Impulse | Erneuerbare-Energien-Gesetz 3.0 von, in welcher Kombination der verschiedenen Flexibilisierungsoptionen dieser Bedarf abgedeckt wird (vgl. auch Abschnitt 2.4.1). In der hier verwendeten Modellversion werden außerdem Stromimport und -export nicht explizit modelliert. Damit wird der grenzüberschreitende Stromaustausch als Flexibilitätsoption – wie oben dargestellt: bewusst – nicht berücksichtigt. Ein weiterer in der Realität vorfindlicher Effekt, der für die hier vorgelegten Analysen nicht modelliert wurde, betrifft konventionelle Kraftwerke, die deshalb Strom produzieren, weil dieser im europäischen Strommarkt nachgefragt wird. Das führt im Unterschied zum hier verfolgten Modellierungsansatz (neben zusätzlichen CO2-Emissionen, die hier nicht im Fokus der Analyse stehen) dazu, dass in Stunden, in denen die Erneuerbaren Energien alleine die inländische Last decken können, der Strompreis dennoch nicht null wird, sondern ein niedriges positives Niveau erreicht, nämlich den Preis, zu dem es sich für diese Kraftwerke aufgrund der ausländischen Nachfrage noch zu produzieren und zu exportieren lohnt. In welchem Maße dieser Effekt im Zeitraum bis 2045 wirksam wird, hängt neben dem Umfang der noch vorhandenen konventionellen Kraftwerke von den – unsicheren – Entwicklungen der Kraftwerksparks in den Nachbarstaaten insgesamt sowie vom Netzaufbau ab. Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Erneuerbaren Energien stellt die Nicht-Abbildung des konventionellen Kraftwerksbetriebs für den Export eine leichte Unterschätzung der Erlöse dar, allerdings wäre die Berücksichtigung dieser Erlösdifferenz mit den genannten, erheblichen Unsicherheiten verbunden. Stromimport erfolgt im hier verfolgten Modellierungsansatz aus Gründen der Versorgungssicherheit, nicht marktgetrieben, denn auch dafür wären komplette Szenarien für die Entwicklung der europäischen Energiepolitiken und der resultierenden Stromerzeugungssysteme notwendig. In der Realität würde Strom vor allem dann importiert, wenn im Ausland günstigere Kraftwerke verfügbar sind als im Inland. Diese würden sich dann im Rahmen der verfügbaren Übertragungskapazitäten in die inländische Merit Order hineinschieben. Dadurch würde der Strompreis sinken, bis der Preis im Inland das ausländische Preisniveau erreicht hat. Für die Analyse der Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien bedeutet die Nichtberücksichtigung von marktgetriebenen Importen also eine leichte Überschätzung der Erlöse. Die aktuelle und absehbare Situation im Bereich des Stromaustauschs mit dem Ausland ist allerdings eher von Exporten aus Deutschland geprägt. Inwieweit sich dies in der Zukunft ändert, hängt ebenfalls von den erwähnten Unsicherheiten bei der Entwicklung der europäischen Stromversorgung und des Leitungsausbaus ab. Die Modellspezifikation für die hier präsentierten Analysen orientiert damit im Bereich der Flexibilisierungsoptionen auf die Ermittlung des Flexibilitätsbedarfs. Bezüglich des grenzüberschreitenden Stromaustauschs wurde darüber hinaus versucht, die Unsicherheiten bei den Entwicklungen der Kraftwerksparks in den anderen europäischen Ländern im Sinne einer robusten Ermittlung der Ertragsniveaus für die regenerative Stromerzeugung auszuschließen. Die jahresdurchschnittlichen spezifischen Erlöse am Strommengenmarkt für jede erneuerbare Technologie ergeben sich aus der Modellierung als Quotient aus dem gesamten Erlös der Technologie am Strommarkt in allen Stunden eines Jahres, geteilt durch die gesamte eingespeiste beziehungsweise dargebotene Strommenge: 𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠ℎ𝑒𝑒 𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸ö𝑠𝑠𝑠𝑠 = ! (𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑛𝑛! ∗ 𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑠𝑠! ) ! 𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑛𝑛! Wie aus der dargestellten Formel ersichtlich, ist der Strompreis in jeder Stunde, in der die betrachtete Technologie Strom liefern kann, von entscheidender Bedeutung für die erzielbaren Erlöse. Er hängt zum Teil über den Merit-OrderEffekt von dem Umfang der erneuerbaren Einspeisung in der betrachteten Stunde ab, wird jedoch auch durch die Annahmen zur Struktur des konventionellen Kraftwerksparks und durch die hier wirksamen Kosten (vor allem Brennstoffpreise, CO2-Preis) sowie durch die Stromnachfrage bestimmt. Diese Faktoren sind mit starken Unsicherheiten behaftet. Ein Modell zur Finanzierung der Erneuerbaren Energien im 107