Synthese von Übergangsmetallkomplexen der 4. Nebengruppe zur Herstellung verschiedenartiger Polymere Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doctor rerum naturalis Dr. rer. nat. vorgelegt der Fakultät für Naturwissenschaften der Technischen Universität Chemnitz von Diplom Chemiker Eduard Meichel geboren am 01.01.1969 in Tokmak eingereicht am 15.06.2001 1. Gutachter Prof. Dr. Heinrich Lang 2. Gutachter Prof. Dr. Werner R. Thiel 3. Gutachter Prof. Dr. Ulrich Zenneck Tag der Verteidigung: 12.11.2001 http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2001/ Bibliographische Beschreibung und Referat Bibliographische Beschreibung und Referat Meichel, E. Synthese von Übergangsmetallkomplexen der 4. Nebengruppe zur Herstellung verschiedenartiger Polymere Technische Universität Chemnitz, Fakultät für Naturwissenschaften Dissertation, 2001, ca. 170 Seiten Die vorliegende Arbeit lässt sich thematisch in drei Bereiche gliedern. Der erste Teil handelt von der Synthese stark elektronenziehender Ligandensysteme und deren Umsetzung zu Metallocendichloriden. Es zeigt sich, dass die Umsetzung von pentafluorbenzolhaltigem Cyclopentadien, Inden oder Fluoren mit Silizium-Verbindungen nicht zu der gewünschten Reaktion zu Si-verbrücken Systemen führen, sondern, dass sich andersartige Si-F-Moleküle bilden. Zugängliche, unverbrückte Komplexe zeigen im besonderen eine geringe Stabilität im Vergleich zu ’nicht-C6F5-haltigen’ Metallocenen. Die Hauptthematik der Arbeit beschäftigt sich mit der Synthese von in 2-Position funktionalisierter sowie verbrückter Indene und deren Umsetzung zu Metallocenkomplexen. Hierbei interessiert vor allem der sterische Einfluss der am Ligandensystem sitzenden Gruppen. Die Darstellung der Inden-2-verbrückten Indene erstreckt sich über eine Bromaddition, thermodynamische Freisetzung von HBr, anschließender Brückenbildung mit Cyclopentadien- und tert. Grignard-Reaktion und Butylamineinheiten. Weiterer Bestandteil dieses Abschnitts ist die Umsetzung der synthetisierten Moleküle zu Metallocenverbindungen. Dabei werden auf diesem Wege Sandwich- bzw. HalbsandwichKomplexe in guter Ausbeute erhalten. Der dritte Bereich beschäftigt sich mit der Umsetzung von TiCl4 gegenüber unterschiedlichern Me3Si-substituierten Indenen. Durch Substitution eines Chloratoms durch eine Phenolatgruppe erhält man die Indenyldichlortitanphenolate. Stichworte: Metallocene, Metalle der 4.Nebengruppe, elektronenziehende Gruppen, Hexafluorbenzol, metallorganische Verbindungen, Inden-2-Brücke, verbrückende Liganden, Halbsandwich-Komplexe, sterische Hinderung, C- und Si-Brücken. Selbständigkeitserklärung Selbständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich an Eides statt, die vorliegende Arbeit selbständig und ohne unerlaubte Hilfsmittel durchgeführt zu haben. Zeitraum, Ort der Durchführung Die vorliegende Arbeit wurde in der Zeit von Januar 1997 bis September 1999 unter Leitung von Prof. Dr. Heinrich Lang am Lehrstuhl für Anorganische Chemie der Technischen Universität Chemnitz durchgeführt. Herrn Prof. Dr. Heinrich Lang Danke ich für die gewährte Freiheit bei der Bearbeitung des Themas, die anregenden Diskussionen und für die großzügige Unterstützung dieser Arbeit. Inhaltsverzeichnis Meinen Eltern und Geschwistern Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 1.1. Einleitung 1 Kenntnisstand 5 Theoretischer Teil A 12 Synthese von Ligandensystemen mit stark elektronenziehenden 12 Gruppen und deren Umsetzung zu Metallocendichloriden 1.1.1. Darstellung von Bis(pentafluorbenzo)-1,4-cyclopentadien 12 1.1.2. Darstellung von Inden-1-pentafluorobenzol 15 1.1.3. Darstellung von Fluoren-9-pentafluorbenzol 17 1.1.4. Darstellung von Inden-1,3-di(pentafluorbezol) 18 1.1.5. Umsetzung von Trimethylsilylcyclopentadien mit Hexafluorbenzol und Inden-1- 19 pentafluorbenzol mit Chlorsilanen; Darstellung Me2Si-verbrückter Ligandeneinheiten 1.1.6. Umsetzung von Dicyclopentadiendimethylmethan mit Hexafluorobenzol 21 1.1.7. Darstellung von [C9H6-1-C6F5]2ZrCl2 23 1.1.8. Darstellung von [C9H6-1-C6F5]2TiCl2 24 1.1.9. Darstellung von [(5-C5H4C6F5)(5-C5H5)]TiCl3 25 Theoretischer Teil B 26 1.2. Synthese von Inden-2-substituierten Liganden 26 1.2.1. Darstellung von 4,7-Dimethylinden 27 1.2.2. Darstellung von 4,7-Methyphenylinden 30 1.2.3. Darstellung 4,7-Diphenylinden und 4,5,7-Triphenylinden 31 1.2.4. Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-dimethylindan 34 1.2.5. Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-Methyphenylindan 36 1.2.6. Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-Diphenylindan und 37 1,2-Dibrom-4,5,7-triphenylindan 1.2.7. Darstellung von 1,2-Dibrom-1,3-Dimethylindan 38 1.2.8. Darstellung von 2-Brominden 39 1.2.9. Darstellung von 2-Brom-4,7-dimethylinden 40 1.2.10. Darstellung von 2-Brom-4,7-Methyphenylinden 42 1.2.11. Darstellung von 2-Brom-4,7-diphenylinden und 43 2-Brom-4,5,7-triphenylinden 1.2.12. Synthese von 2-Brom-1,3-dimethylinden 46 Inhaltsverzeichnis 1.2.13. Synthese von 2-Brom-1,3-diphenylinden 47 1.2.14. Synthese von Indenyl-2-dimethylchlorsilan 49 1.2.15. Darstellung von 4,7-dimethylindenyl-2-dimethylchlorsilan 50 1.2.16. Darstellung von 4,7-Methyphenyllindenyl-2-dimethylchlorsilan 51 1.2.17. Umsetzung von 2-Brom-4,7-diphenylindenyl mit Magnesium und Me2SiCl2 52 1.2.18. Darstellung von 1,3-Dimethylindenyl-2-dimethylchlorsilan 52 1.2.19. Darstellung von 1,3-Diphenylindenyl-2-dimethylchlorsilan 53 1.2.20. Darstellung von Cyclopentadien-inden-2-dimethylsilan 55 1.2.21. Darstellung von Cyclopentadien-4,7-dimethylindenyl-2-dimethylsilan 56 1.2.22. Darstellung von Cyclopentadien-4,7-methylphenylindenyl-2-dimethylsilan 57 1.2.23. Darstellung von Cyclopentadien-1,3-dimethylindenyl-2-dimethylsilan 58 1.2.24. Darstellung von Cyclopentadien-1,3-diphenylindenyl-2-dimethylsilan 59 1.2.25. Darstellung von Fluoren-indenyl-2-dimethylsilan 60 1.2.26. Darstellung von 4,7-Dimethylindenyl-2-dimethylsilyl-tert.butylamin 62 1.2.27. Darstellung von (4,7-Me2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 67 1.2.28. Darstellung von (4-Me-7-Ph-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 70 1.2.29. Darstellung von (1,3-Me2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 71 1.2.30. Darstellung von (1,3-Ph2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 72 1.2.31. Darstellung von (4,7-Me2-C9H4-2-SiMe2-NtC4H9)ZrCl2 75 1.2.32. Darstellung von (4,7-Me2–2-C9H4-SiMe2-NtC4H9)TiCl2 76 1.3. Synthese von trimethylsilylsubstituierten Indenen, deren Umsetzung 77 zu Metallocentrichlorid-Komplexen sowie deren Reaktionsverhalten gegenüber Phenolaten 1.3.1. Darstellung von 1-Trimethylsilylinden 78 1.3.2. Darstellung von Bis(trimethylsilyl)inden 78 1.3.3. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-dimethylinden 79 1.3.4. Darstellung von Bis(trimethylsilyl)-4,7-dimethylinden 80 1.3.5. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-methylphenylinden 81 1.3.6. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-diphenylinden 82 1.3.7. Darstellung von (4,7-Me2-C9H5)TiCl3 83 1.3.8. Darstellung von (4,7-MePh-C9H5)TiCl3 84 1.3.9. Darstellung von (4,7-Ph2-C9H5)TiCl3 84 1.3.10. Darstellung von (1-SiMe3-C9H4)TiCl3 85 1.3.11. Darstellung von (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)TiCl3 86 1.3.12. Darstellung von (4,7-Me2-C9H6)TiCl2(OC6H5) 88 Inhaltsverzeichnis 1.3.13. Darstellung von (4,7-Me2-C9H6)TiCl2[OC6H3-2,6-(CH3)2] 89 1.3.14. Darstellung von (4,7-Me2-C9H6)TiCl2[OC6H3-2,6-(iC3H7)2] 89 1.3.15. Darstellung von (4,7-Me2-C9H5)TiCl2[OC6H2-2,6-(tC4H9)2-4-CH3] 90 1.3.16. Darstellung von (1-SiMe3-C9H6)TiCl2OPh 91 1.3.17. Darstellung von (1-SiMe3-C9H6)TiCl2[OC6H3-2,6-(iC3H7)2] 92 1.3.18. Darstellung von (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)TiCl2(OPh) 93 1.3.19. Darstellung von (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)TiCl2[OC6H3-2,6-(CH3)2] 94 1.3.20. Darstellung von (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)TiCl2[OC6H3-2,6-(iC3H7)2] 95 1.3.21. Elektrochemische Untersuchungen der Komplexe 49, 52, 53, 54 und 57 96 Zusammenfassung 99 Darstellung von Ligandensystemen mit stark elektronenziehenden Gruppen und 99 deren Umsetzung zu Metallocendichloriden Darstellung von in 2-Position funktionalisierter sowie verbrückter Indene und 102 deren Umsetzung zu Metallocenkomplexen Synthese von trimethylsilylsubstituierten Indenen, deren Umsetzung zu 105 Metallocentrichloriden sowie deren Reaktionsverhalten gegenüber Phenolaten 1.4. Experimenteller Teil 107 1.4.1. Arbeitstechniken und verwendete Geräte 107 1.4.2. Ausgangsverbindungen 110 Synthesevorschriften 111 1.4.3. Darstellung von Ligandensystemen mit stark elektronenziehenden Gruppen 111 1.4.4. Synthese von Metallocendichloriden die stark elektronenziehende Substituenten 115 aufweisen 1.4.5. Darstellung von Indensystemen, die in 4,7- und/ oder 118 2-Stellung substituiert sind 1.4.6. Synthese von Metallocendichlorid-Komplexen mit in 2-Stellung 136 Indenverbrückten Ligandensystemen 1.4.7. Synthese von trimethylsilylsubstituierten Indenligandensystemen 140 1.4.8. Synthese von Metallocentrichlorid-Komplexen und deren Umsetzung mit sterisch 143 anspruchsvollen Phenolat-Einheiten Literaturverzeichnis 152 Dank 161 Thesen, Lebenslauf, Publikationen 162 Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis THF Tetrahydrofuran (C4H8O) Et2O Diethylether (C4H10O) PE Petrolether Siedebereich (50 - 80 °C) Cp Cyclopentadienyl (5-C5H5) Ind Indenyl (3-C9H8) Flu Fluorenyl (1-C13H10) Me Methyl (CH3) Ph Phenyl (C6H5) Ar Aromat Hal Halogenid NMR s Singulett d Dublett t Triplett pt Pseudo-Triplett m Multiplett J Kopplungskonstante [Hz] IR Wellenzahl [cm-1] w schwach m mittel s stark vs sehr stark Inhaltsverzeichnis Analytik ber. Berechneter Wert gef. Gefundener Wert Zers. Zersetzung Einleitung Einleitung Der Einfluß der Homogenkatalyse auf die Technologie industrieller Prozesse ist in den letzten Jahren im selben Maße gewachsen, wie sich die metallorganische Chemie als Wissenschaft etabliert hat. Neue Erkenntnisse über Struktur und Reaktivität von metallorganischen Verbindungen führten zur Entwicklung neuer katalytischer Prozesse in der Industrie oder ermöglichten es, bereits bestehende katalytische Verfahren zu verbessern. Ein eindrucksvolles Beispiel ist der Ersatz von Cobalt durch Rhodium in einigen Prozessen, die industriell auf eine andere Weise nur schwer durchgeführt werden können, wie die Carbonylierung von Methanol und die Hydroformylierung[1]. Die Wiedergewinnung des wertvollen Edelmetalls war damals (1964 - 1976) ein wesentlicher Kritikpunkt bei der Bewertung dieses neuen Verfahrens. Heute hängt die Wirtschaftlichkeit eines neuen Prozesses eher vom Preis eines mehr oder weniger ausgefeilten Liganden ab, während die Kosten für das Metall vergleichsweise wenig ins Gewicht fallen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich Homogenkatalyse und metallorganische Synthesechemie gegenseitig befruchtet. Obwohl viele große Entdeckungen nicht zuletzt durch glückliche Zufälle („serendipity“)[2] und das Glück des Tüchtigen zustande kamen, wie Karl Zieglers „Metallorganische Mischkatalysatoren“[3], so gründet sich die Mehrheit der homogenkatalytischen Anwendungen doch auf hartnäckige Entwicklungsarbeit in Laboratorien und Versuchanlagen, begleitet und unterstützt durch das ständig wachsende akademische Interesse und Wissen in der metallorganischen Chemie[4, 5, 6]. Dennoch wird die Industrielandschaft immer noch von der Heterogenkatalyse dominiert. (ca. 65% aller bekannten katalytischen Prozesse werden heterogenkatalytisch geführt)[7]. Anscheinend ist diese die wirtschaftliche Arbeitsmethode. Also wozu ist die metallorganische Katalyse gut? Hierzu kann man die Stärken und Schwächen von Homogen- und Heterogenkatalyse gegenüberstellen. Hierbei wird sehr schnell deutlich, dass der unübertreffliche Vorteil der metallorganischen Katalysatoren in ihrem eindeutig definiertem molekularem Aufbau und ihrer hohen Strukturvariabilität liegt. Dieses Prinzip ermöglicht die Entwicklung maßgeschneiderter Katalysatoren. 1 Einleitung Tabelle 1. Vor- und Nachteile der Homogen- und der Heterogenkatalyse Homogenkatalyse Heterogenkatalyse Aktivität (rel. Zum Metallgehalt) Hoch Unterschiedlich Selektivität Hoch Unterschiedlich Reaktionsbedingungen Mild Aggresiv Unterschiedlich Groß Gering Hoch Keine Immer vorhanden Aufwendig und teuer Nicht notwendig Möglich Nicht möglich Katalysatorstandzeit Empfindlichkeit gegenüber Katalysatorgiften Diffussionsprobleme Katalysatorrückführung Variation der sterischen und elektronischen Eigenschaften Verglichen mit klassischen, geträgerten Heterogenkatalysatoren liegen die Nachteile der Homogenkatalysatoren in ihrer geringen thermischen Stabilität (fast durchweg <200°C) und der schwierigeren Abtrennung des Katalysators vom Produkt. Trotz dieser Vorteile in der Anwendung von Heterogenkatalysatoren bieten die Homogenkatalysatoren die Chance, die Mechanismen der mikroskopisch ablaufenden Prozesse (Katalysecyclen) viel besser verstehen zu lernen. Und dies ist die Vorraussetzung, um sterische und elektronische Eigenschaften dieser molekular definierten Systeme zu beeinflussen. Oftmals kann man Homogenkatalysatoren Schritt für Schritt auf eine bestimmte Problemlösung hin optimieren. Dies ist zweifellos der entscheidende Vorteil gegenüber der Heterogenkatalyse, weshalb jene auch als eine „schwarze Kunst“ [8] denunziert wurde (was natürlich einen heftigen Disput entfachte). In den letzten Jahren ist ein deutlicher Wandel in der Zielsetzung der Kunsstofforschung zu beobachten. Im Gegensatz zu den 70iger und 80iger Jahren konzentriert sich die Forschung heute wieder verstärkt auf die großen Kunstoffklassen, wobei nicht die Vielfalt der 2 Einleitung Monomere, sondern die Vielfalt der Produkteigenschaften durch neuartige Kombination der bekannten Bausteine im Mittelpunkt stehen. Hier etablieren sich die Metallocene gegenwärtig als eine neue Generation von Katalysatoren für die (Co)Polymerisation von -Olefinen, die es ermöglichen, neuartige Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu erzeugen[9]. Sie zeichnen sich durch einheitliche katalytische Zentren („single-site“ Katalysatoren), hohe Polymerisationsaktivität sowie durch die Möglichkeit der Molmasse und Molmassenverteilung, Stereochemie und Comonomereinbau aus[10]. Mit Metallocenkatalysatoren hergestellte Polyolefine weisen bedingt durch die einheitliche Art der aktiven Zentren eine sehr enge Molekulargewichtsverteilung auf. Die Entwicklung der stereospezifischen Polymerisation von Olefinen nahm seit ihrer Entdeckung einen rasanten Aufschwung. Im Jahre 1954 erhielt G. Natta mit dem zuvor von Ziegler entdeckten Katalysatorsystem TiCl4/AlR3 bei der Polymerisation von Propen ein Gemisch aus ataktischem und isotaktischem Polypropylen. 1970 wurde bei Fa. Solvay (Brüssel) mit AlEt2Cl aktiviertem donormodifizierten TiCl3-Systemen die zweite Katalysatorgeneration entwickelt[11]. Damit war eine Verbesserung der Aktivität und eine höhere Stereoregularität erreicht. Entscheidend für die Entwicklung der modernen stereospezifischen, heterogenen Katalysatorgeneration war das Trägern der Titanverbindungen auf wasserfreien Magnesiumsalzen und ihre Modifizierung mit Lewis-Basen[12]. Diese, als dritte Katalysatorgeneration bezeichneten Trägerkatalysatoren, produzierten Polyethylen und Polypropylen in sehr hohen Ausbeuten und sehr hoher Stereospezifität und erlaubten darüber hinaus erstmalig die Polymerisation in flüssigem Propen. Ziegler-Natta-Katalysatoren der vierten Generation ermöglichen zusätzlich eine Kontrolle der Polymermorphologie (kugelförmige Polymerpartikel, die durch Abdampfen des Monomeren leicht abgetrennt werden können). Die ersten homogenen Katalysatoren wie z. B. Bis(cyclopentadienyl)titandibromid wurden von Wilkinson und Birmingham[13] Mitte der 50iger Jahre beschrieben. Die Aktivität war noch sehr gering und die Polymerisation war noch auf Ethen beschränkt. Die Katalysatoren gestatteten jedoch, den Mechanismus der Polymerisation zu studieren. Ein entscheidender Fortschritt bei der Entwicklung der modernen Metallocene war die Entdeckung, dass Spuren von Wasser, welches lange Zeit als wirkungsvolles Katalysatorgift galt, aluminiumalkylierte Metallocen-Katalysatoren in hochaktive Systeme umwandeln konnte[14]. Kaminsky und Sinn entwickelten das durch partielle Hydrolyse von Trimethylaluminium entstehende Methylaluminoxan (MAO) als effektiven Cokatalysator für Metallocene[15]. Mit diesem 3 Einleitung System gelang beiden Ende der 70iger Jahre erstmals auch die Polymerisation von Propen. Das erhaltene Polypropylen wies eine ideal ataktische Struktur auf, was mit anderen Katalysatoren bis dahin nicht zu erreichen war. Ausgehend von Ethylen-verbrückten Liganden erhielt Brintzinger Anfang der 80iger Jahre chirale, konformativ fixierte ansa-MetallocenKomplexe[16]. Sie ermöglichten erstmals die stereospezifische Olefinpolymerisation. Diese Entdeckung war der Ausgangpunkt für eine stürmische Weiterentwicklung dieser neuartigen Klasse von Katalysatoren, mit denen es gelang, die Eigenschaften von Polyolefinen gezielt zu variieren und völlig neue Kunststoffe „maßzuschneidern“. Das zentrale Ziel der vorliegenden Arbeit besteht zum einen in der Synthese und Untersuchung von Metallocen-Katalysatoren mit elektronenziehenden Substituenten, welche durch die elektronenziehende Wirkung die Aktivität des aktiven Zentrums erhöhen sollen. Zum zweiten besteht das Ziel darin, verschiedenartig substituierte ansa-Metallocene mit Dimethylsilylbrücken zu synthetisieren. Die Substituenten dirigieren durch die Belegung der Pinot’schen Quadrate[17] die Stereochemie der Polymerisation. Als weitere Herausforderung während der praktischen Arbeit hat sich Synthese von Indenylhalbsandwich-Katalysatoren herauskristallisiert, wobei ein Chloratom zusätzlich durch Phenolatgruppen ersetzt wird. 4 Kenntnisstand Kenntnisstand Die Stereoselektivität und Aktivität der in der Polymerisation von -Olefinen eingesetzen Katalysatoren auf der Basis vom Metallocenen und das Molekulargewicht des Polymers sind abhängig von sterischen und elektronischen Effekten des Ligandensystems, d.h. von der Position und Größe der am Gerüst sitzenden Substituenten[18]. Untersuchungen über die Auswirkungen elektronischer Verhältnisse an Metallocenkatalysatoren wurden nur selten durchgeführt[19]. Immer noch unbefriedigend ist das Wissen über den maßgeblichen Reaktionsmechanismus[20]. Von Cosses wurde ein Model des Polymerkettenwachstums durch cis-Insertion von -Olefinen in eine Ti-C-Bindung an der Oberfläche von kristallinem Titantrichlorid vorgeschlagen[21]. Kurz darauf wurden auch Modelle entwickelt, die die Induktion des stereoregulären Kettenwachstums durch die chirale Umgebung des Katalysatorzentrums adäquat beschreiben[22]. Dennoch bleiben hinsichtlich der Beziehung zwischen den Eigenschaften eines bestimmten Katalysators und der Koordinationsgeometrie seiner Reaktionszentren viele Fragen offen; hauptsächlich aufgrund der Uneinheitlichkeit der aktiven Zentren und des schwierigen experimentellen Zugangs. Mülhaupt und Pino fassten diesen Mangel an Möglichkeiten folgendermaßen zusammen: „Bisher existiert kein direkter Beweis für die vorgeschlagenen Strukturen, die meisten sind das Ergebnis von Spekulationen oder wurden aus indirekten experimentellen Hinweisen abgeleitet.“[23] Hier nährten jedoch Hoffnungen, dass homogene Katalysatoren eine genauere Beobachtung der stereoselektiven Olefinpolymerisation und damit auch den Mechanismus des Kettenwachstums ermögliche könnten[24]. Als Modellsysteme besonders geeignet erschienen Alkylaluminium-aktivierte Metallocenkomplexe der IV. Nebengruppe. Im Jahre 1957 wurde von Breslow und Newburg, sowie von Natta und Pino in diversen Publikationen und auch Patenten berichtet, dass homogene Reaktionsmischungen von gelöstem Dicyclopentadienyltitandichlorid (Cp2TiCl2) und Diethylaluminiumchlorid (Et2AlCl) die Bildung von Polyethylen (PE) unter den Bedingungen der heterogenen Ziegler-Katalyse katalysieren können[25]. Reaktionszwischenprodukte Nachfolgende und Untersuchungen Mechanismen der hatten zum Homogenkatalysatoren Ziel zu identifizieren.[26] Einige erzielte Ergebnisse sind besonders bemerkenswert, wie z.B. die Bildung von Alkyltitanocen-Komplexen Cp2TiRCl (R = Et oder Me) durch den Austausch von Liganden mit dem Cokatalysator, oder die Polarisierung der Cp2Ti-Cl-Bindung durch Lewis-saure Aluminiumzentren in Addukten des Typs [Cp2Ti(R)-Cl][AlRCl2][27]. Aber auch 5 Kenntnisstand die Insertion des Olefins in die Cp2Ti-R-Bindung dieser elektronendefizienten Spezies waren aus spektroskopischen, kinetischen und Isotopenmarkierungs-Untersuchungen abgeleitet worden. Doch wie sieht die reaktive Spezies selbst aus? 1986 konnten Jordan und Mitarbeiter Tetraphenylborsalze reaktiver Kationen wie [Cp2Zr(CH3)xTHF]+ und [Cp2Zr(CH2Ph)xTHF]+ isolieren und zeigen, dass diese Spezies Ethen polymerisieren, ohne dass ein Aktivator zugesetzt werden muss[28]. Während des Wachstums alterniert offenbar jede Metal-PolymerSpezies zwischen einem ‚ruhendem’ Zustand und einem Zustand, in dem sie wächst[29, 30]. Dieses Modell des „intermittierenden Wachstums“ wurde von Fink[29], Eisch[30] und ihren Mitarbeitern aufgrund kinetischer und Reaktivitätsstudien ausgearbeitet: Gekoppelte Gleichgewichte lassen aus Alkylmetallocen- und Alkylaluminium-halogeniden zunächst Lewis-Säure-Base-Addukte (die Kontaktionenpaaren entsprechen) und danach getrennte Ionenpaare entstehen. In diesen dynamischen Gleichgewichten scheint nur das Kation des getrennten Ionenpaars fähig zu sein, mit einem Olefin in Wechselwirkung zu treten Olefinkomplexe des Typs [Cp2MR(Olefin)]+ (M = Ti, Zr) sind aber bisher weder spektroskopisch noch kinetisch nachgewiesen worden.[31] Es ist daher zweifelhaft, ob sie als Zwischenprodukte der Einschiebungsreaktion bezeichnet werden sollen. Die in diesen Gleichgewichten dominierenden Kontaktionenpaare könne als „ruhend“ (dormant) bezeichnet werden[32] (die ruhenden Spezies können jedoch in Bezug auf Kettenabbruch- oder Desaktivierungsreaktionen durchaus reaktiv sein. Reagentien wie 131 I2, 14 CO oder CH3O3T, die dazu genutzt werden, die Zahl der aktiven Zentren zu bestimmen, reagieren auch mit diesen “ruhenden“ Zentren)[33]. C*--Pn-1 Al2 H2C CH2 Al2| C--Pn-1 C* = aktiver Komplex, C*--Pn H2C CH2 Al2| Al2 Al2 C--Pn C = inaktiver Komplex, C*--Pn+1 Al2| C--Pn+1 Pn = Polymerkette, Al2 = (AlEtCl2)2, Al2| = unbekannt. Schema 1. Modell des „intermittierenden“ Wachstums mit Gleichgewichten zwischen polymertragenden aber inaktiven Primärkomplexen (C--Pn) und aktiven, durch überschüssiges Alkylaluminiumhalogenid erzeugtes Katalysatorteilchen (C*--Pn); 6 Kenntnisstand Dieses Model erklärt das Unvermögen der Alkylaluminiumhalogenid-aktivierten Metallocenverbindungen -Olefine zu polymerisieren[34], damit, dass substituierte Olefine aufgrund ihrer geringeren Koordinationsfähigkeit nur unzureichend in der Lage sind, Aluminat-Ionen vom Metallzentrum zu verdrängen und reaktive, getrennte Ionenpaare mit koordiniertem Olefin zu binden. Schließlich machten Kaminsky, Sinn und Mitarbeiter 1980 die Entdeckung, dass Metallocene durch Methylaluminoxane für die Polymerisation mit Propen und höheren Olefinen aktiviert werden[35]. Dieses MAO erhielten sie durch partielle Hydrolyse von AlMe3. Es kann als sicher gelten, dass in MAO-Lösungen Spezies mit außergewöhnlich hoher Lewis-Acidität vorhanden sind; deren Zusammensetzung und Struktur ist jedoch immer noch nicht adäquat geklärt[36]. Es wird allgemein angenommen, dass einige der in MAO vorhandenen Al-Zentren eine außergewöhnlich starke Tendenz aufweisen, CH3-Ionen aus Cp2ZrMe2 zu abstrahieren und diese in schwach koordinierende CH3-MAO—Ionen einzubauen. Die Autoren führen die Tendenz der vierfach koordinierten Al-Zentren dieser Alumoxan-Cluster, ein Methyl-Anion zu abstrahieren, auf die Aufhebung von Ringspannungen bei der Komplexbildung zurück. Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, die in den komplexen Reaktionssystemen auftretenden Zwischenprodukte zu identifizieren und die Kinetik des Kettenwachstums zu klären. 7 Kenntnisstand Schema 2. -Agostische Wechselwirkung der Zr-CH2-R-Einheit und dem Zr-Zentrum Die meisten dieser Studien stimmen darüber überein, dass im Übergangszustand der Insertion eines der -H-Atome der wandernden Zr-CH2-R-Gruppe sich in unmittelbarer Nähe des Metalzentrums befindet, und dass diese Zr-H-Wechselwirkung von einer -agostischen Bindung herrührt[37, 38, 39]. Extended-Hückel-MO-Berechnungen zeigten[40], dass die -agostische Wechselwirkung zwischen der Zr-CH2-R-Einheit und dem Zr-Zentrum durch dessen Elektronenmangel hervorgerufen wird, der in dem Maße wächst, wie der Zirkonkomplex sich entlang der Olefin-Insertionskoordinate von einer 16-Elektronen- zu einer 14-Elektronen-Spezies entwickelt. Aus diesen Studien ergibt sich auch, dass die Zr-n-Propyl-Einheit, die am Ende eines Insertionsschrittes steht, durch agostische Wechselwirkung zwischen einer ihrer -C-H-Bindungen und dem Zr-Zentrum stabilisiert wird. Noch stabiler scheint allerdings eine Produktstruktur zu sein, bei der eine der -C-H8 Kenntnisstand Bindungen der Zr-n-Propyl-Einheit an das ist[29,30,31,40]. Die zunächst entstehende Spezies elektronenarme Zr-Zentrum gebunden mit einer -agostischen Wechselwirkung wandelt sich also vermutlich alsbald in die stabilere Struktur mit -agosticher Bindung um[29, 42]. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um einen Ruhezustand für das [Cp2Zr(alkyl)]+-Ion. In den 80iger Jahren wurde immer wieder die Frage nach stereoregulären Polymeren gestellt, die durch homogene Katalyse dargestellt werden können. Aus diesem Grund stellten Brintzinger et al. chirale Metallocene mit konformativ (über eine SiMe2-Brücke) fixierten Indenyl- und Tetrahydroindenylliganden her, dessen Komplexstruktur auch unter Katalysebedingungen erhalten bleibt[43]. Damit wurde klar, das die Katalysatorstruktur eindeutig für die Stereoselektivität verantwortlich ist. Waymouth und Mitarbeiter haben 1995 mit (2-Phenylindenyl)2ZrCl2 einen unverbrückten Metallocenkatalysator erhalten, der während des Kettenwachstums durch die gehinderte Drehung der Indenylgruppen zwischen chiralen und achiralen Anordnungen isomerisiert. Das Polymer ist ein ataktisches-isotaktisches Stereoblock-Polypropen[44]. Zr + Zr + Isotaktischer Block Ataktischer Block Schema 3. Unverbrückter Metallocenkatalysator mit gehinderter Drehung Wahrscheinlich schränkt hier die relativ kurze interannulare Brücke die freie Drehbarkeit ein. Dies ist zugleich der Grund für die hohe Stereoselektivität bei verbrückten ansaMetallocenen[45]. Jedoch ergibt sich bei höheren Temperaturen zwischen 50 - 70 °C, im Bereich technischer Anwendungen, meist eine Erniedrigung der erwünschten Polymerstereoregularität. Der Einbau einer Brücke erhöht gleichzeitig die Stereoselektivität der Katalysatoren[46]. Doch selbst in ansa-Metallocenen mit kurzer Me2Si-Brücke bleibt ein gewisser Grad an Beweglichkeit zwischen der ZrX2-Einheit (X = Cl, Br) und dem Ligandengerüst erhalten[47]. Kraftfeldrechnungen zeigen, dass diese Beweglichkeit zwischen 9 Kenntnisstand Substituenten an den Cp-Ringen in -Stellung zum Brückenatom erheblich eingeschränkt wird[37]. Chirale ansa-Metallocene mit -CH3-Substituenten an beiden C5-Ringen zeichnen sich mit einer hohen Stereoselektivität aus[48, 49, 50]. Eine ebenso wichtige, jedoch andersartige Rolle spielen die Substituenten in -Position zum Brückenkopfatom eines ansa-Metallocens, denn die -Position befindet sich in direkter Nachbarschaft zu den Koordinationsstellen und damit in kürzester Entfernung zur Polymerkette und dem -Olefinsubstrat[50a,b]. Werden die -Positionen von sterisch sehr anspruchsvollen oder weit in den Raum herausragenden Substituenten besetzt, so werden isotaktische Polymere sogar bei Temperaturen von 70 80 °C erhalten[51]. Doch wie verhalten sich demnach Metallocenkomplexe mit C2- oder Cs-Symmetrie? Chirale ansa-Metallocene mit zwei gleichen Ligandeneinheiten sind C2-symmetrisch. Hier sind beide -Koordinationsstellen äquivalent, so dass Olefininsertion an beiden Stellen mit gleicher enantiofacialer Bevorzugung ablaufen. Wenn jedoch beide Koordinationsstellen durch zwei -Substituenten flankiert werden, wie bei [Me2Si(3-Me-1-indenyl)2]ZrCl2 / MAO, so erhält man ataktisches Polypropylen[52, 53] . Die beidseitige Abschirmung jeder Koordinationsstelle macht diese offenbar indifferent auf die enantiofaciale Orientierung des andockenden Olefins[54]. Das gleiche Resultat erhält man bei Verwendung eines meso-Isomers eines ansaMetallocens[55]. Blockiert man jedoch nur die beiden -Positionen einer Ligandeneinheit, so erhält man einen Cs-symmetrischen Komplex wie [Me2C(C5H5)(C9H13)]ZrCl2 / MAO. Hier wird hochsyndiotaktisches Polypropen gebildet[54, 56]. Die beiden zueinander stehenden Koordinationsstellen bei Cs-Komplexen sind hier nicht mehr homotop, wie bei der C2-Symmetrie, sondern enantiotop zueinander. Daraus resultiert die alternierende enantiofaciale Orientierung der Monomerinsertion. Bei einem Komplex, bei dem eine -Koordinationsstelle der ersten Ligandeneinheit und beide -Koordinationsstellen der zweiten Ligandeneinheit blockiert werden, erzeugt hemiisotaktisches Polypropylen[57]; in diesem Polymer ist jede zweite Einheit identisch konfiguriert, dazwischen liegende Einheiten sind zufällig verteilt. 10 Kenntnisstand M Cl M M Cl Cl Cl Cl Cl + MAO syndiotaktisches Polymer hemiisotaktisches Polymer isotaktisches Polymer Schema 4. Sterische Hinderung der -Koordinationsstellen Halogen- oder Alkoxy-Substituenten am annellierten Sechsring der Indenylkomplexe reduzieren die katalytische Aktivität der Metallocene und das Molekulargewicht des Polymers[58, 59]. Verbrückte Bis(indenyl)zirconocene mit 2-Amino-funktionalisierten Liganden[69], zeigen eine etwas geringere Aktivität verglichen mit analogen unsubstituierten Bis(indenyl)zirkonocen-Komplexen. 11 Theoretischer Teil A Theoretischer Teil A Synthese von Ligandensystemen mit stark elektronenziehenden Gruppen und deren Umsetzung zu Metallocendichloriden Ziel des Theoretischen Teils I ist die Synthese siliciumverbrückter Metallocenkomplexe mit einem Indenligandengerüst mit stark elektronenziehenden Substituenten, z.B. fluorhaltiger aromatischer Systeme. Z Z Si ZrCl2 ZrCl2 Si Z = C6F5 Die Darstellung derartiger Systeme ist neu und in der Praxis noch nicht bekannt. 1.1.1. Darstellung von Bis(pentafluorbenzo)-1,4-cyclopentadien[61] (1) C6F5 NaH, C6F6, 3d, 67 °C C6F5 (1) Na 1 Zur Darstellung von 1 wird ein Gemisch aus Cyclopentadienylnatrium, Natriumhydrid und Hexafluorobenzol für 72 h in Tetrahydrofuran unter Inertgasatmosphäre unter Rückfluss erhitzt. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und hydrolytisch aufgearbeitet. Die organischen Phasen werden über Magnesiumsulfat getrocknet. Die Reinigung erfolgt durch eine Säulenchromatographie an Kieselgel. Man erhält neben 1 auch das monosubstituierte Pentafluorbenzocyclopentadien mit entsprechendem Diels-Alder-Produkt (Tricyclo- [5.2.1.02,6]deca-1,4-di(pentafluorbenzol)-3,8-dien[61]. Der Substitutionsmechanismus vollzieht sich in der Weise, dass das Hexafluorbenzol zunächst eine Reaktion mit dem Cyclopentadienylnatrium eingeht. Es entsteht (neben 12 Theoretischer Teil A Natriumfluorid) Pentafluorbenzol-2-cyclopentadien. Dieses geht leicht eine Reaktion nach dem Diels-Alder-Mechanismus ein. Aus diesem Grunde muss das als Zwischenprodukt gewonnene monosubstituierte Cyclopentadien-Derivat mit Natriumhydrid metalliert werden (das Einsetzen von nBuLi bewirkt die Entstehung von Lithiumfluorid). Das entstandene Natriumsalz geht nun eine Reaktion mit einem weiteren Hexafluorbenzol ein. Das Endprodukt ist sterisch so belastet, dass hier eine Diels-Alder-Addition ausgeschlossen werden kann. Es entsteht ein hellgelber, kristalliner Feststoff, der bei 105 °C schmilzt und bei –30 °C unter Inertgasatmosphäre über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden kann. Das 1H-NMR-Spektum von 1 zeigt für die Protonen der Methylengruppe ein Singulett bei 4.1 ppm. Bei 7.3 ppm treten die aromatischen Wasserstoffatome des Cyclopentadiensystems ebenfalls als Singulett in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum zeigt bei 46.5 ppm das Signal des Kohlenstoffatoms der Methylengruppe. Bei 110.9 ppm kann man das ipso-ständige Heteroatom der C6F5-Gruppe beobachten. Die Wasserstoffatome des Cyclopentadien-Ringes erscheinen im Beriech zwischen 132.7 und 136.3 ppm. Tieffeldverschoben im Bereich zwischen 138.0 und 144.5 ppm erkennt man die Kohlenstoffatome beider C6F5-Ringe. Von der Verbindung 1 konnten Einkristalle aus Diethylether bei 25 °C erhalten werden. 1 kristallisiert in der monoklinischen Raumgruppe P2(1)/c. Die Röntgenstrukturanalyse zeigt, das die beiden C6F5-Ringe leicht aus der Ebene, die der Cyclopentadien-Ring bildet, abgewinkelt sind. Der C6F5-Ring, der am Kohlenstoffatom C(1) sitzt, ist nur um 1.4 °, der Ring am Kohlenstoffatom C(3) im Vergleich dazu schon wesentlich stärker um 11 °C aus der Ebene herausgedreht. Die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindungen [C(1)-C(2)] sowie [C(1)-C(11)], entspechen den in der Literatur gefundenen Werten. Die Abstände der Kohlenstoff-Fluor-Bindungen der beiden C6F5-Einheiten, stimmen mit den Abständen überein, die in der Literatur gefunden wird[61]. In der Tabelle 1a sind die Abstände [Å] und Winkel [°] von 1 enthalten. Tabelle 1b enthält die kristallographischen Daten. 13 Theoretischer Teil A F7 F2 F6 F1 F3 C14 C13 C7 C8 F8 C6 C12 C2 C15 C9 C10 C11 F4 C3 C17 C1 C5 F9 C4 F5 Abb. 1: C16 F10 Zortep Plot (50% Wahrscheinlichkeit der Schwingungsellipsoide von 1,4-Di(pentafluorbenzol)cyclopentadien (1) im Kristall mit mierungschema Tab. 1a: Ausgewählte interatomare Abstände [Å] und Winkel [°] von 1. Abstände [Å] Winkel [°] C(1)-C(2) 1.483(5) C(2)-C(3)-C(4)-C(5) 0.5(5) C(1)-C(5) 1.372(5) C(2)-C(3)-C(12)-C(17) 11.0(4) C(1)-C(6) 1.469(5) C(5)-C(1)-C(6)-C(11) 1.4(6) F(5)-C(11) 1.350(4) Tab. 1b: Kristallographische Daten von 1. Empirische Formel Molmasse Kristallform, Kristallfarbe Kristallsystem, Raumgruppe a (Å) b (Å) c (Å) (°) Z Dichte (berechnet, g/cm3) F(000) Kristallabmessungen (mm) Diffraktometer Linearer Absorptionskoeffizient Absorptionskorrektur Strahlung (,Å), Messtemperatur (K) Scan-Modus, Scan-Bereich (°) Verfeinerungsmethode C17H4F10 398.20 Plättchen, schwachgelb Monoklin, P2(1)/c 13.1302(12) Å 13.7404(12) Å 8.3893(8) Å 106.027(2) 4 1.818 g/cm3 1454.7 0.4 x 0.4 x 0.05 mm3 Bruker Smart CCD 0.196mm-1 empirisch Mo K (0.71073), 296(2) scans, 1.53 bis 30.52 kleinste Fehlerquadrate (F2) 14 Atomnum- Theoretischer Teil A 1.1.2. Darstellung von Inden-1-pentafluorobenzol (2) n BuLi, - 78 °C - C4H10 Li F F F F F (2) C6F6, - 40 °C - LiF 2 Zur Darstellung von 2 wird Indenyllithium bei – 40 °C in Tetrahydrofuran gelöst und Hexafluorobenzol in einer Portion zugegeben. Man lässt für 24 h bei 25 °C rühren. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand mit n-Pentan gewaschen. Nach Hydrolyse, Extraktion mit Diethylether und Trocknen der organischen Phase über Magnesiumsulfat wird das Lösungsmittel im Ölpumpenvakuum entfernt. Die Reinigung erfolgt durch eine Säulenchromatographie an Kieselgel. Man erhält einen farblosen, kristallinen Feststoff von 2. Das 1H-NMR-Spektum von 2 zeigt für die Protonen der Methylengruppe ein Dublett bei 3.7 ppm mit einer Kopplungskonstante von 3JHH = 2.0 Hz. Bei 6.7 ppm tritt das Inden-2Kohlenstoffatom mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 2.0 Hz als Triplett in Resonanz. Im Bereich von 7.3 und 7.5 ppm beobachtet man die aromatischen Wasserstoffatome des Indensystems. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum zeigt bei 39.0 ppm das Signal des Kohlenstoffatoms der Methylengruppe. Im Bereich zwischen 120.0 und 137.4 ppm beobachtet man die Wasserstoffatome des Indensystems als auch des C6F5-Ringes. Etwas tieffeldverschoben bei 142.5 bzw. 143.0 ppm kann man die ipso-ständigen Kohlenstoffatome des Indenylliganden erkennen. 15 Theoretischer Teil A Von der Verbindung 2 konnten Einkristalle aus Diethylether bei 25 °C erhalten werden. 2 kristallisiert in der Raumgruppe Pna2(1), wobei 2 Moleküle pro Raumgruppe kristallisieren. Die Röntgenstrukturanalyse zeigt, das die Kohlenstoffatome der Indene mit C(25) bzw. C(10) eine Ebene bilden. Die C6F5-Ringe an den jeweiligen C(16)- bzw. C(1)-Kohlenstoffatomen der Indeneinheiten sind um 54.8 ° bzw. 49.1 ° aus der Ebene herausgedreht. Die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung [C(16)-C(25)] sowie [C(1)-C(10)] entspechen mit 1.482(3) bzw. 1.484(3) Å den Werten von [C(1)-C(6)] (1.469(5) Å) in 1. Die Abstände der Kohlenstoff-Fluor-Bindungen der beiden C6F5-Einheiten stimmen mit den Abständen überein, die in der Literatur gefunden wird[61]. In der Tabelle 2a sind die Abstände [Å] und Winkel [°] von 2 enthalten. Tabelle 2b weist die kristallographischen Daten von 2 auf. F3 F8 C13 F9 C28 F7 C14 C29 C12 C30 C11 C27 C26 C15 F5 F10 F6 F1 C10 C25 C1 C16 C17 F4 F2 C2 C9 C24 C8 C23 C18 C3 C22 C4 C6 C19 C20 Abb. 2: Struktur von C7 C5 C21 Inden-1-pentafluorbenzol Atomnummierungsschema. 16 (2) im Kristall mit Theoretischer Teil A Tab. 2a: Ausgewählte interatomare Abstände [Å] und Winkel [°] von 2. Abstände [Å] Winkel [°] C(1)-C(2) 1.352(3) C(2)-C(3) 1.508(3) C(1)-C(10) 1.482(3) C(16)-C(17) 1.351(3) C(17)-C(18) 1.510(3) C(16)-C(25) 1.484(3) Tab. 2b: C(9)-C(1)-C(10)-C(15) -54.8(3) C(24)-C(16)-C(25)-C(30) -49.1(3) Kristallographische Daten von 2. Empirische Formel Molmasse Kristallform, Kristallfarbe Kristallsystem, Raumgruppe a (Å) b (Å) c (Å) Z C15H7F5 282.21 Würfel, weiss Orthorhombisch, Pna2(1) 27.1149(5) Å 11.04910(10) Å 7.72560(10) Å 8 1.620 g/cm3 Dichte (berechnet, g/cm3) F(000) 2314.55 0.8 x 0.6 x 0.4 mm3 Bruker Smart CCD 0.150mm-1 Kristallabmessungen (mm) Diffraktometer Linearer Absorptionskoeffizient Absorptionskorrektur Strahlung (,Å), Messtemperatur (K) Scan-Modus, Scan-Bereich (°) Verfeinerungsmethode empirisch Mo K (0.71073), 173(2) scans, 1.31 bis 30.90 kleinste Fehlerquadrate (F2) 1.1.3. Darstellung von Fluoren-9-pentafluorbenzol (3) Li n BuLi, - 78°C - C4H10 F C6F6, - 40°C F F F F (3) - LiF 3 17 Theoretischer Teil A Zur Darstellung von 3 wird zunächst durch Deprotonierung von Fluoren mit nBuLi das Lithiumsalz [LiC13H9] hergestellt. Daraufhin wird in einer Portion Hexafluorobenzol addiert und für 24 h bei 25 °C gerührt. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Nach Hydrolyse, Extraktion mit Diethylether und Trocknen der organischen Phase über Magnesiumsulfat wird das Lösungsmittel im Ölpumpenvakuum entfernt. Es schließt sich eine säulenchromatographische Reinigung an Kieselgel an. Man erhält einen farblosen, kristallinen Feststoff von 3. Das 1H-NMR-Spetrum von 3 zeigt bei 5.5 ppm ein Singulett für das Wasserstoffatom der aliphatischen CHC6H5-Gruppe. Im Bereich von 7.3 und 7.4 ppm erscheint ein Multiplett, welches durch die vier Wasseratome in 3-, 4- bzw. 7- und 8-Stellung hervorgerufen wird. Bei 7.8 bzw. 7.9 ppm erhält man zwei Dubletts mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 6.0 Hz. Dieses Kopplungsmuster wird durch die Fluorenwasserstoffatome in 2-, 5- bzw. 6- und 9Stellung hervorgerufen. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum erscheint bei 42.5 ppm das Resonanzsignal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen CH-C6F5-Gruppe. Im Bereich zwischen 120.3 und 145.0 ppm treten die Kohlenstoffatome des Fluorensystems und des C6F5-Ringes in Resonanz. 1.1.4. Darstellung von Inden-1,3-di(pentafluorbezol) (4) F F F F F F F F F F NaH, 0°C - H2 Li 2 F C6F6, 25°C F F F F F F - LiF 4 F F F 18 (4) Theoretischer Teil A Die Darstellung von 4 erfolgt nach dem gleichen Syntheseprinzip wie schon bei der Erstsubstitution (Darstellung von 2) gezeigt. Nach der Deprotonierung von 2 mit einem 10%igen Überschuss an Natriumhydrid wird überschüssiges NaH nach 24 h Rühren bei 25 °C in Tetrahydrofuran durch Filtration durch Kieselgur entfernt. Nach Zugabe von äquimolaren Mengen an Hexafluorobenzol erhält man nach der Hydrolyse das zweifach substituierte Inden 4; wobei die beiden C6F5-Einheiten aus sterischen Gründen an den Positionen 1- und 3des Indens liegen. Es bedarf noch einer chromatographischen Aufarbeitung über Kieselgel, bis man 4 in Form farbloser Kristalle gewinnt. Die analytischen Daten von 4 sind mit denen von 2 vergleichbar. Im 1H-NMR-Spektrum beobachtet man bei 5.2 ppm ein Singulett-Resonanzsignal. Die starke Tieffeldverschiebung weist auf eine ebenso starke Acidität dieses Wasserstoffatoms, vergleichbar mit dem in Fluoren-9-pentafluorbenzol (3) ( = 5.2), hin. Bei 6.8 ppm tritt das Inden-2-Wasserstoffatom in Resonanz. Im Bereich zwischen 7.2 und 7.4 ppm beobachtet man die aromatischen Wasserstoffatome des Indensystems. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 4 zeigt bei 42.5 ppm das Signal des aliphatischen Kohlenstoffatoms der Indeneinheit. Im Bereich zwischen 96.8 und 142.3 ppm beobachtet man die aromatischen Kohlenstoffatome des Indensystems als auch des C6F5-Ringes. Etwas tieffeldverschoben bei 142.1 bzw. 144.5 ppm kann man die ipso-ständigen Heteroatome erkennen. 1.1.5. Umsetzung von Trimethylsilylcyclopentadien mit Hexafluorbenzol und Inden-1-pentafluorbenzol (2) mit Chlorsilanen; Darstellung Me2Si-verbrückter Ligandeneinheiten Nachdem die Darstellung der C6F5-substituierten Verbindungen 1 - 4 gelungen ist, sollen diese nun verbrückt werden. Bei dem Versuch einen Cyclopentadienring mit einer elektronenschiebenden SiMe3- als auch elektronenziehenden C6F5-Gruppe zu synthetisieren, wurde jedoch gefunden, dass es nach der unten dargestellten Methode nicht möglich ist, beide Gruppen nebeneinander einzuführen. Dies gilt sowohl für Versuche mit C5H5SiMe3, als auch für C9H7SiMe3 und C13H9SiMe3. Cyclopentadienyl-, Indenyl- und Fluorenyl-Vertreter sind dafür bekannt, dass ihre C-Si-Bindungen leichter zu spalten sind, als die anderer Silicium19 Theoretischer Teil A Organyl-Verbindungen[62]. Bei der Zugabe von Hexafluorobenzol zu den entsprechenden Anionen findet stets eine Eliminierung von FSiMe3[63] statt, so dass man nach der Hydrolyse und chromatographischer Aufarbeitung an Kieselgel die entsprechenden pentafluorobenzolsubstituierten Cyclopentadienderivate vorfindet. Das folgende Schema zeigt einen möglichen Reaktionsablauf für Trimethylsilyl-1Cyclopentadien: SiMe3 SiMe 3 F C6F6 C6F5 F C6F5 C6F5 FSiMe3 H2O Schema 1.1.5. Möglicher Reaktionsablauf bei der Umsetzung von C5H5SiMe3- 1) mit C6F6. [1) steht stellvertretend für C5H5-, C9H7- und C13H9-]. Im gleichen Jahr wurde von W. A. Herrmann und B. Cornils ein Artikel veröffentlicht[64], der die Stärke der Si-F-Bindung hervorhebt. Hier wird diese Affinität zur Darstellung eines RhKatalysators genutzt, wobei auch hier Hexafluorbenzol ein F-Atom zur R3Si-FBindungsbildung zur Verfügung stellt. Bei einem weiteren Versuch ging es darum, eine Me2C-Brücke durch die Reaktion eines C6F5substituierten Cyclopentadienylanions mit 6,6-Dimethylfulven einzuführen[65]. Bei der Umsetzung von Inden-1-pentafluorbenzol (2) mit 6,6-Dimethylfulven sollte Inden-1pentafluorobenzol-3-(cyclopentadien)dimethylmethan synthetisch zugänglich gemacht werden. C6F5 C6F5 8 h, 25 °C + (5b) CMe2 2 20 Theoretischer Teil A Indenylnatrium-1-pentafluorbenzol wird durch Umsetzung von Inden-1-pentafluorbenzol mit Natriumhydrid bei 25 °C nach 8 h Rühren in Tetrahydrofuran erhalten. Nach Filtration durch Kieselgur wird zum erhaltenen Natriumsalz das 6,6-Dimethylfulven in einer Portion zur Reaktionslösung gegeben und für 8 h bei 25 °C gerührt. Nach hydrolytischer Aufarbeitung erhält man jedoch das anfangs eingesetzte Inden-1-pentafluorbenzol 2 in 95%iger Ausbeute zurück. Entsprechend dem weniger stark ausgeprägten nucleophilem Charakter von Na+[C9H7C6F5]- im Vergleich zu Na+ [C5H5-1-CH2R]- fand keine Reaktion statt. C6F5 C6F5 (5c) CMe2 2 Aus den eben genannten Gründen muss die Strategie der Brückenbildung geändert werden. Ein Ansatz dazu ist in der Monometallierung eines Me2C-verbrückten, unsubstituierten Ligandensystems gegeben, welches anschließend mit Hexafluorobenzol umgesetzt werden soll: 1.1.6. Umsetzung von Dicyclopentadiendimethylmethan mit Hexafluorobenzol; Darstellung von (5a und 5b) 1) NaOH 2) BETAC 3)Me2C=O 4) H2O 1) n BuLi 2) NaH 3) C6F6 (6) + C6F5 5a (C6F5)2 5b BETAC = Benzyltriethylammoniumchlorid 21 Theoretischer Teil A Bei der Umsetzung von Dicyclopentadiendimethylmethan mit Hexafluorobenzol wird n zunächst in Tetrahydrofuran mit BuLi metalliert und das entstandene Lithiumsalz Li(C5H4CH2C5H5) anschließend mit Natriumhydrid und Hexafluorobenzol versetzt. Das Cyclopentadienyllithium geht zunächst eine Reaktion mit Hexafluorobenzol ein. Anschließende Zugabe von NaH metalliert dieses, um die bevorzugte Diels-Alder-Reaktion zu verhindern. Jedoch offenbarte eine durchgeführte GC-MS-Analyse die Anwesenheit mehrfach substituierter Systeme (z.B. 5a oder 5b). Festgestellt wurde, das das entstandene mono-pentafluorbenzolsubstituierte Molekül 5a nicht mit dem zugesetzten NaH reagiert, sondern bevorzugt mit dem in Lösung befindlichen Cyclopentadienyllithium. Das neu entstandene Pentafluorbenzol-substituierte Anion Li(C5H3C6F5CH2C5H5) kann nun mit weiterem Hexafluorbenzol reagieren, oder mit schon vorhandenen protonierten, pentafluorbenzol-substituierten Ligandeneinheiten oligomerisieren. Der Grund, warum dieser Weg bevorzugt wird, liegt wahrscheinlich darin, dass das Cyclopentadienyllithium in gelöster Form, und das NaH in suspendierter Form vorliegt. Dies konnte durch weitere Versuche ohne den Einsatz von NaH bestätigt werden. Da eine Trennung der entstandenen Isomere (5a und 5b) nicht möglich war, wurde die Umsetzung zu den entsprechenden Titan- oder Zirkoniumkomplexen als nicht sinnvoll angesehen. Im 1H-NMR-Spektrum vom Isomerengemisch 5a/5b können unzählige Signale im Bereich zwischen 1.45 und 1.55 ppm beobachtet werden, die den Wasserstoffatomen der Methylengruppen von 5a und 5b zugewiesen werden können. Bei 2.8, 3.0, 3.4 und 3.6 ppm beobachtet man Signale für die Wasserstoffatome der Methyleneinheiten der Cyclopentadienringe. Im Bereich von 6.0 - 7.2 ppm treten die Signale der olefinischen Atome in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 5a/5b kann man die Signale der Methyl- und Methylen- Kohlenstoffatome im Bereich von 28.5 bis 46.7 ppm beobachten. Die aromatischen Kohlenstoffatome erscheinen zwischen 110.7 und 144.5 ppm. 22 Theoretischer Teil A 1.1.7. Darstellung von [C9H6-1-C6F5]2ZrCl2 (6) F F F F F F F F F C6F5 NaH, 25 °C, ZrCl4 - H2, - 2 LiCl 2 F Zr Cl Zr Cl (7) Cl Cl F F F F F F rac 2 F F F F meso 6 Zur Darstellung von [C9H6-1-C6F5]2ZrCl2 (6) muss zunächst das Inden-1-pentaflourbenzol (2) mit Natriumhydrid metalliert werden. Da Natriumhydrid im Vergleich zu nBuLi weniger reaktiv ist, wird ein 10%iger Überschuss zugegeben. Die Filtration vom überschüssigem NaH vom metallierten Reagenz erfolgt nach 24 h Rühren bei 25 °C. Alle flüchtigen Bestandteile werden im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand mit n-Pentan gewaschen. Das Natriumsalz Na[C9H5-1-C6H5] wird nun in Diethylether suspendiert. Dazu gibt man portionsweise ZrCl4, suspendiert in Toluol, bei 0 °C zu und lässt wiederum 24 h bei 25 °C rühren (wobei ein stetiger Farbwechsel der Suspension von farblos nach gelb erkennbar ist). Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird mit n-Pentan gewaschen und mit Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. Man erhält einen gelben Feststoff von. Durch die sowohl chemisch als auch NMR-spektroskopisch unterscheidbaren rac- und mesoDiastereomere erkennt man im 1H-NMR-Spektrum von 6 die Überlagerung der Signale der beiden unabhängigen AB-Spinsysteme, die durch die Protonen der 5-gliedrigen Rings hervorgerufen werden. Im Bereich von 7.2 bis 7.6 ppm kann man die Signale des 6-gliedrigen aromatischen Rings des Indenylsystems als Multiplett beobachten. Ein 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 6 konnte aufgrund zu geringer Löslichkeit von 6 in deuteriertem Chloroform nicht erhalten werden. Die Messversuche in anderen Lösungsmittel oder bei höheren Temperaturen zeigten eine bessere Löslichkeit, jedoch konnte man hierzu parallel entsprechende Zersetzungserscheinungen beobachten. 23 Theoretischer Teil A 1.1.8. Darstellung von [C9H6-1-C6F5]2TiCl2 (7) F F F F F F F F F C6F5 NaH, 25 °C, TiCl4 - H2, - 2 LiCl 2 F Ti Cl Ti Cl (8) Cl Cl F F F F F F F F F rac F meso 2 7 Zur Darstellung von [C9H6-1-C6F5]2TiCl2 (7) wird zunächst Inden-1-pentaflourbenzol (2) mit einem Überschuss an Natriumhydrid metalliert. Nach 24 h Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand mit n-Pentan gewaschen. Das reine Natriumsalz Na[C9H5-1-C6H5] wird nun in Diethylether suspendiert. Dazu gibt man tropfenweise TiCl4, verdünnt in Toluol, bei 0 °C zu und lässt für 24 h bei 25 °C rühren (wobei ein stetiger Farbwechsel der Suspension von farblos über gelb nach braun erkennbar ist). Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird mit n-Pentan gewaschen und mit Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. Man erhält einen braunen Feststoff von 7. Im 1H-NMR-Spektrum von 7 erkennt man für die beiden Protonen des 5-gliedrigen Rings des Indenylsystems die Überlagerung der Signale zweier unabhängiger AB-Spinsysteme, dessen Erscheinung durch die Bildung der rac- und meso-Diastereomere beobachtet werden kann. Im Bereich von 7.2 - 7.6 ppm kann man die Signale des aromatischen 6-gliedrigen Ringes als Multiplett beobachten. Ein 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 7 konnte aufgrund zu geringer Löslichkeit von 7 in deuteriertem Chloroform nicht erhalten werden. Ebenso wie bei 6, beobachtet man für 7 zunehmende Zersetzungserscheinungen bei höheren Messtemperaturen. 24 Theoretischer Teil A 1.1.9. Darstellung von [(5-C5H4C6F5)(5-C5H5)]TiCl3 (8) C6F5 C6F5 + Ti Cl Cl NaH, 25 °C - H2, - 2 LiCl Ti Cl (9) Cl Cl 8 Zur Darstellung von [(5-C5H5C6F5)(5-C5H5)]TiCl2 wird frisch hergestelltes C5H5(C6F5) mit Natriumhydrid bei 25 °C metalliert. Das entstandene Natriumsalz Na(C5H4C6F5) wird in Diethylether aufgenommen und bei –20 °C tropfenweise mit (5-C5H5)TiCl3 versetzt. Nach 2 h Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand mit n-Pentan gewaschen. Nach Filtration durch Kieselgur und Entfernen aller flüchtigen Bestandteile erhält man einen roten Feststoff von 8. Im 1H-NMR-Spektrum von 8 kann man die Signale des Cyclopentadienyl-Ringes als Singulett bei 6.6 ppm erkennen. Bei 6.9 ppm erscheint ein Pseudotriplett, das durch die vier Wasserstoffatome des C5H4C6F5-Rings hervorgerufen wird. Für diesen Fall ist die Äquivalenz der Cyclopentadienylprotonen aufgehoben. Der Substituent weist ein AA'XX'-Spinsystem mit vier paarweise magnetisch äquivalenten Protonen auf, die zum Auftreten eines Pseudotripletts im 1H-NMR-Spektrum führen[66]. Die Kopplungskonstante beträgt 3.4 Hz. Ein aussagekräftiges 13C{1H}-NMR-Spektrum konnte aufgrund zu geringer Löslichkeit von 8 nicht erhalten werden. 25 Theoretischer Teil B Theoretischer Teil B Der zweite Teil der vorliegenden Arbeit befasst sich mit der Synthese und dem Reaktionsverhalten von ansa-Metallocendichloriden und Halbsandwichverbindungen mit Metallen der 4. Gruppe, die den Brückenkopfatom erstmalig im Indenylbaustein in Position 2 aufweisen. Weiterhin wird auf die Synthese Titanphenoxydichlorid-Komplexen von eingegangen, Indenyl-Titantrichloridwobei letztere zur und Indenyl- Untersuchung elektrochemischen Eigenschaften dienen. Damit läßt sich der Substituenteneinfluß auf das Redoxpotential messen. Die Schwerpunkte gliedern sich nach den folgenden Gesichtspunkten: - Darstellung der Inden-Ausgangsverbindungen - 2-Bromindene als Vorstufen zur Darstellung von 2-Indenylsilanen - Darstellung von 2-Indenylsilanen - Darstellung von bifunktionalen Silanen und Silazanen als Ligandenvorstufen zur Synthese von ansa-Komplexen - Darstellung von Sandwichkomplexen und Halbsandwichkomplexen mit rigidem Ligandengerüst - Studien zum Substituenteneinfluß in Indenylliganden von Indenyltitantrichloriden - Darstellung von Komplexen des Typs (5-C9H7)TiCl2OR mit R = OC6H5, OC6H2-2,6-(tC4H9)2-4-CH3, OC6H3-2,6-(CH3)2, OC6H3-2,6-(iC3H7)2. 1.2. Synthese von Inden-2-substituierten Liganden Obwohl schon viele Inden-verbrückte Systeme bekannt sind, gibt es von dieser Verbindungsklasse nur wenige Systeme, die über das Inden-2-Kohlenstoffatom[67] zu anderen Cyclopentadienderivaten Brückenbindungen ausbilden. Der Grund ist vor allem darin zu suchen, dass das Kohlenstoffatom in 2-Position im Gegensatz zum Kohlenstoff in 1-Position nicht genügend acid ist und somit der Einbau einer Brücke nicht durch die konventionelle Art einer Deprotonierung und nachfolgender Umsetzung mit Halogensilanen oder HalogenKohlenstoffverbindungen eingeführt werden kann. Bisher in der Literatur bekannte Inden-2verbrückte Ligandensysteme wurden thermisch oder über eine kostenintensive und mehrere Stufen umfassende Synthese über Ketogruppen dargestellt[68]. Ein Bestandteil dieser Arbeit ist 26 Theoretischer Teil B die Synthese von Inden-2-substituierten Ligandensysteme nach einem neuen Weg, mit kostengünstigen Edukten, eine Facette neuer Ligandensysteme, zu synthetisieren. Das folgende Schema zeigt den Versuch zur Darstellung von 4,7-Dimethylinden-cyclopentadiendimethylsilan aus Hexa-2,5-dion und Dicyclopentadienyl-dimethylsilan. R' O R' R + NaOMe / MeOH, 25°C R'' Si O Me Me R Me R' R' Me Si R'' Me Si Me + NaOMe / MeOH, 25°C R'' R R Schema 1.2. Umsetzung von Hexa-2,5-dion mit Dicyclopentadiendimethylsilan. Jedoch zeigt das obige Schema, das dieses Ziel, über eine einstufige Synthese die Darstellung von 4,7-Dialkylinden-2-dimethylalkylsilanen bzw. 4,7-Dialkylinden-1-dimethylalkylsilanen vorzunehmen, an der unter diesen Bedingungen, auftretenden Spaltung der SiliciumKohlenstoff-Bindung zwischen dem Dimethylsilyl - und der beiden Cyclopentadien– Fragmente scheitert. Das Resultat der Reaktion zwischen den eingesetzten Komponenten bringt letztendlich den Gewinn des 4,7-Dialkylindens 4,7-Dimethylinden (9) ein. 1.2.1. Darstellung von 4,7-Dimethylinden (9) Me O Me Me + NaOMe / MeOH, 25°C (9) O Me 9 Die Synthese von 9[69] erfolgt durch die Umsetzung von frisch destilliertem Cyclopentadien und Hexa-2,5-dion bei 0 °C in einer 30 %igen Methanolatlösung, die man durch Einpressen von elementarem Natrium in Ethanol erhält. Man erwärmt auf 25 °C und lässt für 1 h bei dieser Temperatur Rühren. Die Reaktionsmischung färbt sich langsam von gelb über orange nach braun, die hydrolytisch aufgearbeitet wird. Hierbei wird das Produkt mit Diethylether extrahiert. Der größte Teil des als Lösungsmittel verwendeten Methanols 27 wird aufgrund seiner geringeren Theoretischer Teil B Polaritätseigenschaften ebenfalls in der organischen Phase gefunden. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile am Rotationsverdampfer erhält man 9 nach destillativer Aufarbeitung. (Sdp 0.1 Torr.: 48 - 52 °C)[69]. Das 1H-NMR-Spektrum von 9 zeigt aufgrund der unterschiedlichen elektronischen Umgebung der beiden Methylgruppen zwei benachbarte Resonanzsignale bei 2.4 und 2.5 ppm. Die beiden aciden Wasserstoff-Atome der CH2-Gruppe treten bei 3.3 ppm in Resonanz. Das Signal des dazu benachbarten olefinischen Wasserstoffatoms findet man bei 6.6 ppm. Dieses ist als Multiplett zu erkennen Bei 7.0 ppm erkennt man die Resonanzsignale der beiden aromatischen Wasserstoffatome in Stellung 5 und 6 des Inden-Systems. Im 13C{1H}-NMR-Spektrum von 9 treten die Kohlenstoffatome der beiden Methylgruppen bei 18.2 und 18.4 ppm in Resonanz. Das Kohlenstoffatom der aciden Methyleneinheit zeigt ein Signal bei 38.2 ppm. Im Bereich von 125.7 bis 133.1 ppm erscheinen die Resonanzsignale des Indens, weiter tieffeldverschoben, die beiden ipso-Kohlenstoffatome bei 142.1 und 143.1 ppm. 28 Theoretischer Teil B Der Mechanismus der beschriebenen Reaktion lässt sich wie folgt deuten: NaOMe / MeOH, 25°C R O O + R' R O O R' R R O O HO O O -H2O R' R' R' HO R' +H3O -H2O R R R' R 29 Theoretischer Teil B Darstellung von 4,7-Methyphenylinden (10)[69] 1.2.2. Ph Me O Ph Me + NaOMe / MeOH, 25°C (10) + O Ph 10a Me 10b Zur Synthese von 10 geht man wie in Abschnitt 1.2.1. beschrieben von einer 30%igen Methanolatlösung aus. Hierzu bringt man frisch destilliertes Cyclopentadien und 1-Phenylpentan-1,4-dion im Verhältnis von 1:1 bei 0 °C zur Reaktion und lässt nach Erwärmen auf 25 °C für 10 h rühren. Die Reaktionsmischung färbt sich langsam braun und wird hydrolytisch aufgearbeitet. Nach Extraktion mit Diethylether werden alle flüchtigen Bestandteile am Rotationsverdampfer entfernt. Nach Filtration durch Kieselgur wird das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt und der Rückstand destilliert (Sdp 0.1 Torr.: 135 - 140 °C). Wie aus dem 1H-NMR-Spektrum von 10 erkennbar ist, erhält man 10 in Form zweier nebeneinander vorliegender isomerer Formen (10a und 10b) im Verhältnis von 40 : 60. Das 1H-NMR-Spektrum des Isomerengemisches 10a/10b zeigt zwei Resonanzsignale für die Wasserstoffatome der Methylgruppe bei 2.5 und 2.6 ppm, die den beiden isomeren Formen entsprechen. Für die Protonen der aliphatischen Methylengruppe kann man bei 3.4 und 3.5 ppm jeweils ein Singulett beobachten. Die Resonanzsignale der Wasserstoffatome in benachbarter olefinischen Stellung geben sich bei 6.6 ppm als Multiplett zu erkennen. Im Bereich von 7.0 bis 7.6 ppm treten die Wasserstoffatome des Phenylringes und des Indensystems in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 10a/10b beobachtet man für das Kohlenstoffatome der Methylgruppe zwei Resonanzsignale bei 18.3 bzw. 18.4 ppm, die für die beiden Isomere stehen.. Die Signale der Kohlenstoffatome der Methylengruppe der isomeren Indensysteme findet man bei 38.3 bzw. 41.4 ppm. Im Bereich von 126.0 - 133.4 ppm erkennt man die Signale der aromatischen Kohlenstoffatome des Indensystems als auch der Phenylgruppe, weiter tieffeldverschoben geben sich die Resonanzsignale der ipso-Kohlenstoffatome im Bereich zwischen 141.0 und 143.2 ppm zu erkennen. 30 Theoretischer Teil B Darstellung 4,7-Diphenylinden und 4,5,7-Triphenylinden (11[69], 12) 1.2.3. Ph O Ph Ph NaOMe / MeOH, 25 °C + (11) O Ph 11 Ph Ph (12) O Ph * Ph Ph H NaOMe / MeOH, 25 °C + + Ph Ph O Ph 12a Ph 12b Zur Darstellung der Moleküle 11 und 12 ist es notwendig drastischere Reaktionsbedingungen anzuwenden. Aufgrund der beiden Phenylgruppen an der -Dicarbonylverbindung sind Reaktionsbedingungen notwendig, die längere Reaktionszeiten von z.B. 12 h erforderlich machen. Aus gleichem Grunde verwendet man als Reaktionsmedium eine 50%ige Methanolatlösung. Dazu gibt man frisch destilliertes Cyclopentadien und 1,4-Diphenylbuta-1,4-dion. Nach 12 h Rühren bei 25 °C erfolgt die hydrolytische Aufarbeitung. Die Extraktion erfolgt mit Chloroform, da sich die Produkte nur wenig in n-Pentan lösen. Eine andere Alternative ergäbe die Extraktion mit Toluol, welches jedoch aufgrund seines hohen Siedepunktes (110°C) bei der anschließenden Weiterverarbeitung nicht geeignet scheint. Eine Reinigung wird durch eine säulenchromatographische Trennung an Kieselgel erzielt. Das 1H-NMR-Spektrum von 11 zeigt die beiden aciden Wasserstoff-Atome der CH2-Gruppe bei 3.5 ppm. Für das Signal des dazu benachbarten olefinischen Wasserstoffatoms findet man ein Multiplett bei ca. 6.6 ppm. Dieses ist als Multiplett zu erkennen, da eine Kopplung zu den beiden aciden Wasserstoffatomen als auch zu der benachbarten CH-Gruppe besteht, die im Bereich von 7.0 und 7.1 ppm als Multiplett in Resonanz tritt. Im Bereich von 7.2 - 7.6 ppm erkennt man die Resonanzsignale der beiden Phenylgruppen als auch des IndenGrundgerüstes. Im 13C{1H}-NMR-Spektrum von 11 tritt das Kohlenstoffatom der aciden Methyleneinheit als Singulett bei 39.9 ppm auf. Zwischen 126.4 und 133.5 ppm erscheinen die Resonanzsignale der aromatischen Heteroatome der beiden Phenylgruppen als auch des Indensystems. Etwas tieffeldverschoben treten im Bereich von 141.1 - 143.2 ppm die ipso-Kohlenstoffatome in Resonanz. 31 Theoretischer Teil B Das 1H-NMR-Spektrum der beiden isomeren Formen 12a und 12b zeigt für die Protonen der aliphatischen Methylengruppe jeweils ein Multiplett bei ca. 3.5 und 3.6 ppm. Die Resonanzsignale der Wasserstoffatome der olefinischen Gruppe (CH-2) geben sich zwischen 6.7 - 7.0 ppm als Multiplett zu erkennen. Zwischen 7.2 - 7.8 ppm treten die Wasserstoffatome der Phenylgruppen und des Indensystems in Resonanz. Im 13C{1H}-NMR-Spektrum von 12a/12b beobachtet man für die beiden isomeren Formen im Hochfeldbereich nur ein Resonanzsignal bei 42.0 ppm, welches dem Kohlenstoffatom der aliphatischen Methylengruppe zugeordnet werden kann. Die Signale der aromatischen Kohlenstoffatome beobachtet man zwischen 127.4 und 134.1 ppm. Zwischen 141.0 und 143.4 ppm treten die ipso-Kohlenstoffatome in Resonanz. Von 12 konnten Einkristalle aus Diethylether bei 25 °C erhalten werden. 12 kristallisiert in der triklinischen Raumgruppe P-1, wobei zwei Moleküle in der Elementarzelle zu finden sind. In Tabelle 12a sind die Abstände [Å] und Winkel [°] von 12 enthalten. Tabelle 12b enthält die kristallographischen Daten. C19 C40 C20 C18 C41 C21 C17 C14 C13 C46 C15 C47 C5 C10 C42 C45 C38 C16 C12 C11 C39 C37 C44 C4 C31 C48 C6 C9 C23 C7 C8 C43 C32 C22 C36 C33 C24 C3 C35 C34 C1 C2 C27 C26 C30 C29 C28 C25 C49 C54 C50 C53 C51 C52 Abb. 12: Zortep Plot (50% Wahrscheinlichkeit der Schwingungsellipsoide) 4,5,7-Triphenylinden im Kristall mit Atomnummierungsschema. 32 von Theoretischer Teil B Die Röntgenstrukturanalyse zeigt, dass die Kohlenstoffatome der Indene mit den Kohlenstoffatomen der C6H5-Ringe C(10), C(16) und C(22) eine planare Ebene bilden. Die C6H5-Einheiten sind jedoch aufgrund des benötigten Raumvolumens um 41.01(14)° bis 47.20(14)° aus der Ebene herausgedreht. Entsprechendes gilt für das in Abb. 12 gezeigte rechte Molekül der Elementarzelle. Die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindungen in [C(4)-C(10)], [C(5)-C(16)] sowie [C(7)-C(22)] entspechen mit 1.5034(18), 1.5021(18) bzw. 1.4988(18) Å Literaturwerten. Tab. 12a: Ausgewählte interatomare Abstände [Å] und Winkel [°] von 12. Abstände [Å] Winkel [°] C(1)-C(2) 1.351(2) C(2)-C(1)-C(8) 108.99(12) C(2)-C(3) 1.506(2) C(1)-C(2)-C(3) 111.52(13) C(4)-C(10) 1.5034(18) C(2)-C(3)-C(9) 102.91(11) C(5)-C(16) 1.5021(18) C(5)-C(4)-C(10)-C(11) -132.70(14) C(7)-C(22) 1.4988(18) C(6)-C(5)-C(16)-C(17) -133.56(14) C(8)-C(7)-C(22)-C(23) -138.99(14) Tab. 12b: Kristallographische Daten von 12. Empirische Formel Molmasse Kristallform, Kristallfarbe Kristallsystem, Raumgruppe a (Å) b (Å) c (Å) (°) (°) (°) Z Dichte (berechnet, g/cm3) F(000) Kristallabmessungen (mm) Diffraktometer Linearer Absorptionskoeffizient Absorptionskorrektur Strahlung (,Å), Messtemperatur (K) Verfeinerungsmethode C27H20 275.54 Klotzig, farblos Triklin, P-1 7.54350(10) Å 12.01640(10) Å 21.5021(3) Å 101.1201(8)° 93.5747(4)° 97.2467(6)° 4 1.211 g/cm3 1889.67 0.4 x 0.3 x 0.2 mm3 Bruker Smart CCD 0.068mm-1 empirisch Mo K (0.71073), 173(2) kleinste Fehlerquadrate (F2) 33 Theoretischer Teil B 1.2.4. Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-dimethylindan (13) Br Br Br2, Et2O, 0 °C Br Br + 13b 13a 9 (13a) Zur Synthese von 13 tropft man elementares Brom bei -25 °C zu einer Lösung von 4,7-Dimethylinden in Diethylether langsam zu, dabei addiert sich das Brom an die olefinischen Bindung des Indens zum 1,2-Dibrom-4,7-dimethylindan 13a/13b. Der Mechanismus der Addition läuft über ein Bromoniumion[70], so dass man zwei Enantiomere erhält, die sich im NMR- oder Infrarot-Spektrum nicht differenzieren lassen. _ + Br-Br Br2, Et2O, 0 °C 9 H _ + Br-Br Br Br H Br Br Br + Br 13b 13a Schema 1.2.4. Addition von Brom an die Inden-Doppelbindung zu 1,2-Dibrom-4,7dimethylindan. 34 Theoretischer Teil B Die Reaktionslösung sollte während des Zutropfens schwach gelb bleiben. Tritt jedoch eine intensive Rot- oder Braunfärbung ein, so deutet dies auf einen starken Ausbeuteverlust hin. Dies lässt sich zum einen durch vorgereinigte Edukte, zum anderen durch eine niedrige Reaktionstemperatur während der Bromzugabe bewerkstelligen. Nach dem Erwärmen auf 25 °C wird 30 min gerührt und anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, wobei ein öliger Rückstand erhalten wird. Eine weitere Reinigung von 13a/13b ist nicht möglich, da bei der Destillation teilweise HBr – Eliminierung stattfindet: Br Br Br Destillation Br + 13a + 13b 13a + 13b Br (13b) 19 Eine Reindarstellung von 13a/13b ist durch eine chromatographische Aufarbeitung an Kieselgel möglich. Das 1H-NMR von 13 zeigt das Protonen-Resonanzsignal der beiden Methylgruppen bei 2.2 und 2.4 ppm. Die Protonen der CH2-Gruppe treten bei 3.2 ppm in Resonanz. Man beobachtet hier ein Duplett mit einer Kopplungskonstante von 3JHH = 18.0 Hz. Das Wasserstoffatom der CHBr-2 Gruppe erscheint bei 3.7 ppm als Duplett von Duplett mit den Kopplungskonstanten 3 JHH = 5.0 Hz bzw. 3JHH = 18.0 Hz. Das Resonanzsignal des Wasserstoffatoms der CHBr-1 Gruppe tritt bei 4.9 ppm als Duplett mit 3JHH = 5.0 Hz in Resonanz. Die beiden aromatischen Protonen werden als Duplett (3JHH = 9.0 Hz) bei 7.0 ppm beobachtet. Im 13C{1H}-NMR-Spektrum von 13 erkennt man zwei Resonanzsignale für die aliphatischen Kohlenstoffatome der Methylgruppen bei 18.1 und 18.7 ppm. Das Kohlenstoffatom der Methylengruppe erscheint bei 41.0 ppm. Die Signale der Kohlenstoffatome der CHBrGruppen kann man bei 55.2 und 58.6 ppm beobachten. Im Bereich von 129.5 und 133.9 ppm treten die aromatischen Kohlenstoffatome des Indensystems in Resonanz, wobei die beiden ipso-ständigen Kohlenstoffatome bei 139.1 und 140.3 ppm zu erkennen sind. 35 Theoretischer Teil B 1.2.5. Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-Methyphenylindan (14) Me Me Br2, Et2O, 0 °C Ph 10 Me Br Br Ph 14a Br + Br Ph (14) 14b Zur Synthese von 14 geht man wie in Abschnitt 1.2.4. beschrieben von elementarem Brom aus, welches bei 0 °C zu 4,7-Methylphenylinden (10) in Diethylether langsam zugetropft wird. Durch die Addition des Broms an die C=C-Doppelbindung des 5-gliedrigen Ringes entsteht das 1,2-Dibrom-4,7-methylphenylindan 14. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum werden die mitgebildeten Nebenprodukte durch eine chromatographische Aufarbeitung an Kieselgel entfernen. Für die in zwei isomeren Formen vorliegende Verbindung 14 (Isomere 14a und 14b) findet man im 1H-NMR-Spektrum die Protonen der Methylgruppen bei 2.4 und 2.5 ppm. Die beiden an der aliphatischen Methylengruppe sitzenden Wasserstoffatome zeigen ein Multiplett bei 3.4 ppm. Bei 3.9 ppm erscheint ein Duplett vom Duplett. Diese Signalformation wird durch das Wasserstoffatom der CHBr-2 Gruppe hervorgerufen, wobei die auftretenden Kopplungskonstanten mit 5.0 und 18.0 Hz in den erwarteten Größenordnungen liegen. Ein Multiplett beobachtet man bei 5.0 ppm, welches durch das Proton der CHBr-3 Gruppe hervorgerufen wird. Im Bereich zwischen 7.2 und 7.6 ppm treten die aromatischen Wasserstoffatome der Phenylgruppe und des Indansystems in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 14 zeigt für das Kohlenstoffatom der Methylgruppe zwei Resonanzsignale bei 18.7 bzw. 18.9 ppm. Das Signal des Kohlenstoffatoms der Methylengruppe kann man bei 40.4 bzw. 41.0 ppm wahrnehmen. Für die Kohlenstoffatome der CHBr-Gruppen findet man insgesamt vier Signale (54.5, 54.6, 57.3 und 58.3 ppm). Die Resonanzsignale der Phenylgruppe und der sp2-hybridisierten Kohlenstoffatome des Indansystems beobachtet man im Bereich zwischen 127 und 131 ppm. Die Resonanzsignale, die den Ipso-Kohlenstoffatomen entsprechen, erscheinen von 139 bis 141 ppm. 36 Theoretischer Teil B 1.2.6. Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-Diphenylindan (15) und 1,2-Dibrom-4,5,7-triphenylindan (16) Ph Ph Br2, Et2O, 0 °C Ph Br (15) Ph Br (16) 15b Ph Br Br2, Et2O, 0 °C Br Ph Ph 12 Br Ph 15a Ph Br + Ph 11 Ph Ph Br Br + Ph Ph Ph 16a 16b Zur Synthese der Verbindungen 15 bzw. 16 geht man wie in Abschnitt 1.2.4. beschrieben von 11 bzw. 12 und elementarem Brom aus, wobei letzteres bei 0 °C zu den Edukten 11 bzw. 12 in Diethylether getropft wird. Nach Erwärmen auf 25 °C und 30 min Rühren werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und mitgebildete Nebenprodukte durch chromatographische Aufarbeitung an Kieselgel entfernt. Für die zwei isomeren Formen von 15 (Isomere 15a / 15b) findet man im 1H-NMR-Spektrum die Protonen der Methylengruppe bei 3.2 ppm als Multiplett. Bei 4.0 ppm erscheint ein Multiplett, das dem Wasserstoffatom der chiralen CHBr-2 Gruppe zugeordnet werden kann. Ein weiteres Multiplett beobachtet man bei 4.9 ppm, welches durch das Proton der CHBr-3 Gruppe hervorgerufen wird. Im Bereich zwischen 7.2 und 7.9 ppm treten die aromatischen Wasserstoffatome der Phenylgruppe und des Indansystems in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum zeigt für die Kohlenstoffatome der Methylengruppen ein Resonanzsignal bei 40.3 ppm. Für die Kohlenstoffatome der CHBr-Gruppen findet man zwei Signale bei 54.6 und 58.3 ppm. Die Resonanzsignale der Phenylgruppe und der aromatischen Kohlenstoffatome des Indansystems beobachtet man im Bereich zwischen 125 und 130 ppm. Die Resonanzsignale, die den Ipso-Kohlenstoffatomen der Phenyl- und Indeneinheiten entsprechen, erscheinen tieffeld verschoben im Bereich zwischen 140 und 142 ppm. 37 Theoretischer Teil B Für die beiden isomeren Formen von 16 (Isomere 16a / 16b) findet man im 1H-NMRSpektrum die Protonen der Methylengruppe bei 3.3 ppm als Multiplett. Bei 4.2 ppm erkennt man ein Multiplett, das dem Wasserstoffatom der CHBr-2 Gruppe zugeordnet werden kann. Ein weiteres Multiplett beobachtet man bei 4.4 ppm, welches durch das Proton der CHBr-3 Gruppe hervorgerufen wird. Im Bereich zwischen 7.3 und 7.9 ppm treten die aromatischen Wasserstoffatome der Phenylgruppe und des Indansystems in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 16 zeigt für die Kohlenstoffatome der Methylengruppen zwei Resonanzsignale bei 41.0 und 41.5 ppm. Für die Kohlenstoffatome der CHBr-Gruppen findet man vier Signale bei 49.5, 54.8, 58.0 und 60.5 ppm. Die Resonanzsignale der Phenylgruppe und der aromatischen Kohlenstoffatome des Indanrestes beobachtet man im Bereich zwischen 127 und 130 ppm. Die Resonanzsignale, die den Ipso-Kohlenstoffatomen entsprechen, erscheinen tieffeldverschoben im Bereich zwischen 140 und 142 ppm. Bei der oben beschriebenen Versuchsreihe zur Addition von Brom an Indene fällt auf, dass mit einer Zunahme der aromatischen Substituenten (Me und/oder Ph) die Ausbeute in der Reihe 13 16 abnimmt. Ein möglicher Grund hierfür könnte darin gegeben sein, dass die in 4- und 7-Stellung vorhandenen Phenylgruppen der Addition von Brom an das Indenderivat hinderlich sind. 1.2.7. Darstellung von 1,2-Dibrom-1,3-Dimethylindan (17) Me Me Br Br2, Et2O, 0 °C Me Me Br Me 17a Br + Br (17) Me 17b Die Darstellung von 17 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.2.4. beschrieben. Elementares Brom wird bei - 25 °C zu 1,3-Dimethylinden in Diethylether langsam getropft. Nach Erwärmen auf 25 °C und 1 h Rühren werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und die entstandenen Verunreinigungen durch eine chromatographische Aufarbeitung an Kieselgel filtriert. 38 Theoretischer Teil B Das 1H-NMR von 17 zeigt das Protonen-Resonanzsignal der beiden Methylgruppen bei 1.30 und 2.05 ppm. Die Methylgruppe bei 1.3 ppm zeigt ein Dublett mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 2.0 Hz . Die Methylgruppe bei 2.1 ppm tritt als Singulett in Resonanz. Das Proton der CHBr-Gruppe tritt bei 0.8 ppm in Resonanz. Man beobachtet hier ein Duplett mit einer Kopplungskonstante von 3JHH = 2.0 Hz. Das Proton der CHMe-Gruppe erkennt man bei 3.4 ppm als Quartett mit der Kopplungskonstanten von 3JHH = 2.0 Hz. Die aromatischen Protonen zeigen ein Multiplett im Bereich von 7.0 – 7.2 ppm. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 17 erkennt man die Resonanzsignale der beiden Kohlenstoffatome der Methylgruppen bei 12.4 und 16.7 ppm; für die aliphatischen Kohlenstoffatome der CHMe-, CMeBr- und CHBr-Gruppen in gleicher Reihenfolge bei 21.0, 41.9 bzw. 47.8 ppm. Im Bereich zwischen 121 und 127 ppm treten die aromatischen Kohlenstoffatome des Indensystems in Resonanz, wobei die beiden ipso-ständigen Kohlenstoffatome bei 141.2 und 142.4 ppm zu erkennen sind. 1.2.8. Darstellung von 2-Brominden[71] (18) OH Br CCl4, P4O10, 2 h, 77°C Br (18a) 18 Es gibt zwei Möglichkeiten 2-Brominden in reiner Form darzustellen. Im ersten Fall geht man von 2-Bromindan-1-ol aus, welches in Gegenwart von Phosphorpentoxid und Tetrachlorkohlenstoff für 2 h unter Rückfluss erhitzt wird. Unter Abspaltung von Wasser entsteht das 2-Brominden, welches anschließend destillativ (Sdp 0.2 Torr: 55 – 60 °C) gereinigt werden kann. Eine andere Synthesevorschrift geht vom unsubstituierten Inden aus: Br Br2, Et2O, 0 °C Br 180°C - HBr Br 18 39 (18b) Theoretischer Teil B Hierbei wird zunächst elementares Brom an die C=C-Doppelbindung des 5-gliedrigen Rings des Indens addiert, um anschließend Bromwasserstoff unter thermischen Bedingungen in einem hochsiedenden Lösungsmittel zu eliminieren. Dieses Verfahren eignet sich vor allem zur Synthese derivatisierter 2-Bromindene; was im folgenden gezeigt wird: Das 1H-NMR von 18 zeigt das Resonanzsignal der Methylengruppe bei 3.7 ppm als Singulett. Das Proton der CH=CBr-Gruppe kann man ebenfalls als Singulett-Resonanzsignal bei 7.0 ppm erkennen. Im Bereich zwischen 7.0 und 7.4 ppm erscheinen die Signale der aromatischen Protonen des Indensystems. Das 13 C{1H}-NMR von 18 zeigt bei 46.0 ppm das Resonanzsignal des Methylenkohlenstoffatoms. Die Kohlenstoffatome im Bereich von 120 und 134 ppm sind dem aromatischen Teil des Indensystems zuzuschreiben, wobei sich die ipso-Kohlenstoffatome tieffeldverschoben bei 143.2 bzw. 144.6 ppm zu erkennen geben. 1.2.9. Darstellung von 2-Brom-4,7-dimethylinden (19) Me Me Br2, Et2O, 0 °C Me Me Br Br Tetralin, 180°C, 2 h - HBr (19) Me Me 9 Br 13a / 13b 19 1,2-Dibrom-4,7-dimethylindan (13) wird in dem gleichen Volumen Tetralin gelöst und für 2 h auf 170 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 50 °C wird das noch warme Tetralin am Ölpumpenvakuum abdestilliert (Sdp 0.2 Torr: 48 – 50 °C); das Produkt geht bei gleichen Vakuumverhältnissen zwischen 65 – 75 °C über. Hierbei muss beachtet werden, dass durch Kristallisation von 19 die Destillationsbrücke leicht zugesetzt wird. Aus diesem Grund darf hier nicht mit Wasser, sondern muss mit Luft gekühlt werden. Das 1H-NMR-Spektrum von 19 zeigt das Protonen-Resonanzsignal der beiden Methylgruppen bei 2.3 ppm und 2.4 ppm. Die Protonen der CH2-Gruppe erscheinen bei 3.5 ppm. Das Wasserstoffatom in CH=CBr-Stellung als auch die Resonanzsignale der aromatischen Protonen kann man im Bereich zwischen 6.9 und 7.1 ppm wahrnehmen. 40 Theoretischer Teil B Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 19 beobachtet man die Kohlenstoffatome der beiden Methylgruppen bei 18.1 und 18.2 ppm. Das Signal des Kohlenstoffatoms der Methylengruppe tritt bei 44.7 ppm in Resonanz. Die Signale der aromatischen Kohlenstoffatome kann man im Bereich zwischen 124.0 und 133.5 ppm wahrnehmen. Die Resonanzsignale der ipsoKohlenstoffatome kann man tieffeldverschoben bei 141.1 und 142.4 ppm beobachten. Von der Verbindung 19 konnten Einkristalle aus Diethylether bei – 30 °C erhalten werden. 19 kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe P2(1)/c. In Tabelle 19a sind die interatomaren Abstände [Å] und Winkel [°] von 19 enthalten; Tabelle 19b weist die kristallographischen Daten auf. Die Festkörperstruktur von 19 ist charakterisiert durch eine Ebene, die erwartungsgemäß durch die Atome Br(1), C(1), C(11), C(6), C(5), C(10) und C(3) aufgespannt wird. Die Abstände der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindungen [C(4)-C(10)] und [C(7)-C(11)] entsprechen den Literaturwerten – ebenso die Bindung C(2)-Br(1). C11 C7 C6 C8 C1 C5 C2 C9 Br1 C3 C4 C10 Abb. 19: Struktur von 2-Brom-4,7-dimethylinden (19) im Kristall. Tab. 19a: Ausgewählte Abstände [pm] und Winkel [°] von 19. Abstände [Å] Winkel [°] Br(1)-C(2) 1.881(3) C(2)-C(1)-C(8) 102.4(3) C(1)-C(2) 1.476(5) C(3)-C(2)-C(1) 112.9(3) C(2)-C(3) 1.359(5) C(2)-C(3)-C(9) 107.3(3) C(4)-C(10) 1.513(5) C(3)-C(2)-Br(1) 125.2(3) C(7)-C(11) 1.504(5) C(1)-C(2)-Br(1) 122.0(2) C(8)-C(1)-C(2)-Br(1) 179.7(2) 41 Theoretischer Teil B Tab. 19b: Kristallographische Daten von 19. C11H11Br 223.11 Stäbchen, farblos Monoklin, P2(1)/c 8.7155(7) Å 15.9208(12) Å 7.0831(6) Å 104.886(2)° 4 1.560 g/cm3 Empirische Formel Molmasse Kristallform, Kristallfarbe Kristallsystem, Raumgruppe A (Å) B (Å) C (Å) (°) Z Dichte (berechnet, g/cm3) F(000) Kristallabmessungen (mm) Diffraktometer Linearer Absorptionskoeffizient Absorptionskorrektur Strahlung (,Å), Messtemperatur (K) Verfeinerungsmethode 1.2.10. 949.85 0.6 x 0.2 x 0.2 mm3 Bruker Smart CCD 4.267mm-1 empirisch Mo K (0.71073), 173(2) kleinste Fehlerquadrate (F2) Darstellung von 2-Brom-4,7-Methyphenylinden (20) Me Ph Me Br Br Tetralin, 180°C, 2 h - HBr Br Me Ph Ph 20a 14 (20) Br + 20b Die Darstellung von 2-Brom-4,7-methylphenylinden (20) erfolgt analog der Reaktionsführung wie in Abschnitt 1.2.9. beschrieben. Hierbei wird 14 in dem gleichen Gewichtsvolumen Tetralin gelöst und für 2 h auf 180 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 50 °C wird das Tetralin im Ölpumpenvakuum abdestilliert (Sdp0.2 Torr: 48 – 52 °C). Zur Abtrennung von Nebenprodukten wird der Rückstand zunächst mit 50 mL Toluol durch Kieselgur filtriert und das Lösungsmittel erneut im Ölpumpenvakuum entfernt. Zur weiteren Reinigung von 20 wird an Kieselgel chromatographiert. 20 liegt in Form zweier Isomere im Verhältnis von 1:1 vor. Im 1H-NMR-Spektrum von 20 findet man zwei Singuletts für die Protonen der Methylgruppe bei 2.4 und 2.5 ppm. Die Protonen der Methylengruppe treten bei 3.6 und 3.7 ppm in Resonanz. Die Wasserstoffatome des Indensystems und der Phenylgruppe erscheinen als Multiplett im Bereich von 7.1 - 7.6 ppm. Ebenso einfach lässt sich das 13 C{1H}-NMR-Spektrum interpretieren. Für das Kohlenstoffatom der Methylgruppe kann man aufgrund zweier isomerer Formen von 20 zwei 42 Theoretischer Teil B Resonanzsignale bei 18.3 bzw. 18.5 ppm beobachten. Die Signale des Kohlenstoffatoms der Methylengruppe findet man bei 44.7 bzw. 45.9 ppm. Das Resonanzsignal bei 125.6 ppm steht für das Kohlenstoffatom der CBr-Gruppe. Im Bereich von 126 - 134 ppm bzw. im Bereich von 141 - 143 ppm erscheinen die Signale der Inden- und der Phenylgruppe sowie der ipsoKohlenstoffatome der Gruppen. 1.2.11. Darstellung von 2-Brom-4,7-diphenylinden (21) und 2-Brom-4,5,7-triphenylinden (22) Ph Ph Br Br Tetralin, 180°C, 3 h - HBr (23) Br Ph Ph 15 Ph 21 Ph Br Br Ph Ph Tetralin, 180°C, 3 h - HBr Br + Br (24) Ph Ph Ph Ph 16 Ph 22a 22b Die Darstellung und Reaktionsführung zur Synthese von 21 und 22 erfolgt analog wie in Abschnitt 1.3.9. beschrieben. Hierbei werden die Edukte 15 bzw. 16 im gleichen Gewichtsvolumen Tetralin gelöst und für 3 h auf 190 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 50 °C wird das Tetralin im Ölpumpenvakuum abdestilliert (Sdp0.2 Torr: 48 – 50 °C); der Rückstand wird wie in Abschnitt 1.2.10. beschrieben an Kieselgel chromatographiert. Im Falle von 22 erhält man zwei isomeren Formen im Verhältnis 1 : 1. Im 1H-NMR von 21 erscheint das Resonanzsignal für die Protonen der Methylengruppe bei 3.7 ppm als Singulett. Für das Proton der CH=CBr-Gruppe wird bei ca. 7.0 ein Multiplett gefunden. Die Protonen der aromatischen Wasserstoffatome des Indens und der Phenylgruppen treten im Bereich zwischen 7.2 und 7.9 ppm in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum beobachtet man bei 43.1 ppm das Resonanzsignal für das Kohlenstoffatom der Methylengruppe des Indenrestes. Bei 126.1 ppm beobachtet man das Kohlenstoffatom der CBr-Gruppe. Die Signale der aromatischen Kohlenstoffatome treten im 43 Theoretischer Teil B Bereich von 127 und 134 ppm in Resonanz; die ipso-ständigen Kohlenstoffatome beobachtet man im Bereich von141 und 145 ppm. Von Verbindung 21 konnten Einkristalle aus Diethylether bei 25 °C erhalten werden. 21 kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe P2(1)/n, wobei zwei Moleküle in der Elementarzelle zu finden sind. In der Tabelle 21a sind die Abstände [Å] und Winkel [°] von 21 enthalten, in Tabelle 21b die kristallographischen Daten. C15 C17 C18 C7 C5 C8 C21 C20 C4 C9 C16 C19 C14 C6 C1 C2 C13 C10 C3 C12 C11 Br1 C41 C37 C39 C33 C34 C26 C29 C40 C32 C27 C28 C42 C30 C25 C31 C36 C38 C24 C22 C35 C23 Br2 Abb. 21: Struktur von 2-Brom-4,7-diphenylinden im Kristall. Legt man eine Ebene durch das in Abb. 21 oben gezeigte Indenmolekül, die durch die Atome Br(1), C(1), C(16), C(7), C(6), C(10) und C(3) gebildet wird, so beträgt die maximale Abweichung der Atome von einer bestmöglich gewählten Ebene 2.0(4) Å. Die beiden C6H5Ringe an den jeweiligen C(8)- bzw. C(5)-Kohlenstoffatomen der Indeneinheiten sind aufgrund des benötigten Raumvolumens um 38.5(9)° bzw. 38.1(8)° aus der Ebene herausgedreht, und sind relativ zueinander gleich ausgerichtet. Ähnlich verhält es sich bei dem in Abb. 21 gezeigten unterem Molekül. Die maximale Abweichung der Atome von einer bestmöglich gewählten Ebene beträgt hier 5.6(4) Å. Die beiden C6H5-Ringe sind aus der Ebene um 136.9(6) bzw. 138.9(6) ° herausgedreht und stehen wie beim oberen Molekül relativ zueinander gleich ausgerichtet. Die Abstände der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindungen [C(8)-C(16)] und [C(5)-C(10)] entsprechen den Literaturwerten – ebenso die Bindung C(2)-Br(1), die ebenso lang ist wie die C(23)-Br(1)-Bindung in 19. 44 Theoretischer Teil B Tab. 21a: Ausgewählte interatomare Abstände [Å] und Winkel [°] von 21. Abstände [Å] Winkel [°] C(1)-C(2) C(2)-C(3) Br(1)-C(2) C(8)-C(16) C(5)-C(10) 1.401(8) 1.412(8) 1.886(6) 1.477(8) 1.486(8) C(2)-C(1)-C(9) C(1)-C(2)-C(3) C(2)-C(3)-C(4) C(1)-C(2)-Br(1) C(3)-C(2)-Br(1) C(9)-C(1)-C(2)-Br(1) C(6)-C(5)-C(10)-C(15) C(7)-C(8)-C(16)-C(17) 105.0(5) 113.5(5) 103.9(5) 124.3(5) 122.1(5) -178.0(4) 38.5(9) -38.1(8) C(22)-C(23) C(23)-C(24) Br(2)-C(23) C(26)-C(31) C(29)-C(37) 1.408(8) 1.382(8) 1.874(6) 1.473(8) 1.468(8) C(23)-C(22)-C(30) C(24)-C(23)-C(22) C(23)-C(24)-C(25) C(22)-C(23)-Br(2) C(24)-C(23)-Br(2) C(30)-C(22)-C(23)-Br(2) C(27)-C(26)-C(31)-C(32) C(28)-C(29)-C(37)-C(42) 104.2(5) 113.7(5) 105.4(5) 122.9(5) 123.3(5) -174.4(4) 136.9(6) -138.9(6) Tab. 21b: Kristallographische Daten von 21. Empirische Formel Molmasse Kristallform, Kristallfarbe Kristallsystem, Raumgruppe a (Å) b (Å) c (Å) (°) Z Dichte (berechnet, g/cm3) F(000) Kristallabmessungen (mm) Diffraktometer Linearer Absorptionskoeffizient Absorptionskorrektur Strahlung (,Å), Messtemperatur (K) Verfeinerungsmethode C21H15Br 462.99 Rechteckig, farblos Monoklin, P2(1)/n 16.1052(4) Å 7.3675(2) Å 26.4389(5) Å 100.9790(10)° 4 1.498 g/cm3 3079.69 0.35 x 0.2 x 0.2 mm3 Bruker Smart CCD 2.663mm-1 empirisch Mo K (0.71073), 293(2) kleinste Fehlerquadrate (F2) 45 Theoretischer Teil B Spektroskopische Daten von 22a/22b: Im 1H-NMR erscheinen die Resonanzsignale für die Protonen der Methylengruppe bei 3.6 bzw. 3.8 ppm jeweils als Singulett. Die Protonen der allylischen und aromatischen Wasserstoffatome des Indensystems und der Phenylgruppen treten zwischen 7.1 und 7.9 ppm in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 22a/22b beobachtet man bei 46.3 bzw. 46.7 ppm die Resonanzsignale für das Kohlenstoffatom der Methylengruppe des Indens. Bei 126.7 ppm beobachtet man das Kohlenstoffatom der CBr-Gruppe. Die Signale der aromatischen Kohlenstoffatome treten im Bereich von 128 - 135 ppm in Resonanz; die ipso-ständigen Kohlenstoffatome beobachtet man im Bereich von 140 - 142 ppm. 1.2.12. Synthese von 2-Brom-1,3-dimethylinden (23) Me Br Me Br Tetralin, 180°C, 2 h - HBr Br (23) Me Me 17 23 Die Darstellung und Reaktionsführung von 23 erfolgt analog wie in Abschnitt 1.3.9. beschrieben. Hierbei wird 23 im gleichen Gewichtsvolumen Tetralin gelöst und für 2 h auf 180 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 50 °C wird das Tetralin im Ölpumpenvakuum abdestilliert (Sdp0.2 Torr: 48 – 50 °C); der Rückstand wird wie in Abschnitt 1.3.10. an Kieselgel gereinigt. Das 1H-NMR von 23 zeigt zwei Resonanzsignale für die Methylgruppen: Zum einen beobachtet man ein Singulett bei 1.4 ppm für die CBr=CMe-Gruppe, zum anderen erkennt man bei 1.5 ppm ein Dublett für die Methylprotonen der aliphatischen CHMe-Gruppe mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 2.8 Hz. Bei 3.5 ppm beobachtet man ein Quartett für das Proton der CHMe-Gruppe mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 2.8 Hz. Die Signale der aromatischen Wasserstoffatome treten zwischen 7.1 und 7.4 ppm in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum zeigt für die Kohlenstoffatome der beiden Methylgruppen bei 12.4 und 16.6 ppm die entsprechenden Resonanzsignale. Für das Kohlenstoffatom der CHMeGruppe beobachtet man bei 48.9 ppm eine Resonanz. Die Signale aus dem aromatischen 46 Theoretischer Teil B Bereich erscheinen im Bereich zwischen 119.0 und 128.4 ppm, die ipso-Kohlenstoffatome tieffeldverschoben im Bereich zwischen137.0 und 147.8 ppm. 1.2.13. Synthese von 2-Brom-1,3-diphenylinden (24) Ph Ph Br2, 0 - 25 °C, 3 h - HBr Br Ph (24) Ph 24 Zur Synthese von 24 wird elementares Brom bei - 25 °C zu 1,3-Diphenylinden gelöst in Diethylether gegeben. Es schließt sich eine Bromwasserstoffeliminierung an, die zur Verbindung 24 führt. Zur schnelleren Aufarbeitung wird 24 bei der säulenchromatographischer Aufarbeitung nicht wie in Abschnitt 1.2.4. mit einem Lösungsmittelgemisch aus n-Pentan und Metyhlenchlorid im Verhältnis 10:1, sondern mit reinem Toluol eluiert. Man erhält 24 analysenrein als hellgelbe, kristalline Verbindung. Während das 1,3-Dimethylinden wie erwartet durch Addition von Brom zu 1,3-Dimethyl-1,2-dibromindan (23) reagiert, kann man das 1,3-Diphenyl-1,2-dibromindan nicht isolieren. Es reagiert direkt zum 1,3-Diphenyl-2-brominden. Dies kann wie folgt gedeutet werden: R R Br Br Br Br H H R R R Br - HBr R Der Grund, warum man das 1,3-Diphenyl-1,2-dibromindan nach der Bromaddition nicht isolieren kann, liegt wahrscheinlich in der Stabilität der kationischen Species; ähnlich wie beim Tritylkation. 47 Theoretischer Teil B R Br R Br Br R H - HBr H H R Eine mögliche Konkurrenz-Reaktion, bei dem eine H+-Eliminierung zur Ausbildung eines Indylanions führen würde, kann nicht beobachtet werden, da man hier nach einer weiteren Br-Eliminierung das 1-Brominden erwartet. Dieses wird allerdings in keiner Reaktion – nicht einmal in Spuren – gefunden. Diese Beobachtung kann man als einen deutlichen Hinweis dafür auslegen, das hierbei kein aromatisches Cyclopentadienyl-Anion gebildet wird. Als Unterstützung für diese Theorie kann man die Bildung von 2-Brominden aus 2-Bromindan-1-ol in Gegenwart von P4O10 heranführen: OH P4O10 H Br Br + <H+> - <H+> + OH2 H Br H - H2O Br Das gleiche Resultat erhält man beim mehrstündigen Erwärmen von 1,2-Dibromindan. Das 1H-NMR von 24 zeigt bei 4.8 ppm das Resonanzsignal für das Proton der CHPh-Gruppe des Indenrestes. Das Proton der CH=CBr-Gruppe und die aromatischen Wasserstoffatome treten im Bereich zwischen 7.1 und 7.7 ppm in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR erkennt man das Kohlenstoffresonanzsignal der CHPh-Gruppe bei 61.5 ppm. Die Signale der aromatischen Kohlenstoffatome beobachtet man zwischen 121 und 130 ppm; die ipso-Kohlenstoffatome zwischen 134 und 148 ppm. Beim nächsten Schritt geht es um die Einführung der Si-Brücke: Die Synthese von 2-Indenylsilanen gelingt durch eine einstufige 48 Reaktion der oben dargestellten Theoretischer Teil B 2-Bromindenen mit Chlorsilanen in Gegenwart von Magnesium. Bei dieser Verfahrensweise werden Transmetallierungsreaktionen, die zu 1-Indenylderivaten führen, zurückgedrängt. Damit wird der Zugang zur Synthese von 2-Indenylsilanen in sehr guten Ausbeuten ermöglicht. Die Reaktionsführung wird anhand der Gleichung 25 deutlich. 1.2.14. Synthese von Indenyl-2-dimethylchlorsilan (25) Br Mg, SiMe2Cl2, THF 18 (25) SiMe2Cl - MgCl2 25 Die Synthese von 25 ist über die Grignard-Verbindung Inden-2-magnesiumbromid gegeben. Eine Isolierung dieser ist jedoch Gründen nicht möglich: Das Inden weißt acide Wasserstoffatome auf. Man beobachtet Umprotonierungsreaktionen zu Indenyl-1-dimethylchlorsilan, wenn man das 2-Chlor-dimethylsilylinden längere Zeit im inerten Lösungsmittel stehen lässt. In Gegenwart von Dimethyldichlorsilan wird jedoch das in-situ entstandene GrignardReagenz sofort zum Inden-2-dimethylchlorsilan abgefangen. Man geht bei der Reaktionsführung so vor, dass man das 2-Brominden in Tetrahydrofuran löst und zu einem Gemisch bestehend aus Magnesium und Dimethyldichlorsilan in absolutem Tetrahydrofuran so zugibt, dass die etherische Lösung gelinde siedet. Nach 8 h Rühren bei 25 °C kann 25 mit n-Pentan durch Kieselgur vom ausgefallenem Magnesiumsalz getrennt werden. Das 1H-NMR-Spektrum von 25 zeigt ein Singulett bei 0.7 ppm für die Protonen der Dimethylsilylgruppe. Die Protonen der aliphatischen Methylengruppe treten bei 3.7 ppm in Resonanz. Zwischen 7.2 und 7.6 ppm findet man ein Multiplett für die aromatischen Wasserstoffatome des Indens. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 25 werden die Kohlenstoffatome der Dimethylsilylgruppe bei 2.0 ppm beobachtet. Für das aliphatische Kohlenstoffatom der Methylengruppe findet man ein Resonanzsignal bei 41.5 ppm. Die Kohlenstoffatome des Inden-Bausteins treten zwischen 122 und 127 ppm in Resonanz. Weiter tieffeldverschoben findet man die Signale der beiden 49 Theoretischer Teil B ipso-Kohlenstoffatome bei 143.9 und 144.7 ppm. Für das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung kann man ein Resonanzsignal bei 146.5 ppm beobachten. Das IR-Spektrum zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Bindung eine Absorptionsbande (Si-C) starker Intensität bei 1253 cm-1. 1.2.15. Darstellung von 4,7-dimethylindenyl-2-dimethylchlorsilan (26) Br Mg, SiMe2Cl2, THF SiMe2Cl - MgCl2 19 (26) 26 Zur Darstellung von 26 wird 2-Brom-4,7-dimethylinden (19) in Tetrahydrofuran gelöst. Diese Lösung tropft man langsam zu einer Mischung bestehend aus Magnesium und Dimethyldichlorsilan in absolutem Tetrahydrofuran, so dass die etherische Lösung gelinde siedet. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass man in beiden Schlenkrohren eine genau abgemessene Menge an Lösungsmittel einhält, da andernfalls die Umsetzung nicht quantitativ erfolgt, weil das ausfallende Magnesiumsalz die Oberfläche des elementaren Magnesiums benetzt und damit die weitere Umsetzung verhindert. Bei Verwendung von Diethylether statt Tetrahydrofuran als Lösungsmittel wird die Ausbeute ebenfalls herabgesetzt. Nach 8 h Rühren bei 25 °C kann 26 durch Filtration durch Kieselgur mit n-Pentan vom Magnesiumsalz getrennt werden. Für 26 findet man im 1H-NMR-Spektrum die Protonen der Chlordimethylsilylgruppe bei 0.9 ppm, die Signale der Wasserstoffatome der beiden Methylgruppen beobachtet man bei 2.5 und 2.7 ppm. Das Resonanzsignal der Protonen der Methylengruppe erscheint bei 3.7 ppm ebenfalls als Singulett. Zwischen 7.0 und 7.9 ppm kann man das Multiplett der aromatischen Wasserstoffatome beobachten. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 26 ergeben sich die Kohlenstoffatome der Chlordimethyl- silylgruppe bei 2.4 ppm zu erkennen. Bei den Werten 18.4 und 18.6 ppm erkennt man die Signale der Kohlenstoffatome der beiden Methylgruppen, sowie bei 41.1 ppm das Kohlenstoffatom der Methylengruppe. Zwischen 126 und 131 ppm findet man die aromatischen Kohlenstoffatome von 26. Bei 142.4 und 143.2 ppm beobachtet man die 50 Theoretischer Teil B Resonanzsignale der ipso-ständigen Kohlenstoffatome des Indenrestes. Das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung tritt stärker tieffeldverschoben bei 145.4 ppm auf. Das IR-Spektrum zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Bindung eine Absorptionsbande (Si-C) starker Intensität bei 1254 cm-1. 1.2.16. Darstellung von 4,7-Methyphenyllindenyl-2-dimethylchlorsilan (27) Me Me Br Ph Ph Mg, SiMe2Cl2, THF SiMe2Cl - MgCl2 + Ph 20 SiMe2Cl (27a) Me 27a 27b Zur Synthese von 27 wird 2-Brom-4,7-Methyphenyllinden (20) in Tetrahydrofuran gelöst. Diese Lösung tropft man zu einer Mischung aus Magnesium (welches mit 1,2-Dibromethan aktiviert wurde) und Dimethyldichlorsilan in absolutem Tetrahydrofuran so zu, dass die etherische Lösung gelinde siedet. Nach 8 h Rühren bei 25 °C wird für 1 h zum Rückfluss erhitzt und anschließend mit n-Pentan durch Kieselgur vom ausgefallenem Magnesiumsalz filtriert. Man erhält 27 in Form zweier Isomere im Verhältnis 1 : 1. Im 1H-NMR-Spektrum von 27 beobachtet man für die Protonen der Chlordimethylsilylgruppe bei 0.8 ppm ein Resonanzsignal. Zwei Singuletts für die Protonen der Methylgruppe findet man bei 2.6 und 2.7 ppm. Die Protonen der Methylengruppe treten bei 3.6 und 3.7 ppm in Resonanz. Die aromatischen Wasserstoffatome des Indenrestes und der Phenylgruppe erscheinen als Multiplett zwischen 7.0 und 7.7 ppm. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum erkennt man bei 2.3 ppm ein Resonanzsignal für die Chlordimethylsilylgruppe. Für das Kohlenstoffatom der Methylgruppe kann man aufgrund zwei isomerer Formen zwei Resonanzsignale bei 18.6 bzw. 19.1 ppm beobachten. Die Signale des Kohlenstoffatoms der Methylengruppe findet man bei 41.1 bzw. 41.8 ppm. Im Bereich von 126 und 134 ppm erscheinen die Resonanzsignale der aromatischen Kohlenstoffatome des Indenteils sowie der Phenylgruppe; zwischen 141 und 142 ppm geben sich die ipsoKohlenstoffatome zu erkennen. Das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung tritt bei 145.4 ppm in Resonanz. 51 Theoretischer Teil B Im IR-Spektrum von 27 findet man für die Silicium-Kohlenstoff-Bindung eine Streckschwingung mit starker Intensität bei 1248 cm-1. 1.2.17. Umsetzung von 2-Brom-4,7-diphenylindenyl mit Magnesium und Me2SiCl2 Ph Ph Mg, SiMe2Cl2, THF Br Ph (27b) SiMe2Cl - MgCl2 Ph 21 Die Reaktionsführung zur Darstellung von 4,7-Diphenyl-2-chlordimethylinden, d.h. der Umsetzung von 2-Brom-4,7-diphenylinden mit Magnesium und Dichlordimethylsilan erfolgt zunächst nach der in Abschnitt 1.2.15. vorgestellten Methode. Da nach 8 h Reaktionszeit und entsprechender Aufarbeitung das 1H-NMR-Spektrum keine Umsetzung zum gewünschten Produkt zeigt, wird das Magnesium beim zweiten Versuch mit 1,2-Dibromethan aktiviert (bis schließlich das Tetrahydrofuran zu sieden beginnt) und nach Zugabe von 21 der Reaktionsinhalt für 3 h zum Rückfluss erhitzt. Jedoch wurde auch diesmal kein Niederschlag des erwarteten Magnesiumsalzes gebildet und das 1H-NMR gelegt, das das gewünschte Produkt nicht entstanden ist. Gleichberechtigte Versuche wurden ebenfalls mit 22 durchgeführt und man erhält auch hier keine Umsetzung zum gewünschten Produkt. 1.2.18. Darstellung von 1,3-Dimethylindenyl-2-dimethylchlorsilan (28) Me Me Br 23 Mg, SiMe2Cl2, THF SiMe2Cl - MgCl2 Me 28 (28) Me Zur Synthese von 28 wird 23 in Tetrahydrofuran gelöst. Diese Lösung tropft man zu einer Mischung aus Magnesium (welches mit 1,2-Dibromethan aktiviert wurde) und Dimethyldichlorsilan in absolutem Tetrahydrofuran so zu, dass die etherische Lösung gelinde 52 Theoretischer Teil B siedet. Nach 8 h Rühren bei 25 °C wird mit n-Pentan durch Kieselgur vom ausgefallenem Magnesiumsalz filtriert. Das 1H-NMR von 28 zeigt für die Protonen der Chlordimethylsilylgruppe ein Singulett bei 0.6 ppm. Bei 1.3 ppm beobachtet man für die Methylwasserstoffatome der CHMe-Gruppe ein Duplett mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 2.4 Hz. Bei 2.2 ppm erscheinen die Methylwasserstoffatome der CBr=CMe-Gruppe als Singulett. Das Proton der CHMe-Gruppe tritt bei 3.6 ppm als Quartett mit einer Kupplungskonstanten von 3JHH = 2.4 Hz in Resonanz. Zwischen 6.9 und 7.4 ppm beobachtet man die Protonen des aromatischen Indenrestes als Multiplett. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 28 zeigt bei 2.2 ppm das Resonanzsignal der Kohlenstoffatome der Chlordimethylsilylgruppe. Die Kohlenstoffatome der beiden Methylgruppen erscheinen bei 11.8 bzw. 15.6 ppm. Bei 46.6 ppm tritt das Signal des Kohlenstoffatoms der CHMe-Gruppe in Resonanz. Im Bereich von 117 und 125 ppm beobachtet man die Resonanzsignale der aromatischen Kohlenstoffatome des Indengrundsystems, weiter tieffeldverschoben die ipso-Kohlenstoffatome zwischen 142 und 145 ppm. Bei 146.0 ppm erscheint das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung. Das IR-Spektrum von 28 zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Bindung eine Si-C-Schwingung starker Intensität bei 1248 cm-1. 1.2.19. Darstellung von 1,3-Diphenylindenyl-2-dimethylchlorsilan (29) Ph Ph Br Mg, SiMe2Cl2, THF SiMe2Cl - MgCl2 Ph (29) Ph 24 29 Zur Synthese von 29 wird 2-Brom-1,3-diphenylinden (24) in Tetrahydrofuran gelöst. Diese tropft man zu einer Mischung aus Magnesium (welches mit 1,2-Dibromethan aktiviert wurde) und Dimethyldichlorsilan in absolutem Tetrahydrofuran, so dass die etherische Lösung gelinde siedet. Nach 8 h Rühren bei 25 °C wird mit n-Pentan durch Kieselgur vom ausgefallenem Magnesiumsalz filtriert. 53 Theoretischer Teil B Das 1H-NMR von 29 zeigt für die Protonen der Chlordimethylsilylgruppe ein Singulett bei 0.1 ppm. Das Proton der CHPh-Gruppe tritt bei 4.9 ppm als Singulett auf. Zwischen 7.1 und 7.7 ppm beobachtet man die Protonen des Indens und der Phenylgruppen als Multiplett. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum zeigt bei - 1.2 ppm das Resonanzsignal der Kohlenstoffatome der Chlordimethylsilylgruppe. Bei 61.1 ppm tritt das Signal des Kohlenstoffatoms der CHPhGruppe in Resonanz. Zwischen 121 und 128 ppm beobachtet man die Resonanzsignale der aromatischen Kohlenstoffatome des Indens und der Phenylgruppen, weiter tieffeldverschoben treten die ipso-Kohlenstoffatome dieser Bausteine (141 - 144 ppm) in Resonanz. Bei 148.4 ppm erscheint das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung. Das IR-Spektrum von 29 zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Bindung die Si-C-Absorptionsbande starker Intensität bei 1251 cm-1. Zum Schluß wird das Ligandensystem komplettiert. Die 2-Indenylchlorsilane können durch Substitution der Chlorfunktion mit Alkalicyclopentadieniden in die folgenden Verbindungen überführt werden. R1 R1 R4 R4 Me SiMe2Cl C5H5Na, 25°C Si - NaCl R4 R2 Me R4 R2 30: R1=R2=R4=H 31: R1=R2=CH3, R4=H 32: R1=CH3, R2=C6H5, R4=H 33: R1=R2=H, R4=CH3 34: R1=R2=H, R4=C5H6 Weiterhin konnte gezeigt werden, daß 2-Indenylchlorsilane mit entsprechenden Silazanen reagieren: Me SiMe2Cl Si C5H5Na, 25°C 25 Me 35 Me Me Me SiMe2Cl 2 HN(C4H9)2, 25°C Si - HN(C4H9)2Cl Me NH Me Me 26 36 54 tert. Butylamin zu den Theoretischer Teil B 1.2.20. Darstellung von Cyclopentadien-inden-2-dimethylsilan (30) Me SiMe2Cl C5H5Na, 25 °C Si Me 25 (30) 30 Zur Darstellung des siliciumverbrückten Inden-2-systems 30 geht man von 25 aus, welches mit Cyclopentadienylnatrium zur Reaktion gebracht wird. Dabei wird das in Tetrahydrofuran gelöste Natriumsalz NaC5H5 zügig mit Hilfe einer Kanüle bei 25 °C zu 25, gelöst in n-Pentan, getropft. Nach Beendigung der Reaktion ergeben sich zwei Möglichkeiten zur Aufarbeitung von 30: Es bietet sich eine hydrolytische Aufarbeitung mit n-Pentan oder Diethylether als Extraktionsmittel an, welches nach Trocknung über Magnesiumsulfat wieder destillativ entfernt werden kann. Es hat sich jedoch gezeigt, dass man höhere Ausbeuten erzielen kann, wenn man nach 8 h Reaktionszeit alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und 30 mit n-Pentan durch Kieselgur vom ausgefallenen Natriumchlorid trennt. Auf jeden Fall schließt sich eine chromatographische Aufarbeitung von 30 an Kieselgel an. Das 1H-NMR-Spektrum von 30 zeigt für die Dimethylsilylgruppe zwei Signale bei 0.3 und 0.5 ppm, was durch die silatrope Wanderung des Silicium-Bausteins erklärt werden kann. Das Proton der aliphatischen Gruppe des Cyclopentadiens kann man bei 3.2 ppm finden. Bei 3.6 ppm findet man das Resonanzsignal der Protonen der aliphatischen Methylengruppe des Indens. Zwischen 6.7 und 7.6 ppm treten die olefinischen und aromatischen Wasserstoffatome des Cyclopentadien- und Indens in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 30 beobachtet man für die Dimethylsilylgruppe ein Resonanzsignal bei – 3.8 ppm. Das Signal des aliphatischen Kohlenstoffatoms des Cyclopentadiens kann man bei 51.1 ppm finden. Bei 42.5 ppm findet man das Resonanzsignal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen Methylengruppe der Indengruppe. Zwischen 121 und 133 ppm treten die olefinischen und aromatischen Kohlenstoffatome des Cyclopentadien- und des Indenrestes in Resonanz, wobei die ipso-Kohlenstoffatome des Indenyl weiter tieffeldverschoben bei 145.1 und 146.5 ppm zu finden sind. Das Kohlenstoffatom der C-SiBindung tritt noch stärker tieffeldverschoben bei 146.5 ppm in Erscheinung. 55 Theoretischer Teil B Das IR-Spektrum von 30 zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Bindung eine Absorptionsbande Si-C starker Intensität bei 1245 cm-1. 1.2.21. Darstellung von Cyclopentadien-4,7-dimethylindenyl-2-dimethylsilan (31) Me Me Me SiMe2Cl C5H5Na, 25°C Si Me Me (31) Me 26 31 Bei der Darstellung von 31 geht man von 26 aus, welches mit Cyclopentadienylnatrium in Tetrahydrofuran als Lösungsmittel zur Reaktion gebracht wird. Dabei wird das in Tetrahydrofuran gelöste Natriumsalz bei 25 °C mit Hilfe einer Kanüle zügig zu 26 gelöst in nPentan getropft. Jetzt bietet sich eine hydrolytische Aufarbeitung mit n-Pentan oder Diethylether als Extraktionsmittel an, welches nach Trocknung über Magnesiumsulfat wieder destillativ entfernt werden kann. Aufgrund besserer Ausbeuten sollte man jedoch auch hier, wie bereits weiter oben ausgeführt, den folgenden Weg vorziehen: Nach 8 h Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und 31 mit n-Pentan durch Kieselgur vom ausgefallenen Natriumchlorid filtriert. Es schließt sich eine chromatographische Aufarbeitung an Kieselgel an. Das 1H-NMR-Spektrum von 31 zeigt für die Dimethylsilylgruppe ein Protonenresonanzsignal bei 0.2 ppm. Die Protonen der beiden Methylgruppen treten bei 2.3 bzw. 2.4 ppm in Resonanz. Für die Protonen der aliphatische Methylengruppe kann man ein Singulett bei 3.4 ppm beobachten, während das aliphatische Wasserstoffatom der CHSi-Gruppe am Cyclopentadienring bei 3.3 ppm in Resonanz tritt. Die Signale der olefinischen Wasserstoffatome findet man zwischen 6.5 und 6.7 ppm. Die Resonanzsignale der aromatischen Protonen des Indenyls kann man etwas tieffeldverschoben zwischen 6.9 und 7.1 ppm beobachten. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 31 Spektrum beobachtet man für die Dimethylsilylgruppe ein Resonanzsignal bei – 3.4 ppm. Die Signale der Kohlenstoffatome der beiden Methylgruppen treten bei 18.4 und 18.6 ppm in Resonanz. Das Signal des Kohlenstoffatoms 56 Theoretischer Teil B der Methylengruppe des Indenyls findet man bei 42.0 ppm, während man das aliphatische Kohlenstoffatom des Cyclopentadienylringes bei 51.8 ppm wahrnehmen kann. Zwischen 125 und 133 ppm beobachtet man die Signale der olefinischen Kohlenstoffatome des Cyclopentadiens als auch die aromatischen Kohlenstoffatome des Indenylsystems. Die beiden ipso-Kohlenstoffatome findet man wie erwartet weiter tieffeldverschoben bei 142.0 und 143.5 ppm. Das Signal des Kohlenstoffatoms der C-Si-Bindung kann man bei 145.4 ppm beobachten. Die IR-Aufnahme von 31 zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Bindung eine Si-C-Absorptionsbande starker Intensität bei 1248 cm-1. 1.2.22. Darstellung von Cyclopentadien-4,7-methylphenylindenyl-2-dimethylsilan (32) Me Me Me SiMe2Cl C5H5Na, 25°C Si Ph Me (32) Ph 27 32 Bei der Darstellung von 32 geht man von 27 aus, welches dazu mit Cyclopentadienylnatrium in Tetrahydrofuran zur Reaktion gebracht wird. Dabei wird das in Tetrahydrofuran gelöste Natriumsalz bei 25 °C mit Hilfe einer Kanüle zügig zu 27 gelöst in n-Pentan getropft. Nach 8 h Reaktionszeit werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand mit n-Pentan durch Kieselgur filtriert. Es schließt sich eine chromatographische Aufarbeitung an Kieselgel an. Es hat sich herausgestellt, dass man die Menge an Verunreinigungen verringern kann, wenn das Cyclopentadienylnatrium stark konzentriert in einer Tetrahydrofuran-Lösung vorlegt und auf der anderen Seite einen Überschuss an n-Pentan als Lösungsmittel verwendet. Dies legt die Vermutung nahe Diethylether statt des Tetrahydrofuran als Lösungsmittel für das Cyclopentadienyl-Natrium-Salz zu verwenden. Jedoch erhält man hier aufgrund ungenügender Löslichkeit des „Natrium-Salzes“ in einem weniger polarem Lösungsmittel selbst nach 24 h Reaktionszeit eine wesentlich kleinere Ausbeute. Als Nebenprodukte findet man nach hydrolytischer Aufarbeitung Tricyclo[5.2.1.02,6]deca-3,8-dien. 57 unter anderem Silanolderivate und Theoretischer Teil B Das 1H-NMR-Spektrum von 32 zeigt das Protonenresonanzsignal der Dimethylsilylgruppe bei 0.2 und 0.4 ppm, was durch die silatrope Wanderung des Silyl-Bausteins erklärt werden kann. Das Signal der Methylprotonen beobachtet man bei 2.4 ppm. Das Proton der aliphatischen Gruppe des Cyclopentadienrestes -CHSi- kann man bei 3.4 ppm finden. Bei 3.5 ppm findet man das Resonanzsignal der Protonen der aliphatischen Methylengruppe des Indenyls. Im Bereich von 6.4 - 6.7 ppm bzw. 7.0 - 7.6 ppm treten die olefinischen und aromatischen Wasserstoffatome des Cyclopentadien- und Indenylsystems in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 32 beobachtet man für die Dimethylsilylgruppe ein Resonanzsignal bei –3.5 ppm. Das Signal des Kohlenstoffatoms der Methylgruppe beobachtet man bei 20.5 ppm. Das Signal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen CHSiMe2-Gruppe des Cyclopentadienrestes kann man bei 43.9 ppm finden. Bei 41.4 ppm findet man das Resonanzsignal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen Methylengruppe des Indenyls. Zwischen 124 und 133 ppm treten die olefinischen und aromatischen Kohlenstoffatome des Cyclopentadien- und Indenylbausteins in Resonanz, wobei die ipso-Kohlenstoffatome des Indens weiter tieffeldverschoben zwischen 141 und 146 ppm zu finden sind. Die Signale des Kohlenstoffatoms der C-Si-Einheit der Indenyleinheit kann man bei 148.6 ppm beobachten. Das IR-Spektrum von 32 zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Einheiten eine Si-C-Bande starker Intensität bei 1250 cm-1. 1.2.23. Darstellung von Cyclopentadien-1,3-dimethylindenyl-2-dimethylsilan (33) Me Me Me SiMe2Cl 28 C5H5Na, 25°C Me Si 33 Me (33) Me Zur Darstellung von 33 wird das in Tetrahydrofuran gelöste Natriumsalz NaC5H5 bei 25 °C mit Hilfe einer Kanüle zügig zu 28, gelöst in n-Pentan, getropft. Die Aufarbeitung kann wie in Abschnitt 1.2.20. auf zwei verschiedenen Wegen erfolgen: Eine hydrolytische Aufarbeitung mit n-Pentan oder Diethylether als Extraktionsmittel, welches nach Trocknung über Magnesiumsulfat wieder destillativ entfernt werden kann, ist möglich. 58 Theoretischer Teil B Höhere Ausbeuten könne erzielt werden, wenn man nach 8 h Reaktionszeit alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und den Rückstand mit n-Pentan durch Kieselgur filtriert. Es schließt sich eine chromatographische Aufarbeitung an Kieselgel an. Das 1H-NMR-Spektrum von 33 zeigt das Protonenresonanzsignal der Dimethylsilylgruppe bei 0.0 und 0.2 ppm, was durch die silatrope Wanderung des Silyl-Bausteins erklärt werden kann. Die Signale der Methylprotonen beobachtet man bei 1.4 ppm als Dublett mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 10.0 Hz. Bei 2.3 ppm beobachtet man die Protonen der Methylgruppe als Singulett. Das Proton der aliphatischen Gruppe am Cyclopentadienylrest kann man bei 3.5 ppm finden. Bei 3.4 ppm (3JHH = 10.0 Hz) findet man das Resonanzsignal der Wasserstoffatome der aliphatischen Methylengruppe des Indenyls. Im Bereich von 6.5 - 6.7 ppm bzw. 6.9 - 7.1 ppm treten die olefinischen und aromatischen Wasserstoffatome des Cyclopentadien- und Indenyls in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 33 beobachtet man für die Dimethylsilylgruppe ein Resonanzsignal bei –3.1 bzw. –2.0 ppm. Die Signale der Kohlenstoffatome der Methylgruppen beobachtet man bei 13.0 bzw. 15.4 ppm. Das Signal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen CHSiMe2-Gruppe am Cyclopentadien kann man bei 50.0 ppm finden. Bei 48.0 ppm findet man das Resonanzsignal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen Methylengruppe des Indenyls. Im Bereich von 119 - 133 ppm treten die olefinischen und aromatischen Kohlenstoffatome der Cyclopentdien- und Indenylreste in Resonanz, wobei die ipso-Kohlenstoffatome des Indenyls weiter tieffeldverschoben zwischen 144 und 149 ppm zu finden sind. Die Signale des Kohlenstoffatoms der C-Si-Bindung des Indenyls kann man bei 152.2 ppm beobachten. Das IR-Spektrum von 33 zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Einheit eine Si-C-Absorptionsbande mit starker Intensität bei 1250 cm-1. 1.2.24. Darstellung von Cyclopentadien-1,3-diphenylindenyl-2-dimethylsilan (34) Ph Ph Me SiMe2Cl 29 C5H5Na, 25°C Ph Si 34 59 Ph Me (34) Theoretischer Teil B Zur Darstellung von 34 wird 1,3-Diphenylinden-2-dimethylchlorsilan (29) mit Cyclopentadienylnatrium zur Reaktion gebracht. Dabei wird das in Tetrahydrofuran gelöste Natriumsalz bei 25 °C mit Hilfe einer Kanüle zügig zu 29 gelöst in n-Pentan getropft. Zur Aufarbeitung von 34 werden nach 8 h Reaktionszeit alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand mit n-Pentan durch Kieselgur filtriert. Es schließt sich eine chromatographische Aufarbeitung von 34 an Kieselgel an. Das 1H-NMR-Spektrum von 34 zeigt das Protonenresonanzsignal der Dimethylsilylgruppe bei - 0.2 und 0.0 ppm, und deutet auch hier auf die silatrope Wanderung der Silyl-Einheit hin. Das Proton der aliphatischen Gruppe des Cyclopentadienrestes kann man bei 3.4 ppm finden. Bei 5.1 ppm findet man das Resonanzsignal der Protonen der aliphatischen Methylengruppe des Indenyls. Zwischen 6.5 und 6.8 ppm bzw. zwischen 7.2 und 7.7 ppm treten die olefinischen und aromatischen Wasserstoffatome des Cyclopentadien- und Indenylrestes in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 34 beobachtet man für die Dimethylsilylgruppe ein Resonanzsignal bei – 3.9 ppm. Das Signal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen CHSiMe2-Gruppe am Cyclopentadien-Fragment kann man bei 42.5 ppm finden. Bei 61.1 ppm findet man das Resonanzsignal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen Methylengruppe des Indenyls. Zwischen 120 und 133 ppm treten die olefinischen und aromatischen Kohlenstoffatome des Cyclopentadien- und Indenyl-Bausteins in Resonanz, wobei die ipsoKohlenstoffatome des Indenyls weiter tieffeldverschoben im Bereich von 137 und 152 ppm zu finden sind. Die Signale des Kohlenstoffatoms der C-Si-Einheit des Indenyls kann man bei 154.5 ppm beobachten. Die IR-Aufnahme von 34 zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Einheit eine Si-C-Absorptionsbande starker Intensität bei 1250 cm-1. 1.2.25. Darstellung von Fluoren-indenyl-2-dimethylsilan (35) Me SiMe2Cl Si C13H9Li, 25°C Me (35) 25 35 60 Theoretischer Teil B Zur Darstellung des Siliciumverbrückten Fluoren-Indenyl-2-Systems 35 geht man von 25 aus, welches mit Fluorenyllithium zur Reaktion gebracht wird. Dabei wird das in Diethylether gelöste Salz LiC13H8 mit Hilfe einer Kanüle bei 25 °C langsam zu 25 gelöst in n-Pentan getropft. Nach 8h Reaktionszeit entfernt man alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum und filtriert den Rückstand mit n-Pentan durch Kieselgur. Es schließt sich eine chromatographische Aufarbeitung an Kieselgel an. Das 1 H-NMR-Spektrum von 35 zeigt für die Protonen der Dimethylsilylgruppe ein Resonanzsignal bei 0.2 ppm. Bei 3.5 ppm findet man das Resonanzsignal der Protonen der aliphatischen Methylengruppe des Indenyl. Das Proton der aliphatischen Gruppe im Fluorenrest kann man tieffeldverschoben bei 4.1 ppm finden. Im Bereich von 7.1 und 7.9 ppm treten die olefinischen und aromatischen Wasserstoffatome des Fluoren- und Indenylsystems in Resonanz. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 35 beobachtet man für die Dimethylsilylgruppe ein Resonanzsignal bei – 3.4 ppm. Bei 42.5 ppm findet man das Resonanzsignal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen Methylengruppe des Indenyl. Das Signal des aliphatischen Kohlenstoffatoms der Fluorengruppe kann man bei 43.4 ppm beobachten. Zwischen 120 und 127 ppm treten die aromatischen Kohlenstoffatome des Fluoren- und Indenylbausteins in Resonanz, wobei die ipso-Kohlenstoffatome beider Systeme weiter tieffeldverschoben zwischen 141 und 146 ppm zu finden sind. Für die Kohlenstoffatome der C-Si-Segmente von 35 kann man bei 147.4 ppm ein Signal beobachten. Das IR-Spektrum zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Einheit eine Si-C-Absorptionsbande mit starker Intensität bei 1244 cm-1. Chlorsilane reagieren bereitwillig (mit primären und wie folgend gezeigt wird) mit sekundären Aminen zu entsprechenden Silazanen der Art (C9H5R2)SiMe2NHtBu mit R = H, Alkyl, Aryl. Hierbei wirkt das eigens eingesetzte Amin sowohl als Nukleophil als auch als Base und bindet den freiwerdenden Chlorwaserstoff unter Bildung eines Ammoniumsalzes. 61 Theoretischer Teil B Darstellung von 4,7-Dimethylindenyl-2-dimethylsilyl-tert.butylamin (36) 1.2.26. Me Me Me 2 HN(C4H9)2, 25°C SiMe2Cl Si - HN(C4H9)2Cl Me (36) NH Me Me 26 36 Bei der Darstellung von 36 geht man von 26 aus, welches mit einem Überschuss an tert. Butylamin zur Reaktion gebracht wird. Dabei wird das in n-Pentan gelöste tert.Butylamin bei 25 °C mit Hilfe einer Kanüle zügig zu 26, gelöst in n-Pentan, getropft. Das zweite Äquivalent t BuNH2 wird dazu verwendet den entstehenden Chlorwasserstoff abzufangen, so dass beim Eintropfen des Amins augenblicklich ein farbloser Niederschlag von tert. Butyl- ammoniumchlorid ausfällt. Nach 8 h Rühren bei 25 °C wird durch Kieselgur filtriert. Die Aufarbeitung von 36 kann nicht auf hydrolytischem Weg erfolgen, da mit einer Wasserzufuhr eine sofortige Spaltung der Si-N-Bindung einhergeht. Man würde das entsprechende Silanol erhalten. Aus diesem Grunde ist eine säulenchromatographische Aufbereitung von 36 an Kieselgel ebenfalls nicht möglich. Da es sich um ein farbloses Öl handelt, das sehr luftempfindlich ist und welches selbst bei – 30 °C nicht über zwei Wochen haltbar ist (Neigung zur Oligomerisierung), sollte es zügig zur weiteren Komplexierung verwendet werden. Wichtig für die Reaktionsführung ist, dass das tert. Butylamin 4 h über Kaliumhydroxid unter Rückfluss gesiedet haben muss, bevor es zur Synthese von 35 eingesetzt werden kann. Eine „schonendere“ Trocknung des tert. Butylamin führt, über eine hydrolytische Spaltung der Silicium-Chlor-Bindung durch vorhandene Wasserspuren, zu Silicium-Sauerstoff-Siliciumverbrückten Indenyl-Molekülen. Hiervon konnten Einkristalle erhalten werden (siehe unten). Das 1H-NMR-Spektrum von 36 zeigt das Protonenresonanzsignal der Dimethylsilylgruppe bei 0.3 ppm. Das Signal der Methylprotonen der tert. Butylgruppe beobachtet man bei 1.2 ppm als Singulett. Bei 2.4 und 2.5 ppm treten die Wasserstoffatome der Methylgruppen des Indenylbausteins in Resonanz. Bei 3.4 ppm findet man das Resonanzsignal der Protonen der aliphatischen Methylengruppe des Indenylfragments. Im Bereich von 6.9 - 7.1 ppm treten die aromatischen Wasserstoffatome des Indenyls in Resonanz. 62 Theoretischer Teil B Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 36 beobachtet man für die Dimethylsilylgruppe ein Resonanzsignal bei 0.0 ppm. Das Signal der primären Kohlenstoffatome der tert. Butylgruppe beobachtet man bei 32.4 ppm, während das tertiäre Kohlenstoffatom bei 36.9 ppm in Resonanz tritt. Die Signale der beiden Methylgruppen beobachtet man wie erwartet bei 17.1 und 18.1 ppm. Bei 40.2 ppm findet man das Resonanzsignal des Kohlenstoffatoms der aliphatischen Methylengruppe des Indenylsystems. Zwischen 124 und 132 ppm treten die aromatischen Kohlenstoffatome des Indenylrestes in Resonanz, wobei die beiden ipsoKohlenstoffatome des Indenyls tieffeldverschoben bei 144.0 und 144.7 ppm zu finden sind. Die Signale des Kohlenstoffatoms der C-Si-Bindung des Indenylrestes kann man bei 148.2 ppm beobachten. Das IR-Spektrum von 36 zeigt für die Silicium-Kohlenstoff-Segmente eine starke Si-C-Absorptionsbande bei 1253 cm-1. 36 ist (wie oben beschrieben) hydrolyseempfindlich. Schon kleinste Spuren von Wasser vermögen die Si-N-Bindung zu spalten. Vom Hydrolyseprodukt konnten Einkristalle aus Dietyhlether bei – 30 °C erhalten werden. Dieses kristallisiert in der triklinen Raumgruppe P1. In der Tabelle 36a| sind die Abstände [Å] und Winkel [°]enthalten. Tabelle 36b| enthält die kristallographischen Daten. Die Röntgenstrukturanalyse von 36 zeigt die beiden Inden-Einheiten, die mit ihren Methylsubstituenten mit den Kohlenstoffatomen C(21), C(22) bzw. C(10), C(11), zwei planare Ebenen bilden. Diese Ebenen (Ind1 und Ind2) stehen nicht vollständig parallel zueinander, sondern bilden einen Winkel von 4.45 ° zueinander. Die Si(2)-C(12) bzw. Si(1)C(1)-Bindungen mit 1.8724(19) bzw. 1.874(2) Å liegen im Bereich der in der Literatur beschriebenen Si-C-Bindungen[72]. Ebenso typisch zeigen sich die Si-O-Bindungen bei Werten von 1.6395(17) und 1.6421(17) Å. Die Bindungslängen der Methylsubstituenten [C(15)-C(21), C(18)-C(22), C(4)-C(10), C(7)-C(11)] weisen mit Werten von 1.505(3) bis 1.506(3) auf typische sp3-hybridisierte Bindungen hin. Diese Werte findet man auch im Cyclopentadienfünfring zwischen [C(1)-C(2)] (1.517(3) Å) und [C(12)-C(20)] (1.515(3) Å). Im Fünfring benachbarte Bindungen zwischen [C(1)-C(9)] (1.363(3) Å) und [C(12)-C(13)] (1.366(3) Å) weisen auf olefinischen Bindungsbildungen hin. 63 Theoretischer Teil B C21 C26 C25 C14 C15 C13 Si2 C12 C20 C19 O1 C10 C2 C1 C3 C4 C5 C23 C9 C8 C11 Abb. 36 ': C18 C17 C22 Si1 C24 C16 C7 C6 Zortep Plot (50% Wahrscheinlichkeit der Schwingungsellipsoide) [C9H4-4,7-(CH3)2-2-Si(CH3)2-]2O im Kristall. Abb. 36a ': Ausgewählte interatomare Abstände [Å] und Winkel [°] von 36. Abstände [Å] Winkel [°] C(1)-C(2) 1.517(3) C(9)-C(1)-C(2) 108.51(16) C(1)-C(9) 1.363(3) O(1)-Si(1)-C(1) 108.82(8) C(4)-C(10) 1.505(3) C(2)-C(1)-Si(1) 124.77(14) C(7)-C(11) 1.506(3) C(9)-C(1)-Si(1) 126.40(14) Si(1)-C(1) 1.874(2) O(1)-Si(1)-C(1)-C(9) 110.24(18) Si(1)-O(1) 1.6395(17) C(12)-C(20) 1.515(3) C(13)-C(12)-C(20) 108.17(16) C(12)-C(13) 1.366(3) O(1)-Si(2)-C(12) 108.55(9) C(15)-C(21) 1.505(3) C(20)-C(12)-Si(2) 124.11(13) C(18)-C(22) 1.506(3) C(13)-C(12)-Si(2) 127.54(14) Si(2)-C(12) 1.8724(19) C(25)-Si(2)-C(12)-C(13) 125.95(19) Si(2)-O(1) 1.6421(17) Si(1)-O(1)-Si(2) 156.68(12) 64 von Theoretischer Teil B Abb. 36b ': Kristallographische Daten von 36. C26H34OSi2 209.36 Flach, farblos Triklin, P-1 9.305(2) Å 10.823(2) Å 12.332(3) Å 89.745(18)° 88.060(18)° 76.48(2)° 2 1.152 g/cm3 Empirische Formel Molmasse Kristallform, Kristallfarbe Kristallsystem, Raumgruppe a (Å) b (Å) c (Å) (°) (°) (°) Z Dichte (berechnet, g/cm3) F(000) Kristallabmessungen (mm) Diffraktometer Linearer Absorptionskoeffizient Absorptionskorrektur Strahlung (,Å), Messtemperatur (K) Verfeinerungsmethode Ein großes akademisches 1206.90 0.9 x 0.7 x 0.2 mm3 Bruker Smart CCD 0.161mm-1 empirisch Mo K (0.71073), 173(2) kleinste Fehlerquadrate (F2) aber auch wirtschaftliches Interesse an verbrückten Zirconocendichloriden mit Indenylliganden hat in den letzten Jahren immer wieder dazu geführt, ansa-Metallocendichloridkomplexe darzustellen. Verbindungen dieser Art mit in 2-Stellung funktionalisierten Indenyleinheiten von Metallen der Gruppe 4 des Periodensystems der Elemente sind bisher jedoch nur spärlich untersucht worden. Von den wenigen bekannten Beispielen werden die -Perimeter im Ligandengerüst der ansa- Metallocendichloride mit Brückeneinheiten wie Schwefel, Methylen, 1,2-Ethyliden, Biphenylen, Norbiphenylen und Binaphtylen verknüpft.a Der Wissensdurst nach stereoregulären Polymeren, die durch homogene Katalyse dargestellt werden können, erwachte in den 80er Jahren. Aus diesem Grund stellten Brintzinger et al. chirale Metallocene mit konformativ (über eine SiMe2-Brücke) fixierten Indenyl- und Tetrahydroindenylliganden her, dessen Komplexstruktur auch unter Katalysebedingungen erhalten bleibt.b Damit wurde klar, das die Katalysatorstruktur eindeutig für die Stereoselektivität verantwortlich ist. Waymouth und Mitarbeiter haben 1995 mit (2-Phenylindenyl)2ZrCl2 einen unverbrückten Metallocenkatalysator erhalten, der während des a a) Halterman, R.L.; Ramsey T.M.; Chen, Z. J. Org. Chem. 1994, 59, 2642. b) Halterman, R.L.; Ramsey, T.M. Organometallics 1993, 12, 2879. c) Ellis, W.W.; Hollis, K.T.; Odenkirk, W.; Whelan, J.; Ostrander, R.; Rheingold, A. L.; Bosnich, B. Organometallics 1993, 12, 4391. d) Hitchcock, S. R.; Situ, J. J.; Covel, J.A.; Olmstead, M.M.; Nantz, M.H. Organometallics 1995, 14, 3732. e) Nantz, M.H.; Hitchcock, S.R.; Sutton, S.C.; Smith, M.D. Organometallics 1993, 12, 5012. f) Schaverien, C.; EP 0 941 997 A2, 1999. g) WO 94/ 11406; 1994. h) Palandoken, H.; Wyatt, J.; Hitchcock, S.R.; Olmstead, M.M.; Nantz, M.H.; J. Organomet. Chem. 1999, 579, 338. b a) Wild, F. R. W. P.; Zsolnai, L.; Huttner, G.; Brintzinger, H. H. J. Organomet. Chem. 1982, 232.233 ff.; Wild, F. R. W. P.; Wasiucionek, M.; Huttner, G.; Brintzinger, H. H. ibid. 1985, 288, 63; b) Waymouth, R. M.; Bangerter, F.; Pino, P. Inorg. Chem. 1988, 109, 6544 ff.; 65 Theoretischer Teil B Kettenwachstums durch die gehinderte Drehung der Indenylgruppen zwischen chiralen und achiralen Anordnungen isomerisiert. Das Polymer ist ein ataktisches-isotaktisches Stereoblock-Polypropen.c Wahrscheinlich schränkt hier die relativ kurze interannulare Brücke die freie Drehbarkeit ein. Dies ist zugleich der Grund für die hohe Stereoselektivität bei verbrückten ansa-Metallocenen.d Hierbei unterscheidet man Metallocenkopmplexe mit C2- oder Cs-Symmetrie. Chirale ansa-Metallocene mit zwei gleichen Ligandeneinheiten sind C2-symmetrisch. Hier sind beide -Koordinationsstellen äquivalent, so dass Olefininsertion an beiden Stellen mit gleicher enantiofacialer Bevorzugung ablaufen. Wenn jedoch beide Koordinationsstellen durch zwei -Substituenten flankiert werden, wie bei [Me2Si(3-Me-1indenyl)2]ZrCl2 / MAO, so erhält man ataktisches Polypropylen.e,f Die beidseitige Abschirmung jeder Koordinationsstelle macht diese offenbar indifferent auf die enantiofaciale Orientierung des neu ankommenden Olefins.g Das gleiche Resultat erhält man bei Verwendung eines meso-Isomers eines ansa-Metallocens.h Blockiert man jedoch nur die beiden -Positionen einer Ligandeneinheit, so erhält man einen Cs-symmetrischen Komplex wie [Me2C(C5H5)(C9H13)]ZrCl2 / MAO. Hier wird hochsyndiotaktisches Polypropen gebildet.i Die beiden zueinander stehenden Koordinationsstellen bei Cs-Komplexen sind hier nicht mehr homotop, wie bei der C2-Symmetrie, sondern enantiotop zueinander. Daraus resultiert die alternierende enantio-faciale Orientierung der Monomerinsertion. Halogen- oder Alkoxy-Substituenten am annellierten Sechsring der Indenylkomplexe reduzieren die katalytische Aktivität der Metallocene und das Molekulargewicht des Polymers.j,k Verbrückte Bis(indenyl)zirconocene mit 2-Amino-funktionalisierten Liganden, zeigen eine etwas geringere Aktivität verglichen mit analogen unsubstituierten Bis(indenyl)zirkonocen-Komplexen.l Collins, S.; Kuntz, B. A.; Taylor, N. J.; Ward. D. G.; J. Organomet. Chem. 1988, 342, 21 ff.; Collins, S.; Gauthier, W. J.; Holden, D. A.; Kuntz, B. A.; Taylor, N. J.; Ward, D.G. Organomet. 1991, 10, 2061 ff. c Coates, G, W.; Waymouth, R. M.; Sience 1995, 267, 217. d Coates, G. W.; Waymouth, R. M. Sience 1995, 267, 517 ff. e Ewen, J. A.; Haspeslagh, L.; Elder, M. J.; Atwood. J. L.; Zhang, H.; Cheng, H. N. Transitions Metals and Organometallics as Catalysts for Olefinpolymerization, 1988, 281. f Spaleck, W.; Küber, F.; Winter, A.; Rohrmann, J.; Bachmann, B.; Antberg, M.; Dolle, V.; Paulus, E. F. Organomet. 1994, 13, 954. g a) Ewen J. A.; Jones, R. L.; Razavi, A.; Ferrara, J. D.; J. Am. Chem. Soc. 1988, 110, 6255 ff.; b) Ewen, J. A.; Elder, M. J.; Jones, R, L.; Curtis, S.; Cheng, H. N.; Stud. Surf. Sci. Catal. 1990, 56, 439 ff. h Ewen, J. A. J. Am. Chem. Soc. 1984, 106, 6355. i a) Ewen, J. A.; Elder, M. J.; Jones, R. L.; Haspeslagh, L.; Atwood, J. L.; Bott, S. G.; Robinson, K. Makromol. Chem. Macromol. Symp. 1991, 48/49, 253. b) Ewen, J. A.; Elder, M. J. Advances in Olefin, Cycloolefin and Diolefin Polymerization 1993, 179. j Piccolrovazzi, N., Pino, P., Consiglio, G., Sironi, A., Moret, M., Organometallics, 1994, 13, 954. k Spaleck, W., Antberg, M., Aulbach, B., Bachmann, B., Dolle, V., Haftka, S., Küber, F, Rohrmann, J., Winter, A., In Ziegler Catalysts; Fink, G, Mülhaupt, R., Brintzinger, H. H., Eds., Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 1995. l Patentschrift der Fa. Hoechst AG, Aktenzeichen: P4104931.4 66 Theoretischer Teil B 1.2.27. Darstellung von (4,7-Me2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 (37) Me Me Me Si Me Me 1) 2 nBuLi Cl 2) ZrCl4 Zr Cl (37) Me Me 31 Me Si 37 Bei der Darstellung von 37 geht man von Cyclopentadien-4,7-dimethylinden-2-dimethylsilan (31) aus, welches bei – 78 °C in Diethylether mit n-Butyllithium zunächst lithiiert wird. Nach dem Erwärmen auf 25 °C wird für weitere 4 h gerührt, wobei das dilithiierte Salz Li2[C18H20Si] als farbloser Niederschlag ausfällt. Als erste Reinigungsstufe wird das Dilithiierte Salz Li2[C18H20Si] zunächst mit n-Pentan gewaschen. In einem weiteren Schlenkkolben wird Zirkontetrachlorid, in einem Lösungsmittelgemisch bestehend aus Toluol und n-Pentan im Verhältnis von 1:1 suspendiert und mit Hilfe eine Kanüle zum Dilithiumsalz Li2[C18H20Si], welches in n-Pentan suspendiert ist, getropft. Dabei ist ein Farbwechsel von leichtgelb nach gelborange zu beobachten. Nach 12 h Rühren werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und anschließend mit Methylenchlorid zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile durch Kieselgur filtriert. Dann engt man das Filtrat im Ölpumpenvakuum ein. Die Kristallisation erfolgt bei – 30 °C aus Toluol und Methylenchlorid im Verhältnis von 1:1, dem zur Erniedrigung der Löslichkeit n-Pentan zugefügt wird. Das Protonenspektrum von 37 zeigt bei 0.9 ppm die Wasserstoffatome der Dimethylsilylgruppe als Singulett. Die Protonen der beiden Methylgruppen des Indenyls werden bei 2.5 ppm als Singulett sichtbar. Die Wasserstoffatome des Cyclopentadienylrings treten als Multiplett im Bereich von 6.0 - 6.1 ppm in Resonanz. Zwischen 6.9 und 7.0 ppm treten die Protonen des Indenylfragments in Resonanz. Das Kohlenstoffspektrum von 37 konnte aufgrund unzureichender Löslichkeit von 37 nicht gemessen werden. Das IR-Spektrum von 37 ist wenig aussagekräftig, man erkennt aber bei 1252 cm-1 eine Absorptionsbande mittlerer Intensität, die der Si-C-Schwingung zuzuordnen ist. 67 Theoretischer Teil B Von Verbindung 37 konnten Einkristalle aus Diethylether bei – 30 °C erhalten werden. 37 kristallisiert in der triklinen Raumgruppe P-1. In Tabelle 37 sind die interatomaren Abstände [Å] und Winkel [°] von 37 enthalten. Tabelle 37a enthält die kristallographischen Daten. Das Resultat der Röntgenstruktur von 37 zeigt, dass der Cyclopentadienyl- als auch der Indenylbaustein 5-koordiniert sind. Zwischen den Kohlenstoffatomen des Indenylfünfrings und des Cyclopentadienylrings findet man Bindungslängen in der Größenordnung von 1.42 – 1.44 Å, die aromatischen Bindungslängen entsprechen. Die [Zr(1)-Cl(1)] bzw. [Zr(1)-Cl(2)]-Bindungslängen zeigen den typischen Abstand von 2.4406(6) Å sowie 2.4345(6) Å, der für eine Zr-Cl-Bindung erwartet wird[73]. Der Winkel Cl(1)-Zr(1)-Cl(2) weist einen wert von 98.20(2) ° auf, der Öffnungswinkel der Silylbrücke liegt bei 93.43 ° und entspricht damit den Werten, die typisch für die Verbindungen dieser Art sind[74]. Charakteristisch sind auch die [Si(1)-C(1)]- bzw. [Si(1)-C(12)]-Abstände [1.881(2) bzw. 1.869(3) Å][72]. Die Methylsubstituenten mit den Kohlenstoffatomen C(10) und C(11) liegen in einem Winkel von 178.9(2) bzw. 179.4(3) ° zu den Kohlenstoffatomen des Indenylsechsrings und können somit als planar zur Ebene des Indenylsechsrings angesehen werden. Viel interessanter jedoch ist der Winkel von 6.6 °, den man zwischen den Kohlenstoffatomen [C(2)-C(1)-C(9)-C(8), C(9)-C(1)-C(2)-C(3)] des Indenylfünfrings findet. Obwohl sämtliche Kohlenstoffatome des Indenylfünfrings den gleichen Abstand zum Zirkonatom aufweisen, deutet die schwache Abwinkelung auf einen 3-5-Effekt hin. Die leichte Abweichung kann evtl. jedoch auch durch Packungseffekte– oder durch die vorhandene [C(12)-Si(1)-C(1)]-Brücke gedeutet werden. 68 Theoretischer Teil B C5 C6 C7 C11 C10 C4 C8 C3 C9 C2 C1 Si1 C17 C18 Zr1 Cl2 Cl1 C12 C13 C16 C15 C14 Abb. 37: Zortep Plot (50% Wahrscheinlichkeit der Schwingungsellipsoide) {-5:5–Me2Si(C5H4)[2-C9H4-4,7-(CH3)2]}ZrCl2 im Kristall. Tab. 37a: Ausgewählten interatomare Abstände [Å] und Winkel [°] von 37. Abstände [Å] Winkel [°] Zr(1)-Cl(1) 2.4356(6) C(2)-C(1)-C(9) 107.0(2) Zr(1)-Cl(2) 2.4406(6) C(1)-C(2)-C(3) 108.8(2) C(1)-C(2) 1.424(3) C(1)-C(9)-C(8) 109.0(2) C(1)-C(9) 1.430(3) C(12)-Si(1)-C(1) 93.43(10) C(4)-C(10) 1.503(4) C(18)-Si(1)-C(17) 114.72(16) C(7)-C(11) 1.510(4) Cl(1)-Zr(1)-Cl(2) 98.20(2) Si(1)-C(1) 1.881(2) C(2)-C(1)-C(9)-C(8) 6.6(2) Si(1)-C(12) 1.869(3) C(9)-C(1)-C(2)-C(3) -6.5(2) Zr(1)-D1 2.567 (3) C(5)-C(6)-C(7)-C(11) -178.9(2) Zr(1)-D2 2.510(4) C(10)-C(4)-C(5)-C(6) 179.4(3) Si(1)-C(12)-C(13)-C(14) 158.80(19) Si(1)-C(1)-C(2)-C(3) -164.40(16) D1 – Ebene des Indenylfünfrings D2 – Ebene des Cyclopentadienylrings 69 von Theoretischer Teil B Tab. 37b: Kristallographische Daten von 37. C18H20Cl2SiZr 426.55 Stäbchen, gelb Triklin, P-1 7.56460(10) Å 9.33030(10) Å 14.6257(3) Å 71.5750(10)° 79.5820(10)° 72.0250(10)° 2 1.527 g/cm3 Empirische Formel Molmasse Kristallform, Kristallfarbe Kristallsystem, Raumgruppe a (Å) b (Å) c (Å) (°) (°) (°) Z Dichte (berechnet, g/cm3) F(000) Kristallabmessungen (mm) Diffraktometer Linearer Absorptionskoeffizient Absorptionskorrektur Strahlung (,Å), Messtemperatur (K) Verfeinerungsmethode 1.2.28. 927.59 0.5 x 0.2 x 0.2 mm3 Bruker Smart CCD 0.939mm-1 empirisch Mo K (0.71073), 173(2) kleinste Fehlerquadrate (F2) Darstellung von (4-Me-7-Ph-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 (38) Ph Ph Me Si Me Me n 1) 2 BuLi Cl 2) ZrCl4 Zr Cl Me 32 Me (38) Si Me 38 Bei der Darstellung von 38 geht man von Cyclopentadien-4,7-methylphenylinden-2dimethylsilan (32) aus, welches bei – 78 °C in Diethylether mit n-Butyllithium zunächst metalliert wird. Nach dem Erwärmen auf 25 °C wird für weitere 4 h gerührt, wobei das dilithiierte Salz Li2[C23H22Si] als farbloser Niederschlag ausfällt. Als erste Reinigungsstufe wird das Dilithiierte Salz Li2[C23H22Si] zunächst mit n-Pentan gewaschen und darin suspendiert. Dazu wird in einem weiteren Schlenkkolben Zirkontetrachlorid, in einem Lösungsmittelgemisch bestehend aus Toluol und n-Pentan im Verhältnis von 1:1 suspendiert und mit Hilfe einer Kanüle zum Dilithiumsalz getropft. Dabei ist eine Intensivierung der Reaktionslösung nach gelb zu beobachten. Nach 12 h Rühren werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und anschließend mit Methylenchlorid zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile durch Kieselgur filtriert. Dann engt man das Filtrat im Ölpumpenvakuum ein. Die Kristallisation erfolgt bei – 30 °C aus Toluol und Methylenchlorid im Verhältnis von 1:1, 70 Theoretischer Teil B dem zur Erniedrigung der Löslichkeit n-Pentan zugefügt wird. 38 erhält man als einen schwachgelben, kristallinen Festkörper. Komplex 38 stellt ein Derivat von 37 dar. Besonders gut lässt sich dies im 1H-NMRProtonenspektrum erkennen: 38 zeigt bei 0.9 ppm die Wasserstoffsignale der Dimethylsilylgruppe als Singulett. Die Protonen der Methylgruppe werden im Vergleich zu 37 weiter tieffeldverschoben bei 2.7 ppm als Singulett sichtbar. Die Wasserstoffatome des Cyclopentadienylrings treten als Multiplett im Bereich von 5.9 bis 6.0 ppm bzw. von 6.9 bis 7.0 ppm auf. Die beiden Protonen des Indenylfünfrings werden bei 6.4 bzw. 6.8 ppm je als Dublett mit einer Kopplungskonstanten von 4JHH = 2.5 Hz beobachtet. Im Bereich von 7.2 bis 7.6 ppm treten die aromatischen Protonen des Indenylsystems in Resonanz. Das Kohlenstoffspektrum von 38 konnte aufgrund unzureichender Löslichkeit von 38 in deuteriertem Chloroform nicht gemessen werden. Das IR-Spektrum ist wenig aussagekräftig, man erkennt aber bei 1251 cm-1 eine Absorptionsbande mittlerer Intensität, die der Kohlenstoff-Silicium-Bindung zuzuordnen ist. 1.2.29. Darstellung von (1,3-Me2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 (39) Me Me Me Si Me 1) 2 nBuLi Cl 2) ZrCl4 Cl Me 33 Zr Me Me (39) Si Me 39 Bei der Darstellung von 39 geht man von Cyclopentadien-1,3-dimethylinden-2-dimethylsilan (33) aus. Dieses wird bei – 78 °C in Diethylether mit n-Butyllithium metalliert. Nach dem Erwärmen auf 25 °C wird für weitere 4 h gerührt, wobei das dilithiierte Salz Li2[C18H20Si] als farbloser Niederschlag ausfällt. Das Dilithiierte Salz Li2[C18H20Si] wird mit n-Pentan gewaschen und darin suspendiert. Dazu wird in einem weiteren Schlenkkolben Zirkontetrachlorid, in einem Lösungsmittelgemisch bestehend aus Toluol und n-Pentan im Verhältnis von 1:1 suspendiert, getropft. Dabei ist eine schwache Gelbfärbung zu beobachten. Nach 12 h Rühren werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und anschließend mit Methylenchlorid zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile durch Kieselgur filtriert. Man 71 Theoretischer Teil B engt man das Filtrat im Ölpumpenvakuum ein. Die Kristallisation erfolgt bei – 30 °C aus Toluol und Methylenchlorid im Verhältnis von 1:1, dem zur Erniedrigung der Löslichkeit nPentan zugefügt wird. 39 erhält man als einen schwachgelben, kristallinen Festkörper. Das 1 H-NMR-Spektrum von 39 zeigt bei 0.9 ppm die Wasserstoffsignale der Dimethylsilylgruppe als Singulett. Die Protonen der beiden Methylgruppen in 1- und 3Position werden bei Cyclopentadienylrings 2.3 ppm treten als Singulett erwartungsgemäß sichtbar. Die Wasserstoffatome des als Pseudotripletts mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 2.4 Hz bei 5.9 und 6.8 ppm in Resonanz. Zwischen 7.3 und 7.5 ppm treten die aromatischen Protonen des Indenylsystems in Resonanz. Das 13C{1H}-NMR-Spektrum von 39 zeigt bei – 0.5 ppm das Signal der Dimethylsilylgruppe. Die Methylkohlenstoffatome des Indenyls werden bei 14.7 ppm beobachtet. Im Bereich von 114 und 128 ppm erkennt man die Kohlenstoffresonanzsignale des Cyclopentadienylrings und des Indenylsystems, wobei die ipso-Kohlenstoffatome bei 137.5 und 140.0 ppm in Resonanz treten. Das Kohlenstoffatom der C-Si-Einheit des Indenylsystems erkennt man bei 145.0 ppm. Das IR-Spektrum von 39 ist wenig aussagekräftig, man erkennt aber bei 1259 cm-1 eine Absorptionsbande mittlerer Intensität, die der Kohlenstoff-Silicium-Bindung zuzuordnen ist. 1.2.30. Darstellung von (1,3-Ph2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 (40) Ph Ph Me Si Me 1) 2 nBuLi Cl 2) ZrCl4 Cl Ph 34 Zr Ph Me (40) Si Me 40 Bei der Darstellung von 40 geht man von Cyclopentadien-1,3-diphenylinden-2-dimethylsilan (34) aus. Dieses wird bei – 78 °C in Diethylether mit n-Butyllithium metalliert. Nach dem Erwärmen auf 25 °C wird für weitere 4 h gerührt, wobei das dilithiierte Salz Li2[C28H24Si] als farbloser Niederschlag ausfällt. Das Dilithiierte Salz Li2[C28H24Si] wird mit n-Pentan gewaschen und darin suspendiert. Dazu wird in einem weiteren Schlenkkolben Zirkontetrachlorid, in einem Lösungsmittelgemisch bestehend aus Toluol und n-Pentan im Verhältnis von 1:1 suspendiert, getropft. Dabei ist ein Farbwechsel von farblos nach orangegelb zu beobachten. Nach 12 h Rühren werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand mit n-Pentan 72 Theoretischer Teil B gewaschen und anschließend mit Methylenchlorid zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile durch Kieselgur filtriert. Man engt man das Filtrat im Ölpumpenvakuum ein. Die Kristallisation erfolgt bei – 30 °C aus Toluol und Methylenchlorid im Verhältnis von 1:1, dem zur Erniedrigung der Löslichkeit n-Pentan zugefügt wird. 40 erhält man als einen orangegelben, kristallinen Festkörper. Charakteristisch für 40 im 1H-NMR-Spektrum ist das Wasserstoffsignal bei 0.0 ppm für die Dimethylsilylgruppe. Die Wasserstoffatome des Cyclopentadienylringes treten erwartungsgemäß als Pseudotripletts mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 2.4 Hz bei 5.6 und 6.8 ppm auf. Zwischen 7.0 - 7.5 ppm treten die aromatischen Protonen des Indenylsystems in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 40 zeigt bei – 0.5 ppm das Protonensignal der Dimethylsilylgruppe. Im Bereich von 113 und 130 ppm erkennt man die Signale des Cyclopentadienylringes und des Indenylsystems, wobei die ipso-Kohlenstoffatome weiter tieffeldverschoben bei 132.0 und 135.6 ppm in Resonanz treten. Das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung des Indenyls erkennt man bei 140.0 ppm. Im IR-Spektrum von 40 erkennt man bei 1254 cm-1 eine Absorptionsbande mittlerer Intensität, die der Kohlenstoff-Silicium-Bindung zuzuordnen ist. Silylenverbrückte Halbsandwichamido-Titan- und -Zirconiumdichloride zeigen besondere Eigenschaften in der Copolymerisation von Ethen mit den α-Olefinen Styrol, Propen, 1-Hexen,1-Octen, Norbornen oder Ethylidennorbornen.m Dies läßt sich durch die sterisch anspruchslosere Amidofunktion erklären, welche den Einsatz an Comonomeren besser toleriert als verbrückte Metallocenverbindungen mit einer Dichloridfunktion. Durch den Einbau der oben erwähnten α-Olefine lassen sich neueartige Polymere entwickeln. Modifikationen der Amidofunktion durch eine zusätzliche Donorfunktion wie z. B. Stickstoff, Schwefel oder Sauerstoff können durch Einsatz von bifunktionellen Aminen wie z. B. 1,1-Dimethylhydrazin, 1,2-Aminomethoxyethan erhalten werden. Hierbei wird ein dynamisches Donorverhalten der zusätzlichen Donorfunktion zum Zentralmetallatom in Lösung festgestellt.n m a) Cambell, R.; Shankar, R.; Timmers, F.; Arriola, F.; (Dow Chemical Company) WO 99/14221, 1999. b) Nickias, P.; Patton, J.; (Dow Chemical Company) WO 98/27102, 1998. c) Cambell, R.; Nickias, P.; Patton, J.; Timmers, F.; McAdon, M.; Redwine, O.; (The Dow Chemical Company) WO 98/09999, 1998. d) Stevens, J. C.; Timmers, F.T.; Wilson, R.D.; Schmidt, G.F.; Rosen, R.K.; Knight, G.W.; Lai, S.-Y.; (Dow Chemical Company) EP 0416815 A2, 1990; e) Canich, J.A.M; (Exxon) U.S. Patent 5,026,798, 1991. n a)Alt, H. G.; Föttinger, K.; Milius, W. J. Organomet. Chem. 1998, 564, 115. b) Yoon, S.C.; Bae, B.; Suh, I.; Park, J.T. Organometallics 1999, 18, 2049. c) Okuda, J.; Eberle, T.; Spaniol, T.; Piquet-Fauré, V. J. Organomet. Chem. 1999, 591, 127. 73 Theoretischer Teil B Die Synthese derartiger ansa-Halbsandwichkomplexe gestaltet sich auf zwei verschiedenen literaturbekannten Wegen, je nach Zentralmetall und 5-Liganden, wie folgt: Für Titankomplexe wird meist eine Syntheseroute ausgehend von Dilithiumsalz der -Perimeter verwendet. Dieses wird mit TiCl3*3THF zur Reaktion gebracht und anschließend der so gebildete Komplex mit PbCl2 oder AgCl in THF oxidiert.o Eine weitere Möglichkeit wurde von Green et al. im Jahr 1997 vorgestellt. Diese Darstellungsmöglichkeit benutzt die bekannte Strategie der Transmetallierung von SiMe3-Gruppen mit TiCl4 unter gleichzeitiger Komplexierung. In diesem Fall wird sowohl eine C-Si-Bindung als auch eine N-Si-Bindung bei gleichzeitiger Ausbildung der gewünschten Ti-N und 5-Cp-Ti-Bindungen gebrochen.p Zur Darstellung eines Zirconiumkomplexe existiert ein literaturbekannter Zugang der durch des Dilithiumsalzes des verbrückten Amino/-Perimeter-Systems mit ZrCl4 gelingt.q o Okuda, J.; Amor, F. J. Organomet. Chem. 1996, 520, 245-248. p a) Gomes, P.; Green, M.; Martins, A. J. Organomet. Chem. 1998, 551, 133; b) Gomes, P.; Martins, A.; Mounford, P. J. Organomet. Chem. 1997, 541, 121. q a) Alt, H.; Föttinger, K.; Milius, W. J. Organomet. Chem. 1999, 572, 21. b) Alt, H.; Föttinger, K.; Milius, W. J. Organomet. Chem. 1998, 564, 115. c) McKnight, A.; Masood, A.; Straus, D.; Waymouth, R. Organometallics 1997, 16, 2879. d) Carpenetti, D.W.; Kloppenburg, L.; Kupec, J.T.; Petersen, J.L. Organometallics 1996, 15, 1572. e) Okuda, J.; Schattenmann, F.J.; Wocadlo, S.; Massa, W. Organometallics 1995, 14, 789. f) Amor, F.; Okuda, J. J. Organomet. Chem. 1996, 520, 245. g) McKnight, A.L.; Waymouth, R.M. Macromolecules 1999, 32, 2816. h) Shapiro, P. J.; Bunel, E.; Schäfer, W. P.; Bercaw, J. E. Organometallics 1990, 9, 867. i) Rasika Dias, H.V.; Wang, Z. J. Organomet. Chem. 1997, 539, 77. j) Eberle, T.; Spaniol, T.P.; Okuda, J. Eur. J. Inorg. Chem. 1998, 237. 74 Theoretischer Teil B Darstellung von (4,7-Me2-C9H4-2-SiMe2-NtC4H9)ZrCl2 (41) 1.2.31. Me Me Me Me Si Me NH n 1) 2 BuLi Cl 2) ZrCl4 Cl Me 36 Me Zr (41) Si N Me 41 Bei der Darstellung von 41 geht man von 4,7-Dimethylinden-2-dimethylsilyl-tert.butylamin (36) aus, welches bei – 78 °C mit zwei Äquivalenten n-Butyllithium deprotoniert wird. Nach dem Erwärmen auf 25 °C wird für weitere 4 h gerührt. Zur Reinigung des Dilithiumsalzes von 36 wird der Rückstand in n-Pentan gewaschen und bei 25 °C in Tetrahydrofuran gelöst. Hierzu gibt man jetzt das in einem separaten Schlenkkolben entgaste Zirkontetrachlorid in Tetrahydrofuran gelöst zu. Ein sofortiger Farbwechsel von farblos nach tiefbraun kann beobachtet werden. Die Menge der Lösungsmittel in beiden Schlenkkolben ist stark ausschlaggebend auf die Ausbeute von 41. Zum einen ist es sehr wichtig, dass alles Dilithiumsalzes von 36 in Tetrahydrofuran gelöst ist, da ansonsten der nicht gelöste Rückstand nicht abreagiert. Auf der anderen Seite verringert sich die Ausbeute bei einer zu hohen Menge an Lösungsmittel zugunsten von Nebenprodukten. Aus diesem Grunde darf auch die Reaktionszeit von höchstens 2 h nicht überschritten werden. Nach dem Rühren werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und anschließend mit Methylenchlorid zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile durch Kieselgur filtriert. Dann engt man das Filtrat im Ölpumpenvakuum ein. Die Kristallisation erfolgt bei – 30 °C in Toluol und Methylenchlorid im Verhältnis von 1:1, dem zur Erniedrigung der Löslichkeit n-Pentan zugefügt wird. Man erhält einen orangebraunen, kristallinen Feststoff. Das Protonenresonanzspektrum von 41 zeigt für die Dimethylsilylgruppe ein Singulett bei 0.1 ppm. Die Wasserstoffatome der tert. Butylgruppe kann man bei 1.4 ppm beobachten. Ebenfalls als Singulett treten die Protonen der beiden Methylgruppen bei 2.6 ppm in Resonanz. Zwischen 6.9 und 7.1 ppm geben sich die aromatischen Protonen des Indenylrestes zu erkennen. Das 13C{1H}-NMR-Spektrum von 41 zeigt das Wasserstoffsignal der Dimethylsilylgruppe bei 0.0 ppm. Die Methylkohlenstoffatome des Indenyl werden bei 18.8 und 18.9 ppm beobachtet. 75 Theoretischer Teil B Bei 27.6 ppm kann man Methylkohlenstoffatome der tert. Butylgruppe erkennen; das quartiäre Kohlenstoffatom wird bei 62.0 ppm beobachtet. Das Kohlenstoffatom der C-Si-Einheit wird bei 111.7 ppm sichtbar; die restlichen Kohlenstoffatome des Indenylsystems werden zwischen 117 und 133 ppm beobachtet. Weiter tieffeldverschoben treten die beiden ipsoKohlenstoffatome bei 132.7 und 134.2 ppm in Resonanz. Im IR-Spektrum von 41 erkennt man bei 1251 cm-1 eine Absorptionsbande schwacher Intensität, die der Kohlenstoff-Silicium-Bindung zuzuordnen ist. Darstellung von (4,7-Me2–2-C9H4-SiMe2-NtC4H9)TiCl2 (42) 1.2.32. Me Me Me Me Si Me n BuLi, ZiCl4, 25 °C Cl NH Cl Me 36 Me Ti (42) Si N Me 42 Zur Darstellung von 42 wird 4,7-Dimethylindenyl-2-dimethylsilyl-tert.butylamin (36) in Diethylether gelöst und bei – 78 °C mit nBuLi metalliert. Nach Erwärmen auf 25 °C wird für 4 h gerührt und anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird mit n-Pentan gewaschen und bei 25 °C in Tetrahydrofuran gelöst. Dazu tropft man Titantrichlorid*3 THF, gelöst in Tetrahydrofuran, zu und lässt für 1.5 h bei 25 °C Rühren. Anschließend gibt man in einer Portion Bleidichlorid zu. Es findet ein sofortiger Farbwechsel von grün nach rot statt. Nach 20 min Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und mit Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man einen dunkelroten, kristallinen Feststoff. 42 zeigt bei 0.0 ppm die Wasserstoffsignale der Dimethylsilylgruppe im 1H-NMR-Spektrum. Die Protonen der tert. Butylgruppe kann man bei 1.4 ppm beobachten. Ebenfalls als Singulett treten die Protonen der beiden Methylgruppen in 4- und 7-Position bei 2.6 ppm in Resonanz. Zwischen 6.8 und 7.2 ppm geben sich die aromatischen Protonen des Indenylrestes zu erkennen. Das Kohlenstoffresonanzspektrum zeigt das Signal für die Dimethylsilylgruppe bei - 0.3 ppm. Die Methylkohlenstoffatome des Indenyls werden bei 18.4 und 19.1 ppm beobachtet. Bei 76 Theoretischer Teil B 27.4 ppm treten die Methylkohlenstoffatome der tert. Butylgruppe in Erscheinung; das quartäre Kohlenstoffatom tritt bei 62.7 ppm in Resonanz. Das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung wird bei 111.4 ppm sichtbar; die restlichen aromatischen Kohlenstoffatome des Indenylsystems zwischen 116.8 und 134.0 ppm. Die ipso-Kohlenstoffatome treten bei 133.6 und 134.0 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum zeigt bei 1248 cm-1 eine Absorptionsbande schwacher Intensität, die der Kohlenstoff-Silicium-Bindung entspricht. 1.3. Synthese von trimethylsilylsubstituierten Indenen, deren Umsetzung zu Metallocentrichlorid-Komplexen sowie deren Reaktionsverhalten gegenüber Phenolaten In jüngster Zeit konnten von Rausch und Chien homogenkatalytische Systeme auf der Basis von 5-Indenyltitantrichloriden werden.r dargestellt Die Verwendung von Halbsandwichtitandichloridalkoholaten oder entsprechenden Zirkoniumverbindungen als Ziegler-Natta-Katalysatoren für die Olefinpolymerisation führte in jüngster Zeit zu einer Intensivierung der Forschungstätigkeit und der synthetischen Arbeit solcher Komplexe. Diese generieren mit MAO kationische Halbsandwichkomplexe der Natur [(C9H7)2M(CH3)(Olefin)]+ [CH3-MAO]- (M = Ti, Zr), die in der Lage sind Styrolmonomere stereoselektiv zu syndiotaktischem Polystyrol zu polymerisieren.s Cl Cl r Ti Cl Foster, P., Chien, J.C.W., Rausch, M.D. J. Organometallic Chem. 1997, 527, 71; b) Foster, P.; Chien, J.C.W.; Rausch, M.D. Organometallics 1996, 15, 2404; c) Y. Kim et al. J. Organomet. Chem. 1997, 527, 155; d) Ready, T.E.; Day, R.O; Chien, J.C.W.; Rausch, H.D. Macromolecules 1993, 26, 5822. s Flores, J.C.; Wood, J.S.; Chien, J.C.W.; Rausch, M.D. Organometallics 1996, 15, 4944. 77 Theoretischer Teil B 1.3.1. Darstellung von 1-Trimethylsilylinden (43)[75] SiMe3 n BuLi, SiMe3Cl, (C2H5)2O (43) - LiCl 43 Bei der Darstellung von 43 geht man von frisch destilliertem Inden aus, das mit n-Butyllithium in Diethylether metalliert wird[76]. Hierzu gibt man mit Hilfe einer Kanüle innerhalb von 5 min frisch über Mg-destilliertes Trimethylchlorsilan bei 25 °C zu und rührt 8 h. Nachdem alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt wurden, wird 43 zur Abtrennung von Nebenprodukten zunächst durch Kieselgur filtriert und anschließend destilliert (Sdp0.2 Torr.: 54 °C). 43 erhält man als farblose Flüssigkeit. Das 1H-NMR-Spektum von 43 zeigt für die Protonen der Trimethylsilylgruppe ein Singulett bei 0.2 ppm. Das Wasserstoffatom der aliphatischen Methylengruppe tritt bei 3.8 ppm als Singulett in Resonanz. Bei 6.9 ppm erkennt man ein Dublett mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 5.4 Hz, das der olefinischen CH-2-Gruppe zuzuschreiben ist. Die Kopplung entsteht durch das benachbarte Proton der CH-3-Gruppe bei 7.1 ppm. Zwischen 7.4 und 7.7 ppm treten die aromatischen Wasserstoffatome des Indens in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum zeigt im Hochfeldbereich bei – 1.8 ppm das Signal der Kohlenstoffatome der Trimethylsilylgruppe. Das dazu in Bindung stehende Kohlenstoffatom, erscheint bei 47.1 ppm. Im Bereich von 122 und 130 treten die aromatischen Kohlenstoffatome des Indens in Resonanz, weiter tieffeldverschoben beobachtet man die beiden ipso-Kohlenstoffatome bei 144.8 und 146.0 ppm. Das zweite Kohlenstoffatom CH=CH-CHSiMe3 tritt bei 136.3 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 43 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbanden starker Intensität bei 1257 cm-1. 1.3.2. Darstellung von Bis(trimethylsilyl)inden (44)[76] SiMe3 Me3Si SiMe3 n BuLi, SiMe3Cl, (C2H5)2O (44) - LiCl 43 44 78 Theoretischer Teil B Bei der Darstellung von 44 geht man von 43 aus, welche mit Hilfe von n-Butyllithium in Diethylether deprotoniert wird[76]. Hierzu gibt man innerhalb von 8 min frisch destilliertes Trimethylchlorsilan bei 25 °C und rührt 8 h. Nachdem alle flüchtigen Bestandteile entfernt wurden, wird 44 zur Abtrennung von festen Nebenprodukten zunächst durch Kieselgur filtriert und anschließend destilliert (Sdp0.2 Torr.: 110 °C). 44 erhält man als farblose Flüssigkeit, die über Magnesium aufbewahrt wird. Das 1H-NMR-Spektum von 44 zeigt für die Protonen der Trimethylsilylgruppe ein Singulett bei 0.0 ppm. Bei 6.7 ppm erkennt man ein Multiplett, das der olefinischen CH-2-Gruppe zuzuschreiben ist. Das benachbarte Proton der CH-3-Gruppe wird zusammen mit den aromatischen Wasserstoffatomen zwischen 7.1 und 7.6 ppm beobachtet. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 44 zeigt bei – 1.0 ppm das Signal der Kohlenstoffatome der Trimethylsilylgruppe. Das dazu in Bindung stehende Kohlenstoffatom, erscheint bei 48.5 ppm. Zwischen 122.1 und 130.0 ppm treten die aromatischen Kohlenstoffatome des Indens in Resonanz; weiter tieffeldverschoben beobachtet man die beiden ipsoKohlenstoffatome bei 145.5 und 147.4 ppm. Das Kohlenstoffatom CH=CH-CHSiMe3 tritt bei 138.9 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 44 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbanden starker Intensität bei 1248 cm-1. 1.3.3. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-dimethylinden (45) Me Me SiMe3 n BuLi, SiMe3Cl, (C2H5)2O (45) - LiCl Me Me 9 45 Bei der Darstellung von 45 geht man von 9 aus, das mit n-Butyllithium in Diethylether metalliert wird. Daraufhin gibt man in einer Portion frisch destilliertes Trimethylchlorsilan zu und rührt 8 h bei 25 °C. Nachdem alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt wurden, wird zur Abtrennung von Nebenprodukten zunächst durch Kieselgur filtriert und anschließend destilliert (Sdp0.2 Torr.: 72 °C). 45 erhält man als farblose Flüssigkeit. 79 Theoretischer Teil B Das 1H-NMR-Spektum von 45 zeigt für die Protonen der Trimethylsilylgruppe ein Singulett bei – 0.1 ppm. Die Wasserstoffatome der beiden Methylgruppen werden bei 2.4 und 2.5 ppm jeweils als Singulett beobachtet. Das Wasserstoffatom der aliphatischen Methylengruppe tritt bei 3.7 ppm in Resonanz. Bei 6.7 ppm erkennt man ein Multiplett, das der olefinischen CH-2-Gruppe zuzuschreiben ist. Zwischen 6.9 und 7.1 ppm treten die aromatischen Wasserstoffatome des Indens in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 45 zeigt bei – 1.0 ppm das Signal der Kohlenstoffatome der Trimethylsilylgruppe. Das dazu in Bindung stehende Kohlenstoffatom, erscheint bei 46.2 ppm. Den Methylgruppen sind die Resonanzsignale bei 18.5 und 20.0 ppm zuzuschreiben. Im Bereich zwischen 125.5 und 129.6 ppm treten die aromatischen Heteroatome des Indens in Resonanz; weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipsoKohlenstoffatome bei 143.7 und 144.5 ppm. Das Kohlenstoffatom CH=CH-CHSiMe3 tritt bei 136.5 ppm in Resonanz. Im IR-Spektrum von 45 wird für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbande starker Intensität bei 1248 cm-1 beobachtet. 1.3.4. Darstellung von Bis(trimethylsilyl)-4,7-dimethylinden (46) Me Me SiMe3 SiMe3 SiMe3 n BuLi, SiMe3Cl, (C2H5)2O (46) - LiCl Me Me 45 46 Bei der Darstellung von 46 geht man von 1-Trimethylsilyl-4,7-dimethylinden (45) aus, welches mit n-Butyllithium in Diethylether metalliert wird. Hierzu gibt man in einer Portion frisch destilliertes Trimethylchlorsilan und rührt 8 h bei 25 °C. Nachdem alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt wurden, wird 46 zur Abtrennung von Nebenprodukten zunächst durch Kieselgur filtriert und anschließend destilliert (Sdp0.2 Torr.: 133 °C). 46 erhält man als farblose Flüssigkeit. Das 1H-NMR-Spektum von 46 ist dem von 45 sehr ähnlich. 46 zeigt für die Protonen der Trimethylsilylgruppe ein Singulett bei 0.0 ppm. Die Wasserstoffatome der beiden Methylgruppen werden an gleicher Stelle wie bei 45 bei 2.4 und 2.5 ppm jeweils als Singulett beobachtet. Bei 6.7 ppm erkennt man ein Duplett (3JHH = 5.0 Hz), das der olefinischen CH-280 Theoretischer Teil B Gruppe zuzuschreiben ist. Das benachbarte Proton der CH-3-Gruppe wird zusammen mit den aromatischen Wasserstoffatomen im Bereich zwischen 6.9 und 7.1 ppm beobachtet. 13 Das C-NMR-Spektrum zeigt bei 0.5 ppm das Signal der Kohlenstoffatome der Trimethylsilylgruppe. Das dazu in Bindung stehende Kohlenstoffatom, erscheint bei 47.5 ppm. Den Methylgruppen sind die Resonanzsignale bei 18.2 und 21.4 ppm zuzuschreiben. Zwischen 124 und 130 ppm treten die sp2-hybridisierten Kohlenstoffatome des Indens in Resonanz, weiter tieffeldverschoben beobachtet man die beiden ipsoKohlenstoffatome bei 145.9 und 147.8 ppm. Das Kohlenstoffatom CH=CH-CHSiMe3 tritt bei 136.7 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 46 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbanden starker Intensität bei 1248 cm-1. 1.3.5. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-methylphenylinden (47) Me Me SiMe3 n BuLi, SiMe3Cl, (C2H5)2O (47) - LiCl Ph Ph 10 47 Bei der Darstellung von 47 geht man von 4,7-Methylphenylinden (10) aus (detailliertes Vorgehen zur Darstellung von 10 siehe Abschnitt 1.2.2.), das mit n-Butyllithium in Diethylether deprotoniert wird. Hierzu gibt man in einer Portion über Magnesium destilliertes Trimethylchlorsilan zu und rührt 8 h bei 25 °C. Nachdem alle flüchtigen Bestandteile entfernt wurden, wird 47 zur Abtrennung von Nebenprodukten zunächst durch Kieselgur filtriert und anschließend destilliert (Sdp0.2 Torr.: 94 °C). 47 ist eine farb- und geruchslose Flüssigkeit. Das 1H-NMR-Spektum von 47 zeigt für die Protonen der Trimethylsilylgruppe ein Singulett bei 0.0 ppm. Die Wasserstoffatome der Methylgruppe werden bei 2.4 ppm als Singulett beobachtet. Das Wasserstoffatom der aliphatischen Methylengruppe tritt als Dublett mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 5.0 Hz bei 3.6 ppm in Resonanz. Bei 6.7 ppm erkennt man das Wasserstoffatom der olefinische CH-2-Gruppe. Zwischen 6.9 und 7.3 ppm treten die Wasserstoffatome des Indens und der Phenylgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 47 zeigt bei 0.5 ppm das Signal der Kohlenstoffatome der Trimethylsilylgruppe. Das dazu in Bindung stehende Kohlenstoffatom, erscheint bei 81 Theoretischer Teil B 47.5 ppm. Der Methylgruppe ist das Resonanzsignal bei 19.8 ppm zuzuschreiben. Zwischen 124 und 130 ppm treten die aromtischen Kohlenstoffatome der Phenylgruppe und des Indens in Resonanz, weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso-Kohlenstoffatome im Bereich zwischen 141 und 148 ppm. Das Kohlenstoffatom CH=CH-CHSiMe3 tritt bei 129.5 ppm, CH=CH-CHSiMe3 bei 136.6 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 47 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbande starker Intensität bei 1249 cm-1. 1.3.6. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-diphenylinden (48) Ph Ph SiMe3 n BuLi, SiMe3Cl, (C2H5)2O (48) - LiCl Ph Ph 11 48 Bei der Darstellung von 48 geht man von 4,7-Diphenylinden (11) (detailliertes Vorgehen zur Darstellung von 11 siehe Abschnitt 1.2.3.) aus, das mit n-Butyllithium in Diethylether metalliert wird. Hierzu gibt man in einer Portion über Magnesium destilliertes Trimethylchlorsilan und rührt 8 h bei 25 °C. Nachdem alle flüchtigen Bestandteile entfernt wurden, wird der Rückstand mit n-Pentan durch Kieselgel filtriert. 48 erhält man als farblose Flüssigkeit nach einer säulenchromatographischen Aufarbeitung an Kieselgel. Das 1H-NMR-Spektum von 48 zeigt für die Protonen der Trimethylsilylgruppe ein Singulett bei – 0.1 ppm. Das Wasserstoffatom der aliphatischen Methylengruppe tritt bei 3.7 ppm in Resonanz. Bei 6.8 ppm erkennt man ein Multiplett das der olefinischen CH-2-Gruppe zuzuschreiben ist. Zwischen 6.9 und 7.3 ppm treten die aromatischen Wasserstoffatome des Indens und der Phenylgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 48 zeigt bei 0.0 ppm das Signal der Kohlenstoffatome der Trimethylsilylgruppe. Das dazu in Bindung stehende Kohlenstoffatom, erscheint bei 46.8 ppm. Zwischen 124 und 131 ppm treten die Kohlenstoffatome des Indens und der Phenylgruppen in Resonanz; weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipsoKohlenstoffatome im Bereich von 141 und 147 ppm. Das Kohlenstoffatom CH=CH-CHSiMe3 tritt bei 136.1 ppm in Resonanz. 82 Theoretischer Teil B Das IR-Spektrum von 48 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbanden starker Intensität bei 1253 cm-1. 1.3.7. Darstellung von (4,7-Me2-C9H5)TiCl3 (49) Me Me SiMe3 TiCl4, Toluol, 25 °C - Me3SiCl Me (49) Me 45 Cl 49 Cl Ti Cl Bei der Darstellung von 49 geht man von 45 aus, welches in Toluol gelöst wird. Hierzu wird bei – 20 °C Titantetrachlorid, gelöst in Toluol, getropft und nach Erwärmen auf 25 °C für 12 h gerührt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile mit Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach dem Einengen des Lösungsmittels auf ein Minimum wird der Rückstand bei – 30 °C kristallisiert. Man erhält einen violetten, kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Bei Zutritt von Sauerstoff erfolgt spontane Zersetzung zu einem roten nicht näher identifizierten Feststoff. Das 1H-NMR-Spektrum von 49 zeigt die Protonen der Methylgruppen bei 2.5 ppm als Singulett. Zwischen 7.0 und 7.1 ppm beobachtet man die aromatischen Wasserstoffatome des Indenylliganden. Ebenso einfach lässt sich das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 49 interpretieren. Bei 19.0 ppm erscheint das Resonanzsignal der beiden Methylgruppen. Zwischen 116 und 133 ppm erkennt man die Kohlenstoffatome des Indenyls, wobei die beiden ipso-Kohlenstoffatome wie erwartet weiter tieffeld verschoben bei 134.8 ppm erscheinen. Das IR-Spektrum von 49 lässt sich aufgrund einer spontanen Zersetzung von 49 an Luft nicht messen. 83 Theoretischer Teil B 1.3.8. Darstellung von (4,7-MePh-C9H5)TiCl3 (50) Ph Ph SiMe3 TiCl4, Toluol, 25 °C - Me3SiCl Me (50) Me 47 Cl 50 Cl Ti Cl Der Komplex 50 lässt sich analog zu 49 durch die Umsetzung von 47 (detailliertes Vorgehen zur Darstellung von 47 siehe Abschnitt 1.3.5.) mit TiCl4 darstellen. 50 erhält man als kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Das 1H-NMR-Spektrum von 50 zeigt die Protonen der Methylgruppe bei 2.5 ppm als Singulett. Zwischen 6.7 und 7.6 ppm beobachtet man die aromatischen Wasserstoffatome des Indenyls und der annellierten Phenylgruppe. Ebenso einfach lässt sich das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 50 interpretieren. Bei 20.2 ppm erscheint das Resonanzsignal der Methylgruppe. Zwischen 117 und 131 ppm erkennt man die Kohlenstoffatome des Indenyls, wobei die ipso-Kohlenstoffatome wie erwartet weiter tieffeldverschoben im Bereich von 136 bis 142 ppm erscheinen. Das IR-Spektrum von 50 lässt sich aufgrund einer spontanen Zersetzung an der Luft nicht messen. 1.3.9. Darstellung von (4,7-Ph2-C9H5)TiCl3 (51) Cl Cl Ti Cl Bei der Darstellung von 51 geht man von 48 aus, welches in Toluol gelöst wird. Hierzu wird bei – 20 °C Titantetrachlorid, gelöst in Toluol, getropft und nach Erwärmen auf 25 °C für 12 h gerührt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile mit Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach dem Einengen des Lösungsmittels auf ein Minimum wird der Rückstand bei – 30 °C kristallisiert. Man erhält einen violetten, kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. 84 Theoretischer Teil B Das 1H-NMR-Spektrum von 51 zeigt die Protonen der aromatischen Wasserstoffatome des Indenylliganden und der beiden Phenylgruppen zwischen 7.2 und 7.7 ppm. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 51 zeigt im Bereich von 120 bis 130 ppm die Kohlenstoffatome des Indenyls und der Phenylgruppen, wobei die ipso-Kohlenstoffatome wie erwartet weiter tieffeldverschoben im Bereich zwischen 137 und 143 ppm erscheinen. Das IR-Spektrum von 51 lässt sich aufgrund einer spontanen Zersetzung an der Luft nicht messen. 1.3.10. Darstellung von (1-SiMe3-C9H4)TiCl3 (52) SiMe3 SiMe3 SiMe3 TiCl4, Toluol, 25 °C - Me3SiCl (52) Cl 52 44 Cl Ti Cl Die Verbindung 52 entspricht in ihrem Bau 49. Bei der Darstellung von 52 geht man von 44 aus, welches dazu in Toluol gelöst wird. Hierzu wird bei – 20 °C Titantetrachlorid gelöst in Toluol getropft und nach Erwärmen auf 25 °C für 12 h gerührt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile mit Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach dem Einengen des Lösungsmittels auf ein Minimum von 10 mL wird 52 bei – 30 °C kristallisiert. Man erhält einen kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Das 1H-NMR-Spektrum von 52 zeigt die Protonen der Trimethylsilylgruppe bei 0.6 ppm. Zwischen 7.3 und 8.0 ppm beobachtet man die aromatischen Wasserstoffatome des Indenylrestes. Ebenso einfach lässt sich das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 52 interpretieren. Das Resonanzsignal bei 0.3 ppm steht für die Kohlenstoffatome der Trimethylsilylgruppe. Das benachbarte Kohlenstoffatom des Indenylsystems beobachtet man bei 120.0 ppm. Zwischen 120 und 127 ppm erkennt man die Kohlenstoffatome des Indenylrestes, wobei die beiden ipso-Kohlenstoffatome wie erwartet weiter tieffeld verschoben bei 135.2 und 137.1 ppm erscheinen. 85 Theoretischer Teil B Das IR-Spektrum von 52 lässt sich aufgrund einer spontanen Zersetzung von 52 an der Luft nicht messen. 1.3.11. Darstellung von (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)TiCl3 (53) Me SiMe3 SiMe3 Me TiCl4, Toluol, 25 °C - Me3SiCl Me SiMe3 (53) Me Cl 53 46 Cl Ti Cl Die Verbindung 53 entspricht in Ihrem Bau 52. Bei der Darstellung geht man von 46 aus, wobei das Syntheseverfahren nach dem selben Muster wie in Abschnitt 1.3.10. abläuft. 46 wird dazu in Toluol gelöst. Hierzu wird bei – 20 °C Titantetrachlorid getropft und nach Erwärmen auf 25 °C für 12 h gerührt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile mit Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach dem Einengen des Lösungsmittels auf ein Minimum von 10 mL wird 53 bei – 30 °C kristallisiert. Man erhält einen kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Bei Zutritt von Sauerstoff erfolgt spontane Zersetzung zu einem roten nicht näher identifizierten Feststoff. Das 1H-NMR-Spektrum von 53 zeigt die Protonen der Trimethylsilylgruppe bei 0.6 ppm. Die Methylgruppen erkennt man bei 2.7 und 2.8 ppm als Singulett. Im Bereich von 7.0 bis 7.5 ppm beobachtet man die aromatischen Wasserstoffatome des Indenylsystems. Im 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 53 gibt sich bei 0.0 ppm das Resonanzsignal der Kohlenstoffatome der Trimethylsilylgruppe zu erkennen. Das benachbarte Kohlenstoffatom des Indenylsystems beobachtet man bei 117.2 ppm. Bei 17.3 und 20.8 ppm erscheinen die Resonanzsignale der beiden Methylgruppen. Zwischen 122 und 132 ppm erkennt man die Kohlenstoffatome des Indenylrestes, wobei die beiden ipso-Kohlenstoffatome zu tieferem Feld hin (135.3, 135.9 pm) verschoben sind. Das IR-Spektrum von 54 lässt sich aufgrund einer spontanen Zersetzung an der Luft nicht messen. 86 Theoretischer Teil B Halbsandwichtitandichloridalkoholate der Art (η5-Ind)TiCl2OR mit R = Aryl, (η5-Ind)TiCl2 finden Verwendung als Ringöffnungskatalysatoren für Lactonet, aber auch als Ziegler-NattaKatalysatoren für die α-Olefinpolymerisationu. Bislang beschränkten sich fast alle untersuchten Verbindungen auf Komplexe des Typs Cp'TiCl2OR (Cp' = η5-Cyclopentadienyl oder dessen Alkylderivate, R = organischer Rest). 1995 konnten Okuda et al. erstmals einen η5-Indenyldichlortitanmethoxy-Komplex darstellenv. Es hat sich gezeigt, daß die Substitution des Alkoxy- durch Phenoxy-Reste einen Aktivitätsanstieg bei der Homoethylenpolymerisation um den Faktor 30 auf 1240 kg PE/(mol Ti h) bewirkt.w In der homogenen Styrolpolymerisation mit Halbsandwichtitantrichloriden wurde eine Erhöhung der Aktivität in der Reihe Cp, Ind und benzoannelierte Indenyleinheiten wie z. B. Cyclopenta[l]phenanthrenyl als η5-Komponenten gefunden.x,y Die Einführung der Indenkomponente verspricht daher möglicherweise auch eine Erhöhung der Aktivität in der α-Olefinpolymerisation im Vergleich zu Komplexen der Art Cp'TiCl2OR. Vor diesem Hintergrund wurden neuartige Indenylkomplexe des allgemeinen Typs (η5-C9H7)TiCl2OR R = OC6H5, OC6H2-2,6-(tC4H9)2-4-CH3, OC6H3-2,6-(CH3)2, OC6H3-2,6-(iC3H7)2 synthetisiert. Im folgenden werden η5-Indenyldichlorotitanphenoxykomplexe vorgestellt, wobei im Falle von (4,7-Me2-C9H5)TiCl2[OC6H2-2,6-(tC4H9)2-4-CH3] (57) durch Einschränkung der Rotation um die Ti-Centroid-Bindung durch sterisch anspruchsvolle Reste R amPhenolatbaustein eine Vorzugsgeometrie erreicht wird. Damit wird die Möglichkeit für eine kinetisch bedingte Cs-Symmetrie der Komplexe gegeben. Da vorausgesetzt werden kann, daß die Ti-O-Bindung bei einer Aktivierung der Komplexe des Typs (η5-C9H7)TiCl2OR mit alkylierenden Cokatalysatoren wie MAO bei der homogenen t Okuda, J.; König, P.; Rushkin, L.; Kang, H.; Massa, W. J. Organomet. Chem 1995, 501, 37. u a) Repo, T.; Jany, G.; Salo, M.; Polamo, M.; Leskelä, M.; J. Organomet. Chem 1997, 541, 363; b) Antiñolo, A.; Carrillo-Hermosilla, F.; Corochano, A.; Fernandez-Baeza, J.; Lara- Sanchez, A; Ribeiro, M.R.; Lafranchi, M.; Otero, A.; Pellinghelli, M.A.; Portella, M.F.; Santos, J.V. Organometallics 2000, 19, 2837. v Shapiro, P.J.; Cotter, W.D.; Schäfer, W.P.; Labinger, J.A.; Bercaw, J.E. J. Am. Chem. Soc. 1994, 116, 4623. w Nomura, K.; Naga, N.; Miki, M.; Yanagi, K.; Imai, A. Organometallics, 1998, 17, 2152. x a) Foster, P.; Rausch, M.; Chien, J. J. Organomet. Chem., 1997, 527, 71; b) Ready, T.; Chien, J.; Rausch, M. J. Organomet. Chem., 1996, 519, 11; c) Ready, T.; Day, R.; Chien, J.; Rausch M. Organomet. 1993, 26, 3075. y Wuensch, J.; Brintzinger, H.H.; Schneider, N.; Prosenc, M.; WO 98/57995 (BASF AG) 1998. 87 Theoretischer Teil B Ziegler-Natta-Katalyse nicht gebrochen wird, bleibt die oben beschriebene Cs-Symmetrie also auch in der aktiven Spezies erhalten.z 1.3.12. Darstellung von (4,7-Me2-C9H6)TiCl2(OC6H5) (54) Me Me LiOC6H5, 25 °C - LiCl Me Cl 49 Cl Ti (54) Me Cl Cl 54 Ti O Cl Zur Synthese von 54 wird 49 bei 25 °C in Diethylether gelöst und mit Lithiumphenolat, in Diethylether gelöst, bei 25 °C versetzt. Man lässt 4 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man den Rückstand mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes Öl. Das Protonenspektrum von 54 zeigt die Wasserstoffatome der Methylgruppen des Indens bei 2.5 ppm. Im Bereich von 6.6 und 7.3 ppm treten die aromatischen Protonen des Indens und der Phenolatgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 54 zeigt bei 19.1 und 19.4 ppm die Signale der Methylkohlenstoffatome. Im Bereich zwischen 114.7 und 131.7 ppm werden die Heteroatome des Indenyls und der Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso-Kohlenstoffatome bei 133.3 und 134.0 ppm. Das ipso-Kohlenstoffatom des Phenolatringes tritt bei 167.6 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 54 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbanden starker Intensität bei 1251 cm-1. z Thorn, M.; Vilardo, J.; Rothwell, I. Chem. Commun., 1998, 2427. 88 Theoretischer Teil B 1.3.13. Darstellung von (4,7-Me2-C9H6)TiCl2[OC6H3-2,6-(CH3)2] (55) Me Me LiOC6H3-2,6-CH3, 25 °C Me Cl Ti Cl 49 (55) Me - LiCl Cl Cl Ti Cl 55 Me O Me Zur Synthese von 55 wird 49 bei 25 °C in Diethylether gelöst und mit LiOC6H3-2,6-CH3, in Diethylether gelöst, bei 25 °C versetzt. Man lässt 4 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man den Rückstand mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes Öl. Das 1H-NMR-Spektrum von 55 zeigt die Wasserstoffatome der Methylgruppen der Indenylund der Phenolatgruppe zwischen 2.3 und 2.5 ppm. Zwischen 6.7 und 7.3 ppm treten die aromatischen Protonen des Indenyl- und der Phenolatgruppe als Multiplett in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 55 zeigt zwischen 17 und 21 ppm die Signale der Methylkohlenstoffatome der Indenyl- als auch der Phenolatgruppe. Zwischen 118 und 132 ppm werden die Kohlenstoffatome der Indenyl- und der Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso-Kohlenstoffatome bei 133.4 und 142.7 ppm. Das Kohlenstoffatom der C-O-Bindung des Phenolatringes tritt bei 165.1 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 55 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbande starker Intensität bei 1255 cm-1. Darstellung von (4,7-Me2-C9H6)TiCl2[OC6H3-2,6-(iC3H7)2] (56) 1.3.14. Me Me LiOC6H3-2,6-C3H7, 25 °C Me Cl 49 Cl Ti (56) Me - LiCl Cl Cl 56 Cl Ti O i Pr i Pr Die Verbindung 56 entspricht in Ihrem Bau dem von 54. Zur Synthese von 56 wird 49 bei 25 °C in Diethylether gelöst und mit LiOC6H3-2,6-iPr, gelöst in Diethylether, bei 25 °C versetzt. Man lässt 4 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man 89 Theoretischer Teil B den Rückstand mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man 56 als rotes luftempfindliches Öl. Die Methylprotonen des Indenylrestes treten im 1H-NMR-Spektrum bei 2.5 ppm in Resonanz. Die Protonen der Methylgruppen des Isopropyls am Phenolatring kann man bei 1.2 ppm als Dublett mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 4.1 Hz beobachten. Die CH-Einheit der Isopropylgruppe wird mit der gleichen Kopplungskonstanten bei 3.2 ppm als Septett gefunden. Die beiden Protonen des Indenfünfrings werden bei 6.4 und 6.8 ppm als Dubletts mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 3.5 Hz beobachtet. Zwischen 7.0 und 7.1 ppm treten die sp2-hybridisierten Protonen des Indenylsystems und der Phenolatgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 56 zeigt die Kohlenstoffatome der Methylgruppen des Indenyls als auch die des Isopropylrestes im Bereich zwischen 18 und 24 ppm. Das Kohlenstoffatom der CH-Einheit beobachtet man bei 37.3 ppm. Zwischen 120 und 133 ppm werden die Kohlenstoffatome der Indenyl und der Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso-Kohlenstoffatome bei 133.1 und 142.1 ppm. Das Kohlenstoffatom der C-O-Bindung tritt bei 164.4 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 56 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbande starker Intensität bei 1255 cm-1. Darstellung von (4,7-Me2-C9H5)TiCl2[OC6H2-2,6-(tC4H9)2-4-CH3] (57) 1.3.15. Me Me LiOC6H3-2,6-(tC4H9)2-4-CH3, 25 °C Me Cl 49 Cl Ti (57) Me - LiCl Cl Cl 57 Cl Ti O i Bu t Bu Me Die Verbindung 57 entspricht in Ihrem Bau dem von 54. Zur Synthese von 57 wird 49 bei 25 °C in Diethylether gelöst und mit LiOC6H3-2,6-tBu-4-CH3, gelöst in Diethylether, bei 25 °C versetzt. Man lässt 4 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man den Rückstand mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man 57 als roten luftempfindlichen Feststoff. 90 Theoretischer Teil B Die Methylprotonen des Indenyls treten im 1H-NMR-Spektrum von 57 bei 2.5 ppm in Resonanz. Die Protonen der Methylgruppen der tert. Butyleinheiten kann man bei 1.4 ppm als Singulett beobachten. Die Wasserstoffatome der Methylgruppe der Phenolateinheit werden bei 2.2 ppm sichtbar. Zwischen 6.6 und 7.2 ppm treten die Protonen des Indenyls und der Phenolatgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 57 zeigt die Kohlenstoffatome der Methylgruppen von 17 bis 29 ppm. Das quartäre Kohlenstoffatom der tBu-Einheit wird bei 32.8 ppm beobachtet. Zwischen 118 und 132 ppm werden die Kohlenstoffatome der Indenyl und der Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso- Kohlenstoffatome des Indenylrestes von 133 bis 139 ppm. Das Kohlenstoffatom der C-OEinheit tritt bei 168.5 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 57 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbanden starker Intensität bei 1256 cm-1. 1.3.16. Darstellung von (1-SiMe3-C9H6)TiCl2OPh (58) SiMe3 SiMe3 Cl 52 Cl LiOC6H5, 25 °C - LiCl Ti (58) Cl Cl 58 Ti O Cl Bei der Darstellung von 58 geht man von (1-SiMe3-5-C9H4)TiCl3 52 aus, welches in Diethylether zum Lithiumphenolat getropft wird. Die Reaktionslösung verfärbt sich innerhalb der ersten halben Stunde von grün nach hellrot. Man rührt 4 h bei 25 °C und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile am Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man 58 zur Abtrennung der unlöslichen Bestandteile mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes Öl, das bei – 30 °C erstarrt, jedoch stark zum ausölen neigt. Bei Sauerstoffzutritt findet kein Farbwechsel statt, jedoch zeigt eine nochmals durchgeführte Charakterisierung der Verbindung sowohl im 1H- und 13 C{1H}-NMR- als auch im IR-Spektrum eine eindeutige Zersetzung an. Das 1H-NMR-Spektrum von 58 zeigt bei 0.2 ppm das Signal der Trimethylsilylgruppe. Die beiden Protonen des Indenylfünfrings werden bei 6.7 und 7.0 ppm als Duplett mit einer 91 Theoretischer Teil B Kopplungskonstanten von 3JHH = 3.5 Hz beobachtet. Zwischen 7.1 und 7.6 ppm treten die Protonen des Indenylsystems und der Phenolateinheit in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 58 zeigt bei 0.1 ppm das Signal der Trimethylsilylgruppe, wobei das quartäre Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung bei 117.8 ppm in Resonanz tritt. Zwischen 115 und 129 ppm werden die Kohlenstoffatome der Indenyl- und der Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso- Kohlenstoffatome des Indenyls bei 131.4 und 132.2 ppm. Das ipso-Kohlenstoffatom des Phenolatringes tritt bei 163.3 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 58 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbande starker Intensität bei 1247 cm-1. Darstellung von (1-SiMe3-C9H6)TiCl2[OC6H3-2,6-(iC3H7)2] (59) 1.3.17. SiMe3 SiMe3 LiOC6H3-2,6-C3H7, 25 °C Cl 52 Cl Ti (59) - LiCl Cl Cl 59 Cl Ti i O Pri Pr Die Verbindung 59 entspricht in ihrem Bau dem von 58. Eingesetzt wird 1-Trimethylsilylindenyltitantrichlorid (52). Dazu gibt man bei 25 °C in Diethylether gelöstes Lithium-2,6diisopropylphenolat. Man rührt 4 h bei 25 °C und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes Öl, das bei – 30 °C erstarrt. Das 1H-NMR-Spektrum von 59 zeigt bei 0.6 ppm das Signal der Trimethylsilylgruppe. Die Protonen der Methylgruppen des Isopropylrestes am Phenolatring kann man bei 1.3 ppm als Duplett mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 4.1 Hz beobachten. Das dazugehörige Septett mit der gleichen Kopplungskonstanten bei 3.2 ppm steht für die CH-Protonen der beiden Isopropylgruppen. Die beiden Protonen des Indenylfünfrings werden bei 6.8 und 7.0 ppm als Dubletts mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 3.2 Hz beobachtet. Zwischen 7.1 und 7.5 ppm treten die sp2-hybridisierten Protonen des Indenylsystems und der Phenolatgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 59 zeigt bei 0.0 ppm das Signal der Trimethylsilylgruppe, wobei das quartäre Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung bei 115.9 ppm in Resonanz tritt. Die 92 Theoretischer Teil B Kohlenstoffatome der Methylgruppen des Isopropylrestes treten bei 23.0 und 23.8 ppm in Resonanz. Das CH-Kohlenstoffatom der Isopropylgruppe beobachtet man bei 37.3 ppm. Zwischen 120 und 129 ppm werden die Kohlenstoffatome der Indenyl- und der Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso- Kohlenstoffatome bei 135.7 und 135.9 ppm. Das Kohlenstoffatom der C-O-Bindung tritt bei 164.1 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 59 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbande starker Intensität bei 1246 cm-1. 1.3.18. Darstellung von (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)TiCl2(OPh) (60) Me LiOC6H5, 25 °C - LiCl Me Cl 53 Me SiMe3 Cl Ti SiMe3 (60) Me Cl Cl 60 Ti O Cl Die Verbindung 60 entspricht in ihrem Bau dem von 58. Eingesetzt wird 53. Dazu wird Lithiumphenolat, gelöst in Diethylether bei 25 °C innerhalb 3 min getropft. Man lässt 4 h bei 25 °C Rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde filtriert man den Rückstand mit 30 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes, Öl, das bei -30 °C erstarrt. Das Signal der Trimethylsilylgruppe im 1H-NMR-Spektrum von 60 kann bei 0.5 ppm beobachtet werden. Die Methylprotonen des Indenyls treten bei 2.7 ppm in Resonanz. Zwischen 6.9 und 7.4 ppm treten die aromatischen Protonen der Indenyl- und der Phenolatgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 60 zeigt das Signal der Trimethylsilylgruppe bei 1.5 ppm. Die Kohlenstoffatome der Methylgruppen treten bei 19.1 und 22.2 ppm in Resonanz. Das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung wird bei 117.4 ppm sichtbar. Zwischen 115 und 133 ppm werden die Kohlenstoffatome der Indenyl- und der Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso-Kohlenstoffatome des Indenylrestes bei 134.0 und 133.2 ppm. Das ipso-Kohlenstoffatom des Phenolatrings tritt bei 162.8 ppm in Resonanz. 93 Theoretischer Teil B Das IR-Spektrum von 60 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbande starker Intensität bei 1247 cm-1. 1.3.19. Darstellung von (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)TiCl2[OC6H3-2,6-(CH3)2] (61) Me Me SiMe3 SiMe3 LiOC6H3-2,6-(CH3)2, 25 °C Me Cl 53 Cl Ti (61) Me - LiCl Cl Cl 61 Cl Ti O Me Me Die Verbindung 61 entspricht in ihrem Bau dem von 58. Eingesetzt wird 53, gelöst in Diethylether. Dazu gibt man bei 25 °C in Diethylether gelöstes Lithium-2,6-dimethylphenolat. Man lässt für 4 h bei 25 °C Rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes, luftempfindliches Öl. Das Signal der Trimethylsilylgruppe in 61 wird im 1 H-NMR-Spektrum bei 0.6 ppm beobachtet. Die Methylprotonen der Indenyl- als auch der Phenolatgruppe treten zwischen 2.3 und 2.5 ppm in Resonanz. Zwischen 6.7 und 7.3 ppm treten die Protonen der Indenyl- und der Phenolatgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 61 zeigt das Signal der Trimethylsilylgruppe bei 0.0 ppm. Die Kohlenstoffatome der Methylgruppen treten im Bereich von 17 bis 21 ppm in Resonanz. Das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung wird bei 113.0 ppm sichtbar. Zwischen 118 und 132 ppm werden die Kohlenstoffatome der Indenyl- und Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso-Kohlenstoffatome zwischen 132 und 143 ppm. Das ipso-Kohlenstoffatom der C-O-Bindung tritt bei 165.1 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 61 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbande starker Intensität bei 1249 cm-1. 94 Theoretischer Teil B Darstellung von (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)TiCl2[OC6H3-2,6-(iC3H7)2] (62) 1.3.20. Me Me SiMe3 SiMe3 LiOC6H3-2,6-(iC3H7)2, 25 °C Me Cl 53 Cl Ti (62) Me - LiCl Cl Cl 62 Cl i Ti O Pr i Pr Zur Darstellung von 62 wird 53, gelöst in Diethylether, eingesetzt. Dazu gibt man bei 25 °C in Diethylether gelöstes Lithium-2,6-diisopropylphenolat. Man lässt für 4 h bei 25 °C Rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand mit n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man den Rückstand mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man ein rotes Öl, das bei –30 °C erstarrt. Das Signal der Trimethylsilylgruppe in 62 im 1 H-NMR-Spektrum kann bei 0.6 ppm beobachtet werden. Die Methylprotonen des Indenylrestes treten bei 2.4 bzw. 2.9 ppm in Resonanz. Die Protonen der Methylgruppen der Isopropyleinheiten am Phenolatring kann man bei 1.3 ppm als Duplett mit einer Kopplungskonstanten von 3JHH = 4.1 Hz beobachten. Das dazugehörige Septett mit der gleichen Kopplungskonstanten wird bei 3.2 ppm gefunden. Zwischen 6.9 und 7.3 ppm treten die sp2-hybridisierten Protonen der Indenyl- und der Phenolatgruppe in Resonanz. Das 13 C{1H}-NMR-Spektrum von 62 zeigt das Signal der Trimethylsilylgruppe bei 0.0 ppm. Die Kohlenstoffatome der Methylgruppen des Indenylrestes als auch die der Isopropylreste treten zwischen 19 und 22 ppm in Resonanz. Das CH-Kohlenstoffatom der Isopropyleinheiten beobachtet man bei 37.3 ppm. Bei 112.6 wird das Kohlenstoffatom der C-Si-Bindung sichtbar. Zwischen 116 und 131 ppm werden die Kohlenstoffatome der Indenyl- und der Phenolatgruppe sichtbar. Weiter tieffeldverschoben beobachtet man die ipso- Kohlenstoffatome von 133 bis 145 ppm. Das ipso-Kohlenstoffatom der C-O-Bindung tritt bei 162.7 ppm in Resonanz. Das IR-Spektrum von 62 zeigt für die Kohlenstoff-Silicium-Bindung eine Absorptionsbanden starker Intensität bei 1252 cm-1. 95 Theoretischer Teil B 1.3.21. Elektrochemische Untersuchungen der Komplexe 49, 52, 53, 54 und 57 Titanocendichloride mit stark elektronenziehenden Substituenten, wie die PentafluoroPhenylfunktion C6F5, zeigen um einen Faktor 100 schlechtere Aktivität im Bezug auf die Polymerisation von Ethen im Vergleich zu unsubstituierten Komplexen.aa Begründet wird dieses Verhalten durch die leichtere Reduktion zu Ti(III)-Komplexen durch MAO unter Polymerisationsbedingungenbb. Aus diesen Gründen wurde die Auswahl auf Substituenten mit elektronenschiebenden Funktionen (Me und SiMe3) beschränkt. Elektronenschiebende Substituenten erschweren die Reduktion, indem sie die Elektronendichte des Ti(IV)-Zentrums erhöhen. Dabei beschreibt E wie schnell eine Elektrodenreaktion abläuft. Große E-Werte zeigen eine langsame, kleine E-Werte eine schnelle Reaktion an. cc Die in Tab. 1.3.20. aufgeführten Halbsandwichverbindungen 49 - 62 wurden vergleichend cyclovoltametrisch untersucht, um einen Einfluss der am Indenylliganden sitzenden Substituenten bezüglich des Ti(IV) / Ti(III) Redox-Prozesses zu erhalten. Die Ergebnisse sind in der unten dargestellten Tabelle aufgeführt. Tab. 1.3.21.: Cyclovoltammetrische Untersuchung der Verbindungen 49, 52, 53, 54 und 57. Verbindung Reduktion Ered [V] E [mV] (C9H7)TiCl3 - 0.95 225 (4,7-Me2-C9H5)TiCl3 (49) - 0.88 100 - 0.88 130 (1-SiMe3-4,7-Me2-C9H6)TiCl3 (53) - 0.91 345 (4,7-Me2-C9H5)TiCl2(OC6H5) (54) - 0.91 95 (1-SiMe3-C9H6)TiCl3 (52) - 1.38 100 (4,7-Me2-C9H5)TiCl2[OC6H2-2,6-(tC4H9)2-4-CH3] (57) In der oben aufgeführten Tabelle lässt sich eine schrittweise Verschiebung des Ti(IV) / Ti(III)Redoxpotentials zu negativeren Potentialwerten erkennen, wenn man von 49 über 57, 53, 54 nach 52 geht. aa bb cc Encyclopedia of Electrochemistry of Elements, Organic Section, Volume XIII, S. 9 Maldanis, R.J.; Chien, J.C.W.; Rausch, M.D. J. Organomet. Chem. 2000, 599, 107. Gottwald, W.; Heinrich, K.H.; UV/VIS-Spektroskopie für Anwender, S.59, Wiley-VCH. 96 Theoretischer Teil B Bemerkenswert ist ein Vergleich der Reduktionspotentiale von TiCl4 (-0.95 V), (5-C5H5)TiCl3 (-0.95 V) und (5-C9H7)TiCl3 (-0.95 V). Die Reduktionspotentiale verändern sich nicht bei Substitution eines Chlorliganden durch einen 5-Perimeter. Die 5-Liganden erscheinen daher aus elektrochemischer Sicht, bezüglich der Reduktion ähnlich einem Chlorliganden. Cyclopentadienyl- oder Indenyltitantrichloride mit elektronendonierendem Substituenten (Me oder SiMe3) können vom elektrochemischen Standpunkt als „elektronenreiche Titantetrachloride“ aufgefaßt werden. (Gleichzeitig scheinen sterische Einflüsse von untergeordneter Bedeutung zu sein.) Vergleicht man die Verbindungen 49 und 57 miteinander, so kann man zunächst festhalten, das die am Titan sitzende Phenolatgruppe keine Auswirkungen auf das Ti(IV) / Ti(III)Redoxpotential zeigt. Die unterschiedlichen Redoxpotentiale können also nur durch die am Indenylgrundgerüst sitzenden Substituenten hervorgerufen werden: Dies wird bei einem Vergleich mit der Referenzverbindung (C9H7)TiCl3 deutlich. Im Vergleich zu dieser haben die Verbindungen 53 und 54, die in 4-, 7-Stellung Methylsubstituierten am Indenylgrundgerüst aufweisen, weniger niedrige Reduktionspotentiale. Dieser Effekt macht jedoch nur rund 40 - 70 mV aus und kann durch den I-Effekt der Methylgruppen erklärt werden. Zusätzlich mindert die relativ weite Entfernung der in 4-, 7-Stellung sitzenden Methylgruppen zum Titanzentrum den Effekt. Eher ins Gewicht fällt da die in 1-Stellung sitzende Trimethylsilylgruppe am Indenylfünfring in Verbindung 52. Man kann den elektronenschiebenden Effekt Me3Si-Einheit deutlich am Reduktionspotential erkennen. Diese Verschiebung lässt sich dadurch erklären, dass die Reduktion von Ti(IV) zu Ti(III) schwieriger wird, da sich die Elektronendichte am Ti(IV)Zentrum erhöht. Interessant ist hier die Beobachtung, das dieser Effekt bei 53 nicht auftritt. Hier scheinen die Me-Substituenten und die Me3Si-Gruppe gegeneinander zu konkurrieren. Aus dem Reduktionspotential kann jedoch geschlossen werden dass das Reduktionspotential der Me3Si-Gruppe (Pos. 1) gegenüber den Me-Substituenten (Pos. 4, 7) dominiert. Weiterhin fällt das sehr hohe E von 345 mV ins Auge. Dies kann damit erklärt werden, dass die Me3Si- 97 Theoretischer Teil B Einheit durch den elektronenschiebenden I-Effekt die „Rück-Oxidation“ von Ti(III) zu Ti(IV) hemmt. Vergleicht man nun das Reduktionspotential im unsubstituierten Indenyltitantrichlorid (5-C9H7)TiCl3 mit substituierten Indenyltitanchloriden, so läßt sich aus der Differenz der Reduktionspotentiale ein Einfluss der Substituenten beziffern. Abb. 1.3.20. zeigt das Cyclovoltammogramm von [(5-4,7-Me2-C9H5)]TiCl2-[OC6H2-2,6(tC4H9)2-4-CH3] (57), gemessen gegen (C5H5)2Fe / (C5H5)2Fe+ (0.15 molar) in CH2Cl2 / Bu4NBF4. Man erkennt, dass der Komplex eine reversible Reduktion eingeht, wobei das TiIV zunächst durch eine 1e--Übertragung zum TiIII reduziert wird. Aus den gemessenen Daten ergibt sich Ered = - 0.515 V. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass - Phenolatgruppen am Titan fast keinen Einfluß auf das Redoxpotential Ti(III)/Ti(IV) zeigen. - der Substituenteneinfluß positionsabhängig ist. - eine Me3Si-Gruppe eine wesentlich stärkere Erniedrigung des Reduktionspotential hervorruft, als eine Me-Gruppe. - der Subtituenteneinfluß zwischen 0 – 40 % bezogen auf unsubstituiertes (5-C9H7)TiCl3 ausmacht. 98 Zusammenfassung Zusammenfassung Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Untersuchungen lassen sich thematisch in drei Bereiche gliedern: 1. Darstellung von Ligandensystemen mit stark elektronenziehenden Gruppen und deren Umsetzung zu Metallocendichloriden. 2. Darstellung von in 2-Position funktionalisierter sowie verbrückter Indene und deren Umsetzung zu Metallocenkomplexen. 3. Synthese von trimethylsilylsubstituierten Indenen, deren Umsetzung zu Metallocentrichloriden sowie deren Reaktionsverhalten gegenüber Phenolaten. Diese Untersuchungen lassen Rückschlüsse auf den elektronischen Einfluss von Substituenten an den Indenyl-Liganden (Alkyl, Aryl und Me3Si-) auf das Metallzentrum zu. Zu 1: Bei der Umsetzung von C5H5Na mit C6F6 in Tetrahydrofuran im Verhältnis von 1:1 erhält man nach hydrolytischer (Pentafluorphenyl)cyclopentadien. Als Aufarbeitung weiteres Produkt Isomere liegt von (Tricyclo- [5.2.1.02,6]deca-1,4-di(pentafluorbenzol)-3,8-dien vor. Ändert man die Synthese jedoch in der Weise ab, dass man zum einen NaH zugibt, zum anderen aber auch das Verhältnis der Edukte (1:5:2 NaC5H5:C6F6:NaH) variiert, so erhält man nach 3 h unter Rückfluss und 1,4-Bis(pentafluorophenyl)cyclopentadien (1). hydrolytischer Dieses geht Hinderung keine intermolekulare Diels-Alder-Reaktion ein. 99 Aufarbeitung aufgrund sterischer Zusammenfassung C6F5 1 3 2 C6F6 (1:1) C6F5 Diels-Alder C6F5 9 4 10 Na 6 8 5 C6F5 C6F6, NaH (1:5:2) 7 C6F5 1 Die Darstellung von Inden-1-pentafluorbenzol (2) bzw. Fluoren-1-penta- fluorbenzol (3) gelingt durch die Umsetzung von C9H7Li bzw. C13H9Li mit Hexafluorbenzol. Bei der Darstellung von 2 findet man in geringen Mengen auch das Inden-1,3-bis(pentafluorbenzol) (4). Dieses lässt sich jedoch auch in guter Ausbeute durch eine nochmalige Deprotonierung von 2 und Umsetzung mit Hexafluorbenzol synthetisieren. F F F F F F F F F F F F F F F F F + Li [C9H7] 1) NaH 2) C6F6 F 4 2 F F F F F F F F + Li [C13H9] 3 Bei der Umsetzung von C6F6 mit Fulvenderivaten wie z.B. 6,6-Dimethylfulven findet keine Reaktion statt. Dies kann man durch den weniger stark ausgeprägten nucleophilem Charakter von Na+[C9H7C6F5]- im Vergleich zu Na+[C5H5-1-CH2R]erklären. 100 Zusammenfassung C6F5 C6F5 8 h, 25 °C + CMe2 2 Bei der Umsetzung von Di(cyclopentadien)dimethylmethan mit C6F6 erhält man statt reinem monosubstituiertem 5a auch disubstituiertes 5b. 1) n BuLi 2) NaH 3) C6F6 + C6F5 (C6F5)2 5a 5b Bei der Umsetzung von Na[C9H6-1-C6F5] mit 0.5 Äquvalenten an MCl4 (M = Ti, Zr) erhält man 6 und 7 als kristalline Verbindungen. F F 2 F F F F F F F F NaH, 25 °C, MCl4 - H2, - 2 LiCl M Cl Cl F F F 6: M = ZrIV 7: M = TiIV Ebenso lässt sich metalliertes C5H5C6F5 [(5-C5H4C6F5)(5-C5H5)]TiCl3 (8) umsetzen. 101 mit F F C5H5TiCl3 zu Zusammenfassung C F 1 6 5 3 C6F5 2 9 4 10 C 6F 5 1) 2) NaH, - H2 6 Na 8 5 7 C6F5 Ti Cl Cl Cl Ti Cl Cl - NaCl 8 Versucht man stärker elektronenziehende Systeme wie z. B. 3 oder 4 mit MCl4 (M = Ti, Zr) umzusetzen, so erhält man ausschließlich nicht näher charakterisierte Zersetzungsprodukte. Zu 2: Durch die Umsetzung von 1,4-Diketonen mit Cyclopentadien in NaOMe / MeOH erhält man nach literaturbekanntem Verfahren die entsprechenden 4,7-disubstutiuerten Indenverbindungen 9 - 12: R1 O R2 R1 R3 R3 + NaOMe / MeOH, 25°C O R2 9: R1 = R2 = CH3, R3 = H 10: R1 = CH3, R2 = C6H5, R3 = H 11: R1 = R2 = C6H5, R3 = H 12: R1 = R2 = R3 = C6H5 Diese Indene gehen eine Additionsreaktion mit elementarem Brom zu den unten gezeigten Verbindungen 13 - 16 ein: 102 Zusammenfassung R2 R1 3 R R1 R3 Br2, Et2O, 0 °C R3 + Br R1 R2 Br R2 Br Br 13: R1 = R2 = CH3, R3 = H 14: R1 = CH3, R2 = C6H5, R3 = H 15: R1 = R2 = C6H5, R3 = H 16: R1 = R2 = R3 = C6H5 Ebenso kann mit 1,3-disubstituierten Indenverbindungen verfahren werden. R4 Me Br Br2, R4 = CH3 - HBr Me Br R4 17a Br + Br Me 17b Me 4 R = CH3, C6H5 Ph R4 = C6H5 Br Ph Br Br Ph Ph Br 24 Br Ph Ph Durch Erwärmen der Dibromverbindungen 13 - 16 auf 180 °C erhält man unter Freisetzung von HBr die entsprechenden 2-Bromindene 18 - 23. R1 R1 R4 Br Br R3 2 R R4 Tetralin, , 3 h - HBr Br R3 R4 R2 R4 18: R1 = R2 = R3 = R4 = H 19: R1 = R2 = CH3, R3 = R4 = H 20: R1 = CH3, R2 = C6H5, R3 = R4 = H 21: R1 = R2 = C6H5, R3 = R4 = H 22: R1 = R2 = R3 = C6H5 , R4 = H 23: R1 = R2 = R3 = H, R4 = CH3 103 Zusammenfassung Die Verbindungen 18 – 23 lassen sich durch die Umsetzung mit Mg und Me2SiCl2 in die Silylverbindungen 25 – 29 überführen. R1 R1 R4 Br R4 Mg, SiMe2Cl2 8 h, 25 °C SiMe2Cl 3 3 R R R4 R2 R4 R2 25: R1 = R2 = R3 = R4 = H 26: R1 = R2 = CH3, R3 = R4 = H 27: R1 = CH3, R2 = C6H5, R3 = R4 = H 28: R1 = R2 = R3 = H, R4 = CH3 29: R1 = R2 = R3 = H, R4 = C5H6 Interessant hierbei ist die Tatsache, dass die Verbindungen 4,7-Diphenyl-2-brominden (21) und 4,5,7,-Triphenyl-2-brominden (22) keine Grignard-Reaktion eingehen. - Durch die Umsetzung der erhaltenen Silylverbindungen 25 - 29 mit NaC5H5 erhält man die Me2Si-verbrückten Moleküle 30 – 34. R1 R1 R4 R4 Me SiMe2Cl C5H5Na, 25°C R4 R2 Si - NaCl Me R4 R2 30: R1 = R2 = R4 = H 31: R1 = R2 = CH3, R4 = H 32: R1 = CH3, R2 = C6H5, R4 = H 33: R1 = R2 = H, R4 = CH3 34: R1 = R2 = H, R4 = C5H6 Es lassen sich auch die Fluoren- bzw. NtBuH-funktionalisierten Systeme 35 und 36 darstellen. Me SiMe2Cl Si C5H5Na, 25°C 25 Me 35 Me Me Me SiMe2Cl 2 HN(C4H9)2, 25°C Si - HN(C4H9)2Cl Me NH Me Me 26 36 104 Zusammenfassung Weiterer Bestandteil dieses Abschnitts ist die Umsetzung der oben synthetisierten Moleküle 31 - 34, 36 mit zunächst nBuLi und dann mit MCl4 (M = Ti, Zr). Dabei werden die Sandwich- bzw. Halbsandwich-Komplexe 37 – 42 in guter Ausbeute erhalten. R1 R1 4 R Ph Me Me Si R2 R2 n BuLi, ZrCl4, 25 °C Cl Zr Ph Me Si Cl R4 Me 37: R1 = R2 = CH3, R4 = H 38: R1 = CH3, R2 = C6H5, R4 = H 39: R1 = R2 = H, R4 = CH3 40: R1 = R2 = H, R4 = C5H6 R1 R1 Me Si Me NH R2 n BuLi, MCl4, 25 °C Cl M=TiIV, ZrIV Cl R2 Me M Si Me N 36 41: R1 = R2 = CH3, M = Zr 42: R1 = R2 = CH3, M = Ti Zu 3: In diesem Abschnitt wird die Umsetzung von TiCl4 gegenüber unterschiedlichern Me3Si-substituierten Indenen vorgestellt. Die Darstellung der Indene gelingt nach folgendem Prinzip. R1 R1 n R2 R1 Me3Si SiMe3 SiMe3 n 1) BuLi 1) BuLi 2) SiMe3Cl, - LiCl 2) SiMe3Cl, - LiCl R2 R2 43: R1 = R2 = H 45: R1 = R2 = CH3 47: R1 = CH3, R2 = C6H5 48: R1 = R2 = C5H6 44: R1 = R2 = H 46: R1 = R2 = CH3 Zur Synthese der Titantrichlorid-Halbsandwichverbindungen geht man wie folgt vor. 105 Zusammenfassung R1 R1 SiMe3 TiCl4, Toluol, 25 °C R2 Cl Ti Cl R2 Cl 49: R1 = R2 = CH3 50: R1 = CH3, R2 = C6H5 51: R1 = R2 = C5H6 Ebenso lassen sich 1,1-Bis(trimethylsilyl)inden-substituierte Moleküle mit TiCl4 zu 52 und 53 umsetzen. R1 SiMe3 SiMe3 R1 TiCl4, Toluol, 25 °C - Me3SiCl R2 SiMe3 Cl 2 Ti Cl R Cl 52: R1 = R2 = H 53: R1 = R2 = CH3 Die Substitution eines Chloratoms durch eine Phenolatgruppe führt zu den Indenyldichlortitanphenolaten 54 – 62. R1 R1 SiMe3 a-d R2 Cl Ti Cl R2 Ti R Cl a: R = OC6H5 b: R = OC6H3-2,6-(iC4H7)2 c: R = OC6H3-2,6-(CH3)2 d: R = OC6H3-2,6-(tC4H9)2-4-CH3 R1 Cl Cl 54: R1 = R2 = CH3, 55: R1 = R2 = CH3, 56: R1 = R2 = CH3, 57: R1 = R2 = CH3, R1 SiMe3 R=a R=c R=b R=d SiMe3 a-c R2 Cl Cl R2 Ti Cl Cl Ti R Cl a: R = OC6H5 b: R = OC6H3-2,6-(iC4H7)2 c: R = OC6H3-2,6-(CH3)2 d: R = OC6H3-2,6-(tC4H9)2-4-CH3 106 58: R1 = R2 = H, R = a 59: R1 = R2 = H, R = b 60: R1 = R2 = CH3, R = a 61: R1 = R2 = CH3, R = c 62: R1 = R2 = CH3, R = b Experimenteller Teil Experimenteller Teil 1.4.1. Arbeitstechniken und verwendete Geräte 1.4.1.1. Arbeitstechnik Alle Arbeiten wurden mittels Schlenkrohrtechnik unter Ausschluss von Luft und Feuchtigkeit in einer gereinigten Stickstoffatmosphäre (Wasserentfernung durch Molekularsieb 4 Å der Fa. BASF, Sauerstoffentfernung mittels Kupfer-Katalysator der Fa. BASF AG) durchgeführt. Alle Apparaturen wurden vor Benutzung im Ölpumpenvakuum ausgeheizt und mit gereinigtem Stickstoff kompensiert. Die Befüllung der NMR-Röhrchen erfolgte ebenfalls unter Stickstoff. 1.4.1.2. Trocknen der Lösungsmittel Alle Lösungsmittel, die zur Reaktionsführung verwendet wurden, inklusive derjenigen, welche zur säulenchromatographischen Reinigung dienten, waren wasser- und sauerstofffrei. Toluol und Alkohole wurden über Natrium getrocknet, Diethylether und Tetrahydrofuran über Natrium / Benzophenon, Petrolether und Dichlormethan über Calciumhydrid, Aceton über Phosphorpentoxid sowie Diethylamin und Triethylamin über Kaliumhydroxid. Die Lösungsmittel wurden ausschließlich frisch destilliert verwendet. 1.4.1.3. Sorbentien in der DC / SC Zur dünnschichtchromatographischen Untersuchung von Reaktionsverläufen dienten Dünnschichtplatten der Firma Machery-Nagel mit Kieselgel- (Polygram® SIL G/UV254) bzw. Aluminiumoxid-Beschichtung (Polygram® ALOX N/UV254). Zur Säulenchromatographie fanden folgende Sorbentien Verwendung: Kieselgel 60, Korngröße 40 - 60 µm, 230 - 400 mesh (ASTM) (Fa. Baker) und Kieselgur, gereinigt, geglüht, Erg. B. 6 (Fa. Riedel-de Haën). Das zur Filtrationen eingesetzte Kieselgel und Kieselgur wurde bei 80 °C und 10-2 mbar entgast und mit Stickstoff beladen. Zu Filtrationen wurden G3 Frittenböden verwendet. Die Füllhöhe des Sorbens betrug im Standardexperiment 4 cm, der Durchmesser 3 cm. 107 Experimenteller Teil 1.4.1.4. IR-Spektren Die IR-Spektren wurden an einem Perkin-Elmer FT-IT 1000 Spektrometer an KBr-Preßlingen (Feststoffe), NaCl-Platten (Flüssigkeiten) oder CaF2-Fenstern (Lösungen, Flüssigkeiten) aufgenommen. 1.4.1.5. NMR-Spektren Die NMR-Spektren wurden in deuterierten Lösungsmitteln (Deuterierungsgrad 99 %) bei 298 K an einem Gerät der Firma Bruker (Typ AC 250 Avance) aufgenommen. 1H-NMR: Standard intern durch Lösungsmittel, CDCl3 = 7.27; CD2Cl2 = 5.32; C6D6 = 7.16; D6-Aceton = 2.04; D8-Toluol = 2.09; rel. Si(CH3)4 13C{1H}-NMR: Standard intern durch Lösungsmittel, CDCl3 = 77.0; CD2Cl2 = 53.8; C6D6 = 128.0; D6-Aceton = 29.8; D8-Toluol = 21.3; rel. Si(CH3)4 29Si{1H}-NMR: 31P{1H}-NMR 1.4.1.6. Standard extern, rel. Si(CH3)4 = 0.0 : Standard extern, rel. 85 %-ige H3PO4 mit P(OMe)3 = 139.0 ELEMENTARANALYSEN Mikroanalytisches Labor der Chemischen Institute der Universität Heidelberg und des Lehrstuhls Organische Chemie, Institut für Chemie der TU Chemnitz: C, H, N-Analysatoren der Fa. Heraeus. Für Siliciumhaltige Verbindungen wurden manuelle C, H-Bestimmungen nach Pregl (Gravimetrische Methode) an einem Elementaranalysator der Fa. Hösli durchgeführt. Das Molekulargewicht der jeweiligen Verbindung ist in der Einheit g*mol-1 in Klammern angegeben. 1.4.1.7. Schmelzpunkte Schmelzpunkt-Gerät MFB 595 010 der Fa. Gallenkamp. 1.4.1.8. Einkristall-Röntgenstrukturanalyse: Zur Datensammlung kam ein CCD-Flächendetektor des Typs SMART 1K der Firma Bruker axs GmbH mit durch Graphit monochromatisierter Mo-K-Strahlung, ( = 0.71073 Å) zum Einsatz, wobei die Datensammlung, sofern nicht anders beschrieben, bei einer Temperatur von 173 K erfolgte. Die Präparation der Einkristalle erfolgte zum Schutz gegen Sauerstoff und 108 Experimenteller Teil Feuchtigkeit unter einem Perfluorpolyalkylether der Firma ABCR GmbH & Co KG (Viskosität 1600 cSt.). Die Elementarzelle wurde mit dem Programm SMART[77] bestimmt. Zur Datenintegration und Verfeinerung der Elementarzelle erfolgte wurde das Programm SAINT[77] verwendet. Die Raumgruppe wurde mit Hilfe der Programme XPREP[77] ermittelt. Die empirische Absorptionskorrektur erfolgte mit Hilfe des Programms SADABS[77]. Zur Strukturlösung mittels direkter Methoden kamen die Programme SHELX97[78] zum Einsatz, die Strukturverfeinerung erfolgte nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate basierend auf F2 mit SHELX97. Die Molekülbilder wurden mit Hilfe der Programme ZORTEP[79] oder PLATON[80]erstellt. Die Lage fehlgeordneter und nicht verfeinerbarer Lösungsmittelmoleküle wurde mit Hilfe der in PLATON[80] integrierten SQUEEZE[81]-Routine bestimmt und die dazugehörige Elektronendichte vor der entgültigen Verfeinerung der Struktur herausgerechnet. Alle Nichtwasserstoffatome wurden in ihren gefundenen Positionen voll verfeinert, die Wasserstoffatome wurden soweit möglich der Elektronendichtedifferenzkarte entnommen und in ihrer Position sowie den thermischen Parametern frei verfeinert. Konnten die Wasserstoffatome in der Elektronendichtedifferenzkarte nicht lokalisiert werden, wurden sie in die zu ihrem Nachbaratom berechneten Positionen gesetzt und abhängig von dessen Position und thermischen Parametern als sogenanntes “riding model” verfeinert. Die Zahl in Klammern hinter jedem errechneten Wert repräsentiert die Standardabweichung in Einheiten der letzten Dezimalstelle. 109 Experimenteller Teil 1.4.2. Ausgangsverbindungen Die für die nachfolgend beschriebenen Synthesen notwendigen Edukte sind entweder im Handel erhältlich oder wurden nach folgenden Literaturzitaten dargestellt: 1,3-Dimethylinden[82] 1,3-Diphenylinden[83] 2-Bromindan-1-ol erhalten von der Bayer AG Leverkusen Cyclopentadien-pentafluorbenzol[61] (5-C5H5)TiCl3 [75] 6,6-Dimethylfulven[84] C5H5SiMe3, C9H7SiMe3 und C13H9SiMe3[61] 1-Phenylpenta-1,4-dion[85] (C5H5)C(CH3)2[65b, c] 110 Experimenteller Teil 1.4.3. Synthesevorschriften Darstellung von Ligandensystemen mit stark elektronenziehenden Gruppen 1.4.3.1. Darstellung von Bis(pentafluorbenzol)-1,4-cyclopentadien[61] (1) Ein Gemisch aus Cyclopentadienylnatrium (2.0 g, 22.72 mmol), Natriumhydrid (1.1 g, 45.83 mmol) und Hexafluorbenzol (42.0 g, 251.5 mmol) werden für 72 h in 100 mL Tetrahydrofuran unter Inertgasatmosphäre zum Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand dreimal mit je 50 mL n-Pentan gewaschen und hydrolytisch aufgearbeitet. Die organischen Phasen werden gesammelt und über Magnesiumsulfat getrocknet. Die Reinigung erfolgt mittels Säulenchromatographie mit Kieselgel als stationäre Phase (Säulendurchmesser: 3.0 cm; Füllhöhe: 20 cm) und einer Mischung aus n-Pentan und Methylenchlorid im Verhältnis von 10 : 1 als mobile Phase. Man erhält neben 1 auch das monosubstituierte Pentafluorbenzocyclopentadien mit entsprechendem Diels-Alder-Produkt (Tricyclo- [5.2.1.02,6]deca-1,4-di(pentafluorbenzol)-3,8-dien. Diese beiden Nebenprodukte kann man durch eine säulenchromatographische Aufarbeitung nach der oben beschriebenen Methode abrennen. Zunächst wird das monosubstituierte Pentafluorbenzocyclopentadien, anschließend das Bis(pentafluorbenzo)-1,4-cyclopentadien (1) und schließlich das Tricyclo-[5.2.1.02,6]deca1,4-di(pentafluorbenzol)-3,8-dien eluiert. Ausbeute: 4.9 g (12.3 mmol, 54.0 % bezogen auf eingesetztes NaC5H5). Smp.: 104 - 106 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 4.05 (s, C5H4, 2 H), 7.30 (s, C5H4, 2 H). 13C{1H}NMR (CDCl3) []: 46.5 (CH2), 110.9 (ipsoC6F5), 133.7 (m, CC6F5), 136.3 (CH), 138.0 (CF), 139.5 (CF), 144.5 (CF). IR (NaCl) [cm-1]: 3105 (w), 3043 (w), 2897 (w), 2688 (w), 2471 (w), 1648 (m), 1520 (s), 1470 (s), 1367 (m), 1324 (m), 1143 (w), 1055 (s), 983 (s), 895 (m), 850 (m), 795 (m), 776 (m). Anal. calc. C 51.28 %, H 1.01, gef.: C 51.02 %, H 1.09 %. 111 für C17H4F10 (398.18): ber.: Experimenteller Teil 1.4.3.2. Darstellung von Inden-1-pentafluorbenzol (2) Indenyllithium (1.86 g, 15.26 mmol) wird in 30 mL Tetrahydrofuran gelöst, auf - 40 °C gekühlt und Hexafluorbenzol (5.67 g, 30.49 mmol) zugegeben. Anschließend lässt man für 24 h bei 25 °C rühren. Die flüchtigen Bestandteile werden im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand dreimal mit je 20 mL n-Pentan gewaschen. Nach Hydrolyse, Extraktion mit Diethylether und Trocknen der organischen Phase über Magnesiumsulfat wird das Lösungsmittel entfernt. Die Reinigung erfolgt säulenchromatographisch an Kieselgel als stationäre Phase (Säulendurchmesser: 3.0 cm; Füllhöhe: 20 cm) und einer Mischung aus n-Pentan und Methylenchlorid (10:1) als mobile Phase. Man erhält einen farblosen, kristallinen Feststoff. Ausbeute: 1.88 g (6.67 mmol, 45.0 % bezogen auf eingesetztes C9H7Li). Smp.: 65 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 3.65 (d, 3JHH = 2.0 Hz, CH2, 2 H), 6.68 (t, 3JHH = 2.0 Hz, C9H7, 1 H), 7.3 – 7.4 (m, C9H7, 2 H), 7.43 (d, 3 JHH = 6.0 Hz, C9H7, 1 H). 13C{1H}-NMR 3 JHH = 6.0 Hz, C9H7, 1 H), 7.50 (d, (CDCl3) []: 39.0 (C9H7, aliph C), 104.0, 120.0, 121.0, 124.5, 126.5, 130.0, 132.0, 134.0, 137.4, 143.1 (C9H7, C6F5), 142.5, 143.0 (ipsoC9H7). IR (KBr) [cm-1]: 3109 (w), 3059 (w), 3888 (w), 2762 (w), 1959 (w), 1918 (w), 1882 (w), 1824 (w), 1653 (m), 1494 (s),1388 (m), 1336 (m), 1125 (s), 1090 (s), 986 (s), 958 (s), 773 (s). Anal. calc. für C15H7F5 (282.21): ber.: C: .63.83 %, H: 2.51 %, gef.: C: 63.38 %, H: 2.75 %. 1.4.3.3. Darstellung von Fluoren-9-pentafluorbenzol (3) Die Darstellung von 3 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.3.2. beschrieben. Eingesetzt werden LiC13H9 (2.14 g, 12.43 mmol) und Hexafluorbenzol (4.62 g, 24.86 mmol). Man lässt für 24 h bei 25 °C rühren. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand dreimal mit je 20 mL n-Pentan gewaschen. Nach Hydrolyse, Extraktion mit Diethylether und Trocknen der organischen Phase über Magnesiumsulfat wird das Lösungsmittel entfernt. Die Reinigung erfolgt säulenchromatographisch an Kieselgel als stationäre Phase (Säulendurchmesser: 3.0 cm; Füllhöhe: 20 cm) und einer Mischung aus n-Pentan und Methylenchlorid (10:1) als mobile Phase. Man erhält einen farblosen, kristallinen Feststoff. Ausbeute: 1.70 g (5.12 mmol, 41.2 % bezogen auf eingesetztes LiC13H9). 112 Experimenteller Teil Smp.: 137 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 5.45 (s, C13H9, 1 H), 7.3 – 7.4 (m, C13H9, 4 H), 7.80 (d, 3 JHH = 6.0 Hz, C13H9, 2 H), 7.85 (d, 3JHH = 6.0 Hz, C13H9, 2 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 42.5 (C13H9, Caliph.), 98.3, 119.8, 120.3, 124.1, 126.6, 127.5, 128.0, 141.0, 142.2, 145.0 (C13H9, C6F5). IR (KBr) [cm-1]: 3042 (m), 2918 (m), 1951 (w), 1914 (w), 1883 (w), 1819 (w), 1656 (m), 1527 (s), 1500 (s), 1447 (s), 1128 (m), 1092 (m), 994 (s), 972 (s), 731 (s). Anal. calc. für C19H9F5 (332.27): ber.: C: 68.67 %, H: 2.74 %, gef.: C: 68.80 %, H: 2.71 %. 1.4.3.4. Darstellung von Inden-1,3-di(pentaflourbenzol) (4) Bei der Darstellung wird Inden-1-pentaflourbenzol (2) (0.95 g, 3.37 mmol) mit Hilfe von NaH (96.9 mg, 4.04 mmol) deprotoniert. Hierzu wird 2 in 20 mL Tetrahydrofuran gelöst und nach der Zugabe von NaH (in einer Portion bei 25 °C) für 24 h gerührt. Darauf wird vom überschüssigem NaH durch Kieselgur filtriert und alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit je 10 mL n-Pentan gewaschen und in 20 mL Tetrahydrofuran gelöst. Hierzu gibt man innerhalb von 2 min unverdünnt Hexafluorbenzol (0.564 g, 3.03 mmol) und rührt für weitere 2 h bei 25 °C. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm; Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis von 10 : 1 chromatographiert. Man erhält 4 in als farblosen Feststoff. Ausbeute: 0.78 g (1.74 mmol, 43.1% bezogen auf eingesetztes 2) Smp.:112 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 5.20 (s, CHC6F5, 1 H), 6.76 (s, C9H6, 1 H), 7.2 – 7.4 (m, C9H6, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 42.5 (C9H6, aliphC), 96.8, 104.8, 120.3, 121.1, 124.8, 125.6, 130.4, 132.8, 133.8, 134.1, 136.5, 137.4, 141.4, 142.3 (C9H7, C6F5), 142.1, 144.5 (ipsoC9H7). IR (KBr) [cm-1]: 3071 (w), 2926 (m), 1733 (m), 1653 (m), 1523 (s), 1498 (s), 1464 (s), 1392 (w), 1347 (m), 1312 (m), 1213 (w), 1128 (m), 1090 (w), 1027 (m), 990 (s), 960 (s), 878 (m), 801 (m), 780 (m), 763 (s), 750 (s), 714 (m), 673 (m). Anal. calc. für C21H6F10 (448.26): ber.: C: 56.27 %, H: 1.35 %, gef.: C: 56.88 %, H: 1.10 %. 1.4.3.5. Umsetzung von (C5H5)2CMe2 mit Hexafluorbenzol (5a, 5b) (C5H5)2C(CH3)2[65b,c] (2.91 g, 16.86 mmol) wird in 20 mL Tetrahydrofuran bei – 78 °C mit n BuLi (6.8 mL, 16.86 mmol, 2.5 molar) metalliert. Nach dem Erwärmen auf 25 °C werden in einer Portion Natriumhydrid (0.76 g, 31.6 mmol) und innerhalb von weiteren 5 Min Hexafluorbenzol (5.30 g, 28.24 mmol) getropft. Die Reaktionslösung wird für 10 h zum 113 Experimenteller Teil Rückfluss erhitzt und anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird mit einem Gemisch von 50 mL H2O / n-Pentan im Verhältnis 1:1 versetzt und die organisch löslichen Bestandteile dreimal mit jeweils 30 ml Pentan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt. Die Reinigung erfolgt mittels Säulenchromatographie mit Kieselgel als stationäre Phase (Säulendurchmesser: 3.0 cm; Füllhöhe: 20 cm) und einer Mischung aus n-Pentan und Methylenchlorid (10:1) als mobile Phase. Man eluiert ein Produktgemisch von (C5H5)CMe2(C5H4)(C6F5) und (C5H5)CMe2(C5H3)(C6F5)2 im Verhältnis von 40 : 60, was GC-MS analytisch nachgewiesen werden konnte. Eine Trennung der Systeme war nicht möglich. Aus genannten Gründen wurde keine Ausbeute errechnet bzw. konnte keine korrekte Elementaranalyse erhalten werden. Die anschließend angeführten 1H- und 13C{1H}-NMR-Daten stehen stellvertretend für das Produktgemisch. 1H NMR (CDCl3): 1.45 - 1.55 (s, CH3, 6 H); 2.80, 3.00, 3.40, 3,60 (s, CH2, C5H4, C5H5, 8 H); 6.0 - 6.5, 6.60 – 6.70, 7.1 – 7.2 (m, CH, C5H4, C5H5, 18 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 28.5 (CH3), 29.3 (CH3), 37.0 (CH3), 37.9 (CH3), 42.3 (C5H5, CH2), 46.7 (C5H4C6F5, CH2), 110.7 (CF), 112.2 (CH), 116.1 (CH), 131.3 (CH), 133.7 (CF), 135.8 (CH), 136.3 (CH), 137.2 (CH), 137.3 (CH), 138.0 (CF), 139.5 (CF), 143.5 (CF), 144.5 (CF). IR (KBr): 3069 (w), 2932 (w), 2766 (w), 1987 (w), 1954 (w), 1907 (w), 1669 (s), 1503 (s), 1488 (s), 1389 (m), 1333 (m), 1174 (m), 1115 (m), 1026 (s), 1039 (s), 998 (s), 956 (s), 845 (s), 771 (s), 757 (s). MS (EI) (C5H5)(C6F5)(C5H4)CMe2: m/z 338 (M+, 40 %), 323 (M+ -CH3, 71 %), 273 (M+ -C5H5, 25.5 %), 232 (C5H5 -C6F5+, 23.6 %), 91 (C5H5 -CMe+, 82 %). MS (EI) (C5H4)2(C6F5)2CMe2: m/z 504 (M+, 31.4 %), 489 (M+ -CH3, 30.7 %), 439 (M+ -C5H5, 15 %), 397 (C5H3 -(C6F5)2+, 14.3 %); 181 (C6F5CH2+, 100 %). 1.4.3.6. Darstellung von 6,6-Dimethylfulven C8H10 Zu einer Lösung von frisch destilliertem Cyclopentadien (24.0 g, 364.0 mmol) in 40 mL Methanol werden bei 0 °C Aceton (13.0 mL, 180.0 mmol) und Pyrolidin (15.0 mL, 180.0 mmol) in einer Portion zugegeben. Nach Erwärmen auf 25 °C rührt man das farblose Gemisch für weitere 2 h, wobei die Reaktionslösung zunehmend gelb wird. Nach anschließender Zugabe von 11 mL Essigsäure (bis zur Neutralisiation) erfolgt ein sofortiger Farbumschlag nach rot - braun. Nach 1 h Rühren bei 25 °C wird mit Wasser hydrolysiert, 114 Experimenteller Teil zweimal mit jeweils 30 mL Diethylether extrahiert und die organische Phase über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach einer Vakuumdestillation (Sdp14torr.:47 – 53 °C) erhält man das 6,6-Dimethylfulven als gelbe Flüssigkeit. Ausbeute: 8.22 g (141.5 mmol, 78.65 bezogen auf eingesetztes Aceton). 1H-NMR (CDCl3) []: 2.20 (s, CH3, 6 H), 6.50 (m, CH, C4H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 23.0 (CH3), 120.3 (CH), 130.4 (CH), 131.8 (qC), 142.3 (qC) . IR (NaCl) [cm-1]: 3102 (s), 3065 (s), 2964 (s), 2226 (w), 1989 (w), 1804 (w), 1712 (m), 1642 (s), 1616(s), 1521 (m), 1441 (s), 1368 (s), 1340 (m), 1251 (m), 1148(m), 1086 (s), 995 (m), 920 (m), 856 (m), 808 (m), 762 (s), 727 (m), 624 (s). Anal. calc. für C8H10 (109.17): ber.: C: 90.50 %, H: 9.50 %, gef.: C: 90.76 %, H: 9.24 %. 1.4.3.7. Umsetzung von Inden-1-pentafluorbenzol (2) mit 6,6-Dimethylfulven[84] Indenylnatrium-1-pentafluorbenzol wird durch Umsetzung von Inden-1-pentafluorbenzol (2) (0.87 g, 3.09 mmol) mit Natriumhydrid (8.2 mg, 3.4 mmol) bei 25 °C nach 8 h Rühren in Tetrahydrofuran erhalten. Nach Filtration durch Kieselgur wird zum Natriumsalz das 6,6-Dimethylfulven (0.33 g, 3.10 mmol) gelöst in 10 mL n-Pentan bei 25 °C in einer Portion zur Reaktionslösung gegeben. Nach 8 h Rühren wird nach der gleichen Methode wie in 1.4.3.4. beschrieben hydrolytisch aufgearbeitet. Man erhält 2 in 95%iger Ausbeute zurück. 1.4.4. Synthese von Metallocendichloriden die stark elektronenziehende Substituenten aufweisen 1.4.4.1. Darstellung von [C9H6-1-C6F5]2ZrCl2 (6) Die Metallierung von Inden-1-pentaflourbenzol (2) (1.02 g, 3.54 mmol) gelingt durch dessen Umsetzung mit Natriumhydrid (0.10 g, 4.17 mmol) in 20 mL Tetrahydrofuran bei 25 °C. Nach 24 h Rühren wird durch Kieselgur von überschüssigen Natriumhydrid filtriert. Alle flüchtigen Bestandteile werden im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand zweimal mit je 20 mL n-Pentan gewaschen. Das entstandene Natriumsalz Na(C9H5-1-C6H5) wird in 20 mL Diethylether suspendiert. Dazu gibt man portionsweise innerhalb von 3 min ZrCl4 (0.41 g, 1.77 mmol) suspendiert in 10 ml Toluol bei 0 °C. Man lässt 24 h bei 25 °C rühren (wobei ein stetiger Farbwechsel der Suspension von farblos nach gelb erkennbar ist) und entfernt alle 115 Experimenteller Teil flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Der Rückstand wird dreimal mit je 20 mL nPentan gewaschen und mit Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. Ausbeute: 2.27 g (3.13 mmol, 88.56 % bezogen auf eingesetztes 2). Smp.: 120 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []dd: 6.40 - 6.50 (m, CH-1, 4 H), 6.80 (d, CH-2, 3JHH = 1.8 Hz , 1 H), 6.85 (d, CH-2, 3JHH = 1.8 Hz , 1 H), 7.00 (d, CH-2, 3JHH = 1.8 Hz , 1 H), 7.05 (d, CH-2, 3JHH = 1.8 Hz , 1 H), 7.2 – 7.6 (m, C9H6, 16 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: Aufgrund zu geringer Löslichkeit von 6 konnte kein aussagekräftiges 13C-NMR-Spektrum erhalten werden. IR (NaCl) [cm-1]: 1959 (w), 1918 (w), 1823 (w), 1656 (s), 1496 (s), 1315 (m), 1246 (m), 1205 (m), 1187 (m), 1122 (s), 986 (s). Anal. calc. für C30H12F10ZrCl2 (724.54): ber.: C: 49.73 %, H: 1.67 %, gef.: C: 49.80 %, H: 1.75 %. 1.4.4.2. Darstellung von [C9H6-1-C6F5]2TiCl2 (7) Die Darstellung von 7 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.4.1. beschrieben. Eingesetzt werden 2 (0.54 g, 1.87 mmol) und NaH (0.10 g, 4.17 mmol) in 20 mL Tetrahydrofuran sowie TiCl4 (0.22 g, 0.94 mmol) gelöst in 10 mL Toluol. Bei der Zugabe von TiCl4 zu Na(C9H5-1-C6F5) beobachtet man einen Farbwechsel von gelb nach tiefrot bis braun. Man lässt 5 h bei 25 °C rühren und entfernt alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Der Rückstand wird dreimal mit je 20 mL n-Pentan gewaschen und mit Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man 9 als einen tiefroten kristallinen Feststoff. Ausbeute: 2.24 g (3.29 mmol, 56.88 % bezogen auf eingesetztes 2). Smp.: 125 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []1: 6.40- 6.50 (m, CH-1, 4 H), 6.85 (d, CH2, 3JHH = 1.8 Hz , 1 H), 6.90 (d, CH-2, 3JHH = 1.8 Hz , 1 H), 7.0 (d, CH-2, 3JHH = 1.8 Hz , 1 H), 7.05 (d, CH-2, 3JHH = 1.8 Hz , 1 H), 7.2 – 7.6 (m, C9H6, 16 H). 13C{1H}-NMR Aufgrund zu geringer Löslichkeit von 7 konnte kein aussagekräftiges 13 (CDCl3) []: C-NMR-Spektrum erhalten werden. IR (NaCl) [cm-1]: 1965 (w), 1925 (w), 1623 (s), 1451 (s), 1289 (m), 1249 (m), 1177 (m), 1147 (m), 1143 (s), 977 (s), 937 (s). Anal. calc. für C30H12F10TiCl2 (681.20 g mol-1): ber.: C: 52.89 %, H: 1.77 %, gef.: C: 52.84 %, H: 2.02 %. 116 Experimenteller Teil 1.4.4.3. Darstellung von (5-C5H5)(5-C5H4C6F5)TiCl3 (8) Frisch hergestelltes C5H5(C6F5)[61] (0.85 g, 3.53 mmol) wird bei 25 °C in 10 mL Tetrahydrofuran mit NaH (0.5 g, 20.8 mmol) metalliert und anschließend durch Kieselgur von überschüssigen NaH filtriert. Alle flüchtigen Bestandteile werden im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand zweimal mit je 20 mL n-Pentan gewaschen. Das entstandene Natriumsalz wird in 20 mL Diethylether aufgenommen. Dazu gibt man innerhalb von 3 min bei – 20 °C tropfenweise (5-C5H5)TiCl3 (0.35 g, 1.6 mmol), gelöst in Tetrahydrofuran hinzu. Nach 2 h Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand zweimal mit je 10 mL n-Pentan gewaschen. Nach Filtration durch Kieselgur und Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum erhält man einen roten Feststoff. Ausbeute: 0.34 g (0.82 mmol, 23.4 % bezogen auf eingesetztes Cyclopentadien- pentafluorbenzol). Smp.: 150 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 6.60 (s, C5H5, 5 H), 6.8 – 6.9 (m, C5H4C6F5, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: Aufgrund zu geringer Löslichkeit von 8 konnte kein aussagekräftiges 13C-NMR-Spektrum erhalten werden. IR (NaCl) [cm-1]: 3071 (w), 2925 (m), 1733 (m), 1683 (w), 1652 (m), 1558 (w), 1523 (s), 1498 (s), 1464 (s), 1392 (m), 1346 (m), 1312 (m), 1213 (w), 1128 (m), 1027 (m), 990 (s), 980 (s), 878 (m), 780 (m), 764 (m), 750 (m). Anal. calc. für C16H9F5TiCl3 (450.49): ber.: C: 46.28 %, H: 2.19 %, gef.: C: 46.75 %, H: 2.07 %. 1.4.4.4. Umsetzung von Inden-1,3-di(pentafluorbenzol) mit MCl4 (M = Ti, Zr) Die Umsetzung von Inden-1,3-di(pentaflourbenzol) (4) mit MCl4 (M = Ti, Zr) erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.4.1. beschrieben. Eingesetzt werden C9H6-1,3-(C6F5)2 (0.54 g, 1.87 mmol) und NaH (0.10 g, 4.17 mmol) in 20 mL Tetrahydrofuran, sowie TiCl4 (0.18 g, 0.81 mmol) bzw. ZrCl4 (0.22 g, 0.94 mmol) in 10 mL Toluol. Im Falle der Umsetzung mit TiCl4 lässt man 5 h, mit ZrCl4 24 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Der Rückstand wird dreimal mit je 20 mL n-Pentan gewaschen und mit Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. dd Man erkennt die Überlagerung der Signale zweier unabhängiger AB-Spinsysteme, dessen Erscheinung durch die Bildung der rac- und meso-Diastereomere beobachtet werden kann. Die Zuordnung der Protonen zu entsprechenden rac- und meso-Diastereomeren kann nicht vorgenommen werden. 117 Experimenteller Teil Das 1 H- und 13C{1H}-NMR-Spektrum offenbart jedoch ausschließlich Zersetzungsprodukte. 1.4.4.5. Umsetzung von Fluoren-1-pentafluorbenzol mit MCl4 (M = Ti, Zr) Die Umsetzung von Fluoren-1-pentaflourbenzol mit Titan- bzw. Zirkontetrachlorid erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.4.1. beschrieben. Eingesetzt werden C13H9-1-C6F5 (0.62 g, 1.87 mmol) und NaH (0.10 g, 4.17 mmol) in 20 mL Tetrahydrofuran sowie TiCl4 (0.18 g, 0.81 mmol) bzw. ZrCl4 (0.22 g, 0.94 mmol) in 10 mL Toluol. Im Falle der Umsetzung mit TiCl4 lässt man 5 h, mit ZrCl4 24 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Der Rückstand wird dreimal mit je 20 mL n-Pentan gewaschen und mit Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. Das 1H- und 13C{1H}-NMR-Spektrum offenbart jedoch ausschließlich Zersetzungsprodukte. 1.4.5. Darstellung von Indensystemen, die in 4,7- und/ oder 2-Stellung substituiert sind 1.4.5.1. Darstellung von Indenlithium, Li(C9H7)[86] Zu einer Lösung von frisch destilliertem Inden (11.6 g, 11.7 mL, 0.1 mol) in 100 mL Diethylether wird die äquimolare Menge nBuLi (40.0 ml, 0.1 mol, 2.5 M in Hexan) langsam bei – 40 °C gegeben. Die Mischung wird für 4 h bei 25 °C gerührt. Alle flüchtigen Bestandteile werden im Ölpumpenvakuum entfernt, das Lithiumsalz mit n-Pentan gewaschen und im Ölpumpenvakuum getrocknet. Nach dem gleichen Verfahren wird Cyclopentadienyllithium im Abschnitt 1.4.5.23. und Fluorenyllithium im Abschnitt 1.4.5.28. dargestellt. 1.4.5.2. Darstellung von 4,7-Dimethylinden[69] (9) Zur Herstellung einer NaOMe / MeOH - Mischung wird zu absolutem Methanol (7.5 mL, 0.230 mol) Natrium (0.68 g, 29.7 mmol) gegeben, wobei die Temperatur zwischen 5 – 10 °C gehalten wird. Zu der erhaltenen NaOMe / MeOH - Lösung wird ein Gemisch aus frisch destilliertem Cyclopentadien (3.35 g, 17.8 mmol) und Hexan-2,5-dion (1.35 g, 11.9 mmol) innerhalb 10 Min bei 0 °C getropft. Nach beendeter Zugabe wird 0.5 h bei 0 °C und anschließend noch 1 h bei 25 °C gerührt. Die dunkelbraune Reaktionsmischung wird mit 6 mL Wasser hydrolysiert und das Produkt dreimal mit je 30 mL Diethylether extrahiert. Die 118 Experimenteller Teil vereinigten organischen Phasen werden mit 15 mL Wasser gewaschen und anschließend über Natriumsulfat getrocknet. Nach Filtration durch Kieselgur wird das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt und der Rückstand destilliert (Sdp 0.1 Torr.: 48 - 52 °C). Ausbeute: 0.68 g (6.0 mmol, 56% gezogen auf eingesetztes Hexan-2,5-dion). 1H-NMRee (CDCl3) []: 2.35 (s, CH3, 3 H), 2.45 (s, CH3, 3 H), 3.30 (s, CH2, 2 H), 6.6 (m, CH-2, 1 H), 7.0 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 18.2 (CH3), 18.4 (CH3), 38.2 (CH2), 125.7, 127.5, 127.6, 130.1, 130.4, 133.1 (C9H3), 142.1, 143.1 (ipsoC9H3). IR (NaCl) [cm-1]: 3041 (s), 2919 (s), 1865 (w), 1704 (m), 1612 (m), 1496 (s), 1451 (s), 1380 (s), 1339 (m), 1250 (m), 1159 (m), 1104 (m), 1033 (m), 932 (m), 948 (m), 909 (m), 908 (s), 752 (s), 691 (s). Anal. calc. für C11H12 (144.22): ber.: C 91.68 %, H 8.32, gef.: C 91.92 %, H 8.09 %. Darstellung von 4-Methyl-7-Phenyl-Inden[88] (10) 1.4.5.3. Zu absolutem Methanol (116 mL, 3.63 mol) wird portionsweise Natrium (5.80 g, 252.0 mmol) gegeben und für 8 h bei 5 - 10 °C gerührt (Achtung: stark exotherme Reaktion), bis alles Natrium reagiert hat. Zur erhaltenen NaOMe / MeOH - Lösung wird ein Gemisch aus frisch destilliertem Cyclopentadien (6.90 g, 105.0 mmol) und 1-Phenylpentan-1,4-dion (18.4 g, 105.0 mmol) innerhalb 20 min bei 0 °C getropft. Nach beendeter Zugabe wird für 30 min bei 0 °C und anschließend 10 h bei 25 °C gerührt. Die dunkelbraune Reaktionsmischung wird mit 150 mL Wasser hydrolysiert und das Produkt fünfmal mit je 50 mL Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit 15 mL Wasser gewaschen und anschließend über Natriumsulfat getrocknet. Nach Filtration durch Kieselgur wird das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt und der Rückstand destilliert (Sdp 0.1 Torr.: 135 - 140 °C). Ausbeute: 7.14 g (34.7 mmol, 33 % bezogen auf eingesetztes 1-Phenylpentan-1,4-dion). 1H-NMRff (CDCl3) []: 2.45 (s, CH3, 3 H), 2.55 (s, CH3, 3 H), 3.40 (s, CH2, 2 H), 3.55 (s, CH2, 2 H), 6.6 (m, CH-2, 2 H), 7.0 - 7.6 (m, C6H5, C9H3, 16 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 18.3 (CH3), 18.4 (CH3), 38.3 (CH2), 41.4 (CH2), 126.0, 127.1, 127.5, 127.6, 127.7, 129.2, 129.3, 130.3, 132.0, 133.4 (C6H5, C9H3), 141.0, 141.8, 142.8, 143.2 (ipsoC6H5, ipso C9H3). IR (NaCl) [cm-1]: 3054 (s), 3025 (s), 2915 (s), 2878 (s), 1954 (w), 1890 (w),1808 (w), 1717 (m), ee Die gemessenen Werten weichen leicht von den Literaturwerten der angegebenen Patentschrift ab. 119 Experimenteller Teil 1684 (s), 1601 (s), 1444 (s), 1422 (s), 1379 (m), 1303 (s), 1263 (s), 1207 (s), 1150 (s), 1072 (s), 1019 (s), 915 (s), 827 (s), 760 (s), 666 (s). Anal. calc. für C16H14 (206.28): ber.: C 93.16 %, H 6.84, gef.: C 93.52 %, H 6.69 %. 1.4.5.4. Darstellung von 4,7-Diphenylinden (11)[69] Die Darstellung von 11 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.3. beschrieben. Eingesetzt werden 1,4-Diphenylbuta-1,4-dion (23.3 g, 86.29 mmol), 100 mL Methanol, Natrium (4.6 g, 20.0 mmol) und frisch destilliertes Cyclopentadien (7.1 g, 10.92 mmol). Jedoch sind hier aufgrund der zwei vorhandenen Phenylgruppen Reaktionsbedingungen notwendig, die längere Reaktionszeiten erforderlich machen. Als Reaktionsmedium dient eine 50%ige NaOMe / MeOH – Lösung. Nach 12 h Rühren bei 25 °C wird mit 150 mL Wasser hydrolysiert. Die Extraktion erfolgt mit Chloroform (5 x 50 mL), da sich das 4,7-Diphenylinden nur gering in n-Pentan löst. Man erhält 11 nach chromatographischer Aufarbeitung an Kieselgel als stationäre Phase und eine Mischung aus nPentan und Methylenchlorid (10:1) als mobile Phase (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) als farblosen Feststoff. Ausbeute: 7.48 g (27.98 mmol, 32 % bezogen auf eingesetztes 1,4-Diphenylbuta-1,4-dion). Smp.: 111 °C. 1H-NMRgg (CDCl3) []: 3.50 (s, CH2, 2 H), 6.5 – 6.6 (m, CH-2, 1 H), 7.0 – 7.1 (m, CH-1, 1 H), 7.2 – 7.6 (m, C6H5, C9H2, 12 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 39.9 (CH2), 126.4, 127.1, 127.5, 127.6, 127.7, 127.8, 129.2, 129.3, 129.4, 132.4, 133.5, (C9H4, C6H5), 141.1, 141.2, 141.4, 141.7, 142.7, 143.2 (ipsoC9H6, ipso C6H5). IR (NaCl) [cm-1]: 3053 (m), 3021 (m), 1947 (w), 1892 (w), 1846 (w), 1805 (w), 1469 (s), 1446 (s), 1388 (m), 1365 (m), 1068 (m), 1020 (m), 958 (m), 912 (m), 818 (s), 753 (s). Anal. calc. für C21H16 (268.36): ber.: C 93.99 %, H 6.01, gef.: C 93.92 %, H 6.25 %. 1.4.5.5. Darstellung von 4,5,7-Triphenylinden (12) Die Darstellung von 12 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.3. beschrieben. Es werden 1,2,4-Triphenylbuta-1,4-dion (22.8 g, 72.61 mmol), eine 50%ige MeOH / NaOMe – Lösung (35 mL) und frisch destilliertes Cyclopentadien (5.3 g, 81.15 mmol) eingesetzt. Jedoch sind hier aufgrund der drei vorhandenen Phenylgruppen ff gg Die gemessenen Werten weichen leicht von den Literaturwerten der angegebenen Patentschrift ab. Die gemessenen Werten weichen leicht von den Literaturwerten der angegebenen Patentschrift ab. 120 Experimenteller Teil Reaktionsbedingungen notwendig, die längere Reaktionszeiten erforderlich machen. Nach 12 h Rühren bei 25 °C wird mit 150 mL Wasser hydrolysiert. Die Extraktion erfolgt mit Chloroform (5 x 50 mL), da sich das 4,5,7-Diphenylinden nur gering in n-Pentan löst. Man erhält 12 nach chromatographischer Aufarbeitung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm; Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis 10:1. 12 stellt einen farblosen Feststoff dar. Ausbeute: 6.49 g (19.17 mmol, 26 % bezogen auf eingesetztes 1,2,4-Triphenylbuta-1,4-dion). Smp.: 98 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 3.5 - 3.6 (m, CH2, 2 H), 6.7 - 7.0 (m, CH-2, 1 H), 7.2 – 7.8 (m, C6H5, C9H3, 16 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 42.0 (CH2), 127.4, 127.5, 127.6, 127.7, 128.0, 129.1, 129.2, 129.3, 129.4, 133.1, 134.1 (C9H3, C6H5), 141.0, 141.1, 141.3, 141.6, 141.8, 141.9, 142.3, 143.4 (ipsoC9H3, ipso C6H5). IR (NaCl) [cm-1]: 3059 (m), 3025 (m), 1954 (w), 1896 (w), 1850 (w), 1811 (w), 1472 (s), 1457 (w), 1444 (s), 1389 (m), 1351 (m), 1076 (s), 1034 (m), 1016 (s), 957 (m), 919 (m), 806 (s), 754 (s). Anal. calc. für C27H20 (344.46): ber.: C 94.15 %, H 5.85, gef.: C 94.62 %, H 5.57 %. 1.4.5.6. Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-Dimethylindan (13) Das unter 1.4.5.2. dargestellte 4,7-Dimethylinden (9) (7.92 g, 55.0 mmol) wird in 80 mL Diethylether auf - 25 °C gekühlt und innerhalb 10 min tropfenweise mit Brom (8.81 g, 55.0 mmol) versetzt (Anmerkung: Die Reaktionslösung muss schwach gelb bleiben! Eine intensive Rotfärbung der Reaktionslösung ist zu verhindern). Man rührt 30 min bei 25 °C und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Eine Reindarstellung von 13 ist destillativ nicht möglich, da es zum größten Teil durch eine thermisch hervorgerufene Bromwasserstoff-Eliminierung in das 2-Brom-4,7-Dimethylinden 21 übergeht (Sdp 0.2 torr: 55 – 65 °C). 13 wird jedoch analysenrein nach chromatographischer Aufarbeitung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan und Methylenchlorid im Verhältnis von 10:1 erhalten. Ausbeute: 1H-NMR 16.3 g (53.6 mmol, 98 % bezogen auf eingesetztes 9). (CDCl3) []: 2.20 (s, CH3, 3 H), 2.35 (s, CH3, 3 H), 3.15 (d, CH2, 3JHH = 18.0 Hz, 2 H), 3.68 (dd, CHBr-2, 3JHH = 5.0 Hz, 3JHH = 18.0 Hz, 1 H), 4.92 (d, 3JHH = 5.0 Hz, CHBr-3, 1 H), 7.0 (m, C9H2, 2 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 18.1 (CH3), 18.7 (CH3), 41.0 (CH2), 121 Experimenteller Teil 55.2 (CHBr), 58.6 (CHBr), 129.5, 131.3, 132.8, 133.9 (C9H2), 139.1, 140.3 (ipsoC9H2). IR (NaCl) [cm-1] 3041 (s), 3001 (s), 2918 (s), 2857 (s), 2734 (w), 1886 (w), 1814 (w), 1752 (w), 1591 (m), 1501 (s), 1454 (s), 1379 (s), 1299 (s), 1247 (m), 1206 (s), 1152 (s), 1035 (m), 955 (m), 913 (s), 813 (s), 755 (s). Anal. calc. für C11H12Br2 (304.02): ber.: C: 43.45 %, H: 3.99 %, gef.: C: 43.33 %, H: 3.91 %. 1.4.5.7. Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-methylphenylindan (14) Die Darstellung von 14 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.6. beschrieben. Das unter 1.4.5.3. dargestellte 4,7-Methylphenylinden (10) (7.14 g, 34.7 mmol) wird in 80 mL Diethylether auf – 25 °C gekühlt und tropfenweise mit Brom (5.55 g, 34.7 mmol) versetzt (Anmerkung: Die Reaktionslösung muss schwach gelb bleiben! Eine intensive Rotfärbung der Reaktionslösung ist zu verhindern). Man rührt 1 h bei 25 °C und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Anschließende Säulenchromatographie (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) an Kieselgel und n-Pentan / Methylenchlorid (10:1) als Eluat ergibt 14 als hellgelbes Öl. Ausbeute: 12.3 g (33.5 mmol, 96 % bezogen auf eingesetztes 10). 1H-NMR (CDCl3) []: 2.35 (s, CH3, 3 H), 2.45 (s, CH3, 3 H), 3.4 (m, CH2, 2 H), 3.85 (dd, CHBr-2, 3JHH = 5.0 Hz, 3JHBr = 18.0 Hz, 1 H), 5.0 (m, CHBr-3, 1 H), 7.2 - 7.6 (m, C6H5, C9H2, 7 H). 13C{1H}-NMRhh (CDCl3) []: 18.7 (CH3), 40.4 (CH2), 54.5 (CHBr), 57.3 (CHBr), 127.1, 128.2, 128.3, 128.4, 128.4, 130.1, 130.3, 130.4, (C6H5, C9H2), 139.6, 140.1, 140.4, 140.5 (ipsoC6H5, ipso C9H2). IR (NaCl) [cm-1]: 3068 (m), 3024 (m), 2967 (m), 2868 (m), 1915 (w), 1797 (w),1738 (w), 1697 (w), 1612 (m), 1456 (s), 1376 (m), 1254 (m), 1179 (w), 1057 (w), 901 (m), 733 (m). Anal. calc. für C16H14Br2 (366.08): ber.: C: 43.4 %, H: 3.95 %, gef.: C: 43.8 %, H: 3.75 %. 1.4.5.8 Darstellung von 1,2-Dibrom-4,7-diphenylindan (15) Die Darstellung von 15 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.6. beschrieben. Zur Darstellung von 15 werden 4,7-Diphenylinden (7.48 g, 27.98 mmol) und Brom (4.48 g, 28.0 mmol) in 30 mL Diethylether eingesetzt. Man erhält nach zu 3.3.6. analoger Aufarbeitung ein hellgelbes Öl. Ausbeute: 10.1 g (23.5 mmol, 84 % bezogen auf eingesetztes 4,7-Diphenylinden). 122 Experimenteller Teil 1H-NMR (CDCl3) []: 3.2 (m, CH2, 2 H), 4.0 (m, CHBr-2, 1 H), 4.9 (m, CHBr-3, 1 H), 7.2 – 7.9 (m, C6H5, C9H2, 12 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 40.3 (CH2), 54.6 (CHBr), 58.3 (CHBr), 125.4, 126.7, 127.3, 127.4, 127.6, 127.7, 129.2, 129.3, 129.4 (C6H5, C9H2), 140.0, 140.8, 141.2, 141.3, 141.8 (ipsoC6H5, ipsoC9H2). IR (NaCl) [cm-1]: 3088 (s), 3056 (s), 3024 (s), 2654 (w), 1923 (w), 1884 (w), 1797 (w), 1731 (w), 1699 (w), 1657 (s), 1443 (s), 1384 (s), 1261 (s), 1165 (s), 1051 (m), 901 (s), 889 (s), 812 (s), 768 (m), 754 (s), 741 (s), 696 (s). Anal. calc. für C21H16Br2 (428.16): ber.: C: 58.90 %, H: 3.77 %, gef.: C: 58.82 %, H: 3.75 %. 1.4.5.9 Darstellung von 1,2-Dibrom-4,5,7-triphenylindan (16) Die Darstellung von 16 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.6. beschrieben. Zur Darstellung von 16 werden 4,5,7-Triphenylinden (12) (6.59 g, 19.17 mmol) und Brom (3.07 g, 19.17 mmol) in 30 mL Diethylether eingesetzt. Man erhält nach zu 1.4.5.6. analoger Aufarbeitung die Verbindung 16 als hellgelbes Öl. Ausbeute: 8.31 g (16.49 mmol, 86 % bezogen auf eingesetztes 4,5,7-Triphenylinden). 1H-NMR (CDCl3) []: 3.3 (m, CH2, 2 H), 4.2 (m, CHBr-2, 1 H), 4.4 (m, CHBr-3, 1 H), 7.3 – 7.9 (m, C6H5, C9H1, 16 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 41.0 (CH2), 41.5 (CH2), 49.5 (CHBr), 54.8 (CHBr), 58.0 (CHBr), 60.5 (CHBr), 127.2, 127.3, 127.4, 127.6, 127.7, 128.4, 128.8, 129.2, 129.3, 129.5 (C6H5, C9H1), 139.9, 140.4, 141.2, 141.3, 141.8, 141.9, 142.0 (ipsoC6H5, ipso C9H1). IR (NaCl) [cm-1]: 3089 (s), 3076 (s), 3056 (s), 3021 (s), 2661 (w), 1923 (w), 1886 (w), 1801 (w), 1737 (w), 1694 (w), 1653 (s), 1445 (m), 1388 (m), 1257 (s), 1162 (s), 1045 (m), 907 (s), 894 (s), 822 (s), 772 (m), 755 (s). 747 (s), 699 (s). Anal. calc. für C27H20Br2 (504.26): ber.: C: 64.30 %, H: 4.01 %, gef.: C: 64.76 %, H: 3.87 %. 1.4.5.10. Darstellung von 1,2-Dibrom-1,3-dimethylindan (17) Die Darstellung von 17 erfolgt analog der Reaktionsführung wie unter 1.4.5.6. beschrieben. Zur Darstellung von 17 werden 1,3-Dimethylinden[82] (4.17 g, 28.96 mmol) in 50 mL Diethylether und Brom (4.63 g, 28.96 mmol) eingesetzt. 17 wird nach zu 1.4.5.6. analoger Aufarbeitung als hellgelbes Öl erhalten. Ausbeute: hh 8.60 g (28.3 mmol, 97 % bezogen auf eingesetztes 1,3-Dimethylinden). 14 liegt in zwei isomeren Formen (14a/14b) vor. Im 13C-NMR-Spektrum findet man die Signale einer der beiden Formen. 123 Experimenteller Teil 1H-NMR (CDCl3) []: 0.80 (d, CHBr-2, 3 JHH = 2.0 Hz, 1 H), 1.30 (d, 3JHH = 2.0 Hz, CH(CH3), 3 H), 2.05 (s, C(CH3)Br, 3 H), 3.35 (q, CHMe, 3JHH = 2.0 Hz, 1 H), 7.0 – 7.2 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 12.4 (CH3), 16.7 (CH3), 21.0 (CHMe), 41.9 (CMeBr), 47.8 (CHBr), 121.2, 123.8, 124.8, 126.9 (C9H4), 141.2, 142.4 (ipsoC9H4). IR (NaCl) [cm-1]: 3069 (m), 3018 (m), 2968 (s), 2929 (s), 2869 (s), 1941 (w), 1899 (w), 1792 (w), 1617 (s), 1458 (s), 1379 (s), 1280 (s), 1212 (m), 996 (s), 957 (s), 756 (s), 680 (s). Anal. calc. für C11H12Br2 (304.02): ber.: C: 58.94 %, H: 5.41 %, gef.: C: 58.85 %, H: 5.17 %. 1.4.5.11. Darstellung von 2-Brominden (18)[71] Eine Lösung von 2-Bromindan-1-ol (25.0 g, 116 mmol) in 150 mL CCl4 wird für 2 h mit Phosphorpentoxid (8.0 g, 116.0 mmol) zum Rückfluss erhitzt. Die Reaktionslösung wird nach dem Abkühlen von der festen Metaphosphorsäure dekantiert und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt. Es folgt eine Vakuumdestillation, wobei das Produkt als hellgelbes Öl bei Sdp 0.2 Torr: 55 – 60 °C übergeht, welches unterhalb 37 °C zu einem kristallinen Feststoff erstarrt. Ausbeute: 11.3 g (0.058 mol, 50 % gezogen auf eingesetztes 2-Bromindan-1-ol). Smp.: 37 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 3.67 (s, CH2, 2 H), 7.00 (s, CH=CBr, 1 H), 7.0 – 7.4 (m, C9H4Br, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 46.0 (CH2), 120.7, 123.7, 125.4, 125.5, 127.2 (C9H4Br), 133.5 (CH=CBr), 143.2 , 144.6 (ipsoC9H4Br). IR (KBr) [cm-1]: 3063 (s), 3043 (s), 3080 (s), 2149 (w), 2169 (w), 1603 (s), 1580 (s), 1448 (s), 1384 (s), 1264 (s), 1205 (s), 1010 (s). MS (EI) [m/z]: 194 (M+, 16%), 155 (C9H7, 100%). Anal. calc. für C9H7Br (195.05): ber.: C: 55.42 %, H: 3.64 %, gef.: C: 55.39 %, H: 3.72 %. 1.4.5.12. Darstellung von 2-Brom-4,7-Dimethylinden (19) Die Darstellung von 19 erfolgt durch eine thermisch induzierte Eliminierung von HBr ausgehend von 1,2-Dibrom-4,7-Dimethylinden (13). Dazu wird 13 (10.1 g, 33.2 mmol) in 10 mL frisch destilliertem Tetralin gelöst und für 2 h bei 170 °C zum Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 25 °C destilliert man fraktionierend, wobei das Tetralin zwischen 48 50 °C (0.2 Torr), das Produkt als hellgelbes Öl bei 65 – 75 °C (0.2 Torr) übergeht, welches unterhalb 41 °C kristallisiert. Ausbeute: 5.1 g (22.6 mmol, 47 % bezogen auf eingesetztes 13). 124 Experimenteller Teil Smp.: 41 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 2.28 (s, CH3, 3 H), 2.36 (s, CH3, 3 H), 3.48 (s, CH2, 2 H), 6.9 - 7.1 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 18.1 (CH3), 18.2 (CH3), 44.7 (CH2), 125.5 (CBr), 124.0, 126.1, 129.7, 131.6, 133.5 (C9H3), 141.1, 142.4 (ipsoC9H3). IR (KBr): 3087 (s), 2915 (s), 2354 (m), 1872 (m), 1553 (s), 1486 (s), 1443 (s), 1376 (s), 1262 (s), 1245 (s), 1032 (s), 837 (s), 798 (s). Anal. calc. für C11H11Br (223.11): ber.: C: 59.21 %, H: 4.98 %, gef.: C: 58.89 %, H: 4.82 %. 1.4.5.13. Darstellung von 2-Brom-4,7-phenylmethylinden (20) Die Darstellung von 20 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.12. beschrieben. Eingesetzt werden 1,2-Dibrom-4,7-phenylmethylindan (14) (12.3 g, 33.5 mmol) in 15 mL Tetralin. Nach 2 h Wärmezufuhr auf 180 °C wird das Tetralin destillativ entfernt (Sdp0.2 Torr.: 48 - 50 °C). Im Gegensatz zu Abschnitt 1.4.5.12. kann 20 nicht destillativ gereinigt werden. Deshalb wird der Rückstand zunächst mit 50 mL Toluol durch Kieselgur filtriert, das Lösungsmittel erneut im Ölpumpenvakuum entfernt und zur Reinigung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm; Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis 10:1 chromatographiert. Man erhält reines 20, welches nach Kristallisation bei – 30°C aus 10 mL Methanol als farblose, kristalline Substanz ausfällt. Ausbeute: 5.1 g (22.6 mmol, 47 % bezogen auf eingesetztes 14). Smp.: 39 °C. 1H-NMRii (CDCl3) []: 2.35 (s, CH3, 3 H), 2.45 (s, CH3, 3 H), 3.58 (s, CH2, 2 H), 3.70 (s, CH2, 2 H), 7.1 – 7.6 (m, C6H5, C9H3). 13C{1H}-NMRjj (CDCl3) []: 18.3 (CH3), 44.7 (CH2), 125.6 (CBr), 126.4, 127.5, 127.7, 127.8, 128.1, 129.2, 129.3, 130.1, 133.5 (C6H5, C9H3), 141.1, 141.8, 142.4, 143.2 (ipsoC6H5, ipso C9H3). IR (KBr) [cm-1]: 3047 (s), 3016 (s), 2976 (s), 2944 (s), 2915 (s), 2859 (s), 2187 (w), 2102 (w), 1969 (w), 1873 (m), 1737 (w), 1674 (m), 1590 (m), 1557 (s), 1490 (s), 1442 (s), 1379 (s), 1267 (s), 1246 (s), 1156 (s), 1032 (s), 1005 (s), 837 (s), 797 (s). Anal. calc. für C16H13Br (285.18): ber.: C: 60.20 %, H: 4.93 %, gef.: C: 60.20 %, H: 5.12 %. 1.4.5.14. ii jj Darstellung von 2-Brom-4,7-diphenylinden (21) 20 liegt in zwei isomeren Formen (20a/20b) vor. 20 liegt in zwei isomeren Formen (20a/20b) vor. Im 13C-NMR-Spektrum findet man die Signale einer der beiden Formen. 125 Experimenteller Teil Die Darstellung von 21 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.12. beschrieben. Eingesetzt werden 1,2-Brom-4,7-diphenylinden (15) (10.1 g, 23.5 mmol) in 15 mL Tetralin. Nach 3 h Erwärmen auf 180 - 190 °C wird das Lösungsmittel destillativ entfernt (Sdp0.2 torr.: 48 - 50 °C). Der Rückstand wird mit 50 mL Toluol durch Kieselgur filtriert, das Lösungsmittel erneut im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird zur Reinigung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis 10:1 chromatographiert. Man erhält reines 21, welches nach Kristallisation bei –30 °C aus 10 mL Methanol als hellgelbe, kristalline Substanz anfällt. Ausbeute: 2,97 g (8.53 mmol, 36 % bezogen auf eingesetztes 15). Smp.: 58 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 3.65 (s, CH2, 2 H), 7.00 – 7.10 (m, CH=CBr, 1 H), 7.2 – 7.9 (m, C6H5, C9H2, 12 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 43.1 (CH2), 126.1 (CBr), 127.4, 127.6, 127.7, 128.3, 129.8, 129.1, 129.4, 129.7, 134.1 (C9H4, C6H5), 141.0, 141.1, 141.7, 141.8, 144.3, 145.0 (C6H5, C9H2). IR (NaCl) [cm-1]: 3054 (s), 3023 (s), 2953 (s), 1954 (w), 1890 (w), 1808 (w), 1717 (s), 1684 (s), 1602 (s), 1572 (s), 1507 (s), 1482 (s), 1444 (s), 1422 (s), 1379 (s), 1303 (s), 1262 (s), 1167 (s), 1073 (s), 1019 (s), 942 (m), 915 (s), 827 (s), 793 (s), 759 (s), 666 (s). Anal. calc. für C21H15Br (347.25): ber.: C: 59.21 %, H: 4.98 %, gef.: C: 59.25 %, H: 5.21 %. 1.4.5.15. Darstellung von 2-Brom-4,5,7-triphenylinden (22) Die Darstellung von 2-Brom-4,5,7-triphenylinden erfolgt analog der Reaktionsführung wie unter 1.4.5.12. beschrieben. Eingesetzt werden 1,2-Dibrom-4,5,7-triphenylindan (16) (8.31 g, 16.49 mmol) in 12 mL Tetralin. Die Aufarbeitung erfolgt wie unter 1.4.5.14. beschrieben. Man erhält reines 22, welches nach Kristallisation bei –30 °C aus 10 mL Methanol als hellgelbe, kristalline Substanz anfällt. Ausbeute: 3.20 g (6.36 mmol, 39 % bezogen auf eingesetztes 16). Smp.: 57 °C. 1H-NMRkk (CDCl3) []: 3.60 (s, CH2, 2 H), 3.80 (s, CH2, 2 H), 7.1 – 7.9 (m, C6H5, C9H2, 32 H). 13C{1H}-NMRll (CDCl3) []: 46.3 (CH2), 126.7 (CBr), 127.3, 127.5, 127.7, 127.8, 128.1, 128.4, 128.6, 128.8, 128.9, 129.1, 129.2, 129.4, 130.2, 130.3, 130.4, 131.0, 132.4, 135.3 (C9H2, C6H5), 140.2, 141.1, 141.2, 141.4, 141.6, 141.8, 142.1 (ipsoC6H5, kk 22 liegt in zwei isomeren Formen (22a/22b) vor. 126 Experimenteller Teil ipso C9H2). IR (KBr) [cm-1]: 3058 (m), 3023 (m), 1945 (w), 1892 (w),1869 (w), 1828 (w), 1812 (w), 1771 (w), 1748 (w), 1716 (w), 1700 (w), 1685 (w), 1596 (m), 1459 (m), 1436 (m), 1371 (m), 1260 (m), 1071 (m), 1025 (m), 765 (s), 741 (s), 700 (s). Anal. calc. für C27H19Br (423.35): ber.: C: 76.60 %, H: 4.52 %, gef.: C: 77.08 %, H: 4.80 %. 1.4.5.16. Darstellung von 2-Brom-1,3-dimethylinden (23) Die Darstellung von 23 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.12. beschrieben. Dazu werden 1,2-Dibrom-1,3-dimethylindan (17) (8.60 g, 28.3 mmol) in 15 mL frisch destilliertem Tetralin für 2 h auf 180 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 50 °C wird das Lösungsmittel destillativ entfernt (Sdp0.2 torr.: 48 - 50 °C). Der Rückstand wird mit 50 mL Toluol durch Kieselgur filtriert, das Lösungsmittel erneut im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand daraufhin zur Reinigung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis 10:1 chromatographiert. Man erhält reines 23, welches nach Kristallisation bei –30 °C aus 10 mL Methanol als farblose, kristalline Substanz anfällt. Ausbeute: 2.66 g (11.94 mmol, 42 % bezogen auf eingesetztes 17). Smp.: 46 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 1.35 (s, CH3, 3 H), 1.45 (d, CH3, 3JHH = 2.8 Hz, 3 H), 3.45 (q, CHMe, 3JHH = 2.8 Hz, 1 H), 7.1 – 7.4 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 12.4 (CH3), 16.6 (CH3), 48.9 (CHMe), 119.0, 122.8, 125.4, 126.7, 128.4 (C9H4), 137.0, 144.0, 147.8 (ipsoC9H4). IR (NaCl) [cm-1]: 3040 (s), 2918 (s), 2857 (s), 1886 (w), 1752(w), 1591 (s), 1501(s), 1454 (s), 1379 (s), 1298 (s), 1206 (s), 1152(s), 1035 (m), 955 (m), 913 (s), 813 (s), 755 (s), 658 (s), 609 (s). Anal. calc. für C11H11Br (223.11): ber.: C: 59.21 %, H: 4.98 %, gef.: C: 59.25 %, H: 5.12 %. 1.4.5.17. Darstellung von 2-Brom-1,3-diphenylinden (24) Zu 1,3-Diphenylinden (3.49 g, 13.0 mmol) in 30 mL Diethylether werden bei - 25 °C 2.08 g Brom (13.0 mmol) innerhalb von 5 min getropft. Durch eine sofort einsetzende Entwicklung von HBr aus in-situ generierten 1,2-Dibrom-1,3-diphenylindan wird 24 gebildet. Nach dem Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand in 50 mL Toluol gelöst und durch Kieselgur filtriert. Es wird ein viskoses, braunes Öl erhalten. Die Reinigung erfolgt durch Säulenchromatographie (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 ll 22 liegt in zwei isomeren Formen (22a/22b) vor. Im 13C-NMR-Spektrum findet man die Signale einer der beiden Formen. 127 Experimenteller Teil cm) an Kieselgel mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis 10:1. Reines 24 erhält man nach Kristallisation bei –30 °C aus 10 mL Methanol, welches als hellgelbe, kristalline Substanz anfällt. Ausbeute: 4.25 g (12.25 mmol, 94.2 % bezogen auf eingesetztes 1,3-Dimethylinden). Smp.: 82 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 4.80 (s, CHPh, 1 H), 7.1 – 7.7 (m, C9H4, C6H5, 14 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 61.5 (CH-C6H5), 120.5, 124.5, 126.3, 127.6 (2 x), 127.9, 128.7 (2 x), 128.8, 129.0, 129.1, 129.2, 129.3, 129.5, (C6H5, C9H5), 129.5 (CBr) 133.9, 138.5, 143.0, 143.6, 147.7 (ipsoC6H5, ipso C9H5). IR (KBr) [cm-1]: 3066 (m), 3025 (m), 1592 (s), 1489 (m), 1450 (s), 1291 (w), 1274 (w), 1071 (m), 1027 (m). Anal. calc. für C21H15Br (347.25): ber.: C: 72.64 %, H: 4.35 %, gef.: C: 72.09 %, H: 4.09 %. Darstellung von Inden-2-dimethylchlorsilan (25)[73b] 1.4.5.18. 2-Brominden (20) (5.0 g, 25.0 mmol) wird in 5 mL Tetrahydrofuran gelöst und innerhalb 5 min zu einer Mischung aus Magnesium (1.216 g, 0.05 mol) und Me2SiCl2 (6.20 ml, 6.60 g, 0.05 mol) in 6 mL Tetrahydrofuran getropft. Dabei siedet die Lösung gelinde. Nach 8 h Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand in 40 mL n-Pentan aufgenommen, worauf das in n-Pentan unlösliche „BrMgCl“ ausfällt. Nach Filtration durch Kieselgur wird das Lösungsmittel entfernt. Es verbleibt ein farbloses Öl, welches im Kühlschrank bei - 30 °C aufbewahrt wird. Ausbeute: 1H-NMR 5.03 g (0.024 mol, 94 % bezogen auf eingesetztes 18). (CDCl3) []: 0.74 (s, SiMe2Cl, 6 H), 3.65 (s, CH2, 2 H), 7.20 (s, CH=CSi, 1 H), 7.3 – 7.6 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 2.0 (SiMe2Cl), 41.5 (CH2), 121.9, 123.7, 125.7, 126.4 (C9H4), 143.2 (CH=CSiMe2Cl), 143.9, 144.7 (ipsoC9H4), 146.5 (CH=CSiMe2Cl). MS (EI) [m/z]: 208 (M+, 52 %), 115 (C9H7+, 15 %), 93 (SiMe2Cl+, 100 %). IR (NaCl) [cm-1]: 3042 (m), 3006 (m), 2954 (s), 2911 (s), 2872 (s), 1949 (w), 1873 (w), 1522 (s), 1493 (s), 1436 (m), 1347 (m), 1253 [C-Si](s), 1071 (s), 1012 (s), 974 (m), 832 (s), 816 (s), 805 (s). Anal. calc. für C11H13SiCl (208.76): ber.: C: 63.28 %, H: 6.29 %, gef.: C: 63.04 %, H: 6.55 %. 1.4.5.19. Darstellung von 4,7-Dimethylinden-2-dimethylchlorsilan (26) 128 Experimenteller Teil Die Darstellung von 26 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.18. beschrieben. Eingesetzt wird 2-Brom-4,7-Dimethylinden (19) (1.5 g, 10.4 mmol) in 1.5 mL Tetrahydrofuran. Diese Lösung tropft man innerhalb 1 min zu einer Mischung aus Magnesium (0.3 g, 12.3 mmol) und Dichlordimethylsilan (3.10 g, 24.0 mmol) in 3 mL Tetrahydrofuran so zu, dass die Lösung gelinde siedet. Es wird noch 8 h bei 25 °C gerührt, alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und mit n-Pentan durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man 28 als farbloses Öl, welches zur Vermeidung entstehender Nebenprodukte bei -30 °C aufbewahrt wird. Ausbeute: 1H-NMR 2.3 g (9.7 mmol, 93 % bezogen auf eingesetztes 19). (CDCl3) []: 0.85 (s, SiMe2Cl, 6 H), 2.50 (s, CH3, 3 H), 2.65 (s, CH3, 3 H), 3.65 (s, CH2, 2 H), 7.0 - 7.6 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 2.4 (SiMe2Cl), 18.4 (CH3), 18.6 (CH3), 41.1 (CH2), 126.0, 128.0, 130.1, 130.4 (C9H3), 142.4, 143.2 (ipsoC9H3), 142.8 (CH=CSiMe2Cl), 145.4 (CH=CSiMe2Cl). IR (NaCl) [cm-1]: 3047 (m), 3013 (m), 2960 (s), 2919 (s), 2864 (s), 1943 (w), 1870 (w), 1536 (s), 1492 (s), 1444 (m), 1379 (m), 1254 [C-Si](s), 1075 (s), 1042 (s), 912 (m), 874 (s), 832 (s), 805 (s), 688 (m). Anal. calc. für C13H17SiCl (236.82): ber.: C: 65.92 %, H: 7.25 %, gef.: C: 66.04 %, H: 7.36 %. 1.4.5.20. Darstellung von 4,7-Phenylmethylinden-2-dimethylchlorsilan (27) Die Darstellung von 27 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.18. beschrieben. Eingesetzt werden 2-Brom-4,7-phenylmethylinden (20) (2.10 g, 7.37 mmol) in 3 mL Tetrahydrofuran. Diese Lösung tropft man innerhalb 2 min zu einer Mischung aus Magnesium (0.4 g, 16.6 mmol) und Me2SiCl2 (4.02 g, 31.2 mmol) in 4 mL Tetrahydrofuran so zu, dass die Lösung gelinde siedet. Es wird 8 h bei 25 °C gerührt, danach 1 h zum Rückfluss erhitzt und anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Zur Reinigung wird der Rückstand in 15 mL n-Pentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittel bleibt ein farbloses Öl zurück, welches zur Vermeidung entstehender Nebenprodukte bei -30 °C aufbewahrt wird. Ausbeute: 1H-NMR 2.05 g (6.86 mmol, 93 % bezogen auf eingesetztes 20). (CDCl3) []: 0.75 (s, SiMe2Cl, 12 H), 2.55 (s, CH3, 3 H), 2.65 (s, CH3, 3 H), 3.60 (s, CH2, 2 H), 3.70 (s, CH2, 2 H) 7.0 - 7.7 (m, C6H5, C9H3, 16 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 2.3 (SiMe2Cl), 18.6 (CH3), 19.1 (CH3), 41.1 (CH2), 41.8 (CH2), 126.0, 127.4, 127.6, 127.7, 129 Experimenteller Teil 129.2, 129.4, 130.4 (C6H5, C9H3), 141.2, 141.8 (ipsoC6H5, ipso C9H3), 143.0 (CH=CSiMe2Cl), 145.4 (CH=CSiMe2Cl). IR (NaCl) [cm-1]: 3046 (s), 3012 (s), 2978 (s), 2954 (s), 2901 (s), 2884 (s), 2848 (s), 2815 (s), 1799 (s), 1965 (s), 2731 (s), 1869 (w), 1792 (w), 1725 (m), 1615 (m), 1534 (w), 1491 (s), 1456 (s), 1380 (s), 1490 (s), 1248 (s), 1038 (s), 950 (s), 911 (s), 802 (s), 690 (s). Anal. calc. für C18H19SiCl (298.89): ber.: C: 72.32 %, H: 6.42 %, gef.: C: 72.09 %, H: 6.66 %. 1.4.5.21. Darstellung von 1,3-Dimethylinden-2-dimethylchlorsilan (28) Die Darstellung von 28 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.18. beschrieben. Eingesetzt werden 2-Brom-1,3-dimethylinden (23) (2.58 g, 11.52 mmol) in 2.5 mL Tetrahydrofuran. Diese Lösung tropft man innerhalb von 2 min zu einer Mischung aus Magnesium (0.6 g, 25.0 mmol) und Me2SiCl2 (6.20 g, 48.06 mmol) in 6 mL Tetrahydrofuran so zu, dass die Lösung gelinde siedet. Es wird 8 h bei 25 °C gerührt, alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand in 15 mL n-Pentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man ein farbloses Öl, welches zur Vermeidung entstehender Nebenprodukte bei -30 °C aufbewahrt wird. Ausbeute: 1H-NMR 2.6 g (11.07 mmol, 96 % bezogen auf eingesetztes 23). (CDCl3) []: 0.60 (s, SiMe2Cl, 6 H), 1.30 (d, CH3, 3JHH = 2.4 Hz, 3 H), 2.20 (s, CH3, 3 H), 3.55 (q, 3JHH = 2.4 Hz, CHMe, 1 H), 6.9 - 7.4 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 2.2 (SiMe2Cl), 11.8 (CH3), 15.6 (CH3), 46.6 (CHMe), 117.5, 120.4, 123.0, 124.1, 124.5, (C9H4), 142.2, 143.3, 144.9 (ipsoC9H4), 146.0 (C-SiMe2Cl). IR (NaCl) [cm-1]: 3024 (s), 2981 (s), 1873 (w), 1797 (w), 1618 (m), 1564 (w), 1479 (s), 1307 (s), 1484 (s), 1252 (s), 1087 (s), 949 (s), 905 (s), 844 (s). Anal. calc. für C13H17SiCl (236.82): ber.: C: 65.92 %, H: 7.25 %, gef.: C: 65.84 %, H: 7.14 %. 1.4.5.22. Darstellung von 1,3-Diphenylinden-2-dimethylchlorsilan (29) Die Darstellung von 29 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.18. beschrieben. Eingesetzt werden 2-Brom-1,3-diphenylinden (24) (4.39 g, 12.65 mmol) in 4 mL Tetrahydrofuran, welches man zu Magnesium (0.92 g, 38.3 mmol) in Dichlordimethylsilan (6.53 g, 50.58 mmol) und 5 mL Tetrahydrofuran so zutropft, dass die Lösung gelinde siedet. Es wird 8 h bei 25 °C gerührt und anschließend alle flüchtigen 130 Experimenteller Teil Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird in 12 mL n-Pentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man ein farbloses Öl, welches zur Vermeidung entstehender Nebenprodukte bei -30 °C aufbewahrt wird. Ausbeute: 1H-NMR 4.31 g (11.95 mmol, 95 % bezogen auf eingesetztes 24). (CDCl3) []: 0.10 (s, SiMe2Cl, 6 H), 4.90 (s, CHPh, 1 H), 7.1 – 7.7 (m, C9H4, C6H5, 14 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 1.2 (SiMe2Cl), 61.1 (CHPh), 120.5, 121.8, 121.9, 122.4, 122.6, 122.8, 123.1, 123.4, 123.6, 123.7, 123.9, 124.0, 124.6, 127.5 (C6H5, C9H5), 141.2, 141.7, 142.1, 142.3, 143.7 (ipsoC9H5, ipsoC6H5), 148.4 (C-Si). IR (NaCl) [cm-1]: 3022 (s), 2966 (s), 2925 (s), 2874 (s), 1952 (m), 1888 (m), 1812 (s), 1764 (m), 1597 (s), 1494 (s), 1459 (s), 1259 (s), 1251 (s), 1154 (s), 1143 (s), 1102 (m), 1067 (s), 1028 (s), 945 (s), 919 (s), 896 (m), 826 (s), 759 (s), 723 (s). Anal. calc. für C23H21SiCl (360.96 g mol-1): ber.: C: 76.52 %, H: 5.88 %, gef.: C: 76.58 %, H: 5.40 %. 1.4.5.23. Darstellung von Inden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (30) Cyclopentadienyllithium[86] (3.15 g, 43.8 mmol) wird bei 25 °C in 20 mL in Tetrahydrofuran gelöst und zu Inden-2-dimethylchlorsilan (25) (9.12 g, 43.8 mmol) in 30 mL Diethylether innerhalb von 2 min getropft. Die Reaktionslösung wird bei 25 °C 8 h gerührt, anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, in 18 mL n-Pentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach säulenchromatographischer Reinigung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis 10:1 erhält man 30 als hellgelbes Öl. Ausbeute: 1H-NMR 6.05 g (25.4 mmol, 58% bezogen auf eingesetztes 25). (CDCl3) []: 0.26*,0.28 0.52 (s, SiMe2Cl, 6 H), 3.18,* 3.52 (s, CH-SiMe2, 1 H), 3.57 (s, CH2, 2 H), 6.7 – 7.6 (m, C5H5, C9H7, 9 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 3.8*, - 2.0 (SiMe2), 42.5 (CH2), 51.1*, 45.3 (CHSi), 120.9, 123.5, 124.9, 126.2, 130.5, 132.9 (C5H5, C9H7), 145.1, 146.2 (ipsoC5H5, ipso C9H7), 146.5 (CH=CSiMe2Cl), 146.5 (CH=CSiMe2Cl). MS (EI) [m/z] 238 (M+, 58 %), 173 (C9H7SiMe2+, 100 %), 145 (C9H7Si+, 64 %), 123 (C5H5SiMe2+, 26 %). IR (NaCl) [cm-1]: 3061 (m), 2949 (m), 2890 (m), 1529 (w), 1453 (m), 1384 (m), 1245 [C-Si](s), 1194 (m), 1097 (s), 1036 (m). Anal. calc. für C16H18Si (238.40): ber.: C: 80.61 %, H: 7.61 %, gef.: C: 79.23 %, H: 7.26 %. 131 Experimenteller Teil * ) Daten für das Isomer mit dem größten Anteil in Lösung (68 %) 1.4.5.24. Darstellung von 4,7-dimethylinden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (31) Zu 4,7-Dimethylinden-2-dimethylchlorsilan (26) (2.3 g, 9.7 mmol) gelöst in 30 mL n-Pentan werden bei 25 °C NaC5H5 (2.6 g, 9.7 mmol) in 3 mL Tetrahydrofuran getropft und für 24 h gerührt. Es fällt ein farbloser Niederschlag von Natriumchlorid aus. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand in 30 mL n-Pentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach säulenchromatographischer Aufarbeitung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm; Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis von 10:1 erhält man hellgelbes öliges 31. Ausbeute: 1H-NMR 0.8 g (3.0 mmol, 31 % bezogen auf eingesetztes 26). (CDCl3) []: 0.18*, 0.29 (s, SiMe2, 6 H), 2.30 (s, CH3, 3 H), 2.38 (s, CH3, 3 H), 3.30 (s, CHC5H5-Si, 1 H), 3.38 (s, CH2, 2 H), 6.5 - 6.7 (m, C5H4, 4 H), 6.9 - 7.1 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 3.4*, - 1.9 (SiMe2), 18.4 (CH3), 18.6 (CH3), 42.0* (CH2), 48.2 (CH2), 51.8*, 46.9 (CHSiMe2) 125.4, 127.3, 130.2, 130.4, 130.5, 133.0 (C9H3, C5H5), 142.0, 143.5 (ipsoC9H3, ipso C5H5), 140.7 (CH=CSiMe2-), 145.4 (CH=CSiMe2-). IR (KBr): 3046 (s), 2956 (s), 1869 (w), 1725 (m), 1615 (m), 1534 (s), 1491 (s), 1456 (s), 1380 (s), 1248 [C-Si](s), 1038 (s), 950 (s), 911 (s), 802 (s), 690 (s). Anal. calc. für C18H22Si (266.46): ber.: C: 81.12 %, H: 8.34 %, gef.: C: 81.28 %, H: 8.15 %. * ) Daten für das Isomer mit dem größten Anteil in Lösung (84 %) 1.4.5.25. Darstellung von 4,7-Methylphenylinden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (32) Die Darstellung von 32 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.5.24. beschrieben. Zu 4,7-Phenylmethylinden-2-dimethylchlorsilan (27) (1.50 g, 5.03 mmol) in 10 mL n-Pentan werden bei 25 °C NaC5H5 (440.0 mg, 5.03 mmol) in 1 mL Tetrahydrofuran getropft und für 24 h gerührt. Es fällt ein farbloser Niederschlag von NaCl aus. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand in 30 mL n-Pentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach einer säulenchromatographischen Aufarbeitung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) und n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis von 10:1 erhält man 32 als farbloses Öl. Ausbeute: 450 mg (1.50 mmol, 30 % bezogen auf eingesetztes 27). 132 Experimenteller Teil 1H-NMR (CDCl3) []: 0.15*, 0.21, 0.38 (s, SiMe2, 12 H), 2.39 (s, CH3, 3 H), 3.40 (s, CHSi, 1 H), 3.45 (s, CH2, 2 H), 6.4 - 6.7 (m, C5H5, 4 H), 7.0 - 7.6 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 3.5 (SiMe2), 20.5 (CH3), 41.4 (CH2), 43.9 (CHSiMe2), 124.9, 126.8, 127.4, 127.6, 127.7, 129.0, 129.3, 130.3, 132.8 (C9H3, C5H5), 141.2, 141.8, 142.9, 143.8 (ipsoC6H5, ipso C9H3), 145.9 (CH=CSiMe2-), 148.6 (CH=CSiMe2-). IR (NaCl) [cm-1]: 3059 (s), 2955 (s), 1948 (w), 1888 (w), 1811 (w), 1603 (s), 1534 (s), 1476 (s), 1443 (s), 1378 (s), 1250 [C-Si] (s), 1041 (s), 974 (s), 951 (s), 908 (s), 699 (s), 650 (s). Anal. calc. für C23H24Si (328.53): ber.: C: 84.20 %, H: 7.32 %, gef.: C: 84.20 %, H: 7.59 %. * ) Daten für das Isomer mit dem größeren Anteil in Lösung (58 %). 1.4.5.26. Darstellung von 1,3-Dimethylinden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (33) Zu 1,3-Dimethylinden-2-dimethylchlorsilan (28) (1.6 g, 6.76 mmol) in 30 mL n-Pentan werden bei 25 °C in 3 mL Tetrahydrofuran gelöstes NaC5H5 (0.6 g, 6.76 mmol) getropft und für 25 h gerührt. Es fällt ein farbloser Niederschlag von NaCl aus. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand in 30 mL n-Pentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach einer Säulenchromatographie an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis 10:1 erhält man farbloses, zähflüssiges 33. Ausbeute: 1H-NMR 0.53 g (1.98 mmol, 29 % bezogen auf eingesetztes 28). (CDCl3) []: 0.00, 0.15 (s, SiMe2, 6 H), 1.35 (d, CH3, 3JHH = 10.0 Hz, 3 H), 2.28 (s, CH3, 3 H), 3.40 (q, CHMe, 3JHH = 10.0 Hz, 1 H), 3.52 (s, CHC5H5-SiMe2-, 2 H), 6.5 - 6.7 (m, C5H5, 4 H), 6.9 - 7.1 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 3.1, - 2.0. (-SiMe2-), 13.0 (CH3), 15.4 (CH3), 48.0 (CHMe), 50.0 (C5H5CH-Si), 119.0, 122.4, 125.3, 126.6, 130.8, 133.1 (C4H9, C5H5) 144.2, 145.9, 148.9 (C9H4, C5H4) 152.2 (C9H4C-Si). IR (NaCl) [cm-1]: 3066 (s), 3016 (s), 2960 (s), 2868 (s), 1939 (w), 1899 (w), 1792 (w), 1590 (m), 1557 (s), 1464 (s), 1338 (s), 1250 (s), 1118 (s), 973 (s), 950 (s), 907 (s). Anal. calc. für C18H22Si (226.46): ber.: C: 81.12 %, H: 8.34 %, gef.: C: 81.25 %, H: 8.17 %. 1.4.5.27. Darstellung von 1,3-Diphenylinden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (34) Zu 1,3-Diphenylinden-2-dimethylchlorsilan (29) (2.13 g, 5.91 mmol) in 30 mL n-Pentan werden bei 25 °C in 3 mL Tetrahydrofuran gelöstes NaC5H5 (0.52 g, 5.91 mmol) getropft und 133 Experimenteller Teil 24 h gerührt, wobei ein farbloser Niederschlag von NaCl ausfällt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand in 30 mL n-Pentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach säulenchromatographischer Aufarbeitung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis 10:1 als mobile Phase erhält man farbloses, zähflüssiges 34. Ausbeute: 0.81 g (2.08 mmol, 35 % bezogen auf eingesetztes 29). Smp.: 129 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: - 0.25, 0.00 (s, -SiMe2-, 6 H), 3.35 (s, 1 H), 5.05 (s, C5H5 CH-SiMe2-, CH-Ph, 1 H), 6.5 – 6.8 (m, C5H4, 4 H), 7.2 – 7.7 (m, C9H4, 4 H). C9H4 13C{1H}- NMR (CDCl3) []: - 3.9, - 1.6 (SiMe2), 42.5 (C5H5CH-SiMe2), 61.1 (C9H4CH-Ph), 120.6, 123.9, 125.6, 126.0, 126.8, 126.8, 127.5, 127.8, 128.0, 128.2, 128.4, 128.5, 128.7, 129.6, 130.8, 133.1 (C9H4, C5H4, C6H5), 137.9, 140.7, 146.2, 149.5, 152.1 (ipsoC9H4, ipsoC6H5), 154.5 (C-Si). IR (NaCl) [cm-1]: 3027 (s), 2961 (s), 2879 (s), 1951 (m), 1882 (m), 1809 (m), 1759 (m), 1599 (s), 1499 (s), 1455 (s), 1336 (s), 1274 (s), 1288 (s), 1257 (s), 1192 (s), 1159 (s), 1087 (s), 1029 (s), 1001 (s), 919 (s), 884 (s), 774 (s). Anal. calc. für C28H26Si (390.60): ber.: C: 86.06 %, H: 6.72 %, gef.: C: 85.98 %, H: 6.75 %. 1.4.5.28. Darstellung von Inden-2-dimethylsilylfluoren (35) Fluorenyllithium[86] (4.0 g, 23.26 mmol) wird bei 25 °C in 20.0 mL Diethylether gelöst und zu Inden-2-dimethylchlorsilan (25) (5.03 g, 23.26 mmol) in 20 mL Diethylether innerhalb von 2 min getropft. Die Lösung wird bei 25 °C für 8 h gerührt, anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand in 20 mL n-Pentan aufgenommen. Vom ausgefallenen Lithiumchlorid wird durch Filtration durch Kieselgur entfernt. Nach Säulenchromatographie an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis von 10:1 erhält man 35 als hellgelbes Öl. Ausbeute: 1H-NMR 5.76 g (17.05 mmol, 73 % bezogen auf eingesetztes 25). (CDCl3) []: 0.21 (s, SiMe2, 6 H), 3.54 (s, CH2, 2 H), 4.11 (s, CHFlu-SiMe2-, 1 H), 7.1 – 7.9 (m, C13H8, C9H5, 13 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 3.4 (SiMe2), 42.5 (CH2), 43.4 (FluCHSiMe2-), 120.5, 121.6, 124.2, 124.7, 125.6, 125.9, 126.6, 126.8 (C9H5, C13H8), 141.1, 143.4, 145.7, 145.9 (ipsoC9H5, ipsoC13H8), 146.0 (IndCH=CSiMe2-), 147.4 (IndCH=CSiMe2-). IR (NaCl) [cm-1]: 3048 (m), 2999 (m), 2892 (m), 2872 (m), 1939 (w), 1905 (w), 1868 (w), 1831 (w), 1797 (w), 1712 (w), 1600 (w), 1432 (s), 1384 (s), 1244 [C-Si](s), 1048 (s). MS (EI) 134 Experimenteller Teil [m/z] 338 (M+, 58 %), 173 (C9H7SiMe2+, 100 %), 165 (C13H9+, 60 %). Anal. calc. für C24H22Si (338.52): ber.: C: 85.15 %, H: 6.55 %, gef.: C: 84.84 %, H: 6.66 %. 1.4.5.29. Darstellung von 4,7-Dimethylinden-2-dimethylsilyl-tert.butylamin (36) Zu 4,7-Dimethylinden-2-dimethylchlorsilan (26) (2.3 g, 9.72 mmol) in 30 mL n-Pentan werden bei 25 °C 22 mL tert. Butylamin (15.0 g, 9.72 mmol) innerhalb 5 Min getropft. Es fällt ein farbloser Niederschlag von tert. Butylammoniumchlorid aus. Nach 8 h Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand in 30 mL nPentan aufgenommen und durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum erhält man analysenreines farbloses, öliges 36. Ausbeute: 1H-NMR 2.31 g (8.48 mmol, 87 % bezogen auf eingesetztes 26). (CDCl3) []: 0.30 (s, SiMe2, 6 H), 1.20 (s, tert.C4H9, 9 H), 2.35 (s, CH3, 6 H), 2.45 (s, CH3, 6 H), 3.38 (s, CH2, 2 H), 6.9 – 7.1 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.0 (SiMe2) 17.1 (CH3), 18.1 (CH3), 32.4 (tC4H9), 36.9 (qC4H9), 40.2 (CH2), 124.5, 125.7, 129.2, 131.8 (C9H5), 144.0, 144.7 (ipsoC9H5), 142.8 (CH=CSiMe2NC4H9), 148.2 (CH=CSiMe2NC4H9). IR (NaCl) [cm-1]: 3042 [NH](s), 2962 (s), 1871 (w), 1732 (m), 1536 (s), 1492 (m), 1464 (m), 1379 (s), 1253 (s), 1225 (s), 1021 (s), 802 (s), 691 (s). Anal. calc. für C17H27SiN (273.49): ber.: C: 74.64 %, H: 9.97 %, N: 5.12, gef.: C: 74.49 %, H: 10.12 %, N: 5.13 %. 135 Experimenteller Teil 1.4.6. Synthese von Metallocendichlorid-Komplexen mit in 2-Stellung Indenverbrückten Ligandensystemen 1.4.6.1. Darstellung von (5-4,7-Me2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 (37) 4,7-Dimethylinden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (31) (960.0 mg, 3.61 mmol) wird in 10 mL Diethylether bei – 78 °C mit n BuLi (2.9 mL, 7.22 mmol, 2.5 M) metalliert und nach Erwärmen auf 25 °C für 4 h gerührt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand dreimal mit jeweils 15 mL n-Pentan gewaschen und in 15 mL n-Pentan suspendiert. Dazu gibt man in einer Portion Zirkontetrachlorid (842.0 mg, 3.61 mmol) in 15 mL Toluol und lässt 12 h bei 25 °C rühren. Anschließend entfernt man alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum, wäscht dreimal mit je 15 mL n-Pentan und filtriert den Rückstand mit 20 mL Methylenchlorid durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man einen gelben, kristallinen Feststoff. Ausbeute: 0.80 g, (1.88 mmol, 52 % bezogen auf eingesetztes 31). Smp.: 114 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 0.88 (s, SiMe2, 6 H), 2.50 (s, CH3, 6 H), 6.0 - 6.1 (m, C5H4, 4 H), 6.9 - 7.0 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: Die Verbindung 46 konnte aufgrund unzureichender Löslichkeit in CDCl3 nicht vermessen werden. IR (KBr) [cm-1]: 3412 (s), 2950 (s), 2915 (s), 1865 (w), 1840 (w), 1794 (w), 1769 (w), 1638 (s), 1252 (m), 816 (s). Anal. calc. für C18H21SiZrCl2 (427.58): ber.: C: 50.68 %, H: 4.74 %, gef.: C: 50.86 %, H: 4.75 %. 1.4.6.2. Darstellung von (5-4,7-MePh-2-C9H4-SiMe2-C5H4)ZrCl2 (38) Die Darstellung von 38 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.6.1. beschrieben. 4,7-Phenylmethylinden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (32) (720.0 mg, 2.20 mmol) wird in 8 mL Diethylether bei – 78 °C mit nBuLi (1.7 mL, 4.40 mmol, 2.5 M) lithiiert und für 4 h bei 25 °C gerührt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand dreimal mit jeweils 15 mL n-Pentan gewaschen und in 15 mL n-Pentan suspendiert. Dazu gibt man Zirkontetrachlorid (510 mg, 2.20 mmol) in 15 mL Toluol und lässt 12 h bei 25 °C rühren. Anschließend entfernt man alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum, wäscht dreimal mit je 15 mL n-Pentan und filtriert den 136 Experimenteller Teil Rückstand mit Methylenchlorid durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man einen gelben Feststoff. Ausbeute: 580 mg (1.20 mmol, 54 % bezogen auf eingesetztes 32). Smp.: 134 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 0.85 (s, SiMe2, 6 H), 2.65 (s, CH3, 3 H), 5.9 – 6.0 (m, C5H4, 2 H), 6.35 (d, C9H4-1, 4JHH = 2.5 Hz, 1 H), 6.80 (d, C9H4-3, 4JHH = 2.5 Hz, 1 H), 6.9 – 7.0 (m, C5H4, 2 H), 7.2 – 7.6 (m, C6H5, C9H2, 7 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3): Von Verbindung 47 konnte aufgrund unzureichender Löslichkeit in CDCl3 kein 13 C-NMR- Spektrum aufgenommen werden. IR (KBr) [cm-1]: 3623 (s), 3562 (s), 3474 (s), 3414 (s), 3301 (s), 3234 (s), 3184 (s), 1918 (w), 1884 (w),1866 (w), 1847 (w), 1822 (w), 1641 (s), 1251 (m), 1173 (m), 1107 (m), 1075 (m), 1046 (m), 912 (m), 828 (s). Anal. calc. für C23H22SiZrCl2 (488.64): ber.: C: 58.53 %, H: 4.55 %, gef.: C: 57.99 %, H: 4.82 %. 1.4.6.3. Darstellung von (5-1,3-Me2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 (39) Die Darstellung von 39 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.6.1. beschrieben. Eingesetzt wird 1,3-Dimethylinden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (33) (0.53 g, 1.99 mmol), welches in 10 mL Diethylether gelöst und bei – 78 °C mit nBuLi (1.60 mL, 3.98 mmol, 2.5 Molar) metalliert wurde. Nach Erwärmen auf 25 °C wird für 4 h gerührt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand dreimal mit jeweils 15 mL n-Pentan gewaschen und in 15 mL n-Pentan suspendiert. Dazu gibt man bei 25 °C Zirkontetrachlorid (465.0 mg, 2.00 mmol) in 10 mL Toluol, lässt für 10 h Rühren, wäscht dreimal mit je 15 mL n-Pentan und filtriert den Rückstand mit 15 mL Methylenchlorid durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man einen zitronengelben Feststoff. Ausbeute: 0.44 g (1.03 mmol, 52 % bezogen auf eingesetztes 33). Smp.: 155 °C stetige Zersetzung ohne Schmelzen. 1H-NMR (CDCl3) []: 0.90 (s, SiMe2, 6 H), 2.30 (s, CH3, 6 H), 5.85 (pt, 3JHH = 2.4 Hz, C5H4, 2 H), 6.80 (pt, 3JHH = 2.4 Hz, C5H4, 2 H), 7.25 (dd, 2JHH = 7.5 H, 3JHH = 3.7 H, C9H4, 2 H), 7.48 (dd, 2JHH = 7.5 H, 3JHH = 3.7 H, C9H4, 2 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 0.5 (SiMe2), 14.7 (CH3), 113.9, 117.0, 124.0, 126.2, 128.2 (C5H4, C9H4), 137.5, 140.0 (ipsoC5H4, ipsoC9H4)., 145.0 (C9H4C-Si). IR (KBr) [cm-1]: 3178 (s), 3066 (s), 2962 (s), 1951 (w), 1918 (w), 1895 (w), 1867 (w), 1774 (w), 1746 (w), 1648 (m), 1459 (w), 1394 (m), 1365 (m), 1259 (m), 1166 (m), 1051 (m), 838 (s), 816 (s), 744 (s). 137 Experimenteller Teil Anal. calc. für C18H20SiZrCl2 (426.57): ber.: C: 50.68 %, H: 4.74 %, gef.: C: 51.04 %, H: 4.75 %. 1.4.6.4. Darstellung von (5-1,3-Ph2-C9H4-2-SiMe2-C5H4)ZrCl2 (40) Die Darstellung von 40 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.6.1. beschrieben. Eingesetzt wird 1,3-Diphenylinden-2-dimethylsilyl-cyclopentadien (34) (0.81 g, 2.077 mmol), welches in 25 mL Diethylether gelöst und bei – 78 °C mit nBuLi (1.66 mL, 4.15 mmol, 2.5 Molar) metalliert wurde. Nach Erwärmen auf 25 °C wird für 4 h gerührt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum wird der Rückstand dreimal mit jeweils 15 mL n-Pentan gewaschen und in 15 mL n-Pentan suspendiert. Dazu gibt man bei 25 °C Zirkontetrachlorid (0.48 mg, 2.06 mmol) in 18 mL Toluol, wäscht dreimal mit je 15 mL n-Pentan und filtriert den Rückstand mit 30 mL Methylenchlorid durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man einen gelben, kristallinen Feststoff. Ausbeute: 1.0 g (1.87 mmol, 90 % bezogen auf eingesetztes 34). Smp.: 129 °C (Zersetzung). 3 1H-NMR (CDCl3) []: 0.00 (s, SiMe2, 6 H), 5.60 (pt, JHH = 2.4 Hz, C5H4, 2 H), 6.85 (pt, 3JHH = 2.4 Hz, C5H4, 2 H), 7.0 - 7.2 (m, C6H5, 5 H), 7.25 (dd, 2JHH = 7.5 H, 3JHH = 3.7 H, C9H4, 2 H), 7.2 - 7.3 (m, C6H5, 5 H), 7.45 (dd, 2JHH = 7.5 H, 3 JHH = 3.7 H, C9H4, 2 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 0.5 (SiMe2), 113.0 (C5H4C-Si), 115.2, 124.4, 127.2, 128.8, 128.9, 129.4, 129.7 (C5H4, C9H4, C6H5), 132.0, 133.8, 135.6 (ipsoC9H4, ipso C6H5), 140.0 (C9H5C-Si). IR (KBr) [cm-1]: 3397 (s), 1945 (w), 1906 (w), 1864 (w), 1822 (w), 1745 (w), 1628 (m), 1599 (m), 1498 (w), 1445 (w), 1385 (w), 1254 (m), 1178 (m), .1073 (m), 1047 (m), 1001 (m), 970 (m), 902 (m), 846 (s), 820 (s), 798 (s), 758 (s). Anal. calc. für C28H24SiZrCl2 (550.71): ber.: C: 61.06 %, H: 4.40 %, gef.: C: 60.86 %, H: 5.10 %. 1.4.6.5. Darstellung von (5-4,7-Me2-2-C9H4-SiMe2-NtC4H9)ZrCl2 (41) Eingesetzt wird 4,7-Dimethylindenyl-2-dimethylsilyl-tert.butylamin (36) (1.1 g, 4.03 mmol) gelöst in 15 mL Diethylether, welches durch tropfenweise Zugabe von nBuLi (3.2 mL, 8.06 mmol, 2.5 M) innerhalb von 3 min bei – 78 °C lithiiert wurde. Nach Erwärmen auf 25 °C wird für 4 h bei dieser Temperatur gerührt und anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit jeweils 15 mL n-Pentan gewaschen und bei 25 °C in Tetrahydrofuran gelöst. Dazu gibt man bei 25 °C 138 Experimenteller Teil Zirkontetrachlorid (0.88 g, 3.78 mmol) in 60 mL Tetrahydrofuran zu und lässt 1.5 h bei 25 °C Rühren. Ein sofortiger Farbwechsel von farblos nach tiefbraun kann beobachtet werden. Danach werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand dreimal mit je 20 mL n-Pentan gewaschen und mit 30 mL Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man einen orangebraunen, kristallinen Feststoff. Ausbeute: 1.1 g (2.82 mmol, 71 % bezogen auf eingesetztes 36). Smp.: 136°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 0.10 (s, SiMe2, 6 H), 1.40 (s, CH3, 6 H), 6.9 - 7.1 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR tert. C4H9, 9 H), 2.60 (s, (CDCl3) []: 0.0 (SiMe2), 18.8 (CH3), 18.9 (CH3), 27.6 (C4H9), 62.0 (qC4H9), 111.7 (CSiMe2NC4H9) 117.5, 118.5, 127.6, 128.3, 132.1, 132.4 (C9H4), 132.7, 134.2 (ipsoC9H4). IR (KBr) [cm-1]: 3178 (m), 3067 (m), 2962 (m), 1951 (w), 1918 (w), 1895 (w), 1867 (w), 1746 (w), 1648 (m), 1559 (m), 1251 (w), 1166 (m), 1051 (m), 838 (s), 744 (s). Anal. calc. für C23H23SiZrCl2 (487.63): ber.: C: 47.08 %, H: 5.82 %, N: 3.23, gef.: C: 46.49 %, H: 5.28 %, N: 3.40 %. 1.4.6.6. Darstellung von (5-4,7-Me2–2-C9H4-SiMe2-NtC4H9)TiCl2 (42) Eingesetzt wird 4,7-Dimethylindenyl-2-dimethylsilyl-tert.butylamin (36) (1.21 g, 4.43 mmol) gelöst in 15 mL Diethylether, welches bei – 78 °C mit nBuLi (3.5 mL, 8.87 mmol, 2.5 M) metalliert wurde. Nach Erwärmen auf 25 °C wird für 4 h gerührt und anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit jeweils 15 mL n-Pentan gewaschen und bei 25 °C in Tetrahydrofuran gelöst. Dazu gibt man Titantrichlorid*3 THF (1.54 g, 4.16 mmol) in 65 mL Tetrahydrofuran zu, lässt 1.5 h bei 25 °C Rühren und addiert dann einer Portion Bleidichlorid (1.1 g, 3.96 mmol). Es findet ein sofortiger Farbwechsel von grün nach rot statt. Nach 20 min Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand dreimal mit je 20 mL nPentan gewaschen und mit 30 mL Methylenchlorid durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man einen dunkelroten, kristallinen Feststoff. Ausbeute: 1.16 g (2.97 mmol, 67 % bezogen auf eingesetztes 36). Smp.: 133 °C. 1H-NMR (CDCl3) []: 0.0 (s, SiMe2, 6 H), 1.40 (s, tert.C4H9, 9 H), 2.60 (s, CH3, 6 H), 6.8 - 7.2 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 0.3 (SiMe2), 18.4 (CH3), 19.1 (CH3), 27.4 (C4H9), 62.7 (qC4H9), 111.4 (CSiMe2NC4H9) 116.8, 118.4, 126.6, 128.1, 132.4, 139 Experimenteller Teil 132.7 (C9H4), 133.6, 134.0 (ipsoC9H4). IR (KBr) [cm-1]: 3166 (m), 3062 (m), 2951 (m), 1948 (w), 1921 (w), 1899 (w), 1859 (w), 1742 (w), 1582 (m), 1248 (w), 1171 (m), 1052 (s), 831 (s), 749 (s). Anal. calc. für C17H25SiTiCl2 (419.60): ber.: C: 52.31 %, H: 6.41 %, N: 3.59, gef.: C: 52.47 %, H: 6.28 %, N: 3.66. 1.4.7. Synthese von trimethylsilylsubstituierten Indenliganden-systemen 1.4.7.1. Darstellung von 1-Trimethylsilylinden (43)[75] Zu LiC9H7[86] (8.01 g, 66.12 mmol), welches bei – 20 °C in 50 mL Diethylether gelöst wird, tropft man Trimethylsilylchlorsilan (7.21 g, 66.12 mmol) innerhalb von 5 min. Nach 8 h Rühren bei 25 °C werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und mit n-Pentan durch Kieselgel filtriert. 43 erhält man nach einer Vakuum-Destillation (Sdp0.2 Torr.: 54 °C) als farblose Flüssigkeit. Ausbeute: 1H-NMR 11.93 (63.8 mmol, 97 % bezogen auf eingesetztes Indenyllithium) (CDCl3) []: 0.20 (s, SiMe3, 9 H), 3.75 (s, CHSi, 1 H), 6.87 (d, 3JHH = 5.4 Hz, CH-2, 1 H), 7.14 (d, 3JHH = 5.4 Hz, CH-3, 1 H), 7.4 – 7.7 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: -1.8 (SiMe3), 47.1 (CHSiMe3), 121.7, 123.4, 124.4, 125.5 (C9H4), 144.8, 146.0 (ipsoC9H4), 129.7 (CH=CH-CHSiMe3), 136.3 (CH=CH-CHSiMe3). IR (NaCl) [cm-1]: 2950 (s), 2890 (s), 1930 (w), 1893 (w), 1858 (w), 1826 (w), 1792 (w), 1446 (s), 1427 (m), 1406 (m), 1356 (m), 1257 (s), 1246 (s), 1218 (s), 1188 (s), 1110 (m), 1023 (s), 975 (s), 879 (s), 860 (s), 837 (s). Anal. calc. für C12H16Si (188.34 g mol-1): ber.: C: 76.53 %, H: 8.56 %, gef.: C: 76.89 %, H: 8.28 %. 1.4.7.2. Darstellung von 1,1-Bis(trimethylsilyl)inden (44) 1-Trimethylsilylinden (40) (11.93 g, 63.8 mmol) gelöst in 50 mL Diethylether wird bei – 40 °C mit nBuLi (25.5 mL, 2.5 M) lithiiert. Nach 4 h Rühren bei 25 °C tropft man Trimethylsilylchlorsilan (6.95 g, 63.8 mmol) innerhalb von 8 min zu. Es wird für 8 h bei 25 °C gerührt, alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und anschließend mit n-Pentan durch Kieselgur filtriert. 44 erhält man in analytisch reiner Form nach einer Vakuum-Destillation (Sdp0.2 Torr.: 110 °C) als farblose Flüssigkeit. Ausbeute: 15.45 g (59.65 mmol, 94 % bezogen auf eingesetztes 43). 140 Experimenteller Teil 1H-NMR (CDCl3) []: 0.0 (s, SiMe3, 18 H), 6.7 (m, CH-2, 1 H), 7.1 – 7.6 (m, C9H5, 5 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 1.0 (SiMe3), 48.5 (C(SiMe3)2), 122.1, 123.8, 124.4, 125.6 (C9H5), 145.5, 147.4 (ipsoC9H5), 130.0 (CH=CH-C(SiMe3)2), 138.9 (CH=CH-C(SiMe3)2). IR (KBr) [cm-1]: 3028 (m), 2953 (m), 1865 (w), 1772 (w), 1746 (w), 1701 (w), 1480 (m), 1454 (m), 14070 (m), 1373 (m), 1248 (s), 994 (s), 945 (s), 884 (s), 774 (s). Anal. calc. für C15H24Si (260.53): ber.: C: 69.15 %, H: 9.29 %, gef.: C: 69.33 %, H: 9.28 %. 1.4.7.3. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-dimethylinden (45) 4,7-Dimethylinden (11) (8.0 g, 55.55 mmol) wird in 60 mL Diethylether bei – 40 °C mit n BuLi (22 mL, 2.5 M) lithiiert. Nach 4 h Rühren bei 25 °C gibt man in einer Portion Trimethylchlorsilan (6.05 g, 55.55 mmol) zu. Es wird für 8 h bei 25 °C gerührt, alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und anschließend mit n-Pentan durch Kieselgel filtriert. Nach Vakuumdestillation (Sdp0.2 torr.: 72 °C) erhält man 45 als farblose Flüssigkeit. Ausbeute: 1H-NMR 11.61 g (53.77 mmol, 97 % bezogen auf eingesetztes 9). (CDCl3) []: - 0.1 (s, SiMe3, 9 H), 2.40 (s, CH3, 3 H), 2.50 (s, CH3, 3 H), 3.65 (s, CHSiMe3, 1 H), 6.6 – 6.7 (m, CH-2, 2 H), 6.9 – 7.1 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: - 1.0 (SiMe3), 18.5 (CH3), 20.0 (CH3), 46.2 (CHSiMe3), 125.5, 126.2, 127.8, 128.2 (C9H5) 129.6 (CH=CH-CHSiMe3), 136.5 (CH=CH-CHSiMe3), 143.7, 144.5 (ipsoC9H5). IR (NaCl) [cm-1]: 3060 (m), 3037 (m), 3010 (m), 2955 (s), 2921 (s), 1866 (w), 1490 (m), 1451 (m), 1377 (m), 1248 (s), 1107 (w), 1013 (s), 865 (s), 837 (s), 801 (s), 754 (m), 712 (s). Anal. calc. für C14H20Si (216.40): ber.: C: 77.69 %, H: 9.33 %, gef.: C: 77.77 %, H: 9.16 %. 1.4.7.4. Darstellung von 1,1-Bis(trimethylsilyl)-4,7-dimethylinden (46) 1-Trimethylsilyl-4,7-dimethylinden (45) (11.61 g, 53.77 mmol) wird bei – 40 °C in 50 mL Diethylether mit nBuLi (21.5 mL, 2.5 M) metalliert. Nach 4 h Rühren bei 25 °C gibt man in einer Portion Trimethylchlorsilan (5.86 g, 53.77 mmol) zu. Es wird für 8 h bei 25 °C gerührt, alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und schließlich mit n-Pentan durch Kieselgur filtriert. 43 erhält man in analysenreiner Form als farblose Flüssigkeit nach einer Vakuumdestillation (Sdp0.2 Torr.: 133 °C). Ausbeute: 12.44 g (43.19 mmol, 80 % bezogen auf eingesetztes 45) 141 Experimenteller Teil 1H-NMR 3 (CDCl3) []: 0.0 (s, SiMe3, 18 H), 2.45 (s, CH3, 3 H), 2.50 (s, CH3, 3 H), 6.65 (d, JHH = 5.0 Hz, CH-2, 1 H), 6.9 – 7.1 (m, C9H3, 3 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.5 (SiMe3), 18.2 (CH3), 21.4 (CH3), 47.5 (C(SiMe3)2), 124.4, 126.4, 126.9, 128.7 (C9H3), 129.6 (CH=CHC(SiMe3)2), 136.7 (CH=CH-C(SiMe3)2), 145.9, 147.8 (ipsoC9H3). IR (KBr) [cm-1]: 3022 (m), 2957 (m), 1867 (w), 1779 (w), 1752 (w), 1708 (w), 1466 (m), 1454 (m), 1446 (m), 1371 (m), 1354 (m), 1248 (s), 995 (s), 984 (s), 874 (s), 771 (s). Anal. calc. für C17H28Si2 (288.58): ber.: C: 72.25 %, H: 7.86 %, gef.: C: 72.59 %, H: 7.79 %. 1.4.7.5. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-methylphenylinden (47) Die Darstellung von 47 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.7.1. beschrieben. 4,7-Methylphenylinden (10) (6.14 g, 29.81 mmol) wird bei – 40 °C in 50 mL Diethylether mit nBuLi (12 mL, 2.5 M) zur Reaktion gebracht. Nach 4 h Rühren bei 25 °C gibt man in einer Portion Trimethylchlorsilan (3.25 g, 29.81 mmol) zu. Es wird für 8 h bei 25 °C gerührt, alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und anschließend mit n-Pentan durch Kieselgur filtriert. 47 erhält man als farblose Flüssigkeit nach einer Vakuumdestillation (Sdp0.2 Torr.: 94 °C). Ausbeute: 1H-NMR 8.50 g (23.70 mmol, 79.50 % bezogen auf eingesetztes 10). (CDCl3) []: 0.0 (s, SiMe3, 9 H), 2.40, 2.45 (s, CH3, 3 H), 3.60 (d, 3JHH = 5.0 Hz, CHSi, 1 H), 6.70 (d, 3JHH = 5.0 Hz, CH-2, 1 H), 6.9 – 7.3 (m, C9H3, C6H5, 8 H). 13C{1H}- NMR (CDCl3) []: 0.5 (SiMe3), 19.8 (CH3), 47.5 (CSiMe3), 124.4, 126.5, 127.0, 127.1, 127.3, 128.9, 129.5, 129.9 (C9H3, C6H5), 129.5 (CH=CH-CHSiMe3), 136.6 (CH=CHCHSiMe3), 141.2, 141.9, 146.2, 147.8 (ipsoC9H3, ipso C6H5). IR (KBr) [cm-1]: 3016 (m), 2968 (m), 1867 (w), 1784 (w), 1754 (w), 1469 (m), 1458 (m), 1379 (m), 1355 (m), 1249 (s), 998 (s), 827 (s), 794 (s). Anal. calc. für C19H22Si (278.47): ber.: C: 81.72 %, H: 8.24 %, gef.: C: 81.59 %, H: 8.55 %. 1.4.7.6. Darstellung von 1-Trimethylsilyl-4,7-diphenylinden (48) Die Darstellung von 48 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.7.3. beschrieben. 4,7-Diphenylinden (11) (0.90 g, 3.36 mmol) wird in 40 mL Diethylether bei – 40 °C mit nBuLi (1.4 mL, 2.5 M) metalliert. Nach 4 h Rühren bei 25 °C gibt man in einer Portion Trimethylchlorsilan (0.15 g, 3.36 mmol) zu. Es wird für weitere 8 h bei 25 °C gerührt, alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und anschließend mit n142 Experimenteller Teil Pentan durch Kieselgel filtriert. 48 erhält man als farblose Flüssigkeit nach einer säulenchromatographischen Aufarbeitung an Kieselgel (Säulendurchmesser: 3.0 cm, Füllhöhe: 20 cm) mit n-Pentan / Methylenchlorid im Verhältnis von 10:1 als Eluat. Ausbeute: 1H-NMR 1.0 g (2.93 mmol, 87 % bezogen auf eingesetztes 11). (CDCl3) []: - 0.1 (s, SiMe3, 9 H), 3.73 (s, CHSiMe3, 1 H), 6.8 (m, CH-2, 2 H), 6.9 – 7.3 (m, C9H3, C6H5, 13 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.0 (SiMe3), 46.8 (CHSiMe3), 124.5, 126.1, 127.4, 127.6, 128.0, 128.6, 129.3, 130.1, 130.2 (C9H5, C6H5), 130.8 (CH=CHCHSiMe3), 136.1 (CH=CH-CHSiMe3), 141.0, 141.2, 141.6, 141.8, 144.5, 146.8 (ipsoC9H5, ipso C6H5). IR (NaCl) [cm-1]: 3078 (m), 3054 (m), 3032 (m), 3019 (m), 1879 (w), 1492 (m), 1459 (m), 1374 (m), 1253 (s), 1151 (w), 1087 (s), 987 (s), 861 (s), 836 (s), 800 (s), 757 (m). Anal. calc. für C24H24Si (340.54): ber.: C: 84.46 %, H: 7.33 %, gef.: C: 84.97 %, H: 7.01 %. 1.4.8. Synthese von Metallocentrichlorid-Komplexen und deren Umsetzung mit sterisch anspruchsvollen Phenolat-Einheiten 1.4.8.1. Darstellung von [(5-4,7-(CH3)2-C9H5)]TiCl3 (49) Zu Trimethylsilyl-4,7-dimethylinden (45) (2.42 g, 11.20 mmol) in 15 mL Toluol wird bei – 30 °C Titantetrachlorid (2.13 g, 1.23 ml, 11.20 mmol) in 2 mL Toluol innerhalb von 4 min getropft. Es erfolgt ein Farbumschlag von farblos über blau nach violett. Danach wird auf 25 °C erwärmt und für 12 h gerührt. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen und nachfolgend mit 10 mL Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man einen violetten, kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Bei Zutritt von Sauerstoff erfolgt spontane Zersetzung zu einer roten nicht näher identifizierten Verbindung. Ausbeute: 1.0 g (1.87 mmol, 72 % bezogen auf eingesetztes 45). Smp.: 117 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 2.45 (s, CH3, 6 H), 7.0 – 7.1 (m, C9H5, 5 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 19.0 (CH3), 116.6, 123.7, 130.0, 132.7 (C9H5), 134.8 (ipsoC9H5). IR (NaCl) [cm-1]: Aufgrund spontaner Zersetzung bei Luftzufuhr ist die Messung 143 Experimenteller Teil nicht möglich. Anal. calc. für C11H11TiCl3 (297.44): ber.: C: 44.41 %, H: 3.74 %, gef.: C: 43.33 %, H: 3.91 %. 1.4.8.2. Darstellung von [(5-4,7-(CH3)(C6H5)-C9H5)]TiCl3 (50) Zu (47) (3.13 g, 11.26 mmol) in 10 mL Toluol wird bei – 20 °C Titantetrachlorid (2.14 g, 1.23 ml, 11.26 mmol) gelöst in 2 mL Toluol innerhalb von 3 min getropft. Es erfolgt ein Farbumschlag von farblos über blau nach violett. Danach wird auf 25 °C erwärmt und darauf für weitere 12 h gerührt. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit je 15 mL n-Pentan gewaschen und nachfolgend mit 15 mL Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man einen kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Bei Zutritt von Sauerstoff erfolgt spontane Zersetzung. Ausbeute: 2.9 g (8.13 mmol, 72 % bezogen auf 47). Smp.: 134 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 2.50 (s, CH3, 3 H), 6.7 – 7.6 (m, C9H5, C6H5, 10 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 20.2 (CH3), 117.4, 119.3, 123.8, 127.0, 127.6, 127.9, 129.1, 129.3, 129.3, 130.4 (C9H5, C6H5), 136.1, 136.5, 141.2, 141.8 (ipsoC9H5, ipso C6H5). IR (NaCl) [cm-1]: Aufgrund spontaner Zersetzung bei Luftzufuhr ist die Messung nicht möglich. Anal. calc. für C16H13TiCl3 (359.52): ber.: C: 53.41 %, H: 3.62 %, gef.: C: 53.29 %, H: 3.87 %. 1.4.8.3. Darstellung von [(5-4,7-(C6H5)2-C9H5)]TiCl3 (51) Zu 48 (1.18 g, 3.47 mmol) in 10 mL Toluol wird bei – 30 °C Titantetrachlorid (0.66 g, 0.38 ml, 3.47 mmol) gelöst in 2 mL Toluol innerhalb von 3 min getropft. Es wird auf 25 °C erwärmt und für weitere 12 h gerührt. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen und nachfolgend mit 10 mL Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man einen kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Bei Zutritt von Sauerstoff erfolgt spontane Zersetzung zu einer roten nicht näher identifizierten Verbindung. Ausbeute: 1.0 g (2.13 mmol, 61 % bezogen auf 48). 144 Experimenteller Teil Smp.: 163 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 6.7 – 6.8 (m, C9H5, 1 H), 7.2 – 7.7 (m, C9H5, C6H5, 14 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 120.0, 124.0, 127.1, 127.4, 127.5, 128.0, 129.2, 129.4 (C9H5, C6H5), 136.9, 141.9, 142.5 (ipsoC9H5, ipso C6H5). IR (NaCl) [cm-1]: Aufgrund spontaner Zersetzung bei Luftzufuhr ist die Messung nicht möglich. Anal. calc. für C21H15TiCl3 (421.59): ber.: C: 46.29 %, H: 3.05 %, gef.: C: 46.49 %, H: 3.29 %. 1.4.8.4. Darstellung von [(5-1-SiMe3-C9H6)]TiCl3 (52) Zu 44 (2.42 g, 9.31 mmol) in 10 mL Toluol wird bei – 20 °C Titantetrachlorid (1.77 g, 1.02 ml, 9.31 mmol) gelöst in 2 mL Toluol innerhalb von 3 min getropft. Es erfolgt ein Farbumschlag von farblos über blau nach braungrün. Danach wird auf 25 °C erwärmt und für weitere 12 h gerührt. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen und nachfolgend mit 20 mL Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man einen grünen, kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Bei Zutritt von Sauerstoff erfolgt spontane Zersetzung zu einer roten nicht näher identifizierten Verbindung. Ausbeute: 2.2 g (6.97 mmol, 75 % bezogen auf 44). Smp.: 93 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 0.60 (s, SiMe3, 9 H), 7.3 – 8.0 (m, C9H6, 6 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.3 (SiMe3), 120.0, 121.9, 123.0, 123.2, 123.4, 123.8, 126.8 (C9H6), 135.2, 137.1 (ipsoC9H6). IR (NaCl) [cm-1]: Aufgrund spontaner Zersetzung bei Luftzufuhr ist die Messung nicht möglich. Anal. calc. für C12H15SiTiCl3 (341.57): ber.: C: 45.97 %, H: 4.83 %, gef.: C: 46.49 %, H: 5.28 %. 1.4.8.5. Darstellung von [(5-1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)]TiCl3 (53) Zu 46 (11.395 g, 39.56 mmol) wird bei – 30 °C in 15 mL Toluol Titantetrachlorid (7.50 g, 4.33 ml, 39.56 mmol) gelöst in 5 mL Toluol innerhalb von 9 min getropft. Es wird auf 25 °C erwärmt und für weitere 18 h gerührt. Anschließend werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit je 15 mL n-Pentan gewaschen und nachfolgend mit Toluol durch Kieselgur filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man einen kristallinen Feststoff, der sich bei 25 °C unter Inertgasatmosphäre lagern lässt. Bei Zutritt von Sauerstoff erfolgt spontane Zersetzung zu einer roten nicht näher identifizierten Verbindung. 145 Experimenteller Teil Ausbeute: 13.0 g (32.47 mmol, 82 % bezogen auf 46). Smp.: 122 °C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 0.60 (s, SiMe3, 9 H), 2.70 (s, CH3, 3 H) 2.80 (s, CH3, 3 H), 7.0 – 7.5 (m, C9H4, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.0 (SiMe3), 17.3 CH3), 20.8 (CH3), 117.2 (C9H4CSiMe3), 122.0, 123.0, 128.1, 128.6, 129.7, 132.2 (C9H4), 135.3, 135.9 (ipsoC9H4). IR (NaCl) [cm-1]: Aufgrund spontaner Zersetzung bei Luftzufuhr ist die Messung nicht möglich. Anal. calc. für C14H19SiTiCl3 (369.63): ber.: C: 49.23 %, H: 5.62 %, gef.: C: 49.08 %, H: 5.75 %. 1.4.8.6. Darstellung von [(5-4,7-(CH3)2-C9H5)]TiCl2(OC6H5) (54) Zu 49 (0.192 g, 0.663 mmol) in 5 mL Diethylether werden innerhalb von 3 min bei 25 °C LiOC6H5[87] (66.0 mg, 0.663 mmol) gelöst in 5 mL Diethylether gegeben. Man lässt 4 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man 54 mit 30 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes Öl, das bei – 30 °C erstarrt. Bei Sauerstoffzutritt findet ebenso wie bei 57 Zersetzung statt. Ausbeute: 0.17 g (0.483 mmol, 73 % bezogen auf 49). Smp.: 138°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 2.46 (s, CH3, 3 H), 2.48 (s, CH3, 3 H), 6.6 – 7.3 (m, C9H5, C6H5, 10 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 19.1 (CH3), 19.4 (CH3), 114.7, 116.5, 119.2, 121.1, 121.2, 122.8, 124.7, 128,5, 129.7, 130.0, 131.1, 131.7 (C9H5, C6H5), 133.3, 134.0, 167.6 (ipsoC9H6, ipsoC6H5). IR (NaCl) [cm-1]: 3017 (s), 2971 (s), 1855 (w), 1684 (w), 1599 (w), 1453 (s), 1378 (s), 1322 (s), 1251 (s), 1190 (s), 1140 (s), 799 (s), 752 (s), 740 (s). Anal. calc. für C17H16OTiCl2 (355.10): ber.: C: 58.79 %, H: 4.61 %, gef.: C: 59.01 %, H: 4.81 %. 1.4.8.7. Darstellung von [(5-4,7-Me2-C9H6)]TiCl2(OC6H3-2,6-(CH3)2) (55) Die Darstellung von 55 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.8.6. beschrieben. 49 (99.0 mg, 0.342 mmol) gelöst in 5 mL Diethylether tropft man innerhalb von 3 min bei 25 °C zu Lithium-2,6-dimethylphenolat (43.8 mg, 0.342 mmol) in 5 mL Diethylether. Man lässt 4 h bei 25 °C Rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 5 mL n-Pentan 146 Experimenteller Teil gewaschen wurde, filtriert man mit 30 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes Öl, das bei – 30 °C erstarrt. Ausbeute: 91 mg (0.238 mmol, 70 % bezogen auf 49). Smp.: 145°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 2.30 (s, CH3, 6 H), 2.45 (s, CH3, 6 H), 6.7 – 7.3 (m, C9H5, C6H3, 8 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 17.4, 18.3, 18.6, 20.7 (CH3), 118.4, 121.2, 122.0, 123.6, 125.8, 126.2, 130.4, 130.7, 131.2, 132.0 (C9H5, C6H3), 133.4, 134.0, 141.2, 142.7, 165.1 (ipsoC9H5, ipso C6H3). IR (NaCl) [cm-1]: 3018 (s), 2948 (s), 1846 (w), 1696 (w), 1487 (w), 1442 (s), 1377 (s), 1322 (s), 1255 (s), 1192 (s), 1146 (s), 1046 (s), 1041 (s), 779 (s), 748 (s). Anal. calc. für C19H20OTiCl2 (383.15): ber.: C: 59.38 %, H: 5.21 %, gef.: C: 59.45 %, H: 5.09 %. 1.4.8.8. Darstellung von [(5-4,7-Me2-C9H6)]TiCl2[(OC6H3-2,6-(iC3H7)2)] (56) Die Darstellung von 56 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.8.6. beschrieben. Eingesetzt werden 4,7-Dimethylindenyltitantrichlorid (49) (0.43 g, 1.485 mmol) in 9 mL Diethylether und Lithium-2,6-diisopropylphenolat (0.27 g, 1.485 mmol) in 7 mL Diethylether. Man lässt 4 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man mit 40 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes, stark luftempfindliches Öl. Ausbeute: 0.41 g, (0.958 mmol, 65 % bezogen auf 49). Smp.: 154°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 1.16 (d, CH3, 3JHH = 4.1 Hz, 12 H), 2.48 (s, CH3, 6 H), 3.20 (h, iC3H7, 3JHH = 4.1 Hz, 2 H), 6.40 (t, CH-2, 3JHH = 3.5 Hz, C9H5, 1 H), 6.75 (d, CH-1, CH-3, 3JHH = 3.5 Hz, C9H5, 2 H), 7.0 – 7.1 (m, C9H3, C6H3, 6 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 18.8, 22.6, 23.2, 23.4, 23.5, 24.2 (CH3), 37.2, 37.4 (iC3H7), 120.4, 122.2, 122.3, 123.1, 125.6, 127.5, 130.4, 130.7, 131.7, 132.6 (C9H6, C6H5), 133.1, 133.5, 141.8, 142.1, 164.4 (ipsoC9H6, ipso C6H5). IR (NaCl) [cm-1]: 3020 (s), 2960 (s), 1854 (w), 1690 (w), 1590 (w), 1450 (s), 1381 (s), 1325 (s), 1255 (s), 1196 (s), 1146 (s), 1045 (s), 796 (s), 747 (s). Anal. calc. für C23H28OTiCl2 (439.26): ber.: C: 64.04 %, H: 6.50 %, gef.: C: 64.35 %, H: 6.38 %. 1.4.8.9. Darstellung von [(5-4,7-Me2-C9H5)]TiCl2[(OC6H2-2,6-(tC4H9)2-4-CH3)] (57) 147 Experimenteller Teil Die Darstellung von 57 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.8.6. beschrieben. Eingesetzt werden 4,7-Dimethylindenyltitantrichlorid (49) (0.34 g, 0.92 mmol) in 10 mL Diethylether. Dazu wird Lithium-2,6-ditert.butyl-4-methylphenolat (0.21 g, 0.92 mmol) in 20 mL Diethylether bei 25 °C innerhalb von 3 min getropft. Man lässt 4 h bei 25 °C Rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man mit 30 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man einen roten, stark luftempfindlichen Feststoff. Ausbeute: 0,38 g (0.607 mmol, 66 % bezogen auf 49). Smp.: 158°C (Zersetzung). 1H-NMR (CDCl3) []: 1.40 (s, tC4H9, C15H23O, 18 H), 2.20 (s, CH3, C15H23O, 3 H), 2.52 (s, CH3, C9H2, 6 H), 6.7 (m, C9H2, CH-2, 1 H), 6.8 - 6.9 (m, C9H2, CH-1, CH-3, 2 H), 7.0 – 7.2 (m, C9H2, C6H2O, 4 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 17.6, 19.8, 28.9 (CH3), 32.8 (tC4H9), 118.5, 124.1, 126.9, 130.0, 131.4 (C9H2, C15H23O) 133.6, 134.4, 138.4, 168.5. IR (NaCl) [cm-1]: 3021(s), 2958 (s), 1849 (w), 1681 (w), 1587 (w), 1451 (s), 1439 (s), 1380(s), 1344 (s), 1325 (s), 1256 (s), 1189 (s), 1144 (s), 1139 (s), 1044 (s), 807 (s), 742 (s). Anal. calc. für C26H34OTiCl2 (481.34): ber.: C: 55.77 %, H: 6.73 %, gef.: C: 56.16 %, H: 6.51 %. 1.4.8.10. Darstellung von [(5-1-SiMe3-C9H6)]TiCl2(OC6H5) (58) Zu 52 (0.09 g, 0.264 mmol) in 5 mL Diethylether werden innerhalb von 10 min bei – 20 °C Lithiumphenolat (26.4 mg, 0.264 mmol) gelöst in 5 mL Diethylether gegeben. Die Reaktionslösung verfärbt sich innerhalb der ersten halben Stunde hellrot. Man lässt noch 4 h bei 25 °C rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 10 mL n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man bei 25 °C mit 20 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes Öl, das bei – 30 °C erstarrt. Bei Sauerstoffzutritt findet kein Farbwechsel statt, jedoch zeigt eine nochmals durchgeführte Analyse der Verbindung sowohl im 1H -NMR/ 13CNMR als auch IR eine eindeutige Zersetzung an; und stellt damit eindeutig die Luftempfindlichkeit von 58 dar. Ausbeute: 87.4 mg (0.197 mmol, 74.8 % bezogen auf 52). 148 Experimenteller Teil Smp.: 154°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 0.20 (s, SiMe3, 9 H), 6.70 (d, CH-2, 3JHH = 3.5 Hz, C9H6, 1 H), 6.95 (d, CH-3, 3JHH = 3.5 Hz, C9H6, 1 H), 7.1 – 7.6 (m, C9H6, C6H5O, 9 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.1 (SiMe3), 117.8 (C9H6CSiMe3), 115.1, 122.1, 123.2, 124.4, 125.2, 126.1, 127.2, 129.3 (C9H6, C6H5), 131.4, 132.2, 163.3 (ipsoC9H6, ipso C6H5). IR (NaCl) [cm-1]: 3027 (s), 2972 (s), 1930 (w), 1852 (w), 1589 (w), 1477 (s), 1406 (m), 1324 (s), 1247 (s), 1133 (s), 1123 (s), 1116 (s), 1057 (s), 1034 (s), 981 (s), 916 (s), 861 (s), 768 (s). Anal. calc. für C18H20SiOTiCl2 (399.23): ber.: C: 63.16 %, H: 5.01 %, gef.: C: 63.38 %, H: 4.75 %. 1.4.8.11. Darstellung von [(5-1-SiMe3-C9H6)]TiCl2[OC6H3-2,6-(iC3H7)2] (59) Die Darstellung von 59 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.8.6. beschrieben. Eingesetzt werden 1-Trimethyl-silylindenyltitantrichlorid (52) (0.15 g, 0.44 mmol) in 7 mL Diethylether und Lithium-2,6-diisopropylphenolat (81.0 mg, 0.44 mmol) in 6 mL Diethylether. Man rührt 4 h bei 25 °C und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man zur Reinigung mit Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes Öl, das bei – 30 °C erstarrt. Bei Sauerstoffzutritt findet ebenso wie bei 57 Zersetzung statt, was sich an einer nochmals durchgeführten Analyse der Verbindung sowohl im 1H -NMR/ 13 C-NMR als auch IR eine eindeutige Zersetzung an. Ausbeute: 0.15 g (0.31 mmol, 70 % bezogen auf 52). Smp.: 163°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 0.55 (s, SiMe3, 9 H), 1.25 (d, CH3, 3JHH = 4.1 Hz, 12 H), 3.15 (h, iC3H7, 3JHH = 4.1 Hz, 2 H), 6.80 (d, CH-2, 3JHH = 3.2 Hz, C9H4, 1 H), 6.95 (d, CH-3, 3 JHH = 3.2 Hz, C9H4, 1 H), 7.1 – 7.5 (m, C9H4, C6H3, 7 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.0 (SiMe3), 23.0, 23.2, 23.7, 23.8 (CH3), 37.2, 37.4 (iC3H7), 115.9 (CSiMe3), 120.8, 122.1, 123.8, 124.5, 124.9, 125.1, 127.6, 128.4, 129.0 (C9H4, C6H3), 135.7, 135.9, 164.1 (Cipso, C9H4, C6H5). IR (NaCl) [cm-1]: 3016 (s), 2963 (s), 2096 (w), 1941 (w), 1859 (w), 1592 (w), 1464 (s), 1409 (s), 1377 (m), 1246 (s), 1148 (s), 1102 (m), 1029 (s), 989 (m), 900 (s), 844 (s), 751 (s). Anal. calc. für C24H32SiOTiCl2 (483.39): ber.: C: 59.63 %, H: 6.62 %, gef.: C: 59.87 %, H: 6.63 %. 149 Experimenteller Teil 1.4.8.12. Darstellung von [(5-1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)]TiCl2(OC6H5) (60) Die Darstellung von 60 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.8.6. beschrieben. Eingesetzt wird 53 (0.728 g, 1.97 mmol) gelöst in 10 mL Diethylether. Dazu wird Lithiumphenolat (0.197 g, 1.97 mmol) in 30 mL Diethylether bei 25 °C innerhalb von 3 min getropft. Man lässt 4 h bei 25 °C Rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen wurde filtriert man mit 30 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes, stark luftempfindliches Öl. Ausbeute: 0.66 g (1.53 mmol, 78% bezogen auf 53). Smp.: 146°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 0.52 (s, SiMe3, 9 H), 2.68 (s, CH3, 6 H), 6.9 – 7.4 (m, C9H4, C6H5, 9 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 1.5 (SiMe3), 19.1, 22.2 (CH3), 117.4 (C9H4CSiMe3), 115.0, 115.7, 119.0, 122.3, 122.5, 127.3, 127.9, 139.6, 130.6, 131.4, 132.7 (C9H4, C6H5), 134.0, 133.2, 162.8 (ipsoC9H4, ipso C6H5). IR (KBr) [cm-1]: 3029 (m), 2961 (s), 2096 (w), 1938 (w), 1861 (w), 1587 (s), 1481 (s), 1412 (m), 1377 (m), 1247 (s), 1148 (s), 1109 (m), 1071 (m), 1025 (m), 984 (m), 909 (s), 839 (s), 755 (s). Anal. calc. für C19H23SiOTiCl2 (414.26): ber.: C: 56.21 %, H: 5.62 %, gef.: C: 56.58 %, H: 5.32 %. 1.4.8.13. Darstellung von [(5-1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)]TiCl2[OC6H5-2,6-(CH3)2] (61) Die Darstellung von 61 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.8.6. beschrieben. Eingesetzt wird 53 (95.0 mg, 0.257 mmol) in 10 mL Diethylether. Dazu tropft man bei 25 °C innerhalb von 10 min Lithium-2,6-dimethylphenolat (33.0 mg, 0.257 mmol) in 30 mL Diethylether zu. Man lässt für 4 h bei 25 °C Rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen wurde filtriert man mit 40 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man ein rotes, luftempfindliches Öl. Ausbeute: 0.81 g, (0.179 mmol, 70 % bezogen auf 53). Smp.: 151°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 0.55 (s, SiMe3, 9 H), 2.30 (s, CH3, 3 H), 2.35 (s, CH3, 3 H), 2.40 (s, CH3, 3 H), 2.45 (s, CH3, 3 H), 6.7 – 7.3 (m, C9H4, C6H3, 7 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.0 (SiMe3), 17.0 (CH3), 17.4 (CH3), 18.3 (CH3), 20.9 (CH3), 113.0 (CSiMe3), 118.5, 121.2, 122.0, 125.1, 126.6, 130.6, 130.7, 121.2, 131.4 (C9H4, C6H3O), 132.8, 133.4, 141.2, 142.7, 165.1, (ipsoC9H4, ipsoC6H3O). IR (KBr) [cm-1]: 3030 (s), 2960 (s), 2104 (w), 1934 150 Experimenteller Teil (w), 1864 (w), 1581 (s), 1480 (s), 1409 (s), 1385 (s), 1249 (s), 1144 (s), 1108 (m), 1068 (s), 1021 (s), 984 (m), 981 (s), 914 (s), 832 (s), 759 (s), 751 (s). Anal. calc. für C22H28SiOTiCl2 (455.33): ber.: C: 58.02 %, H: 6.15 %, gef.: C: 57.80 %, H: 6.45 %. 1.4.8.14. Darstellung von [(5-1-SiMe3-4,7-Me2-C9H4)]TiCl2[OC6H5-2,6-(iC3H7)2] (62) Die Darstellung von 62 erfolgt analog der Reaktionsführung und Aufarbeitung wie unter 1.4.8.6. beschrieben. Eingesetzt wird 53 (0.365 g, 0.99 mmol) in 10 mL Diethylether. Dazu wird bei 25 °C innerhalb von 10 min Lithium-2,6-diisopropylpheolat (0.18 g, 0.99 mmol) in 30 mL Diethylether getropft. Man lässt für 4 h bei 25 °C Rühren und entfernt anschließend alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum. Nachdem der Rückstand zweimal mit je 5 mL n-Pentan gewaschen wurde, filtriert man mit 30 mL Diethylether durch Kieselgur. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Ölpumpenvakuum erhält man ein rotes, luftempfindliches Öl. Ausbeute: 0.33 g, (0.645 mmol, 65 % bezogen auf 53). Smp.: 167°C. 1H-NMR (CDCl3) []: 0.55 (s, SiMe3, 9 H), 1.30 (d, CH3, 3JHH = 4.1 Hz, iC3H7, 12 H), 2.35 (s, CH3, 3 H), 2.85 (s, CH3, 3 H), 3.20 (hept., iC3H7, 3JHH = 4.1 Hz, 2 H), 6.9 – 7.0 (m, CH-2, CH-3, C9H2, 2 H), 7.1 – 7.3 (m, C9H2, C12H3O, 5 H). 13C{1H}-NMR (CDCl3) []: 0.0 (SiMe3), 19.7, 20.8, 20.9, 21.0, 21.1, 21.9 (CH3), 37.2, 37.4 (CHMe2), 112.6 (CSiMe3), 116.6, 121.5, 122.7, 127.1, 127.6, 129.3, 139.4, 130.4, 130.5 (C9H4, C6H3), 133.3, 133.4, 142.7, 144.5, 162.7 (ipsoC9H4, ipso C6H3). IR (KBr) [cm-1]: 3039 (s), 2971 (s), 1850 (w), 1683 (w), 1583 (m), 1459 (s), 1363 (s), 1325 (s), 1314 (s), 1252 (s), 1242 (s), 1193 (s), 1163 (s), 1103 (s), 1030 (s), 782 (s), 758 (s). Anal. calc. für C26H36SiOTiCl2 (511.44): ber.: C: 61.06 %, H: 7.04 %, gef.: C: 61.38 %, H: 7.05 %. 151 Literatur 1) a) Pommer, H. Angew. Chem. 1960, 72, 811 – 813. b) Pommer, H. Angew. Chem. 1977, 89, 437-439. c) Pommer, H.; Thieme, P.C. Top. Cur. Chem. 1983, 109, 165 ff. 2) Das Wort „serendipity“ wurde von Horace Walpole in einem Brief an Sir Horace Mann in Jahre 1754 geprägt und geht auf das Märchen „Die drei Prinzen von Serendip“zurück (seredip ist ein alter Name für Ceylon, das heutige Sri Lanka). Der Begriff wird heute für glückliche, völlig unerwartete und zufällige Entdeckungen verwendet. 3) „Metallorganische Mischkatalysatoren“ für die Ethylenpolymerisation, die (zufällig) entdeckt wurden, als in leicht verunreinigten Autoklaven eine „Aufbaureaktion“, die Reaktion von Al(C2H5)3 mit Ethylen, durchgeführt wurde. 4) Die Chemie der metallorganischen Verbindungen von E. Karause und A. von Grosse [5a] erschien im Jahr 1937. In dem 900-Seitigen Werk ist nur wenig über die heute am häufigsten verwendeten Homogenkatalysatoren zu lesen. 45 Jahre später erschient das Monumentalwerk Comprehensive Organometallic Chemistry [5b] (9 Bände, 8750 Seiten), wobei die zweite Auflage schon 14 Bände umfasst. Bis jetzt wurden vom Chemical Abstract Service ca. 24 000 metallorganische Verbindungen katalogisiert. 1963 wurde das Journal of Organometallic Chemistry gegründet, von dem mittlerweile bereits über 540 Bände erschienen sind. Organometallics (gegründet 1982) berichtet seit Jahren breitgefächert über katalytische Anwendungen von metallorganischen Verbindungen. 5) a) Krause, E.; von Grosse A. Die Chemie der metallorganischen Verbindungen 1937, Borntraeger, Berlin. b) Wilkinson, G. Comprehensive Organometallic Chemistry 1982, Pergamon, Oxford. c) Buckingham, J. Dictionary of Organometallic Compounds 1984, Chapman and Hall, London. d) Aylett, B. J.; Lappert, M. F., Pauson P. L. ; 2. Aufl. Dictionary of Organometallic Compounds 1995, Chapman and Hall, London. 6) a) Tolman, C. A. Chem. Soc. Rev. 1972, 1, 337 “The 16- and 18-Electron Rule in Organometallic Chemistry andHomogeneous Catalysis”. b) Tsutsui, M.; Ugo, R. 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Ohne ihre Geduld, Unterstützung und Verständnis hätten sich viele Dinge nur schwer durchführen lassen. Als nächstes möchte ich denen Dank sagen, die mir auch außerhalb meines alltäglichen Wahnsinns an der TU-Chemnitz geholfen haben diese asketischen Jahre zu überwinden: Conny, Michael, Dietmar, Kerstin, Stephan, Max, Jürgen, Nora, „Hummelchen“, und nicht zuletzt Isabel Dehmelt, die mich gerade in der zweiten Hälfte dieser Zeit aktiviert hat. In diesem Zusammenhang möchte ich auch meinem Chef Henry Lang für die gewährten Freiheiten und sein vertrauensvolles Verhältnis danken, der ein lockeres und entspanntes aber dennoch aktives Arbeiten in unserer Arbeitsgruppe ermöglicht hat. Karin Brüning und Thomas Stein danke ich für ihre Freundschaft und die große Unterstützung nach so manchem Fehlschlag im Labor. Besonderen Dank möchte ich auch Staphan Back und Wolfgang Frosch sagen, nicht nur für die inspirativen Bilder und die unverhofften zum Teil zweideutigen Witze (deren Häufigkeit in letzter Zeit zugegebenermaßen leider etwas nachgelassen hat), sondern vor allem für die schnelle und unkomplizierte Hilfe bei der Lösungssuche einiger Probleme. Amaya del Villar möchte ich hoch anrechnen, daß sie mir durch ihren Mann Sascha und leider nur telefonisch bekannten Jose Luis beigebracht hat, was ein richtiger Mann ist. Ich wäre ja so gerne auch einer von dieser Sorte. Auch Dr. Gerd Rheinwald gebührt ein großer Dank für seine immer offen gebotene Hilfe und vor allem die Messung meiner Möchtegern-Kristallen (meist verirrte sich nur Weinstein oder Silicagel die Schlenkkolben). Darren George danke ich vor allem für seine einzigartigen Schultermassagen, die mich aus jedem Schlaf wieder erwachen ließen. Thomas Weiß danke ich für die inspirativen Tips und Vorschläge, Bettina Lyman (meiner angeheirateten Labor-Frau) für den eindeutigen Beweis, daß man immer noch Menschen findet, die ihre „eigene“ Meinung vertreten, aber keine Belege für Ihren Standpunkte finden können. Marion Leschke (jüngste Person unseres Arbeitskreises) danke ich für das große Fragezeichen, das sie mir durch ihre „jungendliche“ Denkweise offenbart hat. Robert Blaudeck und Roy Buschbeck danke ich für die Erinnerung an meinen Anfang in dieser Gruppe zurück, der bekanntlich nicht leicht sein soll. Frau Leifer und Jana Buschmann danke ich für Messung unzähliger Elementaranalysen, und ihre „Einsatzbereitschaft“ auf ihrem/diesem Gebiet. Danke sagen möchte ich insbesondere der ganzen Arbeitsgruppe für die immer eigens freundliche und hilfsbereite Atmosphäre. 161 Thesen Kapitel A: Synthese von mono- und di-substituierten Cyclopentadien-, Inden- und Fluorenligandensystemen mit stark elektronenziehenden Substituenten, z.B. fluorhaltiger aromatischer Systeme sowie deren Umsetzung mit MCl4 (M = Ti, Zr) zu Metallocendichloriden. Kapitel B1: Darstellung von in 2-Position funktionalisierter sowie verbrückter Indene und deren Umsetzung zu Metallocenkomplexen. Durch die Umsetzung von 1,4-Diketonen bzw. 1,2,4-Triketonen mit Cyclopentadien in alkalischer Reaktionslösung erhält man die entsprechenden 4,7-disubstutiuerten bzw. 4,5,7-trisubstutiuerten Additionsreaktion mit Indenverbindungen. elementarem Diese Brom Indene ein. Ebenso gehen kann eine mit 1,3-disubstituierten Indenverbindungen verfahren werden. Durch Erwärmen der Dibromverbindungen auf Temperaturen von 180 °C erhält man unter Freisetzung von HBr die entsprechenden 2-Bromindene. Diese gehen unter Grignard-Bedingungen mit Me2SiCl2 in gleichartige Silylverbindungen über. (Ausnahmen bilden hierbei die Verbindungen 4,7-Diphenyl-2-brominden und 4,5,7,-Triphenyl-2-brominden.) Durch die Umsetzung der erhaltenen Silylverbindungen mit NaC5H5 oder NtBuH erhält man Siliciumverbrückte Ligandensysteme, deren Umsetzung mit MCl4 (M = Ti, Zr) entsprechende Sandwich- bzw. Halbsandwich-Komplexe entstehen lässt. Kapitel B2: Hier wird die Umsetzung von TiCl4 gegenüber unterschiedlichern Me3Sisubstituierten Indenen vorgestellt. Durch die Reaktion von Inden mit nBuLi und später Trimethylsilylchlorid erhält trimethylsilylsubstituierten Indene, deren Umsetzung mit TiCl4 zu Metallocentrichlorid-Komplexen erfolgt Die Substitution eines Chloratoms durch eine Phenolatgruppe führt zu den Indenyldichlortitanphenolaten. 162 Lebenslauf Eduard Meichel Moselstr. 1 67141 Neuhofen Tel.: 06236-55198 e-m@il: [email protected] Persönliche Daten geboren am: Familienstand: Staatsangehörigkeit: 01. Januar 1969 ledig deutsch Schulbildung: 08 / 76 - 06 / 80 08 / 80 - 05 / 89 5 / 89 Grundschule Gymnasium Abitur am Carl-Bosch-Gymnasium-Ludwigshafen / Rhein; Wehrdienstzeit: 06 / 89 ; 09 / 90 Grundwehrdienst in Koblenz Hochschulstudium: 10 / 90 - 09 / 95 07 / 93 11 / 95 01 / 96 - 12 / 96 01 / 97 - 03 / 97 04 / 98 - 08/ 99 allg. Werdegang: 10 / 99 - 12 / 00 ab 01 / 01 Studiengang Chemie / Diplom an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg; Diplomvorprüfung Diplomprüfung Diplomarbeit im Fachbereich Anorganische Chemie mit dem Thema „Reaktionsverhalten alkinylsubstituierter Titanocene gegenüber sterisch anspruchsvollen Übergangsmetallkomplex-Verbindungen“. Dissertation im Fachbereich Anorganische Chemie (Prof. Dr. H. Lang) der Universität Heidelberg mit dem Thema „Design von Übergangsmetallkomplexen der 4. Nebengruppe zur Herstellung verschiedenartiger Polymere“. Wechsel an die Technische Universität Chemnitz und Fortsetzung der Dissertation IT-Berater bei einem Systemhaus im Bereich IT-Dienstleistung Geschäftsführer bei Dienstleistungsunternehmen 163 Publikationen und Posterpräsentationen Publikationen 1. H. Lang, E. Meichel, T. Stein, S. Back und E. Hovestreydt; Die Beständigkeit von (5-C5H4R)2Ti(CCR´)2 in Abhängigkeit von den elektronischen Eigenschaften der Cyclopentadienyl-Liganden. Die Festkörperstruktur von (5-C5H5)(5-C5H4SiMe3)Ti(CCSiMe3)2; J. Organomet. Chem. (2001), eingereicht. 2. E. Meichel, Th. Stein, J. Kralik, H. Lang; Synthese von [(5-C5H5)2Ti- (Cl)(CCSiMe3)]Ni(CO) und dessen Reaktionsverhalten gegenüber Phosphiten. Die Festkörperstruktur von (CO)2Ni[P(OC6H4CH3-2)3]2; J. Organomet. Chem. (2001), eingereicht. Posterpräsentationen III. Münchener Silicontage 01. - 02.04.1996, München, Publikation: „Reaction Behaviour of Hypervalent Silanes“. 164