Möglichkeiten und Grenzen des Arten- und Habitatschutzes durch die Landwirtschaft in Brandenburg Eine Bestandsaufnahme für den Landesbauernverband Brandenburg zum internen Gebrauch erarbeitet durch Frau Claire Nicolas Dr. Andrea Knierim Institut für Sozioökonomie Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. Müncheberg, November 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund und Zielstellung der Studie ......................................................... 3 1.1 Hintergrund und Ziel .................................................................................................... 3 1.2 Die politischen Rahmenbedingungen........................................................................... 3 1.3 Aufbau des Berichts ..................................................................................................... 4 2 Methodik und Vorgehensweise ......................................................................... 5 2.1 Vorgehensweise ........................................................................................................... 5 2.2 Methodik ..................................................................................................................... 5 2.3 Übersicht über die für Brandenburg ausgewerteten Studien ........................................ 7 3 Ergebnisse ........................................................................................................ 10 3.1 Ackerland ...................................................................................................................... 10 3.1.1 Erkenntnisse zur Bodenbearbeitung ........................................................................ 10 3.1.2 Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung .............................................................. 12 3.1.3 Erntetechnik, Intensität und Kulturen der Ackernutzung........................................ 14 3.2 Flächenstilllegung ......................................................................................................... 16 3.3 Grünland ....................................................................................................................... 18 3.3.1 Beweidung von Grünland........................................................................................ 18 3.3.2 Mahd von Grünland ................................................................................................ 19 3.3.3 Düngung .................................................................................................................. 19 3.4 Landschaft..................................................................................................................... 21 4 Schlussfolgerungen ......................................................................................... 23 Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 24 Anhang 1a: Struktur und Erläuterung der Datenbank ................................................. 26 Anhang 1b: Übersicht über die Wirkungsziele ............................................................... 27 Anhang 2: Tabellarische Übersicht über die Literaturauswertung .............................. 28 Danksagung Die Erarbeitung dieser Studie wurde von vielen Kollegen und Kolleginnen am ZALF unterstützt. Namentlich bedanken möchten wir uns bei Gerd Berger, Nadine Becker, Harald Kächele, Bettina Matzdorf, Holger Pfeffer, Michaela Reutter, Karin Stein-Bachinger und Uli Stachow von den Instituten für Sozioökonomie und für Landnutzungssysteme und Landschaftsökologie für viele Hinweise, kritische Kommentare und Anregungen. Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass wir mit dieser sehr verkürzten Darstellung der komplexen natürlichen Zusammenhänge und der Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und Ökosystemen der Wirklichkeit nicht gerecht werden. Alle Fehler, die auf diese und andere Unzulänglichkeiten zurückgeführt werden können, gehen selbstverständlich zu unseren Lasten. 1 Hintergrund und Zielstellung der Studie Die vorliegende Studie wurde angeregt im Rahmen des Dialogs zwischen dem Landesbauernverband Brandenburg (LBV) und dem Institut für Sozioökonomie am ZALF in Müncheberg zum Thema “Einkommenssicherung durch Biodiversitätsschutz“. Ihr Ziel ist es, den aktuellen Wissensstand über die Wirkungen der landwirtschaftlichen Landnutzung auf die Arten- und Habitatvielfalt in Brandenburg darzustellen. Diese Übersicht soll als Grundlage für das gemeinsame Gespräch darüber dienen, welche Möglichkeiten und Ansatzstellen existieren, den Biodiversitätsschutz durch die Landwirtschaft angemessen einzuschätzen und zu fördern. Mit Biodiversität ist hier im weitesten Sinne die Arten- und Lebensraumvielfalt der Pflanzen und Tiere auf und um landwirtschaftlich genutzte Flächen gemeint, sie kann auch als ‚biotische Ressource’ in Abgrenzung zu den abiotischen natürlichen Ressourcen Boden, Wasser und Luft bezeichnet werden. 1.1 Hintergrund und Ziel Voran gegangen war dieser Studie eine gemeinsame sehr allgemeine Problemanalyse, in der aufgezeigt wurde, dass es unterschiedliche Faktoren sind, die einen Einfluss auf das tatsächliche Handeln der Landwirte haben (aus dem Protokoll zum Treffen am 1.3.05): Die Unsicherheit der politischen Entwicklung, z.B. welche Förderbedingungen im landwirtschaftlichen Naturschutz auf europäischer, nationaler und brandenburgischer Ebene in Zukunft gelten werden bremst die landwirtschaftlichen Innovationen; Bestehende gesellschaftliche Bilder von und Bezeichnungen für die Landwirtschaft (z.B. „Sofa-Mulcher“), die eine fehlende Akzeptanz bzw. Kritik widerspiegeln, fördern die Verunsicherung und den Unwillen unter den Landwirten; andererseits ist auch klar, dass die Verbrauchermeinungen einen Einfluss auf Veränderungen in der landwirtschaftlichen Praxis haben; Unterschiede im Selbstverständnis der Landwirte bestehen im Hinblick darauf, welche Ziele maßgeblich bzw. vorrangig für die Landnutzung sind und einen Einfluss darauf haben, welche Priorität dem Biodiversitätsschutz und der Landschaftsgestaltung eingeräumt werden und Schließlich spielt auch das nur teilweise vorhandene bzw. für Landwirte zugängliche Wissen über die Potentiale des Biodiversitätsschutzes eine Rolle dafür, ob Nischen genutzt werden können und aktiv neue Betätigungsfelder entwickelt werden. Die hier vorgelegte Studie setzt an dem letzten Punkt an und will mit dem Bericht zum Stand der Wissenschaft das Problembewusstsein für den Biodiversitätsschutz fördern und konkrete Ansatzpunkte für zukünftiges landwirtschaftliches Handeln aufzeigen. 1.2 Die politischen Rahmenbedingungen Die Rahmenfaktoren landwirtschaftlichen Handelns auf der politischen Ebene stellen einerseits die entkoppelten Prämienzahlungen in Verknüpfung mit den Umwelt- und Qualitätsstandards dar (Cross-Compliance), die in der EU-Agrarpolitik verankert sind (VO EC 1782/03) sowie das Bundesnaturschutzgesetz (BNATSCHNEUREGG 2002), das durch das Brandenburger Naturschutzgesetz konkretisiert wird, und die landwirtschaftlichen Fachgesetze und untergesetzlichen Regelungen (Dünge-VO, Pflanzenschutzmittel-VO, Bodenschutzgesetz etc.). Die in den Naturschutzgesetzen festgelegten und im Allgemeinen als Gute fachliche Praxis (GfP) bezeichneten Grundsätze beziehen sich auf (1) die standortangepasste und eine langfristige Fruchtbarkeit der Flächen gewährleistende Wirtschaftsweise, (2) die Unterlassung vermeidbarer Beeinträchtigungen vorhandener Biotope, (3) den Erhalt und möglichst auch die Vermehrung von Landschaftsstrukturelementen, (4) ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tierhaltung und Kap. 1 3 ZALF Institut für Sozioökonomie Pflanzenbau und die Vermeidung schädlicher Umweltauswirkungen, (5) auf die Unterlassung von Grünlandumbruch an besonders gefährdeten Standorten, (6) an den Erhalt der natürlichen Ausstattung der Nutzfläche bei Verwirklichung eines nachhaltigen Ertrags, (7) die schlagspezifische Dokumentation entsprechend der Fachgesetze und die Rückführung verwendeten Bindematerials aus der Landschaft nach seinem Einsatz (BBGNATSCHNEUREGG vom Mai 2004, §1b (4)). Zum anderen wird der Rahmen auch gesetzt durch positive Anreize wie sie z.B. in den AgrarUmweltmaßnahmen des KULAP Brandenburg bestehen. Diese Maßnahmen umfassen unterschiedliche extensive Nutzungsvarianten für das Grünland und für Ackerstandorte sowie die Förderung der ökologischen Wirtschaftsweise insgesamt, Ausgleichszahlungen bei Auflagen innerhalb der Natura 2000 Gebietskulisse und für Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes (MLUV 2005, Agrarbericht, Seite 73ff)1. Im Rahmen der Modulation kommen seit 2004 drei weitere Maßnahmen für die Ackernutzung hinzu (Biologischer und biotechnischer Pflanzenschutz, Winterbegrünung und Fruchtartendiversifizierung). Den finanziell größten Flächenanteil und finanziellen Anteil an der Förderung haben die extensiven Nutzungsvarianten des Grünlands, gefolgt vom Ökolandbau. Im Hinblick auf die Zielstellung und den Kontext der vorliegenden Studie, nämlich den Wissensstand zum Biodiversitätsschutz in Brandenburg zu erfassen, ist es den Autorinnen wichtig zu betonen, dass es im Rahmen gesetzlicher Regelungen bzw. durch die Agrarumweltmaßnahmen wenig konkrete Handlungsvorgaben in Bezug auf den Arten- und Habitatschutz gibt. Die hierfür relevanten Anforderungen der EU VO 1782/03 an einzuhaltende Umwelt- und Qualitätsstandards („cross-compliance“) begrenzen sich im Wesentlichen auf den Erhalt von Dauergrünland und von Landschaftselementen wie Hecken, Feldgehölzen, Feuchtgebieten etc (BMVEL 2005:73ff). Im Entwicklungsplan des Ländlichen Raumes in Brandenburg (EPLR) aus dem Jahr 2002 werden die Anforderungen an die freiwilligen KULAP Maßnahmen gegenüber der GfP abgegrenzt und qualifiziert (MLUR 2002:32-34). Allerdings beziehen sich hier fast alle Vorgaben auf die Düngung bzw. den Einsatz von Pflanzenschutzmittel. Als direkt relevant für den Arten- und Habitatschutz betrachten wir dagegen Aussagen zu Schnitt- und Mulchzeitpunkten auf dem Grünland, Umbruchsverbot und Fruchtfolgevorgaben sowie die naturschutzbezogene Stilllegung. Grundsätzlich besteht bei vielen Experten die Überzeugung, dass die Formulierung von Naturschutzzielen und die Entwicklung von Kriterien für die Umsetzung der GfP regionsund standortspezifisch erfolgen muss. Aus diesem Grund besteht die Notwendigkeit, geeignete Methoden zu entwickeln, um regionale und standortspezifische Naturschutzziele festzulegen und davon ausgehend, die zur Erreichung angemessenen landwirtschaftlichen Maßnahmen abzuleiten (Plachter et al. 2005). Hierbei sollte das standortspezifische Wissen der Landwirte unbedingt einbezogen werden (vgl. auch DLG/WWF 2003). 1.3 Aufbau des Berichts Im zweiten Kapitel des Berichts wird kurz die Vorgehensweise bei der Literaturauswertung beschrieben. Das dritte Kapitel präsentiert die Ergebnisse in mehreren Unterkapiteln entsprechend der standörtlichen Nutzungstypen Acker, Flächenstilllegung, Grünland und Landschaft. Im letzten Kapitel diskutieren wir die Konsequenzen der Ergebnisse und machen Vorschläge zum weiteren Vorgehen. Im Anhang werden Übersichten und Tabellen zur methodischen Vorgehensweise (Anhang 1) und zu den Ergebnissen (Anhang 2) aufgeführt. 1 Weitere Maßnahmen beziehen sich auf gartenbaulich genutzte Flächen, die Teichwirtschaft und die Agrobiodiversität, und sind daher für die vorliegende Studie nicht relevant. Kap. 1 4 ZALF Institut für Sozioökonomie 2 Methodik und Vorgehensweise 2.1 Vorgehensweise Um eine Bestandsaufnahme der Kenntnisse über den Einfluss der Landwirtschaft auf die Arten- und Lebensraumvielfalt in Brandenburg zu erstellen, wurde eine Literaturauswertung durchgeführt. Als wesentliche Informationsquelle wurde die im Rahmen des Projektes „Schlaginterne Segregation (SIS)“ angelegte Datenbank des Instituts für Landnutzungssysteme und Landschaftsökologie am ZALF genutzt. Eine zielorientierte Suche in der Zentralbibliothek vom ZALF und im Internet sowie die Hinweise von Experten ermöglichten es, weitere Dokumente zu finden. Dann wurden auch Quellen gesucht, die im Literaturverzeichnis der ersten Quellen zitiert wurden. Im Verlauf der Studie hat sich erwartungsgemäß gezeigt, dass die wesentlichen Informationsquellen zum Thema wissenschaftliche, vor allem von Ökologen und Biologen veröffentlichte Publikationen sind. Es war möglich, explizite, belegbare und präzise Aussagen über die Wirkungen der landwirtschaftlichen Maßnahmen auf die Biodiversität in Brandenburg aus diesen Veröffentlichungen klar herauszustellen. Die so identifizierten Informationen wurden mittels einer Datenbank zusammengefasst, die mit der Software Access aufgebaut wurde. Bei einer ZALF-internen Vorstellung und Diskussion der Literaturauswertung wurden die für Brandenburg verfügbaren Datenquellen einmütig als zu punktuell und damit als zu wenig aussagekräftig für den allgemeinen Wissensstand zum Biodiversitätsschutz durch die Landwirtschaft bewertet. Von den Kollegen wurde daher empfohlen, soweit möglich, wissenschaftliche Ergebnisse aus Deutschland, die auch für Brandenburg unumstritten sind, in die Darstellung aufzunehmen, um eine verständliche und kohärente Übersicht über die Lage zu vermitteln. Aus diesem Grund wurde eine weitere Literaturrecherche unternommen. Dabei konnte als gute Zusammenfassung des aktuellen Wissensstands vor allem das Dokument „Methoden zur naturschutzfachlichen Konkretisierung der ‚Guten fachlichen Praxis’ in der Landwirtschaft“ von H. Plachter, U. Stachow und A. Werner (2005) genutzt werden, das auf die Auswertung und Zusammenschau der relevanten Literatur für Deutschland insgesamt aufbaut. Die Ergebnisse dieser Auswertung und die daraus abgeleiteten Zielvorstellungen und Handlungsempfehlungen für die Landwirtschaft sind daher in dem vorliegenden Bericht berücksichtigt worden. 2.2 Methodik Das Ziel unserer Arbeit ist es, den aktuellen Wissensstand über die Wirkungen der landwirtschaftlichen Maßnahmen auf die Arten- und Habitatvielfalt in Brandenburg darzustellen. Die Wirkungen einer landwirtschaftlichen Maßnahme sind u.a. von den natürlichen Standortbedingungen, dem Zeitpunkt und der allgemeinen Nutzungsweise der Fläche, wo die Maßnahme stattfindet, abhängig und werden von diesen Faktoren erheblich beeinflusst. Die Wirkung einer Maßnahme kann man daher nur verstehen, relativieren oder eventuell verallgemeinern, wenn man auch diesen Hintergrund berücksichtigt. Als wichtigste Informationen zu der jeweils untersuchten Fläche betrachten wir daher die folgenden Angaben: den Ort (geographische Lage, Betrieb, Schutzstatus); die Standortbedingungen (Fläche [ha], Bodentyp, Nutzungstyp [Ackerland, Grünland, Stilllegung]); die Intensität der Nutzung (konventionell, ökologisch, integriert, extensiv, Stilllegung); Kap. 2 5 ZALF Institut für Sozioökonomie - die Kultur, die in einem bestimmten Jahr auf der betrachteten Fläche angebaut wird. Diese Informationen sind in der Literatur meistens verfügbar. Außerdem kann man den Effekt einer Maßnahme natürlich nur in Hinblick auf ein oder mehrere Wirkungsziel(e) bezeichnen. Mit Wirkungszielen meinen wir die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten sowie Habitattypen, deren Struktur, Leben oder Entwicklung durch landwirtschaftliche Maßnahmen beeinflusst werden können. Außerdem haben wir bei der Auswertung fünf Wirkungsarten berücksichtigen können: Töten/Zerstören, Schädigen, Neutral, Fördern, Schaffen. Eine solche Klassifizierung der Wirkungen ist nützlich, wenn man eine schnelle Übersicht des Einflusses der Landwirtschaft auf die Arten- und Habitatvielfalt haben möchte. Sie erlaubt aber nur eine grobe Darstellung und deshalb ist es notwendig, die Wirkung im einzelnen daneben zu beschreiben. Ferner können die Wirkungen Konsequenzen auf technischer und ökonomischer Ebene haben und zu Empfehlungen führen. Leider liegen zu diesen beiden Aspekten wenig Aussagen in der ausgewerteten Literatur vor. Bei der Literaturauswertung wurde eine Datenbank erstellt, die all diese Informationen enthält. Die Verwendung einer Datenbank macht es möglich, die Informationen in verschiedenen Ebenen durch mehrere miteinander verknüpfte Tabellen zu gliedern. Diese Ordnung erlaubt es, alle Aussagen standardmäßig zu behandeln, sie danach leichter zu bearbeiten und die gesuchten Informationen leicht wieder zu finden. Außerdem ist eine Datenbank anpassungs- und entwicklungsfähig, so dass man im Zusammenhang mit der Entwicklung des Wissensstands neue Informationen eingeben kann. Die Struktur der entwickelten Datenbank ist in der Abb. 1 dargestellt, dabei steht jedes Kästchen für eine Tabelle. (Eine detaillierte Darstellung der Datenbank befindet sich im Anhang 1a.) Abbildung 1: Struktur der Datenbank Kap. 2 6 ZALF Institut für Sozioökonomie 2.3 Übersicht über die für Brandenburg ausgewerteten Studien Insgesamt wurden etwa 40 Publikationen geprüft, davon waren aber nur 17 für unsere Studie inhaltlich brauchbar und wurden deshalb in die Datenbank eingearbeitet. Die ausgewerteten Studien wurden in den Jahren 1993 bis 2004 veröffentlicht, 10 davon nach 1999. Geographisch gesehen repräsentieren die Studien 21 Orte, die alle ganz- oder mindestens teilflächig in Brandenburg sind, davon befinden sich 10 Orte in Großschutzgebieten. Für 9 Flächen ist eine Zuordnung zu landwirtschaftlichen Betrieben möglich, insgesamt 7 Betriebe werden konkret benannt. Was die Flächen betrifft, kommen die Ergebnisse der Studien aus 44 verschiedenen Flächen. 5 davon sind in einem Landschaftsschutzgebiet, einem Naturschutzgebiet oder einem SPAVogelschutzgebiet. Aus Sicht des Nutzungstyps gehören 33 der untersuchten Flächen zum Ackerland, davon werden 16 konventionell und 6 ökologisch bewirtschaftet. Stilllegungsflächen sind 9 in Betrachtung. Die Ackerflächen liegen vor allem im Osten und Nordosten Brandenburgs, wogegen die untersuchten Grünlandflächen etwas gleichmäßiger im Land verteilt sind. Tabelle 2.1: Übersicht der Untersuchungsflächen nach Lage und Intensität Landkreis Anzahl der Flächen Gesamt BAR 6 BAR-UM 9 HVL 2 Intensität Verteilt nach Ackerland und Grünland AL 6 GL 0 AL 4 GL 5 AL 0 GL 2 2 Ext. Still. k.A. 4 1 2 2 Ort Kultur (MODAM) Jahr 13 1 3 2 Empfehlungen Maßnahme Fläche Kap. 2 Konv. Öko. Int. StandortBedingungen Quelle MOL Intensität der Nutzung Maßnahme-NutzungKombination Wirkung Nutzung Wirkungsziel AL 13 GL 0 6 7 Konsequenzen Wirkungsart 7 ZALF Institut für Sozioökonomie PM 5 PR 1 SPN 2 UM 5 Brand. Allgemein Total 1 44 AL GL AL GL AL GL AL GL AL GL AL GL 3 2 0 1 1 1 5 0 1 0 33 11 1 1 1 1 1 1 1 1 5 1 16 0 6 1 1 0 0 7 9 0 1 3 Ausgehend von den für Brandenburg relevanten Untersuchungen konnten insgesamt 38 unterschiedliche Maßnahmen benannt werden, für die eine Auswirkung auf die Biodiversität untersucht wurde. Diese einzelnen Maßnahmen wurden im Sinne einer übersichtlichen Darstellung zu Gruppen zusammengefasst, die wir „Maßnahmetypen“ nennen und den unterschiedlichen Standorttypen Acker, Stilllegung, Grünland und Landschaft zuordnen (vgl. Tab. 2.2). Kap. 2 8 ZALF Institut für Sozioökonomie Tabelle 2.2: Übersicht über Maßnahmen und Maßnahmetypen Maßnahmetypen Bodenbearbeitung Ackerland Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung Erntetechnik Kulturen Intensität Flächenstillegung Dauer der Stilllegung Selbstbegrünung, Einsaat oder Untersaat? Grünland Beweidung Mahd Landschaft Düngereinsatz Intensität Strukturdiversität Brachen an bzw. um Landschaftselemente Maßnahmen Pflügen Mechanische/Wendende Bodenbearbeitung Stoppelbearbeitung mit dem Grubber Umbruch Mineraldüngung (Kalkammonsalpeter, Kali, Phosphat) Herbizideinsatz Insektizideinsatz Getreideernte Schlegeln Mulchen Winterrapsanbau Maisanbau Anbau von Feldfutter, Sommergetreide, Körnerleguminosen Ökologische Bewirtschaftung Konventionelle Bewirtschaftung Flächenstilllegung < 2Jahre Längere Stilllegung Zehnjährige Stilllegung Ungestörte Stilllegung Selbstbegrünung (verschiedene Verfahren) Knaulgrasuntersaat Graseinsaat Beweidung durch Galloways Beweidung durch Schafen und/oder Ziegen Nutzung von Kleinwässern als Viehtränken Mähen Zusammenrechen und Schwaden Abdeckung mit Mähgut Erhöhung der Schnitthöhe Späte Nutzungstermine mit hohen Wasserständen Gülleausbringung Extensivierung Präsenz von Kleinstrukturen Anpflanzung von Hecken und Feldgehölzen Stillegelegter Waldrand Segetalschutzstreifen auf Schlagränder im Kontakt zu armen Standorten von Ackerstandorten Naturschutzbrachen um Sölle innerhalb von Ackerflächen Regelmäßige Entbuschungsmaßnahmen Erhalt von Grünland Bei den Wirkungszielen dominieren die Tiere mit 45 Aufzeichnungen gegenüber 22 aus der Pflanzenwelt (vgl. Tabelle A1 im Anhang 1b), und innerhalb der Gruppe der Tiere wiederum die Amphibien und die Vögel. Kap. 2 9 ZALF Institut für Sozioökonomie 3 Ergebnisse Das folgende Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Literaturauswertung, gegliedert nach den vier Nutzungstypen Ackerland, Flächenstilllegung, Grünland und Landschaft (von Landwirtschaft beeinflusste, angrenzende, nicht genutzte Flächen). Innerhalb der Nutzungstypen werden die einzelnen Unterkapitel unterschieden nach Maßnahmengruppen (z.B. Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz und Düngung etc., vgl. Tabelle 2.2 im Kapitel 2). Jeder Absatz wird zunächst eingeleitet mit einer kurzen Beschreibung der wahrgenommenen Problembereiche bzw. der Naturschutzpotenziale und Empfehlungen für die Konkretisierung der ‚Guten fachlichen Praxis’ in Anlehnung an Plachter et al. (2005).2 Aus dem dort aufgestellten Katalog von Naturschutzqualitätszielen und den damit verbundenen Mindestanforderungen an die landwirtschaftliche Praxis wurden die zentralen, für die oben genannten Nutzungstypen relevanten Aussagen ausgewählt und zusammengefasst. Im zweiten Abschnitt werden dann die speziell für Brandenburg empirisch belegten Erkenntnisse differenziert im Hinblick auf verschiedene Wirkungsziele (Arten und Habitate) dargestellt. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass die erarbeiteten Ergebnisse keine umfassende Darstellung der Wirkungen landwirtschaftlicher Landnutzung bieten können, sondern nur Ausschnitte der komplexen Wirklichkeit vermitteln. Trotz dieser Einschränkung halten wir diese Bestandsaufnahme für geeignet, eine konkrete Diskussionsgrundlage für die Kooperation von LBV und ZALF zu bilden. 3.1 Ackerland Im Hinblick auf das Ackerland werden als Maßnahmengruppen unterschieden: Bodenbearbeitung (umfasst Pflügen und wendende Bodenbearbeitung, Grubbern und Umbruch), Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung, Erntetechniken, Kulturen und Intensität der Landnutzung (ökologische und konventionelle Wirtschaftsweise) (vgl. auch Tabelle 2.2). 3.1.1 Erkenntnisse zur Bodenbearbeitung In Bezug auf die Bodenbearbeitung spielen die Vermeidung von Erosion und Bodenbelastung sowie der Humuserhalt durch standortangepasste Bewirtschaftung eine wichtige Rolle für die Erhaltung der Artenvielfalt auf und um Ackerflächen. Die Anforderungen an eine standortangepasste Bodenbearbeitung gemäß der Auslegung einer guten fachlichen Praxis umfassen dabei folgende Punkte3: Konservierende Bodenbearbeitung (Mulch- und Direktsaat an hoch erosionsgefährdeten Standorten) Höhenlinienparallele Bewirtschaftung Vermeidung von Bodenverdichtung und Strukturschäden durch geeignete Zeitpunkte und Bearbeitungstechnik 2 Diese für das Bundesamt für Naturschutz erstellte Studie hat das Ziel, Methoden für die Konkretisierung und Umsetzbarkeit der im Bundesnaturschutzgesetz im § 5 festgelegten Definition der guten fachlichen Praxis zu entwickeln. Dazu haben die Autoren, ein Team aus Naturschutzfachleuten und Agrarwissenschaftlern, einen Katalog von naturschutzfachlichen Qualitätszielen entwickelt und auf der Grundlage einer breiten Literaturauswertung und von Expertengesprächen Anforderungen an die landwirtschaftliche Landnutzung formuliert. 3 In Anlehnung an Plachter et al. 2005, Kraut et al. 1997:80; Pfiffner 1996:528f. Kap.3 10 ZALF Institut für Sozioökonomie Verringerung des Auflagedrucks der Geräte Verringerung der Überrollhäufigkeit durch Einsatz von Gerätekombinationen. Obwohl die zentralen Ziele der genannten Anforderungen die Vermeidung von Erosion und der Bodenschutz sind, haben sie gleichzeitig belegbare Konsequenzen für die Pflanzen- und Tierwelt auf und um die landwirtschaftlichen Flächen. Erosion kann die ökologischen Funktionen des Bodens sowie benachbarte und weiter entfernte Ökosysteme durch Nährstoffund Schadstoffeintrag nachhaltig beeinträchtigen. Bodenverdichtung setzt das Porenvolumen herab und reduziert hierdurch Biomasse und Artenzahl der im Boden lebenden Arten (biologische Aktivität, Humusbildung). Als positive Wirkung zeigt Pfiffner (1996:528f), dass die Frühlingspflugfurche im Gegensatz zur Herbstfurche die Überwinterung von Insekten in Ernterückständen fördert. Daneben wird auch belegt, dass einige Bodenbearbeitungsmaßnahmen wie z.B. Walzen, Schlegeln oder Pflügen direkte Schäden und Verluste bei gewissen Tierarten verursachen. Kleinsäuger, Brutvögel (vor allem in der Brutzeit) und Amphibien (hauptsächlich in der Wanderungszeit zwischen benachbarten Feuchtgebieten und Gewässern) sind besonders betroffen (Plachter et al. 2005). Gemäß der Auslegung einer guten fachlichen Praxis sollen daher folgende Maßnahmen zur Reduzierung dieser Tierverluste beitragen: Eine Reduzierung der Zahl der Arbeitsgänge, der Einsatz leichter(er) Technik und an die Standortbedingungen angepasste Bearbeitungszeiträume (Pfiffner 1996; Kraut et al. 1997), Vorsicht bei Bewirtschaftungsmaßnahmen während des Brutzeitraumes der Vögel und in den ersten beiden Wochen der Jungenaufzucht auf Äckern, auf denen die Feldlerche brütet. In kleingewässerreichen Landschaften (z.B.: > 6 Kleingewässer/ha) möglichst pfluglose Bodenbearbeitung bzw. Verzicht auf Bodenfräse zur Bestellung der Winterungen bis zum Spätherbst (Plachter et al. 190-231). ... in Brandenburg: Die Untersuchungen über die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung auf die Arten- und Habitatvielfalt in Brandenburg ergeben z.T. widersprüchliche Aussagen (vgl. Tab. A2 im Anhang 2). Die Wirkung (schädigend oder fördernd) hängt außerdem stark von der jeweils betrachteten Art ab, daher werden diese im Folgenden unterschieden. Regenwürmer und andere Wirbellosen (Insekten, Spinnen, usw.) Für eine nicht weiter bezeichnete Fläche konnte gezeigt werden, dass die mechanische Bodenbearbeitung die relativ kleine Insekten- und Regenwürmerarten, die nicht im Mulm, sondern tiefer im Mineralboden leben, im Allgemeinen fördert (Flade et al., 2003). Durch andere Autoren konnte für den ökologischen Landbau belegt werden, dass die Individuenzahl der Regenwürmer unter der Bedingung einer bodenschonenden Bearbeitung im Zusammenhang mit einer guten Versorgungslage und fehlendem Pestizideinsatz zunimmt. Dabei wird auch der Tiefgräber Lumbricus terrestris gefördert, der für eine gute Biodurchporung des Bodens inklusive der unteren Schichten sorgt (LUA Brandenburg, 2004a). Wildkräuter Der Umbruch im Herbst führt zur Aktivierung einer ganzen Reihe von Wildkrautsamen und trägt dadurch dazu bei, die Ackerwildflora kurzfristig zu fördern (Hoffmann & Kretschmer, 1993). Andererseits hat eine solche wendende Bodenbearbeitung aber auch eine Reduzierung des Artenspektrums auf die typischen Ackerunkrautarten zur Folge (Dittmann & Krüger, 1995). Kap.3 11 ZALF Institut für Sozioökonomie Amphibien und Kleinsäuger (hier vor allem Mäusearten) Bei der Stoppelbearbeitung mit einem Grubber ist das Risiko negativer Wirkungen auf die Amphibien gering. Bei 39 untersuchten Amphibien haben Forscher keine sichtbaren Verletzungen festgestellt. Dieses Ergebnis wird vermutlich durch die lediglich kleinflächig in den Boden eindringenden Grubberzinken erzielt (Dürr et al., 1999). Andere Maßnahmen werden dagegen systematisch als negativ für die Fauna eingeschätzt: Kurzfristig kann das Pflügen zu totalen Populationszusammenbrüchen bei Kleinsäugern führen (Flade et al., 2003:63ff). Bei Amphibien wurde im Rahmen einer Untersuchung eine maßnahmespezifische Schädigungsrate von mehr als 90 % beobachtet. Die betroffenen jungen Amphibien wurden mit dem gewendeten Bodenbalken in einer Tiefe von 15-25 cm auf dem Rücken liegend abgelegt und durch die hohe kinetische Energie des gepflügten Bodenbalkens fest in den Boden eingepresst. Innerhalb eines Zeitraumes von 3 Wochen war es keinem der Tiere gelungen, sich aus dieser Lage zu befreien, obwohl darunter auch Knoblauchkröten waren, die für ihre Grabfähigkeit bekannt sind (Dürr et al., 1999). In Nassstellen, die besonders attraktive und stark frequentierte Teillebensräume für Amphibien sind, ist die Zahl der getöteten Tiere besonders hoch, in dem Fall Moorfrösche (Rote Liste Deutschland, bundesweit stark gefährdet) (Dürr et al., 1999). 3.1.2 Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung Eine Hauptursache der Gefährdung der Artenvielfalt durch Pflanzenschutzmittel und Dünger ist der unmittelbare (Nährstoff-) Austrag in angrenzende Biotope und diffuse (Nährstoff-) Emissionen (durch Erosion) aus landwirtschaftlichen Nutzflächen. Nicht an das pflanzenverwendbare Niveau angepasste Düngemittelapplikationen führen zu Nährstoffüberschüssen im Boden und zu Nährstoffanreicherungen (Eutrophierung) in Gewässern. Pflanzenschutzmittel (insb. wenig selektive Stoffe) haben in der Vergangenheit zu einer massiven Verarmung von Agrarbiozönosen beigetragen, einerseits auf den Nutzflächen selbst, andererseits auch durch Abdrift von Pflanzenschutzmitteln aus den Nutzflächen auf benachbarte Lebensräume (Luft- und Wasserweg). Es bestehen Möglichkeiten, die negativen Auswirkungen zu reduzieren, dadurch dass Pflanzenschutzmittel erhöhter Selektivität und moderne Applikationsgeräte und Technologien eingesetzt werden, welche die Abdrift auf sehr niedrige Werte reduzieren. Als Regeln für den Pflanzenschutzmitteleinsatz und die Düngung sieht die gute fachliche Praxis folgende Punkte vor (Plachter et al. 204-216): Die Einrichtung breiter Pufferzonen, welche die negativen Außenwirkungen der Bodennutzung und eine nutzungsbedingte Eutrophierung des Biotops vermeiden Bewirtschaftung nach Grundsätzen des Integrierten Pflanzenschutzes Sachgerechte Ausbringung nach dem Stand der Technik Keine Spritzeinsätze bei Windgeschwindigkeiten > 5m/s, bei Temperaturen über 25C und bei Luftfeuchtigkeit <30%; Größtmögliche Reduktion der Abdrift, produktspezifischer Mindestabstand (Pufferzone) zu Gewässern und Biotopen der Biotopkartierung, Aussparung von Teilflächen beim Pflanzenschutz Durchführung der Düngung nach „Guter fachlicher Praxis“ entsprechend der Dünge-VO Strohdüngung etc. unter Einhaltung des grenzwertigen Saldokriteriums der Humusbilanz, Mindestlagerkapazität für Wirtschaftsdünger mindestens 6 Monate Ersatz stark ätzender, oberflächig zu applizierender Düngemittel (z.B. Kalkammonsalpeter) durch amphibienverträgliche Depotdünger Verzicht auf die Ausbringung mit Schleuderstreuer bei Windgeschwindigkeiten > 15km/h Kalkung (als Erosionsvermeidungsmittel). Kap.3 12 ZALF Institut für Sozioökonomie ... in Brandenburg: Amphibien und Pflanzenschutzmittel Es konnten mehrere Untersuchungen über den Einfluss von Pflanzenschutzmitteln auf Amphibien aus Brandenburg berücksichtigt werden (LUA Brandenburg, 2004b; Flade et al., 2003; Dürr et al., 1999). Danach wirkt der Pestizideinsatz kurzfristig überwiegend neutral. Innerhalb von vier Tagen nach der Ausbringung von „Round up“ auf eine durch Amphibien als Lebensraum genutzte Fläche konnten keine sichtbaren Schädigungen beobachtet werden (Dürr et al. 1999). Im Rahmen einer weiteren Untersuchung konnten bei keinem der untersuchten Tiere innerhalb einer Beobachtungszeit von 7 Tagen nach der Applikation Schädigungen (wie z.B. Vergiftungen, Rötungen, Hautverletzungen oder Abnormalitäten im Verhalten) festgestellt werden. Rückschlüsse auf möglicherweise langfristig auftretende Schädigungen können aber aus diesen Ergebnissen aufgrund der geringen Beobachtungsdauer nicht abgeleitet werden (Dürr et al., 1999). Jedoch zeigt eine Studie über einen längeren Zeitraum, dass der Pestizideinsatz langfristig tendenziell negativ auf die Amphibien wirkt. Der Herbizideinsatz (Tolkan Flo: Isoproturon 500 g/L) auf einer Ackerfläche führte zur Beeinträchtigung der Larvalentwicklung (physische Deformationen, Verhaltensabnormitäten) der Amphibien durch den Isoproturon-Eintrag in die nahe liegenden Reproduktionsgewässer. Der Insektizideinsatz (Fastac SC: Cypermethrin) führt unter denselben Bedingungen auch zur Beeinträchtigung der Larvalentwicklung (morphologische Veränderungen, Verhaltensabnormitäten, geringere Körperlänge im Erwachsenenalter) (LUA Brandenburg, 2004b). Amphibien und Düngung Wie für den Pestizideinsatz liegen eine Reihe von Forschungsergebnissen über den Einfluss von Düngermitteln auf Amphibien vor (LUA Brandenburg, 2004a; Schneeweiß & Schneeweiß, 1999). Diese Studien zeigen, dass die Auswirkungen der Düngung auf die Tiere sehr abhängig vom Wetter und insbesondere von der Feuchtigkeit sind. Die Ausbringung von Kalkammonsalpeter unter der Bedingung starker Niederschläge hat quasi vernachlässigbare Folgen, während die Tierverluste nach einer Düngung bei trockenem Wetter ein sehr hohes Niveau erreichen können. Bei einer klassischen Düngung mit Kalkammonsalpeter (80 kg N/ha) die von Regenschauern begleitet wurde, waren so gut wie keine Tierverluste zu registrieren, obwohl die Amphibienabundanzen hoch waren (Dürr et al., 1999). Sogar bei einer forcierten Düngung (180 kg N/ha) bei starkem Regen wurden nur 2 von 30 untersuchten jungen Knoblauchkröten durch punktuelle Hautrötungen am Bauch verletzt (Schneeweiß & Schneeweiß, 1999). Im Gegensatz dazu sind die Auswirkungen der Düngung bei trockenem Wetter schlimm. Auf einem trockenen Ackerboden mit verhärteter Oberfläche tötete eine Kalkammonsalpeter-Gabe (80 kg N/ha) Knoblauchkröten durch den direkten Kontakt mit den Granulatkugeln in nur wenigen Minuten. Bei einer 2 cm tief aufgelockerten, relativ trockenen Erdschicht wurden die Tiere ebenfalls stark geschädigt, starben aber „erst“ nach 8 Stunden (Dürr et al., 1999). Bei anderen Untersuchungen wurden ähnliche Ergebnisse beobachtet. Nach einer Kalkammonsalpeter-Ausbringung (80 kg N/ha) waren am selben Tag 100 % und am darauf folgenden Tag 90 % der gefundenen Amphibien offenbar infolge von Verätzungen tot bzw. schwer geschädigt. Eine Kalkammonsalpeterdüngung in Höhe von 163 kg N/ha hatte zur Folge, dass unmittelbar nach der Düngung bis zu 100 % der gefundenen Amphibien infolge von Verätzungen verendet oder schwer geschädigt waren. Bis zu 5 Wochen nach dem Düngereinsatz wurden geschädigte Amphibien noch registriert (Schneeweiß & Schneeweiß, 1999). Kap.3 13 ZALF Institut für Sozioökonomie Negative Wirkungen wurden auch im Rahmen einer Düngung mit Phosphat (100kg/ha) und Kali (50 kg/ha) beobachtet: Am Tag der Düngung waren alle gefundenen Amphibien offensichtlich infolge von Verätzungen tot bzw. lebensgefährlich verletzt (Schneeweiß & Schneeweiß, 1999). Wirkung auf die Pflanzenwelt Was die Pflanzen betrifft, hat der Herbizideinsatz eine Verarmung der Segetalgesellschaften (Ackerrandkräuter, Ackerbegleitvegetation) selbst auf potenziell günstigen Standorten zur Folge (Flade et al., 2003). Eine Übersicht über die ausgewerteten Studien befindet sich im Anhang 2 in Tabelle A3. 3.1.3 Erntetechnik, Intensität und Kulturen der Ackernutzung Neben der eigentlichen Bodenbearbeitung und der Dünger- und Pflanzenschutzmittelausbringung konnten der Literatur weitere Maßnahmen und Voraussetzungen entnommen werden, die eine Wirkung auf die Arten- und Habitatvielfalt haben. Im Einzelnen handelt es sich dabei um Erntetechniken und um die spezifische Wirkung unterschiedlicher Kulturen sowie um generelle Aussagen zur Intensität der Landnutzung. Im Rahmen der guten fachlichen Praxis gibt es hierzu keine allgemeinen Vorgaben. Als ein gutes Beispiel, wie Artenschutz und landwirtschaftliche Anbaupraxis in Zusammenhang stehen, soll hier die Feldlerche genannt werden. Feldlerchen waren vor 1960 sehr häufige Vögel in Deutschland und Europa. Sie brüten vornehmlich auf Ackerland, Brachen und extensiv genutztem Grünland und ernähren sich von Insekten, Würmern sowie von Pflanzenbestandteilen. Durch die Intensivierung der landwirtschaftlichen Landnutzung seit den 70er Jahren hat sich ihre Zahl seitdem so drastisch verringert, dass die Feldlerchen inzwischen als Kandidatin für die ‚Rote Liste’ der gefährdeten Arten gilt (Nabu 2005 4). Die Gründe für ihre Gefährdung sind: Verringerung des Nahrungsangebotes durch Pflanzenschutzmittel Reduktion von Randstrukturen Schnelles Wachstum der Ackerfrüchte zu hohen, dichten, einförmigen und undurchdringlichen Beständen Umstellung von Hackfrüchten und Sommergetreide auf Wintergetreide, Mais und Raps mit zu hohen Pflanzenbeständen für Zweit- und Drittbruten (Plachter et al. 2005:229ff). Vorschläge speziell für die Schaffung besserer Lebensbedingungen für die Feldlerche setzen daher bei der Dichte und Art des Pflanzenbestandes an sowie bei den Bewirtschaftungsmaßnahmen während der Brutzeit (Plachter et al. 2005:230). Forschungen in Brandenburg haben gezeigt, dass sowohl die Kulturen und die Art ihres Anbaus als auch Bewirtschaftungsund Erntetechniken Auswirkungen auf die Arten- und Habitatvielfalt haben. .... in Brandenburg Bearbeitungs- und Erntetechniken und Amphibien Für mehrere Standorte Brandenburgs in Märkisch-Oderland und im BR Schorfheide-Chorin liegen Untersuchungen zu den Wirkungen von Mulch- und Erntetechniken auf Amphibien und Vögel vor. Die Wirkungen des Schlegelns auf Amphibien ist abhängig von der Tierart: Im Fall juveniler Rotbauchunken wurde beim Schlegeln einer Stilllegung kein Tier getötet, während Moorfrösche ziemlich hohe Verlustraten zeigten (Verletzungsrate 13 %, Mortalitätsrate: 19 %). Diese agilen und sprungfreudigen Tiere wurden nämlich durch das Bearbeitungsgerät erreicht, im Gegensatz zu den jungen Rotbauchunken, die (im Fall kühl 4 http://www.nabu.de/m01/m01_05/03774.html [15.11.2005] Kap.3 14 ZALF Institut für Sozioökonomie windiger Witterung) in bodennaher Deckung verblieben und damit durch das Gerät nicht verletzt wurden (Berger & Kretschmer, 1997). Auch das Mulchen von Nassstellen innerhalb des Ackerlands, die von den Amphibien wegen ihrer Attraktivität sehr frequentiert werden, führt zu hohen Tierverlusten. Verlustraten von 30% wurden bei Moorfröschen erreicht. Dazu kamen noch 10% verletzter Tiere, die in der Regel so stark geschädigt wurden, dass sie keine Überlebenschance hatten und zudem leichte Beuten für Prädatoren waren (Dürr et al., 1999). Auf Ackerschlägen führt die Ernte zur Zerstörung der Nester und zum Tod der Adulten bei der Wachtel. Ähnliche Ergebnisse liegen für die Feldlerche vor (Flade et al., 2003). Intensität der Landwirtschaft - Vergleich 25 der 31 ausgewerteten Aussagen zu beobachteten Wirkungen auf Ackerstandorten beziehen sich auf Untersuchungen der konventionellen Wirtschaftsweise. Eine zwischen ökologischer und konventioneller Wirtschaftsweise vergleichende Studie konnte zeigen, dass im konventionellen Anbau auf einer Ackerfläche höhere Zahlen von Insekten und Spinnen (Individuen) aber eine geringere Anzahl an Arten beobachtet wurden. Auf der ökologisch bewirtschafteten Fläche war im Gegenteil die Artenvielfalt von Spinnen und Insekten höher, obwohl insgesamt nicht so viele Individuen beobachtet werden konnten (Bloch, 2003). Bei ökologischer Wirtschaftsweise war die Dichte der Wildkräuter auf der ganzen Fläche eines Ackerschlags höher als auf konventionell bewirtschafteten Flächen, so dass z.B. Blüheffekte flächig wahrnehmbar sind. Dagegen konzentriert sich das Wildkräuter-Vorkommen auf konventionell bewirtschafteten Flächen auf die Randbereiche (LUA 2004:61). Im Rahmen der Halbzeitbewertung des Entwicklungsplans zum Ländlichen Raum (EPLR) wurde auch die Förderung des Ökologischen Landbaus (Maßnahme B3) evaluiert. Dabei wurde aufgezeigt, dass die Wirkungen des ökologischen Landbaus auf die Artenvielfalt der Segetalflora sehr standortabhängig sind, aber insgesamt eine hohe Effektivität besteht. Auch hat sich gezeigt, dass mit der Dauer der ökologischen Bewirtschaftung die positive Wirkung zunimmt (Matzdorf et al. 2003). Kulturarten Im Vergleich zu Getreidekulturen fördert der Winterrapsanbau die Aktivitätsdichte und die Artenvielfalt der Laufkäfer sowie die Wildkräuterartenvielfalt (LUA Brandenburg, 2004a). Der Anbau von Feldfutter, Sommergetreide und Kornleguminosen ist für die Brutvögel (insb. Feldlerche, Schafstelze, Grauammer, Braunkehlchen) besonders günstig. Diese Kulturen werden nämlich bevorzugt bzw. ausschließlich als Brutplätze besiedelt. Im Gegensatz dazu werden die Wintergetreidefelder (mit Ausnahme von Weizen) i.d.R. nur von der Feldlerche als Bruthabitat akzeptiert (Stein-Bachinger & Fuchs, 2003). Die mit dem vermehrten Winterfruchtanbau einhergehende Verkürzung der Stoppelfeldphasen verursacht hohe Nest-verluste bei der Grauammer und erscheint als ein Grund für den Bestandsrückgang dieser Art in Brandenburg (Flade et al., 2003). Der Maisanbau ist durch seine späte Einsaat und die daraus folgende geringe Bodenbedeckung charakterisiert. Wenn Mais auf Felder angebaut wird, wo sich Gewässer wie z.B. Sölle befinden, ist diese Bodenbedeckung oft unzureichend, um Boden- und Agrochemikalienakkumulation bei entsprechender Witterung in die Gewässer zu verhindern. Untersuchungen an mehreren Söllen haben gezeigt, dass die jährliche Bodenakkumulation am Sollrand bis zu 0,5 cm erreichen kann. Einträge in die Sölle führen einerseits langfristig zu einer Sohlaufhöhung und schließlich zur vollständigen Ausfüllung des Hohlraums. Andererseits verschlechtern eingetragene Agrochemikalien die Qualität von Wasser- und Kap.3 15 ZALF Institut für Sozioökonomie Sedimentkörper (Frielinghaus, 1996). In manchen Fällen wird eine Eutrophierung der betroffenen Sölle beobachtet (LUA Brandenburg, 2004a; Frielinghaus, 1996). In Kürze: Ackerland Für die Beurteilung von Auswirkungen landwirtschaftlicher Landnutzung auf Ackerstandorten konnten Studien an 13 Standorten Brandenburgs berücksichtigt werden, allerdings sind die Ortsangaben nicht immer schlagspezifisch präzise. 19 der 31 untersuchten Maßnahmen hatten eine negative Wirkung auf die Arten- und Habitatvielfalt, indem sie tödlich oder verletzend auf Tiere und schädigend auf Pflanzen wirkten. Eine neutrale Wirkung wurde bei 5 Maßnahmen, eine fördernde bei 7 Maßnahmen festgestellt. Es ist vor allem der Düngemittel- und PSM-Einsatz, der für Amphibien aber auch für die Vielfalt der Segetalarten eine schädigenden Wirkung hat, während Bodenbearbeitung Segetalarten sowie z.T. Insekten und Würmer fördert. Mehrere Vogelarten sind auf bestimmte Feldfrüchte für Brut und Aufzucht angewiesen und werden durch vielfältige Fruchtfolgen gefördert. (Eine Übersicht über die ausgewerteten Studien liefern die Tab. A2 - A4 im Anhang 2.) 3.2 Flächenstilllegung Sowohl Rotations- als auch Dauerbrachen werden von vielen Autoren als aus naturschutzfachlicher Sicht wichtige Standorte betrachtet, da sie als Lebensräume, Rückzugsgebiete und Überwinterungshabitate genutzt werden und eine Trittsteinfunktion im Biotopverbund haben (Plachter et al. 2005:217-222). Als Regeln werden generell empfohlen: Vorzugsweise die Selbstbegrünung zuzulassen oder eine Ansaat mit stark reduzierten Saatmengen (50 %) durchzuführen, möglichst mit ortstypischen Wildpflanzenmischungen; Möglichst eine Teilflächenpflege durchzuführen und zwischen Mai und Juni (Rotationsbrachen) bzw. April bis Ende Juli (Dauerbrachen) das vollständige Schlegeln zu vermeiden; Dauerbrachen auf Flächen mit hohem biotischen Potenzial anzulegen. ... in Brandenburg Auswirkungen auf die Pflanzenwelt Die Stilllegung landwirtschaftlicher Flächen für eine relativ kurze Zeit (< 2 Jahre) ist für die Entwicklung charakteristischer Segetalgesellschaften günstig. Im Fall einer längeren Stilllegung erscheinen eher Dominanzgesellschaften (Quecke, Windhalm) (Flade et al., 2003). Die Selbstbegrünung der Stilllegung wird von einigen Autoren als ein Mittel betrachtet, die Ackerflora zu fördern (Hoffmann & Kretschmer, 1993) und mit Ödland- oder sporadisch vorkommenden Ackerunkrautarten zu bereichern (Dittmann & Krüger, 1995). Eine Selbstbegrünung ohne Stoppelumbruch auf einer einjährigen Brache erlaubt die Ansiedlung zweijähriger Pflanzen und die Präsenz einer relativ hohen Zahl von Rote Liste-Arten (Hoffmann & Kretschmer, 1993). Eine einjährige Brache mit Weidelgrasuntersaat nach Stoppelumbruch kann auch positiv für die Wildkräuter sein, denn eine Reihe von Ackerwildkrautsamen werden durch den Umbruch aktiviert. Außerdem erlaubt die erst relativ spät einsetzende hohe Bodenbedeckung des Grases eine gute Möglichkeit der Ausbreitung für die Wildkräuter (Hoffmann & Kap.3 16 ZALF Institut für Sozioökonomie Kretschmer, 1993). Im Gegensatz führt Knaulgrasuntersaat auf einer einjährigen Brache zu einer Verarmung der Ackerwildkrautflora, vor allem wegen des dichten Knaulgrasbestands (Hoffmann & Kretschmer, 1993). Auch bei der Untersuchung von Graseinsaaten auf 3 Stilllegungsflächen mit einjähriger Brache konnte eine abnehmende Vielfalt der Ackerwildkrautflora hin zur Schlagmitte festgestellt werden (2-7 m vom Ackerrand im Mittel 12 Wildpflanzen, dagegen 70-75 m entfernt vom Ackerrand 7 Pflanzenarten) (Hoffmann & Kretschmer, 1993). Auswirkungen auf die Tierwelt Was die Wirbellosenfauna (Spinnen, Laufkäfer und Kurzflügelkäfer) betrifft, erscheinen die ältesten Stilllegungsflächen als die artenreichsten. Hinsichtlich der Bedeutung dieser Tiere im Nahrungsnetz, z.B. als Nahrungsressource für Vögel und Amphibien, wird daraus deutlich, dass Stilllegungen bezüglich der Artenvielfalt und -dichte eine besondere Bedeutung haben können (Flade et al., 2003). Auf Stilllegungsflächen, die ungestört bleiben, wird bei Kleinsäugern eine klassische Populationsdynamik mit Anstieg ab Mai und Maximum im Herbst beobachtet (Flade et al., 2003:63). Eine Übersicht zu den Ergebnissen auf Stilllegungsflächen geben die Tabellen A5 und A6 im Anhang 2. In Kürze: Flächenstilllegung: Zusammenfassend lassen sich die belegten Wirkungen der Flächenstilllegung auf die Arten- und Habitatvielfalt als überwiegend positiv (fördernd) einschätzen. Allerdings unterscheiden sich die zu erreichenden Naturschutzwirkungen je nach Dauer und Art der ‚Bewirtschaftungs-Maßnahmen’. Kap.3 17 ZALF Institut für Sozioökonomie 3.3 Grünland Als Wiese oder Weide genutztes Grünland hat eine große Bedeutung für die Arten- und Habitatvielfalt in Deutschland. Insbesondere nährstoffärmere Standorte schaffen Lebensräume mit einer hohen Biodiversität, da hier der Konkurrenzdruck einzelner Pflanzen geringer ausfällt, und überwiegend sehr gute Lichtverhältnisse gegeben sind. Außerdem positiv wirkt sich die häufig hohe Standortvielfalt auf kleinem Raum aus, die gegeben ist durch abwechslungsreiche Boden-, Wasser- und Reliefverhältnisse. Vor diesem Hintergrund ist das Grünland nicht nur ein bedeutender Pflanzenstandort, sondern bietet auch vielfältige Nahrungs- und Lebensräume für Tiere. (Plachter et al. 2005) Als Regeln für die Grünlandbewirtschaftung werden allgemein empfohlen5: Die Beachtung der Dünge-VO und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach GfP, Einhaltung einer standorttypischen Bewirtschaftung (angepasste Schnitthäufigkeit, Nährstoffversorgung, Wasserhaushalt) Mehrartige Neuansaaten Minimierung des Grünlandumbruchs und stattdessen Nach- oder Übersaat zur Bestandsverbesserung Einsatz von an Wildtierschutz angepasster Technologie und Mahd von innen nach außen. ..... in Brandenburg Zu Wirkungen der Grünlandnutzung auf die Arten- und Habitatvielfalt liegen in Brandenburg 16 Aussagen vor, die auf 5 unterschiedlichen Studien beruhen. Mit einer Ausnahme fanden alle Beobachtungen in Großschutzgebieten statt. Folgende Maßnahmen werden unterschieden: Beweidung, Mahd und Düngereinsatz. 3.3.1 Beweidung von Grünland6 Wirkungen auf die Pflanzenwelt Die Wirkungen der Beweidung auf die Artenvielfalt sind vielfältig. Viel hängt von den Standorteigenschaften, der Intensität der Beweidung und der Art der Weidetiere ab. Einerseits können Pflanzenarten durch die Aufgabe der Beweidung gefährdet werden: So gehört die Beweidung von Trocken- und Magerrasen vor allem durch Schafe und Ziegen zu den wichtigsten Erhaltungsfaktoren der für diese Standorte charakteristischen Pflanzenarten (Flade et al., 2003:58). Die Beweidung von Trocken- und Magerrasen durch Schafe trägt auch dazu bei, die Saat der für dieses Ökosystem typischen Pflanzen zu verbreiten (Flade et al., 2003:98). Andererseits haben Erhebungen auf Halbtrockenrasen gezeigt, dass bei einer Beweidung mit Galloways die trockenen Areale eher weniger durch Fressen, jedoch durch Tritt und Kuhfladen beeinträchtigt werden. Als positiver Effekt ist daneben ein Zurückdrängen der Gehölze festzustellen, was zur Erhaltung des Grünlandökosystems beiträgt. Es ist allerdings unsicher, ob so die Verbrachung tatsächlich aufgehalten werden kann (LUA Brandenburg, 2004a). Tiere Auf einer extensiv beweideten Streuobstwiese wurde eine besonders hohe Anzahl an Insekten-, Spinnen- und Würmerarten gefunden (Bloch, 2003). Andererseits kann die Beweidung auch mittelbar negative Folgen haben: die Nutzung von Kleingewässern als Viehtränken ist einer der Gründe für die starke Bestandsabnahme der Rotbauchunke (Rote 5 in Anlehnung an Plachter et al. 2005:237-272; Kraut et al. 1997:82f; Oppermann und Krismann 2003:111ff. Das Thema Beweidung hat eine weitaus größere und komplexere Bedeutung für den Arten- und Habitatschutz als hier mit Bezug auf die Brandenburger Literatur dargestellt werden kann. Deshalb sei hier besonders darauf hingewiesen, dass das Kapitel 3.3.1 nur einen Ausschnitt des Erkenntnisstands liefert. 6 Kap.3 18 ZALF Institut für Sozioökonomie Liste Brandenburg, vom Aussterben bedroht) und anderer Amphibienarten (Flade et al., 2003). 3.3.2 Mahd von Grünland Wirkung auf Vögel Die Aussagen zu den Wirkungen von Mahd auf Brutvögel sind nahezu einstimmig: Durch die verschiedenen Etappen der Mahd werden relativ hohe Tierverluste verursacht (Hielscher & Ryslavy, 2003; Flade et al., 2003; Stein-Bachinger & Fuchs, 2003). Bei praxisüblicher Schnitthöhe werden durch den Mähvorgang Nester zerstört und Altvögel getötet. Diese Phänomene wurden insbesondere für die Feldlerche (Flade et al., 2003; Stein-Bachinger & Fuchs, 2003) und die Wachtel (Flade et al., 2003) beobachtet. Das Abdecken mit Mähgut hat zur Folge, dass die Altvögel die Nestplätze nicht wiederfinden und infolgedessen die Nester aufgeben (Flade et al., 2003). Stein-Bachinger & Fuchs (2003) erwähnen auch diesen Effekt für die Feldlerche. Beim Zusammenrechen und Schwaden werden zusätzlich Nester zerstört (Flade et al., 2003). Auch die Erhöhung der Schnitthöhe auf ca. 14 cm scheint keinen wesentlichen Effekt auf den Bruterfolg der Feldlerche zu haben: Nur ein paar der Nester werden nämlich direkt durch den Mähvorgang zerstört, der Beitrag einer Erhöhung der Schnitthöhe kann deswegen nur geringfügig sein (Stein-Bachinger & Fuchs, 2003). Es wurde auch festgestellt, dass der Anteil zerstörter Nester bei Silagenutzung (in der Regel mit Mähgutaufbereiter) geringer ist, als bei Heunutzung. Dazu kommt auch, dass die Nester auf den Silageflächen nach der Mahd häufiger von den Altvögeln wieder aufgefunden wurden. Der Anteil erfolgreicher Nester bei dieser Untersuchung lag auf den Silageflächen etwa doppelt so hoch wie auf Flächen mit Heunutzung (Stein-Bachinger & Fuchs, 2003). Die Anpassung der Nutzungstermine hat dazu beigetragen, die Tierverluste bei Brutvögeln zu vermindern und den Bruterfolg zu erhöhen. Bei späten Nutzungsterminen mit hohen Wasserständen (extensive Wirtschaftsweise) konnten positive Bruterfolge für mehrere Brutvogelarten (Brachvogel, Kiebitz, Uferschnepfe) über mehrere aufeinander folgende Jahre erreicht werden. Jedoch lagen diese Bruterfolge immer noch unter dem für einen langfristigen Bestandserhalt notwendigen Wert. Nur der Bruterfolg des Brachvogels überholte in einem einzelnen Jahr diesen Grenzwert (Hielscher & Ryslavy, 2003). Wirkung auf Kleinsäuger Was die Kleinsäuger betrifft, so führt das Mähen kurzfristig zu totalen Populationszusammenbrüchen bei mehreren Mäusearten und über einen längeren Zeitraum hat eine häufige Mahd eine geringe Kleinsäugerdichte zur Folge (Flade et al., 2003). 3.3.3 Düngung Generell wird der überwiegend hohe Intensitätsgrad der Landnutzung mit Mineraldünger- und Gülleeinsatz als Ursache für eine weitgehende Überprägung der natürlichen Faktoren durch diese anthropogenen Faktoren betrachtet. Als Ergebnis wird eine Nivellierung der Standortbedingungen und damit eine Verarmung der Biodiversität, insbesondere der Pflanzenwelt in der Agrarlandschaft beobachtet (Flade et al., 2003). In einer Untersuchung über einen 30 ha extensiv genutzten Auenstandort wurde festgestellt, dass die Pflanzenartenvielfalt auf Parzellen, die mit Gülle gedüngt wurden, geringer ist als auf den nicht gedüngten Parzellen. Die gedüngten Parzellen weisen außerdem einen geringeren Anteil an Rote-Liste-Arten auf (LUA Brandenburg, 2004a). Infolge einer Extensivierung auf ca. 100 ha Grünlandfläche (keine Düngung, kein Pestizideinsatz, kein Grünlandumbruch) konnte eine Zunahme der Menge von Insekten und Spinnen sowie ihrer Aktivitätsdichte am Boden festgestellt werden. Dabei wurde auch Kap.3 19 ZALF Institut für Sozioökonomie beobachtet, dass die Siedlungsdichte aller Singvögel auf den extensiv genutzten Flächen deutlich über den Werten auf dem intensiv genutzten Grünland lag (Schöps, 1995). In Kürze: Grünland Von den 16 belegten Wirkungen landwirtschaftlicher Maßnahmen auf Grünland haben 7 einen positiven und 8 einen negativen Effekt, eine weitere Maßnahme hat keine belegbare Wirkung. Allerdings treten die positiven Wirkungen vor allem unter extensiver oder ökologischer Wirtschaftsweise auf (in 6 von 7 Fällen). Konventionelle Grünlandnutzung, v.a. verbunden mit ‚Standard’ – Düngung hat negative Folgen für die Arten- und Habitatvielfalt. Extensive Formen, Beweidung anstelle von Mahd, und Silage anstelle von Heu haben tendenziell eine positive Wirkung auf die Biodiversität. Entscheidend ist ferner die Aufrechterhaltung der Standortvariabilität und im Feuchtgrünland ein möglichst hoher Wasserstand. (Eine Übersicht über die ausgewerteten Studien zum Nutzungstyp Grünland bieten die Tabellen A7 – A 10 im Anhang 2.) Kap.3 20 ZALF Institut für Sozioökonomie 3.4 Landschaft Der Arten- und Habitatschutz in der Landwirtschaft hängt nicht nur von den tatsächlich genutzten Flächen ab, sondern betrifft auch die innerhalb der Nutzflächen gelegenen Landschaftselemente und angrenzende Standorte als gesamte Flur. So ist es vor allem für Arten mit großem Raumanspruch (z.B. Rebhuhn, Hase, Laufkäferarten und Schmetterlinge) wichtig, dass die Landschaft wenig zerschnitten und störungsarm, andererseits aber vielfältig durch natürliche Strukturen (Hecken, Wasserläufe etc.) strukturiert ist. Z.B. hat die Großflächigkeit von Weiden (> 20 ha) eine positive Wirkung sowohl für die Tier- als auch für die Pflanzenwelt. Andererseits kommen aber auch kleinflächigen Biotopen und Elementen wie Feldrainen, Säumen, Gehölzen und Einzelbäumen sowie Grabenrändern, Sandgruben, Lesesteinhäufen und Totholz eine wichtige Bedeutung zu, weil sie kleinräumig spezifischen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten (Plachter et al. 273-306). Es wird unter Agrarökologen allgemein anerkannt, dass mit Zunahme der pflanzlichen Artenvielfalt und Strukturen auch eine höhere Vielfalt der Tierwelt einhergeht und dass dadurch auch die Anzahl der natürlichen Gegenspieler von Schadorganismen drastisch erhöht werden kann (Altieri 1991 zitiert bei Pfiffner 1996). Aufgrund der großen Vielfalt von Landschaftselementen und –strukturen und ihrer Potenziale als Lebensraum lassen sich an dieser Stelle die Regeln für die Praxis nicht zusammenfassen. Generell empfehlen Plachter et al (2005), dass bestehende Elemente möglichst bewahrt und gepflegt werden sollen bzw. bei Vernichtung durch ähnliche zu ersetzen sind. Einige Empfehlungen, die z.B. eine Feldflur als Ganzes betreffen, richten sich nicht an den einzelnen Landwirt, sondern an die Kommune oder an regionale Körperschaften wie die Wasser- und Bodenverbände. .... in Brandenburg Kleinstrukturen, Landschaftselemente sowie Vögel und Amphibien Die Präsenz von Kleinstrukturen und eine gewisse Strukturdiversität in der Agrarlandschaft wirken positiv auf mehrere Artengruppen. Bezogen auf 100 ha Untersuchungsfläche im Ackerland ließ sich mit zunehmender Kleinstrukturfläche von 0,2 bis 15 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche eine Erhöhung der Artenzahl bei Tagfaltern und bei Brutvögeln um den Faktor 10-12 und bei den Farn- und Blutpflanzen um den Faktor 3-4 nachweisen (Kretschmer et al., 1997). Bei anderen Untersuchungen zeigte sich, dass die Anpflanzung von Hecken und Feldgehölzen die Präsenz von Brutvögeln fördert. Allerdings war ein großer Teil der festgestellten Arten verbreitete Ubiquisten und keine Arten, deren Lebensraum eng an die offene Landschaft gebunden ist (Hoffmann & Kretschmer, 1994:13). Auch die gezielte Stilllegung von Ackerrandstreifen kann positive Auswirkungen für Vögel haben: Während an vielen Gehölzränden in der Agrarlandschaft kein Neuntöter beobachtet werden konnte, wies ein stillgelegter Waldrand auf 600 m Länge gleich drei Brutpaare auf (Berger et al., 2002). Die Etablierung von Naturschutzbrachen um Sölle wirkt sich positiv auf die Amphibienpopulationen aus: Mit der Etablierung von solchen Brachen um 37 Sölle bei Eggersdorf/Müncheberg auf konventionell bewirtschafteten Flächen nahm die Anzahl der durch Laubfrösche besiedelten Gewässer um mehr als das sechsfache zu, es kam also insgesamt zu einer deutlichen Ausdehnung der Laubfroschpopulation (Berger et al., 2002). Pflanzenwelt Die Einrichtung von Segetalschutzstreifen auf Schlagränder im Kontakt zu Trockenrasen, Kuppen und armen Standorten kann dazu beitragen, Pflanzen wie den Rittersporn (Rote Liste Kap.3 21 ZALF Institut für Sozioökonomie 3) zu fördern, indem sie die Blütenzahl positiv beeinflussen. Für den Rittersporn sind Streifen mit einer geringen Bestandsdichte (Aussaat mit reduzierter Saatstärke) am günstigsten: Ohne Saat ist die Zahl der Blüten höher als mit einer halben Saatmenge. Mit einer halben Saatmenge blühten die Pflanzen aber mehr als bei der Normalvariante. Bei der Blütenzahl kommt es allerdings auch auf die natürlichen Standortbedingungen an (Gottwald & Fuchs, 2003). Regelmäßige manuelle Entbuschungsmaßnahmen, z.B. im Rahmen von Vertragsnaturschutz, sind geeignet für die Erhaltung von Grünlandsökosystemen, da eine kontinuierliche Biomasseentnahme eine Grundvoraussetzung für den Erhalt spezifischer Ökosysteme wie Trocken- und Halbtrockenrasen ist (LUA Brandenburg, 2004a). In Kürze: Landschaft Schlagübergreifende Untersuchungen zur Arten- und Habitatvielfalt liegen nur wenige vor. Belegbar ist, dass vielfältige Strukturen (sogenannte Landschaftselemente) sich fördernd auf die Biodiversität auswirken. Landschaftsgestaltende Maßnahmen erfordern oft mehr als einen einzelnen Landwirt. (Die zur Landschaft ausgewerteten Studien werden in Tab. A11 im Anhang 2 dargestellt.) Kap.3 22 ZALF Institut für Sozioökonomie 4 Schlussfolgerungen Die Literaturauswertung zeigt einerseits, dass die Kenntnisse zum Biodiversitätsschutz durch die Landwirtschaft in Brandenburg sowohl räumlich als auch auf die Wirkungsziele bezogen punktuell sind. Dennoch lassen sich – in Zusammenschau mit dem für Deutschland insgesamt erreichten Erkenntnisstand – verallgemeinerbare Aussagen machen und Schlussfolgerungen ziehen. Dies soll im Folgenden ansatzweise geschehen, um damit eine fruchtbare Diskussion für das Kooperationsvorhaben ZALF/LBV anzuregen. 1. Die Literaturauswertung hat gezeigt, dass sowohl positive als auch negative Folgen landwirtschaftlicher Landnutzung für die Arten- und Habitatvielfalt in Brandenburg belegbar sind. Damit – und auch unter Berücksichtigung der zwei gemeinsamen Informationsveranstaltungen mit Herrn Gottschalk (AG Schönfelde im Barnim) sowie Herrn Gelfort (AG Müncheberg) und Herrn Pfeffer (ZALF, Institut für Landnutzungssysteme) – wird deutlich, dass es vielfältige Ansatzpunkte für die landwirtschaftliche Praxis gibt. 2. Bei der Umsetzung von artenschutzrelevanten Maßnahmen durch die Landwirte hat die Abgrenzung der Guten fachlichen Praxis gegenüber den freiwillig anzubietenden Zusatzleistungen einen hohen politischen Stellenwert, denn sie legt die Grenze zwischen Pflichterbringung und (möglicher finanzieller) Honorierung fest. Aus Sicht von natur- und agrarwissenschaftlichen Experten muss dabei eine regional und standortspezifisch angepasste Definition der Naturschutzqualitätsziele („was soll / kann an diesem Standort erreicht werden?“), Mindeststandards („was muss durch gute fachliche Praxis dazu geleistet werden?“) und Zusatzleistungen („durch welche Maßnahmen kann der Landwirt die Artenund Habitatvielfalt gezielt und messbar verbessern?“) erfolgen. Die Landwirte und ihre Interessenvertreter werden sich an diesem Definitionsprozess nur dann aktiv beteiligen können, wenn sie sich – zumindest ansatzweise – naturschutzfachliches Wissen aneignen und praktische Erfahrungen gezielt in die Diskussionen einbringen. 3. Einige der o.g. Erkenntnisse haben bereits ihren Niederschlag in den Maßnahmen des KULAP gefunden, so z.B. die Förderung von mehrgliedrigen Fruchtfolgen, Bodenbedeckung und Untersaaten im Ackerbau und die ökologische Wirtschaftsweise sowie die verschiedenen Maßnahmen der extensiven Grünlandnutzung. Allerdings hat die Halbzeitbewertung des KULAP für die Jahre 2001/2002 gezeigt, dass viele Maßnahmen zu wenig zielgenau und damit nicht effizient zum Einsatz kommen (Matzdorf et al. 2003). Es kann deshalb im Interesse des Landesbauernverbandes sein, einerseits Aufklärung nach innen zu betreiben, um den Landwirten die standörtlichen Potentiale und Wirkungen der Agrarumweltmaßnahmen bekannt zu machen, andererseits so nach außen zu wirken, dass politische Programme effektiv und effizient gestaltet werden und ihre Wirkungen auch gegenüber Dritten belegbar sind. Kap.4 23 ZALF Institut für Sozioökonomie Literaturverzeichnis Brandenburg 1. BERGER G., KRETSCHMER H. 1997: Risikopotentiale landwirtschaftlicher Bewirtschaftung für Amphibien im Agrarraum - Eine raum-zeitliche Betrachtung. Ökologische Hefte, 6, Humboldt Universität zu Berlin, 122-127. 2. BERGER G., PFEFFER H., HOFFMANN J., SCHOBERT H., MALT St. 2002: Kleinflächige Ackerstilllegungen als Vorrangflächen für den Naturschutz. Selbstverlag des Zentrums für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung (ZALF) e. V., Müncheberg, 136. 3. BLOCH R. 2003: Arthropodenvielfalt im Vergleich mit Naturindikatoren für die landwirtschaftliche Praxis - eine Untersuchung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen unterschiedlicher Anbausysteme im Hohen Fläming ; durchgeführt im Projekt "Naturindikatoren für die landwirtschaftliche Praxis". Diplomarbeit, FH Eberswalde, 56 S. 4. DITTMANN B., KRÜGER K. 1995, Möglichkeiten der Brache und wie man sie bewirtschaften sollte. Neue Landwirtschaft 6/95, Berlin : Dt. Landwirtschaftsverlag, 25-28. 5. DÜRR S., BERGER G., KRETSCHMER H. 1999: Effekte acker- und pflanzenbaulicher Bewirtschaftung auf Amphibien und Empfehlungen für die Bewirtschaftung in Amphibienreproduktionszentren. RANA (SH3), 101-116. 6. FLADE M., PLACHTER H., HENNE E., ANDERS K. 2003: Naturschutz in der Agrarlandschaft – Ergebnisse des Schorfheide-Chorin-Projektes. Quelle & Meyer, 387 S. 7. 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HOFFMANN J., KRETSCHMER H. 1993: Einfluss unterschiedlicher Formen der Flächenstilllegung auf die Segetalflora einjähriger Brachen. Archiv für Naturschutz und Landschaftsforschung, Vol 32, 171-182. 11. HOFFMANN J., KRETSCHMER H. 1994: Einfluss der Struktur von Saum- und Kleinbiotopen intensiv genutzter Ackerflächen auf das Artenspektrum und die Siedlungsdichte der Brutvögel. Archiv für Naturschutz und Landschaftsforschung, Vol 33, 115. 12. KRETSCHMER H., HOFFMANN J., WENKEL K.O. 1997: Einfluss der landwirtschaftlichen Flächennutzung auf Artenvielfalt und Artenzusammensetzung. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Reihe A: Angewandte Wissenschaft, 465, 266-280. Literatur/Anhang 24 ZALF Institut für Sozioökonomie 13. LUA Brandenburg 2004b: Einfluss von Pestiziden auf Laich und Larven von Amphibien am Beispiel eines Herbizides (Isoproturon) und eines Insektizides (Cypermethrin). Studien und Tagungsberichte, Band 49, 104 S. 14. LUA Brandenburg (Luthardt V.) 2004a: Bericht zur ökosystemaren Umweltbeobachtung in den Biosphärenreservaten Brandenburgs. Fachbeiträge des Landesumweltamtes, Heft Nr. 94, 187 S. 15. SCHNEEWEIß N., SCHNEEWEIß U. 1999: Gefährdung von Amphibien durch mineralische Düngung. RANA (SH ), 59-66. 16. SCHÖPS A. 1995: Die Siedlungsdichte wiesenbrütender Singvögel in Abhängigkeit von der Flächennutzung. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg Heft 2, 1995, 17-21. 17. STEIN-BACHINGER K., FUCHS S.: Wie kann der Lebensraum Acker im großflächigen Ökologischen Landbau für Feldvögel und Feldhase optimiert werden? Landbauforschung Völkenrode, FAL Agricultural Research, Special Issue 272, ISBN 3-933140-96-X, 1-14. http://www.naturschutzhof.de/PDF-Downloads/Stein_Fuchs_Lebensraum-Acker.pdf (21.11.2005). Weitere Quellen - - - - - - - DLG-WWF 2003: Die Agrarumweltprogramme – Ansätze zu ihrer Weiterentwicklung. http://www.bfn.de/09/skript89_anhang2.pdf (21.11.2005) KRAUT D., PROCHNOW A., ACKERMANN I. 1997: Einfluss der Landtechnik auf die biologische Vielfalt. Schriftenreihe des BML „Angewandte Wissenschaft“, Heft 465 „Biologische Vielfalt in Ökosystemen“, 77-92. MATZDORF B., PIORR A., SATTLER C., KIESEL J. 2003: Halbzeitbewertung des Plans zur Entwicklung des ländlichen Raumes gemäß VO (EG) Nr. 1257/1999 des Landes Brandenburg, MLUR Brandenburg. NABU 2000: Grünlandschutz durch extensive Rinderhaltung – Anforderungen an die naturschutzgerechte Erzeugung von Rindfleisch. http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/landwirtschaft/gruenland/1.pdf (21.11.2005) OPPERMANN R., KRISMANN A 2003: Schonende Bewirtschaftungstechnik für artenreiches Grünland (Seite 110-115). In: Artenreiches Grünland bewerten und fördern, MEKA und ÖQV in der Praxis, Ulmer, 199 S. PFIFFNER L. 1996: Welche Anbaumethoden fördern die Vielfalt der Kleintierfauna? Agrarforschung, Heft 11-12, 527-530. PLACHTER H., STACHOW U., WERNER A. 2005: Methoden zur naturschutzfachlichen Konkretisierung der ‚Guten fachlichen Praxis’ in der Landwirtschaft, BfN, 330 S. Literatur/Anhang 25 ZALF Institut für Sozioökonomie Anhang 1a: Struktur und Erläuterung der Datenbank Im Folgenden wird die Struktur der Datenbank erläutert, so wie sie auch in der Abbildung dargestellt wird. Dabei steht jedes Kästchen für eine Tabelle. Die Quellen werden in der Tabelle Quelle aufgelistet. Diese Tabelle enthält den Autor, das Jahr und die Schlagwörter der Publikationen. Jede Quelle hat eine eindeutige Quellen-Nr. Die Tabelle Ort enthält die geographische Lage der Untersuchungsgebiete und eventuell auch die juristische Situation der Betriebe. Jeder Ort hat eine eindeutige Orts-Nr. Die Fläche ist der bestimmte Ort, wo die Untersuchungen und Beobachtungen durchgeführt wurden. Die Herkunft der Information wird durch die Quellen-Nr. angegeben. Die Fläche wird durch eine Orts-Nr. lokalisiert. Mehrere Flächen können nämlich zum selben Ort gehören. Jede Fläche wird eindeutig durch eine Flächen-Nr. identifiziert. Zwei andere Tabellen enthalten auch direkt flächenbezogene Informationen: die Tabelle Standortbedingungen, wo der Nutzungstyp, der Bodentyp, die Größe und der Schutzstatus der Fläche angegeben werden, die Tabelle Intensität. Fünf Kategorien der Intensität werden berücksichtigt: extensiv, integriert, konventionell, ökologisch im Sinne der EU und Stilllegung. Diese beiden Tabellen sind durch die Flächen-Nr. mit der Tabelle Fläche direkt verknüpft. Die Datenbank enthält auch eine Tabelle Kultur, die aus MODAM stammt und die verschiedene mögliche Kulturen auflistet. Wenn man Elemente aus den 3 Tabellen Fläche, Kultur und Jahr kombiniert, bekommt man eine Nutzung. Die entsprechende Tabelle gibt also Informationen über die Flächennutzung und eventuell auch die Kulturfolge. Diese Informationen sind wie gesagt flächen- und jahresbezogen. Eine Nutzung besteht aus einem eindeutigen Fläche-Jahr-Kultur-Trinom. Es ist auch möglich zu präzisieren, wenn es z.B. eine Untersaat gibt. Intensität StandortBedingungen Quelle Fläche Ort Kultur (MODAM) Jahr Literatur/Anhang Empfehlungen Maßnahme Maßnahme-NutzungKombination Wirkung Nutzung Wirkungsziel 26 Konsequenzen Wirkungsart ZALF Institut für Sozioökonomie Die landwirtschaftlichen Maßnahmen werden in der Tabelle Maßnahme aufgelistet. Dazu kommt auch eine Tabelle Wirkungsart. Fünf Wirkungsarten werden berücksichtigt: Töten/Zerstören, Schädigen, Neutral, Fördern, Schaffen. In der Tabelle Wirkungsziel findet man die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten sowie die Habitattypen, deren Struktur, Leben oder Entwicklung durch landwirtschaftliche Maßnahmen beeinflusst werden können. Aus der Kombination dieser 4 Tabellen (Nutzung, Maßnahme, Wirkungsart, Wirkungsziel) ergeben sich Wirkungen. Eine Wirkung besteht also aus einer Maßnahme-Nutzung- Kombination, einer Wirkungsart und einem Wirkungsziel. Wenn nötig wird die Wirkung in der Tabelle genauer beschrieben. Die Wirkungen können auch Konsequenzen auf technischer und ökonomischer Ebene haben und in der Literatur zu Empfehlungen führen. Anhang 1b: Übersicht über die Wirkungsziele Tabelle A1 Fauna Flora Habitat Literatur/Anhang Amphibien Knoblauchkröte Laubfrosch Moorfrosch Rotbauchunke Kleinsäuger (vor allem verschiedene Mäusearten) Vögel Braunkehlchen Brachvogel Feldlerche Grauammer Kiebitz Neuntöter Schafstelze Uferschnepfe Wachtel Wirbellosenfauna Insekten (Kurzflügelkäfer, Laufkäfer) Arthropoden Spinnen Regenwürmer Segetalgesellschaften Ackerwildkräuter Terrestrische Ökosysteme (z.B. Grünlandökosystem) Gewässer (z.B. Sölle) 27 ZALF Institut für Sozioökonomie Anhang 2: Tabellarische Übersicht über die Literaturauswertung Tab. A2: Übersicht über die Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Ackerland, Maßnahmengruppe Bodenbearbeitung Maßnahme Pflügen Standortbedingungen Ort BR Schorfheide Chorin Intensität k.A Fläche (ha) k.A Konv. 1ha (Nassstelle) 800ha Müncheberg-EggersdorfTempelberg Müncheberg-EggersdorfTempelberg 1ha (Nassstelle) k.A Müncheberg-EggersdorfTempelberg Müncheberg-EggersdorfTempelberg Konv. Mulchen Konv. Schlegeln Still. Wirkungsart Bodentyp heterogen Sand, anlehmiger Sand oder lehmiger Sand 90 % Sand, anlehmiger Sand, lehmiger Sand; Bodenwertzahl: 60% (25-40) + 40% (15-25) Sand, anlehmiger Sand oder lehmiger Sand Sand, anlehmiger Sand oder lehmiger Sand Stoppelbearbeitung mit Konv. dem Grubber 800ha Müncheberg-EggersdorfTempelberg Mechanische landwirtschaftliche Bodenbearbeitung k.A. k.A. BR Schorfheide Chorin 90 % Sand, anlehmiger Sand, lehmiger Sand; Bodenwertzahl: 60% (25-40) + 40% (15-25) Hauptsächlich sandig Bodenschonende Bearbeitung, fehlender Pestizideinsatz, gute Versorgungslage Öko 45 ha Gut Agrarproduktion und Handels Wilmersdorf BR Schorfheide Chorin Tieflehm Bodenwertzahl: 40-46 9 ha Brodowin BR Schorfheide Chorin Tieflehm und Lehm Bodenwertzahl: 42-46 Umbruch im Herbst Wendende Bodenbearbeitung Still. integriert k.A. k.A. Kreis Strausberg Lehr- und Versuchsanstalt für integr. Pflanzenbau Güterfelde (PM) lehmiger Sand k.A. Literatur/Anhang 28 ZALF Institut für Sozioökonomie Wirkungsziel Quelle Töten Kleinsäuger 6 Töten Verletzen Töten Verletzen Amphibien (Moorfrosch) 5 Amphibien 5 Töten Verletzen Töten Verletzen Neutral Neutral Amphibien (Moorfrosch) 5 Amphibien (Moorfrosch) 1 Amphibien (Rotbauchunke) Amphibien 1 5 Fördern Wirbellosenfauna (insb. Endogäische Arten) 6 Fördern Regenwürmer (insb. Lumbricus terrestris) 14 Fördern Schädigen Wildkräuter Wildkräuter (außer typischen Ackerwildkräutern) 10 4 Tab. A3: Übersicht über die Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Ackerland, Maßnahmengruppe Pflanzenschutz und Düngung Maßnahme Standortbedingungen Ort Uckermark Wirkungsart Intensität Konv. Fläche (ha) 1ha Konv. k.A. Müncheberg-EggersdorfTempelberg Konv. k.A. Müncheberg-EggersdorfTempelberg Konv. k.A. Uckermark Bodentyp k.A. (Feucht) 90 % Sand, anlehmiger Sand, lehmiger Sand feuchter Boden 90 % Sand, anlehmiger Sand, lehmiger Sand trockener Boden k.A Konv. Konv. k.A. k.A. Barnimplatte Uckermark Konv. 800ha Müncheberg-EggersdorfTempelberg Roundup Konv. 800ha Müncheberg-EggersdorfTempelberg Insektizideinsatz (Cypermethrin) Herbizideinstz (Isoproturon) Herbizideinsatz Konv. 3ha Konv. Still. k.A. k.A. Mineraldüngung (Kalkammonsalpeter) Mineraldüngung (Kali, Phosphat) Pestizideinsatz Pestizideinsatz und Düngung Literatur/Anhang Wirkungsziel Quelle Neutral Amphibien 15 Schädigen Amphibien (Knoblauchkröte) 5 Töten Amphibien (Knoblauchkröte) 5 Töten Amphibien 15 k.A k.A. Töten Töten Amphibien Amphibien 15 15 Neutral Amphibien 5 Neutral Amphibien (Moorfrosch) 5 Landkreis Barnim 90 % Sand, anlehmiger Sand, lehmiger Sand trockener Boden 90 % Sand, anlehmiger Sand, lehmiger Sand trockener Boden k.A. Schädigen 13 3ha Landkreis Barnim k.A. Schädigen k.A. k.A. k.A. BR Schorfheide Chorin BR Schorfheide Chorin BR Schorfheide Chorin heterogen heterogen Hauptsächlich sandig Schädigen Schädigen Töten Amphibien (Laich und Larven) Amphibien (Laich und Larven) Pflanzenarten Pflanzenarten Amphibien (Rotbauchunke) 29 ZALF Institut für Sozioökonomie 13 6 6 6 Tab. A4: Übersicht über Studien zum Nutzungstyp Ackerland, Maßnahmengruppe Erntetechnik, Intensität und Kulturen der Ackernutzung Maßnahme Getreideernte Intensität k.A. Fläche (ha) k.A. Winterrapsanbau Konv. 19ha Standortbedingungen Ort BR Schorfheide Chorin Wirkungsart Bodentyp Hauptsächlich sandig Töten Wirkungsziel Quelle Vögel (Wachtel, Feldlerche) Laufkäfer 6 Wildkräuter 14 Brutvögel (insb. Feldlerche, Schafstelze, Grauammer, Braunkehlchen) Naheliegendes Söll 17 BR Schorfheide Chorin Betrieb Parstein-Bölkendorf GmbH Tieflehm und Lehm Bodenwertzahl: 42-46 Fördern 1000ha Ökodorf Brodowin BR Schorfheide Chorin Sand und lehmiger Sand Bodenwertzahl: 18-58 (Mittelwert 33) Fördern Maisanbau (späte Einsaat Öko. und unzureichende Bodenbedeckung) Konv. 9ha Tieflehm und Lehm Bodenwertzahl: 42-46 k.A. Schädigen Verkürzung der Stoppelfeldphasen Ökologische Bewirtschaftung k.A. k.A. Brodowin BR Schorfheide Chorin Märkisch Oderland (Söllekette Lietzen/Döbberin) BR Schorfheide Chorin Hauptsächlich sandig Schädigen Vögel (Grauammer) 6 Öko. 45ha BR Schorfheide Chorin Gut Agrarproduktion und Handels Wilmersdorf Brodowin BR Schorfheide Chorin Familienbetrieb Melde BR Spreewald NP Hoher Fläming Produktivgenossenschaft Flämingrind e.G. Tieflehm Bodenwertzahl: 40-46 Fördern Wildkräuter 14 Fördern Arthropoden (Individuenzahl aber nicht Artenzahl) 3 Anbau von Feldfutter, Sommergetreide oder Kornleguminosen Öko. 2100ha 9ha 6ha Konventionelle Bewirtschaftung Literatur/Anhang Konv. 120ha 30 Tieflehm und Lehm Bodenwertzahl: 42-46 Auenlehmsand Bodenwertzahl: 37-39 Lehmiger Sand Bodenwertzahl: 30-37 ZALF Institut für Sozioökonomie 14 14 7 Tab. A5: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Flächenstilllegung, Aspekt: Dauer der Stilllegung Maßnahme Intensität Still. Fläche (ha) k.A. Standortbedingungen Ort BR Schorfheide Chorin k.A. Fördern Still. k.A. BR Schorfheide Chorin k.A. Fördern Zehnjährige Stilllegung Still. k.A. BR Schorfheide Chorin k.A. Fördern Ungestörte Stilllegung Still. k.A. BR Schorfheide Chorin k.A. Fördern Flächenstilllegung <2Jahre Längere Flächenstilllegung Wirkungsart Wirkungsziel Quelle Bodentyp Pflanzenarten (Segetalgesellschaften) Pflanzenarten (Dominanzgesellschafte n: Quecke,Windhalm) Wirbellosenfauna (Spinnen, Laufkäfer, Kurzflügelkäfer) + indirekt Vögel und Amphibien (Nahrungsressource) Kleinsäuger 6 6 6 6 Tab. A6: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Flächenstilllegung, Aspekt: Selbstbegrünung, Einsaat oder Untersaat Maßnahme Selbstbegrünung Einjährige Brache mit Selbstbegrünung Einjährige Brache mit Selbstbegrünung ohne Stoppelumbruch Einjährige Brache mit Weidelgraseinsaat nach Stoppelumbruch Einjährige Brache mit Knaulgrasuntersaat Graseinsaat Literatur/Anhang Intensität Integriert Fläche (ha) k.A. Still. Still. k.A (2 Flächen) k.A. Still. Still. Still. Standortbedingungen Ort Lehr- und Versuchsanstalt für integr. Pflanzenbau (Güterfelde PM) Kreis Strausberg Wirkungsart Wirkungsziel Quelle Bodentyp Anlehmiger Sand Fördern Lehmiger Sand Fördern Kreis Strausberg Lehmiger Sand Fördern k.A. Kreis Strausberg Lehmiger Sand Fördern Wildkräuter (zweijährige 10 Pflanzen und Rote-ListeArten ) Wildkräuter 10 k.A (2 Flächen) k.A. (3 Flächen) Kreis Strausberg Lehmiger Sand Schädigen Wildkräuter 10 Kreis Strausberg Lehmiger Sand Schädigen Wildkräuter 10 31 ZALF Institut für Sozioökonomie Wildkräuter (Ödland- u. sporadisch vorkommende Arten) Wildkräuter 4 10 Tab. A7: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Grünland, Maßnahmengruppe Beweidung Maßnahme Intensität Extensiv Fläche (ha) 6ha Öko. 13ha Beweidung mit Schafen k.A. Beweidung (Schafen und Ziegen) Nutzung von Kleinwässern als Viehtränken Beweidung mit Galloways Extensive Beweidung einer Streuobstwiese Standortbedingungen Ort BR Schorfheide Chorin Wirkungsart Bodentyp kalkhaltiger Lehm Wirkungsziel Fördern Grünlandökosystem Quelle 14 Lehmiger Sand Bodenwertzahl: 33 Fördern Arthropoden (Artenzahl) 3 k.A. NP Höher Fläming VS Gut Schmerwitz GmbH & Co KG BR Schorfheide Chorin k.A. Schaffen k.A. k.A. BR Schorfheide Chorin k.A. Fördern k.A. k.A. BR Schorfheide Chorin k.A. Töten Trocken- und Magerrasen Arten der Trocken- und Magerrasen Amphibien (u.a. Rotbauchunke) 6 6 6 Tab. A8: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Grünland, Maßnahmengruppe Mahd Maßnahme Mähen Intensität k.A. Mähen k.A. Fläche (ha) k.A. (3 Flächen) k.A. Mähen Öko. k.A. Zusammenrechen und Schwaden Abdecken mit Mähgut Erhöhung der Schnitthöhe auf ca. 14 cm Späte Nutzungstermine mit hohen Wasserständen Späte Nutzungstermine mit hohen Wasserständen Späte Nutzungstermine mit hohen Wasserständen k.A. k.A. k.A. Öko. k.A. k.A. Extensiv k.A. Extensiv k.A. Extensiv k.A. Literatur/Anhang 32 Standortbedingungen Ort BR Schorfheide Chorin Wirkungsart Wirkungsziel Quelle k.A. Töten Kleinsäuger 6 BR Schorfheide Chorin k.A. Töten 6 BR Schorfheide Chorin Ökodorf Brodowin BR Schorfheide Chorin Sand und lehmiger Sand Töten Vögel (Feldlerche, Wachtel) Vögel (Feldlerche) k.A. Töten Vögel (Feldlerche) 6 BR Schorfheide Chorin BR Schorfheide Chorin Ökodorf Brodowin Havelländisches Luch NP Westhavelland Belziger Landschaftswiesen NP Höher Fläming Malxe-Niederung Landkreis Spree-Neiße k.A. Sand und lehmiger Sand Töten Neutral Vögel (Feldlerche) Vögel (Feldlerche) 6 17 k.A. Fördern 9 k.A. Fördern Vögel (Kiebitz, Brachvogel) Vögel (Brachvogel) k.A. Fördern Vögel (Uferschnepfe, Brachvogel) 9 Bodentyp ZALF Institut für Sozioökonomie 17 9 Tab. A9: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Grünland, Maßnahmen Düngereinsatz Maßnahme Gülleausbringung Intensität Extensiv Fläche (ha) 30ha Standortbedingungen Ort BR Flusslandschaft Elbe Wirkungsart Bodentyp Auenlehm u -sand Schädigen Wirkungsziel Pflanzenarten Quelle 14 Tab. A10: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Grünland, Aspekt Intensität Maßnahme Extensivierung Intensität Extensiv Fläche (ha) 105ha Standortbedingungen Ort nordöstlich des Dorfes Garlitz (Havelland) Wirkungsart Wirkungsziel Quelle Bodentyp k.A Fördern Brutvögel Arthropoden 16 Tab. A11: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Landschaft Maßnahme Präsenz von Kleinstrukturen und Strukturdiversität auf Ackerflächen Anpflanzung von Hecken und Feldgehölzen Einrichtung von Segetalschutzstreifen auf Schlagränder im Kontakt zu Trockenrasen, Kuppen und armen Standorten von Ackerstandorten Etablierung von Naturschutzbrachen um Sölle innerhalb von Ackerflächen Etablierung eines stillgelegten Waldrandes am Feldrand Regelmäßige Entbuschungsmaßnahmen von Grünland Literatur/Anhang Intensität Konv. Standortbedingungen Fläche (ha) Ort k.A. Brandenburg und Thüringen Wirkungsart Wirkungsziel Quelle Bodentyp k.A. Fördern Brutvögel 12 Farn- und Blühpflanzen Tagfalter Brutvögel 11 Konv. 100ha Hasenholz (MOL) Lehmiger Sand Fördern Öko. k.A. Ökodorf Brodowin Sand und lehmiger Sand Fördern Wildkräuter (Rittersporn) 8 Konv. (37 Sölle) Eggersdorf (MOL) Fördern Amphibien (Laubfrosch) 2 Konv. k.A. Dedelow (Uckermark) Tieflehm und lehmiger Sand Bodenwertzahl: 25-45 k.A. Fördern Vögel (Neuntöter) 2 Extensiv 11ha Gabower Hänge (BR Schorfheide Chorin) Armer Sand Fördern Grünlandökosystem 14 33 ZALF Institut für Sozioökonomie Literatur/Anhang 34 ZALF Institut für Sozioökonomie