Exzerpt Kapitel 5

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Carver & Scheier, Chapter 5: Needs and Motives
Basic Theoretical Elements
Bedürfnisse und Motive beeinflussen nicht nur Gedanken und Handlungen von Personen,
sondern sie definieren Persönlichkeit
Bedürfnisse:
Internaler Zustand, der nicht zufrieden stellend ist, weil etwas wichtiges für das Wohlbefinden
fehlt.
H. Murray (1938):
- primäre / biologische Bedürfnisse
- sekundäre / psychogene B.
B. sind zielgerichtet, d.h. beziehen sich immer auf ein Objekt
B. haben eine Richtung: hin zum oder weg vom betreffenden Objekt ( annähern / vermeiden )
Motive
Mc Clelland (1984): „Motive sind Ansammlungen von Kognitionen mit affektivem Unterton,
um bevorzugte Erfahrungen und Ziele herum“
-
bedeuten eine subjektive Wahrnehmung (≠ Bedürfnis)
bringen B. näher zur Realisierung d. entsprechenden Verhaltens
nicht immer gut von B. zu unterscheiden, ,z.B. „Leistung“
Druck
Externer Einfluß auf das Motiv (nicht auf das Bedürnis)
Gilt für biologische und psychogene Bedürfnisse
Bedürfnis
Motiv
Verhalten
Druck
Bedürfnisse, Motive und Persönlichkeit
Motivationale Zustände: momentane / kurzfristige Bedürfnisse
Motivdispositionen: individuell unterschiedliche, länger überdauernde Motive (z.B.
Leistung) C&S, S. 96 (Graphik)
Murrays Motivsystem
Bereich
Bedürfnis nach…
Ehrgeiz
Objekte
Statuserhaltung
Macht
Emotionale Bindung
Informationsaustausch
Leistung, Anerkennung….
Ordnung…..
Verteidigung…
Dominanz....
Nähe, Spiel, Abweisung
…
- Jede Person hat alle diese Motive, aber in Unterschiedlicher Ausprägung.
- Das Muster dieser Motive beschreibt Persönlichkeit
- Motive können
verschmelzen ( B. nach Dominanz und Fürsorge)
einander verstärken (B. nach Ordnung und Leistung)
in Konflikt geraten (B. nach Autonomie und Intimität)
- Motive und externer Druck können sich bedingen
Motivmessung: der TAT
Manifeste Bedürfnisse : im Verhalten sichtbar
Latente Bedürfnisse : nicht direkt sichtbar, aber haben Einfluß
Apperzeption: Vorstellung auf einen externen Reiz projizieren
Validität: positiv:
- Hungrige Personen zeigen mehr essensbezogene Phantasie
- Personen zeigen nach Misserfolg höheres Bedürfnis nach Erfolg/
Leistung und umgekehrt
Problem: misst der TAT wirklich Motive oder nur Themen, die gerade wichtig sind ?
Individuelle Unterschiede in speziellen Bedürfnissen
Jedes Motiv kann in ein Annäherungsmotiv / Vermeidensmotiv geteilt werden
Leistung
Studien: Wahl der Aufgabenschwierigkeit
Atkinson (Risikowahl):
Niedriges Erfolgsmotiv (Misserfolgsmotivierte): sehr leichte oder sehr schwere Aufgaben
Hohes Erfolgsmotiv (Erfolgsmotivierte): mittlere Aufgaben, mehr Anstrengung und
Ausdauer, „diagnostische“ Items
Leistungsmotiv in
Kulturen: McClelland (1961): 23 Kulturen, von 1925-50: Korrelation zwischen
leistungsbezogenen Themen in Kinderbüchern 1925 und wirtschaftlichem Wachstum 50.
Hohen Positionen: hohes LM bei US-Präsidenten korreliert negativ mit Effektivität
Frauen: LM wirkt sich dort aus, wo Frauen ihre Werte setzen, kontrovers: haben Frauen
Angst vor Erfolg? (Elder & McInnis)
Macht
David Winter (1973)
Machtmotiv in
verantwortlichen Positionen : höhere Effektivität, stärkeres Eingreifen bei problemen
Freundschaftsmustern: Personen mit starkem Machtmotiv haben weniger einflussreiche
Freunde, unterwürfigere Ehefrauen, tendieren stärker zu aktivem,
kontrollierendem, aggressivem Verhalten in der Interaktion
Tendenz zum Narzissmus
+ Verantwortungsgefühl: gewissenhaftere, sozial akzeptable Machtausübung
— Verantwortungsgefühl: impulsive Aggressivität, Ausbeutung, Alkohol- und Drogen
Affiliation/ Geselligkeit (Zeit mit anderen verbringen)
-
hohes Bedürfnis, von anderen als freundlich,sozial kompetent eingeschätzt zu werden
Tendenz, sich Gruppendruck zu beugen
mehr Initiative für Kontakte & Freundschaften
Beziehungszufriedenheit: wenn beide Partner ähnlich hohes B. nach A. haben
Hill: verschiedene Gründe für A. : - sozialer Vergleich
- positive Stimulation
- emotionale Unterstützung
- Aufmerksamkeit bekommen
Intimität/ Nähe
Wunsch, mit anderen zu sein (als Zweck, nicht als Mittel)
im Unterschied zu A: - betont Nähe und Sich-Öffnen
- nicht „tun“, sondern „sein“ , dennoch Korrelation ~ .58
Verhalten:
- mehr 1:1- Interaktion als mit mehreren
-Offenheit: Teilen von persönlichen Themen (Hoffnungen, Ängste, Wünsche..)
- Interaktion: mehr Lächeln, Augenkontakt, wenig Dominanz
- höhere Lebenszufriedenheit (Ehe, Beruf)
- korreliert negativ mit Machtmotiv
Bedürfniskombinationen
Gehemmtes Machtmotiv: wenig B. nach Affiliation, hohes B. nach Macht und Tendenz,
dieses zu unterdrücken
- Erfolg in Führungspositionen
- Winter: erhöht Risiko, Kriege zu beginnen (historische Daten), A. wirkt dagegen
Weitere Determinanten des Verhaltens
S. Kap.4: Personen suchen verschiedene Umwelten/ Situationen auf, weil
a) sie verschiedene Bedürfnisse haben und
b) verschiedene Situationen verschiene Valenzen für Personen haben
Personen können verschiedene Wege einschlagen, um dasselbe Bedürfnis zu befriedigen
McClelland:
a) die B.stärke sagt vorher, wie häufig eine Person handlungen ausführt, die in
irgendeiner Weise das Bedürfnis befriedigt
b) Wert/ Valenz bestimmt die Wahl in einem bestimmten Bereich
Erwartung
Fähigkeiten
Methoden der „Personologie“
Murray : nur idiographische Untersuchung ermöglicht es, den Menschen „als Ganzes“ zu
verstehen, Persönlichkeit = Geschichte der Persönlichkeit
Erikson dachte auch so
Assessment
TAT:
- großer Aufwand
- niedrige interne Konsistenz und Test-Retest-Reliabilität
( könnte daran liegen, dass man versucht, nicht immer die gleichen oder ähnliche
Geschichten zu erzählen)
- misst implizite/ evtl. unbewusste Motive, die als Dispositionen über längere Zeit
wirksam sind
Fragebogen, z.B. PRF
- misst 20 Bedürfnisse aus Murrays Liste
- selbstbeurteilt
- misst spezielle Handlungsziele, also eher Valenzen
Big Five
PRF- Skalen stimmen teilweise, aber nicht völlig mit den Big Five überein
(z.B lädt das B. nach Dominanz auf Extravsion, Offenheit und Verträglichkeit)
=> Eigenschaften (Traits) ≠ Motive:
Winter (1998):
Motive sind grundlegende Ziele / Wünsche
Eigenschaften kanalisieren, wie diese zum Ausdruck kommen
Studie: B. nach Intimität wirkt sich bei Introvertierten/ Extravertierten verschieden aus
(I. haben mehr Probleme, wenn sie ein hohes B. nach Intimität haben)
Verhaltensprobleme u. –veränderung
Machtmotiv => Alkoholmissbrauch , Alternativen zur Machtausübung
Motivation: Leistungsmotivation erhöhen
Kritik
+ zeigt Prozesse, wie Dispositionen Verhalten beeinflusst
+ intuitiv einleuchtend, dass Personen unterschiedlich sind in ihren Motiven
+ integriert dispositionelle und situationale Einflüsse auf das Verhalten
- willkürlich, welche Motive (obwohl: Konvergenz der Befunde)
- zu wenig beachtet, dass nicht immer nur ein Motiv das Verhalten beeinflusst
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