Industrialisierung

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Prüfung Geschichte
Die Industrialisierung
1. Teil Die Soziale Frage
Was ist die Soziale Frage?
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alle Probleme, die sich mit der Industrialisierung ergeben.
Ständige Gefährdung der Existenz, da es keine Versicherungen gab (nix AHV/IV,
etc.)
Wie äusserte sich das?
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Frauen und Kinderarbeit
Niedrige Löhne als Folge des Überangebots an Arbeitskräften (ganz ähnlich wie
heute auch, nur sind die Gesetze heute anders  Geschichte wiederholt sich)
Wohnungsnot und Elend (wenig und schlechte Wohnungen, Slums, miserable
hygienische Verhältnisse)
Viele Leute fielen ins Proletariat (Besitzlosigkeit)
Pauperismus (durch unzulängliche Wirtschaftsordnung verursachte Massenarmut 
Staat ist nicht fähig oder willig den Leuten zu helfen)
Was hat das für Auswirkungen?
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Entwurzelung aus den bisherigen sozialen Bindungen (Dorfgemeinschaft,
Grossfamilie, etc.)
Was sind die Konsequenzen?
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Abhängigkeit vom Fabrikbesitzer auf ganzer Ebene (privat, finanziell, politisch)
Wie kann man diese Probleme lösen?
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Selbsthilfe der Arbeitnehmer (Gewerkschaften, Vereine, Genossenschaften)
 Ziel: politische Gleichberechtigung der Arbeitnehmer
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Kirche: Idee der christlichen Nächstenliebe (Caritas, Innere Mission, Kolpingverein)
 Ziel: Linderung der Not, aber nicht politische Gleichstellung der Arbeitnehmer
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Staat: erst sehr spät Arbeitsschutz (da der Staat ja hauptsächlich von den
Ausbeutern regiert wurde)
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Fabrikbesitzer: Betriebskrankenkassen, Kantinen, gewährt Darlehen für Hausbau
 Ziel: Hilfe, aber ohne die politisch-soziale Abhängigkeit der Arbeiter zu beseitigen
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2. Teil Allgemeine Voraussetzungen für die Industrialisierung
Sozialer Fortschritt
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Bauernbefreiung
Wegfall von Heiratsbeschränkungen und Ertragssteigerungen
 Bevölkerungswuchs
Leute fliehen vom Land in die Städte, weil sie dort eher aussichten auf Arbeit haben
Schlechte Arbeitsbedingungen
Soziale Reformen (Arbeitsrecht, Gewerkschaften, etc.)
Wissenschaftlicher Fortschritt
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Fortschritt in Wissenschaft
Bessere Medizintechnik  Bevölkerungswuchs
Bessere Antriebs- und Arbeitsmaschinen
Ermöglicht Bau von Fabriken
Massenproduktion erhöht die Unternehmergewinne  Kapital für neue Fabriken
Schaffen mehr Arbeitsplätze  Arbeitsbedingungen zum Teil sehr schlecht
Anwachsen der Fabriken in den Städten
Entwicklung der Umwelt
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Bessere Ausbeute in der Landwirtschaft dank Kunstdünger und technischen
Fortschritten
Durch bessere medizinische Versorgung und Ertragssteigerungen in der
Landwirtschaft steigt die Bevölkerungszahl
Durch Anwachsen der Fabriken in den Städten steigt auch die Umweltbelastung
Allgemeine Voraussetzungen für die Industrialisierung
Wann begann die Industrialisierung?
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Dieser Prozess begann Ende des 18. Jahrhunderts in England
Wann ist sie zu Ende?
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Der Industrialisierungsprozess ist noch nicht abgeschlossen
Wozu führt das?
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Es führt zu einer radikalen Veränderung der Lebensgewohnheiten und kann darum
auch als „Industrielle Revolution“ bezeichnet werden.
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Allerdings tritt mit der Industrialisierung auch die soziale Frage auf, da ein grosser
Teil der Bevölkerung ins Proletariat (unterste Schicht) und in Armut fällt.
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Es entstehen Arbeiterbewegungen die diese Missstände nicht länger akzeptieren
wollen.
Aristokratische (adlige) und bürgerliche Führungskräfte sehen in diesen Bewegungen
zunehmend eine Gefahr und versuchen diese zu unterdrücken. Was sich auf die
Dauer aber als vergeblich erweist.
Zusätzlich gewinnt die Marxistische Lehre (kommunistisches Manifest)
massgebenden Einfluss auf die Arbeiterbewegungen.
Wie begann die Industrielle Revolution?
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Parallel zu den politischen Revolutionen vollzieht sich diese anfangs noch unbemerkt,
breitet sich dann anfangs des 18. Jh. in England aus und greift im 19. Jh. auch auf
ganz Europa über. Im 20. Jh. entwickelt er sich auf der ganzen Welt.
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Erstmals wurde 1837 von dem französischen Sozialisten Adolph Blanqui dieser
Prozess als Industrielle Revolution bezeichnet.
Was ist denn nun die Industrielle Revolution?
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Es ist eine Art wirtschaftliche Revolution
Dabei entstehen in diversen Bereichen wie Technik, Soziales, radikale
Veränderungen, die auch auf die einzelne Person Einfluss haben.
Ist die Industrielle Revolution schon abgeschlossen?
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Nein, dieser Prozess ist nach wie vor am sich entwickeln und es werden immer
neuere Fortschritte in z.B. Medizin, Mikrotechnik, Raumfahrt, etc. erzielt.
Kontra der Industriellen Revolution?
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Kinderarbeit sehr ausgeprägt
Schlechte Arbeitsbedingungen
Miserable Löhne
Teure Mieten für die Arbeiter  Arbeiter teilen sich im Schichtbetrieb die die Betten
um sparen zu können  schlechte Hygiene.
Wohnungen sind miserabel.
u.A. die immer stärker zunehmende Verschmutzung der Umwelt und das in gewissen
Bereichen knapper werdende Ressourcen der Natur.
Mit diesen Problemen haben wir vor allem heute zu kämpfen.
Vergleiche
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in gewisser Weise kann die Industrielle Revolution auch mit der neolithischen
Revolution verglichen werden, da diese den Übergang von den frühsteinzeitlichen
Jägern und Sammlern zu Sesshaften und einer Agrarkultur führten. (Siedlungen und
Städte erster Hochkulturen aus der alten Zeit)
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Im Unterschied entwickelte sich nach dieser Revolution ca. 1'000 Jahre nichts mehr
während die Industrielle Revolution die Kultur und Gesellschaft stetig ändert und mit
sich zieht und je länger immer schneller wird.
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Auslöser dieser Entwicklung
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Rasches Wachstum der Bevölkerung (genügend Arbeitskräfte für die kommende
Industrialisierung)
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Deutlich höhere Erträge in der Landwirtschaft (Agrarrevolution  ermöglicht bessere
Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln  Bevölkerung wächst)
England bietet in der 2. Hälfte des 18. Jh. optimale Voraussetzungen für diese
Entwicklung und wird darum auch anfangs zum „Vorreiter“ der Industrialisierung.
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Warum wurde England zum Vorreiter?
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Rasches Bevölkerungswachstum, welche für die Fabriken die nötigen Arbeitskräfte
bereitstellt.
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Anstieg der Erträge aus der Landwirtschaft  bessere Versorgung mit Lebensmitteln
 geringere Kindersterblichkeit
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Bevölkerungszahl steigt, obwohl Anzahl Landwirte abnimmt (von 70% auf ca. 35%
innert 60 Jahren)  wegen höherer Produktion (Agrarrevolution)
Gründe für die Agrarrevolution
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Bessere Nutzung des Boden (Abkehr von der Dreifelderwirtschaft)
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Zusammenlegung von verstreuten Ländereien und Schaffung von Allmenden (=
gemeine Flächen die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen)  Dies führte auch zu
Produktionssteigerungen
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Verbesserte Kultivierungstechniken (Sämaschinen, Kunstdünger, etc.)
Was haben die Produktionsgewinne in der Landwirtschaft für Folgen?
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Erhöhte Nachfrage nach Gütern
Erhöhte Kaufkraft
Warum in England?
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England ist eine See- und Kolonialmacht
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Durch die Kolonien kommt England billig an Rohstoffe heran und kann seine
Produkte zugleich in die Kolonien verkaufen
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Verstädterung spielt auch eine wichtige Rolle
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England besitzt über genügend finanzielle Mittel um in neue Produktionszweige und
Forschung zu investieren  ein grosser Teil dieses Geldes kommt u.a. aus
Gewinnen aus dem Überseehandel
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Die endgültige Weltmachtstellung erreichte England nach dem Sieg über Frankreich
im 18. Jh.
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Was trug auch noch dazu bei?
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Technische Revolution, Erfindungen und Experimente werden dank der
wirtschaftlichen Verwertbarkeit gezielt gefördert und von der Wirtschaft unterstützt. 
mit dem erwirtschafteten Kapital können die Fabrikbesitzer in neue die Forschung
und Entwicklung neuer Maschinen investieren.
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durch die stetig verbesserten Maschinen und Produktionstechnologien entsteht mit
der Zeit ein regelrechter Zwang nach immer noch bessrem und noch schnellerem. 
so entstand mit einer unglaublichen Eigendynamik eine technische Revolution
Die Macht der Kirche
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Auch die Aufklärung trug ihren Teil dazu bei.
Sie befreite die Leute von den früheren Ansichten und schuf das Interesse im
Menschen an sich selbst und seiner Umwelt. Und vor allem den Willen dies auch
selbst in die Hand zu nehmen.  dies hatte nebst dem politischen auch Einfluss auf
die Wirtschaft. So sagte Conze „Menschenrechte und Dampfmaschine gehören
zusammen“.
Calvinistische Auffassung
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Diese tritt in England zusätzlich als Motor für die Industrialisierung ein
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Dieser Auffassung nach, sei Zeitvergeudung und Luxus sei eine der schlimmsten
Sünden und jeder habe eine Bestimmung. Wenn man zu wirtschaftlichem Reichtum
kommt ist man von Gott begnadet und wenn nicht sei man daran selber schuld.  mit
anderen Worten man hat die Religion dazu missbraucht um den Misstand der
Arbeiter zu rechtfertigen.
England in der industriellen Revolution
Aussenbeziehungen
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Seemacht
Kolonialmacht  Kolonien lieferten Rohstoffe und einen Absatzmarkt für die
hergestellten Produkte
Napoleons Kontinentalsperre schottete England von Europa ab, was einen
Wissenstransfer verhinderte und England somit einen Vorsprung brachte ( ähnlich
wie damals mit China und der Mauer)
Politische Strukturen
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Grundrechte garantiert
Geschlossenes Staatsgebiet  keine Zölle im ganzen Land
Führende Rolle für das Grossbürgertum (reiche Bürger  Fabrikbesitzer;
Bourgeoisie) im Unterhaus und für den an der Industrialisierung mitverdienenden
Adel im Oberhaus
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Soziale Strukturen
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im ersten Teil des 18. Jh. gab es ein enormes Bevölkerungswachstum (
Agrarrevolution und bessere Versorgung des Volkes mit Medizin und Lebensmitteln)
Auch normale Bürger durften Besitz haben und hatten Chancen ins Unterhaus
aufzusteigen.
Leute sind frei, können heiraten wenn sie wollen und auch selbst bestimmen wo sie
wohnen wollen
Wirtschaftliche Strukturen
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Agrarrevolution
Ehemalige Kleinbauern dienen als Arbeitskräftereservoir in den Städten 
Entwurzelung aus den bisherigen sozialen Netzen
Ausreichend Kapital das investiert werden kann (vor allem durch den Handel auf
Übersee)
Geologische Strukturen
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Rohstoffe wie Kohle und Erz
Gute Infrastruktur (Häfen, Kanäle, Strassen)
Geistige Strukturen
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calvinistische Erwerbsethik (Prädestinationslehre  Vorbestimmung) der
puritanischen Minderheit ( Hugenotten, die nach England gingen)
Hugenotten wurden 1763 von allen Staatsämtern ausgeschlossen und in die
Wirtschaft gedrängt.
Die Theorie des Marxismus
Was haben Marx und Engels damals geschrieben?
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Das Kommunistische Manifest (die Grundlage für den Kommunismus)
Was war die Überlegung von Marx?
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Gesetzmässiger Ablauf der Geschichte und der Klassenkämpfe
Die 5 Stufen in der Geschichte nach Marx
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Urgesellschaft (Klassenlos)
Sklavenhaltergesellschaft (Sklavenhalter – Sklaven; Rom, Griechenland)
Feudalismus (Feudalherren – Leibeigene; Absolutismus)
Kapitalismus (Kapitalisten – Proletarier; nach franz. Revolution)
Sozialismus  Kommunismus (Sturz der Kapitalisten und Übergang in eine
Klassenlose Gesellschaft, die weder einen Staat noch Privateigentum kennt)
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Das Weltbild von Marx und Engels
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Vorwiegend Materialistisch  der gesellschaftliche Stand eines Menschen
beeinflusst ein Denken und nicht umgekehrt
Produktivkräfte (Werkzeuge, Wissen, etc.) und Produktionsverhältnisse
(Eigentumsverhältnisse, etc.) bestimmen die ökonomischen Verhältnisse
Und wie geht es von der einen zur nächsten Stufe?
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Die Herrschende Klasse verfügt über die besten Produktivkräfte und kann so die
restliche Bevölkerung beherrschen.
Wenn aus irgend einem Grund die untere Schicht mehr Produktivkräfte hat als die
Herrschende wird die alte verdrängt.
Bsp. Lange Zeit hatte der Adel sehr viel Macht. Dann kamen einfache Bürger zu Geld
und konnten diese, da sie auf einmal mehr Produktivkräfte hatten als der Adel diesen
von seinem Posten schuppsen und sind nachgerückt. Anschliessend haben diese
dann die Fabrikarbeiter (Proletarier) unterdrückt und dasselbe mit ihnen gemacht wie
der Adel einst mit den Fabrikbesitzer gemacht hatte.
Der Übergang selber erfolgt dann mit einer Revolution
Lässt sich diese Entwicklung aufhalten?
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Nein, sie ist zwangsläufig nötig und unausweichlich
Man kann sie lediglich ein wenig verlangsamen oder beschleunigen
Was ist die ökonomische Basis?
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Auch der Unterbau genannt
Das sind die Leute die nur knapp Genug zum Leben haben und sich darum auch für
Kultur, Politik, etc. nicht weiter interessieren, da sie andere Sorgen haben.
Darum ist der Unterbau bestimmend für das Bewusstsein und Denken der Menschen.
Der Überbau (Luxus, Politik, etc.) spiegelt die Interessen der herrschenden Schicht.
Wenn es einen Schichtwechsel gibt, benutzen die Unterdrückten nachher die Mittel
mit denen sie aufgestiegen sind, um die darunter liegende Schicht zu unterdrücken
(Fabrikbesitzer verdrängen Adelige und unterdrücken das Proletariat nachher mit
ihren Fabriken)
Zuerst ändert sich immer der Unterbau und dann erst die Staatsform ( franz.
Revolution)
Und wie geht es weiter?
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Die Kapitalistische Welt geht wie eine Schere auseinander, Mittelstand rutscht ins
Proletariat ab wegen des stetig steigenden Konkurrenzkampfes
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Irgendwann werden sich die Kapitalisten gegenseitig so auskonkurrenzieren, dass sie
keine Abnehmer für ihre Produkte finden (da alle im Proletariat sind) und dann wird
diese Gesellschaft in sich zusammenbrechen
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Danach werden die Proletarier die herrschende Bourgeoisie mittels Revolution
enteignen und die Produktionsmittel werden dem gemeingut zugeführt.
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Die Geburtsstunde der Kommunistischen Gesellschaft
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Dadurch, dass nun alle zum Proletariat gehören und es keine Schicht mehr darunter
gibt, entfällt auch die Klassenteilung.
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Nun folgt noch eine kurze Zeit der Diktatur des Proletariats bevor es in eine ganz
Klassenlose Gesellschaft übergeht in der es keinen Besitz, Neid, Habgier, etc. mehr
gibt.  kommunistische Gesellschaft und Ziel der geschichtlichen Entwicklung.
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Ein Staat ist nun überflüssig und jeder Mensch soll die Möglichkeit haben nach
seinem eigenen Ermessen sich zu verwirklichen und seinen Teil mit dem was er am
besten kann zum Gemeinwohl beitragen.
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