Chromosom 18 im Kontext der Legasthenie bei Deutschen

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Chromosom 18 im Kontext der Legasthenie bei Deutschen
Einleitung
Wissenschaftliche Studien schätzen die Erblichkeit von Legasthenie auf 50-70% und haben
in den letzten Jahren eine Vielzahl genomischer Abschnitte identifiziert, die einen Effekt auf
die Entwicklung von Legasthenie haben. Der Großteil der phänotypischen Varianz ist jedoch
weiterhin genetisch nicht erklärbar. Im Kontext der Legasthenie ist Chromosom 18 von
großer
Bedeutung.
Scerri
et
al.
(2010)
untersuchten
dieses
Chromosom
in
englischsprachigen Kohorten und grenzten die Region auf spezifische Kandidatengene ein.
Dabei
wurden
acht
Einzelbasen-Polymorphismen
(SNP,
engl.:
Single
Nucleotide
Polymorphism) in sieben Genen identifiziert. In unserer Studie untersuchten wir, ob diese
SNPs und die dazugehörigen Gene auch von Relevanz in einer deutschsprachigen
Population sind.
Methoden
Wir analysierten SNPs an acht Genorten in einer Kohorte bestehend aus 388
Legasthenikern und 364 Kontrollen. Dabei kam eine Fall-Kontroll-Analyse mittels eines ChiQuadrat Verfahrens zum Einsatz. Zusätzlich führten wir eine Quantitative Analyse durch und
betrachteten haplotypische und kombinatorische Effekte.
Ergebnisse und Fazit
Für drei SNPs in zwei verschiedenen Genen fanden wir nominale Assoziation mit
Legasthenie. Das seltenere Allel eines dieser SNPs wurde als Risikoallel für Legasthenie
identifiziert. Die selteneren Allele der beiden anderen SNPs zeigten einen protektiven Effekt
und befanden sich in einem starken Kopplungsungleichgewicht. Die kombinierte Analyse der
SNPs zeigte chromosomweite Signifikanz für die drei signifikanten SNPs in Kombination.
Dies deutet auf eine potenzielle Interaktion der dazugehörigen Gene in der Entwicklung von
Legasthenie hin. Die beiden assoziierten Gene sind involviert in die Regulation von
Natriumkanälen und in Metabolismus der Plasmamembran.
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