Mittwoch, 1. Juni 2011, 20 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Werner Richard Heymann „Sie kennen mich nicht, aber Sie haben schon viel von mir gehört ...“ Literarisch-musikalische Hommage zum 50. Todestag „Sie kennen mich nicht, aber Sie haben schon viel von mir gehört!“ So stellte sich Werner Richard Heymann oft selbst vor. Vor genau 50 Jahren, am 30. Mai 1961, starb der Komponist von Hits wie „Ein Freund, ein wahrer Freund“ und „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder“, von Filmmusik für Fritz Lang und Ernst Lubitsch, von Bühnenmusik für „Die Wandlung“ von Ernst Toller und „Professor Unrat“ nach Heinrich Mann. Heymann vertonte Texte von Kurt Tucholsky und Fritz Grünbaum, arbeitete mit Größen seiner Zeit wie Greta Garbo und Maurice Chevalier, seine Lieder wurden von Hildegard Knef, Heinz Rühmann, den Comedian Harmonists u.v.a. gesungen. Heymanns Tochter Elisabeth Trautwein-Heymann ist in Salzburg geboren, wo die Familie nach der Rückkehr aus dem amerikanischen Exil lebte. Sie erzählt im Gespräch mit Manfred Baumann von ihrem berühmten Vater, Peter Arp liest aus Heymanns Erinnerungsbuch „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ (Verlag Schott, 2011), das beweist, dass der Komponist auch ein Meister des subtilen Humors war. Die deutsche (Opern) Sängerin und Parodistin Annette Postel – bekannt für ihre Chanson- und Musikkabarettprogramme – bringt Heymann-Lieder, begleitet am Piano von Susanne Klar. Der ORF zeichnet den Literaturhaus-Abend für das Radio auf. Werner Richard Heymann, geboren am 14. Februar 1896 in Königsberg, beginnt mit Berliner Kabaretts zusammenzuarbeiten, u.a. mit „Schall und Rauch“, dessen Leiter er wird – und einst Max Reinhardt war. In den 1920er Jahren wird er Generalmusikdirektor der Filmstudios UFA. Kündigung 1933 wegen seiner jüdischen Abstammung. Emigration nach Paris, London und Hollywood, wo er Filmmusik komponiert und mehrmals für den Oscar nominiert wird. 1951 Rückkehr aus dem Exil, lebt in Salzburg und München, wo er zehn Jahre später stirbt. Eintritt: € 13/12/11 Veranstalter: Verein Literaturhaus, Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, ORF Salzburg __________ Montag, 6. Juni 2011, 20 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Christine Pitzke „Der Sommer, in dem Folgendes geschah“ Lesung & Gespräch „Sie waren bescheiden geworden, das Leben hatte sie bescheiden gemacht? Im Gegenteil. (...) Ellen schaute zu Hora hinüber, sie fand viel zu lieben an ihm, beunruhigend viel. Sie schwankten zwischen Lust und Lust. Freies, weites Vertrauen in das Unbekannte, und jedes Gewicht hielten sie aus. Sie gingen zur Arbeit, sie ließen nicht nach, es war wie immer und doch anders, es ging durch viele Formen von Abschied." Aufbruch, Bewegung und Neugier bestimmen Christine Pitzkes neuen Roman: Im „Sommer, in dem Folgendes geschah“ machen sich Ellen und Hora auf, die vielfältigen Möglichkeiten, die das Leben bereithält, zu erkunden. Beide begegnen sie Neuem, beide tun das auf so staunende wie achtsame Weise. Das Glück der beiden und damit das Glück des Romans besteht in der Offenheit, mit der jeder neuen Erfahrung begegnet wird, und in der sprachlichen Intensität, mit der Christine Pitzke selbst in kleinsten Details das immer wieder Überraschende der menschlichen Existenz sichtbar zu machen versteht. Christine Pitzke, geboren 1964 in Burghausen, lebt als freie Autorin in München. Ihr Schreiben wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Rauriser Literaturpreis. Im Verlag Jung und Jung erschienen die Romane „Versuche, den Morgen zu beschreiben“(2004); „Nächste Nähe, weit entfernt“(2007). Eintritt: € 6/5/4 Veranstalter: prolit __________ Mittwoch, 8. Juni 2011, 19.19 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg „Literaturhaus bringt Poesie in die Stadt“ Poesie-Nacht mit Lesungen, Filmclips & DJ Achtung: Poesie-Nacht! Anders als in früheren Jahren werden diesmal für „Literaturhaus bringt Poesie in die Stadt“ – ein Projekt von literaturhaus.net – keine Großflächenplakate etc. mit Gedichten aufgehängt, gemeinsam mit „Sagenhaftes Island“ haben wir uns etwas Neues überlegt: Zeitgleich finden am 8. Juni in den Literaturhaus-Städten Berlin, Frankfurt, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich unterschiedliche Aktionen mit isländischen u.a. Autoren statt. Außerdem werden an diesem Tag an den genannten Orten exklusiv insgesamt über 2.000 Stück einer Island-Lyrik-Anthologie verschenkt, die später im Suhrkamp Verlag erscheinen wird. Und aus der umfangreichen Anthologie wurden – kuratiert von Ernest Wichner (Berlin), Florian Höllerer (Stuttgart) und Tomas Friedmann (Salzburg) – Gedichte ausgewählt, die Student/inn/en der Kunsthochschule in Reykjavik als Tracks verfilmt haben. Beispiele sind an diesem Tag bei den Veranstaltungen in den Literaturhäusern zu sehen. In Salzburg werden der Tag und Abend besonders begangen: Die Rupertus Buchhandlung belohnt untertags Kunden mit der Island-Anthologie und verlost 10 Freikarten für die Abendveranstaltung im Literaturhaus! Dort lesen ab 19.19 Uhr die Jungautorinnen Merve Ciftci, Sophie Ferner und Catherine T. Nicholls sowie Robert Kleindienst und Peter W. Ab ca. 20.20 Uhr treten auf: Steinunn Sigurdardottir (Island), Arne Rautenberg (Deutschland), Semier Insayif (Irak/Österreich) und Marica Bodroziç (Kroatien/ Deutschland) sowie Anton G. Leitner, der die Zeitschrift „Das Gedicht“ vorstellt. Zwischendurch mixt der bulgarische DJ Angelove Musik ... Und vielleicht mündet der Lyrik-Abend in eine Poesie-Party! Eintritt: € 10/5 Veranstalter: Verein Literaturhaus, literaturhaus.net, Sagenhaftes Island mit freundlicher Unterstützung der EU __________ Donnerstag, 9. Juni 2011, 10.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Wolfgang Straub „Die Bereisten. Literatur und Tourismus in Österreich“ Literaturfrühstück Österreich ist eines der tourismusintensivsten Länder der Welt. Berichte von Steigerungen in den Nächtigungszahlen oder in der Wertschöpfung der Fremdenverkehrsbranche gehören seit der Nachkriegszeit zu fixen Größen nationaler Identität. Ski fahren, die Seen und Kultur sind die primären Anziehungspunkte Österreichs, die sich mit weltweiter Konkurrenz messen müssen. Literatur ist dabei ein bescheidener, aber gewichtiger Faktor. Wolfgang Straub gibt einen Überblick über direkte Zusammenhänge zwischen Literatur und Tourismus wie etwa den neuen Trend der „Bibliotels“, literarischer Sehenswürdigkeiten wie die „Waldheimat“ oder die Strudlhofstiege oder das Phänomen der Salzburger Festspiele – eine literarische Erfindung, bei der von Anfang an die Umwegrentabilität via Tourismus mitbedacht war. An diesem Vormittag steht die Literatur über den österreichischen Umgang mit dem Phänomen Tourismus, über die Befindlichkeit der „Bereisten“ im Mittelpunkt. Dabei bestehen zwischen Peter Rosegger und Elfriede Jelinek, Karl Heinrich Waggerl und Christoph Ransmayr die unterschiedlichsten Ausformungen – kaum eine Autorin, ein Autor aus der Alpenrepublik hat sich nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, so lange der Vorrat reicht – konzentriert sich Wolfgang Straub, Literaturwissenschafter und Verfasser zahlreicher Publikationen zum Thema (u.a. „Literarischer Führer Österreich“) auf die spannendsten und unterhaltsamsten Beiträge aus dem „Land der Kellner und Schilehrer“. Eintritt: € 5/4/3 Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe _________ Donnerstag, 9. Juni 2011, 20 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg erostepost-Literaturpreisverleihung & IMPROjekt „Odysseus-Geschichten vom Reisen“ Präsentation der Nr. 42 Zum achten Mal war 2010 der erostepost-Literaturpreis ausgeschrieben – unter dem Motto „O wie Odysseus“ waren die Teilnehmenden eingeladen, der Redaktion Geschichten vom Reisen zu schicken, ein Genre, das so alt ist wie das Reisen selbst, in einer Zeit, in der die Welt längst vermessen, katalogisiert und niedergeschrieben ist, erwandert und erfahren bis in die letzten Winkel. Erwünscht waren unveröffentlichte literarische Texte zum und übers Reisen, Reise-utopien, Berichte über imaginäre wie tatsächliche Reisen, Aufzeichnungen über Begegnungen, mit dem Fremden und dem Bekannten, mit letzten weißen Flecken wie mit touristischen Trampelpfaden. „Reisen oder gereist werden?“, so wurde im Untertitel mit Stefan Zweig gefragt, und mehr als 900 Einsendungen erreichten erostepost im Literaturhaus bis zum Jahres-ende des Vorjahres, so viel wie noch nie, erneut aus vielen Ländern Europas und anderen Teilen der Welt. Heute abend stellt die Jury den/die Sieger/Siegerin des Wettbewerbs vor (stand bei Drucklegung noch nicht fest) und überreicht den mit 1.500 Euro dotierten erostepost-Literaturpreis; parallel dazu erscheint wie gewohnt die Sondernummer der Zeitschrift mit den besten Beiträgen. Neben Lesungen erwartet Sie mit IMPROjekt eine Darbietung, die mehr ist als bloße Staffage: Das dreiköpfige Improvisationstrio, bestehend aus den Musikerinnen Teresa Leonhard (Bewegung), Judith Reiter (Bratsche) und Julia Schreitl (Saxophon), musiziert unvorhersehbar und unvorherhörbar, lädt ein zu einer Reise aus Klang und Bewegung, aus Komposition und Text, aus Bild und Raum. Humorvoll und spielerisch, tiefgehend und ernst werden herkömmliche Spartengrenzen aufgelöst und neue Verbindungen gesucht. Musik und Bewegung geraten dabei in ein stetes Wechselspiel. Musik wird Bewegung, Bewegung wird Musik – Bewegung und Musik werden zu einer Geschichte vom Reisen. Veranstalter: erostepost Eintritt: € 6/5/4 (inkl. erostepost Nr.42) Veranstalter: erostepost __________ Freitag, 10. Juni 2011, 20 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Finale: MARK-Lesewettbewerb „Salzburg liest sich wieder die Münder wund – 2011“ Die Finalist/inn/en des dritten Jungautor/inn/en-Lesewettbewerbs treten im Literaturhaus mit ihren Texten kämpfend gegeneinander an – ein aufregender Abend mit Texten und Musiktönen, mit Essen und Trinken, mit Unterhaltung und voller Spannung ... Das Finale eröffnet Michael Stavaric mit seinem jüngsten Roman „Brenntage“ (2011). Der österreichisch-tschechische Schriftsteller sitzt dann mit Vorjahressieger Robert Presslaber u.a. in der Jury, der sich an diesem Abend die drei Jung-Autor/inn/en stellen. Dem Gewinner bzw. der Gewinnerin winkt als Preis eine Buchpublikation in einer Auflage von 200 Stück und die „Krone“ der Salzburger Jungliterat/inn/en! Das Projekt „Wir lesen uns die Münder wund“ ist eine Kooperation von MARK.freizeit.kultur, dem Literaturhaus, erostepost sowie Kultur und Jugend Land Salzburg. Bereits zum dritten Mal bietet der Lesewettbewerb 2011 nicht kommerziell publizierten Jungautor/inn/en die Chance, ihre literarischen Werke jeglicher Textform einem großen Publikum zu präsentieren. Nach drei Vorrunden, die ab 12. Mai wöchentlich im MARK stattfanden, stehen nun also die Finalist/inn/en fest, gewählt ausschließlich durch das Publikum, das durch Abstimmung die jeweiligen Favorit/inn/en für das Literaturhaus-Finale bestimmte ... Wer wird gewinnen? Wie üblich wird auch dieses Jahr das Finale im Literaturhaus mit großartigem Rahmenprogramm zelebriert. Neben den Autorenlesungen spielt die Live-Band „Chili & the whalekillers”. Eintritt: € 5/3 Veranstalter: erostepost, MARK.freizeit.kultur, Verein Literaturhaus __________ Donnerstag, 16. Juni 2011, 20 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Daniel Ehrmann, David C. Pernkopf, Harald Gschwandtner & Lina Maria Zangerl „Auslese[n]“ Literarisches Quartett 2008 fanden sich vier Germanist/inn/en zum literarischen Quartett „Auslese[n]“ zusammen, um gemeinsam aktuelle Bücher aus dem deutschsprachigen Raum an der Universität vorzustellen und zu besprechen. Bald kehrte halbjährliche Regelmäßigkeit ein, und seit November 2010 wird im Literaturhaus diskutiert. In der aktuellen, sechsten Ausgabe konzentriert sich „Auslese[n]“ auf Neuerscheinungen österreichischer Autorinnen und Autoren – die Bandbreite der Texte reicht dabei von der neuesten Publikation ‚unserer‘ Nobelpreisträgerin bis zum literarischen Debüt eines Mediziners. Besprochen werden: Elfriede Jelineks Dramentext „Winterreise“ (Rowohlt), ihre sehr persönliche Variation von Franz Schuberts Liederzyklus, kürzlich in München uraufgeführt – im Quartett soll der vielschichtige Text, „eine schmerzhafte Gedankenreise durch die eigene Biografie“ (SZ), im Mittelpunkt stehen. Mit „Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen“ (Jung und Jung) legt Xaver Bayer eine Erzählung vor, die sich vor allem der „Assoziation beim Ansichtigwerden eines Dings“ widmet, wenn der Autor versucht, „die Welt in einem Satz zu durchqueren“. Außerdem wird Julya Rabinowichs „Herznovelle“ (Zsolnay), die von Obsession und Liebe nach einer Operation am Herzen erzählt, vorgestellt sowie mit „Entfernte Heimkehr“, dem im Residenz-Verlag erschienenen Debütroman von Albert Holler, ein Text einer kritischen Lektüre unterzogen, der von den (Irr)Wegen eines heimatlos gewordenen Slowenen im Zweiten Weltkrieg – von Triest bis Kaprun – berichtet. Es diskutieren Daniel Ehrmann, Harald Gschwandtner, David C. Pernkopf und Lina Maria Zangerl. Im Anschluss bietet das Café des Literaturhauses noch Gelegenheit, die Diskussion im größeren oder kleineren Kreis fortzuführen. Eintritt: frei Veranstalter: Verein Literaturhaus __________ Freitag 17. Juni 2011, 19 Uhr Veranstaltungsort: ORF Publikumsstudio, Salzburg 30 Jahre Salzburger Autorengruppe „Das Fest“ Festveranstaltung Die Salzburger Autorengruppe (SAG) feiert ihren 30. Geburtstag mit zwei Festen – einmal im ORF Publikumsstudio Salzburg mit Lesungen und tags darauf mit einem Abend zum Thema Doppel- und Mehrfachbegabungen im Literaturhaus. Zum Jubiläum erscheint die umfassende Anthologie „Ohne Ablaufdatum“, in der auch verstorbene Autor/inn/en zu finden sind. Zum Fest lesen Christine Haidegger, Kathrin Röggla, Fritz Popp und O.P. Zier aus ihren jüngsten Publikationen. Eine literarische „Festtagstorte” wird präsentiert, an der 50 Mitglieder des Vereins „mitgebacken“ haben. Herbert Berger wird die musikalische Umrahmung gestalten, dabei mit der Ballade „Scheinbare Nähe“ an den SAG-Mitbegründer Gerold Foidl erinnern. Natürlich sind die Besucher des Festes auch zum Kulinarium eingeladen. Moderation: Gerhard Ruiss Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, lebt in Berlin; schreibt Essays, Hörspiele, Prosa und Stücke. Zuletzt erschienen „die alarmbereiten“ (S. Fischer, 2010) und der Theatertext „die unvermeidlichen“ (UA 2011). O.P. Zier, geboren 1954, freier Schriftsteller in St. Johann/Pongau. Arbeiten für Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen. Romane und Gedichtbände, zuletzt im Residenz Verlag „Tote Saison“ (2007) und „Mordsonate“ (2010). Christine Haidegger, geboren 1942, lebt als freie Autorin in Salzburg; langjährige Obfrau der SAG. Zuletzt erschienen „Herz.Landschaft.Licht” (Lyrik, Otto Müller, 2009) und „Texas Travels” (Reiseprosa, 2011). Fritz Popp, geboren 1957 in Vöcklabruck, lebt als Autor und Lehrer in Salzburg und im Böhmerwald. 2009 erschienen die Lyrikbände „Gränzenlos beschrenkt“ und „zusehend unberührt”, zuletzt der Roman „Keine Engel“ (2011). Eintritt: frei Veranstalter: Salzburger Autorengruppe __________ Samstag, 18. Juni 2011, 19 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Salzburger Autorengruppe „Mehr SAG! – Ein Fest der Begabungen Festveranstaltung Am zweiten Festabend im Literaturhaus Salzburg zeigen Autor/inn/en und Autoren der SAG ihre Doppelund Mehrfachbegabungen. Es lesen, spielen und stellen aus: Wolfgang Danzmayr, Arete Anna Maria Deisenhammer, Christine Haidegger, Clemens Hausmann, Wolfgang Kauer, Barbara Keller, Roswitha Klaushofer, Robert Kleindienst, Zsuzsanna Kiss, Eva Löchli, Thomas Müller, Andreas Peters, Monika Pichler, Peter Reutterer, Bernd Rosenkranz, Gerda SteingruberSchaffler, H.C. Tautscher und Gerlinde Weinmüller. Sie wollen: das Leben ins Bild rücken, dem Leben Gehör verschaffen, das Leben zur Sprache bringen, Worte ins Bild rücken, Bilder zu Wort bringen, Worte Musik werden lassen und Klänge in Worte fassen ... Eintritt: € 6/5/4 Veranstalter: Salzburger Autorengruppe __________ Dienstag, 21. Juni 2011, 20.00 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Gisela von Wysocki „Wir machen Musik“ Familienmuster | Kindheitswelten In ihrer autobiographischen „Geschichte einer Suggestion“ erzählt Gisela von Wysocki in „Wir machen Musik“ eine szenenreiche „éducation musicale“, eine Chronik in Form poetischer Augenblickserfahrung. Über einen Vater, einem Pionier der frühen Schellack-Kultur, dessen Schallplattenproduktion Geschichte schrieb: von den zwanziger Jahren über die Ufa-Zeit der dreißiger bis in die fünfziger Jahre hinein. Über die Reise eines Kindes aus musikalischem Haus ins Zentrum deutscher Geschichte. Nichts interessiert die Tochter mehr, als herauszufinden, was es mit der väterlichen Welt der Musik auf sich hat, aber ihre musikalischen Versuche scheitern auf skurrile Weise. Zwischen Burleske und Drama erzählt Gisela von Wysocki von Täuschungen und Enttarnungen und der Faszination eines Kindes für die Welt der Musik. Das Buch „ist die Geschichte einer kulturellen Emanzipation und ein Sprachkunstwerk. Die Stimme der kleinen Ich-Erzählerin vermischt sich mit jener ihres erwachsenen Alter Ego zu einem wunderbar klaren, analytischen und eleganten Erzählton. (Isabella Pohl, Der Standard) Gisela von Wysocki, geboren in Berlin, wo sie als Essayistin, Theater- und Hörspielautorin, Literaturkritikerin lebt. Sie studierte Musikwissenschaft in Berlin und Wien sowie Philosophie bei Theodor W. Adorno in Frankfurt und promovierte über den österreichischen Dichter Peter Altenberg. Für ihre Buchveröffentlichungen, u.a. „Die Fröste der Freiheit“ (1981), „Weiblichkeit und Modernität. Über Virginia Woolf“ (1982) und „Fremde Bühnen. Mitteilungen über das menschliche Gesicht“ (1995) erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, ihre Bühnenstücke entwerfen neuartige szenische Vorlagen für das Theater, zuletzt erschien „Wir machen Musik. Geschichte einer Suggestion“ (Suhrkamp, 2010). www.giselavonwysocki.de Eintritt: € 6/5/4 Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe __________ Sonntag, 26. Juni 2011, 11.00 Uhr Veranstaltungsort: Gasthof „Zur Post“, Mozartplatz, St. Gilgen Wolfgang Straub „Literaturlandschaft Wolfgangsee“ Buchpräsentation In der Edition Eizenbergerhof erscheint in einem gemeinsamen Projekt mit dem Literaturforum Leselampe der dritte Band der Reihe „Salzburger Literaturlandschaften“ über die „Literaturlandschaft Wolfgangsee“. Der Autor Wolfgang Straub wird den Band vorstellen, Augustin Kloiber, Heimatkundliches Museum und Ortsarchiv St. Gilgen, wird Texte lesen. Der Wolfgangsee ist eine zutiefst literarische Landschaft. Es waren die beiden im 19. Jahrhundert viel gelesenen Dichter Henry Wadsworth Longfellow und Joseph Victor Scheffel, die mit je einem am Wolfgangsee angesiedelten Werk die Region in ihren Herkunftsländern USA und Deutschland bekannt machten und so dem aufkommenden Fremdenverkehr einen zusätzlichen Impuls gaben. Die „Literaturlandschaft Wolfgangsee“ stellt bekannte und weniger bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller vor, die hier an der „Seidenfadengrenze“ zwischen Oberösterreich und Salzburg Inspiration oder einen Rückzugsort fürs Leben fanden. Bekannt ist etwa die „Wolfganger Trias“ Hilde Spiel, Alexander Lernet-Holenia und Leo Perutz oder Marie von Ebner-Eschenbach in St. Gilgen, bekannt ist das Faible Hugo von Hofmannsthals für die Gegend, der von der neben Oberitalien „entscheidenden Landschaft meines Lebens“ sprach; weniger bekannt sind der lange Aufenthalt des Philosophen Richard Pannwitz in Fürberg oder die Strobl-Erinnerungen des Lieblingsenkels Thomas Manns, Frido Mann; und spannend ist ein Blick auf Leben und Werk zweier heute beinahe vergessener Schriftsteller, die lange Zeit in St. Wolfgang lebten: auf den „Sportschriftsteller“ Hans Breidbach-Bernau und den Bestsellerautor Hans Habe. Eintritt: frei Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe, prolit, Heimatkundliches Museum St. Gilgen __________ Dienstag, 28. Juni 2011, 20.00 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Arno Camenisch & Sandra Hughes „Literatur aus der Schweiz“ Salz - Präsentation Die Juni-Nummer von SALZ steht ganz im Zeichen der Schweizer Literatur und präsentiert jüngere Autorinnen und Autoren aus allen vier Sprachregionen. Einige von ihnen sind nicht in der Schweiz geboren, schreiben aber ihre literarischen Texte in einer der vier Landessprachen wie beispielsweise Melinda Nadj Abonji, die den Deutschen und Schweizer Buchpreis 2010 für ihren Roman „Tauben fliegen auf“ erhielt. Sie ist im Heft ebenso vertreten wie Dorothee Elmiger, Roman Graf, Dana Grigorcea, Pedro Lenz, Pierre Lepori, Eugène Meiltz, Noëlle Revaz, Simone Ryser, Franco Supino, Isabelle Stamm, Jens Steiner, Vincenzo Todisco, Yusuf Yesilöz. Zwei von ihnen, der in Rätoromanisch und Deutsch schreibende Arno Camenisch und Sandra Hughes, werden bei der Präsentation des Heftes ihre Texte lesen. Kuratiert wurde das Heft von der Schweizer Literaturkennerin und Vermittlerin Liliane Studer, Literaturwissenschafterin, Literaturkritikerin und Lektorin in Schweizer Verlagen, seit Februar 2011 beim Dörlemann Verlag. Sie wird das Heft vorstellen und den Abend moderieren. Sandra Hughes, geboren 1966 in Luzern, Studium der Kunstwissenschaft, Geschichte des Mittelalters und der Humangeografie an der Universität Basel; sie arbeitet als Kunstvermittlerin, seit 1998 bei den Museumsdiensten Basel, lebt in Allschwil. Im Limmat Verlag erschienen ihre Romane „Lee Gustavo“ (2006) und „Maus im Kopf“ (2009). Arno Camenisch, geboren 1978 in Tavanasa in Graubünden, schreibt auf Deutsch und Romanisch (Sursilvan) Gedichte, Prosa und für die Bühne. Er studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, wo er auch lebt. Zuletzt erschienen im Verlag Urs Engeler „Sez Ner” (2009) und „Hinter dem Bahnhof” (2010). www.arnocamenisch.ch Eintritt: € 6/5/4 Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe __________ Mittwoch, 29. Juni 2011, 20 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Christina Höfferer „Bella Arcadia. Das Italien der Literaten und Künstler“ Kulinarische Buchpräsentation Viele von uns glauben, Italien gut zu kennen. Aber was wissen wir vom Italien der Dichter und Künstler? Die österreichische Reise- und Radiojournalistin Christina Höfferer ist Italien „verfallen“, sie kennt das Land, sie kennt die Leute, sie spricht die Sprache, sie versteht die Mentalität. So fährt sie nicht mit touristischem Blick, sondern kritisch-liebend und neugierig-suchend durch das Land, „wo die Zitronen blühen“. Sie forscht nach Pasolini und Fellini – und spricht mit dem Bäcker und mit dem Friseur. Sie sucht nach den Spuren der Lebendigkeit, nicht nach den Denkmälern der Geschichtsschreibung. Sie sucht Orte auf, die Geschichte erzählen, und findet Menschen, die ihr Geheimnisse anvertrauen. So entsteht das Bild einer Landschaft, die prall ist von Leben, aber auch von Sterben, die nicht Arkadien ist, aber auch nicht Berlusconistan ... Eine Fülle von Miniaturen und Skizzen aus ganz Italien, mit Fotos und Funden, in besonderer Gestaltung, ein Buch für alle Freunde der Wagenbach-Italienbücher: „Bella Arcadia. Das Italien der Literaten und Künstler“ (Styria Verlag, 2011). Zur Veranstaltung – für Mitglieder des Trägervereins Salzburger Literaturhaus Eizenbergerhof nach der Generalversammlung frei – servieren wir natürlich passenden Wein & Tramezzini! Christina Höfferer ist Autorin, Kulturhistorikerin und Journalistin. Ihr Studium der Geschichte an der Universität Wien verband sie mit Forschungsaufenthalten in Rom und London und schloss es mit einer Arbeit über „Britische Reisende im Italien des 19. Jahrhunderts“ ab. Es folgte ein Postgraduate Studium der internationalen Beziehungen an der Johns Hopkins University in Bologna. Christina Höfferer veröffentlicht vor allem Features sowie literaturkritische und kulturhistorische Essays. Seit 2003 ist sie für den ORF als Reisejournalistin zwischen Rom und Phnom Penh unterwegs. Eintritt: 8/7/6 Veranstalter: Verein Literaturhaus __________ Donnerstag, 30. Juni 2008, 20 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Margarita Fuchs, Roswitha Klaushofer, Julia Maria Klaushofer & Wolfgang Danzmayr „Unverwechselbar vierhändig“ Buchpräsentation und Uraufführung In den jüngsten Publikationen der Salzburger Autorinnen Margarita Fuchs und Roswitha Klaushofer besticht die herausfordernde Vielfalt an Themen und Formen sowie der poetische Nachklang verdeckter Dinge: „Sie war sich selbst genug, weil sich Licht und Ton in ihrer Gestalt trafen, ihr eine gewisse Färbung verliehen und den anderen Stimmen im Haus Gehör verschafften … Es gab sie wie perfekte Stille, zauberhaftes Schweigen. So genannte Pausen, Übergänge und Untergänge, die notwendig waren, um den Kopf wieder vom Denken freizukriegen. Dann hatte er nichts zu denken und dachte es trotzdem. Zum Beispiel die Geschichte einer jungen Frau auf dem Weg nach oben, kein wirklich schlechtes Kostüm. Als Tragödie erlebt, als Komödie aufgeführt.“ Margarita Fuchs liest aus ihrem Roman „Aus nächster Ferne“ (2011), Edition Tandem. Analog zur Prosa erfolgen zwei Uraufführungen aus den „4 Suiten“ für Sprechstimme und Violoncello von Roswitha Klaushofer (Lyrik) und Wolfgang Danzmayr (Komposition). Ausführende: Julia Maria Klaushofer: Violoncello, Roswitha Klaushofer: Sprechstimme. Zudem liest Roswitha Klaushofer Gedichte aus dem Band „Spiegelparade“. Roswitha Klaushofer, geb. 1954 in Salzburg; Instrumentallehrerin in Zell am See. Salzburger Lyrikpreis. Jüngste Veröffentlichungen: „Zwischen Tagnacht und Hautbeginn“ (2006) „Von irrlichternden Sonnen“ und „Spiegelparade“ (2010). Margarita Fuchs, geb. 1951 in Riedau, lebt in Salzburg, Germanistin, schreibt seit 2003 Lyrik und Prosa: „Das große Fest in Portobuffolé“ (Roman), „Talentierte Labyrinthe“ (Lyrik), „rokokohaus“ (Lyrik) u.a., Rauriser Förderpreis 2008. Eintritt: € 6/5/4 Veranstalter: Salzburger Autorengruppe __________ Donnerstag, 28. Juli 2011, 20.00 Uhr Veranstaltungsort: Künstlerhaus Salzburg, Hellbrunnerstraße 3 Clemens Berger „Das Streichelinstitut“ Lesung Sebastian war ein sensationeller Streichler, beruhigend und aufregend zugleich – fand Anna jedenfalls, seine Freundin. Trotzdem war es eigentlich nur eine Urlaubsalberei, als sie ihm vorschlug, diese Fähigkeiten zu professionalisieren. Natürlich (Regel 1) niemals unterhalb der Gürtellinie! Und irgendetwas sollte sich Sebastian schon einfallen lassen, der nach dem Ende seines Philosophie-Studiums schon viel zu lange einfach nur herumhing, während Anna als Lektorin in Foucault-Seminaren an der Wiener Uni wenigstens ein bisschen was verdiente. Als Sebastian anderthalb Jahre später wirklich zum Gewerbeamt geht, um in der Mondscheingasse ein Streichelinstitut zu eröffnen, stößt er schon bei der Anmeldung auf fast unüberwindliche Schwierigkeiten: „Massagesalon“ schlägt ihm die Beamtin als Rubrizierung vor, weil ihre Liste unter „Streicheln“ nichts hergibt. Schließlich einigen sie sich auf „Lebensberatung“. Dass wirklich Leute kommen und auch noch eine Menge Geld bezahlen, überrascht Sebastian fast selbst, doch plötzlich tun sich auch ganz ungeahnte Probleme auf. „Der aus dem Burgenland stammende Clemens Berger hat es mit witzigen Ideen, die dabei aber mehr als nur reine Unterhaltung sind und immer auch auf gesellschaftliche Entwicklungen verweisen.“ (S. Fasthuber, Falter) Clemens Berger ist im Sommer als Autor zu Gast bei der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst, er ist Im Rahmen seines Aufenthalts auch am Freitag, 22. Juli, 13.00 Uhr, Gast beim Mittagsgespräch auf der Festung Hohensalzburg. Clemens Berger (1979), geboren in Güssing, aufgewachsen in Oberwart, studierte Philosophie in Wien, wo er heute als freier Schriftsteller lebt. Er schreibt Prosa, Essays und Stücke. Zuletzt erschienen im Wallstein Verlag „Und hieb ihm das rechte Ohr ab“ (Erzählungen, 2009) und „Das Streichelinstitut“ (Roman, 2010). Sein Stück „Engel der Armen“ wird im September 2011 im Staatstheater Darmstadt uraufgeführt. www.clemensberger.at Eintritt: frei Veranstalter: Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst, Salzburger Literaturforum Leselampe