Lungenhochdruck - Oligo Consult bv

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VASCU-VITAAL® - Report Nr. 55 NL für Deutschland (übersetzt)
Lungenhochdruck
Patienten
mit
Bluthochdruck
erkranken
nicht
selten
auch
an
Lungenhochdruck. Um die Lebensqualität zu erhalten, sollte frühzeitig von
Medizinern, Heilpraktikern, Therapeuten auf Lungenhochdruck untersucht
werden.
Lungenhochdruck bleibt häufig lange Zeit unentdeckt, da der Blutdruck in der Lunge
nicht so einfach gemessen werden kann. Denn der Blutkreislauf des Menschen ist
zweigeteilt. Im größeren Kreislauf fliest das sauerstoffreiche Blut von der linken
Herzhälfte (linkes Herz) durch den Körper und versorgt die Organe mit Sauerstoff. Im
kleineren Kreislauf pumpt die rechte Herzhälfte (rechtes Herz) das sauerstoffarme
Blut in die Lunge, wo es wieder mit Sauerstoff angereichert wird.
Von dort fliest es zurück in das linke Herz. Im Lungenkreislauf ist der Druck viel
geringer als im großen Blutkreislauf, er liegt in Ruhe bei etwa 15 mm Hg.
Bluthochdruck im Lungenkreislauf besteht, wenn der mittlere Druck in den
Lungenarterien in Ruhe 25 mm Hg beträgt oder mehr. Lungenhochdruck ist eine
häufige Begleiterkrankung von Bluthochdruck. Das betrifft gerade Patienten, die
seit langem einen erhöhten Blutdruck haben und in Folge davon einen verdickten
Herzmuskel des linken Herzens entwickeln. Viele dieser Patienten leiden an einer
bestimmten Form der Herzschwäche, der so genannten diastolischen Herzschwäche
(Linksherzinsuffizienz mit erhaltener systolischer Funktion).
Das heißt, die linke Herzkammer kann sich in der Entspannungsphase nicht mehr
ausreichend ausdehnen und nimmt deshalb weniger Blut auf, die Pumpfunktion des
Herzens ist jedoch nicht beeinträchtigt. Im amerikanischen Register für
Lungenhochdruck hatten 41 Prozent der Patienten mit Lungenhochdruck zusätzlich
Bluthochdruck. Umgekehrt hatten in einer aktuellen amerikanischen Studie etwa 79
Prozent der Patienten mit dieser Form der Linksherzschwäche einen
Lungenhochdruck, der die Lebenserwartung der Patienten einschränkte.
Die Ursachen
Bluthochdruck wird häufig erst spät bemerkt und es dauert oft viele Jahre, bis die
Erkrankung gut eingestellt ist. In der Phase mit nicht oder nicht ausreichender
Therapie können beim linken Herzen durch die ständige Druckbelastung
Veränderungen auftreten: zum Beispiel eine Verdickung der Herzwände, die
Vergrößerung der Herzhöhlen, eine Einschränkung der Dehnbarkeit der linken
Herzkammer und des Vorhofs. Diese Veränderungen bewirken
die
Linksherzinsuffizienz. Eine Folge davon ist der Rückstau des Bluts in den
Lungenkreislauf und eine Druckerhöhung in den Lungenarterien, die vor allem bei
Belastung auftritt.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung verändern sich die kleinen Blutgefäße der Lunge
und auch das rechte Herz wird in Mitleidenschaft gezogen.
Report 55 – Seite 1
Symptome und Diagnose
Meist spüren Betroffene die Beschwerden wie Luftnot zunächst nur bei Belastung,
später auch in Ruhe. Durch den Rückstau des rechten Herzens in den großen
Blutkreislauf kann es zu Wassereinlagerungen in den Knöcheln, Rückstau in die
Leber mit Appetitlosigkeit und sichtbar gestauten Halsvenen kommen. In späteren
Stadien kann der Puls schon in Ruhe sehr hoch sein. Bei starker Anstrengung kann
es sogar zur Bewusstlosigkeit kommen, beispielsweise wenn die Betroffenen zu
rasch oder beladen die Treppen hochgehen. In späteren Stadien können die
Behandler Anzeichen des Lungenhochdrucks im EKG erkennen (typische
schaufelartige ST-Streckensenkungen). Im Herzultraschall ist die Fläche des rechten
Vorhofs und der Herzkammer vergrößert und der Blutdruck in der Lunge erhöht.
Das Ausmaß der Beschwerden und der Herzerkrankung kann mit einer so
genannten Stressechokardiographie abgeklärt werden. Dabei wird das Herz unter
Belastung mit Ultraschall untersucht. Auf diese Weise können Hinweise auf andere
Ursachen der Luftnot wie Durchblutungsstörungen oder eine Lungenerkrankung
erhalten werden. Eine endgültige Diagnose ist nur durch eine Katheteruntersuchung
des Herzens möglich. Patienten, bei denen trotz optimaler Therapie des
Bluthochdrucks und der Linksherzinsuffizienz weiterhin ein Lungenhochdruck
besteht, sollten sich in einem Lungenhochdruckzentrum untersuchen lassen.
Neue Therapien in Erprobung
Eine aktuelle Studie berücksichtigte alle Bluthochdruckpatienten eines ganzen
Bezirks mit Erkrankung des linken Herzens. Diese wurden mittels Herzultraschall
untersucht und über Jahre erfasst. Dabei zeigte sich, dass Lungenhochdruck der
wichtigste unabhängige Faktor für die Prognose ist. Patienten mit
Linksherzinsuffizienz und Lungenhochdruck lebten kürzer als Patienten ohne
Lungenhochdruck (Grunig, E. und Benz A. et al.; Prognostic value of serial
assessment in familial screening in patients with dilated cardiomyopathy. European
Journal of Heart Failure 2003; 5, S. 55–62). Es ist daher geradezu lebenswichtig für
alle Patienten mit Bluthochdruck und Linksherzinsuffizienz, einen Lungenhochdruck
nicht zu übersehen. Die Linksherzinsuffizienz sollte therapiert werden. Der Blutdruck
sollte in jedem Fall gut eingestellt sein.
Betroffene sollten sich täglich wiegen, um Wassereinlagerungen frühzeitig
festzustellen. Bei leichten Formen des Lungenhochdrucks kann eine zusätzliche
Atem- und Bewegungstherapie die körperliche Belastbarkeit sowie Beschwerden
deutlich verbessern und möglicherweise auch die Lebenserwartung verlängern.
Report 55 – Seite 2
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