Benjamin Plume INNOVATIONSFORUM Bericht über allmaxx.de Im Rahmen des Innovationsforums 2000 wird darum gebeten, sich eine Lieblingsfirma aus der Menge der sich repräsentierenden Firmen auszuwählen und deren Geschäftsfeld bzw. Produkt näher vorzustellen. Dies soll in Form eines Berichtes erfolgen, welcher neben einer kurzen Beschreibung auch weitere Vorschläge für die weitere Entwicklung des Produktes enthalten soll. Meine "Lieblingsfirma", so man diese aus dem umfangreichen Pool so einfach benennen kann, stellt die Firma unishop communications GmbH mit ihrem Produkt allmaxx.de dar. allmaxx.de ist eines unter vielen Shopping-Portalen. Bei allmaxx.de können nur Studenten (nach erfolgreicher Registrierung) Einkaufe tätigen bzw. Abonnements und Buchungen vornehmen. Mit dieser starken Einschränkung bezüglich der Zielgruppe unterscheidet sich allmaxx.de von vielen anderen Online-Shops und e-commerce Platformen. Dies trägt jedoch auch dazu bei, eine klar definierte Zielgruppe besser ansprechen zu können, z. B. durch gezielteres Marketing, als auch einen gewissen Anspruch von Exklusivität vermitteln zu können. Die als Vermittler von Kaufverträgen bzw. Servicedienstleistungen auftretende unishop GmbH soll durch Verkaufs- bzw. Vermittlungsprovisionen Umsätze erwirtschaften und später Gewinne erzielen, sie garantiert im Gegenzug den ihr verbundenen Unternehmen die Abnahme von Produkten exklusiv durch Studenten. Im Bezug auf die eingesetzte Technik handelt es sich zunächst um Standardanwendungen, sowohl im Hardwarebereich (Datenbank- und Webserver) als auch im Shopsystem (Intershop). Um den spezifischen Anforderungen des eigenen Unternehmens zu entsprechen werden eigene Modullösungen, vorwiegend Java-Applikationen und Java-Servlets, auf bestehende Systeme aufgesetzt. Durch die Verwendung vorgefertigter und etablierter Lösungen und durch die spätere, im Umfang möglichst minimale Customisierung konnten die Entwicklungskosten bisher relativ gering gehalten werden. Einzig die Weboberfläche unterscheidet sich gänzlich vom (Standard-) Onlineshop. Hier wurden Anforderungen an das Corporate Identity konsequent umgesetzt, eine Verwechslungsgefahr zu anderen e-Shops besteht nicht. allmaxx.de wurde als Shopping-Portal für Studenten zunächst nur in Deutschland umgesetzt. Internationale Pendants bzw. Schwesterunternehmen, die auch in anderen Ländern diese kaufkräftige Zielgruppe ansprechen und deren Konsum an sich binden können, befinden sich möglicherweise gerade im Aufbau. Für die weitere Entwicklung des Studenten-Portals allmaxx.de sind mir mehrere Ideen eingefallen, die jedoch eher abseits der technischen Entwicklung stehen: Positionierung als Finanzdienstleister und -abwicklungsunternehmen, Kundenbindung und Produkterweiterung durch einen Communityservice, Zusammenarbeit mit Unternehmen der gleichen Zielgruppe. Finanzen: Zum Zeitpunkt des Vortrages wurde die gesamte Abrechnung und das Inkasso durch die externen Unternehmen selbst durchgeführt. Die Durchführung der genannten Dienstleistungen innerhalb des eigenen Unternehmens würde jedoch einige Vorteile mit sich bringen. Zunächst wird ein regelmäßiger Geldfluß erreicht, Zahlungen von Studenten gehen beim Unternehmen ein und werden an die Dienstleister bzw. Produktlieferanten abzüglich Bearbeitungskosten weitergeleitet. Die durch die hauseigenene Finanzabteilung generierten Daten ermöglichen die Auswertung und Weiterverarbeitung von Kudenprofilen, somit ließen sich Aussagen bzgl. Kaufkraft, Umsatz, Zahlungsgewohnheiten und verfügbares Einkommen für weitere Marketingaktivitäten nutzen. Die Einführung von Kundenkonten (Finanzierung) auf Basis der bisherigen Umsätze bzw. unter Berücksichtigung der Bonität des einzelnen Studenten könnten zu weiteren (Zins-)Einnahmen und zur stärkeren Kundenbindung führen. Auch eine Kooperation mit einer "Studenten-" Bank ist hier denkbar. Das bisherige Modell der externen Zahlungsabwicklung berücksichtigt dieses noch nicht. Community: Das Shopping-Portal ist für Studenten insbesondere durch günstige Preise attraktiv. Die ständige Beobachtung von Sonderangeboten des gesamten deutschen Marktes und ein späteres Angebot dieser auf allmaxx.de scheint für das Unternehmen selbst jedoch schwer machbar. Auf der Suche nach günstigen Angeboten für die Studentengruppe sollte sich das Unternehmen "Insiderwissen" seiner Nutzer zur Hilfe nehmen. Durch die Einführung einer Community, z.B. in Form eines Message-Boards, könnte den Studenten die Möglichkeit gegeben werden, andere Nutzer auf aktuelle Angebote regionaler Unternehmen hinzuweisen. Auf diese Informationen können alle registrierten Nutzer zugreifen, die exklusiven Inhalte über günstige Angebote fördern den mehrmaligen Besuch der Shopseiten und den Gruppengedanken der Studenten "Hier ist es günstig". Die externe Sammlung von Angeboten wird durch eine hauseigene Redaktion bearbeitet und für die Masse attraktive (und provisionsbringende) Artikel in den Shop eingepflegt. Dies stellt keinen Ersatz zu bisherigen Kooperationsbestrebungen mit Unternehmen dar, es ermöglicht jedoch die parallele Anbahnung stets aktueller neuer Geschäftsmöglichkeiten mit generellem Interesse der Nutzer. Zusammenarbeit: Insbesondere für die Erweiterung der Produktpalette sollten Kooperationen mit Unternehmen angestrebt werden, deren Name oder Produkt der Zielgruppe bereits bekannt ist. Eine Überprüfung des Reiseangebots von allmaxx.de mit dem des Studentenreisebüros STA brachte erhebliche Preisunterschiede, leider zu Lasten von allmaxx.de, hervor. Hier sehe ich einen ersten Ansatz, da neben den dann günstigen Preisen auch der Wiedererkennungsfaktor eine Rolle bei der Kaufentscheidung spielen wird. Bei größeren Nutzerzahlen ist es vielleicht auch möglich, exklusive Angebote speziell für Studenten zu erstellen: günstiger Stromtarif statt 0815-Anschluß, Studententarif für Mobiltelefone (auch bei anderen als bisherigen Anbietern), BVG-Ticket zum richtigen Studentenpreis exklusiv für allmaxx.de Kunden (teilweise subventioniert?). Ein echter Marketingansatz wäre für mich auch das Angebot von Produkten anderer "junger" Unternehmen, die möglichst auch von Studenten geleitet werden. Hier ist Gruppenidentität nur eine Möglichkeit, Kunden zu gewinnen und während des Studentenlebens zu halten...