Weltwirtschafts-Modell der Dreigliederung, das durch folgende Einrichtungen Trennung von Arbeit und Einkommen bewirkt: Stand Dezember 2011 Im Rechtsleben (Idee Gleichheit; Schutz des Schwachen vor Stärkeren, Souverän: alle Bürger) - Aufgabenabgrenzung zwischen drei Lebensbereichen i.d. Verfassung festlegen, d.h. alle Kultur- und Wirtschaftsfragen der Selbstverwaltung der anderen Bereiche überantworten und die überflüssigen Verwaltungen im Staatsbereich auflösen (Wirtschaftsministerium, Kulturministerium...) - gesetzliche Grundlagen dafür schaffen, dass Arbeit, Boden u. Kapital als dem Gemeinwohl verpflichtete Rechte verankert werden und damit Verhinderung ihrer „Entartung“ i.S.v. „Schein-Waren/-Werten“, vor allem: - 1. Boden: Verwandlung bzw. Trennung des Privateigentums in ein zeitlich beschränktes Nutzungseigentum für Boden und Unternehmen und in ein „Rest“Privateigentum - Abschaffung aller Einkommenssteuern, Vermögenssteuern, Erbschaftssteuern, Einführung der Konsum- und Ausgabensteuer („Bankeinlage ist Ausgabe“) Das wird ein gesunder Weg sein zur Sozialisierung des Kapitals, wenn wir dasjenige, was sich heute als Kapitalien im Erbschaftsrecht, im Entstehen von Renten, von Müßiggängerrecht, von anderen überflüssigen Rechten, was so sich aufhäuft in Kapitalien, in Fluß bringen im sozialen Organismus. Darauf kommt es an. Wir brauchen gar nicht einmal zu sagen: Privateigentum muß Gesellschaftseigentum werden. Der Eigentumsbegriff wird überhaupt keinen Sinn haben. So wenig wird er einen Sinn haben, wie es einen Sinn haben würde, wenn sich in meinem Leibe an einzelnen Stellen Blutzuschüsse anhäufen würden. Das Blut muß in Zirkulation sein. Das, was Kapital ist, muß von den Fähigen zu den Fähigen gehen. 330.98 - 2. Arbeit: Grenzziehung „Ressourcen-Verbrauch“, z.B. im Arbeitsrecht muss die Arbeitszeit nach Branchen eine gesetzmäßige Festlegung und im Bereich Natur und Umwelt der Naturverbrauch eine Begrenzung weltweit erfahren: Wenn ineinander arbeitet Handarbeit und Geistesarbeit, dann würde auf der ganzen Erde, wenn jeder seinen Teil Handarbeit verrichten würde kein Mensch mehr als 3 bis 4 Stunden handzuarbeiten brauchen. Was über 3 bis 4 Stunden hinaus handgearbeitet wird, das bewirken nicht die in der Menschheitsentwicklung liegenden Notwendigkeiten, das bewirken die Faulenzer und Rentengenießer. 192.140f - 3. Kapital: Neuordnung der Aufgaben des Staates und der Wirtschaft im Bereich Währung, z.B. Gebot der Koppelung der Kreditschöpfung an die Produktionsmittel und –leistungen der Wirtschaft. Dies ist vergleichbar mit der Koppelung zwischen Viehbesatz und Futterflächen in der biologischen Landwirtschaft (Großvieheinheit/ha) Aber für den dreigliedrigen sozialen Organismus muß angestrebt werden, daß der Staat nicht mehr dem Geld den Wert verleiht, sondern daß das Geld seinen Wert bekommt innerhalb des wirtschaftlichen Organismus. Dann aber ist das Geld nicht mehr eine Ware, wie es heute ist. Wenn das auch versteckt ist, so ist in Wahrheit heute das Geld doch eine Ware, und zwar nur dadurch, daß ihm sein Wert aufgetragen wird durch den Staat. Aber im dreigliedrigen sozialen Organismus wird das Geld als Zirkulationsmittel nur in dem Sinne vorhanden sein, daß es gewissermaßen eine fliegende Buchhaltung ist. 331.224 - ein Erziehungseinkommen für Kinder und ein Grundeinkommen für Nichtleistungsfähige wird durch demokratische Beschlüsse vorgegeben, wobei die jeweilige wirtschaftliche Ertragslage und der Bedarf berücksichtigt wird, was durch Beratungen mit den Spitzenorganen der Wirtschaft und des Geistesleben erfolgt. Das ist aber eine primäre Tatsache, das ist etwas Fundamentales, daß eigentlich niemand in Wirklichkeit mehr verdient in irgendeinem sozialen Organismus, als die gesamte Grundrente dividiert durch die Einwohnerzahl! 189.36f Das Wohl des einzelnen hat sein Maß am Wohl aller (G.L.Dankmar, Die kulturelle Lage Europas, 1905) Im Wirtschaftsleben (Idee Brüderlichkeit; Arbeit für andere, Souverän: Unternehmer) - Aufbau einer assoziativen Wirtschaftsstruktur. Die Assoziationen haben die vorrangige Ziele: - Bedarf weltweit befriedigen, dabei - Preisgerechtigkeit (für jede wirtschaftliche Urzelle) und - gleichmäßige Verteilung der Arbeit(-skräfte) bewirken - Unternehmen bilden investive Rücklagen (vgl. „Saatgut“), führen Konsumsteuer i.S.v. staatlichen Einkommen und Einkommen für Nichtleistungsfähige ab (Kinder, Alte, Kranke...) und verteilen den Rest an Arbeitsleiter und Arbeitsleister nach einem vertraglich vorab vereinbarten Anteil - Der Impuls zur unternehmerischen Betätigung darf nicht durch ein überstarkes staatliches Hineinwirken von Mehrheitsentscheidungen unterminiert (Bürokratie) oder vorbestimmt werden (Planwirtschaft, Bolschewismus). Die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus will das Wirtschaftsleben auf seinen eigenen Boden stellen. Der marxistische Sozialismus macht den Staat zur wirtschaftlichen Organisation. Die Dreigliederung löst das Wirtschaftsleben vom Staate los. Sie kann daher nicht andere Maßnahmen ins Auge fassen als solche, die sich aus den Anforderungen des Wirtschaftslebens selbst ergeben. Dieses aber wird ertötet, wenn es auf eine zentralistisch orientierte Verwaltung aufgebaut wird; es muß hinsichtlich der Anordnung und Verrichtung der für die Produktion zu leistenden Arbeit auf der freien Initiative wirtschaftender Menschen beruhen. Verbunden mit dieser freien Initiative kann sein, daß die Früchte des Produzierens innerhalb des sozialen Organismus in der Art durch sozial gerechtfertigte Preise dem Konsumentenbedürfnisse entsprechen, wie dies in meinem vorigen Artikel gekennzeichnet ist. Die Wahrung der freien Initiative der Betriebsleitungen ist nur möglich, wenn diese nicht in eine Zentralverwaltung eingespannt sind, sondern wenn sie sich in Assoziationen zusammenschließen. Dadurch wird erreicht, daß nicht eine zentralistische Verwaltung maßgebend ist für dasjenige, was in den Betrieben geschieht; sondern es bleibt den Betrieben ihre volle Freiheit, und die soziale Orientierung des Wirtschaftskörpers geht aus den Abmachungen der selbständigen Betriebe hervor. 24.226f Im Kultur- und Geistesleben (Idee Freiheit, einzelne als Quelle von Entwicklung aller; Souverän: Individualität): Aber dasjenige, was zugrunde liegen muß, damit der Mensch arbeite, daß muß die Lust und Liebe zur Arbeit sein. Und wir kommen nicht früher zu einer sozialen Gestaltung des sozialen Organismus, als wenn wir die Methode finden, daß der Mensch arbeiten will, daß es ihm eine Selbstverständlichkeit ist, daß er arbeitet. Das kann in keiner anderen Gesellschaft geschehen, als in einer solchen Gesellschaft, in der sie von inspirierten Begriffen reden. Niemals wird in der Zukunft so wie in der Vergangenheit, wo die Dinge instinktiv und atavistisch waren, Lust und Liebe zur Arbeit die Menschen durchglühen, wenn sie die Gesellschaft nicht durchdringen mit solchen Ideen, die durch Inspiration der Eingeweihten in die Welt kommen. 296.60 Sie (Idee vom dreigliedrigen sozialen Organismus, wb) will in dem freien Geistesleben die Grundlagen schaffen, die ein Ersatz sein können für den Antrieb, der aus der persönlichen Gewinnsucht kommt. Nur in einem freien Geistesleben kann eine solche Liebe zur menschlichen gesellschaftlichen Ordnung entstehen, wie sie etwa der Künstler zu dem Entstehen seiner Werke hat. Will man aber nicht daran denken, in einem freien Geistesleben eine solche Liebe zu pflegen, so gebe man nur alles Streben nach einem Neubau der sozialen Ordnung auf. Wer daran zweifelt, daß die Menschen zu solcher Liebe erziehbar sind, der muß auch zweifeln an der Möglichkeit, den persönlichen Gewinn aus dem Wirtschaftsleben auszuschalten. Wer nicht daran glauben kann, daß ein freies Geistesleben in dem Menschen solche Liebe erzeugt, der weiß eben nicht, daß die Abhängigkeit des Geisteslebens von Staat und Wirtschaft die Sucht nach persönlichem Gewinn hervorbringt, und daß diese Sucht nicht ein elementarisches Ergebnis der Menschennatur ist. Auf diesem Irrtum beruht es, daß so häufig gesagt wird, zur Verwirklichung der Dreigliederung seien andere Menschen als die gegenwärtigen nötig. Nein, die Menschen werden durch den dreigliedrigen Organismus so erzogen, daß sie anders werden, als sie bisher durch die Staatswirtschaftsordnung waren. 24.51f Nein, es handelt sich heute darum, solchen Geist, solche Sprache, solche Christen zu finden, die nicht bloß von ethischen und von religiösen Dingen reden, sondern die so stark im Geiste sind, daß der Geist die alleralltäglichsten Dinge zu umfassen vermag. Vom Geiste aus muß gefragt werden: was soll geschehen, um den heilenden Weg aus den Verheerungen des Kapitalismus zu finden, aus den Bedrückungen, denen die menschliche Arbeitskraft ausgesetzt ist? 189.111 - Verwaltung des Nutzungseigentums, durch die Übertragung an Fähige, AltunternehmerIn hat Mitsprache- bzw. Vorschlagsrecht Jeder erwachsene Mensch entscheidet darüber was er an und wo er Einkommen für das Kultur- und Geistesleben hingeben möchte i.S. einer Schenkung Verwaltung des Geldkapitals durch den Verleih an Fähige und damit die Koppelung des Personalkredites an realwirtschaftliche, individuelle Unternehmensinitiativen