Allgemeines Seit Jahrhunderten eine hohe Bedeutung hatte bzw. hat die Nutzung der Wasserkraft, die man deshalb auch als alte erneuerbare Energie bezeichnet. Seit den 1990er Jahren nimmt insbesondere die Nutzung von Wind, Sonnenenergie und Biomasse auf der ganzen Welt stark zu (daher neue erneuerbare Energien). Der Beginn des Industriezeitalters ging Hand in Hand mit dem verstärkten Abbau von Steinkohle (und in einigen Ländern Braunkohle) in den sich industrialisierenden Ländern. Bis heute basiert die Energieversorgung aller Industrieländer vor allem auf dem Verbrauch von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Kohle und Erdgas, aus denen Elektrischer Strom, Wärme, Kraftstoffe und Grundstoffe für die chemische Industrie sowie kinetische Energie zum Antrieb von Motoren und Maschinen erzeugt werden. Die Vorkommen fossiler Energieträgern sind endlich; viele Lagerstätten sind bereits erschöpft bzw. ihr Ende ist absehbar (siehe auch Globales Ölfördermaximum). Erneuerbare Energien stehen dem gegenüber dauerhaft zur Verfügung. Kernenergie (gewonnen durch Kernspaltung) wird nicht als erneuerbare Energie bezeichnet, da Uran kein nachwachsender Rohstoff ist. Ob die seit den 1960er Jahren in der Entwicklung befindliche Kernfusion (ITER-Projekt) absehbar nutzbar sein wird ist ungewiss. Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien werden aus folgenden Gründen errichtet: wegen der absehbaren Erschöpfung der fossilen Energieträger um Umwelt und Klima zu schützen um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern weil es wirtschaftlich ist, solche Anlagen zu errichten und betreiben (oft durch Subventionen begünstigt) Quellen erneuerbarer Energien Als erneuerbare Energien werden Energiequellen bzw. Energieträger bezeichnet, die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich zur Verfügung stehen. Die derzeitige Energieversorgung basiert vor allem auf den fossilen Energieträgern Erdöl, Kohle und Erdgas. Deren Vorkommen haben eine begrenzte Reichweite und erschöpfen sich (vgl. Peak Oil). Der Grund dafür ist, dass die Rate, mit der fossile Energieträger verbraucht werden, um viele Größenordnungen (mehr als 100.000-fach) höher ist als die Rate, mit der sie neugebildet werden (siehe Kohlenstoffzyklus). Energie kann nicht erzeugt, sondern nur in andere Energieformen umgewandelt werden. Der Begriff Erneuerbarkeit bezieht sich somit auf die jeweilige Erscheinungsform, die entnommen werden kann und dann von der eigentlichen Energiequelle wieder ersetzt wird. Die Basis bilden drei Energiequellen: Sonnenenergie (Strahlungsenergie) Durch Kernfusion werden in der Sonne große Mengen Energie freigesetzt, die als Solarstrahlung (elektromagnetische Strahlung) die Erde erreichen. Die von der Sonne auf die Erde abgestrahlte Leistung ist circa 174 PW (Petawatt). Etwa 30 % der Strahlung werden reflektiert, sodass circa 122 PW die Erde (Erdhülle und Erdoberfläche) erreichen. Das sind etwa 1070 EWh (Exawattstunden) im Jahr und damit derzeit circa das 10.000 fache des Weltjahresenergiebedarfs. Die auf der Erdoberfläche ankommende Strahlungsleistung kann mit Photovoltaikanlagen, solarthermischen Kraftwerken und thermischen Solaranlagen direkt genutzt werden. Die von der Atmosphäre und von der Erdoberfläche absorbierte Sonnenenergie liefert zudem mechanische, kinetische und potentielle Energie. Potentielle Energie wird produziert, indem durch atmosphärische Effekte Wasser in höhere Lagen transportiert wird. Kinetische Energie wird durch Winde erzeugt, die in der Atmosphäre durch meteorologische Effekte entstehen (Windenergie); diese wiederum erzeugen auf den Meeren Wellen (Wellenenergie). Pflanzen absorbieren die Strahlung im Zuge der Photosynthese ebenfalls und fixieren sie in Biomasse, die zur Energiewandlung genutzt werden kann. Geothermie (Erdwärme) Die im Erdinneren gespeicherte Wärme stammt von der Entstehung des Sonnensystems her. Zusätzlich erzeugen dort radioaktive Zerfallsprozesse primordialer Radionuklide laufend weitere Wärme; diese sind die überwiegende Quelle der nutzbaren Erdwärme. Die Oberflächen-Strahlungsdichte der Erdwärme entspricht mit weniger als 0,1 W/m² aber nur circa 0,04 % der durch die Sonne produzierten von etwa 235 W/m². Sie kann für Heizzwecke (vor allem oberflächennahe Geothermie) oder auch zur Stromerzeugung (meist Tiefengeothermie) genutzt werden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz finden sich hauptsächlich Niederenthalpie-Lagerstätten, da es hier keinen Vulkanismus gibt. In diesen Lagerstätten strömt die Wärme aus den tieferen Schichten aber nicht in dem Maße nach, wie sie durch eine geothermische Anlage entnommen wird, so dass sich der Bereich der Entnahmestelle abkühlt und die Entnahme ist nur über einen begrenzten Zeitraum von einigen Jahrzehnten möglich ist, nach der eine Regeneration des Wärmereservoirs notwendig wird. Oberflächennahe Anlagen können allerdings im Sommer mit Wärmeenergie aus Kühlprozessen aufgefüllt werden, indem die Transportrichtung der Energie umgekehrt wird. Geothermieprojekte erfordern eine sorgfältige Erkundung und Analyse der geologischen Gegebenheiten, da Eingriffe in den Schichtenaufbau ungeahnte Folgen haben können (s. Hauptartikel Geothermie). Wechselwirkung der Erde mit Sonne und Mond (mechanische Energie) Die Anziehungskraft (Schwerkraft) von Sonne und Mond (und anderen Himmelskörpern) verursacht in und auf der rotierenden Erde die Gezeiten. Die dadurch induzierten Strömungen können in Gezeitenkraftwerken und Meeresströmungskraftwerken genutzt werden. Diese Anziehungskräfte führen außerdem zu Deformationen des Erdkörpers und dadurch in der festen Erde und im flüssigen Erdkern zu Reibung, die dem Erdinneren weitere Wärme zuführt. Die Drehgeschwindigkeit der Erde wird durch diese Energieumwandlung allmählich abgebremst. Nutzungsarten der erneuerbaren Energien [Bearbeiten] Holz ist der wohl am längsten genutzte Träger erneuerbarer Energie Die erneuerbaren Energiequellen können auf vielfältige Weise genutzt werden, um Wärme, Strom, Kraftstoffe, Kälte und direkt mechanische Bewegung bereitzustellen. Bioenergie (aus Biomasse in unterschiedlichster Form, siehe Artikel biogener Brennstoff und Biokraftstoff) o Holz o Pflanzenöl o Biodiesel o Bioethanol und Cellulose-Ethanol o Biogas o BtL-Kraftstoffe o Biowasserstoff o Muskelkraft ( Fahrrad,Göpel, Draisine) Wasserkraft o Staudämme und Staumauern o Gezeitenkraft o Laufwasserkraftwerke, Wassermühlen, Strombojen o Wellenenergie des Meeres o Strömungsenergie des Meeres o Meereswärme o Osmosekraftwerk (Unterschiedlicher Salzgehalt von Süß- und Salzwasser) o Hammerwerke, o Schöpfräder, Wasserkunst, Hydraulischer Widder Windenergie o Windenergieanlage o Aufwind- oder Thermikkraftwerk o Fallwindkraftwerk o Windmühlen o Segelschiff Solarenergie o Photovoltaik (Photovoltaikanlage) o Solarthermie (Sonnenkollektor, Sonnenwärmekraftwerk) o o Solarchemie Thermik (Thermikkraftwerk) Wind- oder Solargas (Methangewinnung mittels Wasserelektrolyse mit anschließender Methanisierung) Geothermie o Tiefe Geothermie o Oberflächennahe Geothermie Verdunstungskälte o adiabate Kühlung Potentiale Theoretischer Platzbedarf für Solarkollektoren, um in Solarthermischen Kraftwerken den Strombedarf der Welt, Europas (EU-25) oder Deutschlands zu erzeugen[1] Globale Potentiale Die auf die Erde eingestrahlte Sonnenenergie entspricht etwa dem Zehntausendfachen des aktuellen menschlichen Energiebedarfs. Erdwärme und Gezeitenkraft liefern deutlich geringere, aber im Vergleich zum menschlichen Bedarf hohe Beiträge. Rein physikalisch betrachtet, steht damit mehr Energie zur Verfügung (theoretisches Potential), als in absehbarer Zukunft gebraucht werden wird. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass weltweit bis 2030 mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Studien von Greenpeace und des Wissenschaftlichen Beirats für Globale Umweltveränderungen (WBGU) der Bundesregierung prognostizieren, dass erneuerbare Energien bis 2050 die Hälfte der weltweiten Energieversorgung sicherstellen können.[2] Laut IPCC könnten bis 2050 sogar 77% des weltweiten Energieverbrauches aus Erneuerbaren Energien stammen.[3] Wissenschaftler der Universitäten Stanford und Davis haben in einem Plan für eine emissionsfreie Welt bis 2030 errechnet, dass die weltweite Umstellung auf Wind-, Wasserund Sonnenenergie rund 100.000 Milliarden US-Dollar kosten würde, wobei Geothermie- und Gezeitenkraftwerke unter Wasserenergie und Wellenkraftwerke unter Windenergie aufgeführt werden. Diese Berechnung beinhaltet Kosten für Speicherkraftwerke und Maßnahmen für einen intelligenten Stromverbrauch, nicht aber die Infrastruktur zur Verteilung des Stroms.[4] Deutlich höher sind die Kosten für das Festhalten an den fossil-atomaren Energien, wie Berechnungen der Energy Watch Group zeigen. Demnach wurden weltweit im Jahr 2008 zwischen 5500 und 7750 Milliarden Dollar für fossile und atomare Energien ausgegeben; bereits ein Anstieg der Energiepreise um 20 % würde die Ausgaben auf fast 10.000 Milliarden Dollar pro Jahr ansteigen lassen. Dies entspräche in 20 Jahren 200.000 Milliarden US-Dollar. Skizze einer möglichen Infrastruktur für eine nachhaltige Stromversorgung in EUropa, dem Nahen Osten (the Middle-East) und Nord-Afrika (kurz: EU-MENA) In einigen Beispielprojekten ist es gelungen, den an einem Ort benötigten Energieverbrauch dezentral mit erneuerbaren Energien zu decken[6][7] (Nullenergiehaus, Bioenergiedorf). So gewinnt etwa die österreichische Gemeinde Güssing seit 2005 bereits bedeutend mehr Wärme und Strom aus nachwachsenden Rohstoffen als sie selbst benötigt.[8] Daneben gibt es immer wieder Anläufe für zentrale Großprojekte auf Basis erneuerbarer Energien. Ein Beispiel für ein solches Großprojekt ist das Mitte 2009 in Planung gegangene Desertec-Project. Studien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ergaben, dass mit weniger als 0,3 Prozent der verfügbaren Wüstengebiete in Nord-Afrika und im Nahen Osten durch Solarthermische Kraftwerke genügend Strom[9] und Trinkwasser für den steigenden Bedarf dieser Länder sowie für Europa erzeugt werden kann. Die TransMediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC), ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern, Politikern und Experten auf den Gebieten der erneuerbaren Energien und deren Erschließung, setzt sich für eine solche kooperative Nutzung der Solarenergie ein. Eine Nutzung der Passatwinde im Süden Marokkos soll die solare Stromerzeugung ergänzen. Fünf realistische Szenarien für eine solche zukünftige Energieversorgung liefert Prof. David J.C. MacKay.[10] Potentiale in Deutschland Laut der 2008 vorgelegten Leitstudie des Bundesumweltministeriums (BMU) können die erneuerbaren Energien in Deutschland bis 2020 einen Anteil von 30 Prozent an der Stromversorgung erreichen.[11] Damit könnte der einst bis dahin geplante Wegfall an Kernenergiekapazitäten (Atomausstieg) vollständig ersetzt werden. Laut Branchenprognose der Erneuerbaren-Energien-Industrie können die erneuerbaren Energien in Deutschland bereits im Jahr 2020 mit 48 Prozent knapp die Hälfte des gesamten deutschen Strombedarfs decken (2009: ca. 15 %[12]; bzw. 16,1 %[13]). Eine von der Deutschen Energie-Agentur (dena) 2011 durchgeführte Befragung der Bundesländer über ihre jeweiligen Planungen ergab, dass abhängig von der jeweiligen Entwicklung des Strombedarfes der Anteil der Erneuerbaren Energien 2020 zwischen 52 und 58 % liegen wird.[14] Der im Januar 2010 von der Agentur für Erneuerbare Energien vorgelegte Potenzialatlas zeigt, dass die technischen Potenziale in Deutschland zur Nutzung regenerativer Energien noch größtenteils unerschlossen sind. Der Potenzialatlas berechnet den Flächenverbrauch von heute bis zum Jahre 2020, der für erneuerbare Energien bei deren weiterem Ausbau benötigt wird. So kann beispielsweise die Windenergie an Land bis 2020 ein Fünftel des deutschen Strombedarfs decken. Dafür benötigt sie etwa 0,75 Prozent der Landesfläche. Die Bioenergie stellt demnach im Jahr 2020 einen Anteil von 15 Prozent an der gesamten Strom-, Wärmeund Kraftstoffversorgung, wofür eine Fläche von 3,7 Millionen Hektar (heute: 1,6 Millionen Hektar) benötigt wird. Eine Konkurrenz mit der Nahrungsmittelerzeugung (Flächenkonkurrenz) sei jedoch aufgrund der EU-weiten Getreideüberschüsse nicht zu befürchten. Auch das Potenzial der Solarenergie ist noch weitgehend unerschlossen, wie der neue Atlas belegt. Nur 2,5 Prozent der geeigneten Gebäudeflächen werden bisher für Strom oder Wärme aus der Sonne genutzt. Solarparks auf Freiflächen belegen heute mit rund 1700 Hektar nur etwa 0,005 Prozent der Landesfläche.[15] Ein Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen kam 2010 zu dem Ergebnis, dass Deutschland im Jahr 2050 vollständig aus erneuerbaren Energien versorgt werden könne. Olav Hohmeyer, Hauptautor des Gutachtens, betonte, dass bereits 2030 eine Vollversorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien möglich sei, wenn die konventionellen Kraftwerke frühzeitig abgeschaltet sowie die Netz- und Speicherinfrastruktur angepasst würden. Die Studie enthält eine Reihe von Szenarien, die belegen, dass selbst eine rein nationale Vollversorgung mit erneuerbaren Energien möglich sei. Einfacher und kostengünstiger sei jedoch ein Stromaustausch mit Nachbarländern und Regionen. So kann z. B. Norwegen zeitweise Stromüberschüsse aus Windenergie aufnehmen und dann Strom aus Wasserkraft zur Verfügung stellen, wenn in Deutschland kein Wind weht.[16] Dieses Ziel hält auch Joachim Nitsch, Leiter des Institutes für technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), für realistisch. „Eine Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien ist keine Utopie. Im Mix […] können Erneuerbare Energien im Stromwie im Wärmesektor die fossile Energieversorgung Europas langfristig vollständig ersetzen. Zweifellos ist dies eine große Herausforderung für Wissenschaftler und Unternehmer. Doch in den nächsten Jahrzehnten – sicherlich noch in diesem Jahrhundert – ist dieses Ziel durch eine konsequente Markteinführung und Weiterentwicklung bestehender Technologien einlösbar."[17] Bewertung der erneuerbaren Energien Die Nutzung erneuerbarer Energien hat verschiedene Vorteile gegenüber der Nutzung von fossiler und von Kernenergie, aber auch Nachteile. So unterschiedlich wie die verschiedenen Nutzungsarten der erneuerbaren Energien sind auch deren jeweilige Vor- und Nachteile. Die von der deutschen Bundesregierung im März 2011 aufgrund der Nuklearunfälle im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi eingesetzte Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung soll über die Risiken und gesellschaftlichen Bewertungen aller Arten von Stromerzeugung beraten und zur Einigkeit über den künftigen Weg beitragen. Ressourcenschonung Die derzeitige Energieversorgung basiert vor allem auf fossilen Energieträgern und auf Kernbrennstoffen wie z. B. Uran. Die Reichweite dieser Ressourcen ist jedoch begrenzt. So wird das globale Ölfördermaximum (Peak Oil) beispielsweise von der Internationalen Energieagentur (IEA) etwa auf das Jahr 2020 datiert. Nach dem Maximum wird mit sinkenden Fördermengen bei gleichzeitig steigendem Weltenergiebedarf gerechnet. Die statische Reichweite (Reichweite bei derzeitigem Verbrauch und Preis) von Erdgas und Erdöl ist deutlich länger, aber ebenfalls so begrenzt, dass mittelfristig Alternativen notwendig sind. Durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen werden diese Ressourcen geschont. Ein frühzeitiger Ausbau der erneuerbaren Energien verlängert die Übergangsphase und könnte so eine wirtschaftliche Abwärtsspirale und Verteilungskonflikte vermeiden.[18] Da die chemische Industrie stark vom Rohstoff Erdöl abhängt, sichert die Ressourcenschonung langfristig die Rohstoffzufuhr. Im Jahr 2011 sparten die erneuerbaren Energien in Deutschland fossile Brennstoffimporte im Wert von 11 Mrd. Euro ein.[19] Klimaschutz Bei der energetischen Nutzung fossiler Energieträger werden große Mengen Kohlenstoffdioxid (CO2) ausgestoßen, während erneuerbare Energien in der Regel deutlich geringere Mengen an Treibhausgasen emittieren. Die Freisetzung von Treibhausgasen erfolgt dabei hauptsächlich bei der Herstellung sowie in geringerem Ausmaß beim Transport der Anlagen (Windkraftanlage, Photovoltaikanlage, usw.), da beim heutigen Energiemix hierfür noch überwiegend auf Energie aus fossilen Energieträgern zurückgegriffen wird. Diese Emissionen werden jedoch in der Lebenszeit mehrfach amortisiert, so dass netto eine deutliche Einsparung an Klimagasen zu bilanzieren ist. Im Jahr 2011 haben die erneuerbaren Energien 127 Mio. Tonnen CO2 eingespart.[20] Ein spezieller Fall ist Bioenergie, bei deren Nutzung in Biomasseheizkraftwerken, Biogasanlagen oder als Biokraftstoff in Verbrennungsmotoren CO2 freigesetzt wird. Dieses wurde jedoch zuvor beim Wachstum der verwendeten Pflanzen im Zuge der Photosynthese gebunden, weshalb die Bioenergie prinzipiell klimaneutral ist. Netto beschränkt sich die tatsächliche CO2-Emission also auf den Aufwand an fossiler Energie für land- und forstwirtschaftliche Maschinen (Dieselkraftstoff), Mineraldüngerherstellung und anderes. Zu beachten sind allerdings auch die Emissionen der starken Klimagase Lachgas und Methan, die bei bestimmten Anbau- und Nutzungsarten von Biomasse freigesetzt werden können und die Gesamtbilanz der Bioenergien in diesem Fall verschlechtern.[21] Ob die erhofften ökologischen Vorteile im Einzelfall zutreffen, kann durch eine Ökobilanz festgestellt werden. So müssen z.B. beim Einsatz von Bioenergie auch negative Auswirkungen wie Landverbrauch, Abbrennen von Urwald zur Gewinnung von Flächen zum Anbau von Sojabohnen oder Ölpalmen (und speziell damit verbundene Reduzierung der Artenvielfalt), Versteppung, energieintensive Produktion von künstlichen Düngemitteln, Einsatz von Herbiziden und Pestiziden und deren Anreicherung in der Biosphäre und Nahrungskette, sowie eine mögliche Reduzierung der Artenvielfalt in Gebieten mit hoher landwirtschaftlicher Nutzung durch „Vermaisung“, also dem verstärkten Anbau von Mais oder anderer Monokulturen, der erwünschten CO2-Reduzierung gegenübergestellt werden. Arbeitsmarkt Laut einer für das deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) angefertigten Studie waren 2010 367.400 Menschen in der Branche beschäftigt.[22] Damit hat sich die Zahl der Beschäftigten im Wirtschaftszweig erneuerbare Energien von 2004 (rund 160.500) bis 2010 mehr als verdoppelt. In den Jahren bis 2007 gab es ein starkes Wachstum, das sich 2008 jedoch auf die Solarbranche beschränkte. Seitdem steigt die Zahl der Beschäftigten in den Bereichen Wind, Solar und Biomasse weniger stark aber kontinuierlich. Im Jahr 2009 fanden sich 38 % der Arbeitsplätze in der Bioenergiebranche (rund 128.000), 30 % in der Windbranche (rund 102.100), 24 % in der Solarbranche (rund 80.600), 4 % in der Geothermiebranche (rund 14.500) und 2 % in der Wasserkraftbranche (rund 7.800).[23] Nach Studien des BMU könnten bis zum Jahre 2020 über 400.000 Menschen in Deutschland im Bereich erneuerbare Energien beschäftigt sein.[24] Die Investitionen in erneuerbare Energien in Deutschland werden sich bis 2020 verdoppeln, auf dann über 28 Milliarden Euro. Jens Hobohm, Leiter Energiewirtschaft bei der Prognos AG: „Die Ergebnisse unserer Berechnungen zeigen, dass Erneuerbare Energien in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Bedeutung für den Standort Deutschland haben können, wenn die Ausbauprognosen der Branche eintreten.“ Die Investitionen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien liegen schon heute über denen der konventionellen Stromund Gasversorger, die nach Angaben des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft 2009 rund 12,4 Milliarden Euro betrugen. Bis 2020 werden die erneuerbaren Energien auch in Sachen Beschäftigung mit voraussichtlich mindestens 500.000 Arbeitsplätzen andere Schlüsselindustrien wie beispielsweise die Chemiebranche deutlich übertreffen.[25] Akzeptanz Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland spricht sich für einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien aus. Eine repräsentative Umfrage von infratest dimap, bei der im Sommer 2011 1000 Personen befragt wurden, ergab, dass 94 % der Bevölkerung die stärkere Nutzung Erneuerbarer Energien befürworten.[26] Laut einer Umfrage von TNS Infratest im August 2011 finden 94 % der Deutschen den Ausbau der Erneuerbaren Energien wichtig oder sehr wichtig, für Anlagen in der eigenen Umgebung sprachen sich 65 % der Bürger aus.[27] In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid aus dem Jahre 2009 gaben 85 Prozent der Befragten an, dass erneuerbare Energien der Energieträger der Zukunft seien. Nur 10 Prozent sprachen sich für Atomenergie aus.[28] „Ginge es nach dem Wunsch der Bevölkerung, würde die Energieversorgung der nächsten Jahrzehnte vor allem von Sonne und Wind, begrenzt auch durch Wasser und Biomasse gesichert“, so Prof. Renate Köcher, Direktorin des Allensbach-Instituts für Meinungsforschung.[29] Wirtschaftswachstum Gemäß einer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) veröffentlichten Studie zu den langfristigen volkswirtschaftlichen Nettoeffekten des Umbaus des Energiesystems[39] wird der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland unter dem Strich zu einem kräftigeren Wirtschaftswachstum und einem anziehenden Konsum führen. So werde das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2030 um rund drei Prozent über dem Niveau liegen, das ohne einen Ausbau erneuerbarer Energien erreicht würde. Der privaten Konsum solle um 3,5 Prozent, die privaten Anlageinvestitionen gar um 6,7 Prozent über dem Niveau liegen, das sich ergeben würde, wenn kein Ausbau erneuerbarer Energien stattfände. Das DIW hat die volkswirtschaftliche Nettobilanz mit einem Modell untersucht, das auch die gesamtwirtschaftlichen Wechselwirkungen und die internationalen Verflechtungen abbildet. Berechnungsbasis der angenommenen Ausbauzahlen war das Leitszenario 2009 des Bundesumweltministeriums, das einen Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Endenergieverbrauch von 32 Prozent im Jahr 2030 prognostiziert. Insbesondere traditionelle deutsche Industriebranchen wie Maschinen- und Anlagenbau oder Elektrotechnik profitieren von Aufträgen aus der Regenerativbranche. Während das durch Erneuerbare Energien generierte Bruttoinlandsprodukt stetig steigt, spielt der gesetzliche Beitrag für den Ausbau Erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) in der Kostenbetrachtung der meisten Branchen nur eine untergeordnete Rolle. Zudem senkt Strom aus Wind und Sonne den Börsenstrompreis (Merit-Order-Effekt). Dadurch könnten stromintensive Unternehmen sogar stärker entlastet werden, als die EEG-Umlage sie belastet. Aktuelle Berechnungen des DIW zeigen etwa, dass die deutsche Wirtschaft nicht nur vom Heimatmarkt für EE-Anlagen profitiert. Auch die steigende Exportquote für Regenerativ-Anlagen und -Komponenten sorgt in der deutschen Industrie für gut gefüllte Auftragsbücher.[40] So beträgt z.B. die Exportquote der deutschen Windenergiebranche Stand Mitte 2011 rund 66%.[41] Kosten Direkte Kosten Während die fossilen und atomaren Energieträger immer teurer werden, sind die Kosten für erneuerbare Energien in den letzten 15 Jahren im Schnitt um etwa die Hälfte gesunken. Bis 2020 strebt die Branche eine weitere Kostensenkung von 40 % an, ermöglicht durch Massenfertigung und Technologiefortschritte.[42] Fossile und andere endliche Energieträger werden zu großen Teilen importiert (Öl, Gas, Kohle, Uran), während bei Erneuerbaren Energien die Energieträger kostenlos zur Verfügung stehen oder regional erzeugt werden (Biomasse), was weitere lokale Wertschöpfung bedeutet. Auch die Kosten für Installations-, Betriebs- und Wartungspersonal finanzieren Arbeitsplätze in den Regionen. Hinsichtlich der Förderung erneuerbarer Energien spielt das im April 2000 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine besondere Rolle: Es regelt, dass von privaten Anbietern erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien von den Netzbetreibern zu Mindestpreisen abgenommen werden muss. Diese gesetzlichen Vergütungen sind nach Technologien und Standorten differenziert, sie werden jährlich abgesenkt und sind auf 20 Jahre befristet. Durch die stetige Degression der Vergütungen werden die Hersteller angetrieben, ihre Anlagen immer effizienter, zuverlässiger und kostengünstiger zu machen. Gleichzeitig wird so Übersubventionierung vermieden. Die Finanzierung des EEG erfolgt nicht aus der Staatskasse, sondern wird auf alle Stromkunden umgelegt. Das gesamte Fördervolumen des EEG lag im Jahr 2007 bei rund 4,3 Milliarden Euro. Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt bedeutet das Mehrkosten von etwa drei Euro im Monat (ca. 5 % der Stromkosten).[43] Die Einspeisetarife insbesondere für Solarstrom wurden in den letzten Jahren fortlaufend abgesenkt. Studien des Bundesumweltministeriums sowie der Netzbetreiber erwarten, dass die durchschnittlich gezahlte Einspeisevergütung trotz kräftigem Ausbau der erneuerbaren Energien zunächst weiter ansteigen und etwa ab dem Jahr 2016 wegen sinkender Vergütungssätze fallen werden.[44][45] Durch erneuerbare Wärme können Privathaushalte im Vergleich zu Ölheizungen Kosten sparen. Die 4,3 Millionen deutschen Privathaushalte, die erneuerbare Energien zur Wärmeversorgung einsetzen, sparten 2009 verbrauchsgebundene Heizkosten in Höhe von durchschnittlich 595 Euro pro Haushalt. Trotz des verhältnismäßig niedrigen Preisniveaus von konventionellem Heizöl und Erdgas wären diesen Haushalten Mehrkosten von insgesamt 2,56 Milliarden Euro entstanden, wenn sie ihren Wärmebedarf nur mit fossilen Brennstoffen gedeckt hätten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Die Investitionskosten in eine neue Heizanlage sind bei diesem Wert allerdings nicht berücksichtigt.[46] Kosten für Unternehmen Die Energiekosten wie auch die EEG-Umlage haben im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland nur einen geringen Anteil am Bruttoproduktionswert, verglichen etwa mit Faktoren wie Material- und Personalkosten. Dennoch ist eine Belastung der Betriebe durch die gesetzliche EEG-Umlage durchaus messbar: Im Maschinenbau hatte diese im Jahr 2007 (aktuellste verfügbare Datengrundlage des Statistischen Bundesamts) einen Anteil von höchstens 0,05 Prozent am Bruttoproduktionswert. In den energieintensivsten Branchen, etwa der Glas-, Keramik- oder Papierherstellung, betrug der Anteil der EEG-Umlage höchstens 0,3 Prozent. Hochgerechnet auf die EEG-Umlage für nicht-privilegierte Letztverbraucher im Jahr 2011 (3,53 Cent pro Kilowattstunde) ergäbe sich in diesen Branchen ein Höchstanteil von 1 Prozent.[40] Aufgrund des Merit Order Effekts an der Strombörse sanken die Strompreise für die Industrie nach dem Atomausstieg kontinuierlich.[47] Da industrielle Großverbraucher aber fast komplett von der Ökostrom-Umlage ausgenommen sind, zugleich aber von fallenden Strompreisen durch den Merit-Order-Effekt profitieren, könne die EEG-Umlage laut Erik Gawel, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Leipzig, kaum für eine etwaige Abwanderung von Betrieben ins Ausland verantwortlich gemacht werden.[48] Zahlungsbereitschaft der Bevölkerung Die Bevölkerung zeigt sich bereit, vorübergehend höhere Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu tragen. Nach einer Forsa-Umfrage vom August 2007 möchten mehr als drei Viertel der Deutschen (77 %) persönlich erneuerbare Energien nutzen, selbst wenn dies mit höheren Kosten oder Investitionen verbunden wäre. Auch bei Niedrigverdienern mit weniger als 1000 Euro Nettoeinkommen sind mehr als zwei Drittel (69 %) zu Mehrkosten bereit. Bei den Haushalten mit über 3000 Euro Nettoeinkommen sind es sogar 87 %.[49] Eine repräsentativen Umfrage von TNS Infratest aus dem Jahr 2011 zufolge, ist eine große Mehrheit der Bürger bereit, Mehrkosten für die Förderung der Erneuerbaren Energien zu tragen: Laut TNS Infratest halten mehr als drei Viertel (79,4 Prozent) der Befragten die derzeitige Umlage von 3,5 Cent pro kWh für "angemessen" oder sogar für "zu niedrig", nur 15 Prozent schätzen sie als „zu hoch“ ein.[50] Wettbewerbsfähigkeit Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE)[51] könnten erneuerbare Energien in absehbarer Zeit gegenüber konventionellen Technologien wirtschaftlich wettbewerbsfähig werden. Die Forscher analysierten die aktuellen Stromgestehungskosten verschiedener erneuerbarer Energietechnologien und zogen anhand von Lernkurven Rückschlüsse auf die zukünftige Kostenentwicklung. Bei durchschnittlichen Stromgestehungskosten im konventionellen Kraftwerkspark von derzeit rund 6 Cent pro Kilowattstunde (im Jahr 2030: 10 Cent pro kWh) seien manche Onshore-Windkraftanlagen an besonders guten Standorten schon heute annähernd wettbewerbsfähig (6 bis 8 Cent pro kWh). Offshore-Anlagen verzeichnen trotz einer höheren Anzahl Volllaststunden deutlich höhere Stromgestehungskosten (zwischen 10 und 14 Cent pro kWh) aufgrund ihrer höheren Betriebskosten und teureren Installation an Meeresstandorten. Doch könnten aufgrund der erwarteten Lernkurven auch diese Anlagen ebenso wie Photovoltaik-Kleinanlagen in Deutschland (heute gut 34 Cent pro kWh) und solarthermische Kraftwerke in Spanien (derzeit im Schnitt 19 Cent pro kWh) bis 2030 mit den Stromgestehungskosten des konventionellen Kraftwerksparks mithalten. Vermeidung externer Kosten Erneuerbare Energien vermeiden gesellschaftliche Kosten z.B. durch Folgeschäden durch Luftschadstoffe oder durch Klimaschäden. Würden nur die Folgeschäden durch Luftschadstoffe in die Strompreise einberechnet, wäre eine Kilowattstunde Kohlestrom etwa 6 bis 8 Cent teurer, im Vergleich zu lediglich ca. 0,1 Cent bei der Windkraft und ca. 0,6 bis 1 Cent bei der Photovoltaik, wie ein Gutachten des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ermittelte. Im Jahr 2007 sparten allein im Strombereich die erneuerbaren Energien damit volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von ca. 5,8 Mrd. Euro ein – mehr, als ihre Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kostete (4,3 Milliarden Euro).[55] Im Jahr 2011 vermieden die erneuerbaren Energien externe Kosten in Höhe von ca. 9 Mrd. Euro und sparten zusätzlich fossile Brennstoffimporte im Wert von 11 Mrd. Euro ein. Preissenkender Effekt an der Strombörse Die energieintensive Wirtschaft profitiert sogar von sinkenden Strombeschaffungskosten, die sich durch den preisdämpfenden Effekt der Erneuerbaren Energien an der Strombörse ergeben (Merit-Order-Effekt).[57] Der Preis für Strom wird an der Börse durch das jeweils teuerste Kraftwerk bestimmt, das noch benötigt wird, um die Stromnachfrage zu decken. Die vorrangige Einspeisung von (subventioniertem) erneuerbaren Strom verringert die Nachfrage nach anders erzeugtem Strom. Die teuersten Kraftwerke werden daher weniger eingesetzt, weswegen der Preis für den an der Börse gehandelten Strom entsprechend sinkt. Nach einer Studie des Fraunhofer ISI bewirkte Strom aus Erneuerbaren Energien allein im Jahr 2010 eine Reduzierung des Börsenstrompreises um gut 0,5 ct/kWh, was einer Entlastung in Höhe von rund 2,8 Milliarden Euro entspricht. Die Entlastung für stromintensive Unternehmen war daher in vielen Fällen höher als die Belastung durch die EEG-Umlage, von der viele stromintensive Branchen weitgehend oder vollständig ausgenommen sind.[58] Ein Gutachten des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) bestätigte, „dass durch die Förderung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien der Großhandelspreis von Strom sinkt“, in der Folge „auch die Strombezugskosten der besonders stromintensiven Unternehmen“.[59] Laut einer Studie des Instituts für ZukunftsEnergiesysteme, die Uwe Leprich im Januar 2012 vorstellte, senkte im Jahr 2011 alleine die Photovoltaik den durchschnittlichen Börsenpreis um bis zu 10 %, während der Mittagsstunde um bis zu 40 %. Im Tagesschnitt entspricht dies einem Rückgang der Börsenstrompreise von 0,4 bis 0,6 ct/kWh von Daraus ergibt sich für dieses Jahr ein preissenkender Effekt von 520 bis 840 Mio. Euro. Allerdings komme dies vor allem die energieintensive Industrie zu Gute, da diese größtenteils von der Zahlung der EEGUmlage befreit ist, zugleich aber durch den Stromkauf an der Börse von der dortigen Preissenkung profitiere, während Haushaltskunden an ihre Stromverträge gebunden seien. Würde dieser Effekt korrigiert, würden die Haushaltsstrompreise um 0,11 bis 0,175 ct/kWh gesenkt werden können.[60][61] Vergleich der Kosten zu Gewinnen der Stromkonzerne [Bearbeiten] Die gesamte Ökostrom-Förderung in Deutschland ist viermal niedriger als die Profite der großen Stromkonzerne, so die Studie „Stromwatch 3: Energiekonzerne in Deutschland“ von Wissenschaftlern des Saarbrücker IZES. Die Gewinne der Stromversorger lägen außerdem über denen anderer großer Unternehmen. Allein mit seinem Strombereich erwirtschafte etwa RWE eine Rendite von 26,6 Prozent. Neun Prozent wären aus Sicht der Forscher angemessen. Damit könnten die RWE-Kunden um 1,1 Cent pro Kilowattstunde entlastet werden. Der Gewinn der vier großen Energieunternehmen lag 2009 bei rund 23 Mrd. Euro, womit sich die Gewinne laut Studie seit 2002 vervierfacht haben. Zwischen 2002 und 2009 betrug der Gewinn der vier Energiekonzerne zusammen über 100 Mrd. Euro.[62] Eigentümerstruktur [Bearbeiten]