UNIVERSITETET I OSLO Institutt f or litteratur, områdestudier og europeiske språk Institutt for litteratur, områdestudium og europeiske språk SKOLEEKSAMEN/SKULEEKSAMEN 2005/HØST 2005/HAUST TYSK1101 – Tysk språk: Grunnemne Varighet: 4 timer Eksamen varer i 4 timar Mandag/Måndag, 28.11.2005 =================================================================== Anmerkninger/Retningslinjer: Følgende hjelpemiddel er tillatt: Tysk-Norsk ordbok uten grammatikkdel Merknader/Retningsliner: Tillatne hjelpemiddel er: Tysk-Norsk ordbok utan grammatikkdel OPPGAVEN/OPPGÅVA A. Fragen zum Inhalt des beigefügten Textes: „Genialer Speiseplan“ 1. Schreiben Sie ganz kurz, was der Hauptgedanke im Text ist. 2. Wie ist Neurowissenschaftler James Joseph zu der Erkenntnis gekommen, dass Blaubeeren klug machen? 3. Was hat die Ernährungsphysiologin Barbara Stewart herausgefunden? 4. Der Gedächtnisweltmeister Clemens Mayer trinkt mindestens 2.5 Liter Wasser am Tag. Warum ist es wichtig viel zu trinken? 5. Warum ist Fisch ein viel versprechender Kandidat für besseres Denken? B. Fragen zum Wort- und Grammatikverstehen 1. Konjugieren / beugen Sie folgende Verben, die im Text vorkommen: mag (Absatz 1), legten (Absatz 2), betont (Absatz 3), rät (Absatz 3) und verhelfen (Absatz 5). Führen Sie die Infinitivform (mit zu), Präsens, Präteritum und Partizip Perfekt auf. Side 1 av 5 2. Übersetzen Sie diese Sätze aus Absatz 6 ins Norwegische: „Bei Kindern im Ruhezustand verbraucht allein der Denkapparat bis zu 50 Prozent der mit der Nahrung aufgenommenen Energiemenge. Bei Erwachsenen liegt der Wert bei 20 Prozent. 3. Kommentieren Sie die Endung der Adjektive versprechender, besseres und zahlreiche (Absatz 11, Zeile 1-2) in Bezug auf Genus, Kasus, Numerus und starke/schwache Deklination/Beugung. 4. Identifizieren Sie die Nebensätze / Gliedsätze in den folgenden Textausschnitten und geben Sie deren syntaktische Funktionen an. Erklären Sie für jeden Satz, welche Strukturzeichen Ihnen bei der Analyse helfen. (a) Tiere, die an Alzheimer erkrankt waren, blieben länger geistig frisch als eine Vergleichsgruppe. (Absatz 2) (b) Heute ist es eine Volksweisheit, dass das Denken schwer fällt, wenn der Magen etwa einen Schweinebraten mit Knödel zu verdauen hat. (Absatz 4) Side 2 av 5 NEUROWISSENSCHAFT Genialer Speiseplan Forscher ergründen, welche Nahrungsmittel die Leistungsfähigkeit des Gehirns und des Gedächtnisses verbessern können. HEIDELBEER-FAN Neurowissenschaftler James Joseph entdeckte in seinem Labor in Boston, dass die süßen Früchte das Denkvermögen steigern 1. James Joseph, Neurowissenschaftler aus Boston, mag Früchte. Am liebsten mochte er immer schon Heidelbeeren, wie viele amerikanische Kinder. Seit kurzem isst der 61-jährige Professor jeden Tag mindestens eine Portion der hübschen blauen Kügelchen - mit Joghurt, im Fruchtsalat, im Müsli oder pur, gelöffelt aus der Kaffeetasse. Die Beeren, davon ist Joseph überzeugt, machen klug. 2. Die Spur zu der vielleicht skurrilen Erkenntnis legten Ratten und Mäuse in Josephs Labor an der renommierten Tufts-Universität. Er verfütterte an die Tiere Extrakte der Blaubeeren. Resultat: Die Früchte verbesserten das Denk vermögen der Nager. Ratten im reifen Alter schnitten in Tests ebenso gut ab wie Jüngere. Tiere, die an Alzheimer erkrankt waren, blieben länger geistig frisch als eine Vergleichsgruppe. 3. Neugierig geworden, testete Joseph am Menschen — mit Nebenwirkungen war schließlich nicht zu rechnen. Täglich und über mehrere Wochen hinweg verabreichte er etwa 70 Heimbewohnern im Alter von 55 bis 75 Jahren ein oder zwei Portionen der Früchte. Das Ergebnis bestätigte sich: Die Reaktionszeit der Frucht-Probanden verbesserte sich um sechs Prozent — nicht gravierend, aber signifikant, wie Joseph betont. Seitdem rät der Neurowissenschaftler Studenten, Managern und älteren Menschen zur kognitiven Diät der genussvollen Art: ,,Verspeist Blaubeeren!” 4. Klugheit mit dem Löffel essen? ,,Plenus venter non studet libenter”, ein voller Bauch studiert nicht gern, das wussten schon die alten Römer. Heute ist es eine Volksweisheit, dass Side 3 av 5 das Denken schwer fällt, wenn der Magen etwa einen Schweinebraten mit Knödel zu verdauen hat. Aber umgekehrt? 5. Kein Korn vermag die Intelligenz eines Menschen zu erhöhen und kein Säftchen zum TopGedächtnis verhelfen. Und zweifellos lassen sich die mentalen Leistungen am besten durch Übungen steigern. Doch Hirnforscher weltweit sind sich einig, dass jeder, der seine Begabung voll ausschöpfen will, großes Augenmerk darauf legen sollte, was auf den Teller kommt und ins Glas. ,,Die Effekte der Ernährungsstudien sind nicht groß, aber so deutlich, dass es sich lohnt, den Spuren nachzugehen” bekräftigt der Hirnforscher Manfred Spitzer vom Universitätsklinikum in Ulm. 6. Unter der Schädeldecke ballt sich die unvorstellbare Menge von 100 Milliarden Nervenzellen zusammen. Jedes einzelne Neuron knüpft bis zu 10000 Kontakte mit seinen Nachbarn und tauscht fortwährend Informationen aus. So entstehen die Erinnerungen an unsere Kindheit, unsere Persönlichkeit, die Lust auf Sex oder die Fähigkeit, einen Vortrag zu halten. Wie kaum ein anderes Gewebe ist das Gehirn anfällig für Störungen. Der Informationsfluss läuft nur reibungslos, wenn die Neuronen ausreichend mit den wichtigen Nährstoffen -versorgt werden. Um in der Balance zu bleiben, benötigt das Gehirn fortwährend Mineralien, Aminosäuren, Vitamine und ein wenig Fett — wie sie in einer ausgewogenen Diät mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Fisch und gelegentlich Fleisch vorkommen. Vor allem benötigt es ausreichend Energie und Wasser. Bei Kindern im Ruhezustand verbraucht allein der Denkapparat bis zu 50 Prozent der mit der Nahrung aufgenommenen Energiemenge. Bei Erwachsenen liegt der Wert bei 20 Prozent. Fehlt der Nachschub, lassen die Denkleistung und die Konzentration rasch nach. 7. Das richtige Frühstück nimmt für die Leistung in der Schule und am Arbeitsplatz eine zentrale Rolle ein. Kinder, die nur Süßes, etwa Marmelade, verspeisten, landeten bei Tests auf dem Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsniveau alter Menschen. Mit der richtigen Speise schöpfen Lernende ihre Möglichkeiten aus. Ein Beispiel: Die Ernährungsphysiologin Barbara Stewart von der University of Ulster in Nordirland gab Pennälern entweder weißen Toast oder gekochte Bohnen mit Toast zum Frühstück und testete anschließend ihre geistige . KÜRZER GRÜBELN Wer sich vor umfangreichen Prüfungen richtig ernährt, z.B. auf das Frühstück achtet, kann länger konzentriert und auf hohem Niveau arbeiten Side 4 av 5 Leistungsfähigkeit. Ergebnis: Je anspruchsvoller die Aufgaben waren, desto mehr lagen die ,,Bohnen” -Kinder vorn. 8. Der Ulmer Hirnforscher Spitzer rät daher allen, die geistig beansprucht sind, zu hochwertigen Kohlenhydraten, wie sie etwa in Müsli, dunklem Brot oder Vollkornprodukten enthalten sind. Der Körper braucht lange, um die se aufzuschließen, und so wird das Gehirn über Stunden hinweg gleichmäßig mit Energie versorgt. ,,Ein Stück Süßes oder Schokolade liefert ebenfalls einen Energieschub, doch nach kurzer Zeit sackt der Blutzucker ab, und in der Folge lassen Konzentration und Arbeitsgedächtnis nach”, so der Psychiater. Ist das Gehirn optimal versorgt, kann es nicht unbedingt zu besseren Leistungen angespornt werden. Dann hilft vielleicht ein Schluck Kaffee, um die Konzentration vorübergehend zu erhöhen. 9. Clemens Mayer, der kürzlich in Oxford frischt gekürte Gedächtnisweltmeister, achtet peinlich genau auf seine Lebensführung. Täglich schult der 20-jährige Jurastudent in München zehn Minuten sein Gedächtnis, vor Wettkämpfen 30 Minuten lang. Sein Erfolgsrezept: das Memory-Training, ausreichend Schlaf, Sport und eine ausgewogene Ernährung. ,,Ich esse viel Obst, z.B. Bananen, Gemüse, Müsli, und achte stark darauf, am Tag mindestens 2.5 Liter Wasser zu trinken“ , so Mayer. Der Weltrekordler im Zahlenmarathon kann sich 1040 Ziffern in einer halben Stunde merken so wie in 15 Minuten 85 Namen und die dazugehörigen Gesichter. 10. Ausreichend zu trinken ist ein Rat, der wichtig ist — aber wenig beachtet wird, wie Erfahrungen aus der Gedächtnisambulanz zeigen. Ärzte berichten immer wieder von älteren Menschen, die völlig verwirrt in die Sprechstunde kämen. Statt einer schweren Krankheit, etwa Alzheimer oder Demenz, ist nicht selten Wassermangel die Ursache ihres Zustands. Erhalten die Patienten genug Flüssigkeit, sind sie anschließend geistig wieder auf der Höhe. Fast Food ist ebenfalls ein Risikofaktor für Vergesslichkeit und Zerstreutheit - zumindest im Tierversuch. So fanden sich entsprechend gefütterte Ratten und Mäuse in einem Labyrinth deutlich schlechter zurecht als eine Vergleichsgruppe. 11. Fisch dagegen ist ein viel versprechender Kandidat für besseres Denken, wie zahlreiche epidemiologische Studien bescheinigen. ,,Die Effekte sind da, jedoch nicht eindeutig”, schränkt Spitzer ein, und so will der Psychiater eine eigene Untersuchung über den Zusammenhang von Fischöl oder Omega-3-Fettsäuren und der kognitiven Leistungsfähigkeit anstellen. Die Fette verringern vermutlich die Festigkeit der Neuronen-Membran und erleichtern so die Durchleitung von Mineralien und Proteinen, die für den Informationsfluss erforderlich ist. Auch das in Heidelbeeren enthaltene blaue Anthozyan verbessert die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, wie Forscher Joseph vermutet. Stoffe mit ähnlicher Wirkung stecken in Erdbeeren, Spinat oder Brokkoli. 12. An britischen Schulen wird nun der Speiseplan umgestellt. Statt Hamburger soll es fortan Makrele und Lachs geben, dazu gekochte Kartoffeln. Wer noch etwas Müsli mit Blaubeeren isst und tagsüber genug trinkt, hat sein Gehirn optimal versorgt. WERNER SIEFER Sensuren kunngjøres i StudentWeb senest 3 uker etter eksamen. Sensuren vert kunngjort i StudentWeb seinast 3 veker etter eksamen. Side 5 av 5