Gruppe 4 - Projekte Regional

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Gruppe 4
Allgemeine Standortfaktoren - Strukturwandel
Liebe Schülerin, lieber Schüler
Heute findet der Unterricht im Museum und im öffentlichen Raum statt. Es wird ein etwas
anderer Unterricht sein. Ihr werdet sehr viel selbst erarbeiten, selbst erkunden und euren
Mitschülerinnen und Mitschülern die Ergebnisse vortragen.
Der Ablauf ist der Tabelle zu entnehmen – lest sie bitte genau durch!
Zeit
90 Min
Uhrzeit Inhalt
Macht euch mit der Aufgabe und den beigefügten
Arbeitsmaterialien vertraut.
Geht mit euren Materialien an die entsprechenden
Orte im Museum und evtl. in der Stadt, an denen ihr
dann später die Ergebnisse vorstellt.
Bereitet euch auf die Vorstellung der
Arbeitsergebnisse vor. Ihr könnt euch dabei auch
innerhalb der Gruppe abwechseln.
Fasst die Ergebnisse kurz auf ein DIN A 4 Blatt
zusammen. Dieses Blatt erhalten dann später eure
Mitschüler als Zusammenfassung.
... Min
Pause
Ca. 20
Vorstellung der Arbeitsergebnisse (bei gutem Wetter
Min je
evtl. in der Stadt und im Museum). Sonst
Gruppe
ausschließlich im Museum.
Ort
Museum Arbeitsraum
Museum Arbeitsraum
Die Vorstellung eurer Arbeit sollt ihr folgendermaßen aufbauen:
1. Beschreibt die Bedeutung des Unternehmers für die Industrie. M 1
2. Erläutert die Standortfaktoren, die im 19. Jahrhundert für die
Entstehung von Industriebetrieben entscheidend waren. M 1
3. Stellt dar wie sich die Standortfaktoren früher und heute
unterscheiden (z.B. Infrastruktur: heute Autobahn oder Flugplatz). M
3
4. Beschreibt welche Wirkung es für die Bevölkerung einer Region hat,
wenn es keine Unternehmer gibt und die Standortfaktoren ungünstig
sind! M 4
Zur Orientierung:
Gruppe 1,2,3,4
Gruppe 3
Bahnhofstraße
Gruppe 1
Gruppe 2
Ort
Museum:
Arbeitsraum oder
Abteilung 19.
Jahrhundert
M1
Lest den unten stehenden Text gut durch und geht anschließend in die
Abteilung 19. Jahrhundert. Informiert euch dort weiter.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte in Mitteleuropa die Industrialisierung ein.
Dies war jedoch nur in bestimmten Regionen festzustellen. Dort entstanden dann
Ballungszentren (Ruhrgebiet, Sachsen, Berlin, Saarland...). In anderen Regionen
setzte die Industrialisierung hingegen nur schleppend ein. Dazu gehörte auch
Württemberg. Jedoch entwickelten sich um die Residenzstadt Stuttgart, aber auch
um Heilbronn in den 1840er Jahren größere Unternehmen. In der Region um Hall
und Crailsheim gab es lediglich vereinzelt Unternehmungen.
Dieser unterschiedliche Industrialisierungsprozess ist auf vielfältige Ursachen
zurückzuführen.
Bestimmende Faktoren sind i.d.R. die Unternehmerpersönlichkeit und
Standortfaktoren.
Unternehmerpersönlichkeiten sind Personen, die Initiative ergreifen, sich
selbstständig machen und ein Unternehmen errichten. Gewöhnlich benötigen diese
Menschen dazu besondere Fähigkeiten (technisches oder kaufmännisches
Geschick). Sie zeichnen sich i.d.R. mit einer Risikobereitschaft aus. In Hall sind ist
der Schlosser Friedrich Gross zu nennen, der auf der Wanderschaft mit neuen
Fertigungsverfahren in Berührung kam und nach seiner Rückkehr eine Fabrik
errichtete, die Türbeschläge und Bügeleisen herstellte. Aber auch der Kaufmann
Churr, der bereits 1833 am Ripperg Richtung Gelbingen eine Spinnerei gründete, in
der viele Arbeiter, unter anderem auch Kinder beschäftigt waren. Er kaufte große
Spinnmaschinen, die zunächst mit Wasserkraft, später auch mit Dampfkraft
betrieben wurden. Auch der Kupferschmied Kirchdörfer setzte seine Fähigkeiten ein,
die er in seiner handwerklichen Ausbildung erworben hatte, investierte und gründete
1865 eine Fabrik, in der Feuerspritzen (für die Feuerwehr zu Brandbekämpfung)
erzeugt wurden. Er meldete einige Patente an und zeichnete sich durch besondere
technische Kenntnisse aus.
Die gesamte Risikobereitschaft und Kenntnisse reichen aber nicht aus, um die
Industrialisierung in Gang zu setzen. Dazu müssen günstige Standortfaktoren
hinzukommen:
Infrastruktur: Um Rohstoffe beziehen und Fertigprodukte absetzen zu können
benötigt man eine gut ausgebaute Verkehrsanbindung. Im 19. Jahrhundert war dies
der Eisenbahnbau.
Staatliche Gewerbeförderung: Günstige Grundstückspreise, Gewerbeflächen,
niedrige Unternehmenssteuern, gewerbefreundliche Politik. Im 19. Jahrhundert
standen i.d.R. noch genügend Flächen zur Verfügung. Auch die Steuern waren
gering und der Staat förderte auf vielfältige Weise die Unternehmungen.
Rohstoffe: Diese müssen in ausreichendem Maße für die Produktion vorhanden
sein. Dies war im 19. Jahrhundert gewöhnlich erst nach dem Eisenbahnanschluss
der Fall.
Nachfrage: Das produzierte Gut muss zu dem angebotenen Preis gefragt sein. Dies
war im 19. Jahrhundert bei der steigenden Bevölkerungszahl und den abnehmenden
Preisen bei industrieller Massenproduktion zumeist der Fall.
Arbeitskräfte: In den Fabriken des 19. Jahrhunderts benötigte man gewöhnlich
lediglich angelernte Arbeitskräfte, weil die Technologie nicht derart fortgeschritten
war. Gewöhnlich waren wegen der steigenden Bevölkerung genügend Arbeitskräfte
vorhanden.
Füllt mit Hilfe von M 1 das folgende Schaubild M 2 aus und klebt das ausgefüllte
Schema auf das Informationsblatt für eure Mitschüler
M2
Faktoren, die zur Entstehung eines Unternehmens beitragen
Standortfaktoren
Standortfaktoren
U..............................................I............................
..............................
...................................................
z.B. Friedrich Gross
Befähigung zur Gründung einer
Unternehmung:
S...........................
............................................
............................................
............................................
............................................
............................................
............................................
............................................
............................................
...
G...........................
.
M3
N...............................
R...............................
A...............................
Standortfaktoren heute: Macht euch deutlich wie sich die Bedeutung der
Standortfaktoren veränderte und welche Standortfaktoren heute von
besonderer Bedeutung sind.
Das Onlinelexikon Wikipedia führt zu dem Begriff „Standortfaktoren“ folgendes aus:
„Ein Standortfaktor beschreibt im Wirtschaftsleben die Brauchbarkeit eines
Standortes für eine Industrieansiedelung. Standortfaktoren sind die Gesamtheit der
Faktoren, die ein Unternehmen in der Wahl eines Standortes beeinflussen. Es wird
zwischen harten und weichen Standortfaktoren unterschieden. Harte
Standortfaktoren (z.B. Infrastruktur, Gewerbeförderung, Steuern, Rohstoffe,
politische Stabilität, Gewerbeflächen...etc.) können direkt in die Bilanz mit
einbezogen werden...Weiche Standortfaktoren (z.B. Kulturangebot,
Freizeitmöglichkeiten..)...treten immer mehr in der Standortwahl in den Vordergrund.
Im zunehmenden europäischen (und globalen) Wettbewerb kommt der
Wirtschaftsförderung große Bedeutung bei.“
M4
Lest den folgenden Text und überlegt euch weitere negative Auswirkungen die
ungünstige Standortfaktoren zur Folge haben!
Regionen, die keine günstigen Standortfaktoren aufweisen, können sich im
Wettbewerb nicht behaupten. Die Folgen sind Bevölkerungsrückgang, sinkende
Einkommen, Wohnungsleerstände, sinkende Immobilienpreise, Verödung der
Landschaft, schlechtere Infrastruktur, „Überalterung“ einer Region, weil junge
Menschen wegen Arbeitsplatzmangel die Region verlassen, sinkende finanzielle
Ausstattung der Gemeinden (Schließung von Freizeiteinrichtungen wie Bäder,
Begegnungsstätten)... Insgesamt leidet eine Region, wenn sie wenig günstige
Standortfaktoren besitzt.
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