Zusammenfassung Kräft Zusammenfassung Kräft 1. Einführung in die Unterrichtsbeobachtung und U.planung Was ist Didaktik? „D. ist Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens“ D. soll feststellen, wie die Unterrichtswirklichkeit ist, und entwerfen, wie besserer Unterricht aussehen sollte. Planung und Analyse 1.1. Unterrichtsplanung -Planung- und Analysemodelle Berliner Modell, Heimann, Schulz 1972: - Raster: Alle Unterrichtsvorgänge haben gleiche Grundstruktur, so kann analysiert und konstruiert werden. - Stukturgefüge, alle Elemente interdependent - lerntheoretische Didaktik - Lernbegriff vs. Bildungsbegriff (Klafki) - „These von der Interdependenz“ vs. „These vom Primat der Bildung“ - sehr flexibel, offen und weit 1. Reflexionsstufe: Strukturanalyse Entscheidungsfelder (für den Lehrer): - Intentionen kognitive Ziele (Kenntnisse) affektive Ziele (Gefühle) pragmatische Ziele (Fertigkeiten) - Inhalte Wissenschaften Techniken Pragmata - Methoden Artikulation (Stufen des Unterrichts) Gruppen- und Raumorganisation 1 Zusammenfassung Kräft Lehr- und Lernweisen Methodische Modell Prinzipienkanon (Selbsttätigkeit der Schüler) - Medien Bedingungsfelder (für den Lehrer): - anthropogene Voraussetzungen: (Lernstatus, Begabung, Intelligenz, Reifestand, Sprachfähigkeit, physische Konstellation der Schüler) - soziokulturelle Voraussetzungen: (Bedingungen der materiellen und sozialen Umwelt, Milieuzugehörigkeit, Aufstiegsorientiertheit, Bildungsaspiration) 2. Reflexionsstufe: Faktorenanalyse - Normierende Faktoren (Gesellschaft…) -> Ideologiekritik - Konditionierende Faktoren (Wissenschaften, Bildungswesen) - Organisierende Faktoren (Modelle…) Ziel: - Ideologiefreiheit (normativ), soziokulturelle Vor. (deskriptiv) - Ideologiekritik: es sollen keine unerwünschten Absichten in den Unterricht einfließen (`68, gegen Lehrer aus brauner Ecke) - höhere Effizienz des Unterrichts durch Erfassung der Faktoren, Stimmigkeit und Abstimmung der Faktoren - größere Rationalität, mehr Effizienz für Lehrer Vorteile: - ermöglicht gute Planung, z.B. Material wie Film, Bilder - Loslösung von einer bestimmten Bildungsauffassung zugunsten verschiedener Zielsetzungen im Lehr- und Lernprozess - nicht nur inhaltsorientierte Unterrichtsdimension, sondern auch andere Nachteile: 2 Zusammenfassung Kräft keine (inhaltliche) Handlungsanweisung, keine Normen, Maßstab Achtenhagen: zu flexibel, keine genaue Angabe über Unterrichtsgestaltung, Gefahr der Unterforderung, Bewertung Klafki `62: Lernzielorientierung: Was will ich erreichen? Didaktische Analyse - Bildungstheorie Der Lehrer soll in der didaktischen Analyse klären, welcher Bildungsgehalt in den Unterrichtsinhalten stecken könnte. Modell der Didaktik i.e.S. 5 Grundfragen: Gegenwartsbedeutung Zukunftsbedeutung Sachstruktur Exemplarische Bedeutung (allgemeines Problem des Inhaltes) Zugänglichkeit -> liegen bei uns teils fest ( - ) Klafkis Einteilung: - Bildungstheorie hat zwei Bezugspunkte: - Materiale BT: Bezugspunkt Objekt - bt Objektivismus - möglichst viel Wissen - BT des Klassischen - an Schiller und Goethe gereift - Formale BT: Bezugspunkt Subjekt - funktionale Bildung - inneren Kräfte entfalten - methodische Bildung - lernen lernen + Bildung ist Kategoriale Bildung in dem Doppelsinn, dass sich dem Menschen eine Wirklichkeit „kategorial“ erschlossen hat, dank der kategorialen Einsichten wird ist er für diese Wirklichkeit erschlossen worden. 3 Zusammenfassung Kräft Fazit: 50er und 60er bestimmendes Modell, theoretisch begründete Handlungsimpulse für Unterricht auf Problem der Bildungsinhalte eingeschränkt, vernachlässigt (event.) prozessualen Charakter des Lernens , aber „Lernenlernen“ enthalten kein Modell der vollständigen Unterrichtsvorbereitung, nur Entscheidungshilfe, nur „Kern der Unterrichtsvorbereitung“ (mehr Aspekte) Fragen: Zusammenhang zwischen „BT Didaktik“ und „didaktischer Analyse“? - Unterricht soll Bildung vermitteln - Die didaktische Analyse ist Prinzip und Anweisung zum unterrichtsplanenden Handeln, wie es aufgrund bt Überlegungen für erorderlich gehalten wird. Unterschied zwischen Klafki und Berliner Modell? Klafki: Primat der Bildung (im Mittelpunkt) BM: konkrete Umsetzung Klafkis Elemente in der Berufsschule verankert? Wissen -> Fachkompetenz Musisch, klassisch -> nein funktional -> Begabungen entfalten methodisch -> Lernkompetenz Konstruktivistische Unterrichtsplanung Entwicklung von Lernumwelten (-umgebungen), in denen kognitive Lernprozesse in handelnder Auseinandersetzung (Aktivität des Schülers) mit der Umwelt stattfinden kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass … (besser, weil genauer in Dubs: Lehrerverhalten) 4 Zusammenfassung Kräft Wissensaufbau immer nur in Verbindung mit bereits vorhandenem Wissen entsteht: Verknüpfung der vorhandenen mit neuen Wissenselementen. Lernen individuell verschieden ist: es gibt immer mehrere Lernwege. Die Schüler nur selbst Wissen konstruieren können: Wissen ist nicht vermittelbar. Nur indirekte Steuerung des Lernprozesses durch den L. als Berater, Anbieter bzw. Coach. Die Frage: „Welche Aspekte von Unterricht stehen bei einer konstruktivistisch- handlungstheoretischen Perspektive im Vordergrund?“ wird in der 3-seitigen Zusammenfassung (welche von mir nicht mehr weiter gekürzt wird) „Wissenschaftliche Grundlagen der Handlungsorientierung – Merkmale komplexer Lehr-Lern-Arrangements“ v.a. auf der 2. und 3. Seite beantwortet. B Zusammenfassung Text Rolf Dubs, Lehrerverhalten: Das Besondere des konstruktivistischen Zugangs ist die Vorstellung über die Art des Wissenserwerbs - wie funktioniert Lernen? Wie können Lernende neuem Wissen einen persönlichen Sinn geben bzw. für sich selbst verständlich machen? Eine Wissensübertragung von A (Lehrer) nach B (Schüler) ist aus konstruktivistischer Sicht nicht möglich. Deshalb muss der Lehrer dem Schüler helfen, neue Informationen in die vorhandene Denkstruktur des S zu integrieren: Akkomodation. 8 Merkmale des K. im alltäglichen Unterricht: (1) Objektives Wissen gibt es nicht, weil Wissen individuell konstruiert wird. (2) Inhalte sollten sich auf komplexe, lebens- und berufsnahe, ganzheitlich zu betrachtende Problembereiche beziehen. (3) Lernen soll ein (schüler-)aktiver Prozess sein: individuelle Akkomodation! (4) Durch kollektives Lernen (z.B. Gruppenarbeit): Objektivität entsteht nur durch intersubjektive Verständigung und als Konsens: gegenseitige Regulierungsfunktion. (5) Fehler sollen gemacht werden. Die Diskussion über Fehler wirkt verständnisfördernd. (6) Der Einbezug der Interessen und Vorkenntnisse der Schüler wirkt motivierend. (7) Nicht nur Rationalität, sondern auch Emotionalität und persönliche Identifikation sollen in den Unterricht integriert sein. 5 Zusammenfassung Kräft (8) Es gibt mehr als richtige und falsche Lösungen. Die individuellen Lernerfolge sollen im Vordergrund stehen. Bezüglich des Ausmaßes der Schülerselbsttätigkeit bzw. der Eingriffsnotwendigkeit durch den Lehrer gibt es auch unter den Konstruktivisten verschiedene Auffassungen. Kritische Würdigung des K. (immer noch Dubs): ☺Viele Forderungen zur Erneuerung der Schule basieren auf dem K: SOL Ausgehen von ganzheitlichen Problemstellungen Prozessorientierung statt Produkt- und Funktionsbereichsorientierung (Lernfelder in der Berufsschule!) Handlungsorientierung allgemein basiert auf dem Konstruktivismus Teamarbeit statt Konkurrenzdenken. Gar nicht so toll sollen wir finden… …die Aussage, es gebe kein objektives Wissen. …die Aussage, nur was die S. interessiere könne sinnvoll gelernt werden …den hohen Zeitaufwand, der mit der konstruktivistischen Didaktik verbunden ist …dass die Schüler immer alles selbst machen müssen …die Ignoranz der verschiedenen Eingangsvss der Schüler: diese werden ja im Laufe der Schulzeit immer größer! …die einseitige Ausrichtung auf kollektives Lernen Unterrichtsplanung aus konstruktivistischer Perspektive 1) Analysephase 1a) Inhaltsanalyse Im Gegensatz zur traditionellen U-planung (Klafkis Fragen) wird auf eine enge Festlegung der zu vermittelnden Inhalte verzichtet. Schüler sollen selbständig Datenquellen finden und sich so zu Experten machen. Dementsprechend gibt es nicht eine im Vorfeld „richtige“ Lösung: Ergebnisoffenheit! Problem: das funktioniert nur bei wenigen Themen wie z.B. Beschaffungsmarktforschung (Entscheidungsbewertungstabelle), oder bei Bewerbungskriterien Personalauswahl 1b) Analyse der Lernenden traditionell: Maßstab für die U-planung ist die Aufnahmefähigkeit und Reproduktionsfähigkeit vorgegebener Inhalte durch einen durchschnittlichen Lerner. 6 Zusammenfassung Kräft Konstruktivistisch: die Lernenden sollen lernen, wie sie ihr Wissen aufbauen: Reflexion über den Prozess der Wissenskonstruktion (egal mit welchen anthropologischen und sozk Vss: Berliner M) 1c) Festlegung der Lernziele Das machen Konstruktivisten nicht, sie beschränken sich auf die Suche nach authentischen Aufgaben zu der jeweils einzigartigen Struktur des jeweiligen Themas und beschreiben diese Struktur. Die Lernziele werden also nicht im Voraus festgelegt, sondern ergeben sich für den einzelnen Schüler aus den gestellten Aufgaben. Konkret f d Unt heißt das: viele Alltagsbeispiele bzw. -probleme aus der Welt der Schüler! 2. Synthesephase Eine Aneinanderreihung von Informationen in Form einer Informationsübertragung von A nach B funktioniert nach konstr. Perspektive nicht, weil jeder Mensch individuell sein Wissen aufbaut. Das instruktionale Verständnis verhindert somit konstruktive Aktivitäten und die Entwicklung alternativer (multipler) Perspektiven durch die Schüler, da es ohnehin nur die eine bereits feststehende Lösung des Lehrers gibt. Die Schüler werden somit nicht von vorneherein eingeschränkt durch enge Vorgaben. D Zusammenfassung Anchored Instruction und Cognitive Flexibility Theory D1 Anchored Instruction Annahme des Ansatzes: Wissenserwerb erfolgt situationsgebunden und ist innerhalb authentischer Aktivitäten angelegt. Ziel: Verankerung von Lernen und Lehren in möglichst lebensnahen Situationen zur Verbesserung der Transferfähigkeit auf neue Situationen mit Problemcharakter (konkrete komplexe Probleme sollen durch die S. strukturierter gelöst werden können). Der „Anker“ (z.B. 15-20 minütiger Film) sollte die für die Problemdefinition (Schüler sollen selbst Aufgabenstellung formulieren!) und –lösung benötigten Informationen enthalten. Zu diesem Anker kann immer wieder Bezug genommen werden. Die Ergebnisse in Lerngruppen sind (lt. Untersuchungen) besser als bei Einzelarbeit. Mögliche Frage Examen: Fallkonstruktion für Unterrichtsstunde; Film über best. Thema, welche Infos und Problemstellungen sind im konkreten Film enthalten? Wie komplex darf er sein (abhängig von Vss der Schüler). Inwiefern greift der Lehrer ein (ebenfalls niveauabhängig). 7 Zusammenfassung Kräft D2 Cognitive Flexibility Theory Forderung: Vermeidung von Übervereinfachungen (zu viel didaktische Reduktion), Konfrontation der Schüler mit der komplexen Realität Ziel: Fähigkeit, erworbenes Wissen flexibel anzuwenden Wie? Komplexe Falldarstellungen oder „Landscape Criss-Crossings“: Beleuchtung eines Themas (unser Bsp: optimale Bestellmenge) in verschiedenen Kontexten, aus verschiedenen Blickrichtungen und/oder unter veränderten Zielsetzungen. Wichtig: instruktionale Unterstützung durch den Lehrer erhöht (lt. Untersuchungen) die Effektivität bzw. die Handlungskompetenz. Konstruktivismus - was ist das eigentlich? - eine Erkenntnistheorie, die die Erkenntnisse verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen wie Hirnforschung, Neurobiologie, Kognitionspsychologie, Linguistik und Informatik miteinander verbindet. Die wesentliche Leistung des Gehirns besteht also darin, die von den Sinnesorganen übertragenen Impulse aus der Außenwelt permanent zu interpretieren. Dabei schafft es sich seine Konstruktion davon, wie denn die Welt sei, ohne zu wissen, wie sie wirklich ist. Was wir wahrnehmen sind immer nur unsere Erfahrungen von den Dingen, nicht die Dinge selber. Etwas verstehen heißt in diesem Sinne, eine Interpretation aufzubauen, die funktioniert und schlüssig zu sein scheint. Diese strukturierende Arbeit des Gehirns hat den Zweck, dem Individuum das Überleben in seiner Umgebung zu ermöglichen. - Comenius, Montessori, Kant und Piaget. Neu sind nur die physiologischen Entdeckungen der Hirnforschung der letzten Jahre, die diese Vorstellungen zu bestätigen scheinen. - Lernen kein passives Aufnehmen und Abspeichern von Informationen und Wahrnehmungen, sondern ein aktiver Prozeß der Wissenskonstruktion. - sich aktiv und intensiv mit dem Lerngebiet auseinanderzusetzen. Außerdem ist Lernen ein individueller, selbstgesteuerter Prozess, der je nach Vorkenntnissen und -erfahrungen sehr unterschiedlich ausfallen kann. - Vermittlung von Lernstoff oder Wissen im Sinne einer Übertragung nicht möglich 8 Zusammenfassung Kräft Inwiefern unterscheidet sich der konstruktivistische Ansatz von „herkömmlichen“ Didaktiken? (siehe auch Text „Wissenschaftl. Grundlagen…) Aus konstruktivistischer Sicht sind herkömmliche Didaktiken lehrerzentriert gehen davon aus, dass der Schüler schon einen bestimmten Wissensstand hat, der schon unterrichtet wurde, um darauf aufzubauen orientieren sich an empirischen Studien haben Klassische Prüfungsabfragen, um den Wissensstand zu testen sind objektorientiert Der herkömmliche, rein instruktionelle Unterricht sei geprägt durch die Dominanz des Lehrers und eine rezeptive Passivität der Schüler. Oft werde Wissen in einer Form erworben, die eine spätere Anwendung ausschließt. Die Schüler können ihr Wissen in konkreten Situationen nicht anwenden, weil sie den Sinn des erworbenen Wissens und seinen Wirklichkeitsbezug nicht erkennen. Sie können ihr abstraktes Wissen nicht übertragen. Konstruktivistische Didaktik ist subjektorientiert lässt die Wirklichkeit durch das Subjekt konstruieren gibt dem Einzelnen mehr Verantwortung führt zu Problemen für die Wissensprüfung Ein neues Curriculum ist die notwendige Konsequenz - Im Gegensatz zu früheren 'Eintrichterungstheorien' wird für eine Konstruktivistische Didaktik das Lernen als ein Prozess der Selbstorganisation von Wissen verstanden. Jeder Schüler wird neue Lerninhalte zunächst in einen Zusammenhang mit seinen Erlebnissen, seiner Weltsicht setzen. Dieser Prozess ist damit relativ, individuell und unvorhersagbar. Ziel der Lehrer muss sein, möglichst reichhaltige kommunikationsorientierte Umgebungen zu schaffen, welche die subjektiven Erfahrungsbereiche ansprechen und gleichzeitig neue 'Rätsel' beinhalten, die pragmatisch, interaktiv und kreativ zur Selbstorientierung einladen. Die Kunst des Lehrers besteht darin, zwischen der ursprünglichen Wirklichkeitskonstruktion des Schülers und derjenigen, die wissenschaftlich und gesellschaftlich als konsensfähig gilt, eine Kette von optimalen Diskrepanzen vorzusehen, die von den Schülern als Erwartungswiderspruch erlebt und durch Versuch und Irrtum produktiv übe 9 Zusammenfassung Kräft - kein träges Wissen, handlungsorientiert und aktiv statt abstrakt und passiv 3. Das Berufliche Schulwesen und sein Bildungs- und Erziehungsauftrag Allgemeinbildung: drei Aspekte in den klassischen BT: - Bildung für alle - allseitig - Bildung im Medium des Allgemeinen -> nie wirklich realisiert worden aktuell: a) Kanon von Fächern und Bildungsinhalten, Kenntnissen und Fertigkeiten (material) b) Beschreibung von Methoden und Kompetenzen, die die Menschen heute brauchen (formal) hier Klafki: -Fundament des B.begriffs bleibt Aufklärungspostulat -muss allseitige Bildung für alle Menschen im Medium des Allgemeinen sein -Mensch muss kritisch, sachkompetent, solidarisch… handeln können 3 Zielsetzungen: Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit - geschichtlich vermitteltes Bewusstsein, Mitverantwortlichkeit (Friedensfrage Ost-West) Verankerung in Gesetzen: Grundgesetz: z.B.: Gleichheitsgrundsatz Verfassung BW: Recht auf Erziehung und Bildung Schulgesetz: z.B.: Vermittlung von Wissen … , Eigenverantwortung und sozialer Bewährung Umgang mit Erziehungszielen: zunächst konkrete Zielformulierung: z.B.: Entsprechen die Ziele der Altersstufe? Was kann der Lehrer an Erziehung bereits voraussetzen? Transformation von EZ und Zuordnung von Handlungsschritten abstraktes Ziel: Respektieren von Person - Transformation 10 Zusammenfassung Kräft konkretes Ziel: Abdullah soll integriert werden Zuordnung Handlungsschritt: Wir spielen mit Abdullah oder: Wahrnehmung von Erziehungsdefizit (zB.: Unkonzentriertheit), durch Handlungsschritte beheben (Übungen), anschließend vergleichen Die Arbeit des Lehrers mit EZ: 1.Auswahl (zB. aus GG, SchG) 2.Transfomation (von abstraktem zu konkretem Ziel) 3. Vermittlung Blatt: Grundfragen zu Erziehung und Bildung (WICHTIG) Leitfrage: Warum ist Mensch auf Erziehung angewiesen? - von Natur aus unendliche Lern- und Erziehungsfähigkeit - ohne Kultur kein Überleben (Hineinwachsen in Sprache, Kultur…) - Erziehung = „Sozialmachung“ - Erziehung verbunden mit Norm - Montessori: Anregen, helfen - zum Selber-Tun Was ist Erziehung? - Begriff nicht eindeutig (teilweise negativ belegt; Fremdbestimmung…) - in der Vergangenheit verbunden mit Unterwerfung … - es kann damit Ziel, Prozess, Absicht gemeint sein Bilder von Erziehung - Ziehen, Führen, Regieren … Wichtig: Definition von Brezinka: „Als Erziehung werden Handlungen bezeichnet, durch die Menschen versuchen, die Persönlichkeit anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht zu fördern.“ Kritik: - hoher Allgemeinheitsgrad - der Adressat ist Objekt und wird als Aktiver sozusagen „herausgekürzt“ Blatt: Was ist effektive Erziehung? (vom 19.11.03) Studie von Patterson, Forgatch: - 60er Jahre: kriminelle Jugendliche haben soziale Verhaltensweisen nie erlernt, Eltern bestrafen und demütigen, anstelle zu belohnen und aufmerksam zu sein Aussage von Patterson: -effektive Erziehung ist der richtige Umgang mit Verhaltenverstärkung -loben, belohnen und unerwünschtes Verhalten nicht verstärken (z.B. „absichtliches Ignorieren“) 11 Zusammenfassung Kräft Erziehungsstilforschung: - autoritativer Erziehungsstil bei „Glückskindern“ (zufrieden, erfolgreich) - d.h. zugeneigt + strikt + fördernd (viel Liebe + klare Regeln + konsequentes Bestehen auf deren Einhaltung) Blatt: Wie kann ich im Klassenzimmer effektiv erziehen? (vom 19.11.03) sogenanntes Classroom-management bzw. Klassenführung Lernzeit gut nutzen, dann sind Schüler aktiv bei der Sache, wenig Disziplinprobleme, Arbeitsergebnisse entstehen das erreicht man durch: -Transparenz über erwartetes Schüler- und Lehrerverhalten -Regeln und Rituale -Erklären der Konsequenz bei Fehlverhalten -schnelles Reagieren bei Regelverstoß -einbeziehen der Schüler ins Classroom-management -klare und zügige Strukturierung des Lehr- Lernprozesses -Beobachtung, Feedback, Unterstützung -> effektive Lehrkräfte wissen genau, wie Schüler sich zu verhalten haben und was bei Lernaktivität erreicht werden soll. Blatt: Bildungsauftrag der Berufsschule Vermittlung von beruflichen und allgemeinen Lerninhalten Handlungskompetenz Fachkompetenz Human- (Personalkompetenz): personale Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Kritikfähigkeit Sozialkompetenz Methoden- und Lernkompetenz zu Einheit 1: Lernziele Blatt: Die Klassifikation von LZ (vom 4.12.03) Unterscheidung nach „Lernzieltaxonomien“ kognitive LZ: Wissen, Wahrnehmen … intellektuelle Prozesse affektive LZ: Gefühl, Emotion … psychomotorisch: Ball spielen, tanzen … Blatt : Taxonomieebenen nach Bloom 1. Wissen (wiedergeben) 2. Verständnis (Ursachen des 2. WK erklären) 3. Anwendung (mit Hilfe des Barometers Wetter vorhersagen) 12 Zusammenfassung Kräft 4. Analyse (Wirtschaftssysteme vergleichen) 5. Synthese (Computerprogramm entwickeln) 6. Beurteilung (entscheiden, ob physische Gewalt je gerechtfertigt ist) Blatt: Formulierung von Lernzielen LZ mit LZkomponenten Der Schüler soll - den Begriff Rechtfähigkeit (Lerninhalt) - ohne Hilfsmittel (Bedingung) - erklären können (Lernhandeln) Beispiel für präzise und unpräzise Verben bei LZformulierungen unpräzis: wissen, kennen präzis: unterscheiden, erklären LZ nach LZebenen (Deutscher Bildungsrat) Lernzielebene: - Reproduktion (Wiedergabe gelernter Stoff) - Reorganisation (Verarbeitung des neuen Stoffs) - Transfer (Anwendung auf neue Aufgaben) - Problemlösendes Denken (Neuleistung, problemlösendes Denken) Blatt: „Instructional Taxonomies“ Wissen Verstehen Anwenden von Fähigkeiten und Fertigkeiten Bloom: Analyse, Synthese Gagné: kognitive Strategien … Blatt: Lernzielplanung (4.12.03) - Das einfache LZ ist eingebunden in einen Gesamtzusammenhang - bei LZplanung helfen Antworten auf folgende Fragen: a.Vor- und Folgestruktur des Lerngegenstandes? b.Struktur des Lerngegenstandes? c.überfachliche Aspekte? d.exemplarische Inhalte und Transfermöglichkeiten? e.Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung? f. didaktisch-methodischer Zugang zum Lerngegenstand? 13 Zusammenfassung Kräft Methoden - gute Übersicht (Blatt vom 16.12.03) Systematisierung nach Darstellend Bsp: Lehrervortrag Vorteil: -gut planbar -kontrolliert -geringer Zeitaufwand -eindeutige Wissensvermittlung -schnell Grenzen: -rezeptive Haltung d.S -wenig Handlungskompetenz -kaum höhere Taxonomiestufen -einzelne Lerntypen nicht berücksichtigt -keine Lernkontrolle Bsp.: -zur Einführung -zur Wdh. -Überblick geben Aktionsformen Erarbeitend fragend-entwickelnd impulssetzend Vorteil: -durchgängig roter Faden -gut kontrollierbar und lenkbarer Unterricht -kleine Lernabschnitte Grenzen: -lehrerzentriert -Sch. können Stoff nicht in eigene Strukturen einbauen -Erfolg abh. von der Fragetechnik -schwierige Erfolgssicherung Bsp.: -gemeinsam Zeitungsartikel lesen und erarbeiten -Karikatur gemeinsam analysieren -Wdh. Entdecken-lassend entdecken-lassend Vorteil: -Motivation -Selbstverantwortung -Transferwissen Nachteil: -viel Zeit -themenabhängig -Lernfortschritt schlecht überprüfbar Bsp.: -Gesetzestext -Quellenarbeit Blatt „Methoden 1“ (7.1.04) Der Begriff Unterrichtsmethode ist unscharf, verwirrende Vielfalt mögliche Definitionen: „konkreter Weg zu einem Ziel“ bis zu „verallgemeinertes Abbild unterrichtlichen Handelns“ Terhart: Methoden sind zu verstehen als … .. Mittel zur Zielerreichung .. Vermittlungsinstanzen zwischen Lernenden und anzueignenden Sachen .. Anregungen zur Schaffung günstiger Lernbedingungen .. Rahmenbedingungen für Lehr- und Lernprozesse 14 Zusammenfassung Kräft -> man ist sich einig darüber, dass U.methoden einen Zusammenhang zwischen Lehr- und Lernformen, zwischen L. und S.Tätigkeit herstellen. -> einig darüber, dass sich methodisches Handeln v.a. in Sozialformen, Handlungsmustern und Unterrichtsschritten entfaltet -> U.methoden orientieren sich an gemeinsamen Handlungen von L. und S. unter Beachtung der Ziel-, Inhalts-, Zeit- und Sozialdimension unterrichtlichen Geschehens -> Klassifizierung schwierig eine mögliche Klassifizierung von Meyer in die Dimensionen … - Sozialformen (Frontal, Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit) - Handlungsmuster (darbietend, aufgebend, erarbeitend) - Unterrichtsschritte (Anregung, Aktivierung, Erarbeitung, Kontrolle, Bewertung) häufig sind zwar verschiedene Methoden möglich, dies darf aber nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden Blatt „Methoden 2“ Ziel der Erziehungs- und Bildungsprozesse in der beruflichen Schule ist die Vermittlung von Kompetenzen (Wissen und soziale Interaktion, Kommunikation, Teamfähigkeit …) Bestimmte Lernziele sind nur durch bestimmte Methoden zu erreichen. Blatt: „Der Lehrervortrag“, Dubs (14.1.04) Kritik: - passives Lernen - falsche Annahme, die Lernenden würden den gleichen Inhalt mit dem gleichen Verständnis aufnehmen - das Vermittelte könnte ebenso gelesen werden - langweilig und demotivierend - keine sozialen Ziele - Der Lehrervortrag wird aber seinen Stellenwert behalten - Deshalb sollte man eher fragen, unter welchen Bedingungen der LV nützlich ist? - Wissensvermittlung - Wissen nicht leicht zugänglich - Lehrkraft will motivieren - zum Überblick geben - zum Zusammenfassen - zum Erklären von Zusammenhängen - zum Schaffen von Voraussetzungen für die Diskussion Die Gestaltung des Vortrags: 15 Zusammenfassung Kräft - max. 15-20 min. - Vororganisator (es wird zunächst gezeigt, wie der Vortrag organisiert ist) - Lernziele den Schülern geben - Präsentation der Infos, dabei zu beachten: - Aufbau auf Vorwissen - erkennbare Struktur - logisch geplant (induktiv oder deduktiv) - Aufbau als Problemlöseprozess - vergleichen - Netzwerk erstellen (klare Begriffe, nach Abschnitten zusammenfassen - visuell unterstützen (dabei nur das Wesentliche), Folien als Ganzes zeigen und nicht einzelne Teile aufdecken Checkliste zum Einsetzen von LV: - deklaratives Wissen (eher ja) - prozedurales Wissen (eher nein) - genügend Vorwissen der S., dass S.aktivität zu gutem Ergebnis führt? - gutes Material für S.aktivität verfügbar? - Könnte es bei Schüleraktivität zu großen Schwierigkeiten für die Schüler kommen? Blatt: Unterrichtsgespräche professionell leiten (14.1.04) Kritik am fragend-entwickelnden Unterricht: - langweilig, zäh, unprofessionell Tipps bzw. Bedingungen für ein gutes Gespräch: - möglichst viele Schüler äußern sich nacheinander zum Thema (fühlen sich ernst genommen) - Das genaue Thema des Gesprächs klären - Gesprächsregeln festlegen Fünf Schritte: - Thema an Tafel fixieren - zunächst zu zweit in Murmelgespräch reden - Sammeln (nicht kommentieren) - Beiträge ohne Wertung zusammenfassen - Lehrer wieder aktiv, fasst zusammen Blatt: Erarbeitungsmuster und seine Mängel, Grell, Grell (14.1.04.) Kritik: -Unterricht erscheint teilweise wie ein Ausfragen vom Lehrer nach Informationen, die der Schüler noch nicht haben kann („Quizveranstaltung ohne Preise“) - zu oft und zu unreflektiert 16 Zusammenfassung Kräft Blatt: Mängel in der Fragestellung von Lehrkräften, Dubs (21.1.03) 1. Nicht nach Begriffen fragen (Scheinaktivität) 2. Keine Entscheidungsfragen (Ja - Nein) 3. keine Ratefragen (außer zur Motivation) 4. keine unfertigen Fragen (In diesem Fall hat die Inflation die … ) 5. keine rhetorischen Fragen (keine Aktivierung) 6. genügend Wartezeit in der Fragesequenz „Frage-Aufrufen-AntwortFrage“ (mind. 3 Sekunden), dadurch längere, häufigere, bessere Antworten 7. Alle Schüler gleichmäßig aufrufen, verbessert Aufmerksamkeit 8. Schema „Lehrerfrage-Schülerantwort“ nicht als alleiniges Muster, auch „Schüler-Schüler-Interaktion“. Blatt: Anforderungen an die gute Lehrerfrage (21.1.04) neun Anforderungen: 1. Fragen nur in Verbindung mit Erfahrungen, vorher Gelerntem … (können nur so sinnvoll beantwortet werden) 2. Fragen müssen klar und eindeutig sein (nicht allgemein, mehrdeutig oder überladen) Bsp.: Was ist beim Arbeiten mit dem OR wichtig? Welche Arbeitstechniken sind anzuwenden, wenn wir im OR einen Artikel suchen? 3. Fragen sind im Umfang sinnvoll zu beschränken 4. Fragen sollen zielstrebig und nicht suggestiv sein. (nicht zielstrebig = Schüler erkennt Absicht nicht) (suggestiv = zu banal) Was tut eine Bank, wenn ein Kunde einen Kredit möchte? Was überprüft eine Bank, bevor sie einer Kundin einen Kredit gewährt 5. Fragen sollen kurz und natürlich sein 6. Lehrerfrage ist dem Niveau der Klasse anzupassen. 7. Fragen möglichst als W-Fragen (Fragewort an den Anfang) 17 Zusammenfassung Kräft 8. Unterscheidung zwischen engen (geschlossenen) und weiten (offenen) Fragen - eng = eine richtige Antwort, Schüler folgen Denkspur der Lehrkraft -> sollten vermehrt im Anfängerunterricht benutzt werden - weit = mehrere Antworten, Schüler folgen Denkfeld der Lehrkraft -> Förderung der Metakognition (Schüler muss sich Gedanken über seine eigenen Denkprozesse machen) zu beachten: Werden weite Fragen gestellt, so ist auf jede Schülerantwort einzugehen und nicht nur auf eine Antwort eingehen und diese weiterbearbeiten. 9. Unterscheiden zwischen Faktenfragen (kognitiv anspruchloser) und kognitiv anspruchsvolleren Fragen Blatt Fragen in Zusammenhang mit Blooms Taxonomiestufen (21.1.04) - Fragen zur Ziel- oder Zwecksetzung Wo liegt hier das Problem? - Fragen zum kognitiven Prozess Welche Gedankengänge wurden vollzogen? - Fragen zur Aktivierung von Vorwissen Welcher Zusammenhang besteht zu dem, was wir letzte Woche gemacht haben? - Fragen, die die Aufmerksamkeit auf bestimmten Punkt ziehen - Fragen, die das eigene Denken anregen Fragen können nach der kognitiven Taxonomie von Bloom, 1956, gegliedert werden: 1. Wissen -Begriffe, Fakten, Definitionen … erfragen 2. Verstehen 18 Zusammenfassung Kräft -Aufforderung zum Sachverhalt erklären, Beispiele geben.. 3. Analyse -Aufforderung zum Folgerungen ableiten, Fehler feststellen, Widersprüche aufdecken.. 4. Synthese -A. zum Pläne entwerfen, Hypothesen formulieren.. 5. Bewertung -A. zum Alternativen abwägen, Entschlüsse fassen Realität: 70-80% auf Wissensebene Methodische Großformen Lernzirkel: … Planspiel: … Fallstudie: … Rollenspiel: Einsatzmöglichkeiten: - zur Aktivierung der Teilnehmer - zur Darstellung von Konflikten - zum Einstieg oder als Abschluss einer Lerneinheit Lernziele: - Schüler erschließen Inhalte erlebnisorientiert - Schüler erweitern soziale Kompetenz - Schüler dürfen „Probehandeln“, viel Raum für kreative Impulse Gruppenpuzzle: Einsatzmöglichkeiten: - Zur Erarbeitung umfangreicher Informationen - wenn sich Lerngebiet in mehrere Lerninhalte aufteilen lässt - bei großen Klassen Lernziele: - sich aktiv austauschen - in der Gruppe aktiv neue Wissensbereiche erarbeiten - soziale und kommunikative Kompetenz fördern - Teamfähigkeit 19 Zusammenfassung Kräft - Wissen an andere weitergeben können Durchführung: - Phase 1: -Gruppenpuzzle- Methode erläutern -kurze Einführung in den Lernstoff -Aufteilung der Klasse in heterogene Basisgruppen -Bekanntgabe Zeitstruktur -jedes Mitglied verschafft sich über seinen Arbeitsbereich einen Überblick - Phase 2: -Expertengruppe (Leitfaden dient als Hilfe bei der Erarbeitung des Stoffes - Phase 3: -Basisgruppe (Stammgruppe) Die Experten vermitteln ihr Wissen an ihre Gruppe Blatt: SOL (24.3.04) in Verbindung mit einer PPT von Kräft Interesse an selbstorganisierten Lernprozessen ist in den letzten Jahren gestiegen. KMK 1996: Eine Zielkategorie ist die Vermittlung allgemeiner Handlungskompetenz (Methoden-, Fach-, Sozialkompetenz) WARUM? Wissen veraltet zunehmend schnell Berufliche Anforderungen lassen sich nicht mehr ausschließlich bzw. für lange Zeit mit dem „Wissenspaket“ aus der (Berufs-) Schule bewältigen Anforderungen der Wirtschaft/Praxis (siehe Bsp. SAP) Lebenslanges Lernen in allen Lebensbereichen Merkmale: Selbstbestimmung hinsichtlich - der Lernziele - der Lernzeit - des Lernortes - der Lerninhalte - der Lernmethoden - der Lernpartner - des Lernerfolges Chancen und Ziele: 20 Zusammenfassung Kräft Erhöhung des Ausmaßes an Eigenaktivität der Lernenden => kann zu besseren Lernergebnissen führen Erhöhung des Grads der Selbststeuerung => motivationale Effekte (Selbstwirksamkeitserleben, Kompetenz- und Autonomieerleben, soziale Eingebundenheit) Befähigung zum lebenslangen Lernen Bewusstsein über den individuellen Lernprozess (Metakognition) Metakognition: Wissen und Kontrolle über das eigene kognitive System Ziel: Lernende sollten Bewusstsein über ihre eigenen kognitiven Aktivitäten sowie die von ihnen angewendeten Methoden entwickeln, um ihre eigenen Lern- und Denkprozesse zu planen, zu überwachen und zu beurteilen Metakognitives Repertoire ist sehr individuell. Metakognitive Strategien lassen sich nicht einfach „übertragen“. Metakognitive Kompetenz wird nur erworben durch eigenständiges Erfahren, Beobachten und Erkennen dieser Prozesse (= selfmonitoring). Zum Aufbau metakognitiver Kompetenz notwendig: Förderliche Arbeits- und Lernerfahrung Kontrolle der Lernergebnisse und Feedback Reflexion der Arbeits- und Lernerfahrung Instruktionsmodell: Zielsetzung (Motivationsfragebogen, Lernvertrag etc.) Planung des Arbeits- und Lernprozesses Durchführung mit den ausgewählten Methoden Kontrolle des Ergebnisses und Bewertung Lernstrategien und Arbeitstechniken: 3 Gruppen von Strategien Elaborationsstrategien Bedeutet v.a. Verknüpfung mit Vorwissen oder Erfahrungen, Erlebnissen, Bildern Organisationsstrategien Strukturierung, Gruppierung von Wissen, Hauptgedanken identifizieren, Über- und Unterordnung etc. Reduktionsstrategien Zusammenfassungen, Tabellen, Spickzettel Beispiele: Textverständnis: 21 Zusammenfassung Kräft Modelling durch die Lehrkraft („Cognitive Apprenticeship-Ansatz“ Collins, Brown & Newmann 1989) SQ3R-Methode (Survey, Questioning, Read, Recite, Review -> zu deutsch: Überblick gewinnen, Fragen stellen, Lesen, Zusammenfassen, Wiederholen) Markierungstechnik Exzerpte /Zusammenfassungen schreiben Mind-Map Gliederungstechnik / Gliederungsbilder Arbeit mit der Lernkartei Lerntagebuch ABC-Methode (Wichtiges von Unwichtigem trennen) Brainstorming 60:40-Regel (Pufferzeiten bei der Zeitplanung) Techniken der Informationsbeschaffung (z.B. Internetrecherche) Lernpartnerschaft Beobachtung und Beurteilungsmöglichkeiten: Fachliche Kompetenzen: Referat / schriftliche Ausarbeitung Einsammeln schriftlicher Hausarbeiten (=> Fehleranalyse) Tests und Klassenarbeiten (=> Fehleranalyse) Fragerunde / Quiz Inhalt von Präsentationen Portfolios (Beispiel: Elektronisches Portfolio) Schüler korrigieren ihre Handlungsprodukte gegenseitig (=> Fehleranalyse) Methodische Kompetenzen: Beobachtungen zum Arbeitsverhalten und Lernverhalten (Selbst- und Fremdbeobachtung) => Lernvertrag, Lerntagebuch, Listen o.ä. über erledigte/nicht erledigte Hausaufgaben o.ä. Reflexion über die eingesetzten Lern- und Arbeitsmethoden Beobachtung des Präsentationsvermögens Portfolios (methodische Anordnung/Zusammenstellung des Portfolios) Soziale Kompetenzen Beobachtungsbögen zum Sozialverhalten allgemein 22 Zusammenfassung Kräft Beobachtungsbögen zur sozialen Performanz in Gruppenarbeiten, bei Projekten etc. Selbstbeobachtung/Selbstevaluation Stärken/Schwächen beim Lernen und Arbeiten erkennen (=> Lernfragebogen) an den Defiziten arbeiten (=> evtl. Beratung durch die Lehrkraft) Vergleich Selbsteinschätzung – Einschätzung durch andere / durch die Lehrkraft 1.2. Gestaltung konstruktivistisch-handlungstheoretischer LehrLernarrangements (vgl. dazu auch oben „konstruktivistische Unterrichtsplanung“) kooperatives Lernen und Leistung: - Motivationale Perspektive (Belohnen, Benoten) - Soziale Kohäsion (Gruppenbildungsaktivität) - Entwicklungsperspektive (Interaktion zwischen guten und schlechten Schülern) - Übungsperspektive (mehr Möglichkeit zu Üben) - kognitive Elaboration (geistige Umstrukturierung) - Organisationsperspektive (Sch. arbeiten eigenverantwortlich) Begründung für HOT: - Kognitive Psychologie Lernprozess als Erzeugung von Bedeutung, als komplexer Prozess - Tätigkeitspsychologie (Leontjew, Aebli) Tätigkeit, Handlung als Ausgangspunkt für konkrete und geistige Handlungen - Konstruktivismus (Elemente bereits bei Comenius, Montessori, Piaget) neues Wissen wird konstruiert auf Grundlage bereits vorhandenem Wissen Traditionelles Handeln versus HOT 23 Zusammenfassung Kräft - Nachteil traditionell: „träges Wissen“, keine Vermittlung von Lernstrategien WICHTIG: ! - träges Wissen: Wissen oft nur eingeprägt, aber nicht verstanden Wissensvermittlung oft textbasiert Wissensvermittlung eher systematisch als problemorientiert 24