Phänomenologische Ansätze 10.3.2005 Mündliche Prüfung → Datum/Zeit vereinbaren Vorbereitungszeit 10 Minuten mit Unterlagen BB→ Basisliteratur (Artikel von Allesch) Das integrative Persönlichkeitsmodell von Mischel, Shoda und Smith (2004) Part I: TraitDiapositional Level Part III: Phenomenological Level Part V: Social Cognitive Level Part VII: Integration of Levels Introduction Part II: Psychodynamic – Motivational Level Part IV: Behavioral – Conditioning Level Part VI: Biological Level Nomotethisch: Naturwissenschaften (Gesetzte aufstellen) Idiographisch: Geisteswissenschaften (eigentümlich beschreibend) Persönlichkeitspsychologie nomotethisch nicht denkbar → Entwicklungen auf der Basis der Historie des einzelnen Menschen wichtig Paradigmatischer Konflikt spürbar Lamiell: idiotethischen Ansatz konstruieren versucht → auch in Persönlichkeitspsychologie nomotethische Aussagen wichtig, jedoch auf dem idiographischen Weg dazukommen. Dort wo phänomenologisch gearbeitet → viel stärker von idiographischer Forschung ausgegangen. Phänomenologische Ansätze setzen an dem was sich zeigt an. Das was wir wahrnehmen ist Tatbestand unseres ersten Aufnehmens → naive Wahrnehmung Phänomenologen: Das was wir wahrnehmen ist ein Produkt unseres Bewusstseins. Naive Deskription ≠ Phänomenologie Wurzel der phänomenologischen Ansätze: Franz Brentano (Aktpsychologie) Zentraler Gegenstand = Bewusstseinsakt und nicht Bewusstseinsinhalt. Gegenstand der Psychologie nicht elementar auflösbar Brentano unterscheidet: Deskriptive Psychologie (beschreibend) Genetische Psychologie (Ursachen erklären) Deskriptive ist eigentlich Aufgabenbereich, genetisch mündet zwangsläufig in Physiologie Phänomenologie und phänomenologische Psychologie: Phänomenologie bedeutet wörtlich „Lehre von den Erscheidungen“ Fragt nach Entstehung und Form der Erscheinungen im Bewusstsein Individuellen Erscheinungen sind der Weg → Individualität gehört jedoch nicht zur Phänomenologie Fremdwörterbuch: Phänomenologie: Wissenschaft von den sich dialektisch entwickelnden Erscheinungen der Gestalten des Geistes und Wissenschaft er Erfahrung des Bewusstseins (Hegel). Streng objektive Aufzeigung und Beschreibung des Gegebenen, der Phänomene (Hartmann) Wissenschaft, Lehre, die von der geistigen Anschauung des Wesens der Gegenstände oder Sachverhalten ausgeht und die geistig-intuitive Wesensschau (Husserl) Phänomenologische Ansätze 17.3.2005 BB: Skript Brentano: Sollte das Phänomen zunächst beschreiben Deskriptive Psychologie eigentlicher Bereich Die Entwicklung der phänomenologischen Methode geht auf Husserl (Schüler von Brentano) zurück. Die Phänomenologie setzt die Erkenntnistheorie Immanuel Kants fort: Nach Kant können wir die Dinge an sich nicht erkennen Methodische Schritte der Phänomenologie Husserls (aus Danner 1979, S117) Theoretische Welt Erste Epoche Lebenswelt: Natürliche Einstellung Phänomenologische Reduktion Phänomenologische Einstellung Wesensschau Eidetische Reduktion Transzendentale Reduktion Transzendentale Subjektivität Literatur: Max Herzog: Phänomenologische Psychologie, Grundlagen und Entwicklungen. Asanger: 1990 Max Herzog & Carl F. Graumann (Hg): Sinn und Erfahrung, Phänomenologische Methoden in den Humanwissenschaften. Asanger Grundgedanken Herzogs: 1. Phänomene sind intentionale Erlebnisse bzw. Verhaltensweisen 2. Phänomene sind Gegebenheiten der Trennung von Innen nach Außen, Subjekt und Objekt, Realität und Irrealität offen 3. Phänomene fundieren als strukturelle Erfahrungen die „Axiome des Alltags“ 4. Phänomene sind Variationen leiblichen In-der-Welt-seins 5. Phänomene können nur reflexiv aus dem Strom des Erlebens herausgehoben werden 6. … „Münchner“ Phänomenologenkreis: Pfänder Scheler Geiger Weiterwirken der Phänomenologie: William Stern: Personologie → auf phänomenologischer Basis → Persönlichkeit beschrieben durch bestimmte Dispositionen Max Scheler Philip Lersch: deutsche Persönlichkeitstheorie ab 2. Weltkrieg – 70er Jahre beherrscht → typischer Vertreter der Schichtenmodelle → subtile Beschreibungen von menschlichen Stimmungen Wilhelm J. Revers: Gründer des psychologischen Instituts Salzburg → konkrete Einzelbeobachtungen (Psychologie der Langeweile) → phänomenologische Analysen Existenzialismus: Deutscher Vertreter: Martin Heidegger → Buch: Sein und Zeit: Was ist menschliche Grundsituation → praktischer Mitwirker in der daseinsanalytischen Ausbildung Phänomenologische orientierte Psychiatrie und Psychopathologie in Deutschland: Karl Jaspers: „Phänomenoogie ist für uns ein empirisches Verfahren“ Darstellungen zum Raum und Zeiterleben und seinen pathologischen Veränderungen; kommt auf inneres anschauen von Einzelphänomenen an Ludwig Binswanger: Psychiatrie; erbte eine Klinik von seinem Vater; übernahm Leitung; eigenen Methoden entwickelt und als Daseinsanalyse bezeichnet → nicht gefragt was ist diese Krankheit, sondern, was hat sie für den Patienten für einen Sinn? Mit der Methode der Phänomenologie umgegangen/auseinandergesetzt Aktuelle Ansätze in Deutschland: Carl F. Graumann Max Herzog Phänomenologische Tradition in Frankreich: Henri Bergson: Unterschied Intuition und Intellekt → beides ist notwendig; Leib als Zentrum allen Handelns und Wahrnehmens; Phänomenologie des Zeitbewusstseins; Unterschied zwischen messbarer Zeit und gelebter Zeit → gemessene Zeit hat die Sekunde als kleinste Einheit, gelebte Zeit hat dies nicht (Dauer) In Tradition Bergsons: Eugène Mirkowski: „Die gelebte Zeit“ → führt Bergsons Gedanken fort (1971/72 in Salzburg erschienen → in einer Reihe → Revers) Henri Ey: „Das Bewusstsein“ Existenzialismus: Maurice Merleau-Ponty: Zeitschrift mit Jean Paul Satre herausgegeben; vehementer Krieg gegen Descartes (Leib-Seele-Problem); Ausgang von Empfindungen geht auf Descartes zurück und von Merleau-Ponty verpönt da er sagt, dass man von der Wahrnehmung ausgehen muss. Literarische Vertreter des Existenzialismus: Jean Paul Sartre: Blick → Bewusstsein wo Wahrnehmung auch Gefangene des anderen (Gegenüber) Blickes Albert Camus: moderner Mensch → Absolutität (Sysiphus) Phänomenologie in NL: Frederik J. J. Buytendijk: „Wesen und Sinn des Spiels“; „Allgemeine Theorie der menschlichen Haltung und Bewegung“ → Unterscheidung: Körper den man hat – Leiblichkeit, die man ist Johannes Linschoten: mit Deutschen eine Buchreihe herausgegeben → Selbstdarstellung der Phänomenologie Phänomenologie in USA: William James: Vater der phänomenologischen Bewegung in USA; Bewusstsein kein punktuelles Geschehen sondern franst aus; in Zukunft und Vergangenheit; war immer wieder in Deutschland; eigentlich Ansprechpartner Carl Stumpf „The Principle of Psychology“ → Erfahrung des „Bewusstseinsstrom“ Bezeichnet sich selbst als „radikaler Empirist“ Erwin Straus: „Vom Sinn der Sinne“ in deutschem entstanden; in USA erweitert → Kritik an Descartes → Kritik an neuer WAhnehmungspsychologie Aron Gurwitsch: „Das Bewusstseinsfeld“ → erster Band der in Deutsch erschien Herbert Spiegelberg Alfred Schütz: gebürtiger Wiener; Initiative der „qualitativen Sozialforschung“ → Lebenswelt sehr viel stärker durch soziale Strukturen aufgebaut worden Phänomenologische Ansätze 21.4.2005 Schichtmodell von Lersch Ansatz von Rothacker: Schichtenmodell Modell von Vetter: - aus Norddeutschland - Psychologiestudium - Von Kafka nach Mürz geholt - Assistent bei Felix Krüger in Leipzig - Habilitation eingereicht, verweigert → „Erlebnisbedeutung der Phantasie“ - Mit Lersch zusammengearbeitet - Persönlichkeitsmodell ähnlich wie Lersch → jedoch mehr Phylogenese → Gemeinsame Entwicklung von Mensch und Tier (z.B. Aggression → evolutionäre Wurzeln); mehr Anthropologie (Mensch vs. höhere Säugetiere); Äußerung der animalischen Dinge (Gefühle, Phantasie) „Natur und Person. Umriss einer Anthropognomik“ → vom Versuch einer Bestimmung des personalen Daseins → aufrechter Gang; soziale Kontakte Folge der Entwicklung des aufrechten Gangs; Enthebung der Instinkthaftigkeit Albert Rellek: - Psychologie und systematische Musikwissenschaft - Methodenstreit als Sprachrohr für die deutsche Professorenschaft Nachkriegszeit → Leipziger Gruppe philosophische Auffassung der Psychologie; Junge Psychologen nach USA um ganz andere Psychologie kennen zulernen → hohe Forschungskapazität miterlebt → nach Deutschland zurück, wollten selbe Kapazität und so entstand Methodenstreit - 1941: „Das Problem des seelischen Seins“ → Charakter = Strukturkern der Persönlichkeit, Abgegrenzt von Persönlichkeit: Vitalität, Trieb, Gefühl, Phantasie, Verstand, Wille → durch horizontale Schichten erweitert (prägend und periphär) - 1950: „Die Polarität im Aufbau des Charakters“ → Persönlichkeit durch polare Dinge beschrieben - Um Polaritäten zu schildern Fallbeispiele geliefert - Phänomenologischer Charakter tritt weniger hervor als bei Lersch Schichtentheoretischen Modelle kritisiert von Politik und Theorie - Politik: o Scheerer: o Schichtenmodelle waren Nationalsozialistisch o Konkurrenz von USA → Amerikanisierung → empirisch Tragfähiger o Eroberung des Weltalls → Fortschrittsoptimismus → Naturwissenschaften wurden wichtig - Sachlich: o Revers: eigenes Persönlichkeitsmodell entwickelt 1959: „Die Anthropologische Problematik der Schichttheorien“ → Geistige, Personale nicht im „Dachgeschoss“, im „Keller“ ist das Es, wenn man „Treppe“ hoch läuft sieht man dann den Menschen → Schichtzugehörigkeit repräsentiert von Ich-Bewegung; Hierarchischer Aufbau → Schichten weniger aufeinander geschlossen als von Lersch gezeigt; Problem der personalen Mitte; Plädiert für die Erweiterung des Modells von Lersch „Entelos echein“ = In sich ein Ziel haben (Aristoteles) Jeder Mensch bringt Anlagen mit → dort wo Fehlentwicklungen auf Modelle der „Entelechie“ zurückgegriffen Typisches Beispiel für phänomenologische Ansätze in Psychologie Biografie: 1918 in Köln geboren 2. Weltkrieg: in Bonn Psychologie, Musikwissenschaften und Philosophie studiert; Kapellmeisterprüfung 1. entstandene Publikation: „Persönlichkeit und Vermassung“ 1948: „Psychologie der Langeweile“ (Habilitation) Politische Karriere: CSU „Frustrierte Jugend“ → viele Sprachen übersetzt → abnorme psychische Entwicklungen entstehen (pathologische Persönlichkeitsentwicklung) Rekonstruktion biographischer Entwicklungen → Überprüfungsapparat entwickelt „Thematischer Gestaltungstest Salzburg“ 1955: Begründung des Jahrbuchs: „Psychologie und Psychotherapie“ 1958: außerplanmäßiger Professor 1960: ordentlicher Professor in Würzburg 1965: Institut Salzburg Persönlichkeitstheorie entwickelt: „Handbuch der Psychologie – Band 4“ → spezifischer Zugang Beispiele für Phänomenologie: „Psychologie der Langeweile“ → psychologische Schriften gehen auf Langeweile nicht ein (Kritik) → gehört zum Alltag; Langeweile => Hinweise zur abendländischen Literatur → Psychologische Wesensbestimmung der Langeweile: Lebensweltliche Erscheinungen; alltägliche Beobachtungen; biosphärische Aspekte analysiert (Langeweile vs. Interesse); grenzt Langeweile von Muße ab (Muße muss nicht unbedingt Langeweile sein); Typologie verschiedenen Formen von Langeweile (z.B. hektische Langeweile → hektisch etwas machen um Langeweile zu überbrücken, was jedoch gänzlich unsinnig ist.) „Über das Staunen“ → sinnvolle Forschungshaltung + Gegenstand der Psychologie; Staunen auch immer IchResonanz „Anthropologische Bedeutung der Wissenschaft“ (Lesung über Bücher Langeweile und Staunen) → Mensch ist in jedem Jetzt auch ein noch nicht seiender; Tier kann sich nicht langweilen, da es in Gegenwart lebt; Mensch kann sich langweilen, da er in der Gegenwart der Zukunft nachjagt Staunen und Hoffen im Zusammenhang; im Hoffen artikuliert sich der Wunsch die Zukunft zu eigener Zukunft zu machen. „Der Begriff „Person“ in der Psychologie“ (1956) → nichtmenschliche Individuen von so viel Stück gesprochen; Mensch als Individuum nicht als Stück bezeichnet „Theoretische Grundlagen des TAT“ → wäre überheblich anzunehmen eine Persönlichkeit sei durchschaubar, denn dann wäre sie nicht mehr sichtbar; zeitlicher Persönlichkeitsbegriff (Eigenschaftsmodelle reichen nicht); Persönlichkeit kann nur abgebildet werden und nicht ganz ausgelotet → Persönlichkeitsdiagnostik zielt auf Abbildung der Dynamik ab; Strukturparallelen → Zeitregel (Regelmäßigkeiten im Leben des Menschen) Henry A. Murray: - USA - TAT entwickelt: versucht Persönlichkeitsdynamik aus Geschichte zu rekonstruieren - Bemerkenswerte Persönlichkeitstheoretiker - Harvard - Interdiziplinär orientiertes Konzept - Erforschung der Persönlichkeit in Psychologie → Zentral - Kritisiert Behaviorismus, behavioristische Durchführung - Klinisch experimentelle Studie mit Studenten o Theorie der Persönlichkeit empirisch – methodisch o Grundlegende Faktor ergründen - Traditionelles Vorgehen in der Verhaltenstherapie übernommen - Neuer Typus von Experimentalversuchen → Ergebnisse deshalb schlecht, da keine Informationen über die Probanden (Weg von Anonymität) - Zentralistische Persönlichkeitsforschung => intuitionistisch - Frage nach Motivstruktur tritt in den Vordergrund - Wertet beide Standpunkte ambivalent → Versucht Kombination - Aus Experiment und Psychanalyse (Synthese = TAT) Phänomenologische Ansätze 28.4.2005 Reevers: TAT in qualitativ umgewandelt TAT an sich für 1 Proband → kein genuin-phonologisches Vorgehen Spezifisch, interpretierende Form Murray: Personganzes in Mittelpunkt gestellt Psychologie für ihn immer mit Persönlichkeit verbunden Study of human lives Individueller dynamischer Lebenslauf → hochkomplexe Struktur, komplexer Naturbezug, Bedeutungsstruktur Das was von Person ausgesagt → auf hintere Dynamik schließen Lebensgeschichtliche Zusammenhänge → Übereinstimmungen in lebensgeschichtlichen Hintergründen finden Massiv Behaviorismus angegriffen Anforderungen aus Umwelt (prests) + needs (Bedürfnisse des Individuums) Parallelen zwischen seiner Theorie mit phänomenologischen Ansätzen → selber darauf hingewiesen Phänomenologie keine einheitliche Bewegung → ekliptisches Verständnis Bilder: - 10 Tafeln → eigentlich 31 Tafeln (m/w, Erwachsen/Kind) - Bild1: Junge mit Geige - Bild3: Depression - 2. Serie: Mythische Tafeln → Bild1: Drache + Geier - Sozial dramatische Bilder - 1 Tafel = nichts drauf → weiße Tafel → Proband zuerst selber Tafel gestalten + Geschichte Auswertung: - welche needs + welche prests ausgeführt - Ergebnis von klassischen Persönlichkeitsverfahren nicht weit weg - Nicht phänomenologisch (Tafeln) → zeigt sich erst in Auswertung Auswertung nach Reevers: - deskriptive Übersetzung der Geschichten + schematische Auswertung - Querschnittsanalyse: Tafel für Tafel (deskriptiv + schematisch) - Längsschnittsanalyse: Querschnittsanalyse weiter analysieren Deskriptiv: mit psychologischen Termini Geschichte übersetzen Schematische Auswertung: Interpretation → was heißt die für den Probanden in Bezug zu seiner Biografie o Personorientiert o Von Hintergrund absehen; ist es eine Art Drama, oder ist es Selbstverwirklichung o Nach Thema von Proband gefragt o Situationaler Kontext - Darstellung der inneren Bilder -< Vorteilsfreie Deskription → schließt an phänomenologischem Vorgehen an TGT: - Themenliste Positiver oder negativer Ausgang Thementafel → Querverbindungen herstellen (z.B. Suizid + schlechter Umgang; positive Selbstverwirklichung + andere Themen) Gewinnt Hypothesen, keine Diagnosen Hypothesen durch weitere Analysen erst bewähren oder falsifizieren Seifert: - Worüber wird geklagt? - Wirklichkeit? - Konkretes Handeln? Udo Hauchfleisch: - Auswertungsverfahren zum TAT - Schweizer Psychiater - 70-er Jahre Donald Syngg + Arthur W. Combs: - Übergangsglied - Neuer Ansatz für Phänomenologie in USA - Syngg: „The need für a phenomenological system of psychology“ (1941) - „Individual Behavior“ (1949) - In gängigen theoriegeschichtlichen Ansätzen nicht zitiert - Neophänomenologischer Ansatz laut Kelly - In keinem Betrachtungsfall radikal (deshalb vergessen?) - Jeder Organismus hat phänomenales Feld (= unsere subjektive Welt → Welt wie wir sie wahrnehmen + Wertvorstellungen) - Phänomenales Feld ≠ Wahrnehmungsfeld - Das was Menschen in Köpfen haben erst durch rationale Analyse erschlossen - Psychologen sollten sich mehr mit phänomenalem Feld befassen als mit isoliertem Gegenstand - Erschließen aus dem tatsächlich beobachtbaren → befürchten eine Methodenvielfalt → kommt zu phänomenalem Feld - Motivation: geht stark in Richtung Selbstverwirklichung; Selbstbild entwickelt sich über Lebenszeit hinweg; persönliche Erfahrungen spielen hinein; Selbsterhaltung mehr als biologischer Trieb; Vorgang = Differenzierung, d.h. große Ähnlichkeiten mit C.G. Jungs Individuation, Rodgers Selbstverwirklichung - Klinische Verwendung - Motiv darin gesehen Klienten vor „Sackgassenwahrnehmungen“ zu beschützen (Bezug zu Arnold Beck) - Website: www.ship.edu/~cgboeree/syngg&combs.html George Kelly + Karl Rodgers: - George Kelly: „Psychology of personal constructs“ (1955) Verhalten + psychische Prozesse gesteuert (chanalized) → Verhalten nicht determinieren sondern kanalisieren Antizipation: Ereignisse von Verhalten konstruieren → mentales Konstrukt im Kopf entwickeln → unterscheiden sich in Bezug, … → Lebenslanger Umgang mit Konstruktionen Kann mit Methoden Konstrukte feststellen und zur Auswertung heranziehen Keine objektive absolute Wahrheit Gedanken zum Menschenbild: analog zum Wissenschaftler → Vorhersagen + diese kontrollieren; sieht gegenüber von äußerem Verhalten; Konsequenzen: Mensch orientiert sich auf Zukunft, Individuum kann Umgebung repräsentieren Freiheit und Determiniertheit: Kontinuität des Handelns → Konstanzverhalten determinieren Theorieverständnis: Tendenz zur Dogmatisierung kritisiert; wenn ich von mentalen Konstrukten spreche, dann ist es mein mentales Konstrukt; Novelist vollzieht viel aus mentalen Konstrukten, ihm liegen jedoch keine Fragebögen vor Komponenten: keine objektive Realität; Theorien sollten zu Ergebnisse führen; klinische Methode ist nützlich; gute Persönlichkeitstheorie soll praktikabel sein Persönlichkeitstheorie: Konstrukt (= bestimmte Art und Weise um Welt (Wahrnehmungstheoretisch) zu konstruieren; Konfrontation mit äußerer Welt → Material für ähnliche Situationen; Konstruktionen von Ähnlichkeit = Gesetz konstruiert Konstrukte; alle Konstrukte = dichotome Konstrukte (3 Konstrukte: 2 ähnlich, 3. anders → 2 = Ähnlichkeitskonstrukte; 3. = Gegensatzkonstrukt); Konstrukt ähnelt einer Theorie: bestimmte Bandbreite in Anwendung (periphäre Konstrukte für spezifische Situation,…); Menschen unterscheiden sich immer in ihren Konstrukten und in der Organisation dieser; „Persönlichkeit“ eines Individuums = Summe des Konstruktsystems Erhebung: Rollen-Konstrukt-Repertoir-Test (REP-Test) o Verschiedene Formen für Individuen in Gruppen o Proband bekommt Rollenliste → Personen benennen, die er kennt, den Rollen zuordnen → Untersucher bittet Probanden 3 Personen aussuchen und 2 benennen welche sich ähneln und einen der den beiden gegensätzlich ist (z.B. netter Lehrer + Großvater, Gegensatz = Vater) → Präsentationen von Rollentriaden öfter (mindestens 30 Mal) durchführen → Analyse o Schwer anzuwenden o Anzahl der Konstrukte in Betracht gezogen, Rollenaspekte, Veränderung der Struktur o Geht über deskriptiv nicht hinaus Barbara Krahé: - Studie durchgeführt (1991): „Situation cognition and coherence in personality“ - Wie reagiert Person in bestimmter Situation - Für jede Person angstauslösende Situation etwas anderes → verweist auf ein Konstrukt in der Vielfalt von individuellen Konstrukten - Einheitliche unabhängige Variable vorgegeben = falsch → vorher ist es wichtig, dass ich weiß, was macht diesem oder jenem Probandem Angst → konnte zeigen, dass Vorhersage besser als die im traditionellen Design Phänomenologische Ansätze 12.5.2005 Walter Mischel: Konzept für phänomenologische Ansätze Um Persönlichkeitsforschung zu betreiben, darf man Analyseebenen nicht als sich ausschließend betrachten Phänomenologische Analyseebene setzt an individueller Analyseeben an Viele Ansätze bezeichnen sich nicht als phänomenologische → humanistisch, kognitiv, existentialistisch Viele Theorein könnten zurückweisen → verschiedene Sichtweisen befürworten → traits ablehnen Positiv: Theorien gekennzeichnet durch Betonung des Selbstbildes der Persönlichkeit Kritiken: Albrecht Allport, Kurt Lewin, George Kelly, Karl Rodgers - Albrecht Allport: Motivstrukturen erheben = fraglich; Mensch ist frei → nicht ausreichend determiniert; Theorie von der Gleichzeitigkeit der Motive: durch TAT → warum Motiv in Gegenwart? → Mischel: genau das typische der phänomenologischen Ansätze - Kurt Lewin: 1936: Prinzip der Gleichzeitigkeit in Beug des Lebensraums Lebensraum Externe Welt P Formel: V=f(P,U) Das was das Handeln determiniert hängt von Situation ab → macht jede Vorhersage schwierig, keine traits determinierbar Egon Brunswick: Studien der Wahrnehmung → explizit auf phänomenologischen Ansatz bezogen Mischel nennt Sartre, Camus, Binswanger, Boss (Existentialismus) → menschliche Entscheidungsfähigkeit explizit erwähnt Husserl: Schritt der lebensweltlichen Analyse → theoretische Brille nicht aufsetzen → vorher abstrahieren Humanistische Psychologie: Stütz sich auf Allport: „Mensch ist nicht Gefangener seiner Triebe, Trieb ist eine Reife des Menschen“ Trieb bei Mensch nicht wie bei Tier Instinkt Humanistische Wende: Charlotte Bühler, Abraham Maslow, Carl R. Rodgers Therapeut hat nur Stützfunktion Charlotte Bühler: Frau von Karl Bühler; Begründerin der Wiener Schule Maslow: Bedürfnispyramide Existentialistische Psychologie: Selbstverwirklichung: Je stärker das Ich umso besser Beweglichkeit des Menschen in der Welt Carl R. Rodgers: Theoriebildung von der Anwendung her determiniert Betonung der phänomenologischen Welt des Individuums Theorie = Teil der humanistischen Bewegung Für mich ist eine äußerst persönliche Betrachtung nicht nur ein besseres Erfahren sondern es weist auf die humanistische Verfahren Ziel des Menschen ist Wachstum I’m becoming a person → „Entwicklung der Persönlichkeit“ 1902 geboren in Elinoy Religiös und ethisch aufgewachsen, viel Arbeit Respekt vor wissenschaftlichen Methoden; sein Tun sehr kritisch hinterfragt Agrarwissenschaft studiert; dann Reise in Orient mit 20; andere religiöse Systeme gesehen: Verstanden, warum sich Menschen zu hassen beginnen, obwohl sie eigentlich nett wären; an Columbia University studiert, 1930 Abschluss, bemüht wissenschaftlich, religiöse, humanistische Auffassungen integriert 1968: Center for studies of the person begründet 1946/47: Präsident der Psychological Association Prinzipien: - auf lange Sicht bringt es nichts so zu tun, als wäre ich jemand, der ich nicht bin - ganz ich selbst sein - erlauben einen anderen Mensch verstehen - … Phänomenologie: Basis zur Entwicklung einer Person, Theorie von inneren subjektiven Phänomenen 3 Wissen: - subjektives Wissen: Wissen über innere Zustände - objektives Wissen: Beobachtung anderer - interpersonales Wissen: empathische Fähigkeit interpersonales Wissen auch als phänomenologisches Wissen bezeichnet zentrale Säulen: - Wie macht es die Person, das Vorgegebene im Sinne der Selbstentfaltung zu entwickeln - 1942: begonnen therapeutisch zu arbeiten - 1967: erst an Schizophrenie herangewagt - Rodgers Theorie = Prozess der Entwicklung - Grundfrage: Wie nehmen Menschen ihre Wirklichkeit wahr? Wie sieht der Prozess der Veränderung aus? - Selbst: Individuum nimmt äußere Erfahrungen wahr → Wahrnehmungen machen Wahrnehmungsfeld aus; Organisiertes Wahrnehmngsmuster; Idealselbst: dem Individuum als Endpunkt vorgeschwebt - 2 Punkte: Selbst: folgt den allgemeinen Prozesse der Wahrnehmung Selbstkonzept: Muster von zusammengehörenden Wahrnehmungen, keine Einheit - Selbstkonzept im Laufe der Zeit erst entwickelt aus der Praxis - Selbstverwirklichung: immer wieder Freud widersprechen; Freud: Triebe starke Bewegung für Menschen; Rodgers: Triebe sind nicht so wichtig → Mensch das gezogene von eigenen Selbstvorstellungen; gibt einen Kern den es gilt herauszufinden - Selbstkonsistenz/kongruenz zwischen Selbst und Erfahrungen: für Stabilität des Selbst: wichtig, dass Konflikte gelöst werden - Angst vor allem durch Selbstwahrnehmung gekennzeichnet; bedroht Selbstverwirklichung - Positive Anerkennung durch die Umwelt: äußert sich in Bedürfnis nach: Liebe, Wärme, Anerkennung,…; schildert dies vom Standpunkt des Kindes; leitet sich von Erziehung ab (positive Anerkennung) Rodgers hält es nicht für notwendig Konzepte, wie Motiv und Triebe einzuführen Selbstkonzept: nicht messbare Einheit; Entwicklungsprozess Für Kind: im Zustand der Kongruenz entwickeln Theorie über Eigenart des theoretischen Prozess Klientenzentrierte Gesprächstherapie 3 Phasen: - Reflexion der Gefühle durch den Therapeuten - Klientenzentriertes Beraterverhalten (cue-Technik) - Therapeutische Atmosphäre (Gefühle von Patient und Klient treten in Beziehung → bewusst angestrebt)