:00-17:30;
Sa 10.4.; 15.5.; 5.6.; jeweils 9:15-12:30
Today, in the United States, civil rights has come to mean the right to be free from discrimination on
grounds of race, ethnicity, religion, gender, disability or sexual preference. Until the latter half of the
20th century, however, protection of civil rights was very limited, because the Bill of Rights applied to
federal law only and not to state law. In many parts of the US, numerous state laws were passed—
among them the infamous Jim Crow legislation—which excluded African Americans from full
participation in society. In the area of racial and ethnic equality as in areas such as women’s rights,
gay rights, and religious equality, the various civil rights movements in the US have greatly
contributed to political action, legislation, and Supreme Court decisions leading to dramatic changes in
American society. We will discuss the historical contexts of civil rights and read legal, political, and
personal discourses evolving out of the civil rights movements.
Requirements: attendance of all the sessions, reading assignments, one in-class presentation with
handout; written paper (for full credit).
Registration: students must have signed up for a topic before the beginning of the semester and read
the assignments for the April sessions. Therefore, please register well in advance at [email protected]. Visit the American Studies homepage for the schedule, the reading list, and the list of
topics for this course in early March.
Course book (please purchase as soon as possible): Robert P. Green, Jr. & Harold E. Cheatham, eds.
The American Civil Rights Movement: A Documentary History (Manchester & New York: Manchester
UP, 2009).
Please note: Students of American Studies who were enrolled in the program prior to the winter
semester 2007/08 can finish their studies either according to the Prüfungsordnung in effect since 2007
(PO 2007) or according to the ones that were in effect in winter semester 2006/07 (PO 2006) . If this
applies to you and if you decide to study according to PO 2006 you have to attend Cultural Studies II
instead of "medienwissenschaftliches Proseminar" as Teilmodul 2 of B.AS.3. For further information
on the differences between the POs, please contact Alexander Starre ([email protected]).
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