Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften Natural and Social Science Interface Sciences naturelles et sociales de l'environnement Internet-unterstützte Umweltbildung: Eine experimentelle Studie zur Anwendung des OnlineSimulationsspiels SimUlme im Schullunterricht Ralf Hansmann, Stefan Hesske, Olaf Tietje, Roland W. Scholz März 2001 Herausgeber: Prof. Dr. Roland W. Scholz Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften (UNS) ETH Zentrum HAD Haldenbachstrasse 44 CH-8092 Zürich Tel. ++41-1-632 5892 Fax ++41-1-632 10 29 e-mail: [email protected] Internetadresse des Simulationsspiels: http:/andros.ethz.ch/ks/simulme.asp Weitere Informationen zu SimUlme: http:/andros.ethz.ch/ks/info_ks.asp Anschrift der Verfasser: Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften (UNS) ETH Zentrum HAD Haldenbachstrasse 44 CH-8092 Zürich Dr. Ralf Hansmann ETH Zentrum HAD Tel. ++41–1-632 6316 Fax ++41-1-632 10 29 e-mail: [email protected] Dr. Stefan Hesske ETH Zentrum HAD Tel. ++41-1-632 6037 Fax ++41-1-632 1029 e-mail: [email protected] Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Dr. Olaf Tietje ETH Zentrum HAD Tel. ++41-1-632 5894 Fax ++41-1-632 1029 e-mail: [email protected] Ecole polytechnique fédérale de Zurich Politecnico federale di Zurigo Swiss Federal Institute of Technology Zurich Internet-unterstützte Umweltbildung: Eine experimentelle Studie zur Anwendung des Online - Simulationsspiels SimUlme im Schulunterricht Ralf Hansmann, Stefan Hesske, Olaf Tietje, Roland W. Scholz Internet-based environmental education: An experimental study applying the simulation game SimUlme in school Abstract An internet based simulation game on the ecological-economical consequences of consumer behavior in the nutrition sector has been developed to improve environmental knowledge and attitudes in the need field of nutrition. In this paper an experimental study is presented, which analyses the application of this simulation game as learning and teaching tool in highschool. 12 classes took part in the experiment. They received 90 minutes of teaching about environmental consequences of different styles of nutrition consumption. 6 classes were taught applying the SimUlme learning tool (experimental condition). The other 6 classes were taught on the same topic, without the application of SimUlme (control condition). In both conditions, the teachers, as well as the students judged the school lessons positive. With respect to comprehensiveness, taking part actively, and interestingness, the students judged the lessons with application of SimUlme significantly more positive than the lessons of the control condition. Positive changes of environmental attitudes concerning nutrition behavior were more marked in the experimental classes than in the control condition. The lessons in both conditions served equally well - but in a complementary fashion - to improve the environmental knowledge of the students. Zusammenfassung Ein internetbasierendes Simulationsspiel über die ökologisch-ökonomischen Konsequenzen des Konsumverhaltens im Ernährungsbereich wurde entwickelt, um ökologisches Wissen und ökologische Einstellungen auf eine spielerische und anschauliche Art und Weise zu vermitteln. In diesem Working Paper wird eine experimentelle Studie dargestellt, welche die Anwendung dieses Simulationsspiels für den Schulunterricht in der Sekundarstufe II untersucht. 12 Klassen nahmen am Experiment teil. Sie erhielten jeweils 90 Minuten Unterricht hinsichtlich der Folgen unterschiedlichen Verhaltens beim Nahrungsmittelkonsum. 6 Klassen wurden mit dem SimUlme Spiel als Lehr/Lernmittel unterrichtet (experimentelle Bedingung). Die anderen 6 Klassen wurden zum gleichen Thema, ohne die Anwendung von SimUlme unterrichtet (Vergleichsbedingung). In beiden Bedingungen waren die subjektiven Bewertungen des Unterrichts durch die Lehrer und auch durch die SchülerInnen positiv. In Bezug auf Verständlichkeit, aktive Selbstbeteiligung sowie Interesse wurden die Lektionen mit Anwendung von SimUlme von den Schülern signifikant positiver beurteilt als in den Vergleichsklassen. Der Unterricht mit SimUlme erreichte zudem in stärkerem Masse Veränderungen bei den Einstellungen der SchülerInnen hinsichtlich ökologisch relevanter Verhaltensweisen im Ernährungsbreich. Das ökologische Wissen der SchülerInnenwurde in beiden Bedingungen verbessert, jedoch in unterschiedlichem Ausmass hinsichtlich verschiedener, sich ergänzender Aspekte. Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG......................................................................................................... 1 METHODE ............................................................................................................ 2 SIMULME- EIN SPIEL ZU UMWELTFOLGEN VON LEBENSMITTELEINKÄUFEN .............. 2 LERNPSYCHOLOGISCH RELEVANTE ASPEKTE DER GESTALTUNG VON SIMULME ........ 6 EXPERIMENTELLES DESIGN ................................................................................ 11 DER UNTERRICHTSABLAUF IN DEN BEIDEN BEDINGUNGEN..................................... 12 KRITERIEN ZUR BEWERTUNG DES UNTERRICHTS .................................................. 18 HYPOTHESEN.................................................................................................... 22 ERGEBNISSE ..................................................................................................... 24 A. VERÄNDERUNG UMWELTBEZOGENER EINSTELLUNGEN UND WERTE ................... 25 B. ANALYSE DES WISSENSERWERBS DER SCHÜLERINNEN .................................... 28 C. ANALYSE DER SUBJEKTIVEN BEWERTUNGEN DES UNTERRICHTS ....................... 31 D. ERGÄNZENDE ERGEBNISSE IN BEZUG AUF ALTER UND GESCHLECHT ................ 35 DISKUSSION ...................................................................................................... 35 DANK .................................................................................................................. 37 LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................ 38 ANHANG............................................................................................................. 42 1 Einleitung Der Einsatz von Computern im Schulunterricht gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dies ist u.a. aus zweierlei Gründen sinnvoll. Einerseits kann der Einsatz moderner Medien ermöglichen, Lerninhalte effektiv zu vermitteln. Darüber hinaus ist auch der Erwerb von Erfahrungen in der Anwendung von Computern an sich für spätere berufliche Chancen bedeutsam. Ebenso wie der Einsatz moderner Medien ist auch Umweltbildung ein Aspekt des Schulunterrichts, der in seiner Bedeutung in den letzten Jahren gewachsen ist. Dies spiegelt die mittlerweile erkannte, grosse Bedeutung des Umweltschutzes für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft wider. Eine Kombination von Umweltunterricht und aktivem Einsatz von Computern erscheint somit sinnvoll, da so einerseits nachhaltiges, umweltgerechtes Verhalten und entsprechende positive Einstellungen und Werte an die SchülerInnen vermittelt werden können und die SchülerInnen andererseits praktische Erfahrungen mit der Anwendung von Computern erwerben. Sowohl die Umweltbildung als auch der Erwerb von Computerkenntnissen sind moderne Lerninhalte. Ein zusätzlicher Synergieeffekt der kombinierten Vermittlung dieser Inhalte kann darin bestehen, dass ein Interesse von Schülern für den einen oder den anderen Bereich motivierend auf den Erwerb von Kenntnissen im jeweils anderen dieser beiden Bereiche wirkt. Verhaltensbereiche, in denen umweltgerechtes Verhalten von SchülerInnen (und auch anderen Personen) durch Umweltbildung gefördert werden sollte, sind u.a. Mobilität, Entsorgung und Ernährung. Ein wichtiger Bereich der Nutzung von Computern ist das Internet. In der vorliegenden Studie wird die Anwendung eines internetgestützten Simulationstools zum Erwerb von umweltrelevantem Wissen im Ernährungsbereich evaluiert. In einem Schulexperiment wurde Unterricht über umweltgerechtes Ernährungsverhalten mit Anwendung des Online Computersimulationsspiels SimUlme (Simulation von Umweltfolgen von Lebensmitteleinkäufen) verglichen mit Schulunterricht zum gleichen Thema, aber ohne die Anwendung dieses Lernspiels. Ziel des Unterrichts war unter beiden Bedingungen die Vermittlung von handlungsrelevantem Umweltwissen im Bereich Lebensmittelkonsum sowie von positiven umweltbezogenen Einstellungen, Werten und Verhaltensintentionen. Dies soll eine Förderung von umweltgerechtem Verhalten bewirken, welches das übergeordnete Lernziel darstellt. Im folgenden Abschnitt wird das Simulationsspiel SimUlme kurz beschrieben. Es folgt dann eine Darstellung lernpsychologisch bedeutsamer Aspekte von SimUlme. Anschliessend wird die experimentelle Vorgehensweise der Untersuchung dargestellt und die Hypothesen bezüglich der zu erwartenden Ergebnisse werden erklärt. Im Ergebnisteil werden die Untersuchungsresultate präsentiert, welche in der abschliessenden Diskussion erörtert werden. 2 Methode SimUlme- Ein Spiel zu Umweltfolgen von LebensMittelEinkäufen Überblick Das im experimentellen Unterricht angewandte Lernspiel SimUlme ist ein Simulationsspiel, dass auf der Grundlage von Kaufentscheidungen des Spielers bei virtuellen Lebensmitteleinkäufen Szenarien der wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung in der Schweiz zeigt. Die Entwicklung der SimUlme Spielidee sowie die Spielgestaltung und Internet-Realisierung erfolgten im Rahmen des Forschungsprojekts Lebensstile, Konsummuster und Ökologische Folgen des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der Forschung. Das Spiel berücksichtigt die Ergebnisse einer modularen Ökobilanz über die Umweltfolgen von Lebensmitteleinkäufen, die an der Professur für Umweltnaturund Umweltsozialwissenschaften der ETH Zürich erstellt wurde (Jungbluth, 2000). Darüber hinaus werden auch Beurteilungen von Experten zu Auswirkungen von unterschiedlichem Konsumverhalten auf die ökologisch-ökonomische Entwicklung in der Schweiz berücksichtigt. Die Auswirkungen des Kaufverhaltens des Spielers werden in SimUlme verstärkt dargestellt, aber in ihrer Richtung durchaus realistisch. Es handelt sich bei SimUlme somit nicht um ein wissenschaftliches Instrument zur Vorhersage von zukünftigen ökologisch-ökonomischen Entwicklungen, sondern um ein umweltpädagogisches Spiel. Das Lernspiel betont gezielt die ökologischen und ökonomischen Folgen eigener Einkaufsentscheidungen, um so die positiven Effekte eines ökologisch orientierten Einkaufsverhaltens zu verdeutlichen. Das SimUlme Programm ist als ASP (Active Server Pages) Anwendung implementiert worden und im Internet unter http://andros.ethz.ch/exp/simulme.asp abrufbar. Für die Durchführung von Online Schulunterricht mit SimUlme wurden Arbeitsblätter erstellt, die von dort aus per download erhältlich sind. Spielbeschreibung Der Spieler geht im SimUlme Spiel sechs mal einkaufen. Zuerst im Jahr 2000, dann 5 Jahre später im Jahr 2005, wieder 5 Jahre später, usw. ... bis zum Jahr 2025. Das Spielende, für welches die Folgen des letzten Einkaufs simuliert werden, liegt im Jahr 2030. Die Einkaufsentscheidungen bei den sechs Einkäufen werden jeweils als durchschnittliches Einkaufsverhalten für die Dauer von 5 Jahren interpretiert. Nach jedem Einkauf wird dem Spieler eine ökologisch-ökonomische Simulation gezeigt, welche sich als Folge seines Einkaufsverhaltens ergibt. Diese Handlungsfolgen kann der Spieler bei seinem nächsten Einkauf berücksichtigen. 3 Um die Bedeutsamkeit des Einkaufsverhaltens des Spielers für die Umwelt und Ökonomie in der Schweiz zu verstärken, wird dem Spieler die Rolle eines Trendsetters für das Einkaufsverhalten anderer Konsumenten zugewiesen. Vor Beginn des eigentlichen Spiels wird der Spieler aufgefordert zu definieren, in welchem Ausmass er mit seinem Einkaufsverhalten im Simulationsspiel einen gleichgerichteten Einfluss auf das Einkaufsverhalten aller Schweizer Konsumenten ausüben will. Zu diesem Zweck wird vom Spieler ein Prozentwert angegeben, der bestimmt, wieviel Prozent der Schweizer KonsumentInnen im Simulationsspiel sein persönliches Einkaufsverhalten nachahmen sollen. Die Stärke des eigenen sozialen Einflusses wird hierzu auf einer 5 Punkte Rating-Skala mit den Stufen 0-20%, 21-40%, 41-60%, 61-80% und 81-100% festgelegt. In dieser Skala bedeutet die Auswahl von 0-20%, dass ca. 10% der Schweizer Verbraucher in ähnlicher Weise wie der SimUlme-Spieler einkaufen, während bei einer Festlegung der Einflussstärke auf 81 - 100% etwa 90% der Schweizer Verbraucher in ähnlicher Weise wie der SimUlmeSpieler einkaufen. Die Auswirkungen des Einkaufsverhaltens des Spielers auf Umweltqualität und Wirtschaftsentwicklung werden somit hauptsächlich durch seinen Einfluss als Vorbild für andere Schweizer Konsumenten bewirkt. Dem SimUlme-Spieler wird so vermittelt, dass er ein soziales Modell (Bandura, 1976, 1979) für andere Verbraucher ist. Zur Darstellung der ökonomisch-ökologischen Folgen des Einkaufsverhaltens werden dem Spieler entsprechende Simulationen gezeigt. Als Ausgangssituation wird vor Beginn des ersten Einkaufs im Jahre 2000, ein Überblick über die tatsächliche ökologisch-ökonomische Situation in der Schweiz gezeigt (Bundesamt für Statistik, 2000; Jungbluth, 2000; LBL, 1998). Hierzu werden 8 bedeutsame Grössen, 4 wirtschaftliche und 4 ökologische Grössen (s.u.), dargestellt. Im weiteren Verlauf des Einkaufsspiels wird dann im Anschluss an jeden Einkauf mit Hilfe von Balkendiagrammen der gesamte Entwicklungsverlauf dieser 8 Grössen gezeigt, ausgehend vom Jahr 2000 bis zum jeweils aktuellen Jahr. Die Simulationen erfolgen jeweils für Zeitabstände von 5 Spieljahren, dass heisst für die Jahre 2005, 2010, ... bis 2030. Der Simulationsverlauf ist von den Einkaufsentscheidungen des Spielers abhängig. Das Einkaufen geschieht in SimUlme stark vereinfacht. Der Spieler kauft Gemüse und Fleischwaren ein. Die Beschränkung auf Gemüse und Fleisch wurde von Nils Jungbluths modularer Ökobilanz übernommen (Jungbluth, 2000). Die inhaltliche Beschränkung gewährleistet somit eine solide informationale Grundlage für das Spiel. Zudem trägt dies dazu bei, einen flüssigen Spielverlauf zu erreichen. Es werden hierbei keine speziellen Einzelprodukte in bestimmten Mengen gekauft. Ein "Einkauf" besteht jeweils aus der Beantwortung von 5 Fragen, welche für die Umweltverträglichkeit und die konjunkturelle Wirkung von Gemüse und Fleischeinkäufen massgeblich sind. Die Fragen thematisieren allerdings nicht alle Aspekte, welche für die Ökologie des Konsumverhaltens bei Nahrungsmitteln ausschlaggebend sind. Auch hier wurde eine inhaltliche Beschränkung vorgenommen. Die 5 Fragen sind in Tabelle 1 dargestellt. 4 Tabelle 1: Die 5 Fragen eines Einkaufs in SimUlme 1. Gemüse - Fleisch Verhältnis: Sie kaufen für Ihren Haushalt Gemüse und Fleisch (inklusive Wurstwaren) in der für Sie üblichen Menge ein. Wie ist hierbei in Ihrem Haushalt im Durchschnitt das Mengenverhältnis zwischen Gemüse und Fleisch? Antwort: Von der gesamten Menge (in kg) an gekauftem Gemüse und Fleisch beträgt der Gemüseanteil ......% 2. Herkunft des Gemüses: Woher kommt anteilsmässig das von Ihnen gekaufte Gemüse? Antwort: Das Gemüse kommt zu ......% aus der Region, in der ich wohne. Das Gemüse kommt zu ......% aus anderen Regionen der Schweiz. Das Gemüse kommt zu ......% aus dem übrigen Europa. Das Gemüse kommt zu ......% aus Übersee. 3. Gemüse - Anbauart: Zu welchen Anteilen stammt Ihr Gemüse aus Bio Anbau, sonstigem Freilandanbau beziehungsweise aus dem Gewächshaus? Antwort: Von der gesamten Menge an gekauftem Gemüse stammen ......% aus Bio Anbau. Von der gesamten Menge an gekauftem Gemüse stammen ......% aus sonstiger Freilandproduktion. Von der gesamten Menge an gekauftem Gemüse stammen ......% aus dem Gewächshaus. 4. Produktionsart - Fleisch: Welcher Anteil des von Ihnen eingekauften Fleisches ist Bio beziehungsweise Label-Fleisch (z.B. Bio-Knospe, KAG oder Fidelio)? Antwort: Von der gesamten Menge des gekauften Fleisches sind ......% Label- bzw. Bio Fleisch. Der übrige Anteil stammt folglich aus intensiver Produktion. 5. Herkunft des Fleisches: Woher kommt anteilsmässig das von Ihnen gekaufte Fleisch? Antwort: Das Fleisch kommt zu ......% aus der Region, in der ich wohne. Das Fleisch kommt zu ......% aus anderen Regionen der Schweiz. Das Fleisch kommt zu ......% aus dem übrigen Europa. Das Fleisch kommt zu ......% aus Übersee. Ein wichtiger Bezugspunkt für die Berechnung des Einflusses des Einkaufsverhaltens (bzw. der Antworten) des Spielers auf die Entwicklung von Umwelt und Ökonomie ist hierbei das tatsächliche, durchschnittliche Einkaufsverhalten der Schweizer KonsumentInnen (Jungbluth, 2000; LBL, 1998; Tanner, Wölfing-Kast & Arnold, 1999). 5 Zur Beschreibung der ökonomischen Entwicklung in der Schweiz wird in SimUlme der Verlauf der folgenden vier Grössen dargestellt, die sich in Abhängigkeit vom Spielverhalten verändern: 1. Die Arbeitslosenquote, 2. die Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft, 3. die Kaufkraftentwicklung und 4. das durchschnittliche Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe. Die Kaufkraftentwicklung hat hierbei auch einen Einfluss auf das persönliche monatliche Einkommen des Spielers. Ein entsprechendes Starteinkommen für das Jahr 2000 legt der Spieler zu Beginn des Spiels selbst fest. Die ökologische Entwicklung in der Schweiz und global, wird in den Simulationen durch die folgenden vier zusätzlichen Grössen dargestellt: 5. Die Grösse der landwirtschaftlich genutzten Fläche in der Schweiz, 6. die Bodenbelastung der landwirtschaftlich genutzten Fläche, 7. die Verwirklichung artgerechter Tierhaltung in der Landwirtschaft und 8. die globale Umweltbelastung. Für die Beschreibung der Bodenbelastung (6.) wird eine Grafik gezeigt, die den mittleren Bodenbelastungsindex landwirtschaftlich genutzter Flächen darstellt. Ausschlaggebend hierfür ist die Belastung mit Schadstoffen und deren Toxizität, bzw. eine geringe Biodiversität (Gisi et al., 1997; Köllner, 2000). Der Index kann maximal zwischen 0 und 1 schwanken. Ein hoher Wert beinhaltet hierbei eine starke Bodenbelastung. Die globale Umweltbelastung wird ebenfalls in Form eines Belastungsindex, der von 0 bis 1 reicht, angezeigt. Die Bewertung der globalen Umweltbelastung (8.) berücksichtigt hierbei unter anderem die direkte Toxizität von Schadstoffen für den Menschen - z.B. bei Schwermetallen wie Cadmium - und deren klimaverändernde Wirkungen - z.B. die Zerstörung der Ozonschicht und den Treibhauseffekt – (Goedkopp, 1996). Der Anteil artgerechter Tierhaltung an der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung (7.) in der Schweiz beinhaltet sowohl ökonomische als auch ökologische und ethische Gesichtspunkte. Dieser Aspekt wurde von Schweizer KonsumentInnen in Umfragen für besonders bedeutsam befunden (Tanner et al., 1999; Jungbluth, 2000) und wurde deshalb ebenfalls in das Spiel mit aufgenommen. Am Ende des Spiels wird dem Spieler zusätzlich ein Umweltschutzscore (5 -stufige Skala: 0 = indiskutabel, 5 = sehr gut) zurückgemeldet, der auf Grundlage des mittleren globalen Umweltbelastungsindex bei den 6 Simulationen berechnet wird. Die Berechnung des Umweltschutzscores berücksichtigt ausschliesslich diese globale Simulationsgrösse. Dies betont die Bedeutsamkeit globalen Denkens im Umweltschutz. 6 Lernpsychologisch relevante Aspekte der Gestaltung von SimUlme SimUlme ist ein auf dem Internet basierendes, innovatives Lernmedium. Bei der Entwicklung des umweltpädagogischen Spiels wurden vorliegende Erkenntnisse der Lehr-Lernforschung (Reimann, 1990, 1991), umweltpsychologische Überlegungen (Ernst, 1997; Spada, 1990; Mosler & Gutscher, 1999; Tanner, 1998; Tanner, Wölfing-Kast, Arnold & Saetteli, 1998; Wölfing-Kast, Tanner, & Arnold, 1999; Wölfing-Kast, Tanner, Arnold & Saetteli, 1998) sowie Theorien und Ergebnisse der psychologischen Forschung zum Erwerb und zur Verhaltenswirksamkeit von Einstellungen berücksichtigt (Ajzen, 1974, 1989, 1991; Ajzen & Fishbein, 1974; Fazio & Zanna, 1981; Schahn, 1993). In diesem Zusammenhang sind die folgenden Aspekte der Gestaltung von SimUlme besonders hervorzuheben: 1. Die Rolle des SimUlme Spielers als Trendsetter für andere KonsumentInnen 2. Die Rolle des SimUlme Spielers als Systemverantwortlicher und Manager 3. Die Kombination von Lernen durch Feedback mit instruierenden Erklärungen 4. Die Verstärkung emotionaler Aspekte durch fotografische Abbildungen 5. Multiple, interaktive Repräsentation von Prozessen und Systemzuständen 1. Die Rolle des SimUlme Spielers als Trendsetter für andere KonsumentInnen Die mangelnde Erkennbarkeit der Konsequenzen eigener Handlungen ist ein Situationsmerkmal, welches umweltschädigendes Verhalten begünstigt (Ernst, 1997). In SimUlme wird dem entgegengewirkt, indem dem Spieler die Rolle eines Trendsetters zugewiesen wird. Er legt selbst das Ausmass fest, in dem die anderen Verbraucher der Schweiz sein Konsumverhalten nachahmen. Dies verstärkt die Konsequenzen des eigenen Verhaltens. Darüber hinaus soll dieses Vorgehen auch ein stärkeres Erkennen des eigenen sozialen Einflusses auf das Verhalten anderer bewirken. Entsprechende indirekte Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf die Umwelt werden möglicherweise häufig nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Die direkten Konsequenzen des eigenen Verhaltens auf die Umwelt stehen hier vermutlich im Vordergrund. Dies ist nicht unbedingt gerechtfertigt, da gesellschaftliche Innovation und sozialer bzw. ökologischer Wandel vornehmlich durch soziale Einflussprozesse erreichbar sind (Bandura, 1962, 1979; Crott, Grotzer, Hansmann, Mieg & Scholz, 1999; Crott & Werner, 1994; Crott, Werner & Hoffmann, 1996; Hansmann, 2001, in press; Moscovicci & Faucheux, 1972; Mugny, 1982; ). Die Einflussstärke vom Spieler selbst festlegen zu lassen, besitzt zwei Vorteile: - Erstens stellt diese Vorgehensweise eine Analogie zur Realität her. In der Realität hängt es ebenfalls vom Modell ab (z.B. von seinem Status oder vom Erfolg seines Verhaltens), wie stark sein Verhalten nachgeahmt wird (Bandura, 1979). 7 - Darüber hinaus stellt diese Prozedur sicher, dass der Spieler den indirekten, sozial vermittelten Einfluss seines Verhaltens auf die Umwelt bewusst wahrnimmt, da eine Festlegung des Einflussparameters notwendig ist, um das Spiel beginnen zu können. 2. Die Rolle des SimUlme Spielers als Systemverantwortlicher und Manager Der/die SimUlme-SpielerIn beeinflussen durch ihr Spielverhalten die ökologische und ökonomische Entwicklung der Schweiz, die Verwirklichung artgerechter Tierhaltung in der Schweiz sowie die globale Umweltbelastung. Die Kontrolle über die entsprechenden Systemgrössen zu besitzen, kann zur Identifikation mit dem System und mit der Rolle des Managers dieses Systems führen. Die damit verbundene Betroffenheit und Verantwortlichkeit soll ökonomisch und ökologisch positives Verhalten fördern (Mosler, Ammann & Gutscher, 1998). Durch den Identifikationsprozess kann der Lernende persönlich bedeutsame Erfahrungen mit den Lern- bzw. Spielinhalten machen. Dies fördert sowohl den Erwerb positiver Umwelteinstellungen als auch die Umsetzung dieser Einstellungen in ein umweltfreundliches Verhalten in der Realität (Fazio & Zanna, 1981; Ajzen, 1991; Ajzen & Fishbein, 1974). 3. Kombination von Lernen durch Feedback und instruierende Erklärungen Eine Voraussetzung für verantwortungsvolles Umweltverhalten ist ein ausreichendes Umweltwissen. Im SimUlme Spiel werden zwei sich gegenseitig unterstützende Lernmethoden für den Erwerb des entsprechenden Systemwissens kombiniert: Lernen durch direktes Feedback bezüglich der Konsequenzen des eigenen Verhaltens sowie Lernen durch Instruktionen und Erklärungen über Systemzusammenhänge. Feedback über die Auswirkungen ihres Spielverhaltens erhalten die Spieler durch Balkendiagramme mit den numerischen Werten der Simulationsgrössen. Für jede der acht beschriebenen Grössen des SimUlme Systems zeigt ein entsprechendes Balkendiagramm, wie sich diese Grösse von Einkauf zu Einkauf verändert. Die Spieler erhalten dieses Feedback mit den 8 Diagrammen immer sofort im Anschluss an jeden ihrer Einkäufe. Dort ist sowohl die aktuelle Ausprägung jeder Grösse dargestellt, als auch die Ausprägungen der Variablen in den vorhergehenden Runden. Dies ermöglicht es den Spielern, Rückschlüsse hinsichtlich der Auswirkungen Ihres Einkaufsverhaltens zu ziehen. In Ergänzung zum Feedback durch die Diagramme werden dem SimUlme Spieler Erklärungen zur Verfügung gestellt, die sich auf diese Diagramme beziehen. Zu diesem Zweck werden unterhalb der Diagramme Links mit der Beschriftung "Warum??? --Erklärung" angeboten. Durch das Anklicken eines solchen Links gelangt der Spieler zu einer Webseite mit einer Erklärung bezüglich der im Diagramm dargestellten Grösse bzw. der Systemzusammenhänge zwischen dem Einkaufsverhalten und dieser Grösse. 8 Diese Vorgehensweise bewirkt, dass den Spielern eine Erklärung gegeben wird, wenn ein entsprechendes Interesse besteht. Diese Möglichkeit zu einer aktiven Informationssuche bei Bedarf ist kognitiv und motivational sinnvoll. Im Falle, dass ein Spieler durch ein Balkendiagramm eine Rückmeldung erhält, die seinen Erwartungen widerspricht, entsteht eine kognitive Diskrepanz im Spieler, welche mit der Motivation für eine zusätzliche Informationssuche einhergeht (Festinger, 1957; Duncker, 1935). Diesem Bedürfnis durch eine Erklärung Rechnung zu tragen, ermöglicht Systemwissen genau dann explizit zu vermitteln, wenn eine Empfänglichkeit des Lernenden für Erklärungen vorhanden ist. Vorteile einer Kombination des Lernens durch direkte Erfahrung bzw. Feedback und durch Erklärungen werden durch vorliegende Forschungsergebnisse nahegelegt. In der pädagogischpsychologischen Forschung zeigte sich vielfach, dass Feedback in vielen Bereichen eine wirkungsvolle Lernmethode ist, u.a. im Training von Sportlern und in der psychologischen und/oder medizinischen Therapie, aber auch im Schulunterricht (siehe z.B., Deger, 1994; Eiwan, 1998; Legewie & Nusselt, 1975; Marschall, 1992; Rockmann-Rüger, 1985; Thorndike, 1932; Walberg, 1988). Durch Feedback können Informationen und Erfahrungen zugänglich gemacht werden, die sonst nicht der Erfahrung zugänglich sind. Ein weiterer Vorteil kann in positiven motivationalen Effekten bestehen, wenn Feedback mit einer Möglichkeit zur Bewertung der eigenen Performanz verbunden ist (z.B. Cottrel, 1972; Festinger, 1954). Andererseits zeigte sich, dass das Erkennen von Zusammenhängen zwischen unterschiedlichen Parametern in einem virtuellen System auf der ausschliesslichen Grundlage von Feedback mit grossen Problemen verbunden ist (Reimann, 1990, 1991). In einem komplexen System von Ursache und Wirkungszusammenhängen kann die Anwendung der experimentellen Methode einen Einblick in die kausalen Zusammenhänge zwischen verursachenden und abhängigen Variablen ermöglichen. Das Lernspiel SimUlme stellt ein solches komplexes System dar. Die Effekte der Antworten auf 5 Fragen zum Einkaufsverhalten werden hier im Hinblick auf 8 abhängige Systemvariablen simuliert. Für ein effektives Lernen durch Feedback könnten Spieler in Ihrem Spiel-Einkaufsverhalten gezielt einige Variablen konstant halten, und andere Parameter manipulieren, um die Konsequenzen bestimmter Verhaltensweisen herauszufinden. Wenn ein Spieler hingegen gleichzeitig mehrere Aspekte seines Einkaufsverhaltens ändert, dann ist es für ihn kaum möglich, Rückschlüsse auf die Wirkungen einzelner Verhaltensänderungen bzw. Verhaltensweisen zu ziehen. Bisherige Studien deuten allerdings darauf hin, dass Einzelpersonen häufig nicht in der Lage sind, entsprechende kontrollierte Experimente in einem komplexen System durchzuführen (z.B Reimann, 1990, 1991). Ein weiterer möglicher Nachteil der exklusiven Nutzung von Lernen durch Feedback kann darin bestehen, dass selbst wenn die funktionalen Relationen zwischen relevanten Variablen erkannt werden, die Gründe für die entsprechenden Zusammenhänge im ungünstigen Fall unbekannt bleiben können. Eine solchermassen, oberflächliche Kenntnis von Wirkungszusammenhängen besitzt, im Vergleich zu einem Systemwissen, das Erklärungen für Systemzusammenhänge beinhaltet, eine schwache semantische Basis. Das entsprechende Wissen ist weniger stark in einer kognitiven Struktur verankert und wird daher leichter vergessen. Darüber hinaus ist auch der Geltungsbereich solchen Wissens schwer einschätzbar. 9 Ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Systemvariablen kann innerhalb der virtuellen Lernumwelt von SimUlme nicht alleine durch das numerische Feedback der Balkendiagramme erreicht werden. Hierzu sind Erklärungen in einem ausgedehnteren Kontext notwendig. Durch den Einbezug lebensweltlicher Erklärungen bei der Darstellung von Systemzusammenhängen kann hier ein wirkungsvolleres Lernen erzielt werden, da solche verbalen Erklärungen das Systemverständnis erhöhen können. 4. Verstärkung emotionaler Aspekte durch fotografische Abbildungen Neben den Balkendiagrammen, welche die numerischen Veränderungen einer Grösse widerspiegeln, werden in SimUlme Fotos gezeigt, die korrespondierend zu den Veränderungen einer Grösse wechseln. Z.B. wird das Balkendiagramm hinsichtlich artgerechter Nutztierhaltung jeweils durch eines von zwei alternativen Bildern untermalt: Im Falle einer Verbesserung der Haltungsbedingungen der Nutztiere erscheint ein Foto mit einer Kuh auf einer Weide im Freiland. Im Falle verschlechterter Haltungsbedingungen erscheint eine Kuh in einem dunklen Stall hinter einem Gitterverschlag (siehe Abbildung 1). Abb. 1a: Glückliche Kuh Abb. 1b: Unlückliche Kuh Abbildung 1: Fotografische Abbildungen untermalen in SimUlme die positiven versus negativen Szenarien. Das ergänzende Feedback mit Hilfe von emotional positiven versus negativen Abbildungen soll die motivationale Grundlage für eine Identifikation mit dem virtuellen System erhöhen. Dies sollte auch mit einer verstärkten Motivation für den Erwerb von Systemwissen verbunden sein, was sowohl eine erhöhte Motivation zur Analyse des numerischen Feedbacks der Balkendiagramme als auch zum aufmerksamen Lesen der entsprechenden Erklärungstexte beinhaltet. 10 5. Multiple, interaktive Repräsentation von Prozessen und Systemzuständen Ein wichtiger Vorteil computergestützter Lernmedien ist deren Interaktivität. Graphische Darstellungen in interaktiven Lernmedien verändern sich in Folge von Handlungen der Lernenden und können als externe Repräsentationen kognitive Prozesse fördern (Reimann, 1999). Kognitive Problemlöseprozesse und somit auch Lernprozesse beinhalten häufig eine Interaktion zwischen internalen (Gedächtnis) und externalen Repräsentationen (Zhang & Norman, 1994; Zhang, 1997). Externale Repräsentationen können hierbei internale Repräsentationen unterstützen oder substituieren, was einen geringeren kognitiven Aufwand für solche internalen Repräsentationen bedeutet, und so kognitive Kapazität für andere Aspekte einer Problemlösetätigkeit freisetzt. Die kognitive Verknüpfung multipler Repräsentationen stellt aber andererseits auch Anforderungen an den Lernenden (Stenning & Oberlander, 1995). Eine dynamische Repräsentation unterschiedlicher Systemzustände eines komplexen Systems, wie es z.B. durch die Systemgrössen von SimUlme repräsentiert wird, ist ohne Computerunterstützung innerhalb eines für den Umweltunterricht vertretbaren Zeitrahmens nicht erreichbar. Eine solche externale Repräsentation wird in SimUlme durch die Simulation eines ökologisch-ökonomischen Entwicklungsverlaufes erreicht, z.B. mit Hilfe der sich verändernden Balkendiagramme für die 8 beschriebenen Systemgrössen. Die durch die externale Repräsentation erreichbare Verminderung kognitiver Beanspruchung ist jedoch nicht per se förderlich, da eine solche Vereinfachung im negativen Fall eine oberflächliche Informationsverarbeitung zur Folge haben kann (Mokros & Tinker, 1987; Chi, Bassok, Lewis, Reimann & Glaser, 1989). Es ist daher wichtig, solche externalen Darstellungsmittel in ein geeignetes Instruktionsdesign einzubetten, dass eine zentrale Verarbeitung von Informationen (Petty & Caccioppo, 1986) fördert. Im SimUlme Programm per se wird dieses Ziel durch die bereits beschriebene Kombination von systembezogenen Erklärungen und graphischem Feedback sowie durch Feedback mittels emotional bedeutsamer Bilder unterstützt. Darüber hinaus wurde diese Forderung innerhalb des vorliegenden Experiments dadurch berücksichtigt, dass der Unterricht in der experimentellen Bedingung mit Einsatz des SimUlme Spiels nicht isoliert und ausschliesslich auf der Basis dieses Spiels durchgeführt wurde. Der Unterrichtsteil mit direkter Anwendung des SimUlme Spiels in der Experimentalbedingung erfolgte vielmehr eingebettet in ein ganzheitliches Konzept von Lehr/Lernprozessen. Sowohl der Ablauf der Unterrichtseinheit in der experimentellen Bedingung mit SimUlme als auch in der Vergleichsbedingung, wurde entsprechend dem Artikulationsschema von Grell (1983) gestaltet. Der Ablauf der untersuchten Unterrichtseinheit in der experimentellen Bedingung mit Einsatz von SimUlme und in der Vergleichsbedingung ohne Einsatz von SimUlme wird im folgenden beschrieben. 11 Experimentelles Design Allgemeines Setting der Untersuchung Die Wirkung des umweltpädagogischen Simulationsspieles SimUlme über die Umweltfolgen unserer Ernährung wurde mit SchülerInnen der Sekundarstufe II an der Ostschweizer Kantonsschule Sargans (KSS, Kanton St. Gallen) im Januar 2001 getestet. Stichprobe und Untersuchungsdesign Am Testlauf nahmen 10 Schulklassen des Gymnasiums (Maturitätslehrgang) und 2 Klassen des Lehrerseminars sowie 5 Lehrkräfte bzw. Versuchsleiter aus den Fachbereichen Biologie, Geografie und Wirtschaftskunde teil. Der Informatikbeauftragte der Schule unterstützte die Durchführung des Experiments logistisch. Von den insgesamt 12 Klassen wurde die Hälfte, also 6 Klassen, in der Experimentalbedingung mit Einsatz von SimUlme unterrichtet, während die anderen 6 Klassen in der Vergleichsbedingung Normalunterricht zum Thema „Umweltfolgen von Lebensmittelkonsum“ erhielten. Jeder Versuchsleiter unterrichtete je eine Experimentalklasse und je eine Vergleichsklasse, mit Ausnahme eines Lehrers, der jeweils zwei Klassen in den beiden Bedingungen unterrichtete. Die Stichprobengrösse betrug N = 215, davon waren 135 Schülerinnen und 80 Schüler. Die Zusammensetzung der Stichprobe nach Grösse, Geschlecht und Alter ist aus Tabelle 2 ersichtlich. Tabelle 3 zeigt die Zuordnung der teilnehmenden Klassen zu den beiden Versuchsbedingungen. Tabelle 2: Beschreibung der SchülerInnen in den beiden experimentellen Bedingungen nach Grösse, Geschlechteranteil (m = männlich, w = weiblich) und Durchschnittsalter Stichprobengrösse Geschlecht Alter Experimentalbedingung Vergleichsbedingung Gesamtstichprobe n = 112 w = 74; m = 38 Ø = 17,55 n = 103 w = 61; m = 42 Ø = 17,61 n = 215 w = 135; m = 80 Ø = 17.58 Anmerkung: Die Unterschiede zwischen den beiden Bedingungen im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis, 2(df = 1, N = 215) = 1.08, p = .33, und das Alter der SchülerInnen, t(df = 213) = .34, p = .74, waren nicht signifikant. 12 Tabelle 3: Beschreibung der teilnehmenden Klassen nach Schul- und Maturatyp, Stufe, Grösse, Geschlechtszugehörigkeit (m = männlich, w = weiblich) und Durchschnittsalter der SchülerInnen Experimentalklassen Stufe/ Schultyp Grösse Geschlechter- Alter 4wC Wirtschaftsgymnasium 3E Neusprachliches Gymnasium 4sB Lehrerseminar 2E Neusprachliches Gymnasium 2Tb math.-naturwiss. Gymnasium 3wA Wirtschaftsgymnasium n=23 verteilung Ø w = 15; m = 8 18,57 n=13 w = 10; m = 3 17,08 n=16 w = 14; m = 2 19,38 n=24 w = 20; m = 4 16,38 n=16 w = 11; m = 5 16,38 n=20 w = 10; m = 10 17,55 Vergleichsklassen Stufe/Schultyp 4wA Wirtschaftsgymnasium 3T math.-naturwiss. Gymnasium 4sA Lehrerseminar 2 Wb Wirtschaftsgymnasium 2 Wa Wirtschaftsgymnasium 3wB Wirtschaftsgymnasium Grösse Geschlechter- Alter verteilung Ø n=22 w = 13; m = 9 18,41 n=17 w = 12; m = 5 17,06 n=18 w = 14; m = 4 19,44 n=17 w = 5; m = 12 16,53, n=19 w = 11; m = 8 16,55 n=10 w = 6; m = 4 17,30 Der Unterrichtsablauf in den beiden Bedingungen Die Lernzielformulierung und die zur Verfügung stehende Zeit von jeweils einer Doppellektion, d.h. 90 Minuten, waren unter beiden Unterrichtsbedingungen identisch. Der Unterricht wurde in beiden Bedingungen nach dem Artikulationsschema von Grell und Grell (1983) in Phasen gegliedert (vgl. die Abbildungen 2 und 3). Vor und nach dem Unterricht liessen die Versuchsleiter einen Fragebogen zur Erhebung von verhaltensbezogenen und auf Werte bezogenen Einschätzungen und mit zwei Aufgaben zum Umweltwissen von den SchülerInnen ausfüllen (s.u.). Dem Schlussfragebogen, der am Ende des Unterrichts ausgegeben wurde, waren zusätzlich noch Fragen zur subjektiven Bewertung des Unterrichts angefügt (s.u.). Die Vorgaben für die Lehrer zum Einstieg in das Thema "Umweltfolgen von Lebensmittelkonsum" - also für die ersten 30 Minuten - waren für beide Unterrichtsbedingungen gleich. Der Einstieg wurde jedoch von jeder Lehrkraft individuell gestaltet. 13 Lernziele des Unterrichts Aus didaktischen Gründen und um eine Überprüfung der Wirksamkeit der verschiedenen Unterrichtsformen zu ermöglichen, wurden Lernziele festgelegt, auf welche der Unterricht in beiden Unterrichtsbedingungen ausgerichtet war. Die Versuchsleiter teilten der Klasse die Lernziele jeweils zu Beginn der Unterrichtseinheit mit. Die Lernzielformulierung erfolgte nach dem Zielebenenmodell von Eigenmann und Strittmatter (1971). Die drei Ebenen umfassen Leitidee, Dispositionsziel und operationalisiertes Lernziel und wurden für das Thema „Umweltfolgen von Lebensmitteleinkäufen in der Schweiz“ folgendermassen formuliert: a.) Leitidee Die Produktion von Nahrungsmitteln ist für uns Menschen ein lebensnotwendiger Eingriff in die Natur. Je nach Produktionsart kann aber dieser Eingriff, also die Umweltbelastung, sehr verschieden sein. In unserer komplexen Informationsgesellschaft sind wir uns der Systemzusammenhänge zwischen Konsumverhalten, Umweltfolgen und Wirtschaftsentwicklung wenig bewusst. Unnötig starke Umweltbelastungen sind die Folge davon. Deshalb sollten die Jugendlichen ein Grundverständnis für diese Zusammenhänge besitzen. Sie sollen erfahren, dass in einem vernetzten System nur aus dem Gesamtzusammenhang heraus sinnvolle Entscheidungen beim Lebensmitteleinkauf getroffen werden können. b.) Dispositionsziel (beabsichtigte Verhaltensänderung) Die SchülerInnen sollen sich ihrer Essgewohnheiten bewusst werden und sie bei der Menuwahl im Selbstbedienungsrestaurant oder beim Einkaufen hinsichtlich Ökologie und Ökonomie überdenken. Der Unterricht beabsichtigte somit eine Einstellungs- und Verhaltensänderung bei den Schülern in Richtung auf pro-ökologisches Verhalten. 14 c.) Operationalisierbare Lernziele bezüglich Wissenserwerb In Bezug auf den Erwerb ökologischen Wissens wurden die beiden folgenden wissensbezogenen Lernziele formuliert: 1. Die SchülerInnen kennen nach der Unterrichtseinheit mindestens 2 Umweltfolgen und 2 verschiedene Wirtschaftsauswirkungen ihres Gemüse- und Fleischkonsumverhaltens. 2. Nach der Unterrichtseinheit wissen die SchülerInnen, welche wirtschaftlichen Aktivitäten bei der Gemüse- und Fleischproduktion die stärksten Umweltbelastungen verursachen. Unterrichtsablauf in der Experimentalbedingung Der Unterricht für die Experimentalklassen mit SimUlme fand im Informatikzimmer der KSS statt. Dort stand jedem Probanden ein Computer (Power PC 7200) mit Internet-Anschluss zur Verfügung. Der zeitliche Aufwand für den Informatikbeauftragten der KSS beschränkte sich auf etwa eine halbe Stunde. Die SimUlme Internet Adresse ( http://akotos.ethz.ch/ks/simulme.asp) wurde den Klassen erst im Verlaufe des Unterrichts mitgeteilt. Vor Spielbeginn erklärten die Lehrer der Klasse Inhalt und Verlauf des Simulationsspiels. Wichtig waren dabei folgende Hinweise (siehe Folie Anhang 1): Wenn die SchülerInnen selbst zu wenig einkaufen gehen (z.B. weil sie überwiegend bei den Eltern oder in der Mensa essen), sollen sie das SimUlme Spiel entsprechend ihren Ernährungsgewohnheiten spielen. Das persönliche Einkaufsverhalten kann nur dann einen maximalen positiven Einfluss auf die globale Umweltqualität erreichen, wenn ein möglichst grosser Anteil der Schweizer KonsumentInnen dem positiven Beispiel folgt. Den SchülerInnen wurde daher erklärt, dass sie sich als Trendsetter betrachten sollen. Sie sollen daher diesen Anteil zu Beginn des Spiels mit 80-100% bestimmen! Das Starteinkommen konnten die SchülerInnen individuell eingeben (z.B. 50'000 sfr.). Der Unterrichtsablauf in den Experimentalklassen ist schematisch in Abbildung 2 dargestellt. 15 Phase 1 Inhalt Einstimmen/Ausrichten Zeit 10‘ Einstiegs- Fragebogen zu Umweltwissen und einstellungen 15‘ Folie zu „BSE“ Begrüssung 2 1e Fragebogen-Erhebung Informierender Unterrichtseinstieg Diverse Zeitungsschlagzeilen Lernzielmitteilung 3 Informationsvermittlung Material 20‘ Gemeinsames Erarbeiten Schema an Wandtafel Schätzblatt (Anhang 2) „Wie kommt die Tomate zu uns?“ (Produktion, Verpackung, Transport, Detailhandel, Konsument, Entsorgung) Tabelle der Umweltbelastungsstärken von wirtschaftlichen Aktivitäten (siehe Anhang 3) Schätzen der Umweltbelastung Besprechen der Antworten Pause 4 Verarbeiten 30‘ Vorstellung des Simulationsspiels SimUlme vom Internet Protokollblatt Simulationsspiel am Internet 5 6 Spieldurchgänge Auswerten 15‘ Diskussion, Fragenbeantwortung 2e Fragebogen-Erhebung Abschluss-Fragebogen zu Umweltwissen und einstellungen mit ergänzenden Fragen zur subjektiven Bewertung des Unterrichts Abbildung 2: Ablauf des Unterrichts in der Experimentalbedingung, nach dem Artikulationsschema von Grell & Grell (1983). Das Spiel bestand aus sechs Durchgängen, wobei jedem Durchgang eine andere Zielsetzung vorgegeben war: 1. Durchgang: realistisch einkaufen 2. Durchgang: möglichst ökologisch einkaufen 3. Durchgang: möglichst umweltbelastend einkaufen 4. Durchgang: mit Einkauf Arbeitslosigkeit in der Schweiz minimieren 5. Durchgang: mit Einkauf artgerechte Tierhaltung optimieren 6. Durchgang: freie Zielsetzung 16 Damit die SchülerInnen die Spielergebnisse bewusst verfolgen, erhielten sie ein Protokollblatt, in dem sie für jeden der sechs Spieldurchgänge ihre Zwischenergebnisse und ihre Zielerreichung notierten. Zur Animation sollten sich die SchülerInnen vorstellen, sie seien in der Position einer Bundesrätin oder eines Bundesrates und dass ihr Konsumverhalten Vorbild für die ganze Nation sei. Nach jeder 5-jährigen Regierungsperiode sollten sie die Erreichung ihrer Zielsetzung („Wahlversprechen“) kontrollieren! Unterrichtsablauf in der Vergleichsbedingung Abgesehen von den allgemeinen Vorgaben wie Thema, Lernziele und Zeit, waren die Versuchsleiter im Vergleichsunterricht frei in der Wahl ihrer Unterrichtsgestaltung. Die inhaltliche Gliederung in mehrere Stoffpakete durch SimUlme legte eine Aufteilung der Unterrichtseinheiten in Gruppen- und Partnerarbeiten nahe. So kamen nebst lehrerzentriertem Unterricht im Wesentlichen zwei Unterrichtsinstrumente zur Anwendung: die Puzzle-Technik nach Frei et al. (1990) und das Partner-Interview nach Prof. Wahl (vgl. Abb. 3). 17 Phase 1 Inhalt Einstimmen/Ausrichten Zeit 10‘ Einstiegs- Fragebogen zu Umweltwissen und einstellungen 15‘ Folie zu „BSE“ Begrüssung 2 1e Fragebogen-Erhebung Informierender Unterrichtseinstieg Diverse Zeitungsschlagzeilen Lernzielmitteilung 3 Informationsvermittlung Material 20‘ Gemeinsames Erarbeiten Schema an Wandtafel Schätzblatt (Anhang 2) „Wie kommt die Tomate zu uns?“ (Produktion, Verpackung, Transport, Detailhandel, Konsument, Entsorgung) Tabelle der Umweltbelastungsstärken von wirtschaftlichen Aktivitäten (siehe Anhang 3) Schätzen der Umweltbelastung Besprechen der Antworten Pause 4 Verarbeiten 30‘ Puzzle-Technik a. Expertenrunde Puzzle-Anleitung b. Unterrichtsrunde oder: oder: Partner-Interview-Blätter „Umweltfolgen von Lebensmitteleinkäufen“ Partner-Interview a. Textbearbeitung 5 b. Interview Auswerten Diskussion, Fragenbeantwortung 2te Fragebogen-Erhebung 15‘ Abschluss-Fragebogen zu Umweltwissen und einstellungen mit ergänzenden Fragen zur subjektiven Bewertung des Unterrichts Abbildung 3: Ablauf des Vergleichsunterrichts gemäss Artikulationsschema von Grell & Grell (1983). 18 Kriterien zur Bewertung des Unterrichts Zur Bewertung der Qualität des Unterrichts wurden multiple Kriterien und unterschiedliche Beurteilungsperspektiven genutzt (Spada & Reimann, 1982), welche sich einerseits auf den Verlauf des Unterrichts an sich (Prozessevaluation) und zum anderen Teil auf die Lernerfolge der SchülerInnen beziehen (Ergebnisevaluation). Die 3 wichtigsten Kriterien für die Evaluation des Unterrichts waren: A. Verbesserung von umweltrelevanten Einstellungen und Werten B. Wissenserwerb der SchülerInnen in Bezug auf die formulierten Lernziele C. Subjektive Bewertung des Unterrichts durch SchülerInnen und Lehrer Die Daten bezüglich der Kriterien A und B wurden im Rahmen einer Veränderungsmessung mit Hilfe entsprechender Fragebögen erhoben, die von den Schülern zu Beginn und am Ende des Unterrichts beantwortet wurden. Dem Fragebogen am Ende des Unterrichts wurde zusätzlich ein Blatt mit Fragen zur subjektiven Bewertung des Unterrichts (Kriterium C) angefügt. Der Inhalt der verwendeten Fragebögen war bei Vergleichsklassen und Experimentalklassen identisch. ad Kriterium A: Verbesserung von umweltbezogenen Einstellungen und Werten Zu Beginn des Unterrichts wurde sowohl in der experimentellen Bedingung mit SimUlme als auch in der Vergleichsbedingung ein Blatt mit 6 verhaltensbezogenen Fragen und 3 auf Werte bezogenen Fragen als erstes Blatt des Fragebogens vorgegeben. Zur Vermeidung von Wiederholungseffekten bei der zweiten Messung der Einstellungen und Werte am Ende des Unterrichts, wurden zwei verschiedene Fragebogenversionen verwendet. Beide Versionen enthielten 9 Fragen, die von den Schülern jeweils auf einer 5-stufigen Rating-Skala beantwortet wurden. Die Fragen beider Versionen sind in den folgenden Tabellen 4 (verhaltensbezogene Fragen) und 5 (auf Werte bezogene Fragen) aufgelistet. 19 Tabelle 4: Die jeweils 6 verhaltensbezogenen Fragen der zwei Fragebogenversionen Version A 1. 2. 3. 4. 5. 6. Version B 1. 2. 3. 4. 5. 6. Verhaltensbezogene Fragen Wie wichtig ist es Deiner Meinung nach ... ? (Skala: sehr wichtig, wichtig, mittel, weniger wichtig und unwichtig) ... sich für die Erhaltung der Umwelt zu engagieren? ... regionale Lebensmittel beim Einkauf zu bevorzugen? ... den Fleischkonsum zu verringern? ... Tierprodukte aus biologisch orientierter Produktion zu bevorzugen? ... Gemüse aus biologisch orientierter Produktion zu bevorzugen? ... sich am Recycling von Abfällen zu beteiligen, z.B. Altglas zum Sammelcontainer zu bringen? In welchem Ausmass kannst Du Deiner Meinung nach ... ? (Skala: sehr stark, stark, mittel, kaum, gar nicht) ... durch Dein persönliches Verhalten in unterschiedlichen Bereichen etwas zur Erhaltung der Umwelt beitragen? ...durch den Kauf regionaler Produkte die Belastung der Umwelt verringern? ... durch den Konsum von mehr Gemüse anstatt Fleisch die globale Umweltbelastung verringern? ... durch den Konsum von Bio Tierprodukten die Lebensbedingungen von Nutztieren verbessern? ... durch den Konsum von biologisch angebautem Gemüse die globale Umweltbelastung verringern? ... durch das Recycling von Abfällen etwas zur Erhaltung der Umwelt beitragen? Die Fragen von Version B beziehen sich auf die selben Verhaltensweisen wie die jeweils entsprechenden Fragen aus der Fragebogenversion A. Die erste Frage thematisiert jeweils umweltfreundliches Verhalten generell. Die Fragen 2 bis 5 thematisieren umweltbezogenes Verhalten im Ernährungsbereich, dem eigentlichen Themengebiet des Spiels. Die Frage fünf thematisiert umweltförderliches Verhalten in einem speziellen Verhaltensbereich, der im Spiel nicht direkt thematisiert wird. Die Fragen von Version A erheben die Einstellungskomponenten "persönliche Relevanz" und "Positivität der Bewertung" zum jeweils beschriebenen umweltbezogenen Verhalten. Die Fragen von Version B betreffen die Wirksamkeitserwartungen in Bezug auf positive Ergebnisse für die Umwelt durch das jeweils beschriebene positive Umweltverhalten. Die Wirksamkeitserwartung in Bezug auf ein Verhalten ist neben der allgemeinen Einstellung zu einem Verhalten und der persönlichen Bedeutsamkeit eines Verhaltens ein wichtiger Aspekt, der ausschlaggebend dafür ist, ob ein Verhalten ausgeführt wird (Ajzen, 1991; Ajzen & Fishbein, 1974; Bandura, 1979; Rotter, 1982). 20 Tabelle 5: Die je 3 auf Werte bezogenen Fragen der zwei Fragebogenversionen Auf Werte bezogene Fragen Version A Wie bedeutsam ist für Dich ... ? (Skala: sehr wichtig, wichtig, mittel, weniger wichtig und unwichtig) 1. ... die Verringerung der globalen Umweltbelastung? 2. ... Tierschutz und das Wohlergehen von Tieren? 3. ... die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz? Version B Wie bedeutsam ist für Dich ... ? (Skala: sehr wichtig, wichtig, mittel, weniger wichtig und unwichtig) 1. ... die Verringerung der Umweltbelastung in der Schweiz? 2. ... das Wohlergehen bzw. die artgerechte Haltung von Nutztieren in der Landwirtschaft? 3. ... die Arbeitsmarktsituation in der Schweiz? In jeder Klasse wurde jeweils die eine Fragebogenversion zu Beginn des Unterrichts und die andere - quasi komplementäre Version - am Ende des Unterrichts verwendet. Die Reihenfolge (Anfangs A und am Ende B versus Anfangs B und am Ende A) der beiden Versionen war hierbei ausbalanciert und im Hinblick auf Klassen, die mit versus ohne SimUlme unterrichtet wurden, parallelisiert. Die Anfangs-Fragebogenversion (A am Anfang, d.h. am Ende B versus B am Anfang, d.h. am Ende B) wurde in die varianzanalytischen Analysen als unabhängige Variable mit einbezogen, um entsprechende Effekte zu kontrollieren und zu untersuchen. Die auf Werte bezogenen Fragen der Versionen A und B (Tabelle 5) korrespondieren ebenfalls inhaltlich. Die Fragen in Version B beinhalten hier jeweils spezifischere Aspekte als die Fragen von Version A, beziehen sich jedoch auf den gleichen Themenbereich (globale Umweltbelastung -> nationale Umweltbelastung; artgerechte Tierhaltung -> artgerechte Nutztierhaltung, Wirtschaftsentwicklung der Schweiz-> Arbeitsmarktsituation der Schweiz) . Die fünf Skalenstufen der auf Werte bezogenen Fragen waren in den beiden Fragebogenversionen identisch. ad Kriterium B: Wissenserwerb der SchülerInnen Der Wissenserwerb der SchülerInnen in Bezug auf die formulierten Lernziele wurde mit Hilfe von 2 Aufgaben erfasst, die von den Schülern zu Beginn und nochmals am Ende des Unterrichts beantwortet werden sollten. Aufgabe 1 überprüfte, inwieweit die SchülerInnen zu Beginn - versus am Ende der Unterrichtseinheit - korrekt beurteilen können, welche wirtschaftlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit Handel und Produktion von Gemüse und Fleisch die stärksten Umweltbelastungen verursachen. Die SchülerInnen sollten hier das Ausmass der Umweltbelastung, welche durch 10 spezifische Aktivitäten der Nahrungsmittelwirtschaft verursacht wird, jeweils auf einer 5-stufigen Rating-Skala mit den Stufen sehr stark, stark, mittel, gering, sehr gering bewerten. 21 Die 10 zu beurteilenden Aktivitäten waren unterschiedliche Teile des Produktkreislaufs der betrachteten Lebensmittel, nämlich die Produktion von Gemüse und Fleisch bei unterschiedlichen Produktionsweisen sowie der Transport dieser Lebensmittel bei unterschiedlicher Herkunft und verschiedenen Transportmitteln. - Beim Gemüseanbau wurden hier die Produktionsarten Bio-Anbau, sonstiger Freilandanbau und Gewächshausanbau unterschieden. - Bei der Fleischproduktion wurde Bio-Fleisch von konventioneller Produktion unterschieden. - Beim Transport wurde unterschieden zwischen regionaler Herkunft, inländischer Herkunft, innereuropäischer Herkunft sowie aussereuropäischer Herkunft. Bei letzterer Herkunft wurde zusätzlich zwischen Flugzeugtransport und Schifftransport getrennt. Aufgabe 2 erfasste, inwieweit die SchülerInnen zu Beginn - versus am Ende - der Unterrichtseinheit Umweltfolgen und wirtschaftliche Auswirkungen ihres Einkaufsverhaltens bei Gemüse und Fleisch kennen. Aufgabe der SchülerInnen war hier, in einer Liste von 10 Variablen alle Variablen zu kennzeichnen, die Ihrer Ansicht nach durch die Einkaufsentscheidungen der Schweizer KonsumentInnen bei Gemüse und Fleisch beeinflusst werden. Dies traf für 7 der 10 Grössen zu, nämlich für die: - Arbeitslosigkeit in der Schweiz - Verwirklichung artgerechter Tierhaltung - Einkommen der Landwirte - Bodenqualität - globale Umweltbelastung - Anzahl beschäftigter in der Landwirtschaft - Kaufkraftsteigerung in der Schweiz Aber nicht für die drei Grössen: - Schweizer Fernsehfilmproduktionen - Krebserkrankungen - Zinspolitik der USA ad Kriterium C: subjektive Bewertung des Unterrichts Um die subjektive Bewertung des Unterrichts durch die SchülerInnen zu messen, wurden am Ende des Unterrichts die Einschätzungen der SchülerInnen zu 8 unterrichtsbezogenen Aspekten erhoben. Die Lehrer erhielten ebenfalls einen entsprechenden Fragebogen. Die subjektive Beurteilung des Unterrichts durch SchülerInnen und Lehrer diente zur Ergänzung der rein ergebnisorientierten Evaluationskriterien. Die einzelnen Fragen werden im Ergebnisteil, gemeinsam mit der Analyse der Antworten dargestellt. 22 Hypothesen In Bezug auf gemeinsame Effekte des Unterrichts in beiden Unterrichtsbedingungen und im Hinblick auf unterschiedliche Wirkungen von Unterricht mit versus ohne SimUlme bestanden die folgenden Hypothesen: Hypothesen ad A: Veränderung von umweltbezogenen Einstellungen und Werten In beiden Unterrichtsbedingungen wurde der Umweltunterricht unter Berücksichtigung pädagogischer Überlegungen gestaltet und sorgfältig geplant und vorbereitet. Es wurde daher in beiden Unterrichtsbedingungen, am Ende des Umweltunterrichts im Vergleich zum Beginn, eine Verbesserung der verhaltensbezogenen Einstellungen und Wirksamkeitserwartungen sowie eine höhere Einschätzung der Bedeutsamkeit der zu beurteilenden Werte erwartet. In Bezug auf Unterschiede zwischen den SimUlme Experimentalklassen und den Vergleichsklassen wurde erwartet, dass der positive Einfluss auf Einstellungen, Wirksamkeitserwartungen und Werturteile im Falle von Umweltunterricht mit SimUlme stärker ausgeprägt sein würde als in den Vergleichsklassen. Der Grund für diese Annahme liegt in den dargestellten Vorteilen von SimUlme im Vergleich zu konventionellen Lernmitteln. Hierbei sind im Zusammenhang mit der positiven Veränderung von Einstellungen und Werten vor allem die folgenden der oben beschriebenen Aspekte relevant: 1. SimUlme ermöglicht es dem Spieler, die Rolle des systemverantwortlichen Managers des Umweltsystems einzunehmen. Dies kann eine Identifikation des Spielers mit dem Umweltsystem bewirken und so die persönliche Bedeutsamkeit von Umweltwerten und entsprechendem positiven Verhalten erhöhen. Die Verstärkung emotional relevanter Aspekte des Umweltbereichs durch die mit dem verbalen Feedback korrespondierenden, wechselnden fotografischen Abbildungen, kann diese Effekte möglicherweise verstärken. 2. Im Hinblick auf den Einfluss des Unterrichts mit SimUlme auf die verhaltensbezogenen Einstellungen und Wirksamkeitserwartungen der SchülerInnen ist zusätzlich die Rolle des SimUlme-Spielers als ein Modell für andere Schweizer KonsumentInnen ein möglicher positiver Wirkfaktor. Die Relevanz und Einflussstärke des eigenen Verhaltens wird durch die Einnahme der Modellrolle verstärkt. Eine Identifikation des Spielers mit der Modellrolle sollte daher zu einer Erhöhung der entsprechenden Einschätzungen führen. Es wurde deshalb vermutet, dass der positive Effekt von durch SimUlme unterstütztem Unterricht insbesondere bei den 6 verhaltensbezogenen Items stärker ausgeprägt sein würde als in den Vergleichsgruppen. 23 Hypothesen ad B: Wissenserwerb der SchülerInnen Es wurde generell eine Verbesserung des Umweltwissens in den Experimentalklassen mit SimUlme und in den Vergleichsklassen erwartet. Darüber hinaus wurde erwartet, dass der Zugewinn an Wissen in den Experimentalklassen stärker sein würde als in den Vergleichsklassen. Grund für diese Hypothese sind insbesondere die folgenden Aspekte von SimUlme: 1. Die in SimUlme realisierte Kombination von Lernen durch Feedback, mit instruierenden Erklärungen, erscheint geeignet, die Lernmotivation der SchülerInnen zu erhöhen. Gleichzeitig bietet SimUlme hierdurch die Möglichkeit, Verständnis von Systemzusammenhängen zu erwerben. 2. Die multiple, interaktive Repräsentation von Prozessen und Systemzuständen durch die in SimUlme realisierten Simulationen erscheint geeignet, um eine verständliche und anschauliche Vermittlung von systemischem Wissen zu fördern. 3. Motivationale Faktoren, welche mit der beschriebenen Identifikation mit dem System oder, mit einer bestimmten Rolle verbunden sind, können den Wissenserwerb in der Bedingung mit SimUlme ebenfalls fördern. Denn die persönliche Verbundenheit mit einem System sollte mit einer erhöhten Motivation zum Erwerb von Systemverständnis einhergehen. Hypothesen ad C: Subjektive Bewertung des Unterrichtsprozesses Es wurde erwartet, dass der Umweltunterricht generell, sowohl von den Schülern als auch von den Lehrern positiv bewertet wird, da in beiden Unterrichtsbedingungen innovativer und gut vorbereiteter Unterricht zu einem relevanten Thema durchgeführt wurde. Der Umweltunterricht stellte für die Schüler, inhaltlich und vom Ablauf her, eine Abwechslung im Vergleich zum gewöhnlichen Schulunterricht innerhalb der festgelegten Lehrpläne dar. Aufgrund der beschriebenen Eigenschaften des Lernmittels SimUlme, z.T. jedoch auch aufgrund der Neuartigkeit von SimUlme und der aktuellen Popularität des Mediums Internet, wurde darüber hinaus erwartet, dass der Unterricht mit Anwendung von SimUlme durch die SchülerInnen und Lehrer positiver beurteilt wird als in den Vergleichsklassen. 24 Ergebnisse Im folgenden werden die Ergebnisse zu den drei Kriteriengruppen A (= Einstellungsveränderungen), B (= Wissenserwerb) und C (= subjektive Evaluationen des Unterrichts) dargestellt. Als wichtigste Analysemethoden wurden einfache Varianzanalysen und Varianzanalysen mit Messwiederholungsfaktoren angewendet. Analyseeinheit waren die Antworten und Einschätzungen der einzelnen Schüler. Im Vordergrund des Interesses stehen die gemeinsamen Effekte des Umweltunterrichts in beiden Unterrichtsbedingungen sowie die entsprechenden Unterschiede zwischen dem Umweltunterricht mit versus ohne Anwendung von SimUlme. Um ergänzende Aussagen über alters- oder geschlechtsspezifische Effekte von SimUlme zu ermöglichen, um Fehlervarianzen zu minimieren und zu kontrollieren, und um ein einheitliches varianzanalytisches Design über alle Analysen hinweg zu erreichen, wurden neben der Unterrichtsbedingung auch die folgenden, in Tabelle 6 dargestellten unabhängigen Variablen in den Varianzanalysen berücksichtigt: Tabelle 6: Beschreibung der unabhängigen Variablen der ANOVAs Variable 1. Unterrichtsbedingung 2. Geschlecht 3. Lehrer 4. Fragebogenversion 5. Alter Anzahl Stufen 2 2 5 2 Erklärung Mit vs. ohne Anwendung von SimUlme Schüler vs. Schülerinnen Die Stufen repräsentieren die 5 Lehrer. Diese unterrichteten jeweils eine Klasse mit und eine Klasse ohne SimUlme, mit Ausnahme eines Lehrers, der jeweils 2 Klassen in den beiden Bedingungen unterrichtete. Version A am Anfang und Version B am Ende des Unterrichts vs. vice versa Die Variable Alter wurde als Kovariate in die Analysen aufgenommen (Min. = 15 Jahre; Max. = 22 Jahre). Anmerkung: Die Messwiederholungfaktoren der Repeated Measurement ANOVAs werden bei den entsprechenden Analysen dargestellt. Die Variable Schulklasse konnte in den Analysen nicht berücksichtigt werden, da eine bestimmte Ausprägung der Variable Schulklasse immer vollständig mit einer bestimmten Ausprägung der Variable Unterrichtsbedingung einhergeht. Die (Veränderungs-)Prozesse innerhalb einer Klasse verlaufen nicht statistisch unabhängig voneinander. Streng genommen sind daher Analysen auf Basis der Klassenmittelwerte, mit den einzelnen Klassen als Analyseeinheit, notwendig, um eine stochastische Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf andere Schulklassen zu garantieren (Die Repräsentativität der Schulklassen der Kantonsschule Sargans für andere Schulklassen ist hier ein weiterer zu berücksichtigender Gesichtspunkt). Ein solches Vorgehen würde allerdings, bei der vorliegenden Stichprobengrösse von 12 Schulklassen, die Teststärke der statistischen Analysen minimieren. Eine Berechtigung für das gewählte Vorgehen ergibt sich, neben diesem pragmatischen 25 Grund, aus der Berücksichtigung der Variable Lehrer in den Analysen. Ein Teil der auf bestimmte Schulklassen und entsprechende Unterrichtsverläufe zurückgehenden gemeinsamen Varianzen mehrerer SchülerInnen ist in den vorliegenden Analysen durch die Einführung der unabhängigen Variable Lehrer berücksichtigt. Die Variable Lehrer beinhaltet in den vorliegenden Analysen nicht nur die Wirkungen eines bestimmten Lehrerverhaltens, sondern auch Effekte, die auf die Schulklassen eines Lehrers zurückzuführen sind. A. Veränderung umweltbezogener Einstellungen und Werte Es wurde eine ANOVA mit dem Messwiederholungsfaktor Unterricht (2 Stufen: Messung am Anfang vs. am Ende des Unterrichts) durchgeführt, auf Basis der Mittelwerte der Einschätzungen der Schüler, gemittelt über die 9 Fragen (6 verhaltensbezogene und 3 auf Werte bezogene Fragen) eines Fragebogens. Zusätzlich zu den in Tabelle 6 aufgelisteten unabhängigen Variablen war somit der Messwiederholungsfaktor Unterricht in der ANOVA enthalten. Von den SchülerInnen wurden die 9 entsprechenden Fragen der einen Fragebogenversion zu Beginn des Unterrichts beantwortet und die 9 Fragen der jeweils komplementären Version am Ende des Unterrichts. Es zeigte sich bei diesen Gesamtmittelwerten nur tendenziell eine Verbesserung der verhaltensbezogenen und auf Werte bezogenen Einschätzungen. Gemittelt über die beiden Unterrichtsbedingungen und die zwei Reihenfolgen der Fragebogenversionen kam es auf den 5-stufigen Rating-Skalen (Minimum = 1, maximal positive Umwelteinstellung = 5) zu einer Verbesserung der mittleren Einschätzungen von MAnf = 3.66 zu Beginn des Unterrichts auf MEnde = 4.05 bei Abschluss des Unterrichts. Der Haupteffekt des Messwiederholungsfaktors Unterricht (Anfang vs. Ende) auf die verhaltensbezogenen und auf Werte bezogenen Antworten der SchülerInnen war allerdings nicht signifikant (p = .71). Die Verbesserungen in den Umwelteinstellungen in der Unterrichtsbedingung mit SimUlme waren jedoch stärker ausgeprägt als in der Vergleichsbedingung. In der Bedingung mit SimUlme stiegen die Einschätzungen von MAnf = 3.68 auf MEnde = 4.12 (∆= 0.44), während der Anstieg in der Bedingung ohne SimUlme nur von MAnf = 3.63 auf MEnde = 3.96 (∆= 0.33) erfolgte. Der entsprechende Wechselwirkungseffekt war marginal signifikant, F(1, 189) = 3.64, p = .058. Die Ergebnisse deuten somit über alle Fragen hinweg betrachtet in Richtung auf einen stärkeren positiven Effekt des durch SimUlme unterstützten Unterrichts, im Vergleich zum herkömmlichen Umweltunterricht. 26 Verhaltensbezogene Einstellungen und Werte 5 4,5 ohne SIMULME Anfang Rating (1-5) 4 3,5 ohne SIMULME Ende 3 mit SIMULME Anfang 2,5 mit SIMULME Ende 2 1,5 1 F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7 F8 F9 Frage 1 - 9 Legende: Anfang = zu Beginn des Unterrichts, Ende = am Ende des Unterrichts; Unterrichtsbedingung = mit SimUlme vs. ohne SimUlme; 1 = Min., 5 = Max. Fragen: Die einzelnen Fragen bei den unterschiedlichen Fragebogenversionen A und B sind in Tabelle 4 und 5 wiedergegeben. Die Fragen beziehen sich in beiden Versionen auf die folgenden Verhaltensbereiche (F1 bis F6) und Werte (F7 bis F9): F1_Umweltverhalten generell, F2_Regionale Lebensmittel bevorzugen, F3_Fleischkonsum verringern, F4_Tierprodukte aus biologisch orientierter Produktion bevorzugen, F5_Gemüse aus biologisch orientierter Produktion bevorzugen, F6_beim Recycling von Abfällen mitmachen, F7_Umweltschutz, F8_Tierschutz, F9_Wirtschaftsentwicklung bzw. Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Anmerkung: Hier werden die Einschätzungen zu den Fragen gemittelt über die Klassen mit anfänglichem Fragebogen der Version A (am Ende B) und mit anfänglichem Fragebogen der Version B (am Ende A) dargestellt. In den ANOVAs zur Analyse der Signifikanz der Einschätzungsveränderungen ist der Einfluss der Reihenfolge der Fragebogenversionen und entsprechender Wechselwirkungseffekte durch die Aufnahme des Faktors (Reihenfolge der) Fragebogenversion berücksichtigt. Abbildung 4: Veränderung der Einschätzungen bezüglich der 9 verhaltensbezogenen und auf Werte bezogenen Fragen in der Unterrichtsbedingung mit SimUlme vs. ohne SimUlme. Abbildung 4 zeigt die Veränderungen der mittleren Einschätzungen der SchülerInnen bezüglich der 6 verhaltensbezogenen und 3 auf Werte bezogenen Fragen, getrennt für die beiden Unterrichtsbedingungen. Wie in Abbildung 4 zu sehen ist, ergaben sich Verbesserungen in den Umwelteinstellungen durch den Umweltunterricht vor allem bei den 4 verhaltensbezogenen Fragen 2 - 5, welche sich direkt auf den Bereich Ökologie und Ernährung beziehen. Eben diese Fragen wurden im Unterricht thematisiert. 27 Es wurde für jede der 9 Fragen auch eine separate Analyse durchgeführt. Ein genereller, marginal signifikanter Haupteffekt des Umweltunterrichts liess sich hierbei nur in Bezug auf die verhaltensbezogenen Einstellungen und Wirksamkeitserwartungen im Hinblick auf eine Verringerung des Fleischkonsums (Frage 3) feststellen, F(1, 189) = 3.04, p = .083. Die Einschätzungen stiegen hier im Mittel beider Bedingungen um ∆ = 1.10, von MAnfang weniger_Fleisch = 2.51 auf MEnde weniger_Fleisch = 3.61 an. Hier kam es auch zu einer signifikanten 3-fach-Wechselwirkung Unterricht x Unterrichtsbedingung x Lehrer, F(4, 189) = 2.57, p < .05. Diese besagt, dass bei manchen Lehrern die Einstellungen und Wirksamkeitserwartungen der SchülerInnen in Bezug auf eine Verringerung des Fleischkonsums sich in der Bedingung mit SimUlme stärker positiv veränderten, während bei anderen Lehrern der positive Effekt bei Umweltunterricht ohne SimUlme stärker ausgeprägt war. Dies deutet daraufhin, das SimUlme nicht per se eine verbesserte oder verringerte Effektivität von Umweltunterricht bedeutet, sondern dass es auch auf die Einbettung von SimUlme in den Unterricht und auf die Art und Weise der Gestaltung des Unterrichts mit SimUlme ankommt, ob dieser Unterricht erfolgreich ist. Der gleiche signifikante 3-fach Wechselwirkungseffekt ergab sich bei der auf Werte bezogenen Frage 9, welche die persönliche Bedeutsamkeit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Schweiz (Version A) bzw. die persönliche Bedeutsamkeit der Verringerung der Arbeitslosigkeit in der Schweiz (Version B) erfragte, F(4, 189) = 2.50, p < .05 . Darüber hinaus ergab sich ein entsprechender marginal signifikanter 3-fach Wechselwirkungseffekt bei der auf Werte bezogenen Frage 7, welche eine Einschätzung der Bedeutsamkeit einer Verringerung der globalen Umweltbelastung verlangte (Version A) bzw. eine Einschätzung der Bedeutsamkeit der Verringerung der Umweltbelastung in der Schweiz (Version B), F(4, 189) = 2.41, p = .05 . Wie Abbildung 4 und die Ergebnisse der Gesamtanalyse zeigen, hatte der Unterricht mit SimUlme bei den meisten Fragen einen stärkeren positiven Effekt als der Vergleichsunterricht. Der entsprechende Wechselwirkungseffekt Unterricht x Unterrichtsbedingung war allerdings nur bei Frage 2 signifikant, F(81, 189) = 4.07, p < .05. Diese Frage thematisierte die verhaltenbezogenen Einstellungen (Version A) bzw. die Wirksamkeitserwartungen (Version B) im Hinblick auf eine Bevorzugung regionaler Lebensmittel (Frage 3). Hier stiegen die Einschätzungen in der Bedingung mit SimUlme von MAnf_Reg = 3.24 auf MEnde_Reg = 4.13 (∆= 0.89) und in der Bedingung ohne SimUlme von MAnf_Reg = 3.27 auf MEnde_Reg = 3.92 (∆= 0.65). In der Gesamtanalyse über alle 9 Fragen hinweg zeigte sich auch ein signifikanter Wechselwirkungseffekt Unterricht (Anfang vs. Ende) x Fragebogenversion, F(1, 189) = 20.95, p < .001. Dieser Effekt soll im folgenden unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der separaten Analysen interpretiert werden: Bei den verhaltensbezogenen Fragen 1 - 6 wurde das Ausmass, mit welchem man Umweltentwicklungen durch ein bestimmtes Verhalten positiv beeinflussen kann (Version B), von den Schülern auf der 5-stufigen Rating-Skala jeweils geringer eingeschätzt als die persönliche Bedeutsamkeit, selbst das betreffende positive Verhalten zu zeigen (Version A), auf der entsprechenden Skala (im Mittel über die Antworten zu Beginn und am Ende des 28 Unterrichts). Am quantitativ stärksten ausgeprägt war dieser Unterschied bei Frage 1, bezüglich der Bedeutsamkeit von umweltgerechtem Verhalten generell. Die persönliche Wichtigkeit, ein solches positives Verhalten zu zeigen, wurde von den Schülern - gemittelt über die Antworten zu Beginn und am Ende des Unterrichts - mit MBedeutsamkeit_Umweltverhalten = 4.40 eingeschätzt. Die positive Wirksamkeit eines solchen, persönlichen umweltförderlichen Verhaltens zur Verringerung der Umweltbelastung wurde hingegen mit MWirksamkeit_Umweltverhalten = 3.27 deutlich geringer eingeschätzt. Der entsprechende Wechselwirkungseffekt Unterricht x Fragebogenversion war bei dieser Frage und auch bei den Fragen 2 und 5 hoch signifikant (p < .001). Bei Frage 6 war der entsprechende Wechselwirkungseffekt deutlich signifikant (p < .01) und bei Frage 4 marginal signifikant (p = .056). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die persönliche Bedeutsamkeit, sich umweltgerecht zu Verhalten, für die SchülerInnen grösser ist, als die Erwartung, dass ein solches Verhalten einen spürbaren positiven Effekt für die Umwelt hat. Angesichts der Struktur vieler Umweltprobleme, welche nur durch ein gemeinsames positives Umweltverhalten vieler - möglichst sogar aller - Beteiligten zufriedenstellend gelöst werden können, erscheint diese Einschätzung realistisch. Darüber hinaus ist dieses Ergebnis ermutigend, da es eine Bereitschaft zu umweltgerechtem Verhalten bedeutet, obwohl konkrete Erfolge eines solchen Verhaltens nur in geringem Ausmass wahrgenommen werden. Bei den 3 letzten, auf Werte bezogenen Items ergab sich ein entsprechender Wechselwirkungseffekt Unterricht x Fragebogenversion in Bezug auf Frage 7. Hier wurde die Bedeutsamkeit einer Verringerung der globalen Umweltverschmutzung (Version A) von den Schülern im Mittel (MÖkologie_global = 4.41) signifikant höher eingeschätzt als die Bedeutsamkeit der Umweltentwicklung in der Schweiz (MÖkologie_national = 4.15), F(1, 189) = 4.72, p < .05). Dies spricht für eine globale Betrachtungsweise der SchülerInnen in Bezug auf die Umweltproblematik. B. Analyse des Wissenserwerbs der SchülerInnen Zur Untersuchung des Wissensgewinns wurden den Schülern zwei Aufgaben, die jeweils aus 10 Teilfragen bestanden, zu Beginn und dann nochmals am Ende des Unterrichts vorgegeben. Der Wissenserwerb der SchülerInnen bezüglich der beiden Aufgaben wurde durch eine ANOVA mit den zwei Messwiederholungsfaktoren Unterricht (2 Stufen: Anfang vs. Ende) und Aufgabe (2 Stufen: Aufgabe 1 vs. 2) analysiert. Die ANOVA beinhaltete als Kriterium für die Wissensleistung eines Schülers - bzw. als abhängige Variable - für jede Aufgabe den Anteil korrekt gelöster Teilfragen (Akor). Eine Beschreibung der beiden verwendeten Aufgaben wurde bereits im Abschnitt "Kriterien zur Bewertung des Unterrichts" gegeben. Aufgabe 1 verlangte von den Schülern die Einschätzung der Umweltbelastung, die von bestimmten wirtschaftlichen Aktivitäten im Bereich Produktion und Handel von Gemüse und Fleisch verursacht wird. Hier wurde eine Teilfrage als korrekt gelöst betrachtet, wenn das Ausmass der Umweltbelastung durch eine 29 vorgegebene wirtschaftliche Aktivität angemessen eingeschätzt wurde. Für die Bewertung der Schülerleistungen wurden hierbei die beiden Kategorien stark und sehr stark sowie gering und sehr gering zusammengefaßt. Auf eine genauere Differenzierung wurde aufgrund der subjektiven Eigenschaften der Rating-Skala verzichtet. Bei den Teilfragen von Aufgabe 1 und genauso auch bei den dichotomen Teilfragen von Aufgabe 2 wurde die Anzahl korrekter Antworten aufsummiert und durch die Gesamtzahl von jeweils 10 Items dividiert, um einen Index (= Akor) der Wissensleistung zu erhalten. Zugewinn des Anteils korrekter Teilfragen bei den zwei Wissensaufgaben 0,7 Anteil korrekter Antworten 0,65 0,6 Afg . 1_Mit Simulme 0,55 Afg . 1_O hne Simulme Afg . 2_Mit Simulme 0,5 Afg . 2_O hne Simulme 0,45 0,4 Zu Anfa ng Am End e Legende: Die Aufgaben sind im Abschnitt Kriterien zur Bewertung des Unterrichts dargestellt. Aufgabe 1 (Afg. 1) verlangte die Einschätzung der Umweltbelastung von 10 wirtschaftlichen Aktivitäten im Produktkreislauf von Gemüse und Fleisch. Aufgabe 2 verlangte die Auswahl von Variablen, aus einem Pool von 10 vorgegebenen Variablen, welche durch Einkaufsentscheidungen der KonsumentInnen bei Gemüse und Fleisch beeinflusst werden. Anfang/ Ende = Beginn vs. Ende des Unterrichts Abbildung 5: Veränderung des Anteils korrekter Teilfragen bei den Wissensaufgaben 1 und 2 in der Unterrichtsbedingung mit versus ohne SimUlme. Tendenziell zeigte sich bei beiden Aufgaben, in beiden Unterrichtsbedingungen eine Verbesserung des Umweltwissens. Wie aus Abbildung 5 ersichtlich ist, trat hierbei ein Wechselwirkungseffekt auf. Während bezüglich Aufgabe 1 der Zugewinn an Wissen in der Unterrichtsbedingung ohne SimUlme deutlich stärker war als in der Bedingung mit SimUlme, war bei Aufgabe 2 genau das Gegenteil der Fall. Hier war die Verbesserung des Umweltwissens in der Bedingung mit SimUlme stärker ausgeprägt als im 30 Vergleichsunterricht. Die entsprechende Dreifach-Wechselwirkung Unterricht x Aufgabe x Unterrichtsbedingung war klar signifikant, F(1, 188) = 9.29, p < .01. Der einfache Effekt der mittleren Verbesserung des Umweltwissens unter beiden Bedingungen bezüglich beider Aufgaben von Akor = 0.46 zu Beginn auf Akor = 0.63 (∆ = 0.17) am Ende des Unterrichts, war nicht signifikant (Messwiederholungsfaktor Unterricht, F(1, 188) = 1.75, p = .19). Die mittlere Verbesserung des Umweltwissens durch den Umweltunterricht in den zwei Unterrichtsbedingungen wird durch die Analyse dennoch bestätigt, da die beschriebene signifikante Wechselwirkung in unterschiedlich starken Zugewinnen in den zwei Unterrichtsbedingungen bei den beiden Aufgaben und nicht etwa in diametral gegenläufigen Tendenzen bestand. Getrennte Analysen für die beiden Aufgaben ergaben bei Aufgabe 1 in der Bedingung ohne SimUlme einen grösseren Wissenszugewinn als in der Bedingung mit SimUlme. Der entsprechende Effekt (Wechselwirkung Unterricht x Unterrichtsbedingung bei Aufgabe 1) war beinahe signifikant, F(1, 188) = 3.89, p = .05. In der Bedingung ohne SimUlme fand hier eine Verbesserung des Anteils korrekter Teilfragen von Akor = 0.46 auf Akor = 0.67 (∆ = 0.21) statt, während die Verbesserung in der Bedingung mit SimUlme lediglich von Akor = 0.44 auf Akor = 0.59 (∆ = 0.15) erfolgte. Bezüglich Aufgabe 2 verlief diese Wechselwirkung gerade umgekehrt. Hier war die Verbesserung in der Bedingung mit SimUlme sogar signifikant grösser als in der Bedingung ohne SimUlme, F(1, 189) = 4.05, p < .05. In der Bedingung mit SimUlme kam es hier zu einer Verbesserung von Akor = 0.49 auf Akor = 0.65 (∆ = 0.16), während sich in den Vergleichsklassen der Anteil korrekter Teilfragen lediglich von Akor = 0.49 auf Akor = 0.61 (∆ = 0.12) erhöhte. Die Ergebnisse zum Wissenserwerb unterstützen insgesamt betrachtet die Hypothese bezüglich einer generellen Vergrösserung des Umweltwissens in beiden Unterrichtsbedingungen. Im Hinblick auf die Hypothese eines generell grösseren Wissenszugewinns in der Unterrichtsbedingung mit SimUlme, ergab sich jedoch keine Bestätigung. Aufgrund der dargestellten Analyse lässt sich keine Aussage darüber treffen, ob Unterricht mit oder ohne SimUlme einen grösseren Wissenserwerb verspricht. Vielmehr legen die Ergebnisse nahe, dass sich die Lernprozesse und Lerninhalte in umweltbezogenem Unterricht mit und ohne SimUlme komplementär ergänzen können. 31 C. Analyse der subjektiven Bewertungen des Unterrichts 3a.) Die subjektiven Bewertungen des Unterrichts durch die Schüler Die SchülerInnen bewerteten den Umweltunterricht in beiden experimentellen Bedingungen recht positiv. Wie Tabelle 7 zeigt, weichen die mittleren Bewertungen für alle 8 abgefragten Kriterien signifikant positiv von der neutral formulierten, mittleren Stufe der 5-stufigen Rating-Skala ab (Signifikanz der Differenz zum Mittelwert M = 3.0 der Skala, immer, p < .001). Tabelle 7: Analyse der Einschätzungen der SchülerInnen bei den abschliessenden Fragen zur Bewertung des Unterrichts Einschätzungen der SchülerInnen zu den Abschlussfragen Interessantheit des Unterrichts Aktive eigene Beteiligung Neues gelernt Wichtigkeit des Wissens Anwendbarkeit im Alltag Wissen übertragbar Verständlichkeit des Unterrichts Lust auf mehr Umweltunterricht Bedingung - SimUlme Ohne Mit 3.50 3.74 3.51 3.89 3.48 3.42 3.90 3.89 4.36 4.19 3.83 3.81 3.58 3.96 3.40 3.33 Signifikanz Signifikanz der Abweichung der Differenz vom neutralen Punkt 3.0 Mit vs. Ohne Gesamtmittelwert p < .05 p < .001 p < .001 p < .001 n.s. p < .001 n.s. p < .001 n.s. p < .001 n.s. p < .001 p < .05 p < .001 n.s. p < .001 Anmerkung: n.s. = nicht signifikant; Die Einschätzungen erfolgten auf einer 5-stufigen Rating-Skale von 1 = sehr negativ bis 5 = sehr positiv). Die Mittelwerte in den Bedingungen mit vs. ohne SimUlme waren bei fünf der acht Fragen recht ähnlich. Signifikante Unterschiede ergaben sich jedoch für die Bewertung der Interessantheit des Unterrichts, bezüglich des Ausmasses aktiver Eigenbeteiligung am Unterricht und im Hinblick auf die Verständlichkeit der Vermittlung der Lerninhalte. Die SchülerInnen fanden den Unterricht mit SimUlme signifikant interessanter als ohne SimUlme, F(1, 185) = 4.23, p < .05. Die SchülerInnen konnten ihrer eigenen Einschätzung nach im Unterricht mit SimUlme stärker selbst aktiv werden, F(1, 185) = 8.44, p < .001, und die Vermittlung der Lerninhalte wurden von den SchülerInnen in der Bedingung mit SimUlme als verständlicher beurteilt, F(1, 185) = 3.71, p < .05 (siehe Tabelle 7). Bei den Fragen bezüglich der Interessantheit des Unterrichts (p < .01), bezüglich der aktiven persönlichen Beteiligung am Unterricht (p < .01) und bezüglich der Menge des im Unterricht Gelernten (p < .05) zeigte sich ein signifikanter Wechselwirkungseffekt Unterrichtsbedingung x Lehrer. Dieser Wechselwirkungseffekt deutet, wie schon zuvor bei den Ergebnissen zur Veränderung von verhaltensbezogenen Einstellungen und von Werturteilen, darauf hin, dass die Gestaltung des Unterrichts durch den Lehrer einen moderierenden Einfluss auf die Qualität des Unterrichts mit SimUlme haben kann. Die Variable Lehrer beinhaltet in den 32 dargestellten Analysen allerdings immer auch den Einfluss bestimmter Schulklassen, da eine bestimmte Schulklasse in den Analysen jeweils mit einem bestimmten Lehrer verbunden ist. Auch das Verhalten oder die Motivationslage einer Schulklasse kann einen moderierenden, positiven oder negativen, Effekt auf das Gelingen des Schulunterrichts ausgeübt haben. 3b.) Direktes Feedback der SchülerInnen zu SimUlme Im folgenden wird das direkte Feedback der Schülerinnen zum SimUlme Unterricht wiedergegeben, welches über die Feedback Webseite (http://andros.ethz.ch/ks/feedback.asp) des SimUlme Spiels an uns übermittelt wurde. Namen sind zur Wahrung der Anonymität durch drei Punkte ersetzt. Das Feedback kam ausnahmslos von Schülerinnen und ist hier vollständig dargestellt. 1. Ich finde das Spiel sehr lustig, aber ich bin nicht in der Lage, diese Ergebnisse in die Realität umzusetzen. Um nur Bioprodukte einzukaufen ist ein zusätzliches Budget erforderlich, das ich leider nicht habe. mit freundlichen Grüssen ... 2. Sehr geehrtes Simulmeteam Das von Ihnen gestaltete Programm ist äusserst zeitvertreibend, lehrreich und interessant. Allerdings werde ich Schwierigkeiten haben, in der Realität die hier gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen, da mir nicht die dazu nötigen Mittel zur Verfügung stehen. Trotzdem finde ich es äusserst hilfreich, dass sie uns mit Ihrem Programm darauf hingewiesen haben, wohin uns unser gedankenloser Konsum führen kann. Mit freundlichen Grüssen... 3. Das Spiel war interessant und auch die Gestaltung ist gut. Ich finde es eine gute Idee, ein solches Spiel zu erfinden. Leider ist es ziemlich schwierig, danach zu leben und einzukaufen. 4. Wir finden dieses Spiel gut, weil wir so direkt die Folgen unseres Handelns sehen können und wir denken, dass wir vermehrt darauf achten, was und von wo wir Produkte kaufen werden. 5. An und für sich eine gute Sache, Kompliment! Aber wenn man die Umweltbelastung senken will, sollte man vielleicht bei den Autos oder beim Flugverkehr anfangen. 6. Dieses Programm hat uns viel Freude bereitet. Jedoch hatten wir nur eine 3, denn es war ziemlich schwierig für uns, weil unsere Mamas einkaufen. Wir sind noch minderjährig und deshalb ist uns jegliches Verkaufen und Kaufen von illegalen Produkten untersagt. Aber trotzdem ein grosses DANKESCHöN for your ideas on your page. bye bye … 33 3c.) Die subjektiven Bewertungen des Unterrichts durch die Lehrer Tabelle 8 zeigt die mittleren Beurteilungen des Unterrichts mit und ohne SimUlme im Hinblick auf die 8 Beurteilungsfragen, die den Lehrern am Ende jeder Unterrichtseinheit gestellt wurden sowie die entsprechenden Gesamtmittelwerte. Die Lehrer beurteilten den Unterricht, ebenso wie die Schüler, generell in beiden Unterrichtsbedingungen als positiv (Signifikanz des Abstands zum neutralen Mittelwert M = 3.0 der Skala, immer, p < .01). Tabelle 8: Analyse der Einschätzungen der Lehrer bei den abschliessenden Fragen zur Bewertung des Unterrichts Einschätzungen der Lehrer zu den Abschlussfragen Bedingung - SimUlme - Signifikanz Signifikanz der mittleren der Abweichung von 3.0 Differenz Ohne Mit Mit vs. Ohne Gesamtmittelwert Zufriedenheit mit dem Ablauf 4.00 4.33 n.s. p < .001 Interessantheit des Unterrichts 3.75 4.17 n.s. p < .001 Aktive Beteiligung d. SchülerInnen 4.17 4.25 n.s. p < .001 SchülerInnen haben Neues gelernt 3.42 3.58 n.s. p < .01 Erworbenes Wissen ist relevant 4.33 4.42 n.s. p < .001 Anwendbarkeit im Alltag 4.50 4.67 n.s. p < .001 Wissen ist übertragbar 4.50 4.67 n.s. p < .001 Vermittlung war verständlich 3.92 4.20 n.s. p < .001 Mittelwert über die 8 Fragen 4.07 4.29 p < .1* p < .001 Anmerkungen: n.s. = nicht signifikant, * = marginal signifikant bzw. Signifikant bei einseitiger Fragestellung; Die Einschätzungen erfolgten auf einer 5-stufigen Rating-Skala von 1 = sehr negativ bis 5 = sehr positiv). Die Datengrundlage für die Durchführung der statistischen Tests war hier sehr gering, da nur 5 Lehrer und 12 Schulklassen am Experiment teilnahmen. Aufgrund der resultierenden geringen Anzahl von unabhängigen Fällen, ist zu berücksichtigen, dass die Teststärke der durchgeführten Analyse sehr gering ist. Zudem musste aus gleichem Grunde in den entsprechenden Analysen auf eine Berücksichtigung von zusätzlichen unabhängigen Variablen, ausser der Variablen Unterrichtsbedingung, verzichtet werden. Zur statistischen Bewertung der Unterschiede zwischen den beiden Bedingungen wurden Paare von Schulklassen gebildet, welche in der Bedingung mit vs. ohne SimUlme vom gleichen Lehrer unterrichtet wurden. Im Falle des einen Lehrers, der 4 Klassen unterrichtete, wurden entsprechend 2 korrespondierende Klassenpaare gebildet. Es resultierten somit insgesamt 6 Paare von Unterrichtseinheiten mit vs. ohne SimUlme, die jeweils vom gleichen Lehrer durchgeführt und bewertet wurden. Über diese Bewertungen wurde dann ein t-test für abhängige Stichproben gerechnet. Bei den für die 8 Fragen getrennt durchgeführten 34 Vergleichen ergaben sich hierbei keine signifikanten Unterschiede, obgleich die Bewertung von SimUlme im Hinblick auf jedes der 8 Kriterien tendenziell besser war als die Bewertung des Unterrichts ohne SimUlme (siehe Tabelle 8). Ergänzend wurde eine gemeinsame ANOVA bezüglich aller 8 Fragen gerechnet, um Unterschiede zwischen den Unterrichtsbedingungen in der mittleren Beurteilung des Unterrichts über die 8 Fragen hinweg zu analysieren. Die entsprechende ANOVA enthielt die beiden Messwiederholungsvariablen Unterrichtsbedingung (2 Stufen) und Frage (8 Stufen). Hier ergab sich ein marginal signifikanter Haupteffekt von SimUlme, F(1, 5) = 4.42, p = .089. Dieser Effekt zeigt an, dass die mittlere Beurteilung der Lehrer über die 8 Kriterien hinweg in der Bedingung mit SimUlme besser ausfiel als beim Vergleichsunterricht. Dieses marginal signifikante Ergebnis ist durchaus bedeutsam, da die Teststärke der durchgeführten ANOVA aufgrund der geringen Fallzahl klein war. 3d.) Eindrücke, Erfahrungen und Meinungen der Lehrkräfte Bei den Lehrkräften und dem Informatikbeauftragten wurde Interesse geweckt für das Thema und für weitere (Internet-)Experimente mit der Hochschule. Der Einsatz des Internets für das SimUlme Spiel konnte alles in allem als reibungslos bezeichnet werden. Der zeitliche Mehraufwand für den Informatikbeauftragten der KSS beschränkte sich auf lediglich etwa eine halbe Stunde. 2-6 “Computerabstürze” während dem experimentellen Unterricht mit SimUlme waren allerdings die Regel, was auf die mit fünfeinhalb Jahren schon recht alten Computergeräte zurückzuführen ist. Vor der Anwendung des Spiels im Unterricht an einer Schule sollte daher die Leistungsfähigkeit des Computerpools in Bezug auf SimUlme überprüft werden. SimUlme unterstützter Unterricht und ein guter, vom Lehrer gestalteter Unterricht, werden von den Lehrern als gleichwertig eingestuft. Es wurde deshalb von den Lehrern gewünscht, dass das Simulme Spiel langfristig im Internet abrufbar bleibt. Die Lehrkräfte beobachteten während des Experimentes aber auch, dass die Partner- oder Gruppenarbeiten im Vergleichsunterricht zu lebhaften Diskussionen unter den Jugendlichen führten, im Gegensatz zum individualisierenden Computerunterricht mit SimUlme in der Experimentalbedingung. Aufgrund der begrenzten Zeit musste in der Vergleichsbedingung die Lehrkraft dann auch die Diskussionen abbrechen, während für die SimUlmeDurchführung in der Experimentalbedingung ausreichende Zeit bestand. Des weiteren wurde die Puzzle-Technik von den Lehrern als positiv bewertet. Diese garantiert eine hohe Effektstärke gemäss Frei et al. (1990). Bei den Lehrkräften entstand ausserdem der Eindruck, dass die Erklärungen in SimUlme von den SchülerInnen zu selten genutzt wurden und die Schüler deshalb möglicherweise nicht tief genug in die Materie eindrangen. In dieser Hinsicht regten sie an, ein Ursache-Wirkungs Netz dem SimUlme Spiel hinzuzufügen, in dem die einzelnen Systemvariablen gewichtet dargestellt werden. Auf diese Weise könnten die SchülerInnen leichter ersehen, welches Verhalten ihr Ergebnis geprägt hat und in welchem Ausmass. 35 D. Ergänzende Ergebnisse in Bezug auf Alter und Geschlecht Bei den verhaltensbezogenen und auf Werte bezogenen Fragen liessen die Antworten der Frauen generell ein stärker ausgeprägtes Umweltbewusstsein erkennen als die Antworten der Männer (p <. 01). Diese Aussage bezieht sich auf den Gesamtmittelwert über alle 9 Fragen der beiden Fragebogenversionen und die Messungen zu Beginn und am Ende des Unterrichts. Für die Kovariate Alter ergab sich hier ebenfalls ein signifikanter Zusammenhang in Richtung auf umweltbewusstere Antworten bei älteren Schülern. Die Analysen der einzelnen Fragen zeigten, dass Frauen insbesondere bei den Fragen bezüglich der Bevorzugung regionaler Produkte (MMänner = 3.45 vs. MFrauen = 3.76, p < .01), der Bevorzugung von Gemüse aus biologisch orientierter Produktion (MMänner = 3.40 vs. MFrauen = 3.74, p = .001) und bezüglich der Bedeutsamkeit von Tierschutz und dem Wohlergehen von Tieren (MMänner = 4.03 vs. MFrauen = 4.41, p <.001) etwas höhere Einschätzungen trafen als die Männer. Das Alter der SchülerInnen hatte vor allem einen positiven Einfluss auf die Höhe der Einschätzungen bei den Fragen bezüglich der Bevorzugung von Tierprodukten aus biologisch orientierter Produktion (p <.01), bezüglich der Bevorzugung von Gemüse aus biologisch orientierter Produktion (p = .001) und bezüglich der Beteiligung am Recycling von Abfällen (p < .01). Bezüglich der Wissensfragen ergaben sich keine Hinweise auf Geschlechterunterschiede, auch das Alter der SchülerInnen hatte hier keinen bedeutsamen Einfluss. Hierzu ist zu bemerken, dass die Altersschwankungen in den untersuchten Klassen nicht sehr gross waren. Das mittlere Alter der SchülerInnen war MAlter = 17.6 Jahre, die Standardabweichung betrug lediglich s = 1.3 Jahre; über 90% der SchülerInnen waren im Altersbereich von 16 - 19 Jahren. Innerhalb dieses kleinen Schwankungsbereichs überrascht es nicht, dass sich aus den Ergebnissen keine Hinweise auf eine alterspezifische Wirksamkeit oder Eignung von SimUlme ergaben. Es ergaben sich aus der vorliegenden Untersuchung ebenfalls keine Belege für eine unterschiedliche Ansprechbarkeit von Schülern vs. Schülerinnen auf Unterricht mit SimUlme oder hinsichtlich Umweltunterricht generell. Diskussion Die SchülerInnen und auch die Lehrer bewerteten den Umweltunterricht in beiden Unterrichtsbedingungen hinsichtlich aller erhobenen Aspekte als positiv. Dies ist ein wichtiges Ergebnis, da es die Durchführbarkeit von SimUlme im Internet-gestützten Unterricht belegt. Es zeigt, das SimUlme als ein innovatives Lehr/Lernmittel für Umweltunterricht mit SchülerInnen in der Altersspanne zwischen 16 und 19 Jahren gut akzeptiert wurde. Zur Anwendung von SimUlme mit jüngeren Altersklassen liegen keine Ergebnisse vor. Jüngere SchülerInnen könnten möglicherweise Probleme beim Erfassen der systemischen Betrachtung von ökonomisch-ökologischen Zusammenhängen in SimUlme 36 haben. Ein weiteres Problem für die Anwendung von SimUlme bei jüngeren SchülerInnen könnte sein, dass diese Jugendlichen in noch geringerem Masse als die älteren selbst für ihre Lebensmitteleinkäufe verantwortlich sind. Ein Wissenszugewinn im Hinblick auf die formulierten Lernziele war in beiden Unterrichtsmodi nachweisbar. Dies zeigt, dass durch den Umweltunterricht ein Zuwachs an Umweltwissen erreicht wurde, was zugleich eine Veränderung des Verhaltens der SchülerInnen in Richtung auf pro-ökologisches Verhalten fördern kann (Fietkau & Kessel, 1981). Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass für die SchülerInnen kein Leistungsdruck zur Erreichung der Lernziele bestand. In Bezug auf das Dispositionsziel "Einstellungsveränderung in pro-ökologische Richtung" waren die beiden Unterrichtsbedingungen der Tendenz nach erfolgreich. Hier war der positive Einfluss im Ernährungsbereich, der im Unterricht ja direkt thematisiert wurde, am grössten. In diesen Verhaltensbereichen erreichte der Unterricht mit SimUlme signifikante Verbesserungen der Einstellungen und Wirksamkeitserwartungen in Bezug auf proökologisches Verhalten. Eine Übertragung dieser positiven Effekte auf andere Verhaltensbereiche, wie z.B. das Recycling von Abfällen, oder auf Umweltverhalten generell fand jedoch auch im Unterricht mit SimUlme kaum statt. Mögliche Verhaltensänderungen der SchülerInnen, als Folge des Unterrichts, wurden in der Studie nicht erhoben. Prognosen hierfür müssen vor dem Hintergrund des vorliegenden psychologischen Wissens über den häufig geringen Zusammenhang zwischen Umwelteinstellungen und Umweltverhalten vorsichtig ausfallen (z.B. Diekmann & Preisendörfer, 1992). Die gleichzeitige Verbesserung von Umweltwissen und Umwelteinstellungen in der Unterrichtsbedingung mit SimUlme deutet allerdings auf eine moderate ökologische Verbesserung des künftigen Ernährungsverhaltens der SchülerInnen hin. Das qualitative, subjektive Feedback von einigen Schülerinnen deutet ebenfalls in diese Richtung. SimUlme wird auf absehbare Zeit im Internet unter der in diesem Working Paper angegebenen Adresse zur Verfügung stehen. Dies entspricht auch dem Wunsch der Lehrer. Zusätzliche Informationen zur Durchführung von Umweltunterricht und mit SimUlme und entsprechende Arbeitsmaterialien stehen unter der Webadresse http://andros.ethz.ch/ks/Info_ks.asp zur Verfügung. Dort ist auch dieses Working Paper zugänglich. SchülerInnen wie Lehrkräfte einschliesslich des Informatikbeauftragten bekundeten darüber hinaus Interesse für weitere (Internet-)Experimente mit der ETH Zürich. Durch SimUlme wurden neuste Ökobilanzergebnisse zur Lebensmittelproduktion auf leicht verständliche Art an SchülerInnen vermittelt. So wurde mit SimUlme eine wirksame Art gefunden, zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu kommunizieren. Abschliessend soll allerdings auch erwähnt werden, dass Umweltbildung nicht ausschliesslich am Computerbildschirm erfolgen sollte, sondern komplementär auch naturnah durchgeführt werden sollte, um nachhaltige positive Effekte zu erreichen. 37 Dank An dieser Stelle möchten wir allen Mitwirkenden am SimUlme-Unterrichtsexperiment recht herzlich danken, ohne deren Offenheit und Engagement eine derartige Zusammenarbeit von Mittelschule und Wissenschaft nicht möglich gewesen wäre. Insbesondere sei hier die Schulleitung der Kantonsschule Sargans (KSS) erwähnt, die spontan in die Durchführung eines solchen Testlaufs an ihrer Schule einwilligte. Namentlich dem Prorektor Hans Conrad sei für die umsichtige und speditive Organisation gedankt, die es ermöglichte, die unumgänglichen Zimmer-, Klassen- und Lehrerverschiebungen ohne Stundenplanänderung zu realisieren. Wesentlich zum guten Gelingen trugen die direkt am Experiment beteiligten Fachlehrkräfte der KSS, Stefan Castelberg, Hans Conrad, Thomas Flüeler, Jens Listemann und Stefan Hesske bei, die sich trotz ihres ausgelasteten Schulalltags mit viel Interesse in die SimUlmeThematik einarbeiteten und engagiert mit ihren Klassen den Unterricht nach unseren Richtlinien durchführten. Hier gebührt auch ein besonderer Dank Joseph Vogel, dem Informatikbeauftragten der KSS, für seine sehr tatkräftige und entgegenkommende Unterstützung beim Computereinsatz in den Expermientierklassen. Vom EDV-Team der ETH Professur UNS unterstützte Mikael Feriencik das Experiment. Herrn cand. Dipl. Inf. Jo Monsen sei an dieser Stelle für die Programmierung des SimUlme Spiels gedankt und Frau cand. Dipl. Psych. Stella Hug für Ihre Mithilfe bei der Datenauswertung. Gedankt sei auch nicht zuletzt den 12 Schulklassen, die sich willig und interessiert, und wohl auch ein wenig neugierig, auf diesen besonderen Unterricht mit Beteiligung der ETH einliessen. Dem Schweizer Nationalfonds zur Förderung der Forschung (SNF) danken wir für die finanzielle Trägerschaft der Entwicklung des SimUlme Spiels und zur Durchführung der vorliegenden Forschungsarbeit. Diese Arbeit wurde im Rahmen des Teilprojekts VIII "Lebensstile, Konsummuster und Ökologische Folgen" des Integrierten Projekts Gesellschaft (IPG) des Schwerpunktprogramms Umwelt (SPPU) des SNF durchgeführt. 38 Literaturverzeichnis Ajzen, I. (1974). Attitudinal vs. normative messages: An investigation of the differential effects of persuasive communications on behavior. Sociometry, 34(2), 263-280. Ajzen, I. (1989). Attitude structure and behavior. In A. R. Pratkanis & S. J. Breckler (Eds.). Attitude structure and function. The third Ohio State University volume on attitudes and persuasion. 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Das Spiel besteht aus 6 Durchgängen Trage das Ergebnis von jedem Durchgang in das Protokollblatt ein! Durchgang Zielsetzung: 1. realistisch einkaufen bzw. essen 2. minimale Umweltbelastung 3. maximale Umweltbelastung 4. minimale Arbeitslosigkeit 5. optimale artgerechte Tierhaltung 6. freie Zielsetzung 43 Anhang 2: Schätzblatt zur Beurteilung von Umweltbelastungen Umweltbelastungen durch Lebensmittel: Produktion, Transport zum Verkaufsplatz und Verpackung Aufgabe: Wie stark belasten untenstehende wirtschaftliche Aktivitäten deiner Meinung nach die Umwelt? Trage jeweils eine Beurteilung von sehr gering, gering, mittel, stark und sehr stark ein! wirtschaftliche Aktivität (Art) Spezifizierung Umweltbelastung (Ausprägung) Sehr stark - mittel - sehr gering Transport von Gemüse und Fleisch innerhalb Region O O O O O innerhalb Schweiz O O O O O innerhalb Europas O O O O O ausserhalb Europas - Flugtransport O O O O O ausserhalb Europas (z.B. Schiff) O O O O O Papier O O O O O Plastikfolie O O O O O Plastikdose O O O O O Karton O O O O O Metall (z.B. Konservendose) O O O O O Glas (z.B. Eingemachtes) O O O O O Papier O O O O O Plastikfolie O O O O O Plastikvakuumverpackung O O O O O Plastikdose O O O O O Styropor O O O O O Karton O O O O O Metall (z.B. Konservendose) O O O O O Glas (z.B. Eingemachtes) O O O O O Gewächshaus O O O O O Freiland O O O O O Bio-Produktion O O O O O Fleisch, herkömmlich O O O O O Bio -Fleisch O O O O O Verpackung von Gemüse Verpackung von Fleisch Gemüseproduktion Fleischproduktion (Schwein, Rind, Geflügel, etc.) 44 Anhang 3: Tabelle der Umweltbelastungsstärken von wirtschaftlichen Aktivitäten Umweltbelastung durch Produktion, Transport zum Verkaufsplatz und Verpackung von Lebensmitteln (pro kg) (G = Gemüse; F = Fleisch) Tätigkeit/ Merkmal Ausprägung Eco - Indicator -Punkte (Umweltbelastung) pro kg Transport (F+G) Region 2.8 Schweiz Europa 6.4 14.0 Ausserhalb Europas, Flugtransport Ausserhalb Europas, sonstig. 430.0 30.0 sehr gering gering stark mittel Verpackung (G) Papier-G Plastikfolie-G 1.2 0.5 Plastikdose-G Karton-G 2.6 1.3 Metall-G Glas-G 4.6 18.0 Papier-F 1.2 Plastikfolie-F Plastikvakuumverpackung-F 0.4 4.9 Plastikdose-F Styropor-F 3.1 3.6 Karton-F Metall-F 1.9 4.6 sehr gering gering Verpackung (F) sehr gering Glas-F 18.0 gering Gemüse Gewächshaus 75.0 mittel Gemüse Freiland Gemüse Bio 54.0 15.0 mittel gering 800.0 420.0 sehr stark stark Gemüseproduktion (G) Fleischproduktion (F) Fleisch gemischt Fleisch gemischt Bio 45 ETH-UNS Working Papers __UNS-Working Paper 1 Scholz, R.W. 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