BDEW zur heutigen Bekanntgabe der EEG

Werbung
15.10.2009
BDEW zur heutigen Bekanntgabe der EEG-Umlage
2010:Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien steigen
Starker Ausbau der Erneuerbaren Energien und Wirtschaftskrise führen zu Anstieg der "EEGKosten"
Berlin, 15. Oktober 2009 – Der starke Ausbau der erneuerbaren Energien wird im Jahr 2010
zu höheren Kosten führen, die über das gesetzlich festgelegte Umlageverfahren von den
Stromkunden zu tragen sind. Im Jahr 2010 müssen Verbraucher 2 Cent pro
Kilowattstunde für jede verbrauchte Kilowattstunde zur Förderung des Ausbaus der
erneuerbaren Energien zahlen. Gegenüber dem für 2009 erwarteten Wert entspricht das
einer Steigerung um rund 75 Prozent. Bereits jetzt ist abzusehen, dass die durch das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geförderten Strommengen im nächsten Jahr um rund
21,7 Prozent gegenüber 2009 steigen werden. Deshalb werden die Vergütungszahlungen an
die Betreiber von Wind-, Solarstrom- und Biomasseanlagen von rund zehn Milliarden Euro
2009 auf rund 12,7 Milliarden Euro im Jahr 2010 steigen, teilte der Bundesverband der
Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit.
"Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland ist wichtig und richtig, hat
allerdings auch seinen Preis. Das sollte ehrlich kommuniziert werden. Wir kommen jetzt in
die Phase, in der wir die erneuerbaren Energien schrittweise in den Markt integrieren
müssen", sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des
Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heute in Berlin.
Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien wirkt sich nach Angaben des BDEW auch die
aktuelle konjunkturelle Lage auf die Höhe der EEG-Umlage aus: So sinkt durch die
Wirtschaftskrise der Stromverbrauch in Deutschland. Die ermittelten EEG-Kosten müssen
daher auf einen kleineren Stromabsatz aufgeteilt werden. Zudem wirkt sich auch der durch die
Wirtschaftskrise gesunkene Börsenpreis für Strom steigernd auf die EEG-Umlage aus, denn
damit sinken trotz gesetzlich fixierter Vergütungszahlungen an die Anlagenbetreiber die
Vermarktungserlöse der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) beim Verkauf der EEGStrommengen an der Leipziger Strombörse EEX.
Einen wichtigen kostendämpfenden Effekt hat hingegen die im Juli 2009 vom Deutschen
Bundestag verabschiedete Umstellung des so genannten Wälzungsmechanismus: Diese
Umstellung führt zu Kosteneinsparungen und erhöht die Transparenz des EEG deutlich. Für
die Unternehmen bringt die Verordnung darüber hinaus Effizienzsteigerungen und
Planungssicherheit, denn mit der Abschaffung der physikalischen Wälzung entfällt das
Prognoserisiko, da sie keinen hinsichtlich der Menge monatlich schwankenden EEG-Strom
mehr abnehmen müssen.
Die EEG-Umlage tritt mit der Umstellung des Wälzungsmechanismus durch die
Ausgleichsmechanismusverordnung an die Stelle der bisherigen EEG-Mehrkosten, die die
Vertriebe in ihre Preise einkalkuliert haben. Durch die jetzt veröffentlichte EEG-Umlage
steigt der bisherige Kostenbestandteil "EEG-Mehrkosten" des Haushaltskundenpreises.
Die Bildung des Strompreises für Haushaltskunden beruht jedoch auf mehreren
Faktoren: Neben den Kosten für die Beschaffung von Strom haben auch die
Netzentgelte (2009: ca. 24 Prozent) und staatliche Belastungen (Umsatzsteuer,
Stromsteuer, Konzessionsabgabe und Umlagen (2009: ca. 39 Prozent) Einfluss auf die
Strompreise für Haushaltskunden. Inwieweit die erhöhte EEG-Umlage kompensiert
werden kann, hängt von der Entwicklung der anderen Faktoren des Strompreises ab.
Herunterladen