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Prävention und Suizidalität
bei
Ärztinnen:
Ein unterschätztes Problem ?
Macht das
Krankenversicherungssystem, die
ärztliche Aufgabe, die
Arbeitsbedingungen oder der
Anspruch der ÄrztInnen diese
krank?
Frauen viermal mehr von Suizid betroffen?
Faktoren zu den Schwierigkeiten eines Berufs, der in
unserem Gesundheitssystem Kranken helfen soll.
Warum bringen sich so viele ÄrztInnen um ?
Von Dr. Bernhard Mäulen, Deutschland
Suizidalität bei Ärztinnen: ein unterschätztes Problem ?
Von Dr. Bernhard Mäulen
Warum bringen sich so viele ÄrztInnen um ?
Beitrag in der Münchener Medizinischen Wochenschrift (MMW) März 2002)
I Einleitung
Meine erste Begegnung mit dem Suizid eines Kollegen ereignete sich kurz nach
dem Staatsexamen. Jochen, ein Freund aus meiner Prüfungsgruppe, hatte eine der
begehrten Stellen in der Neurologie der RWTH Aachen bekommen und stand vor
einer großen Karriere. Vermutlich weil er nicht so schnelle Fortschritte machte, wie
er das wollte, fuhr er zum höchsten Gebäude der Stadt und sprang in die Tiefe,
ohne einen Abschiedsbrief zu hinterlassen. Die damalige Betroffenheit habe ich nie
vergessen und sie unterliegt manchem, was ich nachfolgend beschreibe.
Wenn ein Arzt/eine Ärztin sich suizidiert so ist dies eine zweifache Tragödie: Zum
einen weiß ein von Kummer, Verzweiflung, Krankheit o.a. geplagter Mensch
keinen anderen Ausweg mehr, zum anderen ist ein Mediziner, der sich mit seinem
Beruf der Hilfe anderer verschrieb, ultimativ nicht in der Lage, sich selbst diese
Hilfe zukommen zu lassen oder kompetente Andere um Hilfe zu bitten. Dies ist
nicht nur für den Suizidenten ein Schlußpunkt, es ist auch für die anderen Ärzte oft
ein Schock, der für sie Ohnmacht und mögliches Versagen bedeutet- dem
Suizidalen war die kollegiale Hilfe nicht nah genug oder nicht vertrauenerweckend
genug. Dies ist fast eine In-Frage-Stellung der Medizin, der Kollegialität und genauso wird es oft von den überlebenden Kollegen empfunden. Es gibt viele
Gründe, warum eine Arzt/ eine Ärztin daran denkt, den allerletzten Ausweg zu
nehmen: gesundheitliche, familiär- partnerschaftliche , berufsbedingte, manchmal
spielen auch politische oder finanzielle Motive eine Rolle. Überraschend oft finden
Suizidhandlungen am Ort der beruflichen Tätigkeit also Arztpraxis oder Krankenhaus statt, ohne daß es immer gelingt, die genauen Motive für diese Ortswahl nachzuvollziehen. So verbreitet ist Suizidgefährdung von Ärzten, daß selbst in der zeitgenössischen Belletristik mehrfach darüber geschrieben wird, etwa im berühmten
"House of God", wo einer der völlig überlasteten Assistenzärzte aus dem Fenster
springt ( S. Shem, 1978), oder im exakt vorausgeplanten Suizidversuch eines
älteren Herzchirurgen, der angesichts seiner Verwitwung sowie eines fortgeschrittenen Carcinoms die Selbsttötung so inszeniert, daß das Geschehen wie ein
Jagdunfall aussieht (Gutersen. 1999),
II ÄrztInnen sind überdurchschnittlich suizidgefährdet
Zuverlässige Untersuchungen über die Suizidalität deutscher Ärzte und
Ärztinnen fehlen weitgehend. Eine Ausnahme bildet die methodisch vorzügliche, aber doch lange zurückliegende Untersuchung von Bämayr über 119
Todesfälle in Oberbayern (Bämayr, 1986). In einer aktuellen Studie von Reimer
et al. wurden 275 Kollegen/innen gefragt "Möchten Sie manchmal einschlafen
und nicht wieder aufwachen?" 2.2% der Befragten antworteten darauf "oft" und
immerhin 6,2% "gelegentlich" .(Reimer 2001). Nun bedeutet dies noch keine
direkte Suizidalität, weist aber hin auf einen passiven Todeswunsch. Das Royal
College of Physicians stellte für Großbritannien 1995 eine Suizidrate der Ärzte
in doppelter Höhe der Rate in der Allgemeinbevölkerung fest ( Baldwin, 1995).
Auch Asmus Finzen in der Schweiz sieht Ärzte stärker Suizid-gefährdet als die
Allgemeinbevölkerung ( Finzen-Suizidprophylaxe) In den USA galt lange, dass
pro Jahr 2 komplette Abschlußlehrgänge einer Medical School durch Suizid
"verloren gingen" (Payk 2001).
Die American Medical Association hat sich in den vergangenen Jahrzehnten
immer wieder um die Suizidalität von Ärzten gekümmert. In einem Handbuch
stellt sie fest, dass für Ärzte in den USA 2.7-3.0% und für Ärztinnen 6,5% aller
jährlichen Todesfälle durch Suizid bedingt sind (Silverman 2000). Noch gibt es
viele offene Fragen in der Erforschung von Ärztesuiziden, etwa welche Altersstufen besonders betroffen sind, wie hoch die Dunkelziffer ist (vermutlich sehr
hoch) und auch woher die höhere Suizidrate von Ärztinnen kommt (Silvermann
aaO). Angesichts vieler methodologischer Probleme wird eine exakte Klärung
noch geraume Zeit benötigen.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann eine erhöhte Suizidgefährdung von Ärzten
angenommen werden und zwar für Ärzte das 1-2, für Ärztinnen dass 3-4fache
der Allgemeinbevölkerung.
III Suizidmethoden
Griffnähe zu Medikamenten, Kenntnisse über Pharmakologie und Toxikologie
aber auch Erfahrungen mit den vielfältigen Möglichkeiten, doch noch gerettet zu
werden beeinflussen die Wahl des Suizidmittels. So ist es nicht überraschend,
daß die Suizidmethoden bei Ärzten in hohem Maße berufsgruppenspezifisch
sind: Vergiftungen mittels Tabletten, Injektionen, Infusionslösungen, Muskelrelaxantien, Insulin, Narkosegasen u.ä. (Bämayr, 1986) Daneben gibt es Schnitte
mittels chirurgischen Instrumenten, aber auch Schußwaffengebrauch oder
Erhängen. Die gewählten Methoden lassen oft keinerlei Zweifel über die endgültige Absicht der Kollegen. Um jegliche Rettung auszuschließen kombinieren
manche auch mehrere Methoden. So berichtete Prof. Hoche von einem Kollegen, der aus Angst vor den Spätfolgen der Syphilis folgendes tat: er nahm
Chloralhydrat oral, injizierte sich Morphium, stellte sich mit einer Schlinge um
den Hals auf einen Stuhl und schoß sich dann ins Herz .( Hoche 1934). Die
Fliegerärztin Dr. Christine Bauer nahm im Juli 1999 ein Gemisch aus Alkohol
und Tabletten zu sich und spritzte sich anschließend außerdem eine hohe i.v.
Insulindosis. Ein Kollege aus der Anästhesie, den ich behandelte, injizierte sich
ein curare ähnliches Muskelrelaxans und bekam bei vollem Bewußtsein mit, wie
die Willkürmotorik erschlaffte und auch die Atmung mittels der glatten
Muskulatur immer schwächer wurde. Dr. Peter Noeres, Chefarzt der Charité,
erhängte sich im Januar 1998 in seiner Wohnung. Ein niedergelassener Berliner
Nervenarzt Dr. G.L. wurde im Nov. 1994 tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden. In seinem linken Arm steckte noch die Infusion, durch die er sich ein hoch
dosiertes Opiat zugeführt hatte (Schönberger, 1995). Manchmal versuchen
Ärzte, die aus dem Leben scheiden, selbst dieses letzte Geschehen in den Dienst
der Wissenschaft zu stellen. So protokollierte ein Freiburger Physiologie-Professor mit der Stoppuhr in der Hand, seinen Zustand nach der Einnahme von
Zyankali. Die Notizen brachen in jäh ausfahrenden Zügen ab im halb geschriebenen Wort "Schwindel" (Hoche 1934).
Fazit: Ärzte wählen für ihren Suizid oft spezifische Methoden, zu denen sie
Kraft ihres Berufes Zugang haben.
IV Betroffene Facharztgruppen
Zunächst einmal ist die Feststellung wichtig, daß Suizide grundsätzlich bei allen
Arztgruppen vorkommen, vom Medizinstudenten bis zum Pensionär, vom
Landarzt zum Universitätsprofessor, vom praktischen Arzt bis zum Spezialisten.
Rein zahlenmäßig sind Suizide bei den großen Gruppen, praktische Ärzte,
Internisten, Chirurgen häufiger als bei kleinen Gebieten, etwa Hautärzten,
einfach weil die Ausgangszahl so verschieden ist. Setzt man die Zahl der
Arztsuizide in Bezug zum prozentualen Anteil der jeweiligen Facharztgruppe
ergibt sich ein anderes Bild. In den weitaus meisten Studien werden dann an
erster Stelle der Suizidgefährdung die Psychiater aufgeführt, gefolgt von
Anästhesisten und Augenärzten ( Payk 200) . Allerdings sind diese Zahlen nicht
unumstritten, denn eine genaue Metaanalysis durch Silverman erbrachte keine
statistisch validen Differenzen bezüglich des Suizidrisikos einzelner
Facharztgruppen (Silverman 2000) zumindest für die USA. Hier bleiben für
zukünftige Forscher noch manche Fragen zu klären.
V Krankheiten als Gründe für ÄrztInnen-Suizide
Zunächst gilt für Ärzte wie für die Allgemeinbevölkerung daß die Mehrzahl der
Suizide sich auf dem Boden einer psychischen Krankheit ereignet. Meist handelt
es sich um eine Depression..... (siehe Tabelle I).
Tabelle I Krankheiten als Ursachen für Suizide bei ÄrztInnen
· Vorliegen einer Suchterkrankung
· Vorliegen einer affektiven Störung (Depression, Manie)
· Suizidversuche in der Vergangenheit
· Vorliegen einer Psychose
· Vorliegen einer (unheilbaren) körperlichen Krankheit
· Anpassungsstörungen bei Beziehungskonflikten
Entsprechende Forschungsergebnisse fanden sich in Deutschland ( Bämayr,
König, Moesler), England ( Baldwin, British Medical Society), USA (Silverman
2000) und Neuseeland ( Hagan 1997). Details zu den Auswirkungen dieser
Krankheiten bei Ärzten wurden hier in der MMW schon früher dargestellt
(Mäulen 1999, 2000 und 2002). Deshalb soll lediglich summarisch auf einige
Aspekte eingegangen werden.
Depressive Syndrome und Suchtkrankheiten in ihren verschiedenen Ausprägungen (stoff- und nichtstoffgebundene) sind häufig und spielen ursächlich bei
vielen Suiziden eine Rolle. Die Phasen tiefer Hoffnungslosigkeit, Scham,
Schuld, Selbstvorwürfe können bei diesen Krankheiten so schlimm sein, daß die
daran erkrankten Kollegen/innen keinen anderen Ausweg als den Freitod sehen.
So schildert der holländische Psychiater Kuiper eindringlich die Verzweiflung
während seiner langen Depression (Kuiper, 1995). Ähnlich erging es der renommierten Professorin für Psychiatrie der John Hopkins Universität, Washington,
Kay Redfield Jamison- beruflich eine Spezialistin für affektive Erkrankungen. In
ihrer Autobiographie schreibt sie: "Ich verstehe, warum sich Jekyll umbrachte,
bevor Hyde endgültig Besitz von ihm ergriffen hatte. Ohne Bedauern nahm ich
eine massive Überdosis Lithium" (Jamison, 1999) Sie kam ebenso wie Kuiper
vorübergehend auf eine geschlossene Abteilung. Lang ist auch die Liste der
süchtigen Kollegen/innen, die sich suizidierten. Dr. Sartorius, ein praktischer
Arzt aus der Schweiz hat aufgrund eines fortgeschrittenen Alkoholproblems die
Behandlung seines eigenen Sohnes nachlässig gehandhabt. Als der Sohn durch
seine Schuld in Lebensgefahr gerät, beschließt der Kollege sich selbst zu
erschießen. Wie durch ein Wunder wurde er gerettet und hat aus Dankbarkeit
ein Tonband besprochen, in denen er seine Sucht und Fehler in schonungsloser
Offenheit erzählt (Sartorius-1987). Rudolf Gehring, ein Gynäkologe mit eigener
Praxis und umfangreicher Belegarzttätigkeit, kam durch seine Politoxikomanie
soweit, daß er sich im Krankenhaus in tiefster Verzweiflung die tödliche Injektion verabreicht (Gehring, 1987). Ähnlich berichtet der Arzt und Schriftsteller
Bulgakov, von einem befreundeten Landarzt in Rußland kurz nach der bolschewistischen Revolution, der sich durch seine Morphiumsucht in eine ausweglose
Lage gebracht hatte und dann erschoß. Detailliert schildert Bulkakow den Weg
bis zum Suizid anhand der Tagebuchaufzeichnungen, und er schließt die
Warnung des Suizidenten ein: "Ich warne andere- seid vorsichtig mit den in 25
Teilen Wasser aufgelösten weißen Kristallen" (Bulgakov- 1972).
Nach dem Krieg blieb die Psychose eines Assistenzarztes -obwohl umgeben von
Psychiatern- unbemerkt. Erst als er während der Visite sehr auffällig wurde,
später alle Akten auf den Schreibtischen zusammenraffte und aus dem Fenster
warf, wurde das Ausmaß seiner Störung klar. Am nächsten Tag erschien er nicht
zur Arbeit und war 48 Stunden später tot, er hatte sich vergiftet. (Bürger Prinz,
1972). Die damalige Feststellung von Bürger-Prinz "ein Psychiater ist unter
anderen Psychiatern nicht unbedingt am besten aufgehoben" dürfte auch heute
noch eine gewisse Gültigkeit haben.
Nach Gesprächen mit vielen auch körperlich erkrankten Kollegen , scheint mir
eine infauste Diagnose eher selten als Suizidauslöser von Ärzten zu sein. Die
meisten Ärzte können die eigene somatische Krankheit bewältigen. Trotzdem
gibt es Ausnahmefälle. So schildert IH Schultz über seinen Freund und Kollegen
Dr. Rene Berkowitz, daß er sich angesichts eines unaufhaltsamen, mit schweren
Qualen verbundenen Rückenmarksleidens suizidierte. (I.H Schutz, 1964). Der
Nobelpreisträger Forßman erinnert sich an einen groß gewachsenen, sportlichen
Kollegen, überzeugtes Mitglied der NSDAP, der sich auf die Mitteilung eines
Blasenkarzinoms hin mit der Kordel des Bademantels erhängt und erst in letzter
Sekunde gerettet wird. (Forßmann, 1972).
Anpassungsstörungen bei Beziehungskonflikten sind leider auch für Ärzte
sehr häufig. Lange Dienstzeiten, hohe Belastungen, mangelnde Zeit oder Bereitschaft sich nachhaltig um den Partner/ die Partnerin zu bemühen sind Alltag im
Beziehungsverhalten von Ärzten (Mäulen, 2000c). Kommt es hier zu Störungen,
wie außereheliche Affären, Trennung und Scheidung werden für den Arzt Sinnerleben und Selbstwertgefühl grenzwertig be- und manchmal auch überlastet.
Ich habe selber zahlreiche Kollegen behandelt, für die Verlassen-werden Auslöser einer suizidalen Krise war. Auch erweiterte Suizide sind hier schon vorgekommen. Tragisches Beispiel aus München ist der Münchener Augenarzt Prof.
Jürgen Greite. Nach diversen Ehekonflikten verübte er einen Säureanschlag auf
seine 2. Ehefrau und erschoß sich im Mai 1995 in den Isar Auen.
VI Berufliche Auslöser für ÄrztInnen-Suizide
Unabhängig vom Vorliegen einer psychischen Krankheit, die Erleben und Beurteilen der eigenen Situation für einen Arzt/eine Ärztin zusätzlich zum ungünstigen verändert, gibt es im beruflichen Umfeld Auslöser für eine suizidale Handlung. Zu vielfältig sind Belastungen, Überlastungen, Ausbeutung, Bloßstellungen in der Fach- und allgemeinen Öffentlichkeit sowie finanzielle und partnerschaftliche Katastrophen, die Ärzte treffen können, um sie hier alle zu berücksichtigen. So seien nur einige Beispiele pars pro toto angeführt (Tabelle II).
Tabelle II Berufliche Auslöser für ÄrztInnen-Suizide
· Mobbing
· Kunstfehlervorwurf,
· Vorwurf von Wissenschaftsfälschung
· Verlust des Berufes aus politischen u.a. Gründen
· finanzielle Notlage in Klinik oder Praxis
· Krisen in der akademischen Karriere
Mobbing- Das systematische Ausgrenzen, Bloßstellen und kritisieren von Kollegen ist leider keine Seltenheit (Flintrop, 2001). Im günstigen Fall läßt sich
der/die Betroffene nicht auf einen Machtkampf ein, findet eine neue Stelle und
kann seine Ausbildung weiter machen. Im ungünstigen Fall kommt es zu einem
Kampf, der nach und nach immer mehr an Kraft kostet, die Gedanken, Kräfte
und Freizeit völlig okkupiert und das Selbstwertgefühl bedrohlich unterminiert.
Bei entsprechender Zuspitzung scheint ein Suizid subjektiv die einzige Methode,
sich zu wehren, vielleicht auch so zurückzuschlagen, daß es den anderen, dem
Chef, den Kollegen leid tut. Hier verbinden sich Gegenaggression, Bestrafung
der Vorgesetzten, die Phantasie der Reue am Grab zu dem, was Kind kürzlich
Kränkungs- bzw. Beschämungs-Suizidalität genannt hat (Kind, 2000). Hierzu
zwei Beispiele: ein junger Assistenzarzt mit hohem Ehrgeiz ist in seiner Abteilung sehr geschätzt und beliebt; von seinem Chef wird er deutlich gefördert.
Nachdem er in einer Konferenz den Chef etwas hart kritisiert "fällt er in Ungnade". Bei jeder Besprechung werden seine Leistungen kritisiert, Fehler gefunden
und konstruiert. Die Teamkollegen gehen auf Abstand. Schließlich eskaliert es
zur Suizidhandlung: Im Dienst und im weißen Kittel versetzt es sich die tödliche
Injektion i.m. Nur weil ein zufällig vorbei gehender Mitarbeiter das Geräusch
des Umfallens hört, wird er gerettet. Während dieser Vorfall Krankenhaus intern
geregelt wird, ereignet sich der nachfolgende in breiter Öffentlichkeit:
Nachdem sie elf Jahre lang in Penzing als Fliegerärztin gedient und hervorragende Zeugnisse bekommen hatte, wurde der Fliegerärztin Dr. Bauer plötzlich
vorgeworfen, sie gefährde die Flugsicherheit und die Patienten. Ihre Räume
werden durchsucht und sie wird -gegen ihren Willen- versetzt. Sie sieht keinen
Ausweg, schreibt einen Abschiedsbrief und bittet ihre Freunde, die Presse zu
informieren. Am 17.9.99 nimmt sie eine letale Dosis verschiedener Medikamente, überlebt, aber liegt mit irreparablem Hirnschaden über zwei Jahre im Koma,
bevor sie stirbt. Der Vorfall hat ein breites Medienecho, das Verhalten der Vorgesetzten wird sehr kritisch beleuchtet.
Kunstfehlervorwurf- Der ungünstige Verlauf einer ärztlichen Behandlung,
kann jeden treffen. Oft genug macht man sich selber Vorwürfe.
So wie beim Schweizer Arzt Dr. Sartorius, der bei seinem eigenen Sohn eine
Meningitis übersehen und durch eigenen, ständigen Schuldvorwurf an den Rand
des Suizids geriet (Sarotius 87). Überhaupt scheinen Kunstfehler bei Kindern
den involvierten Kollegen/innen außerordentlich nachzugehen und bei einigen
suizidauslösend zu sein . In zunehmender Zahl kommen die Anklagen jedoch
auch von anderen - geschädigten Patienten / Angehörigen, Presse oder Anwalt.
Damit steht sehr viel auf dem Spiel- der eigene Ruf, das weitere berufliche
Schicksal, finanzielle oder strafrechtliche Sanktionen. In dieser Situation genügen dann Kleinigkeiten, um den beschuldigten Kollegen/innen, jede Hoffnung
zu nehmen. Natürlich hängt es stark von der einzelnen Persönlichkeit, dem
Rückhalt bei Familien und Freunden ab, ob und wie man dies übersteht.
Suizidale Handlungen in dieser Situation kommen immer wieder vor. So
ertränkte sich der Wiener Arzt Dr. Spitzer 1884 in der Donau angesichts eines
ihm öffentlich vorgeworfenen Kunstfehlers, obwohl ein Gutachten der medizinischen Fakultät sein ärztliches Handeln als korrekt bezeichnete (WeressajewBekenntnisse eines Arztes). Großes Aufsehen erregte der Fall des Essener
Pathologen Josef Kemnitz. Er verbrannte sich im Juni 1997 in seinem Labor,
nachdem ihn ca. 160 Frauen wegen grober Diagnosefehler angezeigt hatten.
Selten kombinieren sich auch Suizid und Kunstfehlervorwurf wie beim Tod des
Charité Professors für Psychiatrie Helmut Kovalic. Er hatte im Dezember 92
einen Suizidversuch mittels einer Intoxikation unternommen, wurde dann in ein
Berliner Krankenhaus gebracht. Wohl weil man es versäumte, ihm rechtzeitig
den Magen auszupumpen und das Gift weiter resorbiert wurde, kam es dann am
Folgetage zum Herzstillstand. Gegen zwei beteiligte Ärzte erfolgte eine Anklage
wegen fahrlässiger Tötung.
Vorwurf von Wissenschaftsfälschung. Auch hier gibt es eine ganze Reihe von
gravierenden Fällen. Natürlich ist ein solches Delikt keine Bagatelle, mir scheint
aber, daß zu oft nur nach einem reinen schwarz weiß Denken vorgegangen und
vor-verurteilt wird. Für die Betroffenen bricht alles zusammen, entsprechend
kommen suizidale Reaktionen vor. So schrieb Professor Kammerer, Wien , 1926
unmittelbar vor seinem Suicidium: "Ich sehe mich außerstande diese Vereitlung
meiner Lebenskraft zu ertragen" (Grotjahn, 1929).
Verlust des Berufes aus politischen Gründen- Dieses Suizidmotiv kommt in
normalen Zeiten kaum vor, wohl aber in Zeiten politischen Umbruchs. So
wurden im dritten Reich jüdischen Ärzten alle Titel aberkannt, die Approbation
wiederrufen und viele zur Emigration gezwungen. Von den zahlreichen durch
das 3. Reich verfolgten jüdischen Ärzten und Ärztinnen starben wenigstens 6
Ärztinnen durch Suizid (Bleker- 2000). Vermutlich ist von wesentlich mehr
Selbsttötungen jüdischer Ärzte auszugehen. So fand A. Scholz allein für das
Fach der Dermatologie über 9 jüdische Dermatologen, deren Suizid dokumentiert ist (Scholz 1997) . Nach dem Ende des 2. Weltkriegs suizidierten sich entsprechend einige Ärzte, die von 1933-45 Entscheidungsträger waren, u.a. der
Reichsgesundheitsführer L. Conti sowie der oberste SS Arzt E. Grawitz
(Benzenhöfer 1996), Aus neuerer Zeit ist der Fall Prof. Eckard Ulrich zu
nennen. Der Internist aus Halle suizidierte sich angesichts der Demütigung und
Verletzung seiner Überprüfung als Hochschullehrer nach dem Zusammenbruch
der DDR (Hecht 2000).
Finanzielle Notlage in Klinik oder Praxis- Leider ist auch dies kein seltenes
Suizidmotiv, ja angesichts der finanziellen Schräglage mancher Kassenarztpraxen könnte es hier zu einer Zunahme kommen. Zumindest höre ich entsprechende Bemerkungen von Kollegen in meiner Praxis in letzter Zeit häufiger.
Auch wenn viele Kollegen nach einer Pleite durchaus wieder auf die Beine
kommen, die Zeit bis dahin ist subjektiv die Hölle. Gerichtsvollzieher, Schuldenspirale, Schuldner die am helllichten Tag in die Praxis kommen und Geld
einfordern, die Erkenntnis, daß angesichts gedeckelter Budgets auch durch noch
so viel Arbeit das geschuldete Geld nie hereinkommt, kann einen Arzt stark
zermürben. So erschoß sich der berühmte Herzchirurg Rene Favaloro, Erfinder
der Bypass Operation und Kandidat für den Nobelpreis, im Juli 2000 in Argentinien. In seinem Abschiedsbrief schrieb er, daß die hohen Schulden ihn erdrückt
hätten "Ich bin es leid immer nur zu kämpfen und zu kämpfen" (Ärztezeitung,
2000). Vor einigen Jahren hatte ein niedergelassener Kollege aus Bielefeld - mit
sehr fragwürdigen Methoden seinen Umsatz vergrößert. Angesichts einer hohen
Regressdrohung der KV suizidiert er sich.
Krisen in der akademischen Karriere- Der Wettbewerb an Hochschulen ist
sehr hart, die Wege bis zur Habilitation verschlungen, der Ehrgeiz der Ärzte und
Ärztinnen hoch, kurzum ein Feld in dem Enttäuschung, Rückschlag und Kränkung so manchen treffen. Selbst die, die eine Professur letztlich bekommen
stehen unter vielfältigem Druck, und auch die Emeritierung kann noch einiges
an Härte beinhalten. R. Nissen, berühmter Chirurg und Sauerbruchschüler,
berichtet von einem habilitierten Kollegen der Berliner Fakultät, der sich suizidierte weil es mit der Karriere nicht klappte. Selbst bekannte Hochschullehrer
sind betroffen, etwa der wegen seiner Verdienste geadelte Hygieniker von
Pettenkofer, München, oder Hans Berger, der Erfinder des EEG, die sich beide
nach der Emeritierung suizidierten; Pirquet, der die Tuberkulinreaktion entdeckte; außerdem der psychiatrische Chefarzt an der Charité Helmut Kovalic,
der 1992 eine Überdosis an Schlafmitteln einnahm. Auch der akademische Streit
um den Ruhm einer Erstentdeckung kennt manche bedrohliche Zuspitzung wie
z.B. bei Ignaz Semmelweiss und gelegentliche suizidale Handlungen wie bei
Horace Wells, der 1844 die erste Zahnextraction unter Lachgasnarkose am
Harvard Medical College vornahm. Kurz darauf demonstrierte T. Morton die
Wirkung des Äthers und bald begann die große Anästhesie Kontroverse. Nach
vier Jahren akademischen Streits war Horace Wells so zermürbt, daß er sich
1848 im New Yorker Gefängnis das Leben nahm.
VII Auswirkungen von Arztsuiziden auf Angehörige, KollegInnen und
PatientInnen
Suizide bringen ein hohes Maß an Belastung, Tragik und Schock für alle
Beteiligten mit sich. Zunächst stehen die betroffenen Angehörigen einer
Vielzahl von Gefühlen - Schock, Wut, Schmerz Trauer, Schuld etc. gegenüber.
Nicht selten werden sie gerade wegen der Todesart auch allein gelassen. Dies
war für die Frau eines niedergelassenen HNO Facharztes so schlimm, daß sie
aus ihrer Not eine Selbsthilfegruppe für Angehörige um Suizid kurz AGUS
gründete, die bis heute vielen betroffenen Familien kostenlos geholfen hat
(Meixner Wüllner 98). Die Kollegen eines Arztes, der sich suizidiert, müssen
ähnliche Gefühle bewältigen. Zusätzlich machen sie sich z.T. fachliche
Vorwürfe nicht früher helfend eingegriffen zu haben oder erleben heftige
Aggressionen, wenn sie die anfallende Mehrarbeit erledigen oder den Patienten
des Verstorbenen entsprechende Mitteilungen machen müssen. Mit Sicherheit
hat der Suizid eines Arztes auch Auswirkungen auf seine Patienten, die sich
vielleicht im Stich gelassen fühlen, die nicht wissen wie ihre Behandlung weiter
geht oder die - wie beim Fall des Essener Pathologen- mit ihren berechtigten
Haftpflichtansprüchen in große Beweisnot geraten.
VIII Behandlung suizidaler ÄrztInnen
Zunächst ein dringender Rat an alle Kollegen, die vielleicht selber ab und an
suizidale Gedanken oder Impulse verspüren- Holen sie sich Hilfe! Egal wo, bei
ihrem Arzt des Vertrauens, initial im Internet, oder aus Angst, daß etwas
rauskommt diskret bei einem weit entfernten Fachkollegen, geben sie sich eine
Chance und geben sie einem Behandlungsversuch Chancen. Egal wie düster
oder verzweifelt sie sich fühlen, bedenken Sie viele Ärzte, die nach einem
Suizidversuch überlebten, finden zu einem besseren und gesünderen Leben
zurück!
Ärzte, die einen Suizidversuch erwägen oder durchführen sind verzweifelt, oft
voller Einsamkeit und Scham und brauchen schnelle, kompetente Hilfe.
Möglichst o h n e Wartezeit sollten sie eine Krisenintervention bei einem
Kollegen bekommen. Dabei gilt zunächst, daß die beste antisuizidale Behandlung die der Grundkrankheit ist- also Entgiftung und Entwöhnung bei Sucht,
Neuroleptika bei Psychosen etc. Engmaschige ambulante Unterstützung, ggf.
antidepressive Pharmako-Therapie, kurzfristige oder länger dauernde stationäre
Behandlung sind auch bei Ärzten wichtig. Lassen Sie sich nicht davon
abbringen, hier professionell und kompetent die Erfahrungen ihres Fachgebietes
einzusetzen, machen sie keine vorschnellen Ausnahmen! So mancher Arzt hat
dies mit seinem Leben bezahlt. So subjektiv kränkend, beruflich unangenehm
ein stationärer Aufenthalt auch sein mag, die Folgen eines zu inkonsequenten
Vorgehens können hier schlimm sein. Also behandeln Sie den Arzt mit einer
Suizidgefährdung zunächst mal als Patienten, der auf ihre Festigkeit und
Objektivität angewiesen ist. Beachten Sie als behandelnder Arzt auch die eigene
Psychohygiene! Suizidale Patienten belasten i.d.R. sehr stark, wecken vielfältige
Gegenübertragungs Gefühle und konfrontieren uns als Behandler mit unserer
Ohnmacht. In besonderer Weise gilt dies auch für die Behandlung von Ärzten
mit Suizidalität. Ich persönlich war mehrfach nach Gesprächen, in denen mir
Kollegen detailliert erzählten wie sie voller Verzweiflung ihren Suizid planten,
wie sie vorgingen, was sich im Einzelnen abgespielt hat und was sie bis zum
Schluß erlebten und dachten, sehr mitgenommen und brauchte Unterstützung im
Team.
Die wegen Eigengefährdung mehrfach eingewiesene Psychiaterin Jamison
formulierte über das Vorgehen ihres Arztes: "Er wich keinen Millimeter von
seiner Diagnose und seinen Empfehlungen für die Behandlung ab... und es
flößte mir großen Respekt ein, daß er alles so klar erkannte, daß er sich offensichtlich um mich sorgte und sich nicht davor drückte, eine unangenehme Nachricht mitzuteilen" (Jamison, 1999).
Sicher ist- die meisten Ursachen für einen Suizid sind einer Behandlung gut
zugänglich, viele Ärzte, die einen Suizidversuch überlebten, sind darüber froh
und haben wieder ein privat und beruflich gutes Leben führen können. Andere,
deren Krankheiten chronisch sind, haben gelernt, damit zu leben.
IX Präventive Aspekte
Im Hinblick auf die Bedeutung der Suizide von Ärzten erscheint die Reaktion
der organisierten Ärzteschaft zu gering (König 2001). Hier könnte wesentlich
mehr getan werden sowohl in der universitären Ausbildung, wie in den
klinischen Kollegs, wie in den Mittwochs- Fortbildungen der niedergelassenen
Ärzte. Es reicht nicht, lediglich auf die erhöhte suizidale Gefährdung hinzuweisen. In den USA werden telefonische Hot Lines eingerichtet, in größeren
Universitätsteams spezielle Ansprechpartner für ärztliches Personal benannt und
ihre Telefonnummern sowie Sprechstunden ausgehängt. Prof. Michael Myers,
Vancouver, hat angesichts hoher Suizidzahlen von Ärzten ein Video Band
erstellt, das er auf Fachkonferenzen und im studentischen Unterricht zeigt. Man
hört, die Reaktionen und Erlebnisse der Hinterbliebenen nach dem Suizid eines
Arztes, eine Kollegin erzählt, wie sie ihre Suizidhandlung überlebte, Hilfe fand
und wieder gesund wurde. Hier zählt nicht die rein faktische Information, sondern auch die Gelegenheit zur emotionellen Berührung und ggfs. Identifikation.
In Deutschland gibt es zwar einiges an Publikationen zum Ärztesuizid, jedoch
werden Statistiken alleine die hohe Schwelle von Ärzten sich Hilfe zu holen
nicht senken. Hochschullehrer an den Universitäten sollten Ärzte bevorzugt und
unter Umgehung der Wartezeit als Patienten annehmen, eingedenk dessen, daß
Ärzte sich eh sehr spät melden. Da die Angst vor Bloßstellung bei vielen Kollegen gerade was Suizidalität angeht sehr hoch ist, sollten auch Hinweise auf
Kliniken, die schnell und diskret aufnehmen, immer wieder präventiv gegeben
werden.
Sonstige Hilfen INTERNET:
www.uke.uni-hamburg.de/Clinics/Psych/TZS/TZS_d.html
Therapie Zentrum für Suizidgefährdete, Hamburg
www.aerztegesundheit.de;
www.verletzte-helfer.de (Online Forum)
www.depressions-Sprechstunde.de/Suizid/DSS_suizid.htm
Anschrift des Autors:
Dr. med. Bernhard Mäulen, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie. St.
Nepomukstraße 1/ 2. 78048 Villingen-Schwenningen
BÜCHER :
*Asmus Finzen: Suizidprophylaxe bei psychischen Störungen,- Prävention.
Behandlung, Bewältigung. Psychiatrie Verlag Bonn 1997
*Manfred Wolfersdorf: Der suizidale Patient in Klinik und Praxis. Wissenschaftliche VG Stuttgart 2000
Literatur:
1. Ärztezeitung vom 7.9. 2000: Ein Selbstmord aus Protest.
2. Bämayr,A.: W. Feuerlein: Suicidhäufigkeit bei Ärzten und Zahnärzten in
Oberbayern. Social Psychiatry 21, 39-48, 1986
3. Baldwin, D.; Rudge, S. (1995) Depression and suicide in doctors. In: Lichtfield
P. (Hrsg.)Health Risks to the Health Care Professional. Royal College of
Physicians of London
4. Benzenhöfer, Udo: Nürnberger Ärzteprozess-die Auswahl der Angeklagten. Dt.
Ärzteblatt 45, A2929,1996
5. Bergmann, Gustav von: Rückschau. Kindler Verlag, 1953
6. Bleker, J., S. Schleiermacher: Ärztinnen aus dem Kaiserreich. Deutscher Studien
Verlag, 2000
7. British Medical Association: The morbidity & mortality of the medical
profession. BMA, London 1993
8. Bulgakov, Michail: Arztgeschichten. Luchterhand, Darmstadt, 1972
9. Bürger-Prinz, Hans: Ein Psychiater berichtet. Knaur Verlag, München, 1973
10. Finzen, Asmus: Suizidprophylaxe bei psychischen Störungen,- Prävention.
Behandlung, Bewältigung. Psychiatrie Verlag Bonn 1997
11. Flintrop, Jens: Mobbing im Krankenhaus. Deutsches Ärzteblatt, 98, A742-747,
2001
12. Forßmann, Werner: Selbstversuch- Erinnerungen eines Chirurgen.. Droste
Verlag, 1972
13. Gathmann, P.; Semrau, C.: Der verwundete Arzt. Kösel Verlag, München,
1996
14. Gehring, Robert: Suchtrezept- Der Kampf eines drogenabhängigen Arztes.
Blaukreuz Verlag Wuppertal, 1987
15. Grellner, Wolfgang, M. Kuknuk; F. Glenewinkel: Zur Suizidmethode von
Ärzten, medizinischem Personal und verwandten Berufsgruppen. Archiv für
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39. Weressajew- Bekenntnisse eines Arztes.
Kliniken
nach dem Bad Herrenalber Modell im Allgäu und BRD:
Adula-Klinik, Oberstdorf.
Psychosomatische Klinik Bad Herrenalb.
Hochgrat-Klinik Stiefenhofen.
Psychosomatische Kliniken Grönenbach, u.a. dort zu erfragen.
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