Boden: Bodenentwicklung durch Verwitterung: 1. physikalische Verwitterung a) Temperaturwechsel: bei Erwärmung Ausdehnung, bei Abkühlung Zusammenziehen ==> Risse im Gestein b) Frostverwitterung: Wasser gefriert im Gestein ==> dadurch Druck durch 9%Vol.wachstum aufs Gestein c) Salzverwitterung: Auskristallisation von im Wasser gelöster Stoffe in Gesteinszonen, wo Verdunstung herrscht ==> Sprengwirkung d) Sprengwirkung von Pflanzenwurzeln e) Transport von Gesteinsbrocken kann diese auch verkleinern 2. chemische Verwitterung a) Lösungsverwitterung: greift leicht lösliche Gesteine an (z.B. Gips) b) Hydrolyse: H+ und OH- des Wassers greifen Gesteine an==> Austausch der Ionen an Oberfläche c) Säureverwitterung: H+ Ionen aus säure (z.B. Kohlensäure) greifen an d) Oxidation: Anlagerung von Sauerstoff oder OH- Gruppen im Kristallgitter führt zur Veränderung dieses ==> anfälliger gegenüber anderer chemischer Verwitterungen; oft auch Braunfärbung von oxidiertem Eisen Bodenbildende Faktoren: Klima, Relief, Wasser, Ausgangsgestein, Fauna und Flora, Zeitdauer und menschliche Tätigkeiten Prozesse der Bodenentwicklung: 1. Bodendurchmischung: durch Kleintier/Feinwurzeln, was typisch für Schwarzerde und andere Steppenböden ist; auch in Gebieten mit Frost, wo das Aufrieren/Auftauen den boden durchmischt; auch der Faktor Mensch durchmischt Böden 2. Salzverlagerung: löslische Salze (auch Kalke) werden mit Sickerwasser verlagert ==> entweder ins Grundwasser oder Bildung von Anreichungshorizonten, dies geschieht vor allem in humiden Klimabereichen [Braunerde, Parabraunerde, welche auf kalkhaltigem Gestein entstehen]; in ariden Gebieten kann es auch genau umgekehrt passieren, also das die Salze nach oben wandern [Salzböden] 3. Verbraunung: bei Verwitterung wird Eisen freigesetzt und oxidiert (es kommt auch zur Entkalkung), dadurch gibt es eine Braunfärbung, in wärmeren Gebieten sogar bis ins Rote; damit ist auch oft ein steigender Tongehalt verbunden („Verlehmung“) [Braunerde und ähnliche] 4. Tonverlagerung: von oben nach unten wird v.a. bei niedrigem pH (4-7) Ton verlagert („Lessivierung“) [Parabraunerde] 5. Podsolierung: organische Stoffe, Alu und Eisen werden abwärts verlagert; dies ist durch eine sehr sauer Reaktion vom Rohhumus ermöglicht; nach unten steigt der pH-Wert wieder an 6. Vergleyung und Pseudovergleyung: Wasserübersättigung und Sauerstoffmangel des Bodens ==> Eisen- und ManganOxide werden gelöst und verlagert („gebleichte Bereiche“); durch Verdunstung folgt Oxidation und die Stoffe fallen wieder aus a) Vergleyung: Fe und Mn steigen mit Grundwasser von unten an b) Pseudovergleyung: Sickerwasser löst Oxide und transportiert diese==>Entstehung von Streifen 7. Ferrallitisierung, Lateritisierung, Rubefizierung: v.a. in Tropen und Subtropen a) Ferrallitisierung: intensive Fe- und Al-Oxid Bildung sorgt für Rotfärbung, dies kommt auch durch die Auswaschung von Kieselsäure, Alkalien und Erdalkalien, die sogenannte Ferrallisierung b) durch Transport dieser Bildungen können absolute Anreicherungszonen von Fe- und Al-Ionen entstehen, falls diese Zone verhärtet redet man von Lateritisierung c) rote Böden ohne starke Auswaschung besitzen noch zusätzlich einen hohen Anteil an leicht verwitterbaren Materialien („Rubefizierung“) Bodenprofil: O A Ah Ab Ae Al Ap B Bv Bs Bh Bt C Cc Cv Cn G organische Auflage (außer torf) Oberboden (Mineralboden) mit Humus angereichert verbraunter Horizont verarmter, gebleichter, hellgrauer podsolartiger Horizont; eluvial=waschen hellerer, an Ton verarmter; typisch für Parabraunerde; lessiviert=auswaschen durch Pflug gelockert Verwitterungs-,Verlehmungs- und/oder Anreicherungshorizont durch Verwitterung verbraunter und verlehmter Horizont;typ. Braunerde mit Sequioxiden (Fe und Al) angereichert; rote Färbung mit Humus angereichert; graubraun bis schwarze Färbung Tonanreicherung Gestein was drunter liegt mit Calciumcarbonat angereicherte Übergangszone zwischen B und C schwach verwitterte Übergangsschicht zwischen B und C unverwitterte Übergangsschicht zwischen B und C von Grundwasser geprägt; Gley Braunerde: Ah – Bv – C (durchschnittlich bis 50cm tief; allg. von 25cm bis 150cm) - Verbraunung und Verlehmung dominierender Prozess - Europa mit gemäßigtem Klima (8°-10° und 500mm-800mm jährlichem Mittel); auf Mittelgebirge auf Granit, Tonschiefer und Sandsteinen; auch in Alpen] Parabraunerde: Ah (<60cm) – Al (humusarm) – Bt (40-120cm dick) – C - Tonverlagerung ist dominierend - in Europa mehr verbreitet als Braunerde; bildet sich unter nicht zu sauren, feinkörnigen Lössen und Geschiebemergel (Moränenlandschaft) - Laubwald mit v.a. Buche Podsol: Oh – Ah (mächtig) – Ae (aschegrau) – Bh – Bs – C - durch starke Versauerung im Oberboden reichert sich der B-Horizont von der Auswaschung an - Bedingung ist hoher Niederschlag und niedrige Jahresmitteltemperatur - skandinavischer Raum und Nordamerika; auch vermehrt im norddeutschem Tiefland mit Nadelwald Gley: Grundewasserstand bereits ab 40cm-130cm unter Flur Schwarzerde: Ah – C - aus feinen kalkhaltigen Sedimenten (Löss) durch intensive Tätigkeit der Bodenfauna im Steppenklima entstanden - oft in Russland Rendzina: Ah - C - Name durch knarzendes Geräuch beim Pflügen in Polen - aus kalkhaltigem Gestein - Russland und Polen sonstiges: - in Senken der Jungmoränenlandschaft geht Parabraunerde, wenn toniger Unterboden vorliegt in Pseudogley über; dies nimmt von Ost nach West durch maritimeren Klimaeinfluss zu - Bei Grundwassernähe Übergänge zu Gley und Moore - im Sanderbereich an tiefliegenden Gebieten Übergänge von Podsol zu Gley, und von Gley zum Niedermoor - in baumkahler Tundra oft Gleyböden und Gley-Podsole - Podsol mit Bewässerung und Düngung Boden mit hoher Ertragsmöglichkeit