3. Sauerstoff & Lebewesen

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Sauerstoff auf unserem Planeten
Inhaltsverzeichnis
1.
Vorkommen ___________________________________________________________ 1
2.
Eigenschaften __________________________________________________________ 2
3.
Sauerstoff & Lebewesen _________________________________________________ 2
3.1
Äussere Atmung ________________________________________________________ 2
3.2
Zellatmung _____________________________________________________________ 3
3.2.1
3.3
Citratzyklus __________________________________________________________________ 3
Photosynthese __________________________________________________________ 4
3.3.1
3.3.2
4.
1.
Die Lichtreaktion _____________________________________________________________ 4
Die Dunkelreaktion ___________________________________________________________ 5
3.4
Gärung _________________________________________________________________ 6
3.5
Hämoglobin & Chlorophyll ______________________________________________ 6
Ozon _________________________________________________________________ 7
4.1
Ozonschicht ____________________________________________________________ 7
4.2
Ozonloch _______________________________________________________________ 7
4.3
Ozon am Boden _________________________________________________________ 8
Vorkommen
Sauerstoff gehört zusammen mit Schwefel, Selen, Tellur und Polonium zur Gruppe der
Chalkogene. Nach Wasserstoff und Helium ist es das dritthäufigste Elemente im uns
bekannten Teil des Universums. Auf der Erde hat es in allen Bereichen eine überragende
Bedeutung: Bezogen auf die gesamte Erde steht es nach Eisen an zweiter Stelle. Sein Anteil
Max Hefti
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am Aufbau der Erdkruste - also von der Erdoberfläche bis in eine Tiefe von ca. 16 Kilometern
- ist es mit über 50 Gewichtsprozent das wichtigste Element überhaupt. Sauerstoff ist in
zahlreichen Mineralien und Gesteinstypen enthalten, aus denen ganze Gebirgsketten
aufgebaut sind. Auch in der Hydrosphäre hat es Platz eins (knapp 90 Gew.%) und in der
Atmosphäre rangiert es hinter Stickstoff mit 23 Gew.% bzw. 21 Vol.% an zweiter Stelle. Auch
die biologischen Organismen bestehen größtenteils aus Sauerstoff. Knapp zwei Drittel des
menschlichen Körpers besteht nur aus diesem Element. Dies macht deutlich, daß der
Sauerstoffkreislauf einer der grundlegensten ökologischen Zyklen auf der Erde ist. Allein
durch die Photosynthese der grünen Pflanzen wird jährlich eine Sauerstoffmenge von 300
Milliarden Tonnen freigesetzt.
2.
Eigenschaften
Sauerstoff ist ein farbloses Gas, das weder Geruch noch Geschmack hat. Unter
Normalbedingungen ist Sauerstoff schwerer als Luft, was das Gefühl auf hohen Bergen
vermittelt, die Luft würde dünner werden. Der Siedepunkt liegt bei -183°C, der
Schmelzpunkt liegt bei -218,4°C. Die bekannteste Form elementaren Sauerstoffs ist der
zweiatomige Disauerstoff (O2). Daneben ist eine zweite Form bekannt, die als Ozon ( O3 )
bekannt ist. In Wasser löst sich Sauerstoff nur mäßig, wobei die Wasserlöslichkeit bei
höheren Temperaturen weiter abnimmt. Besser als in Wasser löst es sich in organischen
Lösungsmitteln. Nach Fluor ist Sauerstoff das elektronegativste Element. Für viele Stoffe
wirkt es als Oxidationsmittel. Allerdings verlaufen die meisten dieser Reaktionen bei
Raumtempertur sehr langsam ab, weil das Sauerstoffmolekül sehr stabil ist und für eine
Oxidationsreaktion die hohe Bindungsenergie erst überwunden werden muß. Daher muß
für die entsprechenden Reaktionen meist thermische Energie zugeführt werden. Von allen
Metallen - mit Ausnahme einiger Edelmetalle - sind oxidische Formen bekannt. Auch mit
Nichtmetallen reagiert Sauerstoff. Ausnahme sind hier die Halogene und Edelgase. Zur
Erlangung der Edelgaskonfiguration fehlen ihm lediglich zwei Elektronen. Aus diesem
Grunde nimmt Sauerstoff in Verbindungen fast immer die Oxidationsstufe -2 ein; selten ist 1.
3.
Sauerstoff & Lebewesen
3.1
Äussere Atmung
Die Luft wird über die Nase eingesogen und über die
Nasenhöhle, den Rachen, den Kehlkopf, die Luftröhre
(10 bis 12 Zentimeter lang), die Hauptbronchien, die
Lappenbronchien, die Segmentbronchien und die
Lappenbronchien in die Bronchiolen (Lungenbläschen)
gesogen, wo die passive Gasdiffusion von Sauerstoff
und Kohlendioxid stattfindet. Die Lungenbläschen sind
ca. 0.5mm breit und 0.001mm dick, zusammen ergeben
sie eine Oberfläche von ca. 200 Quadratmeter. Wir
atmen ca. 21% Sauerstoff und 0.03% ein, aber 17%
Sauerstoff und 4% Sauerstoff aus.
Aufgespannt wird die Lunge von Zwerchfell. Dieses
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liegt unterhalb der Lunge und wenn es sich zusammenzieht wird Luft eingesogen. Für die
Atmung können aber auch noch die Zwischenrippenmuskeln und bei starker Belastung die
Brustmuskeln benötigt werden. Damit die Lunge bei unterdruck nicht zusammenfällt, gibt es
zwischen der Lungenaussenhaut (Lungenfell) und dem Rippenfell ein Vakuum. Die Lunge
hat ein Volumen zwischen 4.5 (Frauen) und 6 Litern (Männer).
3.2
Zellatmung
Der biochemische Vorgang der Atmung lässt sich mit wenigen Worten beschreiben:
Die Zellen benötigen ATP als universale Energiewährung. Das Herstellen von ATP ist
allerdings ein energieaufwändiger Prozess, und es stellt sich jetzt die Frage, wo die Energie
zur Synthese von ATP eigentlich her kommt. Menschliche, tierische und pflanzliche Zellen
gewinnen diese Energie, indem sie den energiereichen Zucker Glucose (Traubenzucker)
verbrennen, gemäß der Reaktionsgleichung:
C6 H12O6  6O2  6CO2  6H 2O
 2872 kJ mol
Bei dieser Reaktion passieren zwei Dinge gleichzeitig:
Erstens wird Glucose oxidiert. Dazu wird Sauerstoff benötigt, den der menschliche Körper
z.B. durch Lungenatmung aufnimmt und dann - im Blut gelöst - den Zellen zuführt.
Zweitens wird sehr viel Energie freigesetzt, die in den Mitochondrien der Zelle in neues ATP
verwandelt wird. Dieser Prozess, der sehr viel komplizierter ist, als es in der
Reaktionsgleichung oben aussieht, läuft in unseren Zellen in drei Schritten ab.
Schritt 1:
Bei der Glycolyse wird das Glucosemolekül in einfachere Verbindungen abgebaut, die noch
sehr viel Energie enthalten. Die Glycolyse benötigt noch keinen Sauerstoff. Da eine geringe
Menge von ATP bereits in der Glycolyse synthetisiert wird, können bestimmte Organismen
ihren ATP-Bedarf auch in Abwesenheit von Sauerstoff decken (Gärung).
3.2.1
Citratzyklus
Das Ziel des Zitronenzyklus ist die Gewinnung von chemisch gebundenem Wasserstoff
(NADH/H+ oder FADH2)). Diese Stoffe können mit Sauerstoff zu ATP reagieren. Doch diese
Stoffe müssen zuerst einmal gewonnen werden: Glucosemoleküle enthalten jede Menge
Wasserstoff; die Zelle muss es also irgendwie schaffen, den organischen Molekülen
möglichst viel von diesem Wasserstoff zu entziehen. Dies geschieht nun durch den
Zitronensäurezyklus.
In einem vorgeschalteten Schritt reagiert das Pyruvat aus der Glycolyse mit dem Coenzym
A. Das Pyruvat gibt eine COOH-Gruppe in Form von CO2 ab, und die beiden restlichen CGruppen werden an das Coenzym A angelagert, es entsteht das sogenannte Acetyl-Coenzym
A. Da diese Reaktion gleichzeitig eine Oxidation ist, kann der freigesetzte Wasserstoff auf
NAD+ übertragen werden. Bereits bei dieser vorbereitenden Reaktion entsteht also ein
NADH/H+ pro Pyruvat (CH3-CO-COO- )-Molekül, also zwei pro Glucose-Molekül.
Das Acetyl-Coenzym A überträgt den Acetyl-Rest dann auf eine Verbindung namens
Oxalacetat, welche aus 4 C-Gruppen besteht. Es ensteht dabei das Citrat (6 C-Gruppen).
Nach dieser organischen Verbindung hat der ganze Zyklus seinen Namen: Citratzyklus oder
Zitronensäurezyklus.
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Und jetzt passiert etwas Eigenartiges. Das Citrat wird in mehreren Schritten abgebaut, bis
am Ende wieder Oxalacetat vorliegt. Dabei wird zweimal Kohlendioxid abgegeben, welches
aber nur als Abfallprodukt anzusehen ist (obwohl da die grünen Pflanzen anderer Meinung
sind, sie leben schließlich vom Kohlendioxid).
Viel wichtiger aber: während dieser vielen Abbauschritte wird fleißig NADH/H+ gewonnen.
Die meisten Abbauschritte sind nämlich Oxidationsreaktionen, die Wasserstoff freisetzen,
der dann vom NAD+ aufgenommen wird.
Zusammenfassend: (Schritt 2)
Im Citronensäurezyklus werden die Endprodukte der Glycolyse zu Kohlendioxid abgebaut,
außerdem enstehen jede Menge wasserstoffreicher Verbindungen wie NADH/H+
(=Nicotinamid-Dinucleotid mit Addition eines Hydridions) und FADH2.
Schritt 3:
In der Atmungskette schließlich geben die wasserstoffreichen Verbindungen des
Citronensäurezyklus ihren Wasserstoff an Sauerstoffmoleküle ab. Dies ist eine extrem
exotherme Reaktion (vergleichbar mit der Knallgasreaktion, mit der man sogar Raketen
antreiben kann). Die bei dieser Reaktion freigesetzte Energie wird zur Synthese von sehr viel
ATP aus ADP und Phosphat eingesetzt. Damit ist die Atmungskette nicht nur der letzte,
sondern auch der wichtigste Schritt der gesamten Atmung.
3.3
Photosynthese
Die Photosynthese läuft genauer betrachtet unter 2 Reaktionen ab. Zum einen gibt es die
Lichtreaktion zum anderen die Dunkelheitsreaktion.
3.3.1
Die Lichtreaktion
In der ersten Phase (Lichtreaktion) der Photosynthese wird Lichtenergie in chemische
Energie umgewandelt. Dabei wird zuerst Licht durch das Chlorophyll absorbiert, was zur
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Folge hat, dass Lichtenergie aufgenommen wird. Die Lichtenergie spaltet das Wasser, das als
Ausgangsstoff vorhanden ist.
12 H2O - (unter Chlorophyll und Lichtenergie) -> 12 OH + 12 H+ + 12 eAls nächstes werden die 12 mol OH in Wasserstoff und Sauerstoff umgesetzt.
12 OH --> 6 H2 + 6O2 (Sauerstoff wird an die Umwelt abgegeben)
Dritter Schritt: Die Wasserstoffionen und die Elektronenenergie ( e- ) werden in chemische
Energie und Wasserstoffmolekülen umgewandelt.
12 H+ + 12 e- --> 12H2 + chemischer Energie
Die chemische Energie ermöglicht jetzt die Anlagerung eines Phosphatrestes an das Enzym
ADP (Adenosindiphosphat), wobei als Reaktionsprodukt ATP (Adenosintriphosphat)
entsteht. Durch diese Reaktion wird die Energie gespeichert und später durch die
Abspaltung des Phosphatrestes wieder frei.
ADP + P <--( Energie )--> ATP
Vereinfacht: Lichtenenergie  energiereiches Chlorophyll  Elektronenenergie  chemische
Energie (als ATP)
3.3.2
Die Dunkelreaktion
Der erste Schritt in dieser Reaktion ist, dass das Kohlenstoffdioxid an eine sauerstoffreiche
Kohlenstoffverbindung mit 5 Kohlenstoffatomen angelagert wird und dadurch eine
Verbindung mit 6 Kohlenstoffatomen entsteht.
Als nächstes folgt schrittweise eine Reduktion dieser Verbindung mit Hilfe des RH2 und der
ATP-Energie aus der Lichtreaktion:
Aus der Verbindungen von 12 RH2 werden 12 mol Wasserstoff und aus 6 CO2 werden 6 mol
Sauerstoff durch die gespeicherte Energie im ATP Enzym abgespalten und reagieren zu 6
mol Wasser und Glukose.
12 RH2 + 6 CO2 - ( ATP) -> 6 H2O + C6H12O6 + R
Damit ist die Photosynthese abgeschlossen, da alle Ausgangsstoffe vorhanden sind
(Sauerstoff, Glukose und Wasserstoff). Zum überprüfen:
12 H2O + 6 CO2 --> C6H12O6 + 6 H20 + 6 O2
Vereinfacht: In der zweiten Phase der Photosynthese wird Kohlenstoffdioxid assimiliert.
Dabei werden Wasserstoff und Energie aus der Lichtreaktion verwendet.
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3.4
Gärung
Unter Gärung versteht man den stufenweisen enzymatischen Abbau von organischen
Verbindungen unter Ausschluss von Sauerstoff. Anders als bei aeroben Verfahren werden
die bei den Abbaureaktionen gebildeten Elektronen und Protonen nicht auf Sauerstoff,
sondern auf organische Verbindungen (Gärungsendprodukte) übertragen. Abhängig von
den entstehenden Endprodukten unterscheidet man und u.a.:
- Alkohol-Gärung, bei der von Hefepilzen Zucker in Alkohol und Kohlendioxid
abgebaut wird.
- Milchsäure-Gärung (Sauerwerden der Milch, Sauerkrautbereitung) und
- Buttersäure-Gärung
werden jeweils von verschiedenen Bakterien durchgeführt.
Auch in Säugetieren wird manchmal Energie durch Gärung gewonnen. Dies geschieht z. B.
bei Flucht, da es unter Einsatz sämtlichen verfügbaren Körperreserven flieht. Die intensive
Muskelarbeit führt schnell zu einem Sauerstoffmangel. Also wird nun zusätzliche Energie
durch Gärprozesse gewonnen.
3.5
Hämoglobin & Chlorophyll
Als Hämoglobin (Hb) bezeichnet man den eisenhaltigen roten Blutfarbstoff in den
Erythrozyten der Wirbeltiere und einigen Insekten und seine Varianten. Es ermöglicht den
Sauerstoff-Transport im Körper. Hämoglobin besteht aus dem eisenbindenden Häm
(eisenhaltiger Farbstoff, also rot) und Globin (Eiweiss).
Chlorophyll (v.grch.: chloros hellgrün; und phýllon Blatt) bezeichnet diejenigen Farbstoffe,
durch die Pflanzen ihre grüne Farbe erlangen und mit denen sie bei der Photosynthese
Lichtenergie in eine für sie nutzbare Form umwandeln. Chlorophylle bestehen aus zwei
Teilen: einem unpolaren Teil, mit dem das Chlorophyll in der Membran der Chloroplasten
verankert ist, und einem komplexen polaren Teil, der für die Farbe zuständig ist. Der polare
Teil ist ein Porphyrin (organisch chemische Farbstoffe) mit Magnesium im Zentrum und mit
Seitengruppen.
Chlorophyll
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Hämoglobin
Es ist ersichtlich, dass sich die beiden Moleküle sehr ähneln. Grösster Unterschied bildet das
Metallkation in der Mitte: Beim Chlorophyll befindet sich ein Mg in der Mitte, beim
Hämoglobin ein Fe. Das Chlorophyll hat im Gegensatz zum Hämoglobin einen relativ
langen unpolaren Rest.
4.
Ozon
4.1
Ozonschicht
Die Ozonschicht bezeichnet die Ozonanreicherung in der Atmosphäre in der Höhe von 1035km. Die Ozonschicht wirkt als UV-Filter und schirmt die Erdoberfläche von kurzwelligen,
gefährlichen UV-Strahlen ab: In der oberen Stratosphäre befindet sich eine Schicht aus O2 .
Energiereiche UVC Strahlen (sehr gefährlich!) spalten diese Moleküle und werden somit
absorbiert. Es entstehen also zwei O-Radikale. Diese verbinden sich mit zwei O2 Molekülen
zu 2 O3 (Ozon):
UVC
O2 
2O
2 O  2O2  2 O3
.
Da die Ozonmoleküle schwerer sind als die O2 Moleküle,
sinken sie ab und bilden eine 3-4.5 Millimeter dicke
Ozonschicht, mit einer unglaublich hohen Konzentration an
Ozonmolekülen. Durch UVB Strahlen werden nun O3
Moleküle gespalten und die UVB Strahlen in Wärme
umgewandelt. Aus dem O3 Molekül entstehen ein O2 Molekül und ein O-Radikal. Die O2
Moleküle steigen wieder in die obere Stratosphäre auf oder gehen eine Reaktion mit den ORadikalen ein und werden so wieder zu Ozon.
UVB
O3 
 O2  O
O2 
oder : 2O  2O2  2O3
oder : 2O  O2
4.2
O2 
Ozonloch
Schuld an der Abnahme von Ozon sind polare Stratosphärenwolken, die sich ausschließlich
in der Polarnacht bei Temperaturen um minus 80o C bilden. Diese aus Wasser und
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Salpetersäure zusammengesetzten
Wolken speichern in die Luft
freigesetztes Chlor. In dieser Form
ist Chlor zwar für Ozon zunächst
unschädlich. Bei höheren
Temperaturen gegen Ende des
Polarwinters jedoch zerlegen UVStrahlen die Chlor-Moleküle zu so
genannten Chlor-Radikalen, die
die Ozonschicht "auffressen".
Jedes Prozent Ozon weniger läßt 2% mehr UV-Strahlen durch, was wiederum zu einem
Anstieg der Hautkrebsrate um 3% führt.
Besonders fatal wirkt sich dabei aus, dass die Radikale durch ihre Reaktion mit Ozon nicht
gebunden werden, also anschließend sofort das nächste Molekül angreifen.
Erwiesenermaßen wird das Chlor meist erst nach mehreren zerstörerischen Wochen durch
den Kontakt mit anderen Verbindungen wieder fixiert und dadurch unschädlich. Die
Chlormoleküle stammen vom FCKW (Fluor-chlor-kohlen-wasserstoff), das früher in
Kühlschränken (heute werden hauptsächlich Propan und Butan verwendet, da sie, wie auch
das FCKW, unter Normalbedingungen verdampfen und dadurch der Umgebung Wärme
entzeihen), in Spraydosen und als Lösemittel zu Reinigungszwecken verwendet wurde.
Früher war man sich der Wirkung von FCKW nicht bewusst und da das Gas für Mensch und
Tier ungefährlich war, liess man es bei der Entsorgung von Kühlschränken frei entweichen.
Das Gas konnte also in die höheren Atmosphärenschichten aufsteigen. Als bekannt wurde,
welch verheerende Wirkung FCKW besitzt („Zerstörung“ der Ozonschicht von durch UVLicht abgespaltene Chlorradikale), wurde die Verwendung des Gases verboten. FCKW sind
sehr stabil und werden deshalb nur sehr langsam in der Atmosphäre abgebaut.
4.3
Ozon am Boden
Bodennahes Ozon ist ein Resultat von Auf- und Abbauprozessen. Die fotochemische
Neubildung von Ozon erfolgt während des Tages aus seinen Vorläufern NOx. Stickoxide
sind in Abgasen und in Zigarettenrauch enthalten. Bei den in Automotoren herrschenden
Temperaturen, können Stickstoff und Sauerstoff zu Stickstoffmonoxid reagieren.
N 2  O2  2 NO . Stickstoffmonoxid reagiert dann mit Sauerstoff zu Stickstoffdioxid weiter:
2 NO  O2  2 NO2 . Von der Ozonschicht nicht absorbierte UVB Strahlen treffen nun auf
NO2 . Dieser Schadstoff wird dann in NO  O gespalten. Das extrem reaktive O-Radikal
verbindet sich nun mit einem O2 -Molekül und reagiert dann zu so genannten
anthropogenen („menschenverursachtem“) Ozon. Das Stickstoffmonoxid kann seinerseits
wieder mit einem O2 - Molekül zu Stickstoffdioxid reagieren, wodurch es zu einer
Kettenreaktion kommt. Stickstoffmonoxid wirkt also katalytisch.
Einige Menschen bekommen vom Ozon Kopfscherzen, Husten, tränende Augen oder sogar
richtig schwere Asthmaanfälle. Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass hohe
Ozonkonzentrationen das Lungenwachstum bei Kindern verzögern können.
Max Hefti
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