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Pressemitteilung
15 – 2014 - Sperrfrist: keine• Veröffentlichung honorarfrei • Belegexemplar oder Verlinkungshinweis
willkommen
Gesichter der IT in der Hauptstadtregion
Informations- und Telekommunikationstechnologien der Hauptstadtregion haben sich zu einer der
branchenübergreifenden Schlüsselindustrie entwickelt. Im Fokus der Öffentlichkeit standen bisher
Lösungen, Dienstleistungen und Services. Der SIBB e.V. als Branchenverband der IT-Wirtschaft in
Berlin und Brandenburg stellt mit der Serie „Gesichter der IT in der Hauptstadtregion“ die
Menschen hinter den Dienstleistungen und Lösungen vor. Persönlichkeiten, die mit ihrer Arbeit
heute alle Wirtschaftsbereiche, aber auch den privaten Bereich direkt beeinflussen und
Herausragendes leisten: „Die IT- und Softwarewelt ist längst nicht so abstrakt wie viele noch immer
glauben. Dahinter stehen Charaktere mit den unterschiedlichsten Geschichten, die eines eint:
Prozesse, Vorgänge und Abläufe zu optimieren, zu vereinfachen und Datensicherheit zu schaffen, “
so René Ebert, Geschäftsführer des Verbandes. „Dies zu erzählen, ihre Ansichten und Motivationen
der Tätigkeit in der IT-Wirtschaft darzustellen, soll das Verständnis für ihre Arbeitswelt wecken und
andere motivieren, selbst eine berufliche Perspektive in dieser Zukunftsbranche zu suchen.“
Teil 2: Jens Tamm: IT und Journalismus haben vieles gemein
Kleinmachnow. Eigentlich war für den General Manager der Interoute GmbH in Kleinmachnow, Jens
Tamm, der berufliche Weg relativ klar vorgezeichnet. Nach seinem Studium der Politikwissenschaften
und Volkswirtschaftslehre gehörte der geborene Grömitzer und seit 1993 in Berlin lebende Tamm zu
zehn auserwählten Bewerbern, die zum Aufnahmegespräch in der Axel-Springer-Journalistenschule
eingeladen wurden. „Es hat nicht geklappt, eine bestimmte Frage des Eignungstests habe ich nicht
wirklich zufriedenstellend beantwortet“, erinnert sich verschmitzt lachend der 44-jährige. Für ihn
kein Beinbruch, denn er startete unmittelbar seine berufliche Karriere in einer Berliner
Werbeagentur, die ihm die ersten Berührungspunkte zur IT-Welt brachte.
Nach dem Niedergang der Agentur wechselte er zum ehemaligen Kunden Strato und war hier
zuständig für neue Mehrwertservices. Er bezeichnet seine nächsten Berufsjahre selbst als verrückte,
wilde Zeit. Nach nur zwei Jahren kündigte er und gründete 1999 gemeinsam mit Marc A. Ullrich
(Gründer der Strato AG) sein erstes Start-up – die livingNet Medien AG in Berlin. Die Idee war, die
Attraktivität von Webseiten durch kostengünstige Dienstleistungen in den Bereichen Marketing,
Design und Content zu steigern. Wenn heute Shops, interaktive Module, News und selbst
Wetterberichte integraler Bestandteil von Webseiten sind, betraten sie damals völliges Neuland.
„Wir wollten einen Marktplatz für Werbung im Internet etablieren. Es stellte sich jedoch heraus, dass
wir mit unserer Technologie einfach zu früh waren, und so haben wir nach anderthalb Jahren
verkauft und sind mit einem blauen Auge davon gekommen.“
Der IT-Wirtschaft blieb er fortan treu. 2001 nahm er beim Hosting-Anbieter PSINet seine Arbeit auf.
Dort baute er als Partner-Manager strategische Kooperationen und Technologiepartnerschaften
unter anderem mit HP, IBM sowie Agenturen und Systemintegratoren auf. Seit 2003 und bis zur
Übernahme des Unternehmens durch Interoute war Tamm Sales Manager und Leiter des Key
Account Teams von PSINet. 2005 kaufte Interoute das Unternehmen. Vor seinem Wechsel an die
Spitze von Interoute in Deutschland und Österreich bekleidete er unterschiedliche
Führungspositionen im Unternehmen. Seit 2006 war er Sales Director und stellvertretender Country
Manager. 2007 zog er mit der gesamten Mannschaft in den Europarc Dreilinden. 2011 stieg der 44jährige zum Country-Manager Deutschland und Österreich auf.
„Heute weiß ich, dass Journalismus und IT gar nicht so weit auseinanderliegen“, blickt Tamm auf
seine eigene Entwicklung. „Auf beiden Feldern gilt es Zusammenhänge zu erklären und klar zu
kommunizieren. „IT-Infrastrukturen sind erklärungsbedürftig. Unser Geschäft ist von einer
unglaublichen Dynamik geprägt, die Rechner unserer Kunden müssen immer größere
Kundenanstürme bewältigen, Ausfälle darf es nicht geben. Daher sind ein enger Kontakt zu den
Kunden und das ständige Ausloten der Bedürfnisse von enormer Bedeutung und fordern das
Gespräch. Daher mache ich heute im weitesten Sinne einen Kommunikationsjob. Ich muss nicht nur
auf die Einhaltung von Budgets achten, Marketingaktivitäten freigeben oder unseren über 100
Mitarbeitern in den sechs deutschen und österreichischen Büros Richtung geben und
Ansprechpartner sein. Ich stehe ständig in engem Kontakt mit unserer Londoner Zentrale, aber auch
unseren sogenannten Network Operations Centern in Prag und Sofia. Das ist pure Kommunikation.“
Und genau dieser Kommunikationsjob bedient sich ebenfalls der IT. Während Jens Tamm in den
Anfangsjahren regelmäßig von Kunde zu Kunde, von Büro zu Büro, von Standort zu Standort reiste,
nutzt das Unternehmen heute die modernsten Videokonferenzensysteme, die zum eigenen
Unternehmensportfolio gehören: „Damit ist die Welt schon kleiner geworden - und flexibler. Was
aber nicht heißt, dass wir nur noch virtuell miteinander verkehren.“ Er versteht sich als Vermittler
zwischen den Welten. Er will Teams zusammenbringen. Auch im Unternehmen ist ihm der Mix aus
jungen und erfahrenen Mitarbeitern wichtig. Genauso wie die internen Netzwerke, „denn es geht
nicht nur darum, den Kunden zu überzeugen. Wenn du deine Mitarbeiter nicht mitnimmst, hast du
keine Chance“. Und er muss sich stets und ständig auf die unterschiedlichsten Charaktere und
Menschen einstellen. Auch die Vielfalt der Kunden, die Interoute betreut- Logistiker, Fashionisten,
Airliner, Automotive- und Healthcare-Firmen, Retailer, Chemie- oder Medienunternehmen – macht
nach seine Worten die Spannung im Job aus. Immer wieder in Probleme anderer einzusteigen,
interessiert zu bleiben und sich damit auseinanderzusetzen, lässt dem menschlichen Faktor und der
Kommunikation viel Raum. „Wichtig ist für mich eine intensive Netzwerkarbeit außerhalb des
Unternehmens, so wie in unserem Branchenverband SIBB. Der regelmäßige Austausch mit
Branchenkollegen gibt uns die Chance, über Trends und Marktentwicklungen zu sprechen, Kontakte
zu knüpfen und zu pflegen.”
Bei allem Wissen und Können auf dem Gebiet der IT sieht der Manager seine eigene Branche auch
mit kritischem Blick: „Mich ärgert, dass die IT sich mit ihrer Sprache absichtlich kompliziert macht.
Außerdem stellt sich doch die Frage, braucht man all diese Entwicklungen überhaupt, erfüllt jede
entwickelte App auch tatsächlich einen nützlichen Zweck? Das bezweifle ich. IT-Lösungen sollen sich
angenehm ins Arbeitsleben integrieren, IT soll helfen, stützen, standardisieren. Das sollten wir aus
Kundensicht ständig hinterfragen! Und auch deshalb bin ich kein Freund von Fördermitteln und der
aktuellen Förderpolitik. Ein Unternehmen sollte aus sich selbst herauswachsen, gesund, strategisch,
mit dem richtigen Produkt. So wie es in der ´old economy´ gang und gäbe ist.“
Ein „normales“ soziales Leben neben der virtuellen Welt spielt daher in seinen Augen eine
entscheidende Rolle. Einen facebook-Account, um „Freunde“ zu treffen, braucht er nicht. Auch die
viel propagierte 24-Stunden-Erreichbarkeit hält er für Unsinn. Kino, Fußball, Sauna, ein
Ferienhausurlaub oder eine Katamaran-Fahrt – all das sind Dinge, die er schätzt. Den Satz „home ist
home und office ist office“ lebt er. Und wenn seine beiden 12- und 9 jährigen Kinder fragen, womit er
sein Geld verdient, erklärt er dies ganz bildhaft: „Euer Großvater hat Straßen gebaut. Auch ich baue
Straßen – nur virtuelle.“ Und erklärt am Beispiel einer TV-Nachrichtensendung, dass das
eingeblendete Bild aus den Auslandsstudios über die Interoute-Glasfaserkabel übertragen wird.
Nicht viele wissen im Übrigen, dass Jens Tamm vor 20 Jahren einer der Mitbegründer der Stiftung für
krebskranke Tschernobyl-Kinder in Berlin war - eine Herzensangelegenheit von ihm. „Wir haben
Kinder eingeladen, die in Berlin operiert wurden, Therapien ermöglicht, vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe
geleistet und viel Geld eingesammelt.“
Wenn Tamm über Tamm spricht, beschreibt er einen extrovertierten, fokussierten und strukturierten
Teamplayer, der auch Nein sagen kann und für den Job und Privatleben im Einklang stehen müssen.
Dazu lässt sich nur noch ergänzen: authentisch in seiner Art, ehrlich und mit wachem Blick dafür,
dass IT nicht geißelt, sondern Nutzen und Qualität in Arbeits- und Lebenszeit bringt.
Hintergrund
Über den IT‐Branchenverband SIBB e. V.
1992 gründeten engagierte Unternehmer den Verband als Software-Initiative Berlin Brandenburg.
Heute ist der SIBB e.V. etablierter Partner der gesamten Branche in der Hauptstadtregion und
Mitgestalter der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Er ist Interessenverband für
Unternehmen der IT- und Internetwirtschaft in Berlin und Brandenburg. Der SIBB e.V. vernetzt die
Akteure der Branche und vertritt ihre Interessen in Politik und Gesellschaft. Der Verband sorgt für
einen aktiven Austausch über die Branchengrenzen hinaus. Zahlreiche Veranstaltungen des Verbands
fördern Austausch, Kooperation und Wissenszuwachs. Zum regelmäßigen Angebot gehören Foren,
Netzwerke, Stammtische und kompakte Seminare. SIBB-Kongresse und Messeauftritte bilden
Höhepunkte des Jahres. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören IT-Dienstleister und SoftwareAnbieter, Telekommunikationsunternehmen, Unternehmen der digitalen Wirtschaft sowie
Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Etablierte Institutionen und namhafte Unternehmen
finden sich ebenso darunter wie Startups.
SIBB region ist das Netzwerk für die IT- und Internetwirtschaft in Brandenburg und Bestandteil des
SIBB e.V. und hat seinen Sitz in Wildau. Das Netzwerk SIBB region wird vom Ministerium für
Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg im Rahmen der
Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) aus Mitteln des
Bundes und des Landes Brandenburg gefördert.
Über Interoute
Interoute besitzt und betreibt das dichteste Sprach- und Datennetzwerk innerhalb der Europäischen
Union. Das Next Generation Netzwerk erstreckt sich von London nach Warschau, von Stockholm bis
Sizilien und darüber hinaus bis in die Türkei. Neun Unterseekabel-Landestationen markieren die
Anschlusspunkte an Europa. In westlicher Richtung führt das Netzwerk zu den wichtigsten
nordamerikanischen Telekommunikationsknoten, an seinem östlichen Ende schließt das Netzwerk
den Nahen Osten über Dubai an Europa an. Im Süden verbindet Interoute den afrikanischen
Kontinent direkt mit Europa – von Kapstadt bis Tunis.
Pressekontakt:
Presse & Marketing • Agentur für integrierte Kommunikation
Ines Weitermann
Schulzenstraße 4 • 14532 Stahnsdorf • Tel: 03329 – 691847
E‐Mail: [email protected]
Weitere Informationen:
SIBB region • Freiheitstr. 124/126 • 15745 Wildau • Tel.: 03375 / 5237652
www.sibb.de
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