Einführung [1] – 18

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Public Choice Zusammenfassung
HS 2008
Einführung [1] – 18.September 08
Unter dem „politischen Anbieter“ versteht man die Politiker. Sie üben das Prinzip der
Stimmenmaximierung aus (möglichst viele Stimmen erhalten), der politische Wettbewerb fungiert dabei
als Regulierung und die politischen Programm-Angebote der Politiker dienen als Instrumente.
Dem gegenüber steht der politische Konsument, also der Wähler. Er fragt politische Güter
(Wahlprogramme) nach und wägt auch hier Kosten gegenüber den Nutzen ab. Sie haben jedoch eine
stark reduzierte Wahlfreiheit (Kollektivgüter oder die Wahl von Repräsentanten als Güterbündel).
Aufgrund der hohen Kosten der Informationsbeschaffung ist es eigentlich rational unwissend zu sein
(rationale Unwissenheit). Dadurch entsteht für die Regierung ein Anreiz, die Informationen zu
manipulieren.
Der politische Zeithorizont wird durch Wahlzyklen limitiert (Kosten heute, Nutzen morgen).
Der Staat versucht sein Budget zu maximieren. Ausserdem hat er eine Monopolstellung, bei der der
tatsächliche Output schwer definierbar ist. Dadurch ergeben sich diskretionäre Spielräume für Beamte.
Capturing von staatlichen Behörden durch private Rent-Seeker.
Unter Rent-Seeking versteht man die politische Plünderung und Verschwendung.
Rationalität/Model of Choice: Jedes Individuum hat Wünsche/Präferenzen und ist dabei eigennützig.
Weiter Wissen sie über Wirkungszusammenhänge (instrumentelle Rationalität). Methodologischer
Individualismus. Man versucht unter den Restriktionen den Nutzen zu maximieren. Ausserdem wird
eine Präferenzordnung gebildet (x > y), dabei müssen die Alternativen vergleichbar sein und die
Transitivität (Konsistenz der Präferenzen, wenn x > y und y > z, so muss auch x > z) gelten. Rationale
Individuen wählen die „beste Alternative“ unter Berücksichtigung des Risikos und der Unsicherheit,
Maximierung des erwarteten Nutzens.
Marktversagen bei Externalitäten [2] – 23.September 08
Repetition Mikroökonomie: Zentrale Konzepte der Mikroökonomie sind die Optimierung und das
Gleichgewicht (Zustand des Marktes). Pareto-Effizienz: Niemand wird besser gestellt, ohne jemanden
anderen schlechter zu stellen. Es ist einfach von etwas nicht pareto-effizientem zur Effizienz zu
gelangen, da niemand Schaden nimmt. Es gibt jedoch unendlich viele Pareto-Effizienzen (Box). Bei der
Pareto-Effizienz wird die Summe der Konsumenten und Produzentenrente maximiert.
Eine Externalität liegt dann vor, wenn ein Akteur direkt durch die Produktion oder Konsumation eines
anderen Akteurs berührt wird; also auch dann, wenn Verursacher und Betroffener nicht übereinstimmen
und die Kosten bzw. Nutzen dieser Aktivität nicht abgegolten werden. Es liegt meist eine Differenz
zwischen sozialen und privaten Kosten bzw. Nutzen vor.
Negative Externalitäten: Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung, Laute Nachbarn, Passivrauche
(…)
Positive Externaltitäten: Angenehmes Parfüm, Wissenschaftsfortschritt, Gut gepflegtes
Nachbarsgrundstück.
Wenn Externalitäten auftauchen, ist das Marktgleichgewicht Pareto-Ineffizient, da zu viele Ressourcen
in Aktivitäten investiert werden, die negative Externalitäten erzeugen bzw. zu wenige, die positive
Externalitäten erzeugen.
Eine Externalität kann als reines öffentliches Gut (keine Ausschliessbarkeit – von jedem konsumierbar,
nicht rivalisierend) bezeichnet werden.
Ansatz von Coase (Ineffizienz und negative Ext.): Er sagt, dass das Marktversagen nicht durch Ext.,
sondern durch schlecht definierte Eigentumsrechte entstehen. Ein Beispiel: 2 Personen (Adam und
Berta) und 2 Güter (Geld und Rauch). Adam hat Nutzen durch Geld und Rauch. Berta hat Nutzen durch
Geld und Belästigung durch Rauch. Weiter sei Rauch ein öffentliches Gut. Adam sei mit $ ya und Berta
mit $ yb ausgestattet. Die Rauchintensität wird zwischen 0 und 1 gemessen.
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Für Adam ergeben sich folgende Indifferenzkurven:
Für Berta folgende Indifferenzkurven:
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Die beiden Indifferenzkurven können kombiniert werden um eine effiziente Verteilung zu finden.
Wenn die beiden Geld nicht gegen Rauch tauschen können, wählt Adam eine Rauchintensität von 1 und
Berta eine Rauchintensität von 0. Es gibt entweder zuviel oder zuwenig Rauch  Das Ergebnis ist
ineffizient.
Ronald Coase hatte die folgende Einsicht: Externalitätsprobleme sind auf eine mangelhafte Definition
und Zuschreibung der Eigentumsrechte und folglich auf fehlende Märkte zurückzuführen, durch welche
externe Kosten und Nutzen mit Handel internalisiert werden könnten. Von einer Internalisierung spricht
man, wenn der Ext.produzent, die gesamten Kosten übernehmen bzw. Nutzen erhält.
Da in unserem Beispiel die Luft im Raum ein freies Gut ist, entsteht ein Konflikt, der nicht-ökonomisch
entschieden werden muss.
Nun übertragen wir die Eigentumsrechte der Luft der Berta, der Nicht-Raucherin. Sie kann nun
„Rauchrechte“ verkaufen. Der Startpunkt (rot) ist bei der Nicht-Raucherin logischerweise bei Null und
ihrem aktuellen Geldbesitz (yb). sA bezeichnet die Rauchintensität und p(sA) der dafür zu bezahlende
Preis.
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 Ein Markt für Handelsrechte an Rauch führt zu einer effizienten Allokation.
Geben wir die Eigentumsrechte nun dem Adam:
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 Ein Markt für Handelsrechte an sauberer Luft führt zu einer effizienten Allokation.
Auch wenn beide Gleichgewichte effizient sind, hängt die Menge des Rauches und welcher Akteur
besser gestellt ist, davon ab, wem die Eigentumsrechte zugesprochen werden.
Nur in einem Fall, nämlich wenn die Präferenzen im Geld quasilinear sind (Konstante Marginale Rate
der Substitution), ergibt sich ein Verschmutzungsniveau, das unabhängig vom Eigentümer der
Luftrechte ist.
 Nur noch ein Gleichgewicht (der Rauchmenge), dass pareto effizient ist.
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Produktionsexternalitäten (Pigou-Ansatz): Wir haben ein Stahlwerk (Produziert Stahl und
Verschmutzung) und eine Fischerei (Verschmutzung beeinflusst Fischerei negativ). Betrachten wir nun
zuerst das Stahlunternehmen. Wenn es die negativen Externalitäten nicht tragen muss, lautet die
Gewinnfunktion:
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Erlös [Stahlpreis x Menge {pss}] – Kosten (ohne Verschmutzungskosten)
{cs(s,x)}
Dabei gilt muss ps (Preis für Stahl) gleich gross sein muss wie die Grenzkosten {Δcs(s*,x*)/Δs}.
Die Grenzkosten der Verschmutzung {Δcs(s*,x*)/Δx}sind Null. Da die Firma die
Verschmutzungskosten nicht zu tragen hat, wählt sie die Grenzkosten der Verschmutzungsreduktion {Δcs(s*,x*)/Δx} = Null.
Für die Fischerei gilt die Gewinnfunktion:
Erlös [Fischpreis x Menge {pff}] – Kosten (mit Verschmutzungskosten)
{cf(f,x)}
Die profitmaximierende Bedingung erster Ordnung ist pf = {Δcf(f*,x*)/Δf}  Eine höhere
Verschmutzung verringert Output und Gewinn bzw. erhöht die Grenzkosten.
Fusioniert man die beiden Firmen entsteht eine neue Gewinnfunktion und die Grenzkosten der
Verschmutzung sind nun die Summe der Firmen. Es muss nun also folgendes gelten:
{Δcs(s^,x^)/Δx} + {Δcf(f^,x^)/Δx} = 0
MCs + MCf = 0
Ein Pareto-Effizientes Verschmutzungsniveau verlangt eine Minimierung der sozialen Kosten, was hier
durch eine Fusion sichergestellt wurde. Eine Firma übernimmt eine andere und internalisiert dadurch die
Externalitäten.
Die Pigou-Steuer sagt aus, dass der Preis der Verschmutzung gleich hoch sein muss wie die sozialen
Kosten. Es werden Verschmutzungszertifikate eingeführt, die gehandelt werden können (Definition der
Eigentumsrechte, Firmen verhandeln über Verschmutzungsniveau).
Externalitäten verschleiern also die Preissignale, da nicht alle Faktoren enthalten sind. Coase besagt,
dass Märkte für Externalitäten entstehen müssen. Pigou fordert Staatseingriff durch Lenkungssteuern.
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