Allgemeinwissenschaftliche/Fachbezogene Wahlpflichtfächer WS 2008/2009 Religiöse Differenz in der Sozialen Arbeit (Leistungsnachweis: PStA/Referat, 5-10 Seiten) Dr. phil. Christa Dommel, Religionswissenschaftlerin und Dozentin für interkulturelle Bildung; Schwerpunkt Religions-Bildung als Weltwissen in Deutschland und England. Religion kommt unweigerlich auf die meisten im sozialen Bereich Tätigen zu - in Gestalt eines potentiellen kirchlichen Arbeitgebers. Mitgliedschaft als formales Kriterium für Religion ist für sich genommen jedoch wenig aussagekräftig. Wir nähern uns dem Thema „Religion und religiöse Unterschiede“ auf nichtreligiöse, kultur- und sozialwissenschaftliche Weise. Die Methodik des Seminars basiert auf einer Kombination aus selbstreflexiven Elementen mit religionskundlichen Impulsen, die im Gespräch mit Praktikern aus beispielhaften Projekten der sozialen Arbeit Anwendung finden. Wenn Religion außerhalb von Kirchen oder anderen Religionsgemeinschaften thematisiert wird, geschieht dies in Deutschland meist in Form von Warnungen, insbesondere „der Islam“ gilt als gefährlich. In der Tat haben politischer Extremismus und Konflikte im Alltag oft auch eine religiöse Dimension. Auch Christen sind nicht immun gegen politische Ideologien, die an religiöse Ressentiments gegen Minderheiten anknüpfen (Antisemitismus): Religion und Demokratie - keine selbstverständliche Allianz. Unabhängig von Extremismus und (abnehmender) Mitgliedschaft bezeichnet sich jedoch der überwiegende Teil der Bevölkerung in Deutschland als religiös und kombiniert im eigenen Leben verschiedene Traditionen, einschließlich der des Atheismus. Doppelte oder mehrfache religiöse Zugehörigkeit ist keine Ausnahme mehr. In der sozialen Arbeit treffen oft unterschiedliche Selbstverständlichkeiten aufeinander und schaffen auch religiösen „Übersetzungsbedarf“. Religionswissenschaftliche Perspektiven, die keiner bestimmten religiösen Tradition verpflichtet sind, bieten dabei Unterstützung und Moderationshilfe an. Wir erkunden verschiedene Definitionen von Religion im Hinblick auf ihr integrationsförderndes Potential. Blockveranstaltung ohne Einführungsveranstaltung Termine: Freitag, 14.11.08, 14-18 h Samstag, 15.11.08, 13-18 h Freitag, 5.12.08, 14-18 h Samstag, 6.12.08, 10-18 h Allgemeinwissenschaftliche/Fachbezogene Wahlpflichtfächer SS 2008 Antidiskriminierung und religiöse Unterschiede in Organisationen (Leistungsnachweis: PStA/Referat, 5-10 Seiten) Dr. phil. Christa Dommel, Religionswissenschaftlerin und Dozentin für interkulturelle Bildung; Schwerpunkt Religions-Bildung als Weltwissen in Deutschland und England. Interkulturelle Öffnung und Qualitätsmanagement von Organisationen sind spätestens seit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (2006, auch Antidiskriminierungsgesetz genannt) in Deutschland rechtlich geboten - das betrifft auch soziale Einrichtungen. Durch die Einstellungsrichtlinien kirchlicher sozialer Einrichtungen, die im Interesse der christlichen Profilbildung eine Kirchenmitgliedschaft von ihren Angestellten fordern, werden die öffentlichen oder nichtreligiösen freien Träger zu gesellschaftlichen Vorreitern im inklusiven (nicht ausschließenden) Umgang mit MitarbeiterInnen unterschiedlicher religiöser Herkunft - sind sie dieser politischen und kulturellen Herausforderung gewachsen? Welche Bildungskonzepte, welche Profilbildung und welche öffentliche Unterstützung sind nötig, wenn die Religion in sozialen Einrichtungen weder tabuisiert noch propagiert werden soll? Wir untersuchen beispielhaft verschiedene Arbeitsbereiche wie Kindergärten, Jugendarbeit und Gemeinwesenarbeit: wie können sie religiöse Unterschiede als kulturelle Normalität begreifen und deren ambivalentes Potential auf nicht diskriminierende Weise nutzen? Der Austausch mit Praktikern ist ebenso Teil des Seminars wie die Beschäftigung mit allgemeinbildenden Ansätzen von Religions-Bildung und mit "Diversity"-Konzepten in der Organisationsentwicklung. Blockveranstaltung ohne Einführungsveranstaltung Termine: Freitag, 27.03.09., 14-18 h Samstag, 28.03.09. 10-18 h Freitag, 24.04.09, 14-18 h Samstag, 25.04.09, 13-18 h Kultur, Ästhetik und Bewegung (Praxisangebot) WS 08/09 Focusing: körperbezogene Selbstreflexion gegen burn-out und Stress Dr. phil. Christa Dommel, Focusing-Begleiterin (DAF Würzburg), Dozentin für interkulturelle Bildung Focusing ist eine philosophisch begründete, klinisch erprobte Methode der körperbezogenen Selbstreflexion. Sie hilft, auf den Punkt zu kommen - auch und gerade dort, wo wir meinen, dass weit und breit keiner zu sehen ist: im Unbeschreibbaren, Uneindeutigen. Dabei spielt unser körperliches Fühlen eine entscheidende Rolle. Bitte eigene „Wohlfühlutensilien“ (Wolldecke, Kissen u.ä.) mitbringen! Eugene T. Gendlin, Philosoph und Psychologe an der Universität Chicago, entwickelte diese Methode seit den 1960er Jahren. Sie unterstützt die Verbindung von kognitiver und körperlicher Wahrnehmung und Kreativität, die für komplexe Arbeitsfelder mit hohen intellektuellen und emotionalen Anforderungen wie den sozialen Bereich enorm hilfreich sind. Denn das Konzept von „Körper“ im Focusing geht davon aus, dass unser Körper nicht „etwas“ ist, worin wir sitzen oder uns vorwärts bewegen wie in einem Auto, sondern eine Interaktion, eine Wechselwirkung mit unserer Umwelt. Wir lernen die grundlegenden Focusing-Schritte kennen anhand von Entspannungs- und Reflexionsübungen allein, Gesprächs- und Spielrunden zu zweit oder zu dritt, kreativen Einheiten und kurzen Theorie-Impulsen. Der Kurs ist ausdrücklich nicht therapeutisch orientiert, sondern versteht sich als ganzheitliches Bildungsangebot, das die Reflexion der eigenen biographischen und beruflichen Situation über die rein kognitive Ebene hinaus fördert. Termine: 14.10.08, 15.45 - 18 h (Einführungsveranstaltung) 08.11.08, 10.00 - 16 h 13.12.08, 10.00 - 16 h 10.01.09, 10.00 - 17 h