Absolut Pina Fotoausstellung von Gert Weigelt | Filmreihe über Pina Bausch Informationen - Fotos aus der Ausstellung Vorwort der Ausstellung Über Gert Weigelt Über die Filme Über Pina Bausch Veranstalter Kontakt PR: Fr. FENG Shuo, [email protected], Tel.: +86 10 8251 2909 - 121 Web: Fr. ZHANG Jinglin, [email protected], Tel.: +86 10 8251 2909 - 122 Fotos aus der Ausstellung 1/7 Copyright@Gert Weigelt Vorwort der Ausstellung von Gert Weigelt Seit 1975, dem Jahr das mit Le SACRE du PRINTEMPS Pina Bauschs Durchbruch markierte, habe ich das Tanztheater Wuppertal mit meinen Kameras begleitet. Seitdem habe ich alle "Stücke" - wie Pina Bausch ihre Produktionen gerne nennt - in Originalbesetzung fotografiert (38 insgesamt). Natürlich ist es unmöglich ein so komplexes Lebenswerk, wie das dieser herausragenden Choreographin, in einer Fotoausstellung auch nur annähernd repräsentieren und deuten zu wollen. Statt sich also vergeblich zu bemühen, einen dokumentarischen Ansatz zu finden, an dem man letztlich scheitern muss, sollte sich die Fotografie auf eine andere Tugend besinnen. Nämlich auf ihre künstlerische Autonomie. Mein erklärtes Ziel war immer mit einem einzigen Foto das Wesen einer ganzen Choreographie einzufangen. Sicherlich ein utopischer Vorsatz, aber ein notwendiger, will man den absoluten Anspruch an seine Arbeit hochhalten. 2/7 Was ich in dieser Ausstellung verfolgt habe, ist die Eigenständigkeit des Einzelbildes gegen die Synergie von Bildgruppen (Diptychen; Triptychen; Bildsequenzen; Bildclustern) einzutauschen. Durch das gezielte Kombinieren einzelner Aufnahmen entsteht plötzlich ein neuer Sinnzusammenhang, ob er nun rein formaler oder aber emotionaler Natur ist. Die Fotografie ist eine Schule des Sehens und bei aller medialen Autonomie trägt sie ja vielleicht dazu bei, das Bühnenerlebnis eines Bausch Stückes auf neue, frischere, intensivere Art zu erleben. Jetzt, da Pina Bausch tot ist und ihre Hand nicht mehr über ihr Werk halten kann, wird es nach geraumer Zeit fraglich, ob das Bühnengeschehen überhaupt noch authentisch ist. Diese Frage stellt sich bei den Fotografien nicht. Sie alle sind vom Geist der großen Tanzschöpferin durchdrungen. Absolut Pina! Über Gert Weigelt Seine erste Berufskarriere war die eines klassisch ausgebildeten Tänzers. Beim Königlichen Schwedischen Ballett, dem Cullbergballett und dem Nederlands Dans Theater, arbeitete er mit herausragenden Choreographen wie Hans van Manen, Jerome Robbins, Jiri Kylian, Kurt Jooss, Glen Tetley und Birgit Cullberg. Nach der Beendigung seiner Tanzkarriere studierte er künstlerische Photographie in Köln. Durch das Medium blieb er dem Tanz weiterhin verbunden. Sehr schnell etablierte er sich als der herausragende Tanzphotograph und war nicht unerheblich am publizistischen Durchbruch des sich damals formierenden Tanztheaters beteiligt. Copyright@Gert Weigelt Als Tanzchronist verfolgt er seit Mitte der siebziger Jahre Choreographen wie Pina Bausch, Hans van Manen, Susanne Linke, William Forsythe, Gerhard Bohner und vielen anderen. Neben dieser journalistischen Arbeit widmet er sich stark der Porträt- und der (inszenierten) Körperphotographie. Seit 1992 hat Gert Weigelt zudem sechs kurze Tanzvideos fürs Fernsehen erarbeitet, die zum Teil Auszeichnungen auf Festivals erhielten. Mehr Informationen: www.gert-weigelt.de Über die Filme 1. Tanzträume | 90 Min. | 2010 Jugendliche Tanzen „Kontakthof“ von Pina Bausch Regie: Anne Linsel, Rainer Hoffmann Co-Produktion: WDR, Köln / Arte, Strasbourg Das Stück „Kontakthof“ trägt die unverwechselbare Handschrift von Pina Bausch: Es geht um Formen menschlicher Annäherung, um die Begegnung der Geschlechter, um die Suche nach Liebe und Zärtlichkeit mit all den dazu gehörigen Ängsten, Sehnsüchten und Zweifeln – um Gefühle, die gerade für junge Menschen eine große Herausforderung darstellen. Fast ein Jahr lang begaben sich Jugendliche aus elf Wuppertaler Schulen auf eine emotionale Abenteuerreise. Jeden Samstag hieß es für über 40 Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 18 Jahren: Tanzprobe unter der Leitung der Bausch-Tänzerinnen Jo-Ann Endicott und Bénédicte Billiet 3/7 und unter der intensiven Supervision von Pina Bausch. Der Film von Anne Linsel und Rainer Hoffmann begleitet den Probenprozess bis zur Premiere. Wir sehen die Jugendlichen bei ihren ersten, noch ungeschickten Versuchen, die Themen des Stückes in Bewegung und Choreografie umzusetzen, bis zum Finden einer eigenen tänzerischen Ausdrucksform. Pina Bausch starb am 30. Juni 2009. TANZTRÄUME zeigt die letzten Filmaufnahmen und das letzte Interview mit der weltberühmten Tänzerin. 2. Damen und Herren ab 65 | 70 Min. | 2002 Buch und Regie: Lilo Mangeldorff Produktion: Cinetix GmbH im Auftrag des NDR/arte Laufzeit: 70 Min Sie könnten alle zuhause sitzen und ihre Rente genießen, stattdessen sind sie der Kleinanzeige einer Tageszeitung gefolgt: „Damen und Herren ab 65 gesucht“. Die Wuppertaler Choreografin Pina Bausch inszeniert ihr Stück „Kontakthof“ neu. Diesmal mit älteren Laien. Der Dokumentarfilm begleitet Menschen, die ihr Berufsleben hinter sich haben und sich nun einer völlig neuen Herausforderung stellen und ihre Energie und ihre Lebenserfahrung hineinlegen und Konventionen und Grenzen überwinden müssen. Ein berührender Film über das Älterwerden. 3. Coffee with Pina | 17 Min. | 2006 Buch und Regie: Lee Yanor Der Film "coffee with Pina" gewährt Einblicke hinter die Kulissen der Tanztheater-Größe Pina Bausch. Die israelische Regisseurin Lee Yanor hat ihren Intuitionen und visuellen Assoziationen freien Lauf gelassen und einen Film geschaffen, der am besten als „gefilmte Fotografie“ beschrieben werden kann. Intime Momente in Pina’s Studiowelt werden vermengt mit Filmmaterial von Aufführungen ihrer Werke Aguá und Rough Cut. Der Film wurde ausgewählt für das Jerusalemer Filmfestival von 2006, das 25. Internationale Kunstfilm-Festival von Montreal 2007 und das Centre Pompidou in der Kategorie „Films de Danse“. 4. Die Klage der Kaiserin | 103 Min. | 1989 Regie: Pina Bausch Produktion: L'Arche Editeur Choreographie: Pina Bausch Länge: 103 Min "Die Klage der Kaiserin", gedreht zwischen Oktober 1987 und April 1989, ist der erste Spielfilm von Pina Bausch. Den äußeren Ablauf bestimmt der Wechsel der Jahreszeiten - Herbst, Winter und Frühling. Die innere Struktur spiegelt die Arbeitsweise von Pina Bausch wider, die sie seit der Spielzeit 1973/74 zusammen mit dem Wuppertaler Tanztheater entwickelt hat. Demzufolge hat der Film keine nacherzählbare Handlung, sondern setzt sich aus collagierten, montierten Szenen zusammen, die bestimmte Stimmungen wiedergeben und verschiedene Assoziationen hervorrufen. Es tauchen in lose verwobenen Strängen verschiedene Themen auf, die Pina Bausch zuvor immer wieder in ihren Tanztheater-Stücken beschäftigt haben. Im Zentrum des Films stehen die Vergeblichkeit des menschlichen Tuns, die Suche nach Liebe, über weite Strecken untermalt von einem sizilianischen Trauermarsch. "Man spürt die Verzweiflung. Der Film ist ja eine Klage", sagt Pina Bausch. 4/7 5. Sacre du Printemps | 36 Min. Tanzabend von Igor Strawinski Choreographie Pina Bausch Bühne und Kostüme Rolf Borzik Mitarbeit Hans Pop Uraufführung 3. Dezember 1975, Opernhaus Wuppertal Sacre du Printemps gehört zu einem dreiteiligen Strawinsky-Abend. Pina Bausch knüpft mit ihrer Choreographie noch an die Tradition des Ausdruckstanzes an, entwickelt aber bereits die Stilmittel, die für ihre weiteren Arbeiten wesentlich werden. Sie hält sich weitgehend an die originale Szenenfolge des Librettos, ohne jedoch Bezug auf das heidnische Russland zu nehmen. Der Kampf der Geschlechter entwickelt sich nicht erst aus dem Ritual der Erdanbetung: die Trennung ist hier Ausgangspunkt der Handlung und die Opferung der jungen Frau wird zum Zentralmotiv der Choreographie. 6. Walzer | 55 Min. In Koproduktion mit dem Holland Festival Inszenierung und Choreographie Pina Bausch Bühne Ulrich Bergfelder Kostüme Marion Cito Dramaturgie Raimund Hoghe Musikalische Mitarbeit Matthias Burkert Mitarbeit Hans Pop Film Frédéric Leboyer Uraufführung 17. Juni 1982, Theater Carré, Amsterdam Auf der ausgestreckten Handfläche balancieren die Tänzer in gegeneinander kreuzender Formation kleine gefaltete Papierschiffchen, lächeln zaghaft. Die Tonkulisse zu diesem vorsichtigen Vorgang liefert ein dröhnend laut eingespielter Mitschnitt von der „Schiffsbegrüßungsanlage“ des Hamburger Hafens. Die einlaufenden Schiffe werden nach ihrer Größe, Fracht und ihrem Fassungsvermögen beschrieben und mit donnernder Nationalhymne willkommen geheißen. „Und dann hat die Pina gesagt…“, mit diesem Satz tritt ein Tänzer aus Mikrofon, erzählt und erläutert, welche Aufgaben Pina Bausch ihrem Ensemble während der Proben gestellt hat. Die Formation löst sich auf. Die Tänzer beginnen, aus „Strandgut“ – Pflanzen, Steinen, Papierschnipseln – sich einen individuellen Raum abzustecken; einzelne geben von den Seiten Handmorsezeichen wie Rudimente einer verstummten Verständigung. Die Sprache ist in Walzer oft minimalisiert auf Zeichen, einfache Benennung. Allmählich münden die persönlichen Tätigkeiten in ein großes SegelMuster, zu dem sich alle auf den Boden legen. Über Pina Bausch Pina Bausch, geboren 1940 in Solingen, hat mit ihren Choreografien den Tanz aus seinen alten 5/7 Formen herausgeführt und als Leiterin des Wuppertaler Tanztheaters den neuen Begriff des Tanztheaters geprägt. Von 1955 bis 1958 absolvierte sie ihr Tanzstudium an der Folkwang-Schule in Essen unter der Leitung von Kurt Jooss. Nach diesen Jahren folgte ein Tanzstudium in den USA, wo sie unter anderem mit Paul Taylor und Antony Tudor arbeitete. Auf Wunsch von Kurt Jooss kehrte sie 1962 nach Deutschland zurück und Copyright@Ap Images wurde Tänzerin im von ihm neugegründeten Folkwang-Ballett. 1968 folgte die erste eigene Choreografie für das Folkwang-Ballett: „Fragment“. Ab 1969 war sie künstlerische Leiterin, Choreografin und Tänzerin des Folkwang-Tanzstudios. 1973 wurde sie schließlich zur Leiterin des Balletts der Wuppertaler Bühnen berufen, seitdem umbenannt in Tanztheater Wuppertal, dem sie bis zu ihrem Tod vorstand. Pina Bausch starb am 30. Juni 2009. Über die Veranstalter Deutsches Kulturzentrum Peking Goethe-Institut China Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Wir fördern die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland und pflegen die internationale kulturelle Zusammenarbeit. Wir vermitteln ein umfassendes Deutschlandbild durch Information über das kulturelle, gesellschaftliche und politische Leben. Iberia Center for Contemporary Art Das Iberia Center for Contemporary Art, das erste von der spanischen International Art & Culture Foundation (IAC) gegründete Kunstzentrum in China, ist eine wissenschaftliche Organisation mit vielfältigen Funktionen für Ausstellung, Forschung, Bildung, Veröffentlichung und Sammlung zeitgenössischer Kunst. Das Center beteiligt sich an der Produktion und dem Aufbau der chinesischen zeitgenössischen Kunst, sowie der Einführung von internationalen Künstlern und Kunstprojekten. Das Center legt besonderen Wert auf Independent Filme und Videos, vor allem auf Dokumentarfilme, die heute einen der kraftvollsten und dynamischsten Teile der zeitgenössischen Kunst ausmachen. So hat das Center ein Archiv für die Sammlung, Forschung und den Austausch von Independent Filmen und Videos angelegt. Deutsches Kulturzentrum Peking - Goethe-Institut China Adresse: Cyber Tower, Building B, 17/F, 2 Zhong Guan Cun South Ave. Haidian District, 100086 Beijing, China Telefon: +86 10 8251 2909 Telefax: +86 10 8251 2903 [email protected] www.goethe.de/china Stand: 09.06.2010 6/7