der Weg - Mitgliedermagazin des SBV, Juni 2014, Neu mit Wettbewerb Editorial ...................................................................................................... 2 Liebe Leserinnen und Leser ................................................................... 2 Aktuelles ..................................................................................................... 3 Tschüss Naomi, hallo Edith ..................................................................... 3 So reisen Begleiter im Ausland gratis ..................................................... 4 Jürg Romer geht in Pension ................................................................... 5 Von Afrika zum SBV................................................................................ 7 Neue Technik in den Händen aller .......................................................... 8 Werden auch Sie VoiceNet-Redaktor ................................................. 9 Eine Stimme hinter VoiceNet ................................................................ 10 Sibylle Freudweiler ........................................................................... 11 Startschuss für mehr regionale Interessenvertretung ............................ 12 Ich höre, also sehe ich .......................................................................... 13 Begegnung mit Remo Kuonen .............................................................. 15 Besserer Zugang zu Büchern ............................................................... 17 Der Führerausweis kann Ihnen entzogen werden ................................. 17 Bestellen Sie den Jahresbericht 2013................................................... 19 Leserwettbewerb .................................................................................. 19 Menschen ................................................................................................. 20 Voller Tatendrang .................................................................................. 20 Verbandsleben.......................................................................................... 22 Geschichtenweg eingeweiht ................................................................. 22 Torball-Meisterschaft in Glarus ............................................................. 23 Luftgewehrschiessen für Blinde ............................................................ 23 Sport, Musik und Lifestyle in Bern ......................................................... 24 Veranstaltungen.................................................................................... 24 Tipps und Tricks.................................................................................... 28 Dokumente bequem einlesen mit TopScan ....................................... 28 Aktuelle Kulturtipps per E-Mail .......................................................... 29 Apfeltipp: Ins Kino mit "Greta" ........................................................... 30 Mitgliederraum .......................................................................................... 30 Eine Burg für alle .................................................................................. 30 Studie zum Arbeitsleben ........................................................................... 32 Fakten zum Arbeitsleben von blinden und sehbehinderten Personen ... 32 Inserate .................................................................................................... 33 Schweizer Blindenfreund-Kalender 2015 .............................................. 33 Tag der offenen Tür im Bildungs- und Begegnungszentrum BBZ St. Gallen ................................................................................................... 34 Studie zu barrierefreien Websites ......................................................... 34 1/39 Werden Sie unabhängig – mit Hilfsmitteln von Accesstech ................... 35 Vocatex plus (HA): unsere Erfahrung - Ihr Vorteil ................................. 36 Der Apfel ist zum Greifen nah! .............................................................. 36 Veo Bildschirmlesesystem .................................................................... 36 ...und wenn die Brille nicht mehr ausreicht?.......................................... 37 Schlafen, geniessen, erleben im Hotel-Restaurant Solsana in SaanenGstaad .................................................................................................. 37 Genossenschaft Invasupport - alles inklusive ....................................... 37 Impressum Mitgliederzeitschrift des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (SBV) im 101. Jahrgang. Sie erscheint viermal im Jahr in Grossdruck, in Braille, im DAISY-Format, im Elektronischen Kiosk, auf www.sbv-fsa.ch sowie auf Bestellung per E-Mail (ohne Fotos) in Deutsch und Französisch ("Clin d'œil"). Herausgeber: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), Gutenbergstrasse 40b, Postfach 8222, 3001 Bern, Tel. 031 390 88 00; [email protected], www.sbv-fsa.ch Redaktion: Edith Nüssli, Jean-Marc Meyrat, Alfred Rikli Übersetzungen: Jolanda Schönenberger, Edith Nüssli Foto Titelseite: Patrick Vuillème hört VoiceNet auf der Terrasse vor seinem Haus. Foto: Peter Mosimann, Bern ISSN-Nummern: 1422-0490 (Print), 2296-2018 (Braille), 2296-2026 (Audio) Layout und Druck: Ediprim AG, Biel/Bienne Braille: Simone Rentsch und Anton Niffenegger Audio: Paul Güntert Tonstudio, Basel Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 10. August 2014 Editorial Liebe Leserinnen und Leser Domenica Griesser, Präsidentin der Sektion Ostschweiz Haben Sie sich schon einmal überlegt, ehrenamtlich in einem Vorstand mitzuarbeiten? Oder sind Sie froh, dass Sie nicht gefragt werden, weil Sie sich ein solches Amt nicht zutrauen oder lieber im Hintergrund bleiben? Ich persönlich habe das Amt als Präsidentin nicht gesucht. Die ersten Anfragen habe ich abgelehnt. Nun, nach drei Jahren, kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat, über meinen Schatten zu springen und ja zu diesem Amt zu sagen. Persönlich habe ich viel gelernt und tiefere Einblicke in das 2/39 Blindenwesen, den SBV und das Sektionsleben erhalten. Etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen, schafft Zusammenhalt und bereichert. Beispielsweise beim Organisieren des Dunkelanlasses am Bauernmarkt in Wattwil. Wir haben im Vorstand den Einsatzplan der Dunkelprofis erstellt und uns selber auch zur Verfügung gestellt. Nach dem anstrengenden Tag sind wir alle noch bei einem Glas entspannt zusammen gesessen. Auch Humor hat Platz in unserer Vorstandsarbeit. Nicht zuletzt bietet ein ehrenamtliches Engagement die Chance, sich neue Kompetenzen anzueignen oder Begabungen zu nutzen, die im Beruf nicht zum Zug kommen. Kurz: "Ehrenamtliches Engagement bildet und macht Spass." In diesem Sinne wünsche ich mir, dass sich mehr junge Menschen in unseren Vorständen engagieren. Denn sie bringen neue Gedanken, neue Ideen und beleben das Leben der Sektionen. In der Sektion steht für mich Selbsthilfe, also der gesellschaftliche Austausch zwischen Betroffenen, an erster Stelle. Gesellschaftlicher Austausch ist auch über VoiceNet möglich. Mehr darüber ab Seite 10. Um ein gutes Umfeld zu schaffen, braucht es jedoch auch eine regional verankerte Interessenvertretung. Der SBV unterstützt die Sektionen, damit sie noch professioneller und erfolgreicher agieren können. Lesen Sie mehr darüber ab Seite 14. Legende: Porträtaufnahme von Domenica Griesser, freundlich lachend mit Kurzhaarschnitt und Kapuzenjacke. Foto zur Verfügung gestellt. Aktuelles Tschüss Naomi, hallo Edith Jean-Marc Meyrat, Redaktor "der Weg" 2009, als ich bereits seit drei Jahren für den "Weg" arbeitete, kreuzte eine spritzige und fröhliche, zierliche Person im SBV auf: Naomi Jones. Die junge Frau mit den braunen Haaren und den grünen Augen ist sofort in die Realität blinder und sehbehinderter Menschen eingetaucht. Mit ihrer Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit hat sie sich bedingungslos für den "Weg" eingesetzt. Die hervorragende Redaktorin hat dem offiziellen Verbandsorgan ihren Stempel aufgedrückt, ohne seine Geschichte zu vergessen. 3/39 Mit der Einführung einer neuen Zeitschrift 2013 konnte Naomi dann ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Sowohl in redaktioneller als auch in gestalterischer Hinsicht konnte sie das Team koordinieren und motivieren, das sich mit Herzblut für das neue SBV-Organ einsetzte. Dieses wurde aus finanziellen Gründen leider wieder abgeschafft. Oft können Redaktoren nicht erkennen, welche Vorzüge zugängliche Versionen von Medien haben. Anders Naomi: Sie war begeistert von der Audioausgabe und beteiligte sich an den Aufnahmen der Originalmusik und an der Umsetzung "ihrer Zeitschrift" auf CD. Ende 2013 hat sich Naomi entschieden, sich beruflich neu zu orientieren. Auch wenn mich der Verlust dieser ausserordentlichen Arbeitskollegin etwas traurig stimmt, heisse ich Edith Nüssli ganz herzlich willkommen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr. Edith ist Journalistin und Agronomin. Sie hat für mehrere Fachzeitschriften im Bereich Landwirtschaft gearbeitet. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern hat im Februar 2014 ihre Arbeit beim SBV als Chefredaktorin aufgenommen. In ihrer Freizeit taucht sie gerne in die Welt des Mittelalters ein. Sie haben also in Ihren Händen, unter Ihren Fingern oder in Ihren beiden Ohren die erste Ausgabe von "der Weg", für die Edith Nüssli zuständig war. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre Legende: Porträtaufnahme von Edith Nüssli, der neuen Redaktorin von "der Weg", Brillenträgerin mit leicht gelockten, arktisblonden Haaren. So reisen Begleiter im Ausland gratis Abteilung Interessenvertretung SBV Der Sommer hat begonnen und damit auch die Reisesaison. Dabei ist es nicht immer einfach zu wissen, wo ein Blindenführhund oder eine Begleitperson gratis mitreisen darf. Deshalb hat "der Weg" die Vorschriften zusammengefasst. Für Reisen in der Schweiz gilt: Wer eine "Ausweiskarte für Reisende mit einer Behinderung" besitzt, darf eine Begleitperson und einen Hund kostenlos mitnehmen. Die zwei Personen, allenfalls mit Hund, benötigen ein gültiges Billet. Die Begleitperson verpflichtet sich dabei, der betroffenen Person beim Ein- und Aussteigen sowie während der gesamten Reise behilflich zu sein. Selbstkleber Tarif TCV 710 fürs Ausland 4/39 Diese Regelung gilt auch für viele Bahnreisen von der Schweiz ins Ausland und wieder zurück, wenn das Billet in der Schweiz gekauft wird. Gratis ist ausschliesslich das Billet. Sitzplatzreservationen und allfällige Zuschläge müssen für beide Personen bezahlt werden. An Schaltern ausländischer Transportorganisationen gibt es keine Vergünstigungen. Damit Begleitperson und Führhund gratis mitreisen können, muss zusätzlich zum persönlichen Fahrausweis ein "unentgeltlicher internationaler Fahrausweis" für die gewünschte Strecke bezogen werden. Ferner muss die Begleiterkarte mit einem Selbstkleber Tarif TCV 710 (internationaler Verkehr) versehen sein. Die Vergünstigungen werden von rund 30 Ländern oder Eisenbahnorganisationen gewährt. Einzelne private Bahngesellschaften gewähren keine Ermässigung. Klar sollte auch sein, dass die Person mit eingeschränkter Sehfähigkeit und ihre Begleitperson zusammen reisen müssen. Ist eine Begleitperson alleine unterwegs, kann sie von keiner Vergünstigung profitieren, selbst dann nicht, wenn sie auf dem Weg ist, die betroffene Person abzuholen. Information: Alle Informationen finden sich auf www.sbb.ch in der Rubrik Bahnhof&Services. Dort finden sich auch die speziellen Bestimmungen für die Nachtzüge CityNightLine und Informationen zu Ein- und Ausstiegshilfe an ausländischen Bahnhöfen. Eine Hilfe muss mindestens 48 Stunden im Voraus reserviert werden. Jürg Romer geht in Pension Interview: Jean-Marc Meyrat, Redaktor "der Weg" Jürg Romer, Bereichsleiter Beratung und Rehabilitation, wird am 1. Juli 2014 in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Er ist 1992 in die Dienste des SBV getreten. "der Weg": Welcher Erfolg deiner Arbeit freut dich am meisten? Jürg Romer: Zweifellos der Zusammenschluss der Beratungsstelle des BFVI mit unserer Beratungsstelle Luzern, was zur Gründung der FSZ führte. Zwei Stellen zu vereinen, die zu zwei unterschiedlichen Organisationen mit ähnlichen Zielen gehören, ist nie einfach. Aber in Luzern habe ich einen echten Willen zur Zusammenarbeit verspürt. "der Weg": In der Westschweiz werden Ungleichheiten beim Beratungs- und Rehabilitationsangebot bemerkt. Hat der SBV Möglichkeiten, da einzugreifen? 5/39 Jürg Romer: Ich war in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen der Beratungsstellen, die nicht dem SBV unterstehen. Es ist aber nicht möglich, in die Arbeitsweise eines Dienstes einer anderen Organisation einzugreifen. Als Selbsthilfeorganisation haben wir zwar gewisse Druckmittel, aber um die Situation zu verbessern, muss man vor allem die Probleme identifizieren und mit den Verantwortlichen darüber sprechen. "der Weg": Das Angebot des Bereichs Beratung und Rehabilitation richtet sich an ein möglichst breites Publikum. Wird das Dienstleistungsangebot ausgeweitet? Jürg Romer: Wenn ich die finanzielle Situation des SBV, der IV und der AHV betrachte, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir unsere Leistungen ausbauen können. Wenn wir das Angebot aller Organisationen einbeziehen, wird meiner Meinung nach der Bedarf überall ausreichend gedeckt. Es muss vermehrt darauf geachtet werden, dass die Dienstleistungen einwandfrei sind und dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Diensten gut funktioniert. Das Gleichgewicht zwischen den Organisationen muss respektiert werden und man darf die finanziellen Gegebenheiten nicht aus den Augen verlieren. "der Weg": Zeigt die überaus grosse Anzahl der Dienste nicht die extreme Komplexität im Bereich Sehbehinderung in der Schweiz? Jürg Romer: Du hast Recht. Mit dieser Realität müssen wir jedoch leben. Ich ziehe es vor, die Vielseitigkeit der Dienstleistungen und der Erfahrungen der Organisationen zu betonen, anstatt zu sagen "es ist schade". "der Weg": Wie würdest du die Entwicklung des SBV seit 1992 beschreiben? Jürg Romer: Vieles hat sich in diesen 22 Jahren verändert. Die Zahl der Mitglieder ist gestiegen, jene der Mitarbeitenden ebenso, und das Dienstleistungsangebot wurde stark erweitert. In meinem Bereich beispielsweise hat sich das Angebot verdoppelt. Die Finanzierung unserer Dienstleistungen durch das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hat sich ebenfalls verändert. Seit zwölf Jahren besteht das System der Leistungsverträge zwischen dem SBV und dem BSV. Dadurch ist der administrative Aufwand für die Mitarbeitenden beträchtlich gestiegen. Damit müssen wir leben. Auch das Aufkommen elektronischer Hilfsmittel hatte spürbare Auswirkungen auf unsere Arbeit. Um die steigende Nachfrage von mehr oder weniger jungen blinden und sehbehinderten Menschen zu befriedigen, haben wir unsere Mitarbeitenden geschult und sind Partnerschaften mit anderen Organisationen eingegangen. 6/39 "der Weg": Während dieser Zeit hast du mehrmals vorübergehend das Amt des Generalsekretärs übernommen, als der SBV von heftigen Stürmen erschüttert wurde. Wie hast du diese Krisen erlebt? Jürg Romer: Ich muss zugeben, dass dies manchmal demotivierend war, allein schon deshalb, weil man sich an neue Arbeitsbedingungen anpassen musste. Ausserdem war ich traurig, da wir uns manchmal von Personen trennen mussten. Diese waren auch zuallererst Menschen. Das ist nie leicht, aber das war schliesslich meine Aufgabe. In diesen schwierigen Momenten habe ich mich immer voll und ganz für die Beratungsstellen und das Personal, das hervorragende Arbeit leistet, eingesetzt. "der Weg": Was wirst du im Ruhestand tun? Jürg Romer: Ich möchte mich entspannen, das tun, was ich will, und meinen Hobbys frönen. Diese sind die Musik, das Theater, langlaufen und Ski fahren, schwimmen, Fahrrad fahren und wandern. Ich muss mich also überhaupt nicht auf den Ruhestand vorbereiten, denn ich habe mehr als genug, womit ich mich beschäftigen kann. Später werde ich meine Freizeit wohl mehr strukturieren müssen. Ich überlege mir, mich ehrenamtlich zu engagieren, aber ich weiss noch nicht, für wen oder für welchen Zweck. Legende: Susan Buergi übernahm am 1. Juni die Leitung des Bereichs Beratung und Rehabilitation von Jürg Romer. Das Bild zeigt Susan Buergi, frisch und motiviert, und Jürg Romer vor einer Gebäudefassade. Ein Händedruck symbolisiert die Arbeitsübergabe. Von Afrika zum SBV Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" Seit dem 1. Juni leitet Susan Buergi den Bereich Beratung und Rehabilitation. Sie bringt breites Wissen und reichhaltige Erfahrung in der Arbeit mit Sehbehinderten und in Projektmanagement mit. Die ausgebildete Orthoptistin hat in den letzten 12 Jahren mehrheitlich in Afrika gelebt und für die CBM Christoffel Blindenmission gearbeitet. Am Anfang stand eine Anfrage, an einer Augenklinik in Kenia in der Abteilung Low Vision zu arbeiten und die Ausbildung von Fachkräften zu begleiten. Dabei kam sie zum Schluss, dass es mehr braucht, als sich nur ums Sehen zu kümmern. Sie entschied sich für ein Masterstudium "öffentliches Gesundheitswesen mit Schwerpunkt Behinderung" und packte 7/39 anschliessend die Chance, für CBM Projektleitungen zu übernehmen. Zurzeit ist sie daran, ihren Master in Management von Non-ProfitOrganisationen abzuschliessen. Im Laufe des letzten Jahres reifte der Wunsch, in die Schweiz zurückzukommen. Auf der Suche nach einer neuen Aufgabe im Bereich Sehen bei einer nationalen Organisation stiess sie auf das Inserat des SBV für die Leitung des Bereichs Beratung und Rehabilitation. Für die Ausbildung in Augenheilkunde hat sich Susan Buergi entschieden, weil sie einen Beruf im Gesundheitswesen gesucht hat, in dem sie mit Kindern zu tun hat und selbständig arbeiten kann. Ausserdem bemerkt sie, dass sie in einer Brillenträgerfamilie aufgewachsen ist. Besuche bei Augenarzt und Optiker waren Teil der Kindheit der Berner Bauerntochter. Zurück in der Schweiz geniesst sie die vielfältige Natur und die Freiheit eines sicheren Umfeldes. Ferner spielt Yoga eine wichtige Rolle in ihrem Alltag. Neue Technik in den Händen aller Jean-Marc Meyrat, Redaktor “der Weg“ VoiceNet, das im Januar 2014 aufgeschaltet wurde, bietet dank technischem Fortschritt viele neue Möglichkeiten. Was gibt es Neues auf VoiceNet? Mit VoiceNet können Sie als Hörerinnen und Hörer neun Rubriken als Favoriten bestimmen. So müssen Sie nicht mehr die Menüs durchsuchen, um Ihre Lieblingsrubriken anzuhören. Ausserdem hält Sie VoiceNet in der Rubrik "Newsticker" auf dem Laufenden über Nachrichten, die seit Ihrem letzten Anruf neu erstellt oder bearbeitet wurden. Mit VoiceNet können Sie einen Kommentar hinterlassen, der direkt mit einem Inhalt zusammenhängt. So können die Redaktoren auf Ihre Anfrage Linien zu spezifischen Diskussionsthemen einrichten (Rubrik 4 2 1). VoiceNet ist vor allem ein Informationssystem. Doch auch für Unterhaltung ist gesorgt, weil Redaktorinnen und Redaktoren dank der neuen Technik abwechslungsreich gestaltete Audiodateien ins System hochladen können. Bei allen Neuerungen bleibt VoiceNet das bewährte telefonische Informationssystem unter Nummer 031 390 88 88. Sprachausgabe – ein Faktor der Entmenschlichung? 8/39 Ein übermässiger Gebrauch dieses künstlichen Hilfsmittels kann tatsächlich entmenschlichend wirken. Andererseits kann die Sprachausgabe nützlich sein, nämlich für jene, die sich für VoiceNet engagieren und die manchmal Schwierigkeiten haben, einen Text laut vorzulesen. Ausserdem sind die Redaktionsleiter dank diesem Mittel bei der Verwaltung der Menüs, die in einer Baumstruktur angelegt sind, sehr flexibel. VoiceNet leidet noch an einigen Kinderkrankheiten. Aber Sie können beruhigt sein. Jene, die die Entwicklung des Systems überwachen, kümmern sich sorgfältig um dessen Verbesserung sowie um Ihren Bedienungskomfort. Information: Die Redaktionsleiter haben für Hörerinnen und Hörer eine Bedienungsanleitung erfasst. Diese kann auf der Website www.sbvfsa.ch/de/voicenet heruntergeladen werden. Werden auch Sie VoiceNet-Redaktor Die Weiterentwicklung und der Ausbau der VoiceNet-Rubriken erfordern die Stimmen freiwilliger Redaktoren. Wenn Sie uns gerne Ihre Stimme leihen möchten und etwas Zeit für eine regelmässige VoiceNet-Rubrik oder eine Sendung Ihrer Wahl einsetzen wollen, können Sie sich an die Redaktionsleiter wenden. Wie bisher können Sie Inhalte mit dem Telefon aufnehmen. Wir raten Ihnen jedoch wärmstens, Ihre Aufnahmen mit dem Computer zu machen. Wir können Ihnen Gratis-Software empfehlen, die sich im Internet herunterladen lässt, wie z.B. mp3Directcut. Mit diesem Tool können Sie einfache Tondokumente aufnehmen und bearbeiten. Dieses Gratis-Programm ist mit Ihren Hilfsmitteln bedienbar. Kontakt: Norbert Müller, Redaktionsleiter Deutschschweiz, Telefon: 044 370 12 24, E-Mail: [email protected]. Legende: VoiceNet-Redaktionsleiter Norbert Müller an einer Schulung. 9/39 Eine Stimme hinter VoiceNet Interview: Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" Ein Team von über 100 Redaktorinnen und Redaktoren sorgt dafür, dass VoiceNet aktuell und vielfältig ist. Viele von ihnen engagieren sich freiwillig. Eine von ihnen ist Sibylle Freudweiler. "der Weg" sprach mit ihr über das Engagement. "der Weg": Frau Freudweiler, was hat Sie bewogen, VoiceNet-Redaktorin zu werden? Sibylle Freudweiler: Schon meine Grossmutter hatte Bücher aufgelesen für blinde Menschen. Das fand ich faszinierend. Deshalb habe ich immer versucht, eine solche Tätigkeit zu finden. Allerdings hatte ich bei Hörbuchverlagen und ähnlichen Institutionen keinen Erfolg. Durch Zufall kam ich letztes Jahr auf die Website des SBV und las dort, dass man sich für Televox als Freiwillige melden kann. "der Weg": Was braucht es für Fähigkeiten für diese Aufgabe? Sibylle Freudweiler: Zeit, Interesse und die Fähigkeit, sich die Hörerinnen und Hörer vorstellen zu können. "der Weg": Was machen Sie, damit Sie sich die Zuhörer vorstellen können? Sibylle Freudweiler: Wenn ich einen Text lese, stelle ich mir vor, vor mir sitzen die Menschen, die ich letztes Jahr am Redaktorentreffen kennen gelernt habe. "der Weg": Wie viel Zeit investieren Sie pro Woche für VoiceNet? Sibylle Freudweiler: Das ist ganz unterschiedlich, zwischen einem Vormittag und zwei Tagen, manchmal auch mehr. "der Weg": Betreuen Sie fixe Rubriken? Sibylle Freudweiler: Ja, ich habe meine Rubrik "in vino veritas". Dazu die Rubriken "Pressespiegel" "Gesundheit" und "Augenmedizin". "der Weg": Haben Sie einen besonderen Bezug zu Wein? Sibylle Freudweiler: (lacht) Ich bin keine Önologin, interessiere mich aber für Wein und habe durch die Bearbeitung dieser Rubrik schon vieles dazu gelernt. Zum Beispiel, wie man herausfinden kann, dass ein Wein Zapfen hat, oder dass Alkohol beim Kochen nicht verdampft, auch wenn man ein Gericht sechs Stunden kocht. Aber zur Rubrik bin ich gekommen, weil Redaktionsleiter Norbert Müller mich gefragt hat. Für mich war es ein Übungsfeld. "der Weg": Was bringt Ihnen das freiwillige Engagement? 10/39 Sibylle Freudweiler: Kontakt zu Menschen und die Gelegenheit etwas zu tun, was ich gerne mache. Insbesondere die Möglichkeit, selber redaktionelle Beiträge zusammenzustellen. Ausserdem erfahre ich immer wieder viel durch die Informationen, die ich auflese. Das Wichtigste ist jedoch, dass ich etwas tun kann, das Menschen weiterhilft und ihnen Freude bereitet. "der Weg": Was war zu Beginn die grösste Herausforderung? Sibylle Freudweiler: Nicht zu schnell zu lesen und die Technik für das Aufnehmen am Telefon. Einmal habe ich als Ferienvertretung Aktionen aufgelesen. Ich sass am Telefon, habe aufgelesen und aufgelesen. Nach eineinhalb Stunden wollte ich das Aufgesprochene abhören – und es war nichts drauf (lacht). "der Weg": Und mittlerweile haben Sie das gemeistert? Sibylle Freudweiler: Ja, man erwirbt sich Übung. Und mit VoiceNet ist es viel einfacher geworden. Ich nehme meinen Laptop, schliesse mein Mikrophon an und lese den Text. Anschliessend bearbeite ich die Tondatei und korrigiere Versprecher. Wenn ich in den Ferien bin, verwende ich einen Kopfhörer mit integriertem Mikrofon zum Aufsprechen. Bei der Auswahl der Technik hat mich glücklicherweise mein Mann unterstützt. "der Weg": Was war Ihr schönstes Erlebnis? Sibylle Freudweiler: Das war eine Rückmeldung eines Hörers, der auf die neue Stimme reagierte und mir ein Kompliment gemacht hat. Das motiviert mich sehr. "der Weg": Vielen Dank für Ihr Engagement für VoiceNet und für das Gespräch. Sibylle Freudweiler Sibylle Freudweiler-Haab arbeitet seit rund einem Jahr als freiwillige Redaktorin für VoiceNet. Die 44-jährige Marketingplanerin ist in Basel aufgewachsen, lebt in Muri bei Bern und ist Mutter eines siebenjährigen Sohns. Sie geniesst es, Zeit zu haben für ihre Familie und für verschiedene freiwillige Engagements. Zuvor hat sie als Leiterin Marketing und Kommunikation in verschiedenen Unternehmen gearbeitet. Legende: Das Foto zeigt VoiceNet-Redaktorin Sibylle Freudweiler, eine gepflegte, elegant gekleidete Frau, mit ihrem Arbeitsgerät: Laptop und Mikrofon. 11/39 Startschuss für mehr regionale Interessenvertretung Abteilung Interessenvertretung Die Interessen von blinden und sehbehinderten Personen vor Ort mit Erfolg vertreten: Das ist das Ziel einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Sektionen und Generalsekretariat. Ein wichtiges Mittel ist die neue Internet-Plattform "Regionale Interessenvertretung". Was tun, wenn eine Baustelle nicht richtig gesichert ist? Welche Gesetze regeln eine barrierefreie Aus- und Weiterbildung? Welche Vorgaben gelten für Liftanlagen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um die Barrierefreiheit im Alltag finden sich auf der neuen Internet-Plattform der Interessenvertretung. Informationsaustausch übers Internet Unter dem Link "Regionale Interessenvertretung" auf der SBV-Website www.sbv-fsa.ch finden sich Informationen und Werkzeuge zu den Themen Bauen, Öffentlicher Verkehr, Beruf und Ausbildung sowie Dienstleistungen. Diese sollen Sektionsvertreter unterstützen, in ihrer Region die Interessen von blinden und sehbehinderten Menschen kompetent und wirkungsvoll zu vertreten. Die Internet-Plattform ermöglicht auch, über Interventionen in der eigenen Region zu berichten. Erfahrungen können ausgetauscht werden, damit nicht jede Sektion das Rad neu erfinden muss. Anliegen der Basis umgesetzt Mit der Regionalisierung der Interessenvertretung wird ein Anliegen des Sektionenrats umgesetzt. Die Sektionen erhalten nun die Möglichkeit, eine professionelle Vertretung in ihrer Region aufzubauen. Grundlage ist ein Leistungsvertrag, den jede Sektion mit dem Verband abschliessen kann. Darin verpflichtet sich die Sektion, in ihrem Gebiet bestimmte Leistungen wie beispielsweise Interessenvertretung oder Sensibilisierung zu erbringen. Die Details sind im Reglement für die Vereinbarung von Leistungsverträgen festgehalten, das der Verbandsvorstand anfangs April verabschiedet hat. Zwischen dem SBV und der Sektion Zürich-Schaffhausen existiert bereits ein Pilot-Leistungsvertrag. Reger Austausch an Workshops Der Startschuss für eine regionale Interessenvertretung erfolgte anfangs April mit je einem Workshop in Lausanne und Bern. Eingeladen waren Präsidentinnen und Präsidenten der Sektionen sowie weitere Interessierte der SBV-Miliz. Daniela Moser, Joël Favre, Christoph Landtwing und Alfred Rikli vom Bereich Interessenvertretung stellten den rund 30 Anwesenden die Plattform anhand konkreter Beispiele vor. 12/39 Nach der Präsentation wurde angeregt diskutiert, wie die Plattform im Alltag genutzt werden kann. Themen waren insbesondere, wie öffentlich die Plattform sein soll und wie Fachstellen und Fachkommissionen einbezogen werden sollen. Die wertvollen Hinweise, Anregungen und Vorschläge bilden die Basis, um die Internet-Plattform "Regionale Interessenvertretung" gezielt weiterzuentwickeln. Für den Erfahrungsaustausch sind weitere Workshops geplant. Kontakt: Abteilung Interessenvertretung, Telefon: 031 390 88 33, E-Mail: [email protected] Legende: Die Workshop-Teilnehmenden diskutierten angeregt, wie die neue Plattform "Regionale Interessenvertretung" im Alltag genutzt werden kann. Das Bild zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Workshop in Bern. Ich höre, also sehe ich Jean-Marc Meyrat, Redaktor "der Weg" Heute ist Audiodeskription ein integraler Bestandteil der Zugänglichkeit. Zu Beginn gilt es in Erinnerung zu rufen, dass die Audiodeskription darin besteht, dass eine Off-Stimme jene Elemente beschreibt, ohne die das Verständnis eines Films oder Theaters beeinträchtigt oder sogar verunmöglicht wird. Die Herausforderung für die Verfasser besteht darin, die nötige Information so zusammenzufassen, dass sie sich in die Dialoge eingliedert, ohne das Ganze schwerfällig zu machen. Dank dem Behindertengleichstellungsgesetz, das 2004 in Kraft trat, ist auch der Wunsch aufgekommen, die visuelle Kultur zugänglich zu machen. Dabei gab natürlich das Schweizer Radio und Fernsehen den Ton an. Es muss in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz jährlich je 24 Filme mit Audiodeskription ausstrahlen, darunter 12 Schweizer Filme. 2013 hat RTS etwa 40 und TSI 24 audiodeskribierte Sendungen ausgestrahlt, während es bei SRF über hundert waren. Unterschiedliche Bedingungen für SRF, RTS und RSI 13/39 SRF ist mit Partnersendern in Deutschland und Österreich vernetzt. Die Fernsehsender der lateinischsprachigen Schweiz konnten leider keine derartigen Netzwerke mit ihren Nachbarn aufbauen und müssen die audiodeskribierten Filme deshalb im Ausland kaufen. Die Kosten für die Erstellung einer Audiodeskription eines bereits bestehenden Films können – je nach Länge und Komplexität – zwischen 6000 und 13 000 Franken liegen. Und was gibt es ausser dem Fernsehen sonst noch? In der Deutschschweiz beschränkt sich das Angebot vor allem auf den Fussball. Der FC Basel, die Berner Young Boys und der FC Luzern haben ihre eigenen Fanradios, deren Moderatoren durch den SZB in der Audiodeskription geschult wurden. Die Audiodeskription der Spiele der Nationalmannschaft wird vom Schweizerischen Fussballverband angeboten und im Stadion auf der UKW-Frequenz in den zwei wichtigsten Landessprachen übertragen. In der Westschweiz widmen sich die Macher der Audiodeskriptionen besonders dem Kino und dem Theater. Das ist reiner Zufall. Das Angebot hängt allein vom Engagement einiger Personen ab. Es reicht, dass ein von der Audiodeskription begeisterter Kulturschaffender sein Theater verlässt und der Dienst wird eingestellt. Im Tessin beschränkt sich das Angebot auf die 24 gesetzlich vorgeschriebenen Filme, die von TSI ausgestrahlt werden. Bewegung ist spürbar Seit einigen Jahren bietet der Verein Regards Neufs in Lausanne und Genf jährlich drei bis vier neu veröffentlichte Filme mit Audiodeskription an. Diese Vereinigung, die vom SBV unterstützt wird, hat das Ziel, ihr Angebot mithilfe der Kinokette Pathé auf die Deutschschweiz auszuweiten, zuerst nach Bern. Und wie sieht es mit Schweizerdeutsch aus? Den Deutschschweizern liegt die Mundart sehr am Herzen – mit Recht. Eine schweizerdeutsche Serie mit einer Audiodeskription in der Sprache Goethes anzusehen, ist tatsächlich merkwürdig. In allen Fällen sollte die Audiodeskription während der Produktion und nicht nachträglich erstellt werden. In Deutschland und Frankreich ist dies gesetzlich vorgeschrieben. Der SBV hat Anfang Jahr einen Brief an das Bundesamt für Kultur geschickt, um den Leiter der Sektion Film, Ivo Kummer, für diese Problematik zu sensibilisieren. Das Geschäft läuft Viele zugängliche Filme sind auf DVD erhältlich. Ausserdem stellen die 14/39 Bibliotheken für Blinde und Sehbehinderte ihren Hörern immer mehr Dokumente mit Audiodeskription kostenlos zur Verfügung. Information: In der nächsten Ausgabe von "der Weg", die Mitte September 2014 erscheint, werden wir auf das Thema Audiodeskription zurückkommen und über die Arbeit des ersten Audiodeskriptionsteams des Schweizer Fernsehens berichten. Legende: Unterstützt vom SBV bietet Regards Neufs jährlich drei bis vier neu veröffentlichte Filme mit Audiodeskription an. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einem gut besuchten Kinosaal, ein Teil der Besucher tragen Kopfhörer. Foto: Bruno Quiblier Begegnung mit Remo Kuonen Aufgezeichnet von Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" Die Tätigkeit als Redaktor in den Parlamentsdiensten bestimmt den Alltag des SBV-Präsidenten. Seine Freizeit widmet er zu einem grossen Teil dem SBV, und – was davon noch übrig bleibt – seiner Familie und Wanderungen. "Als Redaktor in den Parlamentsdiensten habe ich sehr unregelmässige Arbeitszeiten. Während der Sessionen von National- und Ständerat ist erst Feierabend, wenn die Debatten des Tages im offiziellen Bulletin publiziert sind. Da wird es manchmal zehn oder gar elf Uhr, bis ich das Büro verlasse. Und am Morgen um sieben beginnt der nächste Arbeitstag. Zwischen den Sessionen nehme ich an verschiedenen Sitzungen teil zu unregelmässigen Zeiten. Das bedingt eine ausgezeichnete Organisation. Unter anderem protokolliere ich Sitzungen der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit. Dadurch komme ich in Kontakt mit vielen Entscheidungsträgern in diesem Bereich. Manchmal profitiere ich von diesen Kontakten und informiere im persönlichen Gespräch über Anliegen von sehbehinderten und blinden Menschen. Dabei unterscheide ich immer klar zwischen privatem Engagement und beruflicher Tätigkeit. Jung und unbekümmert Zu den Parlamentsdiensten kam ich vor über 30 Jahren dank einer Spontanbewerbung. Die Bundesverwaltung gab damals Menschen mit Behinderung eine Chance. Zugute kam mir, dass ich im Blindenheim Maschinenschreiben und Stenografie gelernt hatte. Mit diesen Fähigkeiten 15/39 konnte ich effizient arbeiten. Ich war jung, unbekümmert und zögerte nicht, Vorschläge zu machen. Diese wurden meist akzeptiert. Zum Beispiel bekam ich auf mein Begehren hin den ersten Computer in den Parlamentsdiensten. Bis ich eine feste Stelle hatte, habe ich über 100 Bewerbungen geschrieben. Ich hätte gerne etwas aus meinem Studium der Soziologie und der Kriminologie gemacht. Das war jedoch nicht möglich. Früh auf mich allein gestellt Wegen meiner Augenprobleme war ich schon früh auf mich allein gestellt. Mit vier Jahren musste ich das erste Mal ins Unispital Zürich, weitere Aufenthalte folgten. Das Gymnasium besuchte ich in einer Internatsschule. Dieses musste ich unterbrechen, nachdem sich mein Sehvermögen deutlich verschlechtert hatte. Für ein Jahr war ich im Blindenheim, habe etwas Braille gelernt, mir neue Arbeitsstrategien angeeignet und – meine zukünftige Frau kennen gelernt. Kinder und Jugendliche wurden damals weniger professionell begleitet als heute. Ich wurde dadurch selbständig, unabhängig und auch etwas hart gegenüber den Herausforderungen des Lebens. Sportbegeistert Ich war sehr sportlich, spielte im Juniorenteam des Hockeyclub Sierre. Als ich 16 Jahre alt war, sagte mir mein Eishockey-Trainer, es wäre zu gefährlich, mich weiterhin spielen zu lassen. Das war für mich ein emotional herausfordernder Moment. Ich habe mich dann aufs Ski fahren konzentriert, nahm 1984 an den Paralympics in Innsbruck teil und bestritt Wettkämpfe bis zum Alter von rund 35 Jahren. Engagiert für den SBV Dem SBV trat ich mit 18 Jahren bei. Schon kurz danach wurde ich in den Vorstand der damaligen Westschweizer Sektion gewählt und bald darauf zum Präsidenten des Westschweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes erkoren. Später wurde ich Mitglied und Präsident des SBV-Verbandsvorstands. Die Herausforderungen des Verbands haben mich stets interessiert. Deshalb habe ich dafür viel Zeit und Energie investiert. Dank dieses Engagements habe ich viele interessante Menschen kennengelernt und von der Selbsthilfe profitiert. Als ich zum Beispiel die Notizen für meine Vorträge nicht mehr lesen konnte, habe ich mir mit Unterstützung eines Mitglieds eine neue Merktechnik angeeignet: Die Aufnahmen auf meinen Milestone sind mein Notizpapier geworden. Zeit für meine Familie 16/39 Selbsthilfe, der Hauptzweck unseres Verbandes, leiste ich in erster Linie für meine blinde Frau. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten widme ich die wenige verbleibende Freizeit meiner Frau sowie meinen Kindern und Enkeln. Ferner liebe ich die Berge. Wenn ich auf einem Gipfel ankomme, fühle ich mich glücklich, weil ich etwas geleistet habe. Ich lese auch gerne, meist zwei, drei Bücher parallel, oft historische Romane und Krimis. Und ich schätze ein feines Essen und ein gutes Glas Wein. Gemeinsames Essen heisst für mich auch Zeit, um sich auszutauschen und zu diskutieren." Legende: SBV-Präsident Remo Kuonen auf der Terrasse seiner Wohnung in Pully bei Lausanne. Besserer Zugang zu Büchern Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" "Es steht für den Bundesrat ausser Frage, dass sich die Schweiz für die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen einsetzt." Das versichert der Bundesrat in seiner Antwort auf einen Brief des SBV. Darin hat der SBV den Bundesrat gebeten, sich dafür einzusetzen, dass möglichst viele Staaten das Abkommen von Marrakesch ratifizieren. Das Abkommen sieht vor, dass die Gesetze über die Autorenrechte so angepasst werden, dass veröffentlichte Bücher in zugängliche Formate umgesetzt und kopiert werden dürfen. Ferner soll der grenzüberschreitende Austausch von zugänglichen Werken erlaubt werden. Damit das Abkommen von Marrakesch in Kraft treten kann, muss es von mindestens 20 Ländern ratifiziert werden. Ferner wächst der Nutzen, wenn möglichst viele Länder das Abkommen ratifizieren. Denn Bücher dürfen nur zwischen Blindenorganisationen von Ländern ausgetauscht werden, welche das Abkommen ratifiziert haben. Die Schweiz hat das Abkommen als eines der ersten Länder am 28. Juni 2013 unterzeichnet. Zurzeit bereitet die Verwaltung die Ratifizierung vor. Der Führerausweis kann Ihnen entzogen werden Marie-Thérèse Faivre, Leiterin Beratungsstelle Jura 17/39 Seit 2013 kann Ihre regionale IV-Stelle das kantonale Strassenverkehrsamt informieren, wenn fraglich ist, dass Sie ein Fahrzeug sicher lenken können. Das neue Erwachsenen- und Kinderschutzrecht brachte wichtige Veränderungen mit sich. Artikel 443 des Zivilgesetzbuchs, erlaubt es jedem, eine Person zu melden, die eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellt. Ferner verpflichtet es die an das Amts- und Berufsgeheimnis gebundenen Personen, Gefährdungssituationen zu melden, z.B. die IVStelle, die Angaben zu Ihrem Sehvermögen hat. So ist im Bundesgesetz über die IV seit 2013 vorgesehen, dass das zuständige Strassenverkehrsamt informiert wird, wenn Zweifel bestehen, ob ein Versicherter über die körperlichen oder psychischen Fähigkeiten verfügt, ein Fahrzeug zu lenken. Über eine solche Meldung muss die IVStelle den Versicherten informieren. Um einen Führerausweis für Personenwagen zu erhalten, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: - eine Mindestsehschärfe von 0,6 korrigiert auf einem Auge, wenn das Sehvermögen auf dem anderen Auge mindestens 0,1 beträgt - Gesichtsfeld minimal 140 Grad horizontal - kein Doppelsehen - eine Mindestsehschärfe von 0,8 und keine Einschränkung des Gesichtsfeldes, wenn man nur auf einem Auge sieht Eine Sehbehinderung kann zu Schwierigkeiten im Strassenverkehr führen. Ein geringes Sehvermögen, ein eingeschränktes Gesichtsfeld oder beides zusammen können an der nächsten Strassenkreuzung eine Gefahr für sich selbst und für andere darstellen. Eine kurze Strecke, auch wenn sie noch so vertraut ist, garantiert keinesfalls, dass nichts passiert. Die Risiken im Verkehr haben im gleichen Verhältnis zugenommen wie die Anzahl Fahrzeuge auf den Strassen. Um herauszufinden, ob man die Vorschriften für den Führerausweis noch erfüllt oder ob von der Augenerkrankung eine Gefahr für sich und andere ausgeht, kann auch ein Gespräch mit dem Augenarzt hilfreich sein. Die Beratungs- und Rehabilitationsstellen des SBV können Ihnen ebenfalls helfen, Ihre Fragen zum Thema zu klären. 18/39 Bestellen Sie den Jahresbericht 2013 Bestellen Sie eine Druckversion des Jahresberichts 2013 (in Schwarzschrift, Punktschrift oder auf Daisy-CD) bis am 20. Juni 2014 bei der Abteilung Marketing und Fundraising: E-Mail: [email protected]; Telefon: 031 390 88 23. Oder laden Sie den Jahresbericht ab dem 10. Juli 2014 auf der Website des SBV im PDF- oder Word-Format herunter: www.sbv-fsa.ch/jahresbericht Leserwettbewerb Neu gibt es in jeder zweiten Ausgabe von "der Weg" einen Wettbewerb für Leserinnen und Leser. Die Frage steht jeweils in Verbindung mit einem Thema im Heft. Zu gewinnen gibt es in dieser Ausgabe des Wettbewerbs Reka-Checks im Wert von 500 Franken. Die Gewinnerin, der Gewinner wird jeweils in der nächsten Ausgabe des Mitgliedermagazins vorgestellt. Deshalb: Mitmachen, es lohnt sich. Beantworten Sie folgende Frage: Mit welcher Tastenkombination kommen Sie zur Austauschplattform auf VoiceNet? Senden Sie die Antwort über VoiceNet, über die SBV-Website, per E-Mail oder per Post an die Redaktion. - über VoiceNet 031 390 88 88: Wählen Sie im Rubrikenverzeichnis 2 1 7 1. Sie hören die Informationen zum Wettbewerb. Drücken Sie die Taste 9 und folgen Sie den Anweisungen des Systems, um eine private Nachricht mit der Wettbewerbsantwort zu hinterlassen. - online: auf www.sbv-fsa.ch/leserwettbewerb finden Sie einen Link zum Wettbewerbsformular - per E-Mail: [email protected] - per Post: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV, Wettbewerb, Postfach 8222, 3001 Bern Machen Sie in jedem Fall folgende Angaben zu Ihrer Person: - Vorname, Name Strasse Wohnort Telefonnummer E-Mail-Adresse (wenn vorhanden). 19/39 Teilnahmeschluss: 20. Juli (Poststempel, Datum E-Mail oder VoiceNet) Teilnahmebedingungen Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder des SBV. Jede Person darf an diesem Wettbewerb nur einmal teilnehmen. Der Gewinner/die Gewinnerin wird per E-Mail, per Post oder telefonisch benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Preises ist nicht möglich. Der Gewinner/die Gewinnerin erklärt sich ausdrücklich einverstanden mit der Bekanntgabe seiner/ihrer persönlichen Daten (Vorname, Nachname, Wohnort,) auf der Webseite des SBV und in der nächsten Ausgabe von "der Weg"/"Clin d'œil". Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Menschen Voller Tatendrang Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" Organisieren, lobbyieren und netzwerken: Das sind Stärken von Urs Lüscher. Nach seiner Ausbildung zum Elektromonteur hat er sie in der Familienfirma eingesetzt, seit fünf Jahren arbeitet er für die Sektion Zürich-Schaffhausen des SBV. Auslöser für den Wechsel war seine Sehbehinderung. Von dieser will er sich in seinen Alltag so wenig wie möglich bestimmen lassen. "Wenn ich irgendwo dabei bin, will ich auch etwas bewegen", sagt Urs Lüscher über sich. Als Jugendlicher leitete er den Verein "Junge Kirche – junge Gemeinde". Als Geschäftsführer der Elektro Lüscher AG engagierte er sich zusätzlich im Gewerbeverband Uster und war zehn Jahre lang Standbauchef beim Verein Uster-Messe. Weil sein Sehvermögen abnahm, musste er sich neu organisieren. Er wollte jedoch nicht wieder bei null anfangen, sondern seine 20-jährige Erfahrung als Elektromonteur und Geschäftsführer weiterhin nutzen. In einem ersten Schritt gab er den Aussendienst auf und konzentrierte sich auf die Geschäftsführung der Elektro Lüscher. Später verliess er den Familienbetrieb, gründete das Büro Lektro Lüscher und spezialisierte sich auf Beratungs- und Dienstleistungsmandate, vor allem in der Elektrobranche. Er rechnet Offerten und prüft Garantieansprüche für diverse KMU. Damit er diese Aufgaben trotz Sehbehinderung bewältigen kann, erlernte er das Zehn-Fingersystem. Ferner hält er durch 20/39 regelmässige Weiterbildung seine Kenntnisse in der Elektrobranche auf dem neusten Stand. Ausserdem pflegt er sein Beziehungsnetz unter Gewerbetreibenden, etwa indem er am Gewerbelunch teilnimmt und seit fünf Jahren den Neujahrsball des Gewerbeverbandes organisiert. Auf Bestehendem aufbauen In einem zweiten Schritt fand er ein zusätzliches Arbeitsumfeld. Im Jahr 2009 stiess er auf ein Inserat der Sektion Zürich-Schaffhausen des SBV. Diese suchte einen Sekretär in Teilzeitanstellung. Er erinnert sich: "Das Stellenprofil entsprach genau dem, was ich kann und gerne mache." Ein Grund für seine Wahl zum Sekretär der Sektion sei gewesen, dass er der Bewerbung sein Konzept für ein "Kompetenzzentrum für Sehbehinderte" beigelegt habe. Entstanden ist das Konzept aufgrund seiner persönlichen Erfahrung. Auf die Diagnose "Retinitis pigmentosa" folgte für ihn ein Marathon durch die ganze Schweiz, um sein Leben neu zu organisieren: vom Augenarzt zur Beratungsstelle von Retina Suisse nach Zürich, anschliessend zur Sehbehindertenhilfe nach Basel, zur SZBBeratungsstelle nach Lenzburg, zu Accesstech nach Luzern und so weiter. Demgegenüber sollte ein "Kompetenzzentrum für Sehbehinderte" alle Beratungsangebote an einem Ort konzentrieren, damit die mühsame Reiserei entfällt. Wichtig sei ferner eine individuelle Beratung. Talente in neuem Umfeld nutzen Als Sekretär der Sektion Zürich-Schaffhausen organisiert Urs Lüscher Anlässe, an denen sich Sektionsmitglieder treffen können. Einen Lunch mit einem Kurzvortrag als Appetithäppchen veranstaltet die Sektion jeden letzten Samstag im Monat. 20 bis 30 Personen besuchen diesen Anlass. Zum Jahresprogramm gehören ferner ein Theateranlass und ein Weihnachtskonzert. An den Anlässen geht er auf die Mitglieder zu und hat ein offenes Ohr für ihre Anliegen. Der 46-Jährige betont: "Es ist mir wichtig, dass es den Menschen in meiner Umgebung gut geht." Ein ganz spezielles Erlebnis war, dass er das Organisationskomitee präsidiert hat, das zum 100-Jahr-Jubiläum des SBV die Teilnahme an der 1.-August-Feier auf dem Rütli arrangiert hat. In Interviews hat er den Bogen geschlagen vom Rütlischwur zur Strategie von Selbsthilfeorganisationen: Minderheiten müssten ebenso solidarisch und geschlossen auftreten wie die Eidgenossen. Nur so könnten sie sich Gehör verschaffen. Als Vertreter der Sektion engagiert er sich im Vorstand der Behindertenkonferenz Kanton Zürich (BKZ) sowie in zwei Arbeitsgruppen der BKZ. In diesem Frühling wurde er ferner in den Vorstand des Vereins "Reformierte Blindenseelsorge" gewählt. Ausserdem koordiniert er das Projekt, den Weg von der Tramhaltestelle zur Rezeption der Augenklinik 21/39 des Universitätsspitals Zürich barrierefrei zu gestalten. Bis im Herbst sollten alle Massnahmen ausgeführt sein. Lüscher stellt fest: "Bis die gesetzlich vorgeschriebene Barrierefreiheit verwirklicht ist, gibt es auf kantonaler und kommunaler Ebene noch viel zu tun." Deshalb begrüsst er die Regionalisierung der Interessenvertretung beim SBV. Familie und Freunde als Stütze Dass sein Sehvermögen abnimmt, hat er so lange als möglich verdrängt. Selbst nachdem bei seinem älteren Bruder Retinitis pigmentosa diagnostiziert worden war, ging er davon aus, dass er nicht betroffen sein werde. Als der Gang zum Augenarzt im Jahr 2003 unausweichlich wurde, musste er damit klar kommen, dass er sich getäuscht hatte. Schwer zu schaffen machte dem passionierten Autofahrer, dass er nicht mehr Auto fahren konnte und sein Motorboot aufgeben musste. Geholfen hat ihm, dass Familie und Freunde ihn abholten und mitnahmen, ohne Fahrdienst und Sehbehinderung zum Thema zu machen. Eine Herausforderung bleibt, dass er mehr Ordnung halten muss. Einiges ist auch leichter geworden, zum Beispiel der Zugang zu Kulturschaffenden. Als Sektionssekretär war es einfach, Emil Steinberger für einen Auftritt am Novemberanlass für blinde Menschen im Kanton Zürich anzufragen. Der Kabarettist sagte zu und verzichtete auf eine Gage. Auch hat er beim SBV und beim Schweizerischen Blindenbund neue Freunde gefunden. Seinen Alltag will er dennoch möglichst wenig von seinem beschränkten Sehpotenzial bestimmen lassen. Legende: Urs Lüscher ist voll in seinem Element bei der Begrüssung der Mitglieder zum Samstagslunch. Verbandsleben Geschichtenweg eingeweiht Isabella Plüss, Präsidentin Sektion Zentralschweiz Rund um Maria-Rickenbach wurde am 14. Juni ein Geschichtenweg eröffnet. Der Weg führt von der Bergstation der Luftseilbahn DallenwilNiederrickenbach zum Grillplatz Alpboden (reine Gehzeit: 25 Minuten). Auf dem gut zwei Kilometer langen Weg stehen zehn "gsprächige Bänkli". Wer die auf dem Bänkli angegebene Telefonnummer wählt, erfährt mehr über die Geschichte von Maria-Rickenbach und hört Geschichten rund um die Sonnenterrasse im Engelbergertal. Den ersten Anstoss für diesen Weg gab ein Konzept der Internationalen Schule für Touristik Zürich für einen 22/39 Blindenweg in Niederrickenbach NW. Diese Idee wurde in enger Zusammenarbeit mit der Sektion Zentralschweiz zum Bänkliweg weiterentwickelt. Information: Weitere Informationen auf www.maria-rickenbach.ch Legende: Der Nidwaldner Bänkliweg lädt ein, mit anderen Sinnen zu sehen. Das Bild zeigt eines der gsprächigen Bänkli, im Schatten eines Baums, an einem breiten Wanderweg. Foto: Markus Elsener Torball-Meisterschaft in Glarus Medienmitteilung 18 Mannschaften kämpften an den Schweizermeisterschaften im Torball vom 22. März in den Turnhallen der Kanti Glarus um Punkte und Tore. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer nutzten die Gelegenheit und tauchten in der UnsichtBar im SBV-Dunkelzelt in die Welt der Blinden ein. Im Rahmen der Siegerehrung wurde dem organisierenden Verein TB Glarus 11 der Torballförderer Preis 2013 überreicht. In der Laudation zeigte sich Ruedi Schmid begeistert. Er ist Sportlehrer an der Kanti Glarus und Generalsekretär des europäischen Turn- und Sportlehrerverbandes. Der Integrationsgedanke fasziniere ihn und er sei gespannt, wie sich das Glarner Modell entwickeln werde. Legende: In den Kategorien U14 und U20 wurden in Glarus die Schweizer Meister im Torball erkoren. Das Bild zeigt eine Mannschaft, bereit zur Abwehr des Balls. Luftgewehrschiessen für Blinde Edith Nüssli, Redaktion "der Weg" In Thun können blinde und sehbehinderte Menschen neu Luftgewehr schiessen, jeden Mittwoch von 10 bis 14 Uhr in der Lachenhalle an der Gwattstrasse 25. Damit Betroffene schiessen können, brauchen Sie sehende Begleiter. Diese werden sorgfältig in die Aufgabe eingeführt. 23/39 Die Gruppe in Thun ist im Aufbau. Damit sich die Gruppe weiterentwickeln kann, werden noch sehende Begleitpersonen gesucht. Information: Kontakt: Bruno Heimberg, Steffisburg, Telefon: 079 434 42 38, E-Mail: [email protected] Legende: Für das Training im Luftgewehrschiessen in Thun werden sehende Begleiter gesucht. Das Bild zeigt einen Mann und eine Frau mit Luftgewehr in stehender Position auf dem Schiessstand in der Lachenhalle. Foto: Reto Jossi Sport, Musik und Lifestyle in Bern Andreas Schroth, Marketing/Fundraising In Partnerschaft mit dem SBV sorgte MoveCity Ende April zum ersten Mal für Sport, Musik und Lifestyle mitten in der Berner Innenstadt. Die spektakulären Shows von Freestyle-Bikern, Freestyle-Scootern und InlineSkatern boten beeindruckende Momente und zogen die Besucherinnen und Besucher in Scharen an. Grosses Interesse weckte auch der Auftritt des sehbehinderten Skifahrers Beda Zimmermann. Zimmermann ist Mitglied des Swiss Paralympic Teams und Botschafter des SBV. Was er erzählte, löste bei den Zuhörenden Staunen, Faszination und Bewunderung aus. Kurz: Die Premiere von MoveCity in Bern war ein voller Erfolg, trotz durchzogenem Wetter. Legende: Freestyle-Biker in Action, bestaunt von zahlreichen Zuschauern auf dem Waisenhausplatz in Bern. Veranstaltungen Sektion Aargau-Solothurn 30.06. 26.08. 18.09. 24/39 Wanderung mit Sektion Biel in der Region Biel Spezielle Führung für blinde und sehbehinderte Personen im Verkehrshaus in Luzern mit der Beratungsstelle Aarau (ABV) Tageswanderung durch die Verena-Schlucht in Solothurn 26.–28.09. Sektionswochenende in Landschlacht. Stammtisch/Kaffeetreff Jeweils jeden 2. Dienstag im Monat. Nächste Treffs: 8. Juli, 12. August, 9. September und 14. Oktober von 14.00 bis 16.30 Uhr in der Aarauerstube in Aarau. Kontakt: Verena Müller, 062 721 51 67, [email protected] www.blindenverband.ch/aargau-solothurn VoiceNet 031 390 88 88, Rubrik 2 2 3 1 Die Sektion Aargau-Solothurn empfiehlt: www.event-im-dunkeln.ch mit Sandro Schneebeli Sektion Bern 25.06. 12.07. 30.07. 23.08. 27.08. 24.09. 26.–28.09. 17.30 Uhr Stammtisch im Restaurant "a familia portuguesa" Freilichttheater in Signau "Elsi, die seltsame Magd" 17.30 Uhr Stammtisch im Restaurant "a familia portuguesa" Aventicum – Avenches + Pfahlbauerdorf 17.30 Uhr Stammtisch im Restaurant "a familia portuguesa" 17.30 Uhr Stammtisch im Restaurant "a familia portuguesa" Schwarzwaldreise Kontakt Veranstaltungen: 076 500 63 21, [email protected] Kontakt Stammtisch: Peter Kestenholz, 031 971 31 85 Sektion Biel 30.06. 06.09. 10.09. Wanderung zusammen mit der Sektion Aargau-Solothurn Sektionsreise ins Sensorama, Rütihubelbad "Höck plus" mit Oski Frei im Restaurant Büttenberg in Biel um 14 Uhr Jeden 2. Mittwoch im Monat von 14 bis 16 Uhr Höck im Restaurant Büttenberg in Biel-Mett. Kontakt: Esther Weber, 032 331 97 18 25/39 Sektion Freiburg 19.–22.06. Sektionsreise in den Schwarzwald 08.07. Pizza-Plausch in Cheyres, zusammen mit der Wandergruppe 09.08. Ausflug mit Tschu-Tschu-Touristik-Zügli ins Senseland, Mittagessen auf einem Bauernhof 16.–23.08. Aktivferienwoche im IBZ Landschlacht. Infos erhältlich bei Helga Gruber, 026 475 48 45 07.09. Raclette-Essen in Sugiez Kontaktgruppen Guin: Nelly Falk, erster Mittwoch im Monat Fribourg: Maguy Baechler, erster Donnerstag im Monat Romont: Marie Huguenot, dritter Mittwoch im Monat Kontakt und Anmeldung: Andrea Zullo, 026 672 14 52 Helga Gruber, 026 475 48 45 Sektion Jura 22.06. 10.08. 27.09. Wanderung Picknick in Courtemautruy Herbstausflug Kontakt: Gabriel Friche, 079 474 57 56, [email protected] Sektion Nordwestschweiz 18.06. 13.09. Kontaktgruppe im Blindenheim Basel von 14.30–16.30 Uhr Jahresausflug (provisorisch) Wanderungen: 21.06. mit Ivana Campedel 12.07. Selzach mit Salome und Werner Emch 23.08. Abendbummel mit Ruth und Otto Meister Die Kontaktgruppe trifft sich jeweils am 3. Mittwoch im Monat von 14.30 bis 16.30 Uhr im Blindenheim Basel. Im Juli und August macht die Kontaktgruppe Sommerpause. Weitere Informationen auf VoiceNet 031 390 88 88 oder 061 303 30 46 26/39 Sektion Ostschweiz 02.06. 02.06. 22.06. 07.07. 04.08. 17.08. 01.09. 13.09. Stamm Rest. Brasserie, ab 19 Uhr, beim HB St. Gallen Zusatztermin Frühlingsanlass: Besuch im Radiostudio St. Gallen, weitere Information per Post und VoiceNet 031 390 88 88 Grilltag für Familien/ Wanderung, weitere Info per Post und VoiceNet 031 390 88 88 Stamm Rest. Brasserie, ab 19 Uhr, beim HB St. Gallen Stamm Rest. Brasserie, ab 19 Uhr, beim HB St. Gallen Wanderung, Treffpunkt 8.45 Uhr bei App. Bahn am HB St. Gallen, ohne Anmeldung, weitere Info 14 Tage vorher auf VoiceNet 031 390 88 88 Stamm Rest. Brasserie, ab 19 Uhr, beim HB St. Gallen Sektionsausflug: Glarnerland, weitere Infos in Post und VoiceNet 031 390 88 88 14.09. Wanderung, Treffpunkt 8.45 Uhr bei App. Bahn am HB St. Gallen, ohne Anmeldung, weitere Info 14 Tage vorher auf VoiceNet 031 390 88 88 Sektion Waadt 21.06. 15.07. 09.08. 16.08. Besuch Botanischer Garten, Lausanne Schifffahrt auf der Rhone und Mittagessen auf dem Salève (prov. Datum) Schifffahrt auf der "La Vaudoise" Familientreffen im GLLI in Vidy-Lausanne Kontakt: Roger Cosandey, 021 647 12 19, [email protected] Sektion Wallis 28.06. 11.07. 19.07. 21.07. 23.07. 25.07. 09.08. 23.08. 19.09. 27/39 Wandergruppe Mémorial Michelet, Nendaz Mont-Fort Wandergruppe Ferienpass-Aktion in Basse-Nendaz Ferienpass-Aktion in Massongex Ferienpass-Aktion Sion in Vétroz Wandergruppe Wandergruppe Essen im Dunkeln, Restaurant Agora, Sion 20.09. Wandergruppe Kontakt: Adeline Clerc, 079 637 41 50, [email protected] www.fsa-valais.ch Sektion Zürich-Schaffhausen 24.06. 06.08. 16.08. 16.08. 30.08. 27.09. 30.09. Kontaktgruppe Zürich-Enge Wandergruppe Merkur, Forch/Küsnacht (Ersatzdatum: 03.09.2014) Jahresausflug der Sektion Zürich-Schaffhausen Wandergruppe Sohleblitz, Jura/Oberdörferberg/Crémines, (Ersatzdatum: 06.09.2014) Samstags-Lunch von 11 bis 13.30 Uhr, im Rest. Salmen, Freiestrasse 10, Uster Samstags-Lunch von 11 bis 13.30 Uhr, im Rest. Salmen, Freiestrasse 10, Uster Ausflug Kontaktgruppe Anmeldung für Samstags-Lunch und Jahresausflug Urs Lüscher, 044 940 93 10, [email protected] Kontaktgruppe Zürich-Enge jeweils am letzten Dienstag im Monat Kirchgemeindehaus Enge, Beederstrasse 25. Wandergruppe Merkur Anmeldung bei Gilbert Monnerat, 044 741 23 49 Wandergruppe Sohleblitz Anmeldung bei Marianne + Walti Ogi, 044 432 28 28 Aktuelle Informationen auf VoiceNet 031 390 88 88, Rubrik 1 2 2 9. Tipps und Tricks Dokumente bequem einlesen mit TopScan Renato Colombo, Leiter BBZ Bern Briefe, Broschüren und Zeitungsmeldungen mit dem Smartphone so fotografieren, dass man sie sich nachher vorlesen lassen kann: Das kann das "TopScan", entwickelt vom Bildungs- und Begegnungszentrum Bern 28/39 (BBZ Bern). Das leichte, zerlegbare Hilfsmittel besteht aus einer Bodenplatte und einer steckbaren Halterung für das Smartphone, alles aus Holz. Auf die Bodenplatte passt ein A4-Blatt. Zurzeit produziert das BBZ Bern das "Top-Scan" mit Halterungen für iPhone 4 und 4s sowie 5 und 5s. Halterungen für andere Smartphones können auf Bestellung angefertigt werden. Ausserdem ist das BBZ Bern daran, das Top-Scan weiterzuentwickeln. Einzahlungsscheine sollen so eingelesen werden können, dass der Benutzer anschliessend über eine Banken-App seine Zahlungen erledigen kann. Tests mit dem PostfinanceApp sind erfolgreich verlaufen. Information Das Top-Scan ist aus Holz, 33 x 22,5 x 8 Zentimeter gross, 670 Gramm leicht und kostet 55 Franken (49 Franken für SBV-Mitglieder). Es kann im BBZ Bern abgeholt werden. Für den Postversand werden 9.50 Franken verrechnet. Legende: Das Bild zeigt das TopScan. Es besteht aus einer Bodenplatte für Dokumente im A4-Format und einer steckbaren Halterung, alles aus Holz. In der Halterung ist Platz für ein Smartphone ausgespart und zwar so, dass das Dokument auf der Bodenplatte zum Vorlesen fotografiert werden kann. Aktuelle Kulturtipps per E-Mail Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" Hinweise auf aktuelle Kulturleckerbissen für Menschen mit einer Sehbehinderung: Das bietet der Newsletter der Online-Plattform Zugangsmonitor. Auf www.zugangsmonitor.ch gibt es ferner relevante Informationen über 1000 Kulturhäuser in der ganzen Schweiz. Die Website gibt interessierten Besucherinnen und Besuchern Hinweise, ob ein Museum taktil fassbare Exponate präsentiert, wo im Kinosaal die Sitznummern sind und wie die Lichtverhältnisse im Foyer eines Theater sind. Damit lassen sich kulturelle Ausflüge sorgfältig planen. Ferner bietet der Zugangsmonitor Tipps für Kulturschaffende, die ihre Angebote für Menschen mit einer Behinderung zugänglich machen möchten. Der Zugangsmonitor ist eine Dienstleistung von Procap, der grössten Selbsthilfeorganisation für Menschen mit einer Behinderung in der Schweiz. Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband unterstützt die Online-Plattform als Partner. 29/39 Information: Auf der Website www.sbv-fsa.ch/alltagstipps finden Sie einen direkten Link, um den Newsletter des Zugangsmonitors zu abonnieren. Apfeltipp: Ins Kino mit "Greta" Urs Kaiser, Leiter Apfelschule Gut ausgerüstet mit iPhone, App "Greta" und der Audiodeskription des Films "Medicus" begab ich mich Ende Februar ins Kino. Man müsse nichts anderes tun, als die App starten und die Play-Taste des entsprechenden Films aktivieren, wurde mir gesagt. Die App erkenne den Film automatisch und synchronisiere sich mit der Tonspur. Doch als der Film anlief, blieb der Ohrhörer stumm. Die Synchronisation könne nicht durchgeführt werden, meldete das iPhone. Ich solle es erneut versuchen. Das tat ich denn auch wieder und wieder, doch ohne Erfolg! Also entschloss ich mich, App und Autodeskription neu herunterzuladen. Vorsichtshalber zog ich das OriginalHeadset von Apple heraus, damit die Synchronisation über das Mikrofon des iPhones erfolgen konnte. Und siehe da: Dieses Mal klappte es. Die Bild- und Handlungsbeschreibungen sind hervorragend gemacht, so dass ich der Handlung problemlos folgen konnte und auch von der Stimmung einiges mitbekam. Information: "Greta" kann im App-Store oder bei google play gratis herunter geladen werden. Unter dem Menüpunkt "Einstellungen" wird Schritt für Schritt erklärt, wie "Greta" funktioniert. Auch der Download der Audiodeskriptionen ist kostenlos. Leider stehen zurzeit noch recht wenige Filme zur Verfügung. Detaillierter Bericht auf www.apfelschule.ch Mitgliederraum Eine Burg für alle Bea Pfister, Mitglied der Sektion Ostschweiz Burgen wurde so gebaut, dass sie möglichst schwer zugänglich sind. Entsprechend ist es für sehbehinderte Besucherinnen und Besucher 30/39 nicht leicht, sich in den verwinkelten Gängen sicher zu bewegen. Im letzten Herbst jedoch war auf der Hohkönigsburg alles anders: Unter dem Motto "Eine Burg für alle" gab es spezielle Führungen für Menschen mit Handicap. Am 7. September 2013 öffnete die Hohkönigsburg oberhalb Sélestat im Elsass ihre Tore speziell für Menschen mit Handicap. Unter dem Motto "Eine Burg für alle" gab es auf Anmeldung spezielle Führungen. Ich selber reiste mit meiner Begleitperson mit dem Zug an. Wir fanden uns nach 9.30 Uhr in der Burg ein. Vergeblich schaute ich nach anderen Menschen mit weissen Stöcken. Ich war die einzige sehbehinderte Person, die am Morgen eine deutschsprachige Führung gewünscht hatte und so bekamen ich und meine Begleiterin eine Exklusiv-Führung von Loïc Guyader, einem kundigen und sympathischen Mann. Liebevoll gestaltetes Modell zum Berühren Während die anderen Gruppen schon in die Burg gingen, führte unser Guide uns nochmals an den Burgeingang zurück. Dort zeigte er uns ein Modell, das speziell für blinde und sehbehinderte Menschen äusserst liebevoll und detailliert gestaltet und in Punktschrift beschriftet wurde. Fast eine halbe Stunde ertastete ich das Modell und Loïc erklärte mir alles. Er führte meine Hand behutsam zu den Stellen, die wir nachher in der Burg besuchten. Diesem Umstand verdanke ich es ganz besonders, dass mir die Strukturen und die Räume der Burg so vertraut wurden, dass ich mich noch sehr gut daran erinnern kann. Kompetenter Führer Auf diese Weise vorbereitet, wurden wir schliesslich in die Burg geführt. Für mich war einfach alles zum Staunen. Ich durfte Dinge berühren, die gewöhnlich nicht berührt werden dürfen. Loïc Guyader machte mit mir einen Echotest, damit ich die Ausmasse eines Raumes erfahren konnte. Ferner sagte er mir jede unebene Stelle an, denn der Blindenstock war in diesen Räumen teils wenig hilfreich. Oft nahm Loïc in seinen Schilderungen auch wieder Bezug zum Modell, um mir die Lage der Räume zu verdeutlichen. Natürlich ging er auch auf Fragen meinerseits ein. Ich habe schon manche Burg besucht, doch noch nie ist mir ein Besuch so nachhaltig positiv in Erinnerung geblieben, wie jener auf der Hohkönigsburg. Und auch meine geschichtlich versierte Begleiterin konnte von den vielfältigen und interessanten Ausführungen unseres Guides profitieren. Privat-Führungen jederzeit möglich Daher ist es mir wichtig, auch anderen davon zu erzählen. Der Anlass "Eine Burg für alle" wird nicht jedes Jahr durchgeführt, jedoch ist eine 31/39 Fortsetzung des Anlasses geplant. Es empfiehlt sich, hin und wieder die Website zu besuchen. Ferner können Menschen mit Handicap, egal welcher Art, auch das ganze Jahr über Einzel- oder Gruppenführungen buchen, die speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind. Ein solcher Besuch kostet dann natürlich etwas, aber ich persönlich denke, dass sich das lohnt für alle, die historisch interessiert sind oder gerne Burgen besuchen. Um die Burg herum gibt es ferner einen mittelalterlichen Garten, der ebenfalls besucht werden kann. Ganz in der Nähe der Burg gibt es noch einen Greifvogelpark und einen Affenberg. Information: Die Hohkönigsburg liegt im Elsass, zwischen Colmar und Strassburg. Mit dem Zug beträgt die Fahrzeit ab Basel eine knappe Stunde. Ab dem Bahnhof Sélestat fährt stündlich um xx.25 Uhr ein Bus bis zur Burg. Der Bus zurück nach Sélestat fährt stündlich um xx.35 Uhr. Öffnungszeiten täglich von 9.15 Uhr bis 17.15 Uhr Aktuelle Informationen auf der Website www.haut-koenigsbourg.fr/de Legende: Museumsführer Loïc Guyader führt die Hand von Bea Pfister über das Modell der Hohkönigsburg. Foto: Barbara Bauder Studie zum Arbeitsleben Fakten zum Arbeitsleben von blinden und sehbehinderten Personen Was fördert und was hindert Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung, beruflich erfolgreich zu sein? Diese Frage soll mit einer Studie zum Arbeitsleben beantwortet werden. Damit die Studie aussagekräftig wird, braucht es bis zu 400 Betroffene, die Fragen zu ihrem Erwerbsleben beantworten. Die Studie zum Arbeitsleben wird durchgeführt, weil ein Überblick fehlt zur Situation sehbehinderter und blinder Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Basis der Studie ist eine grossangelegte Befragung von Betroffenen. Vorgesehen sind ausführliche Interviews mit 20 Personen mit einer Sehbeeinträchtigung und telefonische Befragungen von bis zu 400 Betroffenen. Das Konzept wurde durch die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften erstellt. Für die Befragungen, die im Herbst stattfinden werden, arbeitet die Zürcher Hochschule mit der 32/39 Fachhochschule der Westschweiz zusammen. So können alle Interviews in der französischen Schweiz von Lausanne aus durchgeführt werden. Die Website www.sams-info.ch informiert, wie die Studie aufgebaut ist und wer dahinter steht. Sie ist barrierefrei auf deutsch, französisch und italienisch eingerichtet. Der SBV beteiligt sich an der Finanzierung und arbeitet in der Begleitgruppe mit. Die Projektleitung liegt beim SZB. Je mehr Personen teilnehmen, desto aussagekräftiger werden die Resultate der Studie, und desto gezielter können die Selbsthilfeorganisationen Massnahmen entwickeln, damit Menschen mit Sehbeeinträchtigung beruflich erfolgreich sein können. Deshalb bittet der SBV seine Mitglieder, sich zu melden. Teilnehmen können alle Personen, die sehbehindert sind und aktuell erwerbstätig oder in den letzten zehn Jahren beruflich tätig gewesen sind. Alle Angaben werden anonym behandelt. Information: Interessierte können sich ab 1. Juli 2014 per Telefon, per SMS oder E-Mail, online oder brieflich mit Name und Telefonnummer für die Teilnahme melden. Telefonnummer: 078 698 19 13 E-Mail-Adresse: [email protected] Online: www.sams-info.ch Postadresse: Prof. Dr. Anna Maria Riedi, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Postfach 707, 8037 Zürich Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Hochschule wird die Interessierten anschliessend kontaktieren. Inserate Schweizer Blindenfreund-Kalender 2015 Gewürze verleihen dem Essen das gewisse Etwas. Welche Gewürze zu welchen Speisen passen erfahren Sie aus diesem Kalender. Dank ihren erstaunlichen Wirkungen auf Körper und Seele dienen viele Gewürze auch als Arznei. Enzian und Edelweiss sind die klassischen Symbole der Alpenflora. Im Alpengarten Institut Menzingen gedeihen rund 450 Pflanzenarten zwischen den Steinen. 33/39 Im Oktober beginnen im Wallis ganze Hänge wegen des Perückenstrauchs feurigrot zu leuchten – den Wandertipp dazu finden Sie in diesem Kalender. Tipps, Rezepte und ein ausführliches Kalendarium mit Marktkalender runden den Inhalt des Kalenders ab. Lassen Sie sich überraschen! Mit dem Kauf des Schweizer Blindenfreund-Kalenders unterstützen Sie den Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband in seiner täglichen Arbeit für blinde und sehbehinderte Menschen. Herzlichen Dank! Senden Sie mir ...... Schweizer Blindenfreund-Kalender 2015 zum Preis von Fr. 19.50 pro Stück Name, Vorname………………………………………………………………… Adresse…………………………………………………………………………… PLZ, Ort…………………………………………………………………………… Bestelladresse: Hallwag Kümmerly+Frey AG / Grubenstrasse 109 / 3322 Schönbühl / Telefon 0848 808 404 / [email protected] Tag der offenen Tür im Bildungs- und Begegnungszentrum BBZ St. Gallen Samstag, 28. Juni 2014, 9.30 bis 16.00 Uhr Schachenstrasse 9, St. Gallen - Vorstellen von Arbeiten - Verkauf von Produkten, die blinde und sehbehinderte Menschen - hergestellt haben Festwirtschaft (Wurststand 11.30–14.00 Uhr), Kaffee und Kuchen Selbsterfahrung unter der Dunkelbrille Tastboxen Überraschungsgeschenk Studie zu barrierefreien Websites Das Psychologische Departement der Universität Fribourg sucht Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Studie zur Barrierefreiheit von Websites. Ziel der Studie ist es, weitere Erkenntnisse zur Gestaltung von barrierefreien Websites zu gewinnen. Teilnehmen können Personen mit deutscher Muttersprache im Alter zwischen 18 und 70 Jahren, die blind oder in ihrer Sehkraft eingeschränkt (Sehschärfe nicht mehr als 20% mit Sehhilfe) sind. 34/39 Kontakt: Sven Schmutz, Telefon: 026 300 76 71, E-Mail: [email protected] Werden Sie unabhängig – mit Hilfsmitteln von Accesstech - Stationäre und mobile Bildschirm-Lesegeräte - Scannerlesegeräte - Braillezeilen - Notizgeräte - Sprachausgaben - Vergrösserungssoftware - Bildschirmlesesoftware - Brailledrucker - u.v.m. 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Sie werden aufgefordert, eine Aufsprache vorzunehmen. Sagen Sie nun z.B.: CD Martin McCoy, the sound of my soul. Fertig. Wenn Sie nun alle CD-s so markieren, können Sie später mit Pennytalks über das gut tastbare Etikett streichen, und die genaue CD-Bezeichnung wird Ihnen vorgelesen. Das Gerät kommt mit 232 gut tastbaren Etiketten, die sehr treffsicher erfasst werden können. Preis: 135 Franken Orion Webbox II 37/39 Das sprechende Internet-Radio kann nun auch Daisy-Bücher von der SBS abspielen, dank Daisy Online. Des Weiteren können Sie Radiostationen aus der ganzen Welt in brillianter Klangqualität empfangen und vieles mehr. Preis: 557 Franken Smartview Sinergy SI Das preiswerte Bildschirmlesegerät von Humanware: Seine hochauflösende Kamera liefert gestochen scharfe Bilder, in Farbe, wie auch schwarz-weiss. Der 22“ Wide Bildschirm mit Höhen- und Neigungsverstellmöglichkeit macht das Smartview Sinergy SI zum universal einsetzbaren Bildschirmlesegerät. Preis: Nur 3950 Franken Vorlesen leicht gemacht - mit dem Eye Pal Solo von Humanware! Das Gerät arbeitet mit einer digitalen Kamera und ist nur 2.5 kg leicht. Sie legen den Text drauf, warten einige Sekunden, und schon beginnt das Vorlesen. Eye Pal Solo ist besonders geeignet für Bücher, gedruckte Korrespondenz, Zeitschriften, Bedienungsanleitungen etc. Handschriften können nicht erkannt werden! Preis: Nur 2990 Franken Auch wir Blinde haben ein Recht auf digitales Fernsehen! Uns hilft dabei der AMMEC, der erste sprechende Videorecorder. Alle Gerätemeldungen werden gesprochen. Über den elektronischen Programmführer (EPG) können Sie sich bis zu 7 Tage im Voraus Fernsehprogramme vorlesen lassen. Zum Aufnehmen einer Sendung genügt ein Tastendruck, die Eingabe von Anfangs- und Endzeiten entfällt. Selbstverständlich können auch Hörfilme abgespielt werden. Es können alle unverschlüsselten, digitalen Fernseh- und Radioprogramme empfangen werden. Preis: 2098 Franken Kapten Mobility Das neue, speziell für blinde und sehbehinderte Personen entwickelte Navigationsgerät hat einen integrierten Lautsprecher und bedient sich des Kartenmaterials von Tomtom®. Die Eingaben können entweder über die Tastatur oder eine Spracherkennung erfolgen. Erkunden Sie Ihre Umgebung, indem Sie sich von Kapten Mobility Strassennamen und Geschäfte ansagen lassen, die Sie gerade passieren. Navigieren Sie als Fussgänger oder Mitfahrer im Auto zu einer beliebigen Adresse. Zeichnen Sie eine Route im Freigelände auf, um sich später von Kapten Mobility auf ihr führen zu lassen. Ein integrierter Hörbuch- und Mp3-Spieler, sowie Aufnahmemöglichkeit von Sprachmemos runden den Funktionsumfang ab. 38/39 Preis: Nur 780 Franken Genossenschaft Invasupport Friedackerstr. 8 8050 Zürich Tel.: 044 317 9014 Homepage: www.invasupport.ch 39/39