PRESSEHEFT Kinostart: 22. August 2008 im Verleih von Polyfilm POLYFILM VERLEIH Margaretenstrasse 78 - 1050 Wien Tel. +43 1 581 39 00 - 20 Fax + 43 1 581 39 00 – 39 [email protected] http://verleih.polyfilm.at E-MAIL [email protected] http://verleih.polyfilm.at PRESSEBETREUUNG: Alessandra Thiele Polyfilm Tel +43 1 581 39 00 - 14 Mob +43 676 398 38 13 [email protected] Inhalt Besetzung und Stab ................................................................................................... 3 One Line Synopsis, Kurzinhalt und Pressenotiz ...................................................... 4 Langinhalt .................................................................................................................. 5 Produktionsnotizen .................................................................................................... 7 Statement des Produzenten..................................................................................... 10 Über die Schauspieler .............................................................................................. 11 Über den Stab........................................................................................................... 14 Technische Daten, Kontakt ..................................................................................... 16 2 Besetzung Pierre Peders Katya ` Steve Buscemi Sienna Miller Stab Regie Drehbuch Ausführender Produzent Steve Buscemi David Schechter Steve Buscemi Thomas Kist Vicki Farrell Kate Williams Loren Weeks Bruce Weiss Gijs van de Westelaken Nick Stiliadis Nach dem Film von und dem Drehbuch von Theo van Gogh Theodor Holman Kamera Kostüm Schnitt Szenenbild Produzenten 3 One Line Synopsis Sienna Miller und Steve Buscemi lassen die Masken fallen: Intelligentes und knisterndes Remake des Films von Theo van Gogh. Kurzinhalt Pierre Peders (Steve Buscemi) ist sauer. In Washington gärt der Skandal des Jahres, doch der gestandene Journalist soll in New York das blonde, langbeinige Starlet Katya (Sienna Miller) interviewen. Mit unwilligen und herablassenden Fragen verärgert er Katya, doch die kontert scharfzüngig und lässt den Berufszyniker ein ums andere Mal auflaufen. Offenbar hat sich Pierre in seinem Gegenüber getäuscht. Als das Interview in Katyas Wohnung fortgesetzt werden muss, kommen sich die beiden sogar näher. Scheinbar… Pressenotiz Die Blonde und der Intellektuelle. Das B-Sternchen und der politische Journalist. Der Bildungsbürger weiß sofort, wer was taugt. Doch woher? Mit „Interview“ wandelt US-Indie-Ikone Steve Buscemi („Reservoir Dogs“) auf den Spuren des holländischen Filmemachers Theo van Gogh. Buscemis Remake lief bereits in Sundance und auf der Berlinale. Für seinen knisternden Tango zweier Egos besetzte Buscemi sich selbst und die höchst talentierte Sienna Miller („Casanova“, „Factory Girl“). 4 Langinhalt Das kann einfach Nichts werden. Auch beim besten Willen nicht, denn der ist nicht vorhanden. Der gestandene Journalist Pierre Peders (Steve Buscemi) ist wütend auf seinen Chefredakteur, wütend auf die Schauspielerin Katya (Sienna Miller). Statt in Washington zu sein, wo sich der politische Skandal des Jahres zusammenbraut, muss er dieses Blondchen, dieses Dummchen interviewen. Pierre hat sich schon vor dem Interview so gegen Katya in Stellung gebracht, dass er nicht bereit ist, mehr über sie zu erfahren, als die Klatschblättern über Katya verbreiten: mit wem sie schläft und dass sie sich einer Brustverkleinerung unterzogen hat. Während Pierre in einem New Yorker Restaurant auf sie wartet, durchlebt Katya einen heftigen emotionalen Moment, der in einem intensiven Kuss endet – mit einer Frau! Es ist eine Szene, eine Probe mit einer Kollegin. Als Katya eine Stunde zu spät zu dem Interview erscheint, befindet sich Pierres Laune auf einem neuen Tiefpunkt. Lustlos beginnt er das Interview. Seine Fragen sind banal. Rasch wird Katya klar, dass er sich nicht im Mindesten vorbereitet hat. Dass ihn weder das Interview noch ihre Person interessieren. Erbost bricht Katya das Interview ab und verlässt das Restaurant, um zu Fuß in ihr nahes Tribeca-Loft zurück zu kehren. Auf dem Weg holt sie Pierres Taxi ein. Der Fahrer beginnt mit Katya zu flirten. Er übersieht einen parkenden LKW. Fährt auf ihn auf und Pierre verletzt sich leicht an der Stirn. Katya nimmt ihn mit in ihre Wohnung, um ihn dort zu versorgen. Dort entspinnt sich ein mehr oder weniger normales Gespräch. Bei Pierre entsteht so etwas wie Neugier. Katya mauert. Pierre bohrt weiter. Will er herausbekommen, warum Katya so ist wie sie ist? Die wahre Katya entdecken? Oder will er sie nur bloßstellen? Beleidigen? Seinen Ärger an ihr abarbeiten, weil sein Chefredakteur ihn einfach nicht nach Washington lassen will? Das Spiel beginnt. Ein Spiel, das der Person, die es begann schon bald aus den Fingern zu gleiten droht. Ein Spiel, das sich gekonnt den Mitteln des Angriffs, Rückzugs, Verständnis’, Mitleids bedient. Und das mit Überraschungen aufwartet. Das Blondchen hat mehr drauf als ihre Rollen in B-Pictures und Daily Soaps vermuten lassen. Pierre, von Frust und Alkohol in seiner Urteilskraft geschwächt, kommt Katyas Aufforderung nach, sie zu küssen. Aus dem Kuss wird Leidenschaft. Unterbrochen von einem Telefonanruf. Wirklich 5 unterbrochen? Oder hat er lediglich beendet, was wenig später ohnehin von Katya beendet worden wäre? Pierre fühlt sich verschaukelt. Er will gehen. Katya lockt ihn zurück. Sie bietet ihm an, dass er von nun an alles fragen dürfe. Doch stattdessen wieder nur ein Spiel. Katya inszeniert eine Interview-Parodie über Brustvergrößerungen. Pierre muss antworten. Muss sogar seinen Oberkörper entblößen. Zum Vorschein kommt eine große Narbe. Katya ist betroffen. Das Spiel ist zu Ende. Sie fragt ernsthaft was passiert ist. Pierre öffnet sich. Katya ist beeindruckt von seinem tragischen Bericht aus dem bosnischen Bürgerkrieg. Kann gar Tränen des Mitgefühls nicht mehr zurück halten. Wieder ein Telefonanruf. Pierre filmt mit seinem Camcorder Katyas Wohnung während sie telefoniert. Den Kühlschrank, ein Foto von Theo van Gogh mit einer Frau im Arm, den Laptop. Er öffnet ihn. Entdeckt eine Datei. Katyas Tagebuch? Der Eintrag, ein intimes, dunkles Geständnis, packt Pierre. Sein journalistischer Instinkt ist sofort geweckt. Sicherheitshalber schickt er sich die Datei auf seinen Blackberry. Der Schlagabtausch zwischen Katya und Piere ist nicht zu stoppen. Er spinnt sich immer weiter, findet neue Höhen, eskaliert. Wer ist im Vorteil? Wer führt wen vor? Pierre konfrontiert eine entsetzte Katya mit seinen Erkenntnissen aus ihrem Computer. Sie weint, sie tobt. Dann eine Wende. Sie erklärt sich einverstanden, darüber zu reden. Das Geständnis gar aufnehmen zu lassen. Unter einer Bedingung: Auch Pierre muss sein tiefstes Geheimnis mit ihr teilen. Festgehalten auf Pierres Camcorder. Pierre stimmt zu. Beide verbinden eine Absicht damit. Sehen einen Vorteil, den sie für sich nutzen können. Gehen ihre Berechnungen auf? Kommt es letztendlich zum Patt zwischen den beiden gewitzten Kombatanten oder zieht doch einer den Kürzeren? 6 Produktionsnotizen Der umstrittene, internationale Filmemacher Theo van Gogh war, um das Mindeste zu sagen, ein anerkanntes Talent. Er führte bei 13 gefeierten Filmen Regie und bekam für seine Regiearbeiten immerhin vier Mal den Preis der Niederländischen Akademie zugesprochen - soviel wie bislang kein anderer Regisseur. Dennoch wurde sein Name vielen Menschen erst durch den an ihm verübten, grauenhaften Mord bekannt. Theo wurde am 2. November 2004 kaltblütig von einem religiösen Fundamentalisten erschossen, offenbar als Reaktion auf die Darstellung des Islam in van Goghs Kurzfilm Submission Teil I. Nach seinem tragischen Tod beschlossen die Produzenten Bruce Weiss und Gijs van de Westelaken, Theos Traum in die Tat umzusetzen: Drei seiner Filme sollten in englischer Sprache und mit Hollywood-Stars neu verfilmt werden. Den Anfang der Trilogie macht INTERVIEW, ein sexuell aufgeladenes Drama über Medien, Wahrheit und Prominente, in dem die wunderschöne Sienna Miller (Factory Girl, 2006; Casanova, 2006; Alfie, 2005) und der Schauspieler und Regisseur Steve Buscemi (Lonesome Jim, 2004; Fargo, 1996; Reservoir Dogs, 1992) die Klingen kreuzen. Der selbstzerstörerische Journalist Pierre Peders (Buscemi) ist mit Gewalt und Unmenschlichkeit vertraut. Er hat sich seine Sporen als Kriegsberichterstatter verdient und während seiner Reisen um die Welt einige der schrecklichsten Dinge gesehen, die man sich vorstellen kann. So ist seine Enttäuschung nur zu verständlich, als er dazu verdonnert wird, Amerikas berühmteste SoapDarstellerin Katya (Miller) zu interviewen. Als sich die beiden treffen, prallen augenblicklich zwei Welten aufeinander – Pierres ernsthafte politische Interessen und Katyas oberflächige Welt der Halbprominenz. Aber ist alles so, wie es scheint? Je mehr beide voneinander preisgeben, desto mehr entsteht eine tiefere Verbindung zwischen Pierre und Katya. Ein jeder hat seine eigenen Ängste, die von gut verstecktem, tief sitzendem Schmerz genährt werden. Doch ehrliche Enthüllungen werden rasch von schmerzhaften Täuschungen abgelöst. Ihre Auseinandersetzung wird zu einem mit intellektuellem Witz, Intrigen und einer sexuellen Spannung gewürzten leidenschaftlichen, verbalen Schachspiel, das durch ein packendes wie unerwartetes Ende aufgelöst wird. Über die Produktion Für Theo van Gogh und seine Produzenten war es immer ein großer Traum, einmal in New York drehen zu können. Während Theos letzter Reise zum 7 Filmfestival in Toronto im Jahre 2003 schien dieser Traum endlich Wirklichkeit zu werden. In diesem Jahr stellten van Gogh und Produzent Gijs van de Westelaken in Toronto ihren Film Das Interview (2003) vor. Nach der Premierenvorstellung wurden beide von verschiedenen Produzenten angesprochen, die sich für ein englischsprachiges Remake des Films interessierten. Obwohl konkrete Angebote vorlagen, entschieden sich Westelaken und van Gogh dafür, das Remake von Das Interview selber zu produzieren. Kurz nach dem Ende des Festivals begannen sie auch zügig mit den Vorbereitungen. Als typischer Theo van Gogh-Film eignete sich Das Interview ganz besonders dafür, um mit einem Überraschungsmoment das amerikanische Kino zu erobern. Westelaken beschreibt Das Interview als einen „Dialog-Film, der die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers auf die Schauspielarbeit lenkt, die in einem treibenden, kompromisslosen Stil inszenierte wurde“. 8 A.D. Nach Theo van Goghs frühem Tod im Jahre 2004 beschlossen Westelaken und sein amerikanischer Partner Bruce Weiss, das Projekt als Hommage an van Gogh weiter zu führen. Sie beschlossen sogar, das Projekt zu erweitern und drei englischsprachige Adaptionen von drei früheren holländischen Filmen van Goghs zu machen. Westelaken begründet den Schritt: „Wir hatten dass Gefühl, dass es eine Schande wäre, wenn mit Theos Tod auch seine Filmsprache sterben würde.“ So erhielt das Projekt den Namen „Drei mal Theo“ und wurde neben Das Interview noch um die Filme 06 (1994) und Blind Date (1996) erweitert. Für Bruce Weiss verkörpert die Auswahl der drei Filme, die sich alle um Beziehungen drehen, in idealer Weise das tiefere Wesen und die Leidenschaft van Goghs. Nebenbei eignen sie sich auch hervorragend für eine ans amerikanische Publikum gerichtete Adaption. „Ich bin überzeugt, dass sich jeder, der sich schon einmal in einer Beziehung befunden hat, mit dem ein oder anderen Aspekt in Theos Filmen identifizieren kann. Ob die Sprache nun Englisch, Niederländisch oder Französisch ist, spielt dabei keine Rolle. Seine Themen sind einfach universell“, sagt Weiss. Filmemacher aus New York stoßen zu dem Projekt Um New York City als eigenen Charakter in jedem der drei Filme inszenieren zu können, suchten sich Weiss und Westelaken Regisseure aus, die ihre Wurzeln in der Stadt haben und die die Bezeichnung „Gast-Regisseure“ erhielten. Steve Buscemi, Stanley Tucci und Bob Balaban ließen sich nicht lange bitten, woraufhin die Zusammenarbeit 2005 beim Filmfestival in Toronto offiziell verkündet wurde. Jeder der drei Filme konzentriert sich auf zwei Hauptcharaktere. Jeweils eine Frau und einen Mann, die komplexe, dynamische und leidenschaftliche Beziehungen miteinander verbindet. Weiss beschreibt diese Filme als „eine Art psychologischen Boxkampf“. Und er hat herausgefunden, dass „Theo am Liebsten eine Frau und einen Mann in einen Raum gesperrt hat und dabei zu sah wie sie ihr Ding miteinander ausfochten“. In 06 wird eine anonyme Verbindung zu einem Telefon-Sex-Anbieter hergestellt; in Blind Date werden zwei Menschen über die gemeinsame Erfahrung, ein Kind verloren zu haben, zueinander gezwungen und in Das Interview entsteht aus einem banalen Prominenteninterview ein Wortgefecht, das die Intellektualität der Kontrahenten fordert. Die Arbeit mit dem Drei-Kamera-System 9 Für das Projekt „Drei mal Theo“ war es Weiss und Westelaken außerordentlich wichtig, van Goghs unorthodoxe Aufnahmetechnik zu verwenden. Van Gogh setzte bei seinen Filmen drei digitale Kameras ein, von denen je eine ständig auf die beiden Hauptdarsteller gerichtet war während die Dritte das Gesamtgeschehen aufzeichnete. Ein Kritiker schrieb, dass van Gogh damit eine neue Filmsprache erfunden habe. Westelaken stellte fest, dass van Goghs Technik nicht nur die Arbeitsatmosphäre am Set tiefgreifend veränderte, sondern auch einen Film schuf, dessen Entstehung nicht den Traditionen entsprach. „Das Drei-Kamera-System ermöglichte uns nicht nur, in sehr kurzer Zeit drehen zu können, wir erhielten so auch eine außerordentliche Menge an Material“, so Westelaken. Mit van Goghs System blieb er auch innerhalb des Budgets und es gelang ihm, die Aufmerksamkeit der Schauspieler niemals erschlaffen zu lassen und eine Unmenge von Einstellung zu erhalten, mit denen er im Schneideraum arbeiten konnte. „Die Menge des Materials erlaubte es uns, den Film so dicht zu schneiden, dass er sich anfühlt wie das richtige Leben“, resümiert Westelaken. Für Steve Buscemi und Sienna Miller bedeutete das Drei-Kamera-System eine große Umstellung von dem traditionellen Hollywood-System. „Wir haben 20 Seiten an Dialog pro Tag gedreht. Den Text hatten wir verinnerlicht, als ob wir auf der Bühne stehen würden; wir haben ihn teilweise nur heruntergespult“, erzählt Sienna Miller. Mit dieser Arbeitsweise war es Sienna Miller und Steve Buscemi möglich, durch Seiten von Dialog einfach so hindurch zu marschieren, was in der traditionellen Drehweise Tage gedauert hätte. Dadurch fühlt sich ihr Spiel im Resultat frisch und natürlich an. Außerdem konnten die Schauspieler ihre Arbeit durch die digitale Arbeitsweise sofort am Monitor überprüfen und noch am selben Tag Veränderungen vornehmen. Die Arbeit mit einem niederländischen Team Wie bereits von van Gogh geplant, nahmen Weiss und Westelaken einen Großteil der ursprünglichen Teammitglieder für die Dreharbeiten nach New York mit. Der Kameramann, die Kameraschwenker und der Script Supervisor hatten alle schon in van Goghs Filmteams in den Niederlanden gearbeitet. Das niederländische Team garantierte, dass die Authentizität von van Goghs Stil erhalten blieb und es half dabei das, was diesen Stil ausmachte, in ein amerikanisches Umfeld zu übertragen. „Ich finde es großartig, dass unser Team schon früher gemeinsam gearbeitet hat und es mit Theo zusammen war. So werden wir ständig daran erinnert, für wen wir dies alles machen – oder in wessen Gedenken.“ – Sienna Miller 10 Die niederländischen Schwenker waren sehr versiert in van Goghs unorthodoxem Kamerasystem. Während der letzten Jahre seines Lebens hatten sie mit ihm daran gearbeitet, das System zu perfektionieren und schufen dabei eine flüssige, neue Sprache, bei der die schnellen, verbalen Gefechte, die van Goghs Drehbücher ausmachen, durch seine Kameratechnik ihre volle Wirkung entfalten können. 11 Statement des Produzenten In den Monaten vor Theo van Goghs Ermordung arbeiteten wir daran, seinen sehr erfolgreichen Low-Budget-Film Das Interview für ein englischsprachiges Remake mit US-Schauspielern zu adaptieren. Wir wollten den Film mit unserem eigenen Team und natürlich mit ihm als Regisseur realisieren. Nachdem Das Interview auf das Filmfestival Toronto eingeladen worden war, sprachen uns einige amerikanische und britische Produzenten an, mit denen wir über diese Möglichkeit sprachen. Daraufhin wollten Theo und ich das Projekt 2005 auf den Weg bringen. Das Interview ist eine typischer van Gogh-Film. Er wird von seinen Dialogen getragen. Die Aufmerksamkeit liegt auf der Schauspielarbeit und er ist in einem fiebrigen, kompromisslosen Stil gedreht. Dies hat in erster Linie mit der Technik zu tun, die Theo in den Jahren zuvor verwendet hatte. Das Interview wurde mit drei digitalen Kameras aufgenommen. Dies ermöglichte uns nicht nur eine sehr kurze Drehzeit, sondern verhalf uns auch zu einer Fülle von Material, das es uns erlaubte den Film im Schneideraum so dicht schneiden zu können wie das richtige Leben. Theos vorletzter Film Cool! (2004), die Medea-Serie für das Fernsehen (2005) und 06/05 (2004) waren alle auf dieselbe Art und Weise und von demselben Team gedreht worden. Und mit jedem Film verfeinerten Theo und sein Team ihre Technik. Mit Theos Tod empfanden wir es als weiteren Verlust, wenn wir nicht in dieser neuen Sprache weiter arbeiten würden. Deshalb erweiterten wir das RemakeProjekt von Das Interview zu einem Projekt mit drei englischsprachigen Remakes, das wir „Drei mal Theo“ nannten. Das Projekt beinhaltet Adaptionen sich ähnelnder Theo van Gogh-Filme. Alle drei sind Dialogfilme mit jeweils zwei Schauspielern in den Hauptrollen. Neben Das Interview handelt es sich dabei um 06 und Blind Date. Wir sind überzeugt, dass „Drei mal Theo“ eine passende Ehrung für Theo, den Filmemacher ist. Wir beabsichtigen einen Teil der Einnahmen dieser Filme dazu zu verwenden, eine Stiftung in Theos Namen einzurichten, die Projekte von Filmemachern in der ganzen Welt möglich machen soll, die sich der Freiheit des Filmemachens verschreiben. Gijs van de Westelaken 12 Über die Schauspieler Steve Buscemi (Pierre Peders) Steve Buscemi hat sich in seiner langen Karriere den Ruf erarbeitet, bevorzugt einzigartige und unvergessliche Charaktere zu porträtieren. Buscemi gewann den Independent Spirit Award, den New York Film Critics Award und war als Schauspieler für den Golden Globe in dem von Terry Zwigloff inszenierten Film Ghost World (2000) nominiert, in dem neben ihm Thora Birch und Scarlett Johansson vor der Kamera standen. Er war außerdem für einen Emmy und einen DGA Award für seine Regie bei der Folge „Pine Barrens“ aus der vierten Staffel der HBO-Fernsehserie „Die Sopranos“ nominiert. Dem folgte eine Emmy-Nominierung als bester Nebendarsteller für seine Rolle des Tony Blundette in der fünften Staffel der Serie. Im vergangenen Jahr präsentierte er im Panorama der Internationalen Filmfestspielen Berlin den von ihm inszenierten Film INTERVIEW (2007), in dem er neben Sienna Miller auch die männliche Hauptrolle übernommen hatte. Ein breites Kinopublikum konnte ihn in diesem Jahr noch auf der Leinwand in Chuck und Larry – wie Feuer und Flamme (2007) und Ich glaub’, ich lieb’ meine Frau (2007) sehen. In der Fertigstellung bzw. in Dreh sind die Filme Igor (2008), Keep Coming Back (2008) sowie We're The Millers (2009). 2006 konnte man Steve Buscemi in Art School Confidental sehen, der ihn mit Regisseur Zwigoff wieder vereinte. In dem Kompilationsfilm Paris je t’aime (2006) hatte er in einer Episode genauso eine Rolle übernommen wie in Delirious (2006). In dem von Steven Spielberg und Robert Zemeckis als ausführende Produzenten betreuten computeranimierten Film Monster House (2006) lieh er einem der Charaktere seine Stimme, genauso wie der Ratte Templeton in der Kinderbuchklassikerverfilmung von Schweinchen Wilbur und seine Freunde (2006). Im Jahr zuvor stellte er während des Sundance Filmfestivals seine dritte Regiearbeit Lonesome Jim (2004) vor, ein Comedy-Drama über eine disfunktionale Familie. Im selben Jahr war er in Michael Bays Die Insel zu sehen sowie in dem von den Coen-Brüdern produzierten Film Romance & Cigarettes (2005). Zu den weiteren Filmen seiner Karriere gehören u.a. Big Fish - Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht (2004), Mr. Deeds (2002), Spy Kids 2 - Die Rückkehr der Superspione (2003), Love in the Time of Money (2002), 13 Moons (2002), Die Grauzone (2005), Double Whammy (2001) sowie der HBO TV-Movie „The Laramie Project“ (2002). Für die Animationsfilme Die Monster AG (2002) 13 von Pixar sowie dem Columbia Pictures-Film Final Fantasy - Die Mächte in Dir (2001) hatte er Sprechrollen übernommen. Buscemi wurde im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Während seines letzten Jahres in der High School begann er sich für das Theater zu interessieren. Kurz darauf zog es ihn nach Manhattan, wo er Schauspiel bei John Strasberg studierte. Dort begannen er und Mark Boone Junior, auch er Schauspieler und Autor, Stücke zu schreiben und in Theatern in Downtown aufzuführen. Dies führte rasch zu seiner ersten Hauptrolle als an einem an AIDS erkrankten Musiker in Bill Sherwoods Film Abschiedsblicke (1987). Seitdem entwickelte sich Buscemi zu einem Schauspieler, der gerne von einigen der besten Regisseure in Charakterrollen besetzt wird. In seiner Filmografie finden sich Werke wie Jim Jarmuschs Mystery Train (1989), für den er eine Nominierung für den IFP Spirit Award erhielt; Alexandre Rockwells Sundance Film Festival Jury Award-Gewinner von 1992 In the Soup - Alles Kino (1992); Martin Scorseses New Yorker Geschichten (1989); von den Coen-Brüdern die Filme Miller’s Crossing (1991), Barton Fink (1991), die Oscar-gekrönten Fargo (1996) und The Big Lebowski (1998); Stanley Tuccis The Impostors (2000); die Jerry Bruckheimer-Produktionen Con Air (1997) sowie Armageddon- Das jüngste Gericht (1998); Don DiCillios Living in Oblivion (1995), der bei dem Sundance Film Festival ausgezeichnet wurde und bei dem Buscemi an der Seite von Dermot Mulroney und Catherine Keener spielte; 20 Bucks - Geld stinkt nicht oder doch? (1993); John Carpenters Flucht aus L.A. (1996) mit Kurt Russell; Desperado (1995); Tödliches Vertrauen (2002) mit John Travolta und Vince Vaughn; Leben nach dem Tod in Denver (1996); Alexandre Rockwells Somebody to Love (1994) mit Rosie Perez, in dem Buscemi einen Transvestiten spielt; die mit dem IFP Spirit Award ausgezeichnete Darstellung des Mr. Pink in Quentin Tarantinos Reservoir Dogs - Wilde Hunde (1992); Robert Altmans Kansas City (1996) sowie zahlreiche Cameo-Auftritte wie in Die Wiege der Sonne (1993), Hudsucker - Der große Sprung (1994), Big Daddy (1999), Eine Hochzeit zum Verlieben (1998) und viele mehr. Neben seinen Talenten als Schauspieler konnte sich Buscemi auch Respekt als Autor und Regisseur erwerben. Sein erstes Projekt war ein Kurzfilm mit dem Titel What Happened to Pete (1992), der bei verschiedenen Filmfestivals gezeigt wurde so auch in Rotterdam und Locarno. Sein Debüt als Regisseur gab Buscemi mit Trees Lounge (1997), den er schrieb und in dem er auch die Hauptrolle übernommen hatte. Der Film, in dem Chloe Sevigny, Sam Jackson und Anthony LaPagalia mitspielen, hatte seine Welterstaufführung 1996 in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs (Directors Fortnight) des Filmfestivals in Cannes. Buscemis zweite Regiearbeit Animal Factory (1999) erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der eine ungerechtfertigt harte Gefängnisstrafe verbüßen muss und letztendlich zu einem Produkt seiner Umgebung wird. Die Hauptrollen in Animal Factory, der auf dem Buch von Edward Bunker basiert, spielen Willem Dafoe und Edward Furlong. Der Film feierte seine Premiere auf dem Sundance Film Festival 2000. 14 Sienna Miller (Katya) Sienna Miller wurde am 28. Dezember 1981 als jüngste Tochter von Ed und Jo Miller in New York geboren. Den größten Teil ihrer Kindheit verbrachte sie allerdings in London und Wiltshire. Sie besuchte die Heathfield Schule in Berkshire, wo sie sich sowohl privat als auch im Rahmen eines Leistungskurses mit dem Theater auseinander setzte. Ihre Ausbildung am Lee Strasberg Institute in New York begann sie, nachdem sie ein Jahr mit Reisen verbracht hatte. Im Jahr 2000 spielte sie die Hauptrolle in der Off-Broadway-Produktion von „Independence“ im Neighbourhood Playhouse. Ihren Durchbruch hatte Sienna Miller 2001 mit der BBC-Serie „Bedtime“. Daraufhin erhielt sie neben Mark Valley die Hauptrolle in „Keen Eddie“, einer von J.H. Wyman geschaffenen Sitcom über einen New Yorker Polizisten, der nach London entsandt wird und sich dort eine Wohnung mit einer schönen, jungen Frau namens Fiona teilen muss. Ihr Kinodebüt hatte Sienna Miller in Layer Cake (2005) von Matthew Vaughn. Der Film basiert auf dem in London spielenden Kriminalroman von JJ Connelly, der von dem erfolgreichen Drogendealer „XXXX“ (Daniel Craig) erzählt, der es zu großem Respekt in der Londoner Verbrecherelite gebracht hat und sich nun früh zur Ruhe setzen möchte. Sienna Miller spielt hier die verführerische Tammy, die „XXXX“ bezaubert und ablenkt. Danach spielte sie in Charles Shyers aufwändigem Remake des 60er JahreKlassikers Alfie (2005) die Rolle der Nikki, einer hübschen, aber labilen Partygängerin. Dabei befand sie sich in der Gesellschaft von Jude Law, Susan Sarandon, Marisa Tomei, Jane Krakowski und Nia Long. Über Sienna Miller sagt Charles Shyer: „Ich hatte von ihr und Jude Law eine Probeaufnahme gemacht und als Jude und ich uns sie anschauten, waren wir hin und weg: nicht nur, dass sie auf der Leinwand einfach atemberaubend schön ist, sondern auch wegen ihres echten und seltenen schauspielerischen Könnens.“ In Lasse Halstroms Film Casanova (2006) spielte sie neben Heath Ledger die Rolle der Francesca, die einzige Frau, die Casanova nicht verführen konnte. Lasse Halstrom erzählte, dass er sich „nach einer Reihe von wirklich herausragenden Probeaufnahmen“ für Sienna Miller entschieden habe. „Francesca ist eine frühe Feministin und ich wollte, dass von einer Frau mit einer starken Persönlichkeit und Intelligenz gespielt wird. Sienna besitzt das Charisma und den Charme, den es braucht, damit der Charakter glaubwürdig wird. Sienna ist wirklich ein Naturtalent“. In Factory Girl (2006) von George Hickenlooper spielte sie Edie Sedgwick, Andy Warhols (Guy Pearce) Muse. Eine weitere Rolle wurde mit Hayden Christensen besetzt. 15 In Postproduktion befindet sich The Mysteries of Pittsburgh (2008), für den sie die Hauptrolle übernommen hat. Weitere Rollen werden von Peter Sarsgaard, Nick Nolte und Mena Suvari gespielt. Im Dreh sind Edge of Love, in dem sie neben Keira Knightley und Cillian Murphy vor der Kamera steht sowie Hippie Hippie Shake ebenfalls mit Cillian Murphy in einer der weiteren Rollen. Am Theater spielte sie die Celia in der Young Vic-Produktion von Shakespeares „Was ihr wollt“ am Wyndham Theatre im Londoner West End, in der außerdem Helen McCrory, Dominic West und Reece Shearsmith auf der Bühne standen. Die Inszenierung traf auf eine begeisterte Kritik. 16 Über den Stab Steve Buscemi Regisseur Zusätzlich zu seinen zahlreichen Leistungen als Schauspieler ist Steve Buscemi ein anerkannter Regisseur, der zahlreiche preisgekrönte Filme und Episoden von Fernsehserien inszeniert hat. Sein Debüt als Autor und Regisseur präsentierte er 1992 mit dem komödiantischen Kurzfilm What Happened to Pete?, in dem er sich selbst auch in der Hauptrolle inszenierte. Der Film diente als Übung für seinen ersten Langfilm Trees Lounge (1996), einem Drama über einen verzweifelter Alkoholiker, für den er ebenfalls die Hauptrolle übernahm. Sowohl als Schauspieler, als auch als Regisseur erhielt er für Trees Lounge weitreichende Anerkennung. Bei seinem darauf folgenden Film Animal Factory entschied er sich, hinter der Kamera zu bleiben und sich stattdessen voll darauf zu konzentrieren, die elektrisierende Besetzung aus Willem Dafoe, Edward Furlong und Mickey Rourke in Szene zu setzen. So gelang es ihm die Geschichte eines jungen Verurteilten, der sich an das Leben im Gefängnis anpassen muss, in einer selten zu findenden Intensität zu erzählen. Lonesome Jim (2004), sein letzter Film vor INTERVIEW, ist ein subtiles Drama über einen Mann, der wieder zu seinen Eltern zieht und versucht eine Richtung in seinem Leben zu finden. Der Film wurde für den Grand Jury Prize des Sundance Film Festivals 2005 nominiert. Buscemi inszenierte außerdem vier Episoden der HBO-Serie „Die Sopranos“, zwei Folgen der vom selben Sender produzierten und hochgelobten Serie „Oz“ sowie eine Folge von „Homicide: Life on the Street“. Für HBO inszenierte er außerdem den TV-Movie „Baseball Wives“ (2002). Mit INTERVIEW kehrt er als Regisseur und Schauspieler auf die Kinoleinwand zurück. Theo van Gogh Regisseur von Das Interview Theo van Gogh begann als Autor. Er schrieb mehrere Bücher und war ein bissiger Kolumnist für niederländische Tageszeitungen und Magazine. Dann war da Theo van Gogh, die Fernsehpersönlichkeit. Über Jahre hinweg war er Moderator einer Late Night Talkshow und er moderierte immer wieder Shows, die ihn zu einer der meist diskutierten Fernsehpersönlichkeiten der Niederlande machte. Letztendlich, aber doch an erster Stelle, war da Theo van Gogh, der international anerkannte Filmemacher. Er inszenierte 13 Filme, darunter 06 (1994), Blind Date (1996), Baby Blue (2001) und Das Interview (2003). Außerdem führte er bei einigen TV-Movies und Serien-Episoden Regie und errang den Preis der Niederländischen Akademie ganze vier Mal, so oft wie sonst niemand. Theo van Gogh wurde am 2. November 2004 auf offener Straße ermordet, der muslimische 17 Täter stilisierte sich später „Kämpfer gegen die Ungläubigen“. Offenbar geriet van Gogh in sein Visier, weil er sich in seinen späteren Schriften immer kraftvoller gegen den politischen Islam gewandt hatte und obendrein 2004 seinen Kurzfilm Submission: Part 1 vorgelegt hatte. Gemeinsam geschrieben mit der niederländischen Parlamentsabgeordneten Ayaan Hirsi Ali, beschreibt Submission die Gewalt an Frauen im Islam, indem er missbrauchte Frauen zeigt, auf deren Körper Textstellen aus dem Koran zu sehen sind. Als Urgroßneffe der Malers Vincent van Gogh wäre Theo van Gogh Erbe eines gewaltigen Vermögens geworden, da sein Urgroßvater Theo, als Mäzen seines Bruders Vincent, Eigentümer fast aller Bilder des berühmten Malers war. Doch entschied sich die Familie vor einigen Jahrzehnten dazu, einige hundert van Gogh-Bilder zu stiften, um die Einrichtung des Van Gogh-Museums in Amsterdam zu ermöglichen. „Was soll’s“, begann ein gern gemachter, fatalistischer Witz des Regisseurs, „ich hätte das Geld ohnehin nur für das Filmemachen dran gegeben.“ Gijs van de Westelaken Produzent 1999 gründeten der Kino- und Fernseh-Produzent Gijs van de Westelaken und Theo van Gogh die gemeinsame Firma Column Productions, mit der sie persönliche und gesellschaftlich orientierte Filme herstellen wollten. Die meisten ihre Projekte wurden von van Gogh inszeniert. Hierzu gehörte auch die 13-teilige Fernsehserie „Najib & Julia“ (2002), die von der turbulenten Affäre zwischen einem marokkanischem Jungen und einem niederländischen Mädchen vor dem Hintergrund einer angespannten multikulturellen Gesellschaft erzählt sowie die sechsteilige Serie „Medea“ (2005). Van Gogh und de Westelaken arbeiteten darüber hinaus gemeinsam an den Kinofilmen Das Interview, Cool!, und 06/05. Mit dem „Drei mal Theo“-Projekt ehrt de Westelaken den Wunsch des Regisseurs drei seiner Filme in Englisch mit US-amerikanischen Schauspielern und der ursprünglichen Crew des Regisseurs neu zu verfilmen. Bruce Weiss Produzent Bruce Weiss ist seit über zwanzig Jahren als Film- und Fernsehproduzent unterwegs. Seine Produzententätigkeit erstreckt sich auf alle filmischen Bereiche wie Kinofilm, Werbung, Dokumentation und Fernsehen. Seine Karriere begann Weiss mit der Produktion von Filmen für den Regisseur Hal Hartley, so etwa seine Filme Verdacht auf Liebe (1991), Trust (1992) und Simple Men (1993). Letzterer wurde 1992 in den USA von Fine Line heraus gebracht und war im selben Jahr in den Wettbewerb des Filmfestivals in Cannes eingeladen. 1995 war Weiss Koproduzent der Verfilmung von Sam Shepards Curse of the Starving Class (1994) mit James Woods, Kathy Bates und Louis Gossett Junior. 1998 produzierte er mit Ismail Merchant Side Streets. Zu seinen Projekten der letzten Zeit gehören The Mantis Murder (1999), Cupidity (2004) und Island of the Dead (2000). 18 Kinostart: 22. August 2008 Lauflänge: 84 Minuten Format: 1:1,85 Ton: Dolby SR / Dolby Digital FSK: Freigegeben ab 12 Jahren Sprachfassung: deutsch Weiteres Material zu unseren Filmen finden Sie auf unserem Presseserver: http://verleih.polyfilm.at/ Bei weiteren Fragen oder Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an KINOWELT FILMVERLEIH GMBH Presse und PR / Martin Wieandt Karl-Tauchnitz-Str. 10 04107 Leipzig Tel. 0341 / 35596 - 316 Fax 0341 / 35596 - 309 [email protected] 19