Durchführung eines wissenschaftlichen Symposiums an der Leuphana Universität Lüneburg 1. Veranstalter Prof. Dr. Florian Grotz Institut für Politikwissenschaft und Zentrum für Demokratieforschung Leuphana Universität Lüneburg Scharnhorststr. 1 D-21335 Lüneburg Tel: 04131-677-2480 Fax: 04131-677-2474 Email: [email protected] Web: www.leuphana.de/zdemo Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel Institut für Politikwissenschaft und Zentrum für Demokratieforschung Leuphana Universität Lüneburg Scharnhorststr. 1 D-21335 Lüneburg Tel: 04131-677-2486 Fax: 04131-677-2474 Email: [email protected] Web: www.leuphana.de/zdemo (Lebenslauf vgl. Anlage 2) 2. Thema Demokratische Regierungssysteme in Mittel- und Osteuropa (Internationales Symposium) 3. Tagungsort und Zeitraum Das Symposium soll vom 6.-8.Mai 2009 an der Leuphana Universität Lüneburg am Zentrum für Demokratieforschung durchgeführt werden. Der Tagungsort Lüneburg bietet sich vor allem deshalb an, weil das Zentrum für Demokratieforschung einen besonderen 2 Forschungsakzent auf die Entwicklung von Theorien und Methoden im Bereich der ländervergleichenden Regierungsforschung im erweiterten Europa legt. 4. Zusammenfassung: Relevanz des Themas und Ziele des Symposiums In den vergangenen zwei Jahrzehnten fand in den Ländern Mittel- und Osteuropas (MOE) eine bemerkenswerte Transformation der ehemals sozialistischen Systeme statt. In der politikwissenschaftlichen Literatur werden nahezu alle neuen EU-Staaten in dieser Region (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Rumänien, Bulgarien) heute als vollständig konsolidierte Demokratien bezeichnet (Merkel 2007). Vor dem Hintergrund dieser Feststellung erscheint es sowohl forschungstheoretisch als auch forschungspraktisch besonders wichtig, die Funktionsweise jener politischen Institutionenarrangements genauer zu betrachten, die in Mittel- und Osteuropa zum Erfolg der demokratischen Konsolidierung geführt haben: der demokratischen Regierungssysteme. Die vergleichende Analyse von Regierungssystemen zählt zu den klassischen Untersuchungsfeldern politikwissenschaftlicher Forschung. Während in der Literatur eine Vielzahl von ländervergleichenden Publikationen existiert, die über Strukturen und Funktionen von westlichen Regierungssystemen sowohl grundlegend als auch umfassend informieren (vgl. zusammenfassend Colomer 2008; Lane/Ersson 1990, 2000; Lauth 2006; Lijphart 1999), bleibt eine systematisch-vergleichende Bestandsaufnahme der mittel- und osteuropäischen Regierungssysteme nach wie vor Mangelware. Zwar wurde im Kontext der Transformationsforschung eine Fülle von Studien veröffentlicht, die jeweils bestimmte Schlüsselaspekte der politisch-institutionellen Entwicklung der MOE-Staaten historisch- wie international-vergleichend erforscht haben (vgl. u.a. Beichelt 2001; Blondel/Müller-Rommel 2001; Dimitrov/Goetz/Wollmann 2001; Grotz 2000; Harfst 2008; Kraatz/von Steinsdorff 2002; Merkel u.a. 1994–1999; Tiemann 2006; Zielonka 2001). Allerdings liegt bislang keine Publikation vor, die diese Einzelergebnisse im Rahmen der „allgemeinen“ Vergleichenden Regierungslehre überzeugend zusammengeführt bzw. in empirisch-analytisch erweiterter Form fortgeschrieben hätte. Ein Blick auf die vorliegenden Einführungs- bzw. Überblickswerke zu den mittel- und osteuropäischen Regierungssystemen mag dies verdeutlichen. Stellvertretend für die deutschsprachige Literatur in diesem Kontext stehen die Bände von Widmaier/Gawrich/Becker (1999) und Ismayr (2004), die beide auf dem sogenannten „country-by-country“-Ansatz basieren, also überwiegend länderbezogen argumentieren. Die Untersuchung von Widmaier et. al. ist thematisch und geographisch auf fünf Regierungssysteme begrenzt, von denen vier zu den neuen EU-Staaten zählen (Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn und Russland). Methodisch handelt es sich um überwiegend unsystematisch angelegte, beschreibende Fallstudien, deren Inhalte teilweise veraltet sind. Der Band von Ismayr dokumentiert zwar einschlägige empirische Befunde für sämtliche Regierungssysteme Osteuropas, nimmt aber keinen systematischen, theorieorientierten Vergleich zwischen den einzelnen Ländern vor. Auch in der englischsprachigen Literatur dominieren länderbezogene Werke die politikwissenschaftliche Einführungsliteratur zu den Regierungssystemen Mittel- und Osteuropas (vgl. u.a. Bátony 2007; Bell 1998; Berglund/Hellén/Aarebrot 1998; Castle/Taras 2002; Henderson 2007; Light/Phinnemore 2001; Millard 1999). Dies gilt selbst für das wohl am weitesten verbreitete Lehr- und Arbeitsbuch, das renommierte MOE-Expert/innen aus dem angloamerikanischen Bereich zusammenführt (White/Batt/Lewis 2007). Auch in der 3 neuesten Auflage dieses Bandes (2007) wechseln sich länderbezogene Beiträge mit eher systematisch angelegten Kapiteln ab, wobei letztere wiederum die einschlägige Empirie der zehn mittel- und osteuropäischen EU-Staaten nicht durchgängig vollständig, sondern in Teilen nur exemplarisch behandeln. Dieser Befund überrascht umso mehr, als 20 Jahre nach der Demokratisierung in Mittel- und Osteuropa die Zeit „reif“ zu sein scheint, um die dortigen konsolidierten Regierungssysteme unter der Perspektive der allgemeinen Vergleichenden Politikwissenschaft zu untersuchen, die diesbezüglichen Erkenntnisse systematisch zusammenzuführen und damit für die weitere Forschung wie die akademische Lehre nutzbar zu machen. Allerdings ist diese offensichtliche „Lücke“ in der Fachliteratur nicht durch ein bloß kompilatorisches Zusammenstellen vorhandener Untersuchungsergebnisse zu schließen. Vielmehr stellen sich in diesem Kontext zwei grundlegende Herausforderungen, die wiederum eine besondere Form der Forschungskooperation nahelegen. Zum einen ist nach wie vor ungeklärt, ob und inwieweit die zentralen theoretischen Ansätze der Vergleichenden Politikwissenschaft, die zum überwiegenden Teil anhand westlicher bzw. westeuropäischer Regierungssysteme entwickelt wurden, auch in Mittel- und Osteuropa angewendet werden können. Angesichts der historisch-kulturellen Besonderheiten der „post-sozialistischen“ Kontexte liegt es nahe, dass in den einzelnen Gegenstandsbereichen entsprechende Anpassungen des konzeptionellen und analytischen Instrumentariums vorzunehmen sind, die sich wiederum befruchtend auf die allgemeine Theorieentwicklung der Vergleichenden Politikwissenschaft auswirken dürften. Zum anderen fällt auf, dass die zentralen Dimensionen der mittel- und osteuropäischen Regierungssysteme, die auch in der allgemeinen Vergleichenden Politikwissenschaft von herausgehobener Bedeutung sind (vgl. exemplarisch Lijphart 1999), in der bisherigen Forschungsliteratur höchst ungleichgewichtig behandelt wurden. Während sich etwa zu den Bereichen „Wahlsystemen“, „Parteiensystemen“ oder auch „Exekutiven“ bereits zahlreiche einschlägige Studien finden (vgl. exemplarisch Blondel/Müller-Rommel/Malová 2007), sind andere institutionelle Arrangements der Regierungssysteme Mittel- und Osteuropas (z.B. „Direkte Demokratie“, „Verfassungsgerichte“ oder (de-)zentralisierte „Staatsorganisation“) noch kaum systematisch-vergleichend erforscht. Beide Aspekte – die theoretische Verknüpfung mit dem politikwissenschaftlichen mainstream und die empirisch-analytische Vervollständigung der relevanten Systemdimensionen – sind also Desiderate, die für ein vergleichendes Überblickswerk über die mittel- und osteuropäischen Regierungssysteme unabdingbar sind, zugleich jedoch die Kapazitäten einer/s einzelnen Wissenschaftler/in deutlich übersteigen. Das geplante Symposium setzt hier an. Sein Ziel besteht darin, die Genese, Struktur und Entwicklung der Regierungssysteme der zehn mittel- und osteuropäischen EU-Staaten in komparativer Perspektive zu identifizieren und zu erklären. Angesichts der obigen Ausführungen kann dies nur in einer Kombination aus arbeitsteiliger Vorgehensweise und gemeinsamer Diskussion gelingen, d.h. die Teilnehmer/innen übernehmen jeweils die Bearbeitung eines institutionellen Schlüsselbereichs der MOE-Regierungssysteme (vgl. unten 7.) und stellen sich dann der kritischen Diskussion des Plenums, das damit als peer group fungiert. So wird es möglich, eine hohe fachwissenschaftliche Qualität der einzelnen Beiträge sicherzustellen und zugleich mit Blick auf die benannten theoretischen und empirischanalytischen Desiderata „Schnittstellen“ zwischen den einzelnen Bereichen zu identifizieren. 4 Auf diese Weise wird nicht nur der state of the art der MOE-Forschung bestmöglich zusammengefasst, sondern auch wissenschaftliches „Neuland“ betreten. Eine wichtige Voraussetzung für diese Diskussion sind solide Fachkenntnisse über den Untersuchungsgegenstand, und zwar sowohl in konzeptionell-theoretischer Sicht als auch mit Blick auf die vorfindbare Empirie in Mittel- und Osteuropa. Für die Teilnahme am beantragten Symposium wurden deshalb gezielt jene Kolleginnen und Kollegen eingeladen, die wissenschaftlich anerkannte empirische Forschung im Bereich der mittel- und osteuropäischen Regierungssysteme durchgeführt haben und zugleich zu den führenden Vertretern bzw. aussichtsreichsten Nachwuchskandidat/innen der Vergleichenden Politikwissenschaft im deutschsprachigen Raum zählen. Insgesamt handelt es sich um einen Teilnehmerkreis, der als die mittel- und osteuropäische Expertengruppe in der Regierungssystemforschung bezeichnet werden kann, die in einem engeren Fachgebiet gemeinsam zusammengetragene empirische Befunde diskutieren und anschließend gemeinsam publizieren wollen (siehe unter 5.). Inhaltlich ist das geplante Symposium in insgesamt 15 themenspezifische Vorträge gegliedert, die in schriftlicher Form vorab allen Teilnehmer/innen zur Kenntnis gegeben werden. In diesen Beiträgen wird jeweils der Stand der wissenschaftlichen Literatur zusammengefasst dargestellt und mit empirischem Material für den Zeitraum von 1989/90 bis 2008 für die zehn genannten Staaten unterlegt. Insofern handelt es sich bei den einzelnen Beiträgen nicht um eine Kompilation von länderbezogenen Einzeldarstellungen, sondern um einen gleichermaßen theoriegeleiteten wie empirisch fundierten Vergleich von Schlüsseldimensionen demokratischer Regierungssysteme in den neuen EU-Staaten Mittel- und Osteuropas. Für die meisten Beiträge des Symposiums wird die „MOE-Datenbank“ des Zentrums für Demokratieforschung an der Leuphana Universität Lüneburg als Datenquelle genutzt. Diese wurde, mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den vergangenen fünf Jahren aufgebaut (DFG MU 618/14-2). In dieser Datenbank finden sich für nahezu alle zentralen Dimensionen der Regierungssysteme in mittel- und osteuropäischen EU-Staaten historisch und geographisch vollständige Informationen, die quantitativ vergleichend aufgearbeitet sind. Zusammengefasst sollen die Vorträge und anschließenden Diskussionsrunden die folgenden sechs Fragestellungen unter systematisch-komparativer Perspektive beantworten: Wie ist die Entwicklung der politischen Institutionen in den Jahren von 1990 bis 2008 verlaufen? Lässt sich eine Konsolidierung der institutionellen Arrangements in diesen Ländern erkennen? Wie ist der unterschiedliche Demokratisierungsgrad zu erklären? Wie lassen sich die unterschiedlichen Regierungsformen in Mittel- und Osteuropa konzeptionell erfassen? Wie haben sich die Strukturen der demokratischen Willensbildung im Ländervergleich entwickelt? Welche Faktoren erklären die unterschiedlichen Entwicklungspfade? Wie ist das politische Entscheidungszentrum in den einzelnen mittel- und osteuropäischen Ländern organisiert? Welche formalen Kompetenzverteilungen bestehen zwischen Parlament und Regierung? Wie stabil sind die Regierungen? Wie ist die zeitliche Beständigkeit von Regierungskoalitionen zu erklären? Welche institutionellen Rahmenbedingungen wirken auf die demokratischen Regierungen in Mittel- und Osteuropa ein? Welche Formen und Verfahren der Verfassungsgerichtsbarkeit sind in der Region zu erkennen? Welche Auswirkung hat der EU-Beitritt auf die Entwicklung parlamentarischer Demokratien in Mittel- und Osteuropa? 5 Inwieweit sind die Regierungssysteme in Mittel- und Osteuropa kompatibel mit denen in Westeuropa? Welche Faktoren erklären die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Regierungssysteme in beiden Teilen Europas? Sind hier Konvergenzprozesse erkennbar oder überwiegen angesichts historisch-kultureller Unterschiede nach wie vor grundlegende Differenzen zwischen Ost und West? Insgesamt sind im Rahmen des Symposiums durch die inhaltliche Ausrichtung als auch die Auswahl des Teilnehmerkreises sowohl substanzielle als auch innovative Antworten auf diese Schlüsselfragen der vergleichenden Europaforschung zu erwarten. Die Veranstaltung dürfte mithin wesentlich dazu beitragen, die nach wie vor bestehende „Kluft“ zwischen der allgemeinen Vergleichenden Politikwissenschaft einerseits und der politikwissenschaftlichen Mittel- und Osteuropaforschung andererseits zu überbrücken. Daraus sollten sich nicht zuletzt nachhaltige Impulse für die weitere vergleichende Analyse der mittel- und osteuropäischen Regierungssysteme ergeben. Zitierte Literatur Bátony, Gábor 2007: Hungary. London: Routledge. Beichelt, Timm 2001: Demokratische Konsolidierung im postsozialistischen Europa. Die Rolle der politischen Institutionen. Opladen: Leske + Budrich. Bell, John D. (Hrsg.) 1998: Bulgaria in Transition. Politics, Economics, Society, and Culture after Communism. Boulder/Oxford: Westview. Berglund, Sten/Hellén, Tomas/Aarebrot, Frank (Hrsg.) 1998: The Handbook of Political Change in Eastern Europe. Chaltenham/Northampton: Edward Elgar. Blondel, Jean/Müller-Rommel, Ferdinand 2001: Cabinets in Eastern Europe. London: Palgrave Macmillan. Blondel, Jean/Müller-Rommel, Ferdinand/Malová, Darina 2007: Governing New European Democracies. Basingstoke u.a.: Palgrave. Brunner, Georg 1995ff.: Verfassungs- und Verwaltungsrecht der Staaten Osteuropas. Berlin. Spitz (Loseblattsammlung). Bugajski, Janusz 2002: Political Parties of Eastern Europe. A Guide to Politics in the Post-Communist Era. Armonk, NY u.a.: Sharpe. Castle, Marjorie/Taras, Ray 2002: Democracy in Poland. 2nd Edition. Boulder, Col.: Westview. Colomer, Josep M. 2008: Comparative European Politics. 3rd Edition. London u.a.: Routledge. Dimitrov, Vesselin/Goetz, Klaus H./Wollmann, Hellmut 2006: Governing after Communism. Institutions and Policymaking. Lanham u.a.: Rowman & Littlefield. Elster, Jon/Offe, Claus/Preuss, Ulrich K. 1998: Institutional Design in Post-Communist Societies. Rebuilding the Ship at Sea. Cambridge: Cambridge University Press. Grotz, Florian 2000: Politische Institutionen und post-sozialistische Parteiensysteme in Ostmitteleuropa. Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei im Vergleich. Opladen: Leske + Budrich. Harfst, Phillip, 2008: Wahlsystemwandel in Mittelosteuropa. Strategisches Design einer politischen Institution? Wiesbaden: VS Verlag. Henderson, Karen 2007: The Politics of Slovakia. Voters, Parties and Democracy 1989–2004. London: Routledge. Ismayr, Wolfgang (Hrsg.) 2004: Die politischen Systeme Osteuropas. 2. Auflage. Opladen: Leske + Budrich. Kraatz, Susanne/von Steinsdorff, Silvia (Hrsg.) 2002: Parlamente und Systemtransformation im postsozialistischen Europa. Opladen: Leske + Budrich. Lauth, Hans-Joachim (Hrsg.) 2006: Vergleichende Regierungslehre. Eine Einführung. 2. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag. 6 Light, Duncan/Phinnemore, David (Hrsg.) 2001: Post-Communist Romania. Coming to Terms with Transition. Basingstoke: Palgrave. Lane, Jan-Erik/Ersson, Svante 1999: Politics and Society in Western Europe. 4th Edition. London u.a.: Sage. Lane, Jan-Erik/Ersson, Svante 2000: The New Institutional Politics. Performance and Outcomes. London u.a.: Macmillan. Lijphart, Arend 1999: Patterns of Democracy. Government Forms and Performance in Thirty-Six Countries. New Haven/London: Yale University Press. Merkel, Wolfgang 2007: Gegen alle Theorie? Die Konsolidierung der Demokratie in Ostmitteleuropa, in: Politische Vierteljahresschrift 48/3, 413–433. Merkel, Wolfgang u.a. (Hrsg.) 1994–1999: Systemwechsel. 5 Bände. Opladen: Leske & Budrich. Millard, Frances 1999: Polish Politics and Society. London u.a.: Routledge. Rüb, Friedbert W. 2001: Schach dem Parlament! Regierungssysteme und Staatspräsidenten in den Demokratisierungsprozessen Osteuropas. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. Tiemann, Guido 2006: Wahlsysteme, Parteiensysteme und politische Repräsentation in Osteuropa. Wiesbaden: VS Verlag. White, Stephen/Batt, Judy/Lewis, Paul G. (Hrsg.) 2007: Developments in Central and East European Politics 4. Durham, NC: Duke University Press. Widmaier, Ulrich/Gawrich, Andrea/Becker, Ute 1999: Regierungssysteme Zentral- und Osteuropas. Ein einführendes Lehrbuch. Opladen: Leske + Budrich. Zielonka, Jan (Hrsg.) 2001: Democratic Consolidation in Eastern Europe. Volume 1: Institutional Engineering. Volume 2: International and Transnational Factors. Oxford: Oxford University Press. Ziemer, Klaus (Hrsg.) 2003: Wahlen in postsozialistischen Staaten. Opladen: Leske + Budrich. 5. Hinweis zur Veröffentlichung Die Beiträge zum Symposium sollen in überarbeiteter Fassung im Herbst 2009 als Buch publiziert werden. Es besteht bereits ein Vertrag mit dem Verlag Sozialwissenschaften (VS Verlag-Wiesbaden), der ein großes inhaltliches Interesse an diesem Thema hat. 6. Liste der Referent/innen Der Teilnehmerkreis ist entsprechend der Themenstellung des Symposiums gezielt ausgewählt. Unter den 15 Teilnehmer/innen befinden sich vier Nachwuchswissenschaftler/innen, die in der Teilnehmerliste (s.u.) eigens gekennzeichnet sind, sowie drei Juniorprofessor/innen. Alle Referentinnen und Referenten haben ihre Teilnahme verbindlich zugesagt. Prof. Dr. Klaus Armingeon, Universität Bern Prof. Dr. Timm Beichelt, Universität Frankfurt/Oder Dr. Martin Brusis, CAP München (wissenschaftlicher Nachwuchs) Prof. Dr. Florian Grotz, Leuphana Universität Lüneburg Prof. Dr. Phillip Harfst, Universität Greifswald (Juniorprofessor) Prof. Dr. Christoph Hönnige, TU Kaiserslautern (Juniorprofessor) Prof. Dr. Astrid Lorenz, HU Berlin (Juniorprofessorin) 7 Prof. Dr. Wolfgang Merkel, Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel, Leuphana Universität Lüneburg Prof. Dr. Frank Schimmelfennig, ETH Zürich Dr. Guido Schwellnus, ETH Zürich (wissenschaftlicher Nachwuchs) Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff, HU Berlin Dr. Guido Tiemann, Institut für Höhere Studien, Wien (wissenschaftlicher Nachwuchs) Prof. Dr. Uwe Wagschal, Universität Heidelberg Dipl.-Pol. Till Weber, European University Institute, Florenz (wissenschaftlicher Nachwuchs) 7. Programm und Zeitplan Mittwoch 6.Mai 2009 Anreise bis 18 Uhr 19.00 – 21.00 Uhr Einführung in die Thematik Florian Grotz/Ferdinand Müller-Rommel Demokratische Regierungssysteme in Mittel- und Osteuropa: empirisch-analytische Grundlagen Donnerstag 7.Mai 2009 9.00 Uhr Themenblock I: Demokratisierung und Verfassungsrahmen Wolfgang Merkel Systemtransformation: Konsolidierung und Qualität der Demokratie Astrid Lorenz Der konstitutionelle Rahmen: Verfassungsgebung und Verfassungsentwicklung 10.45-11.15 Uhr Kaffeepause Timm Beichelt Horizontale Gewaltenteilung: Präsidenten, Premierminister und Parlamente Martin Brusis Vertikale Gewaltenteilung: zentralisierte und dezentralisierte Staaten 13-14 Uhr Gemeinsamens Mittagessen Themenblock II: Strukturen demokratischer Willensbildung Philip Harfst 8 Wahlsysteme: Mehrheitswahl, Verhältniswahl und kombinierte Systeme Guido Tiemann Parteiensysteme: Interaktionsmuster und Konsolidierungsgrad 15.45- 16.15 Kaffeepause Klaus Armingeon Verbändesysteme: Strukturen und Funktionen der Interessenvermittlung 20.00 Uhr Gemeinsames Abendessen Freitag 8.Mai 2009 9.00 Uhr Themenblock III: Das politische Entscheidungszentrum Silvia von Steinsdorff Parlamente: Binnenorganisation und Gesetzgebungsverfahren Florian Grotz/Till Weber Regierungskoalitionen: Bildung, Struktur und Dauerhaftigkeit 10.45 – 11.15 Kaffeepause Ferdinand Müller-Rommel Regierungsstrukturen: Kernexekutiven und Kabinette Themenblock IV Das institutionelle Umfeld parlamentarischer Regierungen Uwe Wagschal Direkte Demokratie: rechtliche Grundlagen und politische Praxis 13-14.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen und Kaffee Christoph Hönnige Verfassungsgerichte: Stabilitätsgarant und/oder Vetospieler? Frank Schimmelfennig/Guido Schwellnus Die supranationale Ebene: innenpolitische Konsequenzen des EU-Beitritts Zusammenfassung und Publikationsabsprachen Ferdinand Müller-Rommel/Florian Grotz Ca 17 Uhr Ende der Veranstaltung/Abreise 9 .