Woche10

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Woche 10: Protokoll der Deutschlektionen des 08.01.03 und des 09.01.03
Während der ersten Stunde ist Herr Tschirky auf Fragen zur Selbstevaluation eingegangen. Schwerpunktthemen sind der attributive
Gebrauch von Partizip I und II sowie der Gebrauch des Konjunktivs in der indirekten Rede.
Partizip 1(schlafend, lesend, essend…) hat aktivischen Sinn! Partizip 2 von transitiven Verben (gemalt, gelesen, gegessen …) hat passivischen Sinn!
Bei transitiven Verben kann sich das Partizip 1 mit der Partikel „zu“ verbinden.
Richtig: der zu schlagende Gegner
die zu besuchende Patientin
Falsch: (bei intransitiven Verben kann man das Partizip 1 mit „zu“ nicht gebrauchen) die zu kommende Sitzung, das zu staunende Bild
Der attributive Gebrauch des Partizips 2 ist nicht möglich bei intransitiven und reflexiven Verben, die mit „haben“ konjugiert
werden.
Richtig:
Falsch:
der entlassene Manager flog nach Mallorca.
Die sich beeilten Gäste kamen trotzdem zu spät. (weil reflexives Verb, das mit haben konjugiert wird)
Die stattgefundene Sitzung brachte auch keine Einigung. (weil intransitives Verb, das mit haben konjugiert wird)
Zur Erinnerung:
transitiv: ein Verb, das nachher ein Akkusativobjekt verlangt
intransitiv: unmöglich in Verbindung mit Akkusativobjekt
Weiter geht’s mit der indirekten Rede und dem Konjunktiv-Gebrauch (Heuer S.55 / P. 80, Sitta S.34 / P.60)
Die indirekte Rede steht gewöhnlich im Konjunktiv.
(Wenn wir etwas indirekt sagen, können wir nicht dafür bürgen, dass das auch wirklich stimmt. Direkte Rede ist viel verbindlicher 
Indikativ ist verbindlicher). Mit dem Konjunktiv drückt der Sprecher oder der Schreiber die Distanz zum Berichteten aus. Er kann die
Wahrheit des Berichteten nicht selber verbürgen.
- Grundsätzlich verwendet man den Konjunktiv 1. Der Gegner glaubt, er habe gute Argumente.
- Sind die Formen des Konjunktivs 1 identisch mit jenen des Indikativs, verwendet man Konjunktiv 2. Die Gegner glauben, sie hätten gute
Argumente.  Die Gegner glauben, sie haben gute Argumente. (haben ist im Konjunktiv 1 gleich wie im Indikativ, also braucht man Konjunktiv 2.)
- Die „würde Form“ des Konjunktivs 2 steht dort, wo die Formen des Konjunktivs 2 mit dem Indikativ identisch sind oder die
einfachen Formen ungebräuchlich oder missverständlich sind. Man sagt, wir würden laufen (statt: laufen / liefen)
Es heisst, du würdest dir selber helfen (statt: hülfest dir selber)
 An der Prüfung werden die Konjunktivfromen verlangt; man muss aber wissen, dass unter folgenden Bedingungen der Indikativ in der
indirekten Rede vorkommen können:
a) das Verb des übergeordneten Satzes steht im Präsens oder im Fut 1.
b) Der Nebensatz beginnt mit dass, ob oder einem Fragewort.
Der Gegner glaubt, dass er gute Argument hat (habe). Man wird ihn fragen, wo er diese gefunden hat (habe).
Aber: Der Gegner glaubte, dass er gute Argumente habe. Man fragt ihn, wo er diese gefunden habe.
Korrektur zur Lösung der Selbstevaluation: Aufgabe C, Satz 7 richtig: folgende Angestellte / Satz 10 richtig: solches herrliches Wetter
Organisatorisches: Am nächsten Mittwoch keine Grammatik, dafür aber Laptop mitnehmen. Es gibt eine Einführung zur BibliotheksOnline-Recherche. Die Grammatiklektion findet am Donnerstag statt.
In den Wochen 14, 15, 16 findet kein offizieller Unterricht statt. Die Erfahrenen haben dann Präsenzunterricht. Es wird mitgeteilt, wann
welche Themen behandelt werden. In der 13. Woche werden wir noch eine Selbstevaluation schreiben, und die grosse Prüfung findet in der
17.Woche statt.
Thema Syntax: (Sitta S. 102 P.179)
Gemeinsam wiederholen wir den Input 4 auf der S.3 der Grammatikblätter. Dabei betont Herr Tschirky die Folgendes:
- Nominalgruppen im Nominativ sind nicht zwingend Subjekt, sie könnten auch ein Anredenominativ oder ein prädikativer Nominativ sein,
also ein Nominativ, der sich auf das Subjekt bezieht.
- Nominalgruppen im Akkusativ sind nicht zwingend Akkusativobjekte, sie können auch prädikative oder adverbiale Akkusative sein.
Adverbiale Akkusative geben häufig Zeit und Ort an. Um herauszufinden, ob es ein adverbialer Akkusativ ist, kann man fragen mit wie weit,
wie lange, wie oft, wie viel, wo?
- Nominalgruppen im Dativ sind immer Dativobjekte.
- Nominalgruppen im Genitiv sind nicht zwingend Genitivobjekte, sie können auch ein adverbialer Genitiv oder ein Genitivattribut sein. Das
Genitivattribut gehört zu einem Satzglied, es ist nicht alleine ein Satzglied.
Um das Wiederholte zu festigen, machen wir die Übung 24, S. 156, im Heuer.
Hausaufgaben: Die Blätter zur Syntax zu Hause durchlesen und alle Übungen lösen! Falls man fragen hat, diese ins Forum schreiben! Ziel
ist die Übung 30 im Heuer, in der geht’s um die Satzbestimmung. Wie man die Sätze bestimmen kann, steht im Heuer aus S. 172 (Absatz
695). Man sollte ein paar Sätze vorbereiten.
Am Donnerstag beschäftigen wir uns während der ersten Lektion mit dem Korrektursystem des Dudens. Herr Tschirky betont, dass er von
uns nicht verlangt, dass wir das ganze Korrektursystem auswendig kennen. Das Ziel ist, zu wissen, dass ein solches existiert und dass wir im
Bedarfsfall die gängigsten Zeichen richtig verstehen können.
In der zweiten Lektion setzen wir uns mit den Regeln des Redigierens auseinander. Dabei bekommen wir einen Text, aus dem wir die fünf
für uns besten Regeln herausstreichen sollen. Folgende drei Regeln haben wir im Plenum noch besprochen:
- Jeder kluge Journalist hat einen Gegenleser.
- Gänsefüsschensalat vermeiden
- Beim Kürzen den Kontext mit beachten. Man kann nicht drei Punkte ankünden und dann nur zwei aufzählen.
10.01.03 Olivia Mosca
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