Kongress über Lungenhochdruck

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Pressemitteilung
Internationaler Kongress über Lungenhochdruck
Vom 08. – 10. Dezember 2011 findet im Albert-Fraenkel-Saal der ThoraxklinikHeidelberg wieder eine Internationale Tagung über Lungenhochdruck statt, bei der
renommierte Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vortragen.
Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für
Kardiologie, wird mit 16 Fortbildungspunkten bewertet und bietet neben Vorträgen viel Zeit
für Diskussionen und Austausch. Die Tagung behandelt u.a. Themen über das rechte Herz,
das häufig "vergessen" wird, aber doch bei vielen Erkrankungen wie Atemwegserkrankungen
eine wichtige Rolle spielt. Bei der Tagung werden auch neue Therapieverfahren vorgestellt,
wie die Herzunterstützungsmaschine ECMO als Brücke zur Lungentransplantation, neue
medikamentöse Therapien oder die ergänzende Atem- und Bewegungstherapie. Die Tagung
wurde von der Arbeitsgemeinschaft für Lungenhochdruck der Fachgesellschaften für
Kardiologie, Pneumologie und Kinderkardiologie unter der Federführung ihres Ko-Sprechers
Professor Ekkehard Grünig organisiert. Er leitet das Lungenhochdruckzentrum der
Thoraxklinik Heidelberg.
Lungenhochdruckzentrum:
Prof. Dr. med. Ekkehard Grünig
Leiter des Zentrums für Pulmonale Hypertonie
Thoraxklinik Heidelberg
Amalienstr. 5 , 69126 Heidelberg
Tel: 06221/396-8053
mail: [email protected]
Kontakt:
Pressestelle:
Kirsten Gerlach M.A.
Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH
Amalienstr. 5, 69126 Heidelberg
Tel: 06221/3962101, Fax: 06221/3962102
[email protected]
Weitergehende Infos:
Die pulmonale Hypertonie ist durch eine Erhöhung des Blutdrucks im Lungenkreislauf
charakterisiert. Sie ist eine schwerwiegende Erkrankung, bei der die Lunge und das Herz
betroffen sind. Beim Gesunden ist der Blutdruck in diesem sog. „Niederdrucksystem“ des
Körpers mit ca. 25/10 mmHg relativ niedrig und steigt auch bei körperlichen Belastungen
nicht wesentlich an. Demgegenüber weisen Patienten mit pulmonaler Hypertonie bereits in
Ruhe einen erhöhten pulmonal arteriellen Druck auf, der bei Belastung weiter ansteigt. Der
systolische pulmonal arterielle Druck (PAPs) lässt sich mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung
(Echokardiographie) des rechten Herzens abschätzen, Werte > 35 mmHg gelten als erhöht.
Zur Diagnosesicherung ist die Rechtsherzkatheter-Untersuchung notwendig. Per Definition
liegt eine pulmonale Hypertonie vor, wenn der mittels Rechtsherzkatheter gemessene
pulmonal arterielle Mitteldruck (PAPm) ≥ 25 mmHg beträgt.
In den letzten Jahren konnten bei der PAH neue Erkenntnisse über die Genetik und
Pathophysiologie des Lungenkreislaufes und des Gefäßremodellings gewonnen und neue
Therapieverfahren entwickelt werden. So wurden bei einigen Unterformen, wie der
idiopathischen und familiären PAH Mutationen des BMPR2-Gens gefunden, einem Rezeptor
für wachstumshemmende Faktoren. Durch die Mutationen kann das für die PAH typische
tumorartige Zuwachsen der kleinen Lungengefäße (plexiforme Läsionen) ausgelöst werden.
Zudem wurden PAH-spezifische Medikamente entwickelt, wie die Enthothelinantagonisten
Bosentan, Sitaxsentan und Ambrisentan, die Prostacyclinanaloga Ventavis inhalativ,
Ilomedin
und
Epoprostenol
intravenös,
Treprostenil
subcutan
sowie
der
Phosphodiesteraseinhibitor Sildenafil.
Trotz der therapeutischen Erfolge kann die PAH nicht kausal behandelt oder gar geheilt
werden. In den meisten Fällen kann man aber das Voranschreiten der Erkrankung deutlich
verlangsamen. Ein weiteres großes Problem ist die sehr späte Diagnose und der verzögerte
Therapiebeginn. In der Regel werden die Patienten mit PAH erst dann diagnostiziert, wenn
das rechte Herz bereits deutlich vergrößert und die rechtsventrikuläre Pumpfunktion
eingeschränkt ist. Zu diesem Zeitpunkt haben die Patienten bereits massive Beschwerden
wie Luftnot bei geringster Anstrengung entsprechend NYHA-Klasse III-IV, einen mittleren
pulmonal-arteriellen Druck von etwa 50 mmHg und eine eingeschränkte Prognose. Von
Symptombeginn bis zur richtigen Diagnose vergehen immer noch Jahre und die Patienten
müssen in der Regel mehrere Ärzte aufsuchen, bis jemand an einen Lungenhochdruck
denkt. PH führt zudem zu einer Zunahme von behandlungsbedürftigen Begleiterkrankungen
wie Depressionen und Angststörungen sowie zu einer massiven Einschränkung der
Lebensqualität.
Lungenhochdruck und Atem- und Bewegungstherapie: Als Ergänzung der PHspezifischen medikamentösen Therapie kann unter stationärer Überwachung durchgeführte
vorsichtige Atem- und Bewegungstherapie die körperliche Belastbarkeit und die
Lebensqualität der Patienten möglicherweise verbessern. Hierfür sprechen die Ergebnisse
einer aktuellen prospektiven Studie bei 183 Patienten mit verschiedenen
Lungenhochdruckerkrankungen. Die Patienten der Trainingsgruppe wiesen nach 15 Wochen
eine signifikante Verbesserung der 6-Minuten Gehstrecke, der Lebensqualität, NYHAKlasse, maximalen Sauerstoffaufnahme und maximalen Belastungsstufe auf dem
Fahrradergometer auf.
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