TTD1.020200

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Prof. Dr.-Ing. Victor Gheorghiu
TTD1
75904569doc
Aufgabe 1
In einem stationär rechts laufenden Carnotprozess betragen die minimale Temperatur und
der minimale Druck T 1 300  K bzw. p 1 1  bar . Das Arbeitsfluid ist Luft (als Idealgas)
mit konstanten Wärmekapazitäten, 
1.4 und R
287.2 
J
kg  K
.
a) Man bestimme die maximale Temperatur T 3 auf dem reversiblen Kreisprozeß und die
p3
Drucksteigerung auf der isentropen Verdichtung 
, wenn der thermische
p2
Wirkungsgrad  C 0.5 beträgt.
b) Das Verdichtungsverhältnis 
v1
v3
beträgt 
20. Man bestimme nun den Zustand
(p, v, T, s) aller Eckpunkte des reversiblen Kreisprozesses.
c) Man bestimme die zu- bzw. abgeführte spezifische Wärme auf dem reversiblen
Kreisprozeß und überprüfe den Wert des thermischen Wirkungsgrades.
d) Man muß nun den Fall untersuchen, in dem die reversible Isotherme 3-4 durch eine
irreversible Isotherme ersetzt wird. Die spezifische Dissipationsarbeit ist diesmal gleich
der im reversiblen Fall zugeführten spezifischen Wärme, d.h. j 34 q 34rev .
1. Man untersuche ob der Zustand der Eckpunkte dadurch beeinträchtigt wird.
2. Man berechne den thermischen Wirkungsgrad des irreversiblen Kreisprozesses.
3. Man untersuche mit Hilfe des 1. und 2. Hauptsatzes, ob der irreversiblen Kreisprozeß
realisierbar ist. Wenn ja, skizziere man den reversiblen und den irreversiblen
Carnotprozess im p,v- und T,s-Diagramm gegenüber und kommentiere die Bilder.
Aufgabe 2
Ein Dampfkessel mit einem Volumen von V K 10 m ist zur Hälfte mit siedenden Wasser
und zur anderen Hälfte mit Sattdampf von p K1 25  bar gefüllt. Dem Kessel als
geschlossenes System wird weiter Wärme zugeführt bis der Druck p K2 100 bar erreicht.
Mit Hilfe von Dampftafeln sind zu bestimmen:
3
a) die während der reversiblen Erwärmung 1-2 verdampfte Wassermenge und
b) die durch die Feuerung reversibel zugeführte Wärme Q K12.
c) Man trage die Zustandsänderung in den h,s- und T,s-Diagrammen ein.
1
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Aufgabe 3
Ein reversibler, stationärer Kreisprozeß (geschlossenes System) für einen
Verbrennungsmotor besteht aus den folgenden Zustandsänderungen: isotherme Verdichtung
1-2, isochore Drucksteigerung 2-3, isotherme Expansion 3-4 und isochore Drucksenkung 41. Der Zustand 1 hat die kleinste Temperatur und den kleinsten Druck.
Es wird versucht den thermischen Wirkungsgrad des untersuchenden Kreisprozesses zu
erhöhen. Als mögliche Maßnahme wird hier die Wärmerückgewinnung gehandelt, d.h. ein
Teil der abgeführten Wärme wird zurück dem Arbeitsfluid zugeführt. Genauer gesagt wird
hier die isochor abgeführte Wärme diesmal ebenfalls isochor (auf 2-3) zugeführt.
a) Man zeichne die p,v- und T,s-Diagrammen und nenne für jede Zustandsänderung die
Flächen, die die Wärme und die Volumenänderungsarbeit in den Diagrammen
darstellen. Man vergleiche mit Hilfe des T,s-Diagramms den thermischen Wirkungsgrad
des Kreisprozesses mit dem des zwischen den gleichen min. bzw. max. Temperaturen
ablaufenden Carnotprozesses.
Hinweis: Man vergleiche zuerst die Große der isochor ab- bzw. zugeführten Wärme.
b) Im Falle von Luft - hier als Idealgas mit konstanten Wärmekapazitäten - entwickele man
eine Formel für den thermodynamischen Wirkungsgrad des Kreisprozesses und
vergleiche erneut das Ergebnis mit dem thermodynamischen Wirkungsgrad des
zwischen den gleichen min. bzw. max. Temperaturen ablaufenden Carnotprozesses.
Hinweis: Man vergleiche zuerst die Große der isochor ab- bzw. zugeführten Wärme.
Im Programm definierte Einheiten und Umrechnungen:
273.15  K
MPa 10 6  Pa
T0
kJ 10 3  J
MW 10 6  W
°C K
bar 10 5  Pa
2
t( T)
T
T0
kmol 10 3  mol
dm 0.1  m
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Lösung der Aufgabe 1
a)
T 1  300 K
p 1  1 bar
  1.4
C 1
T 3  600 K
T2
 C  0.5
T1
T3
1 
T1
T3
T1

T2 T1

T2
p2

1

b)
p3
T 3 T 2
p2
T3

p3
1

R T 1
v1

p 2 v 2

v3
1
p 3 v 3
s1
v2
p3
p 2
T2

p2
c° p  ln


T2
T1
R ln

v 3 
v1
p 1
v2
p1
p4
T3 T4
1
T2
  11.314
s1
6.88 
kJ
kg  K
v 2  0.244
m3
kg
m3
kg
p 2  3.536 bar
s3
p1
kJ
s 3  6.517
kg  K
T4 T3
p4
1



p2
s2
p 1
p 4  11.314 bar

1

T3
v 3  0.043

T3
p2
p3
T1 T2
T2
T3

v1
p 3  40 bar
1

kg
1
1

p 2 v 2 p 1 v 1
s2
m3
v 1  0.862
p1
R
c° p
C
p4 p3
p1 p2

1
v4
R T 4
p4
v 4  0.152

s4
3
s1
m3
kg
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c)
1. HS auf der Isotherme 1-2
w v12  108.808
kg
q 12
w v12
q 34
w v34rev 0
kJ
w v34  217.617
1
w v12 0
w v12
p 1  v 1  ln
w v34
p 3  v 3  ln
v2
v1
kJ
1. HS auf der Isotherme 3-4
C
q 12
q 34rev
kg
q 12
v4
v3
q 34rev  217.617 K
w v34
 C  0.5
q 34rev
d) 1.
nein
q 34
1. HS auf 3-4
q 34
w v34
w v34
j 34 u 4
u3
j 34
q 34rev
q 34  0
j 34
kJ
kg
d) 2.
Nutzen
 th
Aufwand
w vKP
q zu
für eine WKM
 th
w vKP
q 34rev
q 12
Aufwand q zu
w vKP  108.808
q zu
kJ
kg
q 34

d) 3.
1. HS auf KP (Kreisprozeß)
q 12
w vKP
j 34 q 34rev
q 12
q 34rev
2. HS auf KP
s q12
s q34
s q34
q 34
T3
0
q 12
T 12
j 34 0
w vKP 0
s irr34 0
s irr34 0
d.h. der irreversible Kreisprozeß kann verwirklicht werden.
4
mit
wie beim reversiblen
Kreisprozeß
s irr34  0
q 12
T 12  s irr34  0
kJ
kg  K
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Die Dissipationsarbeit kann z.B. hier als Wellenarbeit angesehen werden, d.h. auf 3-4 statt
Wärme wird diesmal Wellenarbeit zugeführt. Die Wellenarbeit soll hier als Aufwand bei der
Berechnung des thermodynamischen Wirkungsgrades betrachtet werden. Der Zustand aller
Eckpunkte bleibt somit unverändert.
Wenn der Kreisprozeß für eine WKM eingesetzt wird, ergibt sich damit einen unendlichen
Wirkungsgrad (Arbeit entsteht ohne Wärmezufuhr). Wird nun die WKM nicht mehr
vorausgesetzt, dann bleibt in diesem Fall der thermische Wirkungsgrad unverändert. Die
Entropie wird in diesem Fall nicht wegen der Wärmezufuhr s q34 sondern wegen der
j 34 w w34
Irreversibilitäten s irr34
zunehmen. Am Ende (d.h. im Punkt 4) wird die
T3
T3
Entropie den gleichen Wert in beiden Fällen (rev. und irrev.) erreichen.
Aufgabe 2
Stoffwerte aus Tabelle T.II Stephan / Mayinger, S. 506
p K2  100 bar
p K1  25 bar
3
V K  10 m
a)
Zustand 1
v´ 1
dm
1.19333 
v´´ 1
dm
83.244 
V´ 1
V´´ 1
mK
3
kg
3
kg
p K1
( 26 24 )  bar
p K1 24  bar
( 26
VK
24 )  bar
m´ 1
2
VK
m´´ 1
2
m´ 1
24  bar
m´´ 1
x 1  0.015
dm
1.19333 ) 
 ( 1.20127
 ( 76.898
kg
dm
83.244 ) 
3
V´ 1
v´ 1  1.197
m´ 1  4176.063 kg
v´ 1
V´´ 1
m´´ 1  62.445 kg
v´´ 1
VK
x1
m´´ 1
mK
v K1  2.359
mK
dm 3
kg
Zustand 2
1 - 2 isochore Erwärmung
v´ 2
1.45216 
5
dm 3
kg
dm 3
v´´ 1  80.071
kg
m K  4238.507 kg
v K1
3
v´´ 2
18.025 
dm 3
kg
kg
dm 3
kg
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v K2
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v K1
v´ 2  v K2  v´´ 2
v K2 v´ 2
x2
v´´ 2 v´ 2
m´´ 2  232.007 kg
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isochor
v K2  2.359
d.h. Naßdampf
v K2
x 2  0.055
m´´ 2
m´´
m´´ 2
1
dm 3
kg
x 2  v´ 2
x 2  v´´ 2
x 2 m K
m´´  169.562 kg
m´´ 1
b)
Q K12
W vK12 U K2
U K1 H K2
V K p K2
H K1
p K1
0  kJ
W vK12
isochore Erwärmung
Q K12
h´ 1
h´´ 1
h K1  m 1
h K2
951.96
 kJ
kg
kJ
2801.7 
24  bar
1
h´ 2
1408
h K2
1
p K1
kJ
951.96 ) 
 ( 971.71
( 26 24 )  bar
p K1 24 bar
kg ( 26 24 )  bar
x 1  h´ 1 x 1  h´´ 1
h K1
Q K12
p K1
V K p K2
kg
kJ
2801.7 ) 
 ( 2802.6
kg
h K2
x 2  h´´ 2
h K1  m K
V K p K2
Aufgabe 3
q 23 c° v  T 3
T1
R 
T3
 1
kJ
h´´ 1  2802.15
kg
kJ
h K1  988.948
kg
kJ
h´´ 2
2727.7 
kg
kJ
kg
x 2  h´ 2
kJ
h´ 1  961.835
kg
T1
kJ
h K2  1480.238
kg
6
Q K12  2.007 10
kJ
p K1
R T 1

1
( 
T3 T4
p3 p4
T2 T1
p2 p1
6
1)

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q 41 c° v  T 4
T1
TTD1
R 
T4
 1
T1
daraus folgt
75904569doc
R T 1

1
( 
q 23
1)
q 41
und die zu- bzw. abgeführte Wärme werden nun
q zu R T 3 ln (  )
q zu q 34
q ab
 th 1
w v12
R T 1 ln (  )
 th
R T 1  ln (  )
R T 3
T 1  ln (  )
R T 3  ln (  )
 th 1
R T 3  ln (  )
d.h. identisch mit dem Carnotprozeß.
7
T1
T3
q ab q 12
T1
 th 1
T3
Var. 2
Var. 1
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