Umweltschutz

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Umweltschutz
Luft =
78%
21%
0,93%
0,03%
0,01%
Stickstoff
Sauerstoff
Argon
Kohlenstoffdioxid
Wasserstoff
Quelle/ Sender/ Emission
Ausstoß von Schadstoffen / Abgasen
Senke / Deposition (naß und trocken) / Imission
Schadstoffe kommen herunter bzw. wirken
Es gibt 5 verschiedene Senken:
Adsorbtion = Anhaften von Schadstoffen an Staubteichen (Gase an Staub)
Absorbtion = Aufnehmen von Schadstoffen (CO2 in Flüssen)
Sedimentation= Ablagern von Schadstoffen (Sedimente eines Flusses)
Biologische Umwandlung = Aufnahme von CO2
Chemische Umwandlung = Umwandlung von FCKW in CO2, HCL und HF
Transmission
Bezeichnet alle Vorgänge, in deren Verlauf sich räumliche Lage und Verteilung der
luftverunreinigenden Stoffe in der offenen Atmosphäre ändern.
Transport der Schadstoffe in der Atmosphäre
Emission
Sind die von einer Anlage ausgehende Luftverunreinigungen, Geräusche,
Erschütterungen, Licht. Wärme, Strahlen und ähnliche Umwelteinwirkungen.
Imission
Sind auf Menschen, Tier und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie
Kultur- und Sachgüter einwirkende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen,
Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Umwelterscheinungen.
Definition Luftverunreinigender Stoffe
Luftverunreinigende Stoffe sind feste, flüssige oder gasförmige Schadstoffe, die die
natürliche Zusammensetzung der Luft verändern.
Umweltbelastungen der Luft
Wintersmog (Londonsmog)
Entsteht bei Hochdruckwetterlagen (schönes Wetter), Luftfeuchtigkeit über 80%, kaum Wind
und Temperaturen von 3 bis -5 °C in industriellen und städtischen Ballungsräumen.
Schwefeldioxid (SO2) oxidiert in der Atmosphäre (mit Wasser) zu Schwefelsäure (H2SO4).
Auswirkung sind Reizungen der Atemwege und Kreislaufbeschwerden.
Photochemischer Smog (Los Angeles Smog)
Tritt bei Inversionswetterlagen (warme Luftmassen schieben sich über kalte, ein Austausch
der Luft und deren Schadstoffe ist nicht mehr möglich), warmen Temperaturen 25 bis 35°C,
niedriger Luftfeuchtigkeit und kaum Wind auf.
Kennzeichen ist die Lufttrübung.
Ozon, Stickoxide und Kohlenwasserstoffe sind die belastenden Schlüsselsubstanzen.
Auswirkung Reizung der Atemwege und Kreislaufbeschwerden.
Saurer Regen
Durch Verbrennung fossiler Brennstoffe bilden sich Emissionen aus Schwefeldioxid (SO2),
die bei der Transmission mit Regenwasser und Sauerstoff zu schwefliger Säure (SO2 + H2O
= H2SO3) oder Schwefelsäure (H2SO4). Senke ist nasse Deposition.
Auswirkung reizt die Atemwege und Kreislaufbeschwerden, schädigt direkt und indirekt den
Pflanzenwuchs.
Weiter können sich durch Ozon (O3) und Hydroxid (OH) salpetrige Säuren (HNO2) und
Salpetersäure (HNO3) bilden.
Durch Chlorwasserstoff (HCL) (wird bei Verbrennung von PVC freigesetzt) bildet sich mit
Wasser Salzsäure (HCL).
Treibhauseffekt
Ohne Erdatmosphäre läge die mittlere Erdtemperatur bei -18°C. die mittlere globale
Temperatur liegt aber durch den natürlichen Treibhauseffekt bei 15°C.
Dieser Effekt entsteht so:
Ca. 50% der Sonnenstrahlen (Rest geht durch Reflexion an der Atmosphäre und
Erdoberfläche verloren) gelangen zur Erdoberfläche und erwärmen diese. Die Erdoberfläche
gibt die Strahlung wieder ab und durch Absorption und Reflexion durch Treibhausgase
(Wasserdampf und Kohlendioxid CO2) wird ein Teil dieser Strahlung wieder zur
Erdoberfläche geleitet. Damit steigt die Temperatur am Boden und im inneren des
Treibhauses an.
Der zusätzliche Treibhauseffekt entsteht durch Spurengase wie z.B. Kohlenstoffdioxid
(CO2) oder Methan (CH4). Man spricht hier auch von klimawirksamen oder Treibhausgasen.
Natürliche Treibhausgase sind Wasserdampf und Kohlendioxid (CO2).
Anthropogene Treibhausgase sind FCKW, Methan (CH4), Ozon (O3), und Distickstoffoxid
(Lachgas N2O).
Auswirkungen:
-
Anstieg des Meeresspiegels
Klimaveränderung
Verschlechterung der Nahrungsbeschaffung
Automobilabgase
Kraftfahrzeugverkehr ist einer der Haupt- Luftbelaster.
Die Abgase bestehen zu 99% aus Kohlenstoffdioxid (CO2), Wasser (H2O), N2 und O2. Der
Rest teilt sich in 0,85% Kohlenmonoxid (CO), 0,08% NOX (Stickstoffdioxid NO2 und
Distickstoffmonoxid N2O), 0,05% Kohlenwasserstoffe (KW) und andere flüchtige organische
Verbindungen sowie Feststoffe. Die Zusammensetzung der KFZ – Abgase wird von dem
Benzin – Luft- Verhältnis beeinflusst.
Um die Schadstoffe im Abgas zu mindern gibt es folgende Möglichkeiten:
-
Änderung der Verbrennungsbedingungen
Katalytische Nachverbrennung der Abgase
Wahl anderer Brennstoffe (Methan, Wasserstoff, etc)
Neuartige Waldschäden
Symptome: Nadel- und Blattverfärbung und – Verlust, stark verlichtete Kronen,
Triebverkürzungen oder absterbende Triebe, Blattfall im Sommer und Rindenrisse.
Genaue Ursache nicht geklärt. Anthropogene Luftverunreinigungen spielen die
Schlüsselrolle wie z.B. Schwefeldioxid (SO2), NOx (Distickstoffmonoxid N2O und
Stickstoffdioxid NO2), Chlorwasserstoff (HCL), Ozon (O3) und Ammoniak (NH3).
Maßnahmen zur Luftreinigung
Abgasreinigung
-
Absorbtion (nasse Verfahren, führend bei Rauchgasentschwefelung)
Adsorbtion (trockene Verfahren, z.B. Aktivkohle
Kondensation
Biologische Verfahren (aerober Abbau durch Mikroorganismen zu unterschädlichen
Verbindungen
Thermische Verfahren (Verbrennung 800 – 1000 °C)
-
Katalytische Verfahren (Verbrennung mit Katalysatoren 200 – 400°C)
Staubabscheidung
-
Massenkraftabschneider (Zyklone, Fliehkraft)
Elektrofilter (an Sprühelektrode aufgeladen)
Gewebefilter (aus Wolle, Baumwolle, Kunstfasern, Glasfasern)
Nasswäscher (Wasser: Sprühwäscher, Strahlwäsche, Venturiwäsche)
Umweltbelastungen im Wasser
Wasser kommt in 3 Aggregatzuständen vor:
Fest – flüssig – gasförmig
Fest
- flüssig
= schmelzen
Flüssig
- fest
= gefrieren
Flüssig
- gasförmig = sieden
Gasförmig - flüssig
= kondensieren
Fest
- gasförmig = sublimieren
Gasförmig - fest
= resublimieren
Ca 71 % der Erdoberfläche besteht aus Wasser
Weltmeere 1,4 Mrd. KM3
Süßwasser 10,5 Mio. KM3
Eis, Schnee 24,5 Mio. KM3
96% der Erdvorkommen
0,76%
1,77%
Gewässerversauerung
Die Gewässer werden durch Säureeintrag belastet. Der pH Wert liegt heute bei 4,7.
pH- Wert = Maß für die Wasserstoffionenkonzentration (Säurekonzentration in wässrigen
Lösungen)
pH = - log Konzentration H+ (negative Logorythmus der Wasserstoffionenkonzentration)
Die pH- Wertskala reicht von 0 – 14
>pH7 = akalisch, basisch
pH7 = neutral
<pH7 = sauer
pH = lateinisch Potenzio Hydrogenie (Die Kraft des Wasserstoffs)
BSB5 Biochemischer Sauerstoffbedarf / Menge an Sauerstoff die bei der biologischen
Selbstreinigung eines Abwassers innerhalb von 5 Tagen bei 20°C verbraucht wird.
CSB Chemischer Sauerstoffbedarf / Menge an gelöstem Sauerstoff, die zur völligen
Oxidation der im Wasser enthaltenen organischen Stoffe benötigt wird.
(Abwässerklassifizierung)
AOX Parameter zur Kennzeichnung der absorbierbaren organisch (kohlenstoffhaltig)
gebundenen Halogenverbindungen(Chlor, Fluor, Brom, Jod) im Wasser. Dient zur
Ölbestimmung.
LHKW Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (Sammelbegriff für organische
Verbindungen, die an einem Kohlenstoffgerüst gebundenen Halogenen) Dient zur
Benzinbestimmung.
Spezielle Wasserbelastungen
Gewässernutzer: Industrie und Gewerbe, Kraftwerke, Bergbau, Landwirtschaft, private
Haushalte
Diese geben unterschiedlich Belastungen ab.
Leicht abbaubare Stoffe wie z.B. Fäkalien
Schwer abbaubare Stoffen wie organische Verbindungen, Salze, Schwermetalle und
Wärmeeinleitungen (aufgeheizte Kühlwässer).
Wasser nimmt Schadstoffe aus der Luft, Gewässern und dem Boden mit.
Hauptschadstoffquellen:
-
undichte & ungeordnete Deponien (Altlasten aus z.B. Kokerein, Industriebetrieben
und Haushalten). Problem = Kohlenwasserstoffe
Straßenverkehr Problem = Chloride aus Streusalz, Blei, Mineralölprodukte
Intensive Landwirtschaft Problem = Nitrat, Pestizide, Phosphate, Schwermetalle,
Fluoride und Herbizide
Thermische Belastung Problem= Kühlwasser, Wärmeausbeute durch
Wärmepumpen
Falsche Regulierung von Fließgewässern (Folge ist Hochwasser,
Strömungsgeschwindigkeit wird größer)
Eutrophierung
Überdüngung eines Gewässers mit Pflanzennährstoffen (Nitrat, Phosphat) z.B. aus
Landwirtschaft führt zum Wachstum von Algen im Gewässer. Hierbei wir dem Gewässer der
Sauerstoff entzogen.
Trinkwasser
pH- Wert unseres Trinkwassers = 6,5 - 9,5
Trinkwassergewinnung:
71 % Grund / Quellwasser
12% angereichertes Grundwasser
7% Talsperren
6% Uferfiltrat
3% Seewasser
1% Fließwasser
Trinkwasser ist für den menschlichen Genuss und Gebrauch geeignet und unterliegt
bestimmten Güteeigenschaften, die in der Trinkwasserverordnung (TVO) festgelegt sind.
Aus diesem Grund gibt es Wasserschutzgebiete, die in 3 Zonen eingeteilt sind:
-
-
1. Innere Zone (Entnahmebrunnen) unmittelbarer Fassungsbereich ist durch Zaun
geschützt und darf nicht die geringsten Verunreinigungen aufweisen.
2. engere Schutzzone (50 Tage Linie) hier ist nur landwirtschaftliche und forstliche
Nutzung ohne Pflanzenschutzmittel und ohne landw. Dünung erlaubt. Das Wasser,
das innerhalb dieser Zone versickert, gelangt erst nach 50 Tagen zum
Entnahmefilter.
3. Schutzzone 3 Wohnsiedlungen, Industrie- Gewerbebetriebe beschränkt möglich,
kanalisierte Abwasserentsorgung ist Pflicht.
Wasserbedarf in Deutschland liegt bei 128L/Tag/Einwohner.
Abwässer
Abwasser ist durch häuslichen, industriellen, landwirtschaftlichen und sonstigem Gebrauch in
seinen natürliche Eigenschaften verändertes Wasser. Regenwasser gehört auch dazu.
Man teilt in folgende Belastungs- und Schadstoffgruppen ein:
-
leicht abbaubare organische Stoffe
schwer abbaubare organische Stoffe
Pflanzennährstoffe
Schwermetallverbindungen
Salze
Abwärme
Abwässer werden in Kläranlagen gereinigt, die 2 oder 3 Reinigungsstufen verfügen.
1. mechanische Reinigungsstufe: 20 – 30 % der festen Schweb- Schwimmstoffe werden
entfernt.
2. biologische Reinigungsstufe: vollständige Umwandlung (Mineralisierung) der leicht
abbaubaren organischen Abwasserteile zu anorganischen Endprodukten.
3. chemische Reinigungsstufe: Entfernung der schwer abbaubaren Stoffe,
Schwermetalle, Salze, sowie Stickstoff- und gelöste Phosphorverbindungen.
Abwässer
Man unterscheidet direkten und indirekten Einleiter von Brauchwasser.
Direkt: Betrieb reinigt Brauchwasser in eigener Kläranlage und leitet dann das Abwasser
direkt in ein Gewässer ein.
Indirekt: Betrieb leitet Brauchwasser in die kommunale Kläranlage und von da in Gewässer
ein. (Ist an die Kanalisation angeschlossen).
Betriebliche Einrichtungen zum Gewässerschutz sind Benzin / Ölabscheider.
Funktionsweise von Benzin. Ölabscheider:
Abwasser wird in ein Becken eingeleitet wo es sich beruhigen kann. Dort steigt aufgrund des
spezifischen Eigengewichtes das im Wasser enthaltendem Benzin oder Öl an die Oberfläche
und kann abgesaugt werden. Die Reinigungskraft liegt je nach Einleitungs- und
Fließgeschwindigkeit im Abscheider bei 50 – 90 %.
1 Tropfen Öl verseucht 1000L Wasser
1L Öl verseucht 1.000.000L Wasser
Umweltbelastungen im Boden
Der Boden besteht aus festen, flüssigen und gasförmigen Bestandteilen.
Funktionen bzw. Nutzen des Bodens:
Natürliche Bodenfunktion:
Wasserspeicherspeicherung und Filterung, Umwandler für Schadstoffe, oberste Schicht der
Erdkruste, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Pufferfunktion
Archivfunktionen:
Natur- und Kulturgesellschaftliche Archivfunktion
Nutzungsfunktion:
Forstwirtschaft, Ackerbau, Siedlungs- und Erholungsfläche, wirtschaftliche Nutzung,
Rohstofflagerstätte (z.B. Erdöl)
Bodenbelastung:
Drei Schadstoffgruppen sind für Böden besonders belastend:
-
Säurebildner wie SO2 oder NOx; vermindern die Pufferfähigkeit und beschleunigen
die Versauerung. Der pH-Wert sinkt durch von Dünger oder Regen (Schadstoffe
werden in Blättern und Nabeln der Bäume gespeichert; trockene Deposition) in den
Boden eingebrachten Schadstoffen. Das Verhalten der Schadstoffe im Boden wird
durch deren chemische oder biologische Abbaubarkeit, Flüchtigkeit oder
Absorbierbarkeit bestimmt.
Schwermetalle (Blei, Quecksilber, Cadmium, Zink, Eisen, Kupfer, Nickel); sind nicht
abbaubar (weder chemisch, biologisch; Selbstreinigung nicht möglich) und sammeln
sich im Boden und gelangen ins Grundwasser und so in die Nahrungskette. Quelle
sind anthropogene Emmissionen wie von Kraftwerken, Industrie und Hüttenanlagen,
Müllverbrennungsanlagen, Straßenverkehr und Mineraldünger. Senke ist trockene
Deposition. Auswirkung nicht vom Organismus benötigte Metalle wirken toxisch
(giftig).
-
Organische (besonders chlorhaltige) Chemikalien; werden sehr langsam abgebaut
-
Weitere starke Einwirkungen auf den Boden haben Erosion (Bodenabtrag durch fließendes
Wasser oder Wind) und Bodenversiegelung (Bebauung- Boden kann keine Schadstoffe
mehr aufnehmen)
Pestizide (Pflanzenschutzmittel)
Sie werden in 2 Gruppen eingeteilt:
Leichtabbaubare Verbindungen
Schwerabbaubare Verbindungen (Persistente)
Die Pestizide lagern sich im Boden ab und gelangen dann ins Grundwasser und somit in die
Nahrungskette. Sie können toxisch wirken, teilweise auch erst in Verbindung oder
Zusammenwirken mit anderen Stoffen.
Umweltbelastungen durch Abfall
Abfälle sind laut KrW-/AbfG bewegliche Sachen, deren sich der Besitzer entledigt, entledigen
will oder entledigen muss. (Sachherrschaft aufgeben)
Man unterteilt in 2 Gruppen:
-
Abfälle zur Verwertung
Abfälle zur Beseitigung
Gründe zur Nutzung der Abfälle:
-
Abfälle und deren Entsorgung belasten die Umwelt (Deponiesickerwasser, Abgase
bei Verbrennung)
Verfügbarkeit nicht erneuerbarer Ressourcen kann verlängert werden
Schadstoffe können in Wertstoffe umgewandelt werden
Selbst thermische Verwertung von Abfällen spart Energie
Deponieraum wird knapp, neuen zu schaffen wird immer schwieriger
Abfälle verursacht Kosten
Nach dem KrW-/AbfG sind Abfälle in erster Linie zu vermeiden, insbesondere durch die
Verminderung ihrer Menge und Schädlichkeit.
In zweiter Linie stofflich zu verwerten oder zur Gewinnung von Energie zu nutzen
(energetische Verwertung).
Als letzte Möglichkeit die Beseitigung von Abfällen.
Spezielle Bezeichnungen:
Hausmüll
Abfälle aus privaten Haushalten
Hausmüllähnliche Abfälle
Abfälle die in Gewerbebetrieben, Geschäften, Dienstleistungsbetrieben, öffentlichen
Einrichtungen und Industrie anfallen aber in nach Art und Menge gemeinsam mit dem
Hausmüll entsorgt werden können.
Sperrmüll
Gegenstände die aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes nicht in die Abfallbehälter
passen.
Diese 3 Sorten fasst man zusammen mit Markt-, Garten- und Parkabfällen, Straßenkehricht,
Bauabfällen und Klärschlamm unter dem Begriff Siedlungsabfälle zusammen.
Produktionsspezifische Abfälle
Bauabfälle, Lösungsmittel, Katalysatoren, Aschen, Schlacken oder Öl- Kunststoffabfälle
Sonderabfälle (besonders überwachungsbedürftige Abfälle)
Diese Abfälle sind gefährlich, gesundheits-, luft-, boden- oder wassergefährdend. Sie
bedürfen besonderer Behandlung.
Unterschieden werden überwachungsbedürftige Abfälle und besonders
überwachungsbedürftige Abfälle. Die Überwachung von Abfällen hängt von der Art der
Entsorgung (Verwertung oder Beseitigung) ab. Abfälle zur Beseitigung sind immer
überwachungsbedürftig.
Beseitigung der Abfälle erfolgt nur in Abfallbeseitigungsanlagen
-
Ablagerung in oder auf dem Boden (Deponien)
Verbrennung an Land und See
Behandlung im Boden (z.B. biologischer Abbau von flüssigen oder schlammigen
Abfällen im Erdreich
Einleitung in ein Gewässer mit Ausnahme von Meeren / Ozeanen
Entsorgung von Müll
Die Ablagerung von festen Siedlungsabfällen und Gewerbeabfällen ist die Methode, nach
der in Deutschland die meisten Abfälle behandelt werden. Es werden deponiert:
-
etwa 70 % der festen Siedlungsabfälle
etwa 90 % der Inertabfälle (Bauschutt, Erdaushub)
etwa 50% der Sonderabfälle
Deponierung
Die Ablagerung von Abfällen hat in der Form einer geordneten Deponie zu erfolgen (nach
Technische Anleitung Siedlungsabfall) Die wesentlichen Ausstattungsmerkmale sind:
-
eine Untergrundabdichtung (Mindestdichtigkeit 10-8 m/sec)
Einrichtung zur Erfassung und Behandlung bzw. Ableitung von Sickerwasser
Anlagen zur Erfassung und Behandlung bzw. Verwertung von Deponiegas.
Siedlungsabfall kann unkontrolliert aus 1 Tonne Abfall ca. 150 m3 Deponiegas produzieren.
Deponiegas besteht aus 30 – 60% Methangas, 30 – 59 % Kohlendioxid und ca. 2 % eines
Gemisches aus Schwefelwasserstoff, Kohlenmonoxid, Stickstoff und anderen zum Teil
giftigen Spurengasen bestehen.
Deponiegas kann zur Nutzung von Heiz- und Prozesswärme oder zur Stromerzeugung
genutzt werden.
Sickerwasser (das aus einem Deponiekörper heraussickernde mit Schadstoffen belastete
Wasser) ist eine weitere Umweltbelastung durch Deponieren entsteht. Sickerwasser muss
gereinigt werden und darf bestimme Grenzwerte nicht überschreiten. (Allgemeine
Rahmenvorschrift über die Mindestanforderungen an das Einleiten von Abwasser aus
Ablagerung von Siedlungsabfällen.)
Müllverbrennung
Hauptziel der Müllverbrennung ist die Volumenreduzierung der Abfälle. Die
Volumenreduktion beträgt ohne Schlackenverwertung 80%, bei Nachbereitung und
Verwertung der Schlacke 95%.
Probleme sind die gasförmigen Emissionen und die Ablagerung der festen Rückstände.
Folgende Ziele sollten eingehalten werden:
-
die gasförmigen Emissionen müssen bis auf ein Minimum, das aus
Umweltgesichtspunkten akzeptabel ist, reduziert werden.
die festen Abfälle müssen so zusammengesetzt sein, dass sie verwertet oder ohne
Umweltbeeinträchtigung abgelagert werden können.
in einem möglichst kleinen Rest sollen die anorganischen Schadstoffe (hauptsächlich
Schwermetalle) konzentriert werden, die wiedergewonnen oder untertägig als
Sonderabfall abgelagert werden.
Recycling
Bedeutet in den Kreislauf zurückführen (Kreislaufprinzip)
Recycling wird betrieben um:
-
Abfallmengen zu reduzieren
Knapper werdenden Rohstoffvorräte zu schonen
Zur Einsparung von Energie
Man unterscheidet Verwertung und Verwendung.
Verwertung
(Auflösung der Produktgestalt)
Wiederverwertung
Weiterverwertung
(in Bestandteile auflösen z.B. Batterie
in Kunststoff, Blei, H2SO4)
(In Ursubstanz aufgelöst
z.B. Kunststoff in Öl)
Aufbereitung
Verwendung
(weitgehende Beibehaltung der Produktgestalt)
Wiederverwertung
Weiterverwertung
(z.B. Mehrwegflasche )
(Autoreifen als Fender bei Schiffen)
Aufbereitung
Duale System Deutschland
Nach der Verordnung über die Vermeidung der Verpackungsabfällen (VerpackVo) müssen
Hersteller und Handel als Verursacher die Verantwortung für gebrauchte Verpackung
übernehmen.
Gegen eine Schutzgebühr, die der Hersteller an das DSD zahlt (wird dann auf das Produkt
aufgeschlagen), darf er das Produkt mit dem grünen Punkt kennzeichnen. Dafür sammelt der
DSD die Abfälle kostenlos ein. Das DSD garantiert, dass ein gewisser % der Abfälle
wiederverwendet werden.
Kompostierung
Die Kompostierung ist Vorgang, der auf mikrobiologischen Stoffwechselprozessen beruht.
Die im Müll enthaltenen organischen Stoffe werden im Zeitraum von mehreren Monaten zu
organomiralischen Bodenverbesserungs- und Düngemittel, die Nitrate und Sulfate enthalten.
Krankheitserreger und Unkrautsamen werden hierbei vernichtet. Diese Umwandlung in
hygienisch unbedenkliches Material wird als Rotteprozess bezeichnet.
Emissionsprobleme sind Geruchsbelästigung, Sickerwasser und Kondensate und organische
Stoffe. Es kann zur Emission von Bakterien und Keimen kommen.
Altlasten
Altlasten sind Standorte oder Gelände in den solchen Mengen Schadstoffe in den Boden
eingetragen worden, dass sie eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung
darstellen.
Man unterscheidet zwei Arten:
-
Altablagerungen: ehemalige Abfallentsorgungsanlagen oder Müllkippen, verfüllte
oder stillgelegte Deponien.
Altstandorte (Altanlagen): Grundstücke die aufgrund industrieller Produktion mit
umweltgefährdenden Produktionsrückständen verseucht sind. (Kokereien, Gaswerke,
Kläranlagen, Chemie- und Mineralölanlagen)
-
Umweltbelastungen im Betrieb
Lösemittel / Lösungsmittel
Flüssigkeiten, die andere Stoffe lösen können, ohne sie chemisch zu verändern.
Lösemittel sind: Wasser, Terpentin, Aceton, Benzin, Nitroverdünnung, Benzol, Glykole, Xylol,
Toluol, Ester
Verwendung von Lösemittel: industrielle Produktion, Lacke, Druckfarben und andere
Beschichtungsmittel, zum Abbeizen, Reinigen und Entfetten.
Gesundheits- Umweltgefahren der organ. Lösemittel:
Fettlösende Eigenschaften, reizen die Haut, schädigen Nerven und Atemwege, teilweise
krebserregend (z.B. Benzol), in der Luft bilden sie durch Sonnenlicht aggressive
Verbindungen, die Walsterben und Smog verursachen.
Wiedergewinnungsmöglichkeiten von Lösemitteln:
-
Adsorbtion an Aktivkohle mit anschließender Kondensation
Absorbtion an Wasser mit anschließender Destillation
Kunststoffe
Haben unterschiedliche Eigenschaften und können bei Herstellung, Gebrauch und
Beseitigung die Umwelt mit flüchtigen organischen Verbindungen belasten.
Man unterscheidet:
-
Thermoplaste (thermisch verformbar) wie z.B. Polyethylen, Polyvinylchlorid
Duroplaste (nach erfolgter Formgebung nicht mehr verformbar)
Kunststoffe sind organische Stoffe die aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen, aber auch
mit Stickstoff, Schwefel oder Chlor verbunden sein können.
Ausgangsstoff für Kunststoffe sind Erdöl und Erdgas.
Durch Additive (Zusätze) verändert sich die Eigenschaft der Kunststoffe:
-
Treibmittel führt zu Schaumstoffen
Weichmacher entstehen biegsame Kunststoffe
Flammschutzmittel machen sie temperaturbeständiger
Die Gefahren bei Kunststoffen sind die Additive und Grundbausteine, diese können giftig
sein.
Beispiele für Kunststoffe:
Kunststoff
- Polyethylen (PE)
- Polyvinylchlorid (PVC)
(krebserredend)
Anwendung
Zusätze
Verpackung, Folien
Flammschutzmittel
Zusätze, mögl.
Grundbaustein
Weichmacher
Flammschutzmittel
Schwermetallstabilisatoren
Grundbaustein,
Zusätze
Chlorchemie
Dioxinbildung
Bausektor
Risiken
Kunststoff
- Polyurethan (PU)
Anwendung
Bausektor, Lacke,
Schaumstoffe,
Isolierschäume
Zusätze
Risiken
Flammschutzmittel
Treibmittel
Grundbaustein,
Zusätze,
Chlorchemie
- Polypropylen (PP)
Verpackung
Flammschutzmittel
mögl. Grundbaustein
- Polystyrol (PS)
Verpackung
Flammschutzmittel
Grundbaustein
Schwefeldioxid (SO2)
Farblos, stechend riechendes Gas, das bei Verbrennung schwefelhaltiger Energieträger.
Wirkt insbesondere in Kombination mit Staub auf die Atemwege, reizt Haut und
Schleimhäute, führt in höheren Konzentrationen zu Atembeschwerden.
Asbest
Natürlich vorkommendes Fasermaterial. Wurde im Bausektor und für Reibbeläge
angewendet. Ist verboten worden, da der Staub in der Lunge verbleibt und zu krebserregend
ist. Eratzstoff ist Künstliche Mineral Faser (KMF).
FCKW
Sind Kohlenwasserstoffverbindungen in denen Wasserstoffatome (fast) vollständig durch
Fluor- und Chloratome ersetzt sind. Wurde als Kältemittel, Reinigungsmittel, zum
Aufschäumen von Kunststoffen, Treibmittel und Lösungsmittel eingesetzt.
Sind chemisch und thermisch stabil, nicht entflammbar, wenig aggressiv und nicht toxisch.
Aufgrund der langen Lebensdauer, Beteiligung am Treibhauseffekt und weil sie die
Ozonschicht zerstören verboten.
Lärm
Lärm ist Schall (Geräusch), der Nachbarn oder Dritte stören (gefährden, erheblich
benachteiligen oder belästigen) kann oder stören würde. (TA Lärm)
Gemessen wird Lärm in dB (Dezibel) = Schalldruck pro Fläche.
Lärmwirkungen umfassen:
Hörschädigung, Behinderung der akustischen Kommunikation und Umweltorientierung,
Erregung des zentralen und vegetativen Nervensystems, Störung von Schlaf und
Entspannung, Beeinträchtigung des Leistungsvermögens, Belästigung
Lärmquellen:
Lärmquellen werden Geräuscharten, räumlich und zeitliches Auftreten, Verursachern und
Zuständigkeiten der Lärmbekämpfung und Lärmabwehr zusammengefasst:
Industrie- Gewerbelärm (Arbeitslärm), Verkehrs-, Bau-, Nachbarschafts- und Freizeitlärm
Hörschädigungsgrenze liegt bei 85 dB. Imissionswerte der TA Lärm dürfen nicht
überschritten werden.
MAK – Wert (maximale Arbeitsplatz Konzentration)
Die maximal zulässige Konzentration eines Arbeitsstoffes als Gas, Dampf oder Schwebstoff
in der Luft am Arbeitsplatz, bei der im allgemeinen die Gesundheit der Arbeitnehmer nicht
gefährdet wird.
Grundlage ist die 40 Stunden Woche. Einwirkung über die Atemwege steht im Vordergrund.
MAK sind Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen.
TRK – Wert (Technische Richtwertkonzentration)
Ist diejenige Richtkonzentration eines Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz, die nach dem
Stand der Technik erreicht werden kann.
Diese TRK – Werte gelten für nachgewiesene krebserregende Stoffe oder Stoffe mit
begründetem Verdacht auf krebserzeugendes Potential.
BAT – Wert (Biologischer Arbeitsplatz-, auch Arbeitstofftoleranzwert)
Ist die Konzentration eines Stoffes oder seines Umwandlungsproduktes im Körper, bei der im
allgemeinen die Gesundheit der Arbeitnehmer nicht beeinträchtigt wird.
Wird für Stoffe die über Lunge und oder andere Körperoberflächen im nennenswerten
Ausmaß in den Organismus gelangen.
MIK – Wert (Maximale Imissionskonzentration)
Diese MIK – Werte sind Richtwerte. Sie basieren auf Wissens- und Erfahrungsstand z.B. für
Schadstoffe in Nahrungsmitteln oder Schwermetallgehalt im Boden.
Rechtliche Grundlagen des Umweltschutzes
Folgende Reihenfolge gilt:
1.
2.
3.
4.
Grundgesetz
EU – Recht, Gesetze von Bund u. Ländern
Verordnungen und Verwaltungsvorschriften
Technische Regeln, DIN – Normen, VDE & VDI – Richtlinien, Merkblätter, Prüfregeln,
Technische Anleitungen u. ä.
Dabei gilt: Die Detailgenauigkeit, Anzahl und Abänderbarkeit ist nach unten größer bzw.
leichter.
Grenzwerte
Sind politisch verbindliche Werte, die eingehalten werden müssen und zwischen
verschiedenen Interessengruppen und Umweltverbänden ausgehandelt werden.
Richtwerte
Haben orientierenden Charakter und ein wesentlich geringeres Maß an Verbindlichkeit als
Grenzwerte.
Allgemein anerkannte Regeln der Technik (aaRdT)
Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund, nicht das technisch machbare.
Stand der Technik (StdT)
Neueste und beste Verfahren um den realisierbaren Schutz der Umwelt vor Beschädigungen
zu schützen. Ist gesetzlich festgelegt.
Von EU erlassende Verordnungen
Sind nur für jeden Mitgliedsstaat der EU unmittelbar verbindlich.
Die 3 Prinzipien des Umweltrechts:
-
Vorsorgeprinzip versucht durch vorausschauendes Handeln Umweltbelastungen für
die Lebensbedingungen jetziger und späterer Generationen zu vermeiden.
Verursacherprinzip legt fest, wer für Umweltbeeinträchtigungen verantwortlich ist
und wer sie beseitigen oder vermindern muss.
Kooperationsprinzip Umweltprobleme werden gemeinsam von Staat und
Gesellschaft gelöst.
Instrumente des Umweltrechts:
-
Planungsinstrumente: Landschaftsplanung, Schutzgebietsausweisung
Ordnungsrechtliche Instrumente: Anmelde-, Anzeige- Auskunftspflichten,
gesetzliche Gebote und Verbote
Abgabenrechtliche Instrumente: Steuern, Gebühren, Beiträge
Informelle Instrumente: Kontakte, Absprachen zwischen Verwaltung und Bürger
Umweltverträglichkeitsinstrumente: Vor Errichtung bzw. wesentlicher Änderung
einer Anlage wird geprüft, ob Menschen, Tiere, Pflanzen und schutzwürdige
Sachegüter durch den Bau Schaden nehmen könnten. Zwingend vorgeschrieben
beim Bau von Raffinerien, Wärmekraftwerken, Autobahnen etc.
Bundes – Imissionsschutzgesetz (BImSchG)
Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen,
Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge.
Wasserhaushaltsgesetz (WHG)
Das Wasserhaushaltsgesetz ist das Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushaltes, es regelt
die Benutzung von oberirdischen Gewässern, von Küstengewässern und von Grundwasser
sowie die Entnahme und Einleiten von Wasser.
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG)
Gesetz zur Vermeidung von Rückständen, Verwertung von Sekundärrohstoffen und
Entsorgung von Abfällen.
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