Pressemitteilung - Durian-PR

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Forschungspreis 2016 der René Baumgart-Stiftung
Preisverleihung
Forschen für ein Leben ohne Lungenhochdruck
Presseinformation
Leipzig, 5. März 2016. Zum dreizehnten Mal wurde der mit 5.000 €
dotierte Forschungspreis der gemeinnützigen René Baumgart-Stiftung
für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der pulmonalen
Hypertonie ausgeschrieben.
Im Rahmen des 57. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für
Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. in Leipzig wurde der Preis an
Frau MSc Nicola Benjamin, Thoraxklinik Heidelberg und Dr. Hans
Klose, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf verliehen.
Prof. Ralf Ewert vom Universitätsklinikum Greifswald sprach die
Laudatio. Hans-Dieter Kulla, Vorsitzender des gemeinnützigen
Selbsthilfevereins pulmonale hypertonie e.v. und Anne-Christin Kopp,
Cousine des Namensgebers der Stiftung, überreichten den Preis.
Insgesamt wurden vier hochqualifizierte Arbeiten eingereicht, die eine
Entscheidung der Jury nicht leicht machten, berichtet Prof. Ewert. Die
prämierte Arbeit entspricht den wichtigen Bewertungskriterien wie
Originalität, Innovation und klinische Relevanz.
Frau MSc Nicola Benjamin und Herr Dr. med. Hans Klose haben mit ihrer
wissenschaftlichen Arbeit “Körperliches Training verbessert die
Sauerstoffaufnahme und Hämodynamik bei Patienten mit pulmonal
arterieller Hypertonie und chronisch thromboembolischer pulmonaler
Hypertonie: eine prospektive, kontrollierte, randomisierte Studie” gezeigt,
dass ein spezifisches körperliches Training bei Patienten mit pulmonaler
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Hypertonie wichtige Parameter für das Langzeitüberleben wie die
Sauerstoffaufnahme und die Funktion des rechten Herzens verbessern kann.
An der Untersuchung haben 95 Patienten sowie die betreuenden Ärzte aus
Berlin, Dresden, Gießen, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Homburg, Köln,
Leipzig, Mainz und Zürich teilgenommen. Die Patienten wiesen einen
schweren Lungenhochdruck mit Einschränkung der Funktion des rechten
Herzens auf und waren alle mit Medikamenten seit mindestens 2 Monaten
stabil eingestellt. Sie wurden zu Studienbeginn in eine Trainings- und eine
Kontrollgruppe gelost. Die Patienten der Trainingsgruppe erhielten eine
spezifische Atem- und Bewegungstherapie in der Rehabilitationsklinik
Königstuhl in Heidelberg. Patienten der Kontrollgruppe blieben ohne
spezielles Training zu Hause. Das Training in der Rehabilitationsklinik
wurde an die jeweiligen Möglichkeiten der Patienten individuell angepasst
und bestand aus Fahrradfahren am Ergometer, Atemtherapie, Gehtraining,
mentales Training und psychologischer Betreuung. Die Patienten führten
das Training zu Hause über mindestens 15 Minuten/Tag über 3 Monate fort.
Die Abschlussuntersuchung nach 3 Monaten zeigte, dass durch das Training
die Sauerstoffaufnahme der Muskeln um mehr als 25% zugenommen hatte.
Zudem hatte sich in der Rechtsherzkatheteruntersuchung gezeigt, dass sich
auch die Lungendrucke, der Lungengefäßwiderstand und die Funktion des
rechten Herzens um bis zu 20% verbessert hatten. Am eindrucksvollsten
war, dass auch die Herzkraft unter Belastung wesentlich besser geworden
war. Die Patienten hatten dadurch deutlich weniger Beschwerden, konnten
sich besser körperlich belasten und gaben in einem Fragebogen eine bessere
Lebensqualität an.
Es konnte somit erstmals gezeigt werden, dass spezifisches Training bei
Patienten mit schwerem Lungenhochdruck und eingeschränkter Funktion
des rechten Herzens nicht nur die muskuläre Leistungsfähigkeit, Ausdauer
und Lebensqualität verbessert, sondern einen direkten, positiven Effekt auf
die reduzierte Herzleistung der Patienten haben kann. Die Ergebnisse dieser
Arbeit unterstreichen nochmals die Bedeutung und Wertigkeit eines
spezifischen und überwachten Trainings als Teil einer modernen Therapie
bei Patienten mit Lungenhochdruck.
Nicola Benjamin
(geborene
Ehlken),
MSc,
ist
Medizinische
Biometrikerin/Statistikerin und Physiotherapeutin und arbeitet als
Studienkoordinatorin und wissenschaftliche Projektmanagerin im Zentrum
für pulmonale Hypertonie der Thoraxklinik am Universitätsklinikum
Heidelberg.
Neben der Planung ist sie für die Koordination, Durchführung und
Auswertung wissenschaftlicher Studien und Projekte zuständig. Seit ihrer
Ausbildung als Physiotherapeutin und einem berufsbegleitenden
Bachelorstudium in Physiotherapie betreut sie seit 2004 das
Trainingsprogramm bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie, das in
Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe von Prof. Grünig der Thoraxklinik
Heidelberg und der Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl
durchgeführt wird.
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Dr. Hans Klose, geboren am 10.03.1967
studierte Medizin am
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
2003 schloss er die Ausbildung zum Internisten und im Jahr 2004 die
Weiterbildung zum Facharzt für Lungenheilkunde erfolgreich ab. Im selben
Jahr übernahm er die Leitung der Sektion Pneumologie am
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In den folgenden Jahren baute er
erfolgreich die Spezialambulanz für Pulmonale Hypertonie aus. Der Aufund Ausbau einer pneumologischen Studienambulanz erfolgte parallel.
2014 wurde er zum Sprecher der AG 25 Pulmonale Hypertonie der
Deutschen Gesellschaft für Kardiologie gewählt. Im Jahr 2015 geründete er
das Centrum für Pulmonal-arterielle Hypertonie Hamburg als Teil des
Martin Zeitz Zentrum für seltene Erkrankungen. Leider konnte er aus
terminlichen Gründen den Preis nicht persönlich entgegennehmen.
Pulmonal arterielle Hypertonie (Lungenhochdruck)
Lungenhochdruck, medizinisch auch pulmonal arterielle Hypertonie (PAH),
ist eine seltene, schwerwiegende Erkrankung, die durch eine starke
Verengung der Lungengefäße gekennzeichnet ist.
Die Betroffenen leiden bereits bei geringster Belastung oder sogar in Ruhe
unter Atemnot, blauen Lippen, Beinödemen, Brustschmerzen, und klagen
allgemein über schnelle Erschöpfung und Ermüdung.
Die richtige Diagnose wird zumeist erst gestellt, wenn es durch die
fortschreitende Druck- und Volumenbelastung des rechten Herzens zu
dessen chronischem Versagen kommt. Diagnose: Bluthochdruck im
Lungenkreislauf. Dieses Krankheitsbild tritt isoliert oder als
Begleiterkrankung verschiedener Herz- und Lungenerkrankungen auf.
Obgleich die pulmonale Hypertonie (PH) noch nicht geheilt werden kann,
konnten in den letzten Jahren doch große Fortschritte in der Diagnostik und
Therapie dieser Krankheit erzielt werden.
Die René Baumgart-Stiftung
Die René Baumgart-Stiftung wurde im Jahr 2001 vom gemeinnützigen
Selbsthilfeverein pulmonale hypertonie e.v. gegründet und mit einen
Kapitalstock von 70000 € ausgestattet. Seit 2004 wird jährlich ein
Forschungspreis ausgelobt. Die René Baumgart-Stiftung fördert die
klinische Forschung zur pulmonalen Hypertonie bei Kindern und
Erwachsenen. Ziel ist es, durch Ursachenforschung neue Erkenntnisse über
den Lungenhochdruck zu gewinnen, so dass eine frühzeitige Diagnose
gestellt und mittel- und langfristig neue Therapieoptionen entwickelt
werden können, die PH-Patienten nicht nur eine Stabilisierung oder
Linderung der Beschwerden versprechen, sondern eine vollständige
Heilung.
Der Namensgeber der Stiftung, René Baumgart, wurde 1971 in Aalen geboren. Als René 10 Jahre alt war, starb seine Mutter an Idiopathischer Pulmonal Arterieller Hypertonie (IPAH). René Baumgart erhielt seine Dia-
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gnose IPAH im Alter von 19 Jahren. Er erlernte den Beruf des Druckers und
meldete sich nach bestandener Gesellenprüfung zur Meisterprüfung an.
Kurz vor seinem Abschluss verstarb er im Alter von 23 Jahren an der
tückischen Krankheit.
Eine Information der René Baumgart-Stiftung
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Prof. Dr. med. Werner Seeger
Direktor der Inneren Medizinischen Klinik II
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Vorsitzender des Vorstands der René Baumgart-Stiftung
Tel.: 0641 99 42 350 Sekretariat
E-Mail: [email protected]
René Baumgart-Stiftung
Rheinaustr. 94
76287 Rheinstetten
Tel.: 07242 9534 143
Fax: 07242 9534 142
[email protected]
www.rene-baumgart-stiftung.de
pulmonale hypertonie e.v.
[email protected]
www.phev.de
Journalistenpreis
Der Selbsthilfeverein lobt jährlich einen Journalistenpreis in Höhe von
3000 € aus. Weitere Informationen unter www.phev.de
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