Lungenhochdruck Gefährlicher Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf Lungenhochdruck, auch unter „Pulmonale Hypertonie“ bekannt, kennzeichnet sich durch einen zunehmend ansteigenden Gefäßwiderstand und Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf. Ein Lungenhochdruck liegt demnach vor, wenn der mittlere Blutdruck in der Lungenschlagader unter Belastung stark ansteigt. Als Lungenhochdruck, pulmonale Hypertonie (PH) oder pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) bezeichnet man Krankheiten, bei denen es zu einem Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf sowie zu einem Anstieg des Gefäßwiderstands kommt. In vielen Fällen ist dies auch mit einer RechtsHerzinsuffizienz verbunden. Die pulmonale Hypertonie ist eine ernste Erkrankung. Ohne entsprechende Behandlung liegt die Lebenserwartung der Betroffenen bei durchschnittlich drei Jahren. Steigt der mittlere Blutdruck in der Pulmonalarterie, der Lungenschlagader, auf einen Wert von über 25 mmHg im Ruhezustand und auf mehr als 30 mmHg unter körperlicher Belastung an, dann spricht man von Lungenhochdruck. Der Normalwert liegt bei 20 mmHg. Bei Werten von 30 – 40 mmHg können vor allem unter Belastung erste Symptome auftreten. Steigt der Blutdruck in der Lungenschlagader auf 50 bis 70 mmHg, kommt es zu einer kontinuierlichen Abnahme der Herzauswurfleistung. Typische Beschwerden sind Müdigkeit, Kreislaufstörungen, eingeschränkte physische Leistungsfähigkeit, periphere Ödeme (Wasseransammlungen) und Angina pectoris-Anfälle. Zudem kann es zu einem weiteren Anstieg des pulmonal-artierellen Blutdrucks auf mehr als 100 mmHg kommen. Verursacht werden kann eine pulmonale Hypertonie unter anderem durch eine Erkrankungen des Bindegewebes, Funktionsstörungen der linken Herzkammer, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder chronische Lungenarterienembolien. Für eine wirksame Behandlung des Lungenhochdrucks muss die Grunderkrankung, durch die die pulmonale Hypertonie verursacht wird, rechtzeitig beseitigt werden. Ist dies nicht möglich, können lediglich eine medikamentöse palliative Therapie oder eine Lungen- bzw. Herz-Lungen-Transplantation durchgeführt werden. Diagnose Da die Symptome bei einem Lungenhochdruck sehr allgemein sind und auch bei vielen anderen verschiedenen Krankheiten auftreten können, dauert es oftmals längere Zeit, bis der Arzt die Diagnose Lungenhochdruck stellt. Die Diagnostik eines Lungenhochdrucks ist umfangreich. Zuerst untersucht der Arzt den Patienten genau und hört dabei unter anderem auch Herz und Lunge ab und misst Puls und Blutdruck. Anschließend werden ein EKG (Elektrokardiogramm), ein Belastungs-EKG, ein Echokardiogramm (Ultraschall des Herzens), eine Röntgenaufnahme usw. durchgeführt. Zur Sicherung der Diagnose wird auch eine Herzkatheteruntersuchung vorgenommen. Sie wird in Tageskliniken oder Krankenhäusern durchgeführt. Der Arzt setzt einen Schnitt im Bereich der Leiste und führt über diesen einen dünnen Katheter ein. Der Katheter wird bis zum Herzen vorgeschoben. Bei dieser Untersuchung kann der Arzt die Herzkranzgefäße genau untersuchen. Zur abschließenden Diagnostik ist häufig auch eine Szintigrafie notwendig. Krankheitsverlauf Zu Beginn der Erkrankung bemerken die Patienten meist keinerlei Symptome, was die Krankheit tückisch macht. Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, gelangen die Patienten bei der kleinsten Tätigkeit bereits außer Atem, sind schnell müde, leiden unter unregelmäßigem und schnellem Herzschlag und unter Schmerzen in der Brust. Die Patienten können auch kurzzeitig bewusstlos werden. Viele Patienten haben auch bläulich gefärbte Lippen und auch die Haut am Körper hat eine Blaufärbung. Im Verlauf der Krankheit leiden die Patienten unter Wassereinlagerungen z. B. in den Beinen. Auch Schmerzen im Bereich des Bauches treten dann auf. Die Patienten fühlen sich, als würden sie sich auf einem sehr hohen Berg befinden. Ab einer gewissen Höhe, wenn die „Luft dünner wird“, kann ein normaler Mensch nur noch schlecht atmen. Ärzte teilen die Krankheit in vier Phasen auf: In der Anfangsphase der Krankheit bemerkt der Patient noch keine Symptome. In der zweiten Phase bemerken die Patienten Symptome wie Kurzatmigkeit bei einer körperlichen Betätigung. In Phase drei haben die Patienten bereits bei geringer Belastung starke Beschwerden. Auch in dieser Phase bemerken die Patienten jedoch noch keine Symptome, wenn sie sich in Ruhe befinden. Patienten, die sich in der vierten Phase befinden, sind schwerkrank und bemerken die Symptome auch dann, wenn sie sich nicht bewegen. Es handelt sich beim Lungenhochdruck um eine lebensgefährliche Krankheit. In einigen Fällen kann dem Patienten nur eine Organtransplantation das Leben retten. Ursachen Der Mediziner unterscheidet zwei Formen des Lungenhochdrucks: die pri- märe pulmonale sowie die sekundäre pulmonale Hypertonie. Die primäre pulmonale Hypertonie ist relativ selten und tritt ohne erkennbare Ursache auf. Die sekundäre pulmonale Hypertonie kommt wesentlich häufiger vor. Patienten, die mehrere Lungenembolien hatten, haben ein erhöhtes Risiko, an einem Lungenhochdruck zu erkranken. Auch eine Herzschwäche kann zu einem Lungenhochdruck führen. Patienten, deren Lunge durch schwere Krankheiten wie zum Beispiel Tuberkulose (Tbc) oder einer chronischen Bronchitis geschädigt ist, erkranken ebenfalls häufiger an einem Lungenhochdruck. Auch HIV-Patienten haben ein höheres Risiko, an dem Lungenhochdruck zu erkranken. Die Krankheit „Lungenhochdruck“ entsteht dann, wenn die Blutgefäße des so genannten Lungenkreislaufes verengt sind. Der Körper erhält dadurch weniger Sauerstoff, als er benötigen würde. Das Herz muss folglich Mehrarbeit leisten und wird aufgrund dieser dauerhaften Überbeanspru- chung ebenfalls geschädigt. Die rechte Herzkammer vergrößert sich dann. Obengenannte Krankheiten können zu einer Verengung der Blutgefäße und somit auch zum Lungenhochdruck führen. Die Krankheit erhält ihren Namen, da der Blutdruck aufgrund der verengten Blutgefäße im Bereich der Lunge zu hoch ist. Behandlung Patienten, die unter einem Lungenhochdruck leiden, werden je nach Krankheitsphase unterschiedlich therapiert. Zur Verdünnung des Blutes erhalten die Patienten meist ein entsprechendes Medikament. Durch die Verengung der Blutgefäße kann sich leicht eine Thrombose entwickeln, welcher durch blutverdünnende Maßnahmen entgegengewirkt wird. Wenn ein Patient aufgrund der verminderten Herzleistung Wasser im Körper hat, so kann der Arzt Diuretika verschreiben. Diese Tabletten entwässern den Körper, in dem der Patient vermehrt Urin ausscheiden muss. Zusätzlich können weitere Präparate verordnet werden, die der Patient als Tablette einnimmt, einatmet, gespritzt bekommt oder als Infusion in die Vene verabreicht wird. Patienten, die nur noch sehr schlecht Luft bekommen, werden an ein Sauerstoffgerät angeschlossen. Anfangs geschieht dies meist stationär im Krankenhaus. Später kann der Patient sich für zu Hause ein mobiles Sauerstoffgerät verordnen lassen. Bewirkt auch das Sauerstoffgerät keine Besserung mehr, so hilft dem Patienten nur noch eine Organtransplantation. Je nachdem, welche Organe bereits stark geschädigt sind, benötigt der Patient „nur“ eine Spenderlunge oder sogar zusätzlich ein Spenderherz. Es handelt sich hierbei um eine sehr schwere Operation, die nicht immer Erfolg versprechend ist. Zudem gibt es lange Wartelisten für ein Spenderorgan. Vorbeugung Direkt vorbeugen kann man der Krankheit nicht. Um die eigene Gesundheit zu stärken, sollte man sich gesund und dabei vor allem vitaminreich ernähren, sich ausreichend bewegen, kaum Alkohol trinken und nicht rauchen.