Die Entwicklung eines Kindes in den ersten Schwangerschaftswochen 1. Wie nennt man die kugelige Zellansammlung, die aus der befruchteten Eizelle entstanden ist und sich in der Gebärmutter einnistet? Die kugelige Zellansammlung, die aus der befruchteten Eizelle entstanden ist und sich in der Gebärmutter einnistet, nennt man Morula (Morula = gefüllte Zellkugel) Abbildung 1: Morula 2. Sobald sich das befruchtete Ei eingenistet hat, sondert es chemische Substanzen ab. Diese erfüllen zwei wichtige Funktionen. Beschreibe diese! Funktionen: andere Spermien werden am Eindringen in die Membran der Eizelle gehindert 3. Während der ersten Wochen findet eine Aufgabenteilung unter den embryonalen Zellen statt. Sie sind nun in drei Schichten angeordnet: Entoderm – Mesoderm – Ektoderm. Stelle fest, zu welchen Organsystemen sich diese drei Zellschichten spezialisieren. Entoderm: Stoffwechsel Mesoderm: inneres Geschlechtsorgan Ektoderm: Nervensystem 4. Zu welchem Zeitpunkt wird die Blutzirkulation vom bereits entstandenen embryonalen Herzen übernommen? Ab dem 35. Tag nach dem ersten Tag der letzten Regelblutung beginnt das Herz des Embryos zu schlagen. 5. Wie sieht der Embryo am Ende seiner vierten Lebenswoche aus, wie groß ist er, wie viel wiegt er? In der vierten Woche der Schwangerschaft hat die befruchtete Eizelle, welche aus drei Schichten besteht (Gewebe, Organe und Herz-/Kreislaufsystem), etwa die Größe eines Apfelkerns und wiegt rund 4 Gramm. Am Ende der 4. Woche entstehen die ersten Hirnzellen (Neuronen). Necemer, Piskernik 6. Bis zu seiner achten Lebenswoche durchläuft der Embryo eine ungeheuer rapide und wichtige Entwicklungsphase. Nenne die wichtigsten Entwicklungsschritte dieser Lebensphase. Alle inneren Organe sind richtig platziert und das Herz treibt den Kreislauf zwischen Plazenta und Nabelschnur an. Es entsteht ein Schädelknochen um das Gehirn zu schützen. Der Sehnerv ist bereits angelegt. 7. Reagiert der Embryo in diesem Alter schon auf Berührung? Ja, schon mit 6 Wochen reagiert der Embryo auf Berührung (erstes Sinnesorgan). Abbildung 2: Embryo 8. Wie groß und schwer ist der Embryo nach Ende seiner achten Lebenswoche? Zwischen 12-14 mm, 1-2 Gramm 9. Wann spricht man von einem Embryo, wann von einem Fetus/Fötus? Der Embryo (Keim, Keimling) ist ein Lebewesen, welches noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklung ist. Von einem Fötus spricht man, wenn ein Embryo bereits die inneren Organe ausgebildet hat (ab der 9. Schwangerschaftswoche). 10. Wie ist die Nabelschnur aufgebaut? Wie viele Blutgefäße umfasst sie? Aufbau: 50-60 cm lang (bei einem Neugeborenen) 1,5-2 cm Durchmesser Von Amnion umgeben (Amnion = dünne, gefäßlose, innerste Eihaut) Enthält anfänglich 4 Blutgefäße (rechte Nabelschnurvene bildet sich zwischen 28. und 32. Tag der Embryonalentwicklung zurück; anschließend verfügt die Nabelschnur über 3 Gefäße, 2 Nabelarterien und 1 Nabelvene) 11. Wie groß und schwer ist der Embryo am Ende seiner zwölften Lebenswoche? 30 Gramm schwer und 50-60 mm groß Necemer, Piskernik ZWILLINGE und MEHRLINGE 1. Was versteht man unter Zwillingen (Definition)? Zwillinge sind zwei Kinder einer Mutter und eines Vaters, die am gleichen Tag gezeugt wurden. Meistens werden jedoch alle Kinder als Zwillinge bezeichnet, die innerhalb der gleichen Schwangerschaft herangewachsen sind und im Verlauf desselben Geburtsvorganges zur Welt kommen. Abbildung 3: eineiige Zwillinge 2. Wie unterscheiden sich eineiige von zweieiigen Zwillingen? Eineiige Zwillinge: befruchtete Eizelle teilt sich im Verlauf der Entwicklung; beide haben die gleichen Erbanlagen und das gleiche Erbgut Zweieiige Zwillinge: zwei Eizellen werden von 2 Spermien befruchtet 3. Wie entstehen eineiige Zwillinge? Die befruchtete Eizelle teilt sich im Verlauf der Entwicklung 4. Wie sieht es mit dem zur Verfügung stehenden Platz im Mutterleib aus? Teilen sich eineiige Zwillinge immer eine Fruchtblase? Die Zwillinge entwickeln sich jeweils in einer eigenen Fruchtblase (Amnion) und mit je einer eigener Plazenta (manchmal wachsen beide Mutterkuchen zu einer gemeinsamen großen Plazenta zusammenwachsen). Ist es möglich, dass zweieiige Zwillinge unterschiedliche Väter haben? Wenn ja, warum? Ja, ist möglich, da die Spermien 4-5 Tage befruchtungsfähig sind. 5. Eineiige Zwillinge besitzen exakt die gleiche genetische Ausstattung. In welchen Merkmalen können sie sich aber dennoch unterscheiden? Fingerabdruck Irismuster Gesichtsgeometrie Venenmuster Necemer, Piskernik 6. Wie häufig kommen Zwillings- und Mehrlingsgeburten vor? Häufigkeit in Prozent: Zwillinge: 1,2 % Drillinge: 0,01 % Vierlinge: 0,0002 % Fünflinge: 0,000002 % 7. Womit beschäftigt sich die Zwillingsforschung? Die Zwillingsforschung beschäftigt sich mit der Untersuchung von Genen und der Auswirkung von Umweltfaktoren bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen. 8. Welche Methoden wendet die Zwillingsforschung an? Molekulargenetik und Kopplungsanalysen 9. Wer gilt als Begründer der Zwillingsforschung? Als Begründer der Zwillingsforscher gilt der britische Allroundwissenschaftler Sir Francis Galton (1822-1911) Abbildung 4: Sir Francis Galton Necemer, Piskernik