1 Hintergrund und Zielstellung der Studie - ZALF

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Möglichkeiten und Grenzen des
Arten- und Habitatschutzes
durch die Landwirtschaft in Brandenburg
Eine Bestandsaufnahme für den Landesbauernverband Brandenburg
zum internen Gebrauch
erarbeitet durch
Frau Claire Nicolas
Dr. Andrea Knierim
Institut für Sozioökonomie
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
Müncheberg, November 2005
Inhaltsverzeichnis
1 Hintergrund und Zielstellung der Studie ......................................................... 3
1.1 Hintergrund und Ziel .................................................................................................... 3
1.2 Die politischen Rahmenbedingungen........................................................................... 3
1.3 Aufbau des Berichts ..................................................................................................... 4
2 Methodik und Vorgehensweise ......................................................................... 5
2.1 Vorgehensweise ........................................................................................................... 5
2.2 Methodik ..................................................................................................................... 5
2.3 Übersicht über die für Brandenburg ausgewerteten Studien ........................................ 7
3 Ergebnisse ........................................................................................................ 10
3.1 Ackerland ...................................................................................................................... 10
3.1.1 Erkenntnisse zur Bodenbearbeitung ........................................................................ 10
3.1.2 Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung .............................................................. 12
3.1.3 Erntetechnik, Intensität und Kulturen der Ackernutzung........................................ 14
3.2 Flächenstilllegung ......................................................................................................... 16
3.3 Grünland ....................................................................................................................... 18
3.3.1 Beweidung von Grünland........................................................................................ 18
3.3.2 Mahd von Grünland ................................................................................................ 19
3.3.3 Düngung .................................................................................................................. 19
3.4 Landschaft..................................................................................................................... 21
4 Schlussfolgerungen ......................................................................................... 23
Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 24
Anhang 1a: Struktur und Erläuterung der Datenbank ................................................. 26
Anhang 1b: Übersicht über die Wirkungsziele ............................................................... 27
Anhang 2: Tabellarische Übersicht über die Literaturauswertung .............................. 28
Danksagung
Die Erarbeitung dieser Studie wurde von vielen Kollegen und Kolleginnen am ZALF
unterstützt. Namentlich bedanken möchten wir uns bei Gerd Berger, Nadine Becker, Harald
Kächele, Bettina Matzdorf, Holger Pfeffer, Michaela Reutter, Karin Stein-Bachinger und Uli
Stachow von den Instituten für Sozioökonomie und für Landnutzungssysteme und
Landschaftsökologie für viele Hinweise, kritische Kommentare und Anregungen. Wir sind
uns sehr wohl bewusst, dass wir mit dieser sehr verkürzten Darstellung der komplexen
natürlichen Zusammenhänge und der Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und
Ökosystemen der Wirklichkeit nicht gerecht werden. Alle Fehler, die auf diese und andere
Unzulänglichkeiten zurückgeführt werden können, gehen selbstverständlich zu unseren
Lasten.
1 Hintergrund und Zielstellung der Studie
Die vorliegende Studie wurde angeregt im Rahmen des Dialogs zwischen dem Landesbauernverband Brandenburg (LBV) und dem Institut für Sozioökonomie am ZALF in
Müncheberg zum Thema “Einkommenssicherung durch Biodiversitätsschutz“. Ihr Ziel ist es,
den aktuellen Wissensstand über die Wirkungen der landwirtschaftlichen Landnutzung auf die
Arten- und Habitatvielfalt in Brandenburg darzustellen. Diese Übersicht soll als Grundlage
für das gemeinsame Gespräch darüber dienen, welche Möglichkeiten und Ansatzstellen
existieren, den Biodiversitätsschutz durch die Landwirtschaft angemessen einzuschätzen und
zu fördern. Mit Biodiversität ist hier im weitesten Sinne die Arten- und Lebensraumvielfalt
der Pflanzen und Tiere auf und um landwirtschaftlich genutzte Flächen gemeint, sie kann
auch als ‚biotische Ressource’ in Abgrenzung zu den abiotischen natürlichen Ressourcen
Boden, Wasser und Luft bezeichnet werden.
1.1 Hintergrund und Ziel
Voran gegangen war dieser Studie eine gemeinsame sehr allgemeine Problemanalyse, in der
aufgezeigt wurde, dass es unterschiedliche Faktoren sind, die einen Einfluss auf das
tatsächliche Handeln der Landwirte haben (aus dem Protokoll zum Treffen am 1.3.05):
 Die Unsicherheit der politischen Entwicklung, z.B. welche Förderbedingungen im
landwirtschaftlichen Naturschutz auf europäischer, nationaler und brandenburgischer
Ebene in Zukunft gelten werden bremst die landwirtschaftlichen Innovationen;
 Bestehende gesellschaftliche Bilder von und Bezeichnungen für die Landwirtschaft (z.B.
„Sofa-Mulcher“), die eine fehlende Akzeptanz bzw. Kritik widerspiegeln, fördern die
Verunsicherung und den Unwillen unter den Landwirten; andererseits ist auch klar, dass
die Verbrauchermeinungen einen Einfluss auf Veränderungen in der landwirtschaftlichen
Praxis haben;
 Unterschiede im Selbstverständnis der Landwirte bestehen im Hinblick darauf, welche
Ziele maßgeblich bzw. vorrangig für die Landnutzung sind und einen Einfluss darauf
haben, welche Priorität dem Biodiversitätsschutz und der Landschaftsgestaltung
eingeräumt werden und
 Schließlich spielt auch das nur teilweise vorhandene bzw. für Landwirte zugängliche
Wissen über die Potentiale des Biodiversitätsschutzes eine Rolle dafür, ob Nischen
genutzt werden können und aktiv neue Betätigungsfelder entwickelt werden.
Die hier vorgelegte Studie setzt an dem letzten Punkt an und will mit dem Bericht zum Stand
der Wissenschaft das Problembewusstsein für den Biodiversitätsschutz fördern und konkrete
Ansatzpunkte für zukünftiges landwirtschaftliches Handeln aufzeigen.
1.2 Die politischen Rahmenbedingungen
Die Rahmenfaktoren landwirtschaftlichen Handelns auf der politischen Ebene stellen
einerseits die entkoppelten Prämienzahlungen in Verknüpfung mit den Umwelt- und
Qualitätsstandards dar (Cross-Compliance), die in der EU-Agrarpolitik verankert sind (VO
EC 1782/03) sowie das Bundesnaturschutzgesetz (BNATSCHNEUREGG 2002), das durch das
Brandenburger Naturschutzgesetz konkretisiert wird, und die landwirtschaftlichen
Fachgesetze und untergesetzlichen Regelungen (Dünge-VO, Pflanzenschutzmittel-VO,
Bodenschutzgesetz etc.). Die in den Naturschutzgesetzen festgelegten und im Allgemeinen
als Gute fachliche Praxis (GfP) bezeichneten Grundsätze beziehen sich auf (1) die
standortangepasste
und eine langfristige Fruchtbarkeit der Flächen gewährleistende
Wirtschaftsweise, (2) die Unterlassung vermeidbarer Beeinträchtigungen vorhandener
Biotope,
(3)
den
Erhalt
und
möglichst
auch
die
Vermehrung
von
Landschaftsstrukturelementen, (4) ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tierhaltung und
Kap. 1
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Pflanzenbau und die Vermeidung schädlicher Umweltauswirkungen, (5) auf die Unterlassung
von Grünlandumbruch an besonders gefährdeten Standorten, (6) an den Erhalt der natürlichen
Ausstattung der Nutzfläche bei Verwirklichung eines nachhaltigen Ertrags, (7) die
schlagspezifische Dokumentation entsprechend der Fachgesetze und die Rückführung
verwendeten Bindematerials aus der Landschaft nach seinem Einsatz (BBGNATSCHNEUREGG
vom Mai 2004, §1b (4)).
Zum anderen wird der Rahmen auch gesetzt durch positive Anreize wie sie z.B. in den AgrarUmweltmaßnahmen des KULAP Brandenburg bestehen. Diese Maßnahmen umfassen
unterschiedliche extensive Nutzungsvarianten für das Grünland und für Ackerstandorte
sowie die Förderung der ökologischen Wirtschaftsweise insgesamt, Ausgleichszahlungen bei
Auflagen innerhalb der Natura 2000 Gebietskulisse und für Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes (MLUV 2005, Agrarbericht, Seite 73ff)1. Im Rahmen der Modulation kommen
seit 2004 drei weitere Maßnahmen für die Ackernutzung hinzu (Biologischer und biotechnischer Pflanzenschutz, Winterbegrünung und Fruchtartendiversifizierung). Den
finanziell größten Flächenanteil und finanziellen Anteil an der Förderung haben die
extensiven Nutzungsvarianten des Grünlands, gefolgt vom Ökolandbau.
Im Hinblick auf die Zielstellung und den Kontext der vorliegenden Studie, nämlich den
Wissensstand zum Biodiversitätsschutz in Brandenburg zu erfassen, ist es den Autorinnen
wichtig zu betonen, dass es im Rahmen gesetzlicher Regelungen bzw. durch die
Agrarumweltmaßnahmen wenig konkrete Handlungsvorgaben in Bezug auf den Arten- und
Habitatschutz gibt. Die hierfür relevanten Anforderungen der EU VO 1782/03 an
einzuhaltende Umwelt- und Qualitätsstandards („cross-compliance“) begrenzen sich im
Wesentlichen auf den Erhalt von Dauergrünland und von Landschaftselementen wie Hecken,
Feldgehölzen, Feuchtgebieten etc (BMVEL 2005:73ff). Im Entwicklungsplan des Ländlichen
Raumes in Brandenburg (EPLR) aus dem Jahr 2002 werden die Anforderungen an die
freiwilligen KULAP Maßnahmen gegenüber der GfP abgegrenzt und qualifiziert (MLUR
2002:32-34). Allerdings beziehen sich hier fast alle Vorgaben auf die Düngung bzw. den
Einsatz von Pflanzenschutzmittel. Als direkt relevant für den Arten- und Habitatschutz
betrachten wir dagegen Aussagen zu Schnitt- und Mulchzeitpunkten auf dem Grünland,
Umbruchsverbot und Fruchtfolgevorgaben sowie die naturschutzbezogene Stilllegung.
Grundsätzlich besteht bei vielen Experten die Überzeugung, dass die Formulierung von
Naturschutzzielen und die Entwicklung von Kriterien für die Umsetzung der GfP regionsund standortspezifisch erfolgen muss. Aus diesem Grund besteht die Notwendigkeit,
geeignete Methoden zu entwickeln, um regionale und standortspezifische Naturschutzziele
festzulegen und davon ausgehend, die zur Erreichung angemessenen landwirtschaftlichen
Maßnahmen abzuleiten (Plachter et al. 2005). Hierbei sollte das standortspezifische Wissen
der Landwirte unbedingt einbezogen werden (vgl. auch DLG/WWF 2003).
1.3 Aufbau des Berichts
Im zweiten Kapitel des Berichts wird kurz die Vorgehensweise bei der Literaturauswertung
beschrieben. Das dritte Kapitel präsentiert die Ergebnisse in mehreren Unterkapiteln
entsprechend der standörtlichen Nutzungstypen Acker, Flächenstilllegung, Grünland und
Landschaft. Im letzten Kapitel diskutieren wir die Konsequenzen der Ergebnisse und machen
Vorschläge zum weiteren Vorgehen. Im Anhang werden Übersichten und Tabellen zur
methodischen Vorgehensweise (Anhang 1) und zu den Ergebnissen (Anhang 2) aufgeführt.
1
Weitere Maßnahmen beziehen sich auf gartenbaulich genutzte Flächen, die Teichwirtschaft und die
Agrobiodiversität, und sind daher für die vorliegende Studie nicht relevant.
Kap. 1
4
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2 Methodik und Vorgehensweise
2.1 Vorgehensweise
Um eine Bestandsaufnahme der Kenntnisse über den Einfluss der Landwirtschaft auf die
Arten- und Lebensraumvielfalt in Brandenburg zu erstellen, wurde eine Literaturauswertung
durchgeführt. Als wesentliche Informationsquelle wurde die im Rahmen des Projektes
„Schlaginterne
Segregation
(SIS)“
angelegte
Datenbank
des
Instituts
für
Landnutzungssysteme und Landschaftsökologie am ZALF genutzt. Eine zielorientierte Suche
in der Zentralbibliothek vom ZALF und im Internet sowie die Hinweise von Experten
ermöglichten es, weitere Dokumente zu finden. Dann wurden auch Quellen gesucht, die im
Literaturverzeichnis der ersten Quellen zitiert wurden.
Im Verlauf der Studie hat sich erwartungsgemäß gezeigt, dass die wesentlichen
Informationsquellen zum Thema wissenschaftliche, vor allem von Ökologen und Biologen
veröffentlichte Publikationen sind. Es war möglich, explizite, belegbare und präzise Aussagen
über die Wirkungen der landwirtschaftlichen Maßnahmen auf die Biodiversität in
Brandenburg aus diesen Veröffentlichungen klar herauszustellen. Die so identifizierten
Informationen wurden mittels einer Datenbank zusammengefasst, die mit der Software
Access aufgebaut wurde.
Bei einer ZALF-internen Vorstellung und Diskussion der Literaturauswertung wurden die für
Brandenburg verfügbaren Datenquellen einmütig als zu punktuell und damit als zu wenig
aussagekräftig für den allgemeinen Wissensstand zum Biodiversitätsschutz durch die
Landwirtschaft bewertet. Von den Kollegen wurde daher empfohlen, soweit möglich,
wissenschaftliche Ergebnisse aus Deutschland, die auch für Brandenburg unumstritten sind, in
die Darstellung aufzunehmen, um eine verständliche und kohärente Übersicht über die Lage
zu vermitteln. Aus diesem Grund wurde eine weitere Literaturrecherche unternommen. Dabei
konnte als gute Zusammenfassung des aktuellen Wissensstands vor allem das Dokument
„Methoden zur naturschutzfachlichen Konkretisierung der ‚Guten fachlichen Praxis’ in der
Landwirtschaft“ von H. Plachter, U. Stachow und A. Werner (2005) genutzt werden, das auf
die Auswertung und Zusammenschau der relevanten Literatur für Deutschland insgesamt
aufbaut. Die Ergebnisse dieser Auswertung und die daraus abgeleiteten Zielvorstellungen und
Handlungsempfehlungen für die Landwirtschaft sind daher in dem vorliegenden Bericht
berücksichtigt worden.
2.2 Methodik
Das Ziel unserer Arbeit ist es, den aktuellen Wissensstand über die Wirkungen der
landwirtschaftlichen Maßnahmen auf die Arten- und Habitatvielfalt in Brandenburg
darzustellen. Die Wirkungen einer landwirtschaftlichen Maßnahme sind u.a. von den
natürlichen Standortbedingungen, dem Zeitpunkt und der allgemeinen Nutzungsweise der
Fläche, wo die Maßnahme stattfindet, abhängig und werden von diesen Faktoren erheblich
beeinflusst. Die Wirkung einer Maßnahme kann man daher nur verstehen, relativieren oder
eventuell verallgemeinern, wenn man auch diesen Hintergrund berücksichtigt. Als wichtigste
Informationen zu der jeweils untersuchten Fläche betrachten wir daher die folgenden
Angaben:
den Ort (geographische Lage, Betrieb, Schutzstatus);
die Standortbedingungen (Fläche [ha], Bodentyp, Nutzungstyp [Ackerland,
Grünland, Stilllegung]);
die Intensität der Nutzung (konventionell, ökologisch, integriert, extensiv,
Stilllegung);
Kap. 2
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-
die Kultur, die in einem bestimmten Jahr auf der betrachteten Fläche angebaut wird.
Diese Informationen sind in der Literatur meistens verfügbar. Außerdem kann man den Effekt
einer Maßnahme natürlich nur in Hinblick auf ein oder mehrere Wirkungsziel(e) bezeichnen.
Mit Wirkungszielen meinen wir die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten sowie
Habitattypen, deren Struktur, Leben oder Entwicklung durch landwirtschaftliche Maßnahmen
beeinflusst werden können. Außerdem haben wir bei der Auswertung fünf Wirkungsarten
berücksichtigen können:
Töten/Zerstören,
Schädigen,
Neutral,
Fördern,
Schaffen.
Eine solche Klassifizierung der Wirkungen ist nützlich, wenn man eine schnelle Übersicht des
Einflusses der Landwirtschaft auf die Arten- und Habitatvielfalt haben möchte. Sie erlaubt
aber nur eine grobe Darstellung und deshalb ist es notwendig, die Wirkung im einzelnen
daneben zu beschreiben. Ferner können die Wirkungen Konsequenzen auf technischer und
ökonomischer Ebene haben und zu Empfehlungen führen. Leider liegen zu diesen beiden
Aspekten wenig Aussagen in der ausgewerteten Literatur vor.
Bei der Literaturauswertung wurde eine Datenbank erstellt, die all diese Informationen
enthält. Die Verwendung einer Datenbank macht es möglich, die Informationen in
verschiedenen Ebenen durch mehrere miteinander verknüpfte Tabellen zu gliedern. Diese
Ordnung erlaubt es, alle Aussagen standardmäßig zu behandeln, sie danach leichter zu
bearbeiten und die gesuchten Informationen leicht wieder zu finden. Außerdem ist eine
Datenbank anpassungs- und entwicklungsfähig, so dass man im Zusammenhang mit der
Entwicklung des Wissensstands neue Informationen eingeben kann. Die Struktur der
entwickelten Datenbank ist in der Abb. 1 dargestellt, dabei steht jedes Kästchen für eine
Tabelle. (Eine detaillierte Darstellung der Datenbank befindet sich im Anhang 1a.)
Abbildung 1: Struktur der Datenbank
Kap. 2
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2.3 Übersicht über die für Brandenburg ausgewerteten Studien
Insgesamt wurden etwa 40 Publikationen geprüft, davon waren aber nur 17 für unsere Studie
inhaltlich brauchbar und wurden deshalb in die Datenbank eingearbeitet. Die ausgewerteten
Studien wurden in den Jahren 1993 bis 2004 veröffentlicht, 10 davon nach 1999.
Geographisch gesehen repräsentieren die Studien 21 Orte, die alle ganz- oder mindestens
teilflächig in Brandenburg sind, davon befinden sich 10 Orte in Großschutzgebieten. Für 9
Flächen ist eine Zuordnung zu landwirtschaftlichen Betrieben möglich, insgesamt 7 Betriebe
werden konkret benannt.
Was die Flächen betrifft, kommen die Ergebnisse der Studien aus 44 verschiedenen Flächen.
5 davon sind in einem Landschaftsschutzgebiet, einem Naturschutzgebiet oder einem SPAVogelschutzgebiet. Aus Sicht des Nutzungstyps gehören 33 der untersuchten Flächen zum
Ackerland, davon werden 16 konventionell und 6 ökologisch bewirtschaftet.
Stilllegungsflächen sind 9 in Betrachtung. Die Ackerflächen liegen vor allem im Osten und
Nordosten Brandenburgs, wogegen die untersuchten Grünlandflächen etwas gleichmäßiger im
Land verteilt sind.
Tabelle 2.1: Übersicht der Untersuchungsflächen nach Lage und Intensität
Landkreis
Anzahl der Flächen
Gesamt
BAR
6
BAR-UM
9
HVL
2
Intensität
Verteilt nach
Ackerland und
Grünland
AL 6
GL 0
AL 4
GL 5
AL 0
GL 2
2
Ext. Still. k.A.
4
1
2
2
Ort
Kultur
(MODAM)
Jahr
13
1
3
2
Empfehlungen
Maßnahme
Fläche
Kap. 2
Konv. Öko. Int.
StandortBedingungen
Quelle
MOL
Intensität der Nutzung
Maßnahme-NutzungKombination
Wirkung
Nutzung
Wirkungsziel
AL 13
GL 0
6
7
Konsequenzen
Wirkungsart
7
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PM
5
PR
1
SPN
2
UM
5
Brand.
Allgemein
Total
1
44
AL
GL
AL
GL
AL
GL
AL
GL
AL
GL
AL
GL
3
2
0
1
1
1
5
0
1
0
33
11
1
1
1
1
1
1
1
1
5
1
16
0
6
1
1
0
0
7
9
0
1
3
Ausgehend von den für Brandenburg relevanten Untersuchungen konnten insgesamt 38
unterschiedliche Maßnahmen benannt werden, für die eine Auswirkung auf die Biodiversität
untersucht wurde. Diese einzelnen Maßnahmen wurden im Sinne einer übersichtlichen
Darstellung zu Gruppen zusammengefasst, die wir „Maßnahmetypen“ nennen und den
unterschiedlichen Standorttypen Acker, Stilllegung, Grünland und Landschaft zuordnen (vgl.
Tab. 2.2).
Kap. 2
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Tabelle 2.2: Übersicht über Maßnahmen und Maßnahmetypen
Maßnahmetypen
Bodenbearbeitung
Ackerland
Pflanzenschutzmaßnahmen und
Düngung
Erntetechnik
Kulturen
Intensität
Flächenstillegung
Dauer der Stilllegung
Selbstbegrünung, Einsaat oder
Untersaat?
Grünland
Beweidung
Mahd
Landschaft
Düngereinsatz
Intensität
Strukturdiversität
Brachen an bzw. um
Landschaftselemente
Maßnahmen
 Pflügen
 Mechanische/Wendende Bodenbearbeitung
 Stoppelbearbeitung mit dem Grubber
 Umbruch
 Mineraldüngung (Kalkammonsalpeter, Kali,
Phosphat)
 Herbizideinsatz
 Insektizideinsatz
 Getreideernte
 Schlegeln
 Mulchen
 Winterrapsanbau
 Maisanbau
 Anbau von Feldfutter, Sommergetreide,
Körnerleguminosen









Ökologische Bewirtschaftung
Konventionelle Bewirtschaftung
Flächenstilllegung < 2Jahre
Längere Stilllegung
Zehnjährige Stilllegung
Ungestörte Stilllegung
Selbstbegrünung (verschiedene Verfahren)
Knaulgrasuntersaat
Graseinsaat














Beweidung durch Galloways
Beweidung durch Schafen und/oder Ziegen
Nutzung von Kleinwässern als Viehtränken
Mähen
Zusammenrechen und Schwaden
Abdeckung mit Mähgut
Erhöhung der Schnitthöhe
Späte Nutzungstermine mit hohen Wasserständen
Gülleausbringung
Extensivierung
Präsenz von Kleinstrukturen
Anpflanzung von Hecken und Feldgehölzen
Stillegelegter Waldrand
Segetalschutzstreifen auf Schlagränder im Kontakt
zu armen Standorten von Ackerstandorten
Naturschutzbrachen um Sölle innerhalb von
Ackerflächen
Regelmäßige Entbuschungsmaßnahmen

Erhalt von Grünland

Bei den Wirkungszielen dominieren die Tiere mit 45 Aufzeichnungen gegenüber 22 aus der
Pflanzenwelt (vgl. Tabelle A1 im Anhang 1b), und innerhalb der Gruppe der Tiere wiederum
die Amphibien und die Vögel.
Kap. 2
9
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3 Ergebnisse
Das folgende Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Literaturauswertung, gegliedert nach den
vier Nutzungstypen Ackerland, Flächenstilllegung, Grünland und Landschaft (von
Landwirtschaft beeinflusste, angrenzende, nicht genutzte Flächen). Innerhalb der
Nutzungstypen werden die einzelnen Unterkapitel unterschieden nach Maßnahmengruppen
(z.B. Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz und Düngung etc., vgl. Tabelle 2.2 im Kapitel 2).
Jeder Absatz wird zunächst eingeleitet mit einer kurzen Beschreibung der wahrgenommenen
Problembereiche bzw. der Naturschutzpotenziale und Empfehlungen für die Konkretisierung
der ‚Guten fachlichen Praxis’ in Anlehnung an Plachter et al. (2005).2 Aus dem dort
aufgestellten Katalog von Naturschutzqualitätszielen und den damit verbundenen Mindestanforderungen an die landwirtschaftliche Praxis wurden die zentralen, für die oben genannten
Nutzungstypen relevanten Aussagen ausgewählt und zusammengefasst. Im zweiten Abschnitt
werden dann die speziell für Brandenburg empirisch belegten Erkenntnisse differenziert im
Hinblick auf verschiedene Wirkungsziele (Arten und Habitate) dargestellt.
Um Missverständnissen vorzubeugen, möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich darauf
hinweisen, dass die erarbeiteten Ergebnisse keine umfassende Darstellung der Wirkungen
landwirtschaftlicher Landnutzung bieten können, sondern nur Ausschnitte der komplexen
Wirklichkeit vermitteln. Trotz dieser Einschränkung halten wir diese Bestandsaufnahme für
geeignet, eine konkrete Diskussionsgrundlage für die Kooperation von LBV und ZALF zu
bilden.
3.1 Ackerland
Im Hinblick auf das Ackerland werden als Maßnahmengruppen unterschieden:
Bodenbearbeitung (umfasst Pflügen und wendende Bodenbearbeitung, Grubbern und
Umbruch), Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung, Erntetechniken, Kulturen und Intensität
der Landnutzung (ökologische und konventionelle Wirtschaftsweise) (vgl. auch Tabelle 2.2).
3.1.1 Erkenntnisse zur Bodenbearbeitung
In Bezug auf die Bodenbearbeitung spielen die Vermeidung von Erosion und Bodenbelastung
sowie der Humuserhalt durch standortangepasste Bewirtschaftung eine wichtige Rolle für die
Erhaltung der Artenvielfalt auf und um Ackerflächen. Die Anforderungen an eine
standortangepasste Bodenbearbeitung gemäß der Auslegung einer guten fachlichen Praxis
umfassen dabei folgende Punkte3:
 Konservierende Bodenbearbeitung (Mulch- und Direktsaat an hoch erosionsgefährdeten
Standorten)
 Höhenlinienparallele Bewirtschaftung
 Vermeidung von Bodenverdichtung und Strukturschäden durch geeignete Zeitpunkte und
Bearbeitungstechnik
2
Diese für das Bundesamt für Naturschutz erstellte Studie hat das Ziel, Methoden für die Konkretisierung und
Umsetzbarkeit der im Bundesnaturschutzgesetz im § 5 festgelegten Definition der guten fachlichen Praxis zu
entwickeln. Dazu haben die Autoren, ein Team aus Naturschutzfachleuten und Agrarwissenschaftlern, einen
Katalog von naturschutzfachlichen Qualitätszielen entwickelt und auf der Grundlage einer breiten
Literaturauswertung und von Expertengesprächen Anforderungen an die landwirtschaftliche Landnutzung
formuliert.
3
In Anlehnung an Plachter et al. 2005, Kraut et al. 1997:80; Pfiffner 1996:528f.
Kap.3
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 Verringerung des Auflagedrucks der Geräte
 Verringerung der Überrollhäufigkeit durch Einsatz von Gerätekombinationen.
Obwohl die zentralen Ziele der genannten Anforderungen die Vermeidung von Erosion und
der Bodenschutz sind, haben sie gleichzeitig belegbare Konsequenzen für die Pflanzen- und
Tierwelt auf und um die landwirtschaftlichen Flächen. Erosion kann die ökologischen
Funktionen des Bodens sowie benachbarte und weiter entfernte Ökosysteme durch Nährstoffund Schadstoffeintrag nachhaltig beeinträchtigen. Bodenverdichtung setzt das Porenvolumen
herab und reduziert hierdurch Biomasse und Artenzahl der im Boden lebenden Arten
(biologische Aktivität, Humusbildung).
Als positive Wirkung zeigt Pfiffner (1996:528f), dass die Frühlingspflugfurche im Gegensatz
zur Herbstfurche die Überwinterung von Insekten in Ernterückständen fördert. Daneben wird
auch belegt, dass einige Bodenbearbeitungsmaßnahmen wie z.B. Walzen, Schlegeln oder
Pflügen direkte Schäden und Verluste bei gewissen Tierarten verursachen. Kleinsäuger,
Brutvögel (vor allem in der Brutzeit) und Amphibien (hauptsächlich in der Wanderungszeit
zwischen benachbarten Feuchtgebieten und Gewässern) sind besonders betroffen (Plachter et
al. 2005). Gemäß der Auslegung einer guten fachlichen Praxis sollen daher folgende
Maßnahmen zur Reduzierung dieser Tierverluste beitragen:
 Eine Reduzierung der Zahl der Arbeitsgänge, der Einsatz leichter(er) Technik und an die
Standortbedingungen angepasste Bearbeitungszeiträume (Pfiffner 1996; Kraut et al.
1997),
 Vorsicht bei Bewirtschaftungsmaßnahmen während des Brutzeitraumes der Vögel und in
den ersten beiden Wochen der Jungenaufzucht auf Äckern, auf denen die Feldlerche
brütet.
 In kleingewässerreichen Landschaften (z.B.: > 6 Kleingewässer/ha) möglichst pfluglose
Bodenbearbeitung bzw. Verzicht auf Bodenfräse zur Bestellung der Winterungen bis zum
Spätherbst (Plachter et al. 190-231).
... in Brandenburg:
Die Untersuchungen über die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung auf
die Arten- und Habitatvielfalt in Brandenburg ergeben z.T. widersprüchliche Aussagen (vgl.
Tab. A2 im Anhang 2). Die Wirkung (schädigend oder fördernd) hängt außerdem stark von
der jeweils betrachteten Art ab, daher werden diese im Folgenden unterschieden.
Regenwürmer und andere Wirbellosen (Insekten, Spinnen, usw.)
Für eine nicht weiter bezeichnete Fläche konnte gezeigt werden, dass die mechanische
Bodenbearbeitung die relativ kleine Insekten- und Regenwürmerarten, die nicht im Mulm,
sondern tiefer im Mineralboden leben, im Allgemeinen fördert (Flade et al., 2003). Durch
andere Autoren konnte für den ökologischen Landbau belegt werden, dass die
Individuenzahl der Regenwürmer unter der Bedingung einer bodenschonenden Bearbeitung
im Zusammenhang mit einer guten Versorgungslage und fehlendem Pestizideinsatz zunimmt.
Dabei wird auch der Tiefgräber Lumbricus terrestris gefördert, der für eine gute
Biodurchporung des Bodens inklusive der unteren Schichten sorgt (LUA Brandenburg,
2004a).
Wildkräuter
Der Umbruch im Herbst führt zur Aktivierung einer ganzen Reihe von Wildkrautsamen und
trägt dadurch dazu bei, die Ackerwildflora kurzfristig zu fördern (Hoffmann & Kretschmer,
1993). Andererseits hat eine solche wendende Bodenbearbeitung aber auch eine Reduzierung
des Artenspektrums auf die typischen Ackerunkrautarten zur Folge (Dittmann & Krüger,
1995).
Kap.3
11
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Amphibien und Kleinsäuger (hier vor allem Mäusearten)
Bei der Stoppelbearbeitung mit einem Grubber ist das Risiko negativer Wirkungen auf die
Amphibien gering. Bei 39 untersuchten Amphibien haben Forscher keine sichtbaren
Verletzungen festgestellt. Dieses Ergebnis wird vermutlich durch die lediglich kleinflächig in
den Boden eindringenden Grubberzinken erzielt (Dürr et al., 1999). Andere Maßnahmen
werden dagegen systematisch als negativ für die Fauna eingeschätzt: Kurzfristig kann das
Pflügen zu totalen Populationszusammenbrüchen bei Kleinsäugern führen (Flade et al.,
2003:63ff). Bei Amphibien wurde im Rahmen einer Untersuchung eine maßnahmespezifische
Schädigungsrate von mehr als 90 % beobachtet. Die betroffenen jungen Amphibien wurden
mit dem gewendeten Bodenbalken in einer Tiefe von 15-25 cm auf dem Rücken liegend
abgelegt und durch die hohe kinetische Energie des gepflügten Bodenbalkens fest in den
Boden eingepresst. Innerhalb eines Zeitraumes von 3 Wochen war es keinem der Tiere
gelungen, sich aus dieser Lage zu befreien, obwohl darunter auch Knoblauchkröten waren, die
für ihre Grabfähigkeit bekannt sind (Dürr et al., 1999). In Nassstellen, die besonders attraktive
und stark frequentierte Teillebensräume für Amphibien sind, ist die Zahl der getöteten Tiere
besonders hoch, in dem Fall Moorfrösche (Rote Liste Deutschland, bundesweit stark
gefährdet) (Dürr et al., 1999).
3.1.2 Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung
Eine Hauptursache der Gefährdung der Artenvielfalt durch Pflanzenschutzmittel und Dünger
ist der unmittelbare (Nährstoff-) Austrag in angrenzende Biotope und diffuse (Nährstoff-)
Emissionen (durch Erosion) aus landwirtschaftlichen Nutzflächen. Nicht an das
pflanzenverwendbare Niveau angepasste Düngemittelapplikationen führen zu Nährstoffüberschüssen im Boden und zu Nährstoffanreicherungen (Eutrophierung) in Gewässern.
Pflanzenschutzmittel (insb. wenig selektive Stoffe) haben in der Vergangenheit zu einer
massiven Verarmung von Agrarbiozönosen beigetragen, einerseits auf den Nutzflächen selbst,
andererseits auch durch Abdrift von Pflanzenschutzmitteln aus den Nutzflächen auf
benachbarte Lebensräume (Luft- und Wasserweg). Es bestehen Möglichkeiten, die negativen
Auswirkungen zu reduzieren, dadurch dass Pflanzenschutzmittel erhöhter Selektivität und
moderne Applikationsgeräte und Technologien eingesetzt werden, welche die Abdrift auf sehr
niedrige Werte reduzieren. Als Regeln für den Pflanzenschutzmitteleinsatz und die Düngung
sieht die gute fachliche Praxis folgende Punkte vor (Plachter et al. 204-216):










Die Einrichtung breiter Pufferzonen, welche die negativen Außenwirkungen der
Bodennutzung und eine nutzungsbedingte Eutrophierung des Biotops vermeiden
Bewirtschaftung nach Grundsätzen des Integrierten Pflanzenschutzes
Sachgerechte Ausbringung nach dem Stand der Technik
Keine Spritzeinsätze bei Windgeschwindigkeiten > 5m/s, bei Temperaturen über 25C
und bei Luftfeuchtigkeit <30%;
Größtmögliche Reduktion der Abdrift, produktspezifischer Mindestabstand (Pufferzone)
zu Gewässern und Biotopen der Biotopkartierung, Aussparung von Teilflächen beim
Pflanzenschutz
Durchführung der Düngung nach „Guter fachlicher Praxis“ entsprechend der Dünge-VO
Strohdüngung etc. unter Einhaltung des grenzwertigen Saldokriteriums der Humusbilanz,
Mindestlagerkapazität für Wirtschaftsdünger mindestens 6 Monate
Ersatz stark ätzender, oberflächig zu applizierender Düngemittel (z.B. Kalkammonsalpeter) durch amphibienverträgliche Depotdünger
Verzicht auf die Ausbringung mit Schleuderstreuer bei Windgeschwindigkeiten > 15km/h
Kalkung (als Erosionsvermeidungsmittel).
Kap.3
12
ZALF
Institut für Sozioökonomie
... in Brandenburg:
Amphibien und Pflanzenschutzmittel
Es konnten mehrere Untersuchungen über den Einfluss von Pflanzenschutzmitteln auf
Amphibien aus Brandenburg berücksichtigt werden (LUA Brandenburg, 2004b; Flade et al.,
2003; Dürr et al., 1999). Danach wirkt der Pestizideinsatz kurzfristig überwiegend neutral.
Innerhalb von vier Tagen nach der Ausbringung von „Round up“ auf eine durch Amphibien
als Lebensraum genutzte Fläche konnten keine sichtbaren Schädigungen beobachtet werden
(Dürr et al. 1999). Im Rahmen einer weiteren Untersuchung konnten bei keinem der
untersuchten Tiere innerhalb einer Beobachtungszeit von 7 Tagen nach der Applikation
Schädigungen (wie z.B. Vergiftungen, Rötungen, Hautverletzungen oder Abnormalitäten im
Verhalten) festgestellt werden. Rückschlüsse auf möglicherweise langfristig auftretende
Schädigungen können aber aus diesen Ergebnissen aufgrund der geringen Beobachtungsdauer
nicht abgeleitet werden (Dürr et al., 1999).
Jedoch zeigt eine Studie über einen längeren Zeitraum, dass der Pestizideinsatz langfristig
tendenziell negativ auf die Amphibien wirkt. Der Herbizideinsatz (Tolkan Flo: Isoproturon
500 g/L) auf einer Ackerfläche führte zur Beeinträchtigung der Larvalentwicklung (physische
Deformationen, Verhaltensabnormitäten) der Amphibien durch den Isoproturon-Eintrag in die
nahe liegenden Reproduktionsgewässer. Der Insektizideinsatz (Fastac SC: Cypermethrin)
führt unter denselben Bedingungen auch zur Beeinträchtigung der Larvalentwicklung
(morphologische Veränderungen, Verhaltensabnormitäten, geringere Körperlänge im
Erwachsenenalter) (LUA Brandenburg, 2004b).
Amphibien und Düngung
Wie für den Pestizideinsatz liegen eine Reihe von Forschungsergebnissen über den Einfluss
von Düngermitteln auf Amphibien vor (LUA Brandenburg, 2004a; Schneeweiß &
Schneeweiß, 1999). Diese Studien zeigen, dass die Auswirkungen der Düngung auf die Tiere
sehr abhängig vom Wetter und insbesondere von der Feuchtigkeit sind. Die Ausbringung von
Kalkammonsalpeter unter der Bedingung starker Niederschläge hat quasi vernachlässigbare
Folgen, während die Tierverluste nach einer Düngung bei trockenem Wetter ein sehr hohes
Niveau erreichen können. Bei einer klassischen Düngung mit Kalkammonsalpeter (80 kg
N/ha) die von Regenschauern begleitet wurde, waren so gut wie keine Tierverluste zu
registrieren, obwohl die Amphibienabundanzen hoch waren (Dürr et al., 1999). Sogar bei
einer forcierten Düngung (180 kg N/ha) bei starkem Regen wurden nur 2 von 30 untersuchten
jungen Knoblauchkröten durch punktuelle Hautrötungen am Bauch verletzt (Schneeweiß &
Schneeweiß, 1999). Im Gegensatz dazu sind die Auswirkungen der Düngung bei trockenem
Wetter schlimm. Auf einem trockenen Ackerboden mit verhärteter Oberfläche tötete eine
Kalkammonsalpeter-Gabe (80 kg N/ha) Knoblauchkröten durch den direkten Kontakt mit den
Granulatkugeln in nur wenigen Minuten. Bei einer 2 cm tief aufgelockerten, relativ trockenen
Erdschicht wurden die Tiere ebenfalls stark geschädigt, starben aber „erst“ nach 8 Stunden
(Dürr et al., 1999).
Bei anderen Untersuchungen wurden ähnliche Ergebnisse beobachtet. Nach einer
Kalkammonsalpeter-Ausbringung (80 kg N/ha) waren am selben Tag 100 % und am darauf
folgenden Tag 90 % der gefundenen Amphibien offenbar infolge von Verätzungen tot bzw.
schwer geschädigt. Eine Kalkammonsalpeterdüngung in Höhe von 163 kg N/ha hatte zur
Folge, dass unmittelbar nach der Düngung bis zu 100 % der gefundenen Amphibien infolge
von Verätzungen verendet oder schwer geschädigt waren. Bis zu 5 Wochen nach dem
Düngereinsatz wurden geschädigte Amphibien noch registriert (Schneeweiß & Schneeweiß,
1999).
Kap.3
13
ZALF
Institut für Sozioökonomie
Negative Wirkungen wurden auch im Rahmen einer Düngung mit Phosphat (100kg/ha) und
Kali (50 kg/ha) beobachtet: Am Tag der Düngung waren alle gefundenen Amphibien
offensichtlich infolge von Verätzungen tot bzw. lebensgefährlich verletzt (Schneeweiß &
Schneeweiß, 1999).
Wirkung auf die Pflanzenwelt
Was die Pflanzen betrifft, hat der Herbizideinsatz eine Verarmung der Segetalgesellschaften
(Ackerrandkräuter, Ackerbegleitvegetation) selbst auf potenziell günstigen Standorten zur
Folge (Flade et al., 2003).
Eine Übersicht über die ausgewerteten Studien befindet sich im Anhang 2 in Tabelle A3.
3.1.3 Erntetechnik, Intensität und Kulturen der Ackernutzung
Neben der eigentlichen Bodenbearbeitung und der Dünger- und Pflanzenschutzmittelausbringung konnten der Literatur weitere Maßnahmen und Voraussetzungen entnommen
werden, die eine Wirkung auf die Arten- und Habitatvielfalt haben. Im Einzelnen handelt es
sich dabei um Erntetechniken und um die spezifische Wirkung unterschiedlicher Kulturen
sowie um generelle Aussagen zur Intensität der Landnutzung.
Im Rahmen der guten fachlichen Praxis gibt es hierzu keine allgemeinen Vorgaben. Als ein
gutes Beispiel, wie Artenschutz und landwirtschaftliche Anbaupraxis in Zusammenhang
stehen, soll hier die Feldlerche genannt werden. Feldlerchen waren vor 1960 sehr häufige
Vögel in Deutschland und Europa. Sie brüten vornehmlich auf Ackerland, Brachen und
extensiv genutztem Grünland und ernähren sich von Insekten, Würmern sowie von
Pflanzenbestandteilen. Durch die Intensivierung der landwirtschaftlichen Landnutzung seit
den 70er Jahren hat sich ihre Zahl seitdem so drastisch verringert, dass die Feldlerchen
inzwischen als Kandidatin für die ‚Rote Liste’ der gefährdeten Arten gilt (Nabu 2005 4). Die
Gründe für ihre Gefährdung sind:
 Verringerung des Nahrungsangebotes durch Pflanzenschutzmittel
 Reduktion von Randstrukturen
 Schnelles Wachstum der Ackerfrüchte zu hohen, dichten, einförmigen und
undurchdringlichen Beständen
 Umstellung von Hackfrüchten und Sommergetreide auf Wintergetreide, Mais und Raps
mit zu hohen Pflanzenbeständen für Zweit- und Drittbruten (Plachter et al. 2005:229ff).
Vorschläge speziell für die Schaffung besserer Lebensbedingungen für die Feldlerche setzen
daher bei der Dichte und Art des Pflanzenbestandes an sowie bei den Bewirtschaftungsmaßnahmen während der Brutzeit (Plachter et al. 2005:230). Forschungen in Brandenburg
haben gezeigt, dass sowohl die Kulturen und die Art ihres Anbaus als auch Bewirtschaftungsund Erntetechniken Auswirkungen auf die Arten- und Habitatvielfalt haben.
.... in Brandenburg
Bearbeitungs- und Erntetechniken und Amphibien
Für mehrere Standorte Brandenburgs in Märkisch-Oderland und im BR Schorfheide-Chorin
liegen Untersuchungen zu den Wirkungen von Mulch- und Erntetechniken auf Amphibien
und Vögel vor. Die Wirkungen des Schlegelns auf Amphibien ist abhängig von der Tierart:
Im Fall juveniler Rotbauchunken wurde beim Schlegeln einer Stilllegung kein Tier getötet,
während Moorfrösche ziemlich hohe Verlustraten zeigten (Verletzungsrate 13 %,
Mortalitätsrate: 19 %). Diese agilen und sprungfreudigen Tiere wurden nämlich durch das
Bearbeitungsgerät erreicht, im Gegensatz zu den jungen Rotbauchunken, die (im Fall kühl
4
http://www.nabu.de/m01/m01_05/03774.html [15.11.2005]
Kap.3
14
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windiger Witterung) in bodennaher Deckung verblieben und damit durch das Gerät nicht
verletzt wurden (Berger & Kretschmer, 1997). Auch das Mulchen von Nassstellen innerhalb
des Ackerlands, die von den Amphibien wegen ihrer Attraktivität sehr frequentiert werden,
führt zu hohen Tierverlusten. Verlustraten von 30% wurden bei Moorfröschen erreicht. Dazu
kamen noch 10% verletzter Tiere, die in der Regel so stark geschädigt wurden, dass sie keine
Überlebenschance hatten und zudem leichte Beuten für Prädatoren waren (Dürr et al., 1999).
Auf Ackerschlägen führt die Ernte zur Zerstörung der Nester und zum Tod der Adulten bei
der Wachtel. Ähnliche Ergebnisse liegen für die Feldlerche vor (Flade et al., 2003).
Intensität der Landwirtschaft - Vergleich
25 der 31 ausgewerteten Aussagen zu beobachteten Wirkungen auf Ackerstandorten beziehen
sich auf Untersuchungen der konventionellen Wirtschaftsweise. Eine zwischen ökologischer
und konventioneller Wirtschaftsweise vergleichende Studie konnte zeigen, dass im
konventionellen Anbau auf einer Ackerfläche höhere Zahlen von Insekten und Spinnen
(Individuen) aber eine geringere Anzahl an Arten beobachtet wurden. Auf der ökologisch
bewirtschafteten Fläche war im Gegenteil die Artenvielfalt von Spinnen und Insekten höher,
obwohl insgesamt nicht so viele Individuen beobachtet werden konnten (Bloch, 2003). Bei
ökologischer Wirtschaftsweise war die Dichte der Wildkräuter auf der ganzen Fläche eines
Ackerschlags höher als auf konventionell bewirtschafteten Flächen, so dass z.B. Blüheffekte
flächig wahrnehmbar sind. Dagegen konzentriert sich das Wildkräuter-Vorkommen auf
konventionell bewirtschafteten Flächen auf die Randbereiche (LUA 2004:61).
Im Rahmen der Halbzeitbewertung des Entwicklungsplans zum Ländlichen Raum (EPLR)
wurde auch die Förderung des Ökologischen Landbaus (Maßnahme B3) evaluiert. Dabei
wurde aufgezeigt, dass die Wirkungen des ökologischen Landbaus auf die Artenvielfalt der
Segetalflora sehr standortabhängig sind, aber insgesamt eine hohe Effektivität besteht. Auch
hat sich gezeigt, dass mit der Dauer der ökologischen Bewirtschaftung die positive Wirkung
zunimmt (Matzdorf et al. 2003).
Kulturarten
Im Vergleich zu Getreidekulturen fördert der Winterrapsanbau die Aktivitätsdichte und
die Artenvielfalt der Laufkäfer sowie die Wildkräuterartenvielfalt (LUA Brandenburg,
2004a). Der Anbau von Feldfutter, Sommergetreide und Kornleguminosen ist für die
Brutvögel (insb. Feldlerche, Schafstelze, Grauammer, Braunkehlchen) besonders günstig.
Diese Kulturen werden nämlich bevorzugt bzw. ausschließlich als Brutplätze besiedelt. Im
Gegensatz dazu werden die Wintergetreidefelder (mit Ausnahme von Weizen) i.d.R. nur von
der Feldlerche als Bruthabitat akzeptiert (Stein-Bachinger & Fuchs, 2003). Die mit dem
vermehrten Winterfruchtanbau einhergehende Verkürzung der Stoppelfeldphasen verursacht
hohe Nest-verluste bei der Grauammer und erscheint als ein Grund für den Bestandsrückgang
dieser Art in Brandenburg (Flade et al., 2003).
Der Maisanbau ist durch seine späte Einsaat und die daraus folgende geringe
Bodenbedeckung charakterisiert. Wenn Mais auf Felder angebaut wird, wo sich Gewässer wie
z.B. Sölle befinden, ist diese Bodenbedeckung oft unzureichend, um Boden- und
Agrochemikalienakkumulation bei entsprechender Witterung in die Gewässer zu verhindern.
Untersuchungen an mehreren Söllen haben gezeigt, dass die jährliche Bodenakkumulation am
Sollrand bis zu 0,5 cm erreichen kann. Einträge in die Sölle führen einerseits langfristig zu
einer Sohlaufhöhung und schließlich zur vollständigen Ausfüllung des Hohlraums.
Andererseits verschlechtern eingetragene Agrochemikalien die Qualität von Wasser- und
Kap.3
15
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Sedimentkörper (Frielinghaus, 1996). In manchen Fällen wird eine Eutrophierung der
betroffenen Sölle beobachtet (LUA Brandenburg, 2004a; Frielinghaus, 1996).
In Kürze: Ackerland
Für die Beurteilung von Auswirkungen landwirtschaftlicher Landnutzung auf Ackerstandorten konnten Studien an 13 Standorten Brandenburgs berücksichtigt werden,
allerdings sind die Ortsangaben nicht immer schlagspezifisch präzise. 19 der 31
untersuchten Maßnahmen hatten eine negative Wirkung auf die Arten- und Habitatvielfalt, indem sie tödlich oder verletzend auf Tiere und schädigend auf Pflanzen
wirkten. Eine neutrale Wirkung wurde bei 5 Maßnahmen, eine fördernde bei 7
Maßnahmen festgestellt. Es ist vor allem der Düngemittel- und PSM-Einsatz, der für
Amphibien aber auch für die Vielfalt der Segetalarten eine schädigenden Wirkung
hat, während Bodenbearbeitung Segetalarten sowie z.T. Insekten und Würmer
fördert. Mehrere Vogelarten sind auf bestimmte Feldfrüchte für Brut und Aufzucht
angewiesen und werden durch vielfältige Fruchtfolgen gefördert. (Eine Übersicht
über die ausgewerteten Studien liefern die Tab. A2 - A4 im Anhang 2.)
3.2 Flächenstilllegung
Sowohl Rotations- als auch Dauerbrachen werden von vielen Autoren als aus naturschutzfachlicher Sicht wichtige Standorte betrachtet, da sie als Lebensräume, Rückzugsgebiete und
Überwinterungshabitate genutzt werden und eine Trittsteinfunktion im Biotopverbund haben
(Plachter et al. 2005:217-222). Als Regeln werden generell empfohlen:
 Vorzugsweise die Selbstbegrünung zuzulassen oder eine Ansaat mit stark reduzierten
Saatmengen (50 %) durchzuführen, möglichst mit ortstypischen
Wildpflanzenmischungen;
 Möglichst eine Teilflächenpflege durchzuführen und zwischen Mai und Juni
(Rotationsbrachen) bzw. April bis Ende Juli (Dauerbrachen) das vollständige Schlegeln zu
vermeiden;
 Dauerbrachen auf Flächen mit hohem biotischen Potenzial anzulegen.
... in Brandenburg
Auswirkungen auf die Pflanzenwelt
Die Stilllegung landwirtschaftlicher Flächen für eine relativ kurze Zeit (< 2 Jahre) ist für die
Entwicklung charakteristischer Segetalgesellschaften günstig. Im Fall einer längeren
Stilllegung erscheinen eher Dominanzgesellschaften (Quecke, Windhalm) (Flade et al., 2003).
Die Selbstbegrünung der Stilllegung wird von einigen Autoren als ein Mittel betrachtet, die
Ackerflora zu fördern (Hoffmann & Kretschmer, 1993) und mit Ödland- oder sporadisch
vorkommenden Ackerunkrautarten zu bereichern (Dittmann & Krüger, 1995). Eine
Selbstbegrünung ohne Stoppelumbruch auf einer einjährigen Brache erlaubt die Ansiedlung
zweijähriger Pflanzen und die Präsenz einer relativ hohen Zahl von Rote Liste-Arten
(Hoffmann & Kretschmer, 1993).
Eine einjährige Brache mit Weidelgrasuntersaat nach Stoppelumbruch kann auch positiv
für die Wildkräuter sein, denn eine Reihe von Ackerwildkrautsamen werden durch den
Umbruch aktiviert. Außerdem erlaubt die erst relativ spät einsetzende hohe Bodenbedeckung
des Grases eine gute Möglichkeit der Ausbreitung für die Wildkräuter (Hoffmann &
Kap.3
16
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Kretschmer, 1993). Im Gegensatz führt Knaulgrasuntersaat auf einer einjährigen Brache zu
einer Verarmung der Ackerwildkrautflora, vor allem wegen des dichten Knaulgrasbestands
(Hoffmann & Kretschmer, 1993). Auch bei der Untersuchung von Graseinsaaten auf 3
Stilllegungsflächen mit einjähriger Brache konnte eine abnehmende Vielfalt der
Ackerwildkrautflora hin zur Schlagmitte festgestellt werden (2-7 m vom Ackerrand im Mittel
12 Wildpflanzen, dagegen 70-75 m entfernt vom Ackerrand 7 Pflanzenarten) (Hoffmann &
Kretschmer, 1993).
Auswirkungen auf die Tierwelt
Was die Wirbellosenfauna (Spinnen, Laufkäfer und Kurzflügelkäfer) betrifft, erscheinen die
ältesten Stilllegungsflächen als die artenreichsten. Hinsichtlich der Bedeutung dieser Tiere im
Nahrungsnetz, z.B. als Nahrungsressource für Vögel und Amphibien, wird daraus deutlich,
dass Stilllegungen bezüglich der Artenvielfalt und -dichte eine besondere Bedeutung haben
können (Flade et al., 2003). Auf Stilllegungsflächen, die ungestört bleiben, wird bei
Kleinsäugern eine klassische Populationsdynamik mit Anstieg ab Mai und Maximum im
Herbst beobachtet (Flade et al., 2003:63).
Eine Übersicht zu den Ergebnissen auf Stilllegungsflächen geben die Tabellen A5 und A6 im
Anhang 2.
In Kürze: Flächenstilllegung:
Zusammenfassend lassen sich die belegten Wirkungen der Flächenstilllegung auf die
Arten- und Habitatvielfalt als überwiegend positiv (fördernd) einschätzen. Allerdings
unterscheiden sich die zu erreichenden Naturschutzwirkungen je nach Dauer und Art
der ‚Bewirtschaftungs-Maßnahmen’.
Kap.3
17
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3.3 Grünland
Als Wiese oder Weide genutztes Grünland hat eine große Bedeutung für die Arten- und
Habitatvielfalt in Deutschland. Insbesondere nährstoffärmere Standorte schaffen Lebensräume mit einer hohen Biodiversität, da hier der Konkurrenzdruck einzelner Pflanzen geringer
ausfällt, und überwiegend sehr gute Lichtverhältnisse gegeben sind. Außerdem positiv wirkt
sich die häufig hohe Standortvielfalt auf kleinem Raum aus, die gegeben ist durch
abwechslungsreiche Boden-, Wasser- und Reliefverhältnisse. Vor diesem Hintergrund ist das
Grünland nicht nur ein bedeutender Pflanzenstandort, sondern bietet auch vielfältige
Nahrungs- und Lebensräume für Tiere. (Plachter et al. 2005)
Als Regeln für die Grünlandbewirtschaftung werden allgemein empfohlen5:
 Die Beachtung der Dünge-VO und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach GfP,
 Einhaltung einer standorttypischen Bewirtschaftung (angepasste Schnitthäufigkeit,
Nährstoffversorgung, Wasserhaushalt)
 Mehrartige Neuansaaten
 Minimierung des Grünlandumbruchs und stattdessen Nach- oder Übersaat zur
Bestandsverbesserung
 Einsatz von an Wildtierschutz angepasster Technologie und Mahd von innen nach außen.
..... in Brandenburg
Zu Wirkungen der Grünlandnutzung auf die Arten- und Habitatvielfalt liegen in Brandenburg
16 Aussagen vor, die auf 5 unterschiedlichen Studien beruhen. Mit einer Ausnahme fanden
alle Beobachtungen in Großschutzgebieten statt. Folgende Maßnahmen werden
unterschieden: Beweidung, Mahd und Düngereinsatz.
3.3.1 Beweidung von Grünland6
Wirkungen auf die Pflanzenwelt
Die Wirkungen der Beweidung auf die Artenvielfalt sind vielfältig. Viel hängt von den
Standorteigenschaften, der Intensität der Beweidung und der Art der Weidetiere ab. Einerseits
können Pflanzenarten durch die Aufgabe der Beweidung gefährdet werden: So gehört die
Beweidung von Trocken- und Magerrasen vor allem durch Schafe und Ziegen zu den
wichtigsten Erhaltungsfaktoren der für diese Standorte charakteristischen Pflanzenarten
(Flade et al., 2003:58). Die Beweidung von Trocken- und Magerrasen durch Schafe trägt auch
dazu bei, die Saat der für dieses Ökosystem typischen Pflanzen zu verbreiten (Flade et al.,
2003:98). Andererseits haben Erhebungen auf Halbtrockenrasen gezeigt, dass bei einer
Beweidung mit Galloways die trockenen Areale eher weniger durch Fressen, jedoch durch
Tritt und Kuhfladen beeinträchtigt werden. Als positiver Effekt ist daneben ein
Zurückdrängen der Gehölze festzustellen, was zur Erhaltung des Grünlandökosystems
beiträgt. Es ist allerdings unsicher, ob so die Verbrachung tatsächlich aufgehalten werden
kann (LUA Brandenburg, 2004a).
Tiere
Auf einer extensiv beweideten Streuobstwiese wurde eine besonders hohe Anzahl an
Insekten-, Spinnen- und Würmerarten gefunden (Bloch, 2003). Andererseits kann die
Beweidung auch mittelbar negative Folgen haben: die Nutzung von Kleingewässern als
Viehtränken ist einer der Gründe für die starke Bestandsabnahme der Rotbauchunke (Rote
5
in Anlehnung an Plachter et al. 2005:237-272; Kraut et al. 1997:82f; Oppermann und Krismann 2003:111ff.
Das Thema Beweidung hat eine weitaus größere und komplexere Bedeutung für den Arten- und Habitatschutz
als hier mit Bezug auf die Brandenburger Literatur dargestellt werden kann. Deshalb sei hier besonders darauf
hingewiesen, dass das Kapitel 3.3.1 nur einen Ausschnitt des Erkenntnisstands liefert.
6
Kap.3
18
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Liste Brandenburg, vom Aussterben bedroht) und anderer Amphibienarten (Flade et al.,
2003).
3.3.2 Mahd von Grünland
Wirkung auf Vögel
Die Aussagen zu den Wirkungen von Mahd auf Brutvögel sind nahezu einstimmig: Durch die
verschiedenen Etappen der Mahd werden relativ hohe Tierverluste verursacht (Hielscher &
Ryslavy, 2003; Flade et al., 2003; Stein-Bachinger & Fuchs, 2003). Bei praxisüblicher
Schnitthöhe werden durch den Mähvorgang Nester zerstört und Altvögel getötet. Diese
Phänomene wurden insbesondere für die Feldlerche (Flade et al., 2003; Stein-Bachinger &
Fuchs, 2003) und die Wachtel (Flade et al., 2003) beobachtet. Das Abdecken mit Mähgut hat
zur Folge, dass die Altvögel die Nestplätze nicht wiederfinden und infolgedessen die Nester
aufgeben (Flade et al., 2003). Stein-Bachinger & Fuchs (2003) erwähnen auch diesen Effekt
für die Feldlerche. Beim Zusammenrechen und Schwaden werden zusätzlich Nester zerstört
(Flade et al., 2003). Auch die Erhöhung der Schnitthöhe auf ca. 14 cm scheint keinen
wesentlichen Effekt auf den Bruterfolg der Feldlerche zu haben: Nur ein paar der Nester
werden nämlich direkt durch den Mähvorgang zerstört, der Beitrag einer Erhöhung der
Schnitthöhe kann deswegen nur geringfügig sein (Stein-Bachinger & Fuchs, 2003). Es wurde
auch festgestellt, dass der Anteil zerstörter Nester bei Silagenutzung (in der Regel mit
Mähgutaufbereiter) geringer ist, als bei Heunutzung. Dazu kommt auch, dass die Nester auf
den Silageflächen nach der Mahd häufiger von den Altvögeln wieder aufgefunden wurden.
Der Anteil erfolgreicher Nester bei dieser Untersuchung lag auf den Silageflächen etwa
doppelt so hoch wie auf Flächen mit Heunutzung (Stein-Bachinger & Fuchs, 2003).
Die Anpassung der Nutzungstermine hat dazu beigetragen, die Tierverluste bei Brutvögeln zu
vermindern und den Bruterfolg zu erhöhen. Bei späten Nutzungsterminen mit hohen
Wasserständen (extensive Wirtschaftsweise) konnten positive Bruterfolge für mehrere
Brutvogelarten (Brachvogel, Kiebitz, Uferschnepfe) über mehrere aufeinander folgende Jahre
erreicht werden. Jedoch lagen diese Bruterfolge immer noch unter dem für einen langfristigen
Bestandserhalt notwendigen Wert. Nur der Bruterfolg des Brachvogels überholte in einem
einzelnen Jahr diesen Grenzwert (Hielscher & Ryslavy, 2003).
Wirkung auf Kleinsäuger
Was die Kleinsäuger betrifft, so führt das Mähen kurzfristig zu totalen
Populationszusammenbrüchen bei mehreren Mäusearten und über einen längeren Zeitraum
hat eine häufige Mahd eine geringe Kleinsäugerdichte zur Folge (Flade et al., 2003).
3.3.3 Düngung
Generell wird der überwiegend hohe Intensitätsgrad der Landnutzung mit Mineraldünger- und
Gülleeinsatz als Ursache für eine weitgehende Überprägung der natürlichen Faktoren durch
diese anthropogenen Faktoren betrachtet. Als Ergebnis wird eine Nivellierung der
Standortbedingungen und damit eine Verarmung der Biodiversität, insbesondere der
Pflanzenwelt in der Agrarlandschaft beobachtet (Flade et al., 2003). In einer Untersuchung
über einen 30 ha extensiv genutzten Auenstandort wurde festgestellt, dass die
Pflanzenartenvielfalt auf Parzellen, die mit Gülle gedüngt wurden, geringer ist als auf den
nicht gedüngten Parzellen. Die gedüngten Parzellen weisen außerdem einen geringeren Anteil
an Rote-Liste-Arten auf (LUA Brandenburg, 2004a).
Infolge einer Extensivierung auf ca. 100 ha Grünlandfläche (keine Düngung, kein
Pestizideinsatz, kein Grünlandumbruch) konnte eine Zunahme der Menge von Insekten und
Spinnen sowie ihrer Aktivitätsdichte am Boden festgestellt werden. Dabei wurde auch
Kap.3
19
ZALF
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beobachtet, dass die Siedlungsdichte aller Singvögel auf den extensiv genutzten Flächen
deutlich über den Werten auf dem intensiv genutzten Grünland lag (Schöps, 1995).
In Kürze: Grünland
Von den 16 belegten Wirkungen landwirtschaftlicher Maßnahmen auf Grünland
haben 7 einen positiven und 8 einen negativen Effekt, eine weitere Maßnahme hat
keine belegbare Wirkung. Allerdings treten die positiven Wirkungen vor allem unter
extensiver oder ökologischer Wirtschaftsweise auf (in 6 von 7 Fällen). Konventionelle
Grünlandnutzung, v.a. verbunden mit ‚Standard’ – Düngung hat negative Folgen für
die Arten- und Habitatvielfalt. Extensive Formen, Beweidung anstelle von Mahd, und
Silage anstelle von Heu haben tendenziell eine positive Wirkung auf die Biodiversität.
Entscheidend ist ferner die Aufrechterhaltung der Standortvariabilität und im
Feuchtgrünland ein möglichst hoher Wasserstand. (Eine Übersicht über die
ausgewerteten Studien zum Nutzungstyp Grünland bieten die Tabellen A7 – A 10 im
Anhang 2.)
Kap.3
20
ZALF
Institut für Sozioökonomie
3.4 Landschaft
Der Arten- und Habitatschutz in der Landwirtschaft hängt nicht nur von den tatsächlich
genutzten Flächen ab, sondern betrifft auch die innerhalb der Nutzflächen gelegenen
Landschaftselemente und angrenzende Standorte als gesamte Flur. So ist es vor allem für
Arten mit großem Raumanspruch (z.B. Rebhuhn, Hase, Laufkäferarten und Schmetterlinge)
wichtig, dass die Landschaft wenig zerschnitten und störungsarm, andererseits aber vielfältig
durch natürliche Strukturen (Hecken, Wasserläufe etc.) strukturiert ist. Z.B. hat die
Großflächigkeit von Weiden (> 20 ha) eine positive Wirkung sowohl für die Tier- als auch für
die Pflanzenwelt. Andererseits kommen aber auch kleinflächigen Biotopen und Elementen
wie Feldrainen, Säumen, Gehölzen und Einzelbäumen sowie Grabenrändern, Sandgruben,
Lesesteinhäufen und Totholz eine wichtige Bedeutung zu, weil sie kleinräumig spezifischen
Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten (Plachter et al. 273-306). Es wird unter
Agrarökologen allgemein anerkannt, dass mit Zunahme der pflanzlichen Artenvielfalt und
Strukturen auch eine höhere Vielfalt der Tierwelt einhergeht und dass dadurch auch die
Anzahl der natürlichen Gegenspieler von Schadorganismen drastisch erhöht werden kann
(Altieri 1991 zitiert bei Pfiffner 1996).
Aufgrund der großen Vielfalt von Landschaftselementen und –strukturen und ihrer Potenziale
als Lebensraum lassen sich an dieser Stelle die Regeln für die Praxis nicht zusammenfassen.
Generell empfehlen Plachter et al (2005), dass bestehende Elemente möglichst bewahrt und
gepflegt werden sollen bzw. bei Vernichtung durch ähnliche zu ersetzen sind. Einige
Empfehlungen, die z.B. eine Feldflur als Ganzes betreffen, richten sich nicht an den einzelnen
Landwirt, sondern an die Kommune oder an regionale Körperschaften wie die Wasser- und
Bodenverbände.
.... in Brandenburg
Kleinstrukturen, Landschaftselemente sowie Vögel und Amphibien
Die Präsenz von Kleinstrukturen und eine gewisse Strukturdiversität in der Agrarlandschaft
wirken positiv auf mehrere Artengruppen. Bezogen auf 100 ha Untersuchungsfläche im
Ackerland ließ sich mit zunehmender Kleinstrukturfläche von 0,2 bis 15 % der
landwirtschaftlichen Nutzfläche eine Erhöhung der Artenzahl bei Tagfaltern und bei
Brutvögeln um den Faktor 10-12 und bei den Farn- und Blutpflanzen um den Faktor 3-4
nachweisen (Kretschmer et al., 1997). Bei anderen Untersuchungen zeigte sich, dass die
Anpflanzung von Hecken und Feldgehölzen die Präsenz von Brutvögeln fördert. Allerdings
war ein großer Teil der festgestellten Arten verbreitete Ubiquisten und keine Arten, deren
Lebensraum eng an die offene Landschaft gebunden ist (Hoffmann & Kretschmer, 1994:13).
Auch die gezielte Stilllegung von Ackerrandstreifen kann positive Auswirkungen für Vögel
haben: Während an vielen Gehölzränden in der Agrarlandschaft kein Neuntöter beobachtet
werden konnte, wies ein stillgelegter Waldrand auf 600 m Länge gleich drei Brutpaare auf
(Berger et al., 2002).
Die Etablierung von Naturschutzbrachen um Sölle wirkt sich positiv auf die
Amphibienpopulationen aus: Mit der Etablierung von solchen Brachen um 37 Sölle bei
Eggersdorf/Müncheberg auf konventionell bewirtschafteten Flächen nahm die Anzahl der
durch Laubfrösche besiedelten Gewässer um mehr als das sechsfache zu, es kam also
insgesamt zu einer deutlichen Ausdehnung der Laubfroschpopulation (Berger et al., 2002).
Pflanzenwelt
Die Einrichtung von Segetalschutzstreifen auf Schlagränder im Kontakt zu Trockenrasen,
Kuppen und armen Standorten kann dazu beitragen, Pflanzen wie den Rittersporn (Rote Liste
Kap.3
21
ZALF
Institut für Sozioökonomie
3) zu fördern, indem sie die Blütenzahl positiv beeinflussen. Für den Rittersporn sind Streifen
mit einer geringen Bestandsdichte (Aussaat mit reduzierter Saatstärke) am günstigsten: Ohne
Saat ist die Zahl der Blüten höher als mit einer halben Saatmenge. Mit einer halben
Saatmenge blühten die Pflanzen aber mehr als bei der Normalvariante. Bei der Blütenzahl
kommt es allerdings auch auf die natürlichen Standortbedingungen an (Gottwald & Fuchs,
2003).
Regelmäßige manuelle Entbuschungsmaßnahmen, z.B. im Rahmen von Vertragsnaturschutz,
sind geeignet für die Erhaltung von Grünlandsökosystemen, da eine kontinuierliche
Biomasseentnahme eine Grundvoraussetzung für den Erhalt spezifischer Ökosysteme wie
Trocken- und Halbtrockenrasen ist (LUA Brandenburg, 2004a).
In Kürze: Landschaft
Schlagübergreifende Untersuchungen zur Arten- und Habitatvielfalt liegen nur
wenige
vor.
Belegbar
ist,
dass
vielfältige
Strukturen
(sogenannte
Landschaftselemente) sich fördernd auf die Biodiversität auswirken. Landschaftsgestaltende Maßnahmen erfordern oft mehr als einen einzelnen Landwirt. (Die zur
Landschaft ausgewerteten Studien werden in Tab. A11 im Anhang 2 dargestellt.)
Kap.3
22
ZALF
Institut für Sozioökonomie
4 Schlussfolgerungen
Die Literaturauswertung zeigt einerseits, dass die Kenntnisse zum Biodiversitätsschutz durch
die Landwirtschaft in Brandenburg sowohl räumlich als auch auf die Wirkungsziele bezogen
punktuell sind. Dennoch lassen sich – in Zusammenschau mit dem für Deutschland insgesamt
erreichten Erkenntnisstand – verallgemeinerbare Aussagen machen und Schlussfolgerungen
ziehen. Dies soll im Folgenden ansatzweise geschehen, um damit eine fruchtbare Diskussion
für das Kooperationsvorhaben ZALF/LBV anzuregen.
1. Die Literaturauswertung hat gezeigt, dass sowohl positive als auch negative Folgen
landwirtschaftlicher Landnutzung für die Arten- und Habitatvielfalt in Brandenburg belegbar
sind. Damit – und auch unter Berücksichtigung der zwei gemeinsamen Informationsveranstaltungen mit Herrn Gottschalk (AG Schönfelde im Barnim) sowie Herrn Gelfort (AG
Müncheberg) und Herrn Pfeffer (ZALF, Institut für Landnutzungssysteme) – wird deutlich,
dass es vielfältige Ansatzpunkte für die landwirtschaftliche Praxis gibt.
2. Bei der Umsetzung von artenschutzrelevanten Maßnahmen durch die Landwirte hat die
Abgrenzung der Guten fachlichen Praxis gegenüber den freiwillig anzubietenden
Zusatzleistungen einen hohen politischen Stellenwert, denn sie legt die Grenze zwischen
Pflichterbringung und (möglicher finanzieller) Honorierung fest. Aus Sicht von natur- und
agrarwissenschaftlichen Experten muss dabei eine regional und standortspezifisch
angepasste Definition der Naturschutzqualitätsziele („was soll / kann an diesem Standort
erreicht werden?“), Mindeststandards („was muss durch gute fachliche Praxis dazu geleistet
werden?“) und Zusatzleistungen („durch welche Maßnahmen kann der Landwirt die Artenund Habitatvielfalt gezielt und messbar verbessern?“) erfolgen. Die Landwirte und ihre
Interessenvertreter werden sich an diesem Definitionsprozess nur dann aktiv beteiligen
können, wenn sie sich – zumindest ansatzweise – naturschutzfachliches Wissen aneignen und
praktische Erfahrungen gezielt in die Diskussionen einbringen.
3. Einige der o.g. Erkenntnisse haben bereits ihren Niederschlag in den Maßnahmen des
KULAP gefunden, so z.B. die Förderung von mehrgliedrigen Fruchtfolgen, Bodenbedeckung
und Untersaaten im Ackerbau und die ökologische Wirtschaftsweise sowie die verschiedenen
Maßnahmen der extensiven Grünlandnutzung. Allerdings hat die Halbzeitbewertung des
KULAP für die Jahre 2001/2002 gezeigt, dass viele Maßnahmen zu wenig zielgenau und
damit nicht effizient zum Einsatz kommen (Matzdorf et al. 2003). Es kann deshalb im
Interesse des Landesbauernverbandes sein, einerseits Aufklärung nach innen zu betreiben, um
den Landwirten die standörtlichen Potentiale und Wirkungen der Agrarumweltmaßnahmen
bekannt zu machen, andererseits so nach außen zu wirken, dass politische Programme effektiv
und effizient gestaltet werden und ihre Wirkungen auch gegenüber Dritten belegbar sind.
Kap.4
23
ZALF
Institut für Sozioökonomie
Literaturverzeichnis
Brandenburg
1.
BERGER G., KRETSCHMER H. 1997: Risikopotentiale landwirtschaftlicher
Bewirtschaftung für Amphibien im Agrarraum - Eine raum-zeitliche Betrachtung.
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2.
BERGER G., PFEFFER H., HOFFMANN J., SCHOBERT H., MALT St. 2002:
Kleinflächige Ackerstilllegungen als Vorrangflächen für den Naturschutz. Selbstverlag des
Zentrums für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung (ZALF) e. V., Müncheberg, 136.
3.
BLOCH R. 2003: Arthropodenvielfalt im Vergleich mit Naturindikatoren für die
landwirtschaftliche Praxis - eine Untersuchung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen
unterschiedlicher Anbausysteme im Hohen Fläming ; durchgeführt im Projekt
"Naturindikatoren für die landwirtschaftliche Praxis". Diplomarbeit, FH Eberswalde, 56 S.
4.
DITTMANN B., KRÜGER K. 1995, Möglichkeiten der Brache und wie man sie
bewirtschaften sollte. Neue Landwirtschaft 6/95, Berlin : Dt. Landwirtschaftsverlag, 25-28.
5.
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Amphibienreproduktionszentren. RANA (SH3), 101-116.
6.
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Agrarlandschaft – Ergebnisse des Schorfheide-Chorin-Projektes. Quelle & Meyer, 387 S.
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Einzugsgebiet von Söllen, dargestellt am Beispiel der Söllekette Lietzen/Döbberin.
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8.
GOTTWALD F., FUCHS S. 2003: Auswirkungen des Ökologischen Landbaus auf
Segetalflora und Feldvögel am Beispiel des Demeterhofes "Ökodorf Brodowin"- ein Beitrag
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Ideologie und Markt. BfN-Skripten 105, Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz, Bonn, 23-32.
http://www.naturschutzhof.de/PDF-Downloads/OekoLB-Quovadis-BfN-2004.pdf
(21.11.2005)
9.
HIELSCHER K., RYSLAVY T. 2003: Bewertung der Agrarumweltmaßnahmen des
KULAP 2000 aus avifaunistischer Sicht, Kurzgutarten der Vogelschutzwarte (LUA
Brandenburg, Ref. N2) im Rahmen der Halbzeitbewertung des EPLR Brandenburg, unveröff.
Bericht, 30 S.
10. HOFFMANN J., KRETSCHMER H. 1993: Einfluss unterschiedlicher Formen der
Flächenstilllegung auf die Segetalflora einjähriger Brachen. Archiv für Naturschutz und
Landschaftsforschung, Vol 32, 171-182.
11. HOFFMANN J., KRETSCHMER H. 1994: Einfluss der Struktur von Saum- und
Kleinbiotopen intensiv genutzter Ackerflächen auf das Artenspektrum und die
Siedlungsdichte der Brutvögel. Archiv für Naturschutz und Landschaftsforschung, Vol 33, 115.
12. KRETSCHMER H., HOFFMANN J., WENKEL K.O. 1997: Einfluss der
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Schriftenreihe des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Reihe A:
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Literatur/Anhang
24
ZALF
Institut für Sozioökonomie
13. LUA Brandenburg 2004b: Einfluss von Pestiziden auf Laich und Larven von Amphibien am
Beispiel eines Herbizides (Isoproturon) und eines Insektizides (Cypermethrin). Studien und
Tagungsberichte, Band 49, 104 S.
14. LUA Brandenburg (Luthardt V.) 2004a: Bericht zur ökosystemaren Umweltbeobachtung in
den Biosphärenreservaten Brandenburgs. Fachbeiträge des Landesumweltamtes, Heft Nr. 94,
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15. SCHNEEWEIß N., SCHNEEWEIß U. 1999: Gefährdung von Amphibien durch mineralische
Düngung. RANA (SH ), 59-66.
16. SCHÖPS A. 1995: Die Siedlungsdichte wiesenbrütender Singvögel in Abhängigkeit von der
Flächennutzung. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg Heft 2, 1995, 17-21.
17. STEIN-BACHINGER K., FUCHS S.: Wie kann der Lebensraum Acker im großflächigen
Ökologischen Landbau für Feldvögel und Feldhase optimiert werden? Landbauforschung
Völkenrode,
FAL
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Research,
Special
Issue
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ISBN 3-933140-96-X, 1-14.
http://www.naturschutzhof.de/PDF-Downloads/Stein_Fuchs_Lebensraum-Acker.pdf
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Weitere Quellen
-
-
-
-
-
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-
DLG-WWF 2003: Die Agrarumweltprogramme – Ansätze zu ihrer
Weiterentwicklung. http://www.bfn.de/09/skript89_anhang2.pdf (21.11.2005)
KRAUT D., PROCHNOW A., ACKERMANN I. 1997: Einfluss der Landtechnik auf
die biologische Vielfalt. Schriftenreihe des BML „Angewandte Wissenschaft“, Heft
465 „Biologische Vielfalt in Ökosystemen“, 77-92.
MATZDORF B., PIORR A., SATTLER C., KIESEL J. 2003: Halbzeitbewertung des
Plans zur Entwicklung des ländlichen Raumes gemäß VO (EG) Nr. 1257/1999 des
Landes Brandenburg, MLUR Brandenburg.
NABU 2000: Grünlandschutz durch extensive Rinderhaltung – Anforderungen an die
naturschutzgerechte Erzeugung von Rindfleisch.
http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/landwirtschaft/gruenland/1.pdf (21.11.2005)
OPPERMANN R., KRISMANN A 2003: Schonende Bewirtschaftungstechnik für
artenreiches Grünland (Seite 110-115). In: Artenreiches Grünland bewerten und
fördern, MEKA und ÖQV in der Praxis, Ulmer, 199 S.
PFIFFNER L. 1996: Welche Anbaumethoden fördern die Vielfalt der Kleintierfauna?
Agrarforschung, Heft 11-12, 527-530.
PLACHTER H., STACHOW U., WERNER A. 2005: Methoden zur
naturschutzfachlichen Konkretisierung der ‚Guten fachlichen Praxis’ in der
Landwirtschaft, BfN, 330 S.
Literatur/Anhang
25
ZALF
Institut für Sozioökonomie
Anhang 1a: Struktur und Erläuterung der Datenbank
Im Folgenden wird die Struktur der Datenbank erläutert, so wie sie auch in der Abbildung
dargestellt wird. Dabei steht jedes Kästchen für eine Tabelle.
Die Quellen werden in der Tabelle Quelle aufgelistet. Diese Tabelle enthält den Autor, das
Jahr und die Schlagwörter der Publikationen. Jede Quelle hat eine eindeutige Quellen-Nr.
Die Tabelle Ort enthält die geographische Lage der Untersuchungsgebiete und eventuell auch
die juristische Situation der Betriebe. Jeder Ort hat eine eindeutige Orts-Nr.
Die Fläche ist der bestimmte Ort, wo die Untersuchungen und Beobachtungen durchgeführt
wurden. Die Herkunft der Information wird durch die Quellen-Nr. angegeben. Die Fläche
wird durch eine Orts-Nr. lokalisiert. Mehrere Flächen können nämlich zum selben Ort
gehören. Jede Fläche wird eindeutig durch eine Flächen-Nr. identifiziert.
Zwei andere Tabellen enthalten auch direkt flächenbezogene Informationen:
 die Tabelle Standortbedingungen, wo der Nutzungstyp, der Bodentyp, die Größe und
der Schutzstatus der Fläche angegeben werden,
 die Tabelle Intensität. Fünf Kategorien der Intensität werden berücksichtigt: extensiv,
integriert, konventionell, ökologisch im Sinne der EU und Stilllegung.
Diese beiden Tabellen sind durch die Flächen-Nr. mit der Tabelle Fläche direkt verknüpft.
Die Datenbank enthält auch eine Tabelle Kultur, die aus MODAM stammt und die
verschiedene mögliche Kulturen auflistet.
Wenn man Elemente aus den 3 Tabellen Fläche, Kultur und Jahr kombiniert, bekommt man
eine Nutzung. Die entsprechende Tabelle gibt also Informationen über die Flächennutzung
und eventuell auch die Kulturfolge.
Diese Informationen sind wie gesagt flächen- und jahresbezogen. Eine Nutzung besteht aus
einem eindeutigen Fläche-Jahr-Kultur-Trinom.
Es ist auch möglich zu präzisieren, wenn es z.B. eine Untersaat gibt.
Intensität
StandortBedingungen
Quelle
Fläche
Ort
Kultur
(MODAM)
Jahr
Literatur/Anhang
Empfehlungen
Maßnahme
Maßnahme-NutzungKombination
Wirkung
Nutzung
Wirkungsziel
26
Konsequenzen
Wirkungsart
ZALF
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Die landwirtschaftlichen Maßnahmen werden in der Tabelle Maßnahme aufgelistet.
Dazu kommt auch eine Tabelle Wirkungsart. Fünf Wirkungsarten werden berücksichtigt:
 Töten/Zerstören,
 Schädigen,
 Neutral,
 Fördern,
 Schaffen.
In der Tabelle Wirkungsziel findet man die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten sowie die
Habitattypen, deren Struktur, Leben oder Entwicklung durch landwirtschaftliche Maßnahmen
beeinflusst werden können.
Aus der Kombination dieser 4 Tabellen (Nutzung, Maßnahme, Wirkungsart, Wirkungsziel)
ergeben sich Wirkungen.
Eine Wirkung besteht also aus einer Maßnahme-Nutzung- Kombination, einer Wirkungsart
und einem Wirkungsziel. Wenn nötig wird die Wirkung in der Tabelle genauer beschrieben.
Die Wirkungen können auch Konsequenzen auf technischer und ökonomischer Ebene haben
und in der Literatur zu Empfehlungen führen.
Anhang 1b: Übersicht über die Wirkungsziele
Tabelle A1
Fauna
Flora
Habitat
Literatur/Anhang
Amphibien
 Knoblauchkröte
 Laubfrosch
 Moorfrosch
 Rotbauchunke
Kleinsäuger (vor allem verschiedene Mäusearten)
Vögel
 Braunkehlchen
 Brachvogel
 Feldlerche
 Grauammer
 Kiebitz
 Neuntöter
 Schafstelze
 Uferschnepfe
 Wachtel
Wirbellosenfauna
 Insekten (Kurzflügelkäfer, Laufkäfer)
Arthropoden
 Spinnen
 Regenwürmer
Segetalgesellschaften
Ackerwildkräuter
Terrestrische Ökosysteme (z.B. Grünlandökosystem)
Gewässer (z.B. Sölle)
27
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Anhang 2: Tabellarische Übersicht über die Literaturauswertung
Tab. A2: Übersicht über die Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Ackerland, Maßnahmengruppe Bodenbearbeitung
Maßnahme
Pflügen
Standortbedingungen
Ort
BR Schorfheide Chorin
Intensität
k.A
Fläche (ha)
k.A
Konv.
1ha
(Nassstelle)
800ha
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
1ha
(Nassstelle)
k.A
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
Konv.
Mulchen
Konv.
Schlegeln
Still.
Wirkungsart
Bodentyp
heterogen
Sand, anlehmiger Sand
oder lehmiger Sand
90 % Sand, anlehmiger
Sand, lehmiger Sand;
Bodenwertzahl: 60%
(25-40) + 40% (15-25)
Sand, anlehmiger Sand
oder lehmiger Sand
Sand, anlehmiger Sand
oder lehmiger Sand
Stoppelbearbeitung mit Konv.
dem Grubber
800ha
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
Mechanische
landwirtschaftliche
Bodenbearbeitung
k.A.
k.A.
BR Schorfheide Chorin
90 % Sand, anlehmiger
Sand, lehmiger Sand;
Bodenwertzahl: 60%
(25-40) + 40% (15-25)
Hauptsächlich sandig
Bodenschonende
Bearbeitung, fehlender
Pestizideinsatz, gute
Versorgungslage
Öko
45 ha
Gut Agrarproduktion und Handels
Wilmersdorf
BR Schorfheide Chorin
Tieflehm
Bodenwertzahl:
40-46
9 ha
Brodowin
BR Schorfheide Chorin
Tieflehm und Lehm
Bodenwertzahl: 42-46
Umbruch im Herbst
Wendende
Bodenbearbeitung
Still.
integriert
k.A.
k.A.
Kreis Strausberg
Lehr- und Versuchsanstalt für
integr. Pflanzenbau Güterfelde
(PM)
lehmiger Sand
k.A.
Literatur/Anhang
28
ZALF
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Wirkungsziel
Quelle
Töten
Kleinsäuger
6
Töten
Verletzen
Töten
Verletzen
Amphibien (Moorfrosch)
5
Amphibien
5
Töten
Verletzen
Töten
Verletzen
Neutral
Neutral
Amphibien (Moorfrosch)
5
Amphibien (Moorfrosch)
1
Amphibien (Rotbauchunke)
Amphibien
1
5
Fördern
Wirbellosenfauna (insb.
Endogäische Arten)
6
Fördern
Regenwürmer (insb. Lumbricus terrestris)
14
Fördern
Schädigen
Wildkräuter
Wildkräuter (außer typischen
Ackerwildkräutern)
10
4
Tab. A3: Übersicht über die Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Ackerland, Maßnahmengruppe Pflanzenschutz und Düngung
Maßnahme
Standortbedingungen
Ort
Uckermark
Wirkungsart
Intensität
Konv.
Fläche (ha)
1ha
Konv.
k.A.
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
Konv.
k.A.
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
Konv.
k.A.
Uckermark
Bodentyp
k.A.
(Feucht)
90 % Sand, anlehmiger
Sand, lehmiger Sand
feuchter Boden
90 % Sand, anlehmiger
Sand, lehmiger Sand
trockener Boden
k.A
Konv.
Konv.
k.A.
k.A.
Barnimplatte
Uckermark
Konv.
800ha
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
Roundup
Konv.
800ha
Müncheberg-EggersdorfTempelberg
Insektizideinsatz
(Cypermethrin)
Herbizideinstz
(Isoproturon)
Herbizideinsatz
Konv.
3ha
Konv.
Still.
k.A.
k.A.
Mineraldüngung
(Kalkammonsalpeter)
Mineraldüngung
(Kali, Phosphat)
Pestizideinsatz
Pestizideinsatz und
Düngung
Literatur/Anhang
Wirkungsziel
Quelle
Neutral
Amphibien
15
Schädigen
Amphibien
(Knoblauchkröte)
5
Töten
Amphibien
(Knoblauchkröte)
5
Töten
Amphibien
15
k.A
k.A.
Töten
Töten
Amphibien
Amphibien
15
15
Neutral
Amphibien
5
Neutral
Amphibien
(Moorfrosch)
5
Landkreis Barnim
90 % Sand, anlehmiger
Sand, lehmiger Sand
trockener Boden
90 % Sand, anlehmiger
Sand, lehmiger Sand
trockener Boden
k.A.
Schädigen
13
3ha
Landkreis Barnim
k.A.
Schädigen
k.A.
k.A.
k.A.
BR Schorfheide Chorin
BR Schorfheide Chorin
BR Schorfheide Chorin
heterogen
heterogen
Hauptsächlich sandig
Schädigen
Schädigen
Töten
Amphibien (Laich und
Larven)
Amphibien (Laich und
Larven)
Pflanzenarten
Pflanzenarten
Amphibien
(Rotbauchunke)
29
ZALF
Institut für Sozioökonomie
13
6
6
6
Tab. A4: Übersicht über Studien zum Nutzungstyp Ackerland, Maßnahmengruppe Erntetechnik, Intensität und Kulturen der Ackernutzung
Maßnahme
Getreideernte
Intensität
k.A.
Fläche (ha)
k.A.
Winterrapsanbau
Konv.
19ha
Standortbedingungen
Ort
BR Schorfheide Chorin
Wirkungsart
Bodentyp
Hauptsächlich sandig
Töten
Wirkungsziel
Quelle
Vögel (Wachtel,
Feldlerche)
Laufkäfer
6
Wildkräuter
14
Brutvögel (insb.
Feldlerche,
Schafstelze,
Grauammer,
Braunkehlchen)
Naheliegendes Söll
17
BR Schorfheide Chorin
Betrieb Parstein-Bölkendorf
GmbH
Tieflehm und Lehm
Bodenwertzahl: 42-46
Fördern
1000ha
Ökodorf Brodowin
BR Schorfheide Chorin
Sand und lehmiger Sand
Bodenwertzahl:
18-58 (Mittelwert 33)
Fördern
Maisanbau (späte Einsaat Öko.
und unzureichende
Bodenbedeckung)
Konv.
9ha
Tieflehm und Lehm
Bodenwertzahl: 42-46
k.A.
Schädigen
Verkürzung der
Stoppelfeldphasen
Ökologische
Bewirtschaftung
k.A.
k.A.
Brodowin
BR Schorfheide Chorin
Märkisch Oderland
(Söllekette Lietzen/Döbberin)
BR Schorfheide Chorin
Hauptsächlich sandig
Schädigen
Vögel (Grauammer)
6
Öko.
45ha
BR Schorfheide Chorin
Gut Agrarproduktion und
Handels Wilmersdorf
Brodowin
BR Schorfheide Chorin
Familienbetrieb Melde
BR Spreewald
NP Hoher Fläming
Produktivgenossenschaft
Flämingrind e.G.
Tieflehm
Bodenwertzahl: 40-46
Fördern
Wildkräuter
14
Fördern
Arthropoden
(Individuenzahl aber
nicht Artenzahl)
3
Anbau von Feldfutter,
Sommergetreide oder
Kornleguminosen
Öko.
2100ha
9ha
6ha
Konventionelle
Bewirtschaftung
Literatur/Anhang
Konv.
120ha
30
Tieflehm und Lehm
Bodenwertzahl: 42-46
Auenlehmsand
Bodenwertzahl: 37-39
Lehmiger Sand
Bodenwertzahl: 30-37
ZALF
Institut für Sozioökonomie
14
14
7
Tab. A5: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Flächenstilllegung, Aspekt: Dauer der Stilllegung
Maßnahme
Intensität
Still.
Fläche (ha)
k.A.
Standortbedingungen
Ort
BR Schorfheide Chorin
k.A.
Fördern
Still.
k.A.
BR Schorfheide Chorin
k.A.
Fördern
Zehnjährige Stilllegung
Still.
k.A.
BR Schorfheide Chorin
k.A.
Fördern
Ungestörte Stilllegung
Still.
k.A.
BR Schorfheide Chorin
k.A.
Fördern
Flächenstilllegung
<2Jahre
Längere
Flächenstilllegung
Wirkungsart
Wirkungsziel
Quelle
Bodentyp
Pflanzenarten
(Segetalgesellschaften)
Pflanzenarten
(Dominanzgesellschafte
n: Quecke,Windhalm)
Wirbellosenfauna
(Spinnen, Laufkäfer,
Kurzflügelkäfer)
+ indirekt Vögel und
Amphibien
(Nahrungsressource)
Kleinsäuger
6
6
6
6
Tab. A6: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Flächenstilllegung, Aspekt: Selbstbegrünung, Einsaat oder Untersaat
Maßnahme
Selbstbegrünung
Einjährige Brache mit
Selbstbegrünung
Einjährige Brache mit
Selbstbegrünung ohne
Stoppelumbruch
Einjährige Brache mit
Weidelgraseinsaat nach
Stoppelumbruch
Einjährige Brache mit
Knaulgrasuntersaat
Graseinsaat
Literatur/Anhang
Intensität
Integriert
Fläche (ha)
k.A.
Still.
Still.
k.A
(2 Flächen)
k.A.
Still.
Still.
Still.
Standortbedingungen
Ort
Lehr- und Versuchsanstalt
für integr. Pflanzenbau
(Güterfelde PM)
Kreis Strausberg
Wirkungsart
Wirkungsziel
Quelle
Bodentyp
Anlehmiger Sand
Fördern
Lehmiger Sand
Fördern
Kreis Strausberg
Lehmiger Sand
Fördern
k.A.
Kreis Strausberg
Lehmiger Sand
Fördern
Wildkräuter (zweijährige 10
Pflanzen und Rote-ListeArten )
Wildkräuter
10
k.A
(2 Flächen)
k.A.
(3 Flächen)
Kreis Strausberg
Lehmiger Sand
Schädigen
Wildkräuter
10
Kreis Strausberg
Lehmiger Sand
Schädigen
Wildkräuter
10
31
ZALF
Institut für Sozioökonomie
Wildkräuter (Ödland- u.
sporadisch
vorkommende Arten)
Wildkräuter
4
10
Tab. A7: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Grünland, Maßnahmengruppe Beweidung
Maßnahme
Intensität
Extensiv
Fläche (ha)
6ha
Öko.
13ha
Beweidung mit Schafen
k.A.
Beweidung (Schafen und
Ziegen)
Nutzung von
Kleinwässern als
Viehtränken
Beweidung mit
Galloways
Extensive Beweidung
einer Streuobstwiese
Standortbedingungen
Ort
BR Schorfheide Chorin
Wirkungsart
Bodentyp
kalkhaltiger Lehm
Wirkungsziel
Fördern
Grünlandökosystem
Quelle
14
Lehmiger Sand
Bodenwertzahl: 33
Fördern
Arthropoden (Artenzahl) 3
k.A.
NP Höher Fläming
VS Gut Schmerwitz GmbH
& Co KG
BR Schorfheide Chorin
k.A.
Schaffen
k.A.
k.A.
BR Schorfheide Chorin
k.A.
Fördern
k.A.
k.A.
BR Schorfheide Chorin
k.A.
Töten
Trocken- und
Magerrasen
Arten der Trocken- und
Magerrasen
Amphibien (u.a.
Rotbauchunke)
6
6
6
Tab. A8: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Grünland, Maßnahmengruppe Mahd
Maßnahme
Mähen
Intensität
k.A.
Mähen
k.A.
Fläche (ha)
k.A.
(3 Flächen)
k.A.
Mähen
Öko.
k.A.
Zusammenrechen und
Schwaden
Abdecken mit Mähgut
Erhöhung der
Schnitthöhe auf ca. 14 cm
Späte Nutzungstermine
mit hohen Wasserständen
Späte Nutzungstermine
mit hohen Wasserständen
Späte Nutzungstermine
mit hohen Wasserständen
k.A.
k.A.
k.A.
Öko.
k.A.
k.A.
Extensiv
k.A.
Extensiv
k.A.
Extensiv
k.A.
Literatur/Anhang
32
Standortbedingungen
Ort
BR Schorfheide Chorin
Wirkungsart
Wirkungsziel
Quelle
k.A.
Töten
Kleinsäuger
6
BR Schorfheide Chorin
k.A.
Töten
6
BR Schorfheide Chorin
Ökodorf Brodowin
BR Schorfheide Chorin
Sand und lehmiger Sand
Töten
Vögel (Feldlerche,
Wachtel)
Vögel (Feldlerche)
k.A.
Töten
Vögel (Feldlerche)
6
BR Schorfheide Chorin
BR Schorfheide Chorin
Ökodorf Brodowin
Havelländisches Luch
NP Westhavelland
Belziger Landschaftswiesen
NP Höher Fläming
Malxe-Niederung
Landkreis Spree-Neiße
k.A.
Sand und lehmiger Sand
Töten
Neutral
Vögel (Feldlerche)
Vögel (Feldlerche)
6
17
k.A.
Fördern
9
k.A.
Fördern
Vögel (Kiebitz,
Brachvogel)
Vögel (Brachvogel)
k.A.
Fördern
Vögel (Uferschnepfe,
Brachvogel)
9
Bodentyp
ZALF
Institut für Sozioökonomie
17
9
Tab. A9: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Grünland, Maßnahmen Düngereinsatz
Maßnahme
Gülleausbringung
Intensität
Extensiv
Fläche (ha)
30ha
Standortbedingungen
Ort
BR Flusslandschaft Elbe
Wirkungsart
Bodentyp
Auenlehm u -sand
Schädigen
Wirkungsziel
Pflanzenarten
Quelle
14
Tab. A10: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Grünland, Aspekt Intensität
Maßnahme
Extensivierung
Intensität
Extensiv
Fläche (ha)
105ha
Standortbedingungen
Ort
nordöstlich des Dorfes
Garlitz (Havelland)
Wirkungsart
Wirkungsziel
Quelle
Bodentyp
k.A
Fördern
Brutvögel
Arthropoden
16
Tab. A11: Übersicht über Studien zum standörtlichen Nutzungstyp Landschaft
Maßnahme
Präsenz von Kleinstrukturen
und Strukturdiversität auf
Ackerflächen
Anpflanzung von Hecken und
Feldgehölzen
Einrichtung von
Segetalschutzstreifen auf
Schlagränder im Kontakt zu
Trockenrasen, Kuppen und
armen Standorten von
Ackerstandorten
Etablierung von
Naturschutzbrachen um Sölle
innerhalb von Ackerflächen
Etablierung eines stillgelegten
Waldrandes am Feldrand
Regelmäßige Entbuschungsmaßnahmen von Grünland
Literatur/Anhang
Intensität
Konv.
Standortbedingungen
Fläche (ha)
Ort
k.A.
Brandenburg und
Thüringen
Wirkungsart
Wirkungsziel
Quelle
Bodentyp
k.A.
Fördern
Brutvögel
12
Farn- und
Blühpflanzen
Tagfalter
Brutvögel
11
Konv.
100ha
Hasenholz (MOL)
Lehmiger Sand
Fördern
Öko.
k.A.
Ökodorf Brodowin
Sand und lehmiger Sand
Fördern
Wildkräuter
(Rittersporn)
8
Konv.
(37 Sölle)
Eggersdorf (MOL)
Fördern
Amphibien
(Laubfrosch)
2
Konv.
k.A.
Dedelow (Uckermark)
Tieflehm und lehmiger
Sand
Bodenwertzahl: 25-45
k.A.
Fördern
Vögel (Neuntöter)
2
Extensiv
11ha
Gabower Hänge
(BR Schorfheide Chorin)
Armer Sand
Fördern
Grünlandökosystem
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ZALF
Institut für Sozioökonomie
Literatur/Anhang
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