Greening our centers Auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen nachhaltigen Management als unterstützendes Element gesellschaftspolitischer Tagungsarbeit im Bereich Nachhaltigkeit Ein Vorschlag für ein gemeinsames Projekt, realisiert bei interessierten EAALCE Zentren Zuerst eine Vision für das Jahr 20202, wie Rüdiger Noll es für die Konferenz Europäischer Kirchen und für unsere Zentren vorgeschlagen hat: Gefordert und angeschoben von mehr als 66 Akademien und Zentren in Europa, sahen die Kirchen die globale Notwendigkeit, Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung vom Reden zum Tun zu bringen. Kirchen inspiriert durch die Hoffnung und den Glauben, dass das Reich Gottes uns entgegenkommen wird, veröffentlichten nicht mehr nur Denkschriften, sondern wurden in ihrem eigenen Wirtschaften selbst nachhaltig. Die Zentren der Ökumenischen Vereinigung nutzten ihren eigenen „Reichtum des Ortes“ – ähnlich wie Margunn Sandal, die scheidende Präsidentin, bei der Konferenz in Bad Boll bemerkte - ihre lokalen und regionalen Möglichkeiten, ihr kulturelles Erbe, ihre Kreativität und den Mut Ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Herausforderung und Beispiel für eine zukunftsfähige Entwicklung in gleicher Weise zu sein. So wurden – in der Vision - unsere Zentren mehr und mehr attraktiv durch die Art des Angebots an Unterkunft und Verpflegung, der Eleganz der Einfachheit, durch ihre Gastfreundschaft und nicht zuletzt ihre offene Streitbarkeit, alternative Perspektiven für die Gesellschaft und ebenso für sich selbst zu entwickeln. Energie zu sparen, Rohstoffe effizient zu nutzen und mehr erneuerbare Energien zu produzieren, als sie selbst brauchten (gleichzeitig wurde es eine Art Zusatzeinkommen). vorzügliches regionales und biologisches Essen oder die ökologische wie soziale Beschaffung wurden ein Markenzeichen für die Akademien. Firmen wurden neugierig und klopften an die Türen unserer Zentren, die daran interessiert waren, einen Markt für sozial- und umweltverträgliche Produkte zu entwickeln. Die Zentren – im Jahr 2007 kam eine überproportional große Anzahl älterer Leute - wurden attraktiv für alle Altersgruppen, für unterschiedliche Milieus. Sie waren bekannt als ein Platz von Streit und Dialog, aber ebenso als Anschauungsort für nachhaltiges Management und einen nachhaltigen Lebensstil. Bei all dem gerieten durch das Engagement der Zentren für eine unabhängige Zivilgesellschaft, mehr Partizipation und die Dezentralisierung der Strukturen (gegen die großen Energieversorgungsunternehmen) sie selbst auch ins Blickfeld der Amtskirche und in die eine oder andere Schwierigkeit. Könnte die Zukunft unserer Zentren so oder ähnlich aussehen? Zusammen mit anderen Kolleginnen und Kollegen möchten Daniel Schmid Holz und ich (Jobst Kraus) ein Projekt starten und entwickeln mit dem Arbeitstitel „Greening the centers“. Das Ziel könnte sein, unseren Zentren ein Gesicht zu geben im Bereich Klimaschutz und nachhaltiger Entwicklung, wie z. B. Im Bereich von Konferenzen und Tagungen (die Zukunft der Energieproduktion und des Energieverbrauchs in verschiedenen europäischen Ländern, die Nord-Süd Zusammenarbeit in Sachen „Stoppt den Klimawandel und bekämpft Armut“) Thematische Sommercamps und Workshops Praktische Werkstätten für Mitarbeiter (Küche, Hauswirtschaft, Finanz- und Verwaltungsbereich, etc.) im Bereich praktischen nachhaltigen Managements in unseren Häusern Die nachhaltige Orientierung in unserem eigenen Management Uns ist bewußt, dass unsere Möglichkeiten im Blick auf die Situation in unseren Zentren ziemlich unterschiedlich sind, manche haben ihr eigenes Konferenzzentrum, andere nicht. Aber jedes Zentrum – ob mit oder ohne Gebäude – kann mitmachen. Im Blick auf den Klimawandel haben wir unterschiedliche Verantwortlichkeiten und verschiedene Möglichkeiten (und national unterschiedliche Ausgangbedingungen) für konkretes Handeln. Und außerdem sollte das Engagement nicht zu einer Last für die Leitung wie die Mitarbeiter werden. Wünschenswert ist, dass langfristig entsprechende Aktivitäten integrierter Teil alltäglicher Praxis werden – und nicht additive Belastung. Verschiedene Schritte könnten sein: Eine Art Erhebung, sehr grob: versiegelte Fläche, genutzte Quadratmeter, jährlicher Energieverbrauch (Heizung, Elektrizität, Sprit), jährliche Ausgaben für Beschaffung (Papier, Lebensmittel, Autos, Computer, Bausanierung und Renovierung, etc.) Ökologisches Management mit einem Leitbild und kontrollierbaren Zielen (es gibt keine verordneten Ziele, jeder hat die Möglichkeit, sein eigenes Ziel zu setzen!). Von Interesse ist der jeweils eigene Fortschritt und die eigene Entwicklung und wie jedes Zentrum die eigenen Probleme löst und mit den Hindernissen umgeht. Praktische Schritte in Richtung CO2-Reduktion in den Bereichen von heizen, beleuchten und motorisierter Mobilität durch Sparen, Effizienz und erneuerbare Energien. „Grüne“ Beschaffung einschl. von fair trade Produkten, Zusammenarbeit in der Beschaffung von grünem Strom Austausch über unterschiedliche Einstellungen und Haltungen, Erfahrungen und gelungene Beispiele (evtl. Veröffentlichung einer best practise Broschüre oder eines nachhaltigen Kochbuches, herausgegeben von unseren Köchen) Einbeziehung von Freiwilligen, um die Erhebung zu realisieren und anschauliche „Kommunikationsmittel“ zur Hand zu haben, ähnlich wie sie im Projekt „Lernen im Vorübergehen“ der Evangelischen Akademie Bad Boll zu sehen sind. Wechselseitige Unterstützung im Bereich Fundraising Arbeitseinsätze für Beschäftigte und Freunde der Akademiebewegung während der Ferien um das eine oder andere nötige zu bauen und zu rekonstruieren (pflanzen von Bäumen, renovieren von Gebäuden (Wärmedämmung), Bau von Regenwassertanks etc. unter Anleitung eines Professionellen) Gemeinsame Aktionen im Bereich von Spenden oder Großeinkauf (z.B. PV Paneele) Finanzielle Unterstützung oder gemeinsames Fundraising um z. B. die erste Oikosnet PV-Solaranlage (EAALCE auf dem Weg in sonnige Zeiten) zu realisieren, um die Reisekosten für unsere jährliche Konferenz für diejenigen bezahlen zu können, die es sich nicht leisten können. Warum nicht eine entsprechende Anlage dort installieren, wo die besten Konditionen sind, durch die Sonne und den finanziellen Gewinn? Austausch von Veranstaltungsprogrammen für praktische Workshops wie z. B. für spritsparendes Fahren. Bearbeitung gemeinsamer politischer Probleme, wie z. B. die Zukunft der motorisierten Mobilität, die Entdeckung der Langsamkeit (slow centres – ähnlich wie die Bewegung der slow cities), Klimaschutz, Praxistraining oder anderes, wie Tourismus und Klimawandel und die jeweiligen Möglichkeiten der Problemlösungen Etc. Alle diese Aktivitäten, realisiert von mehr und mehr Zentren auf sehr unterschiedliche Weise, können einen Einfluss haben auf unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer und auf die Institutionen, aus denen sie kommen, seien es Dörfer und Städte, Regionen wo wir leben und arbeiten oder seien es Kirchen und Gesellschaft. Langsam entsteht ein „Markenzeichen“ der Akademien. Jobst Kraus/Daniel Schmid Holz September 2007