Belege für die Evolution der Organismen Evolutionsbelege Verwandtschaftliche Beziehungen ausgestorbener und heute noch lebender Organismen lassen sich auf vielfältige Art und Weise herstellen. Damit lassen sich unter anderem die Grundtendenzen der Entwicklung belegen. Zu den Belegen der Evolution von Organismen gehören Fossilien, Homologien und Zwischenformen. Auch die rudimentären Organe dienen als Evolutionsbeleg. Rudimentäre Organe sind Organe, die keine Funktion mehr besitzen (Ausbildung der Gliedmaßen bei Zauneidechse, Erzschleiche, Scheltopusik und Blindschleiche). Zur Klärung verwandtschaftlicher Beziehungen können auch biochemische Untersuchungen und serologische Verfahren herangezogen werden. Fossilien Fossilien sind Spuren oder Reste von pflanzlichen und tierischen Lebensformen, die aus früheren Erdzeitaltern erhalten geblieben sind. Ihre Bedeutung liegt darin, dass sie diese Organismen abbilden, den Evolutionsprozess im Wandel der Formen, in der Reihenfolge und Geschwindigkeit kennzeichnen sowie zwischen den Organismen bestehende verwandtschaftliche Beziehungen beweisen. Tierische und pflanzliche Reste sind häufig als Einlagerungen in Sedimentgesteinen (z.B. in Kalk- oder Sandstein) zu finden. Sedimentgesteine (Bild 1) bestehen aus verwittertem abgelagertem und wieder verfestigtem Gesteinsmaterial. Fossilien entstehen nach dem Tod der Organismen aus den Überresten, wobei die organischen Substanzen zumeist abgebaut werden. Bild 1 Bild 2 Fossilienformen Je nach Fossilienform werden verschiedene Entstehungsarten unterschieden. Bei den Hartteilen sind die anorganische Strukturen des Organismus erhalten geblieben (Weichtierschalen, Reste von Wirbeltierknochen – Bild 2). Unter Versteinerungen werden mineralisierte Teile von Organismen (Muschelschalen und Holz als echte Versteinerungen – Bild 3) zusammengefasst. Abdrücke entstehen durch das Einbetten von Organismen oder Fährten in verschiedene Sedimente, z.B. in Ton oder Schlamm (Saurierfährten – Bild 4, Abdruck des Urvogels). Bei den Inkohlungen werden Organismen oder deren Teile in Braun- oder Steinkohle eingebettet (Farne in Steinkohle – Bild 5). Fossilienformen sind auch die Einschlüsse in Eis oder Harz (Insekteneinschluss in Bernstein) sowie die Mumifizierung, bei der Organismen beispielsweise in Mooren konserviert werden (Moorleichen aus der Steinzeit). Bild 3 Bild 5 Bild 5 Zwischenformen (Brückentiere) Zwischen- oder Übergangsformen sind Organismen, die fossil sind oder gegenwärtig noch leben. In diesen Organismen werden die Kennzeichen verschiedener systematischer Formengruppen vereint; sie werden deshalb auch Brückentiere genannt. Die Bedeutung der Übergangsformen liegt darin, dass sie einerseits die Höherentwicklung und andererseits die Verwandtschaft bestimmter pflanzlicher und tierischer Gruppen zeigen. So weist der Urvogel (Archaeopteryx – Bild 6) sowohl Vogel- als auch Reptilienmerkmale auf. Der Quastenflosser (Latimeria) ist ein Knochenfisch, der ebenfalls die Kennzeichen von landbewohnenden urtümlichen Lurchen besitzt. Bild 6 Homologien Homologien (Abstammungsähnlichkeiten) von Merkmalen oder Organen beruhen auf Ähnlichkeit und gleicher genetischer Information. Auch wenn Abwandlungen erfolgt sind oder andere Funktionen übernommen wurden, liegen Homologien vor. Durch Homologien kann man auf eine stammesgeschichtliche (phylogenetische) Verwandtschaft schließen. Auf phylogenetische Verwandtschaft der Wirbeltiere lassen beispielsweise folgende Homologien schließen: Bild 7 - die Entwicklung der Embryonen in verschiedenen Stadien bei den Wirbeltieren (Fisch (1), Vogel (2) und Mensch (3); Bild 8 – homologe Organe beim Extremitätenvergleich bei Mensch (1), Rind (2), Pferd (3), Vogel (4) und Wal (5). Bild 7 Bild 8