Übungen zur Algebra I, Blatt 11 *-Aufgaben sind Zusatzaufgaben und bringen Bonuspunkte. Aufgabe 41: (Punkte 4+4+4+4+2+6=24) (i) Sei K ⊂ L eine endliche Körpererweiterung vom Grad [L : K] = 2k . Sei f ∈ K[X] ein Polynom vom Grad 3, das in L eine Nullstelle besitzt. Zeige, dass f eine Nullstelle in K hat. (ii) Sei K ein Körper und sei K(X) = Quot(K[X]). Zeige: [K(X) : K(X n )] = n für alle n ≥ 1. √ √ (iii) Seien p1 , ..., pn paarweise verschiedene Primzahlen und sei K := Q( p1 , ..., pn ). Bestimme den Grad der Erweiterung Q ⊂ K. (iv) Seien K ⊂ L eine Körpererweiterung und α, β ∈ L zwei Elemente. Setze [K(α) : K] = n und [K(β) : K] = m. Angenommen n und m sind teilerfremd, zeige, dass [K(α, β) : K] = nm gilt. √ √ (v) Bestimme den Grad von Q( 3 2, 2) über Q. (vi) Zeige: Für alle n ≥ 1 existiert eine Erweiterung Q ⊂ K vom Grad n. Hinweis: Benutze Aufgabe 34. Aufgabe 42: (Punkte 3+2+4+3=12) (i) Sei K ⊂ L eine Köpererweiterung und sei α ∈ L transzendent über K. Zeige, dass der Körper K(α) isomorph zu K(X) ist. Hinweis: Betrachte die natürliche Abbildung K[X] → K(α), P 7→ P (α) und benutze die universelle Eigenschaft des Quotientenkörpers. (ii) Seien K ⊂ L eine Körpererweiterung und P ∈ K[X] ein irreduzibles Polynom. Zeige: Sind α, β ∈ L zwei Nullstellen von P , so sind die Körper K(α) und K(β) isomorph. (iii) Sei P ∈ Q[X] ein irreduzibles Polynom. Zeige, dass P nur einfache Nullstellen in C hat (siehe Aufgabe 39 für die Definition). Hinweis: Zeige zunächst dass P und P 0 (die Ableitung von P ) teilerfremd sind. Dann benutze Aufgabe 27 (Lemma von Bezout). 1 (iv) Sei K ein Körper mit Char(K) = p eine Primzahl. Sei K(X) = Quot(K[X]) und setze y = X p . Zeige, dass P = X p − y das Minimalpolynom von X über K(y) ist. Was sind die Nullstellen von P in K(X) ? *Aufgabe 43: (Punkte 3+4+4+1+3+5+3+1=24) Eine Menge X heißt abzählbar, falls eine surjektive Abbildung N → X existiert. (i) Zeige, dass N2 abzählbar ist. S (ii) Seien X eine Menge und Xn ⊂ X eine Teilmenge für alle n ∈ N mit n∈N Xn = X. Zeige: Ist Xn abzählbar für alle n ∈ N, so ist X abzählbar. Folgere: Eine abzählbare Vereinigung abzählbarer Mengen ist abzählbar. Hinweis: Sei fn : N → Xn eine Surjektion. Konstruiere eine Surjektion N2 → X und benutze (i). (iii) Sei X eine Menge. Zeige, dass es keine surjektive Abbildung X → P(X) gibt, wobei P(X) die Potenzmenge von X ist. Hinweis: Für eine Abbildung f : X → P(X), betrachte die Menge A := {x ∈ X, x ∈ / f (x)}. (iv) Folgere, dass P(N) nicht abzählbar ist. (v) Sei X eine Menge. Konstruiere eine Bijektion {0, 1}X → P(X). (vi) Zeige, dass R nicht abzählbar ist. Hinweis: Sei x ∈ [0, 1[ eine reelle Zahl und sei x = 0, a1 a2 a3 ... ihre Dezimalbruchentwicklung. Dies liefert eine Abbildung f : [0, 1[→ {0, 1, ..., 9}N . Bestimme das Bild von f und zeige, dass es unabzählbar ist (benutze (iv) und (v)). (vii) Sei A die Menge der komplexen Zahlen, die algebraisch über Q sind. Zeige, dass A abzählbar ist. Hinweis:S Für alle P ∈ Q[X] sei N (P ) die Menge der Nullstellen von P in C. Zeige: A = P ∈Q[X] N (P ) und benutze (ii). (viii) Folgere: Die Menge der komplexen Zahlen, die transzendent über Q sind, ist unabzählbar. 2