TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mathematik P ROF. D R .D R . J ÜRGEN R ICHTER -G EBERT, VANESSA K RUMMECK , F RANK VALLENTIN Höhere Mathematik für Informatiker I (WS 2001/02) — Aufgabenblatt 10 (20.12.2001) — — Hausaufgaben — Aufgabe 59. Vollständige Induktion. Eine Primzahl ist eine ganze Zahl größer Eins, die nur durch Eins und durch sich selbst teilbar ist. Zeigen Sie mit vollständiger Induktion: Jede ganze Zahl größer als Eins läßt sich als Produkt von Primzahlen schreiben, d.h. für alle n ∈ N, n > 1 gilt die Aussage An : Es gibt ein r ∈ N und Primzahlen p1 , . . . , pr , so daß n = p1 · · · pr ist. Hinweis. Nehmen Sie im Induktionsschritt an, daß die Aussagen A2 , . . . , An gelten, um die Aussage An+1 zu folgern. Aufgabe 60. Permutationen. Gegeben sei die Permutation π mit π(1) = 3, π(2) = 4, π(3) = 2, π(4) = 5, π(5) = 1, bzw. in Stellenschreibweise 1 2 3 4 5 π= . 5 3 1 2 4 1.) Jede Permutation läßt sich als Komposition von Transpositionen schreiben. Wie viele Transpositionen werden mindenstens benötigt, um π als Komposition von Transpositionen zu schreiben. 2.) Jede Permutation läßt sich als Komposition von Transpositionen benachbarter Elemente schreiben. Geben Sie π als Komposition von Transpositionen benachbarter Elemente an. 3.) Wie viele Transpositionen werden mindestens benötigt, um π als Komposition von Transpositionen benachbarter Elemente zu schreiben. 4.)∗ Die Darstellung von π als Komposition von Transpositionen benachbarter Elemente ist nicht eindeutig. Geben Sie möglichst viele verschiedene Beispiele solcher Kompositionen an. Wie gehen Sie dabei vor? Aufgabe 61. Restklassengruppen und modulo-Rechnung. Betrachten Sie auf der Menge Z der ganzen Zahlen folgende Relation ∼: wobei 7Z = {. . . , −21, −14, −7, 0, 7, 14, 21, . . .}. a∼b ⇔ a − b ∈ 7Z, 1.) Zeigen Sie, dass diese Relation eine Äquivalenzrelation ist. Bestimmen Sie anschließend alle Äquivalenzklassen M = {[a] a ∈ Z} mit [a] = {b ∈ Z a ∼ b}. 2.) Die Menge M sollte Ihnen bekannt sein: Es ist M = Z/7Z. Wo finden sich die Begriffe Rechtsnebenklasse, Linksnebenklasse und Normalteiler in obiger Definition wieder? 3.) Auf M = Z/7Z ist die Addition [a] + [b] = [a + b] definiert. Zeigen Sie, dass (Z/7Z, +) eine Gruppe ist. 4.) Gegeben sei nun zusätzlich die Gruppe (Z7 = {0, 1, 2, . . . , 6}, ⊕7 ). Zeigen Sie, dass ϕ : Z7 → Z/7Z mit k 7→ [k] ein Gruppenisomorphismus ist. 5.) Auf der Quotientengruppe (Z/7Z, +) definieren wir nun zusätzlich eine Multiplikation: Zeigen Sie, dass (Z/7Z, +, ·) ein Körper ist. [a] · [b] := [a · b]. 6.)∗ Schreiben Sie ein effizientes Programm, das als Rechenoperationen ausschließlich +,*,/ verwendet, und bei Eingabe der Dezimalstellen (an , an−1 , . . . , a0 ) überprüft, ob die Zahl x = an 10n + · · · + a1 10 + a0 durch 7 teilbar ist. Aufgabe 62. Euklidischer Algorithmus. Berechnen Sie den größten gemeinsamen Teiler der Polynome und 14X 3 − 5X 2 − X ∈ Q[X]. Aufgabe 63. Radikale. Gegeben sei das Polynom p ∈ C[X] mit p(X) = X 6 + 8i. 14X 5 − 5X 4 − 15X 3 + 19X 2 + 10X + 1 ∈ Q[X] Bestimmen Sie sämtliche Nullstellen von p. Aufgabe 64. Ringe. Gegeben sei die Menge Z[i] = {a + bi|a, b ∈ Z} ⊆ C. 1.) Skizzieren Sie die Menge Z[i] in der Ebene der komplexen Zahlen. 2.) Zeigen Sie, daß Z[i] zusammen mit der Addition und Multiplikation der komplexen Zahlen ein Ring ist. 3.) Skizzieren Sie die Menge 2Z[i] = {2x|x ∈ Z[i]}. 4.) Zeigen Sie, daß (2Z[i], +) eine Untergruppe von (Z[i], +) ist. 5.) Wie viele Elemente hat die Quotientengruppe Z[i]/2Z[i]? 6.)∗ Für welche Zahl x ∈ Z[i] hat die Quotientengruppe Z[i]/xZ[i] genau zwei Elemente? 7.)∗∗ Welche Elementanzahlen sind generell möglich? Aufgabe 65. Basen von Untervektorräumen. Bestimmen Sie Basen von den folgenden Untervektorräumen UK des K 3 : 1 1 2 2 3 3 1.) K = R und UR = span 2 , 3 , 1 , 3 , 1 , 2. 3 2 3 1 2 1 2+i 6 1 [1] [1] [3] 2.) K = C und UC = span 1 , 2 , i . 3.) K = Z/7Z, UZ/7Z = span [2] , [1] , [0]. i 2i + 1 0 [3] [0] [6] Aufgabe 66. Interpolation. Ein reelles Polynom p ∈ R[X] vom Grad 3 ist von der Form p(X) = a3 X 3 + a2 X 2 + a1 X + a0 , mit a3 6= 0. 1.) Bestimmen Sie die Ableitung p0 (X). 2.) Bestimmen Sie ein Polynom p vom Grad 3, für das gilt p(0) = y0 = 1, p(1) = y1 = 2, p0 (0) = h0 = 1, p0 (1) = h1 = −1. 3.) Zeigen Sie, daß die Menge H = {q ∈ R[X]|Grad von q ≤ 3} ein Untervektorraum des Vektorraum R[X] ist. 4.) Die Standardbasis von H ist (1, X, X 2 , X 3 ) (Warum?). Überprüfen Sie, daß auch p0 (X) = (1 − X)2 (1 + 2X), p1 (X) = (3 − 2X)X 2 , p2 (X) = X(1 − X)2 , p3 (X) = −X 2 (1 − X) eine Basis von H ist. 5.) Was ist y0 p0 (X) + y1 p1 (X) + h0 p2 (X) + h1 p3 (X)? Aufgabe 67. Lineare Abbildungen. Es seien K ein Körper, V und W K-Vektorräume. Desweiteren sei f : V → W eine lineare Abbildung. Beweisen Sie, daß f genau dann injektiv ist, wenn Kern(f ) = {0} ist. Aufgabe 68. Matrizenrechnung. Es seien A, B, C ∈ R3×3 drei reelle (3 × 3)-Matrizen. Es gelte A · B = C. Ersetzen Sie in der folgenden Gleichung die Variablen durch Zahlen: 2 −3 c13 2 b12 1 a11 2 3 a21 1 3 · 0 b22 2 = 4 −3 c23 . 0 0 c33 0 b32 2 a31 −1 −2 Abgabe der Hausaufgaben: bis Mittwoch, 9.1.2002, spätestens 19:30 Uhr, in den Briefkästen bei S0320. ************************************************************************************************ *sing* We wish you a MERRY CHRISTMAS *sing* We wish you a MERRY CHRISTMAS *sing* *sing* We wish you a MERRY CHRISTMAS *sing* and a HAPPY NEW YEAR !!! *sing*