Klang der Stille

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KLANG DER STILLE
(Copying Beethoven)
von
Agnieszka Holland
mit
Ed Harris
Diane Kruger
Pressebetreuung:
Wolfgang W. Werner Public Relations
Hohenzollernstraße 10
80801 München
Tel 089 / 38 38 670 Fax 089/ 38 38 67 11
Mail: [email protected]
Verleih:
Concorde Filmverleih GmbH
Rosenheimerstraße 143 b
81671 München
Tel 089 / 45 06 10 -0 Fax 089/ 45 06 10-10
mail: [email protected]
USA, Deutschland – 104 Minuten – Dolby SRD
Kinostart: 5. April 2007
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BESETZUNG
Ed Harris
Ludwig van Beethoven
Diane Kruger
Anna Holtz
Matthew Goode
Martin Bauer
Ralph Riach
Wenzel Schlemmer
Joe Anderson
Karl van Beethoven
Nicholas Jones
Erzbischof Rudolph
Bill Stewart
Rudy
Angus Barnett
Krenski
Viktoria Dihen
Magda
Karl Johnson
Stefan Holtz
STAB
Regie
Agnieszka Holland
Drehbuch
Christopher Wilkinson, Stephen J. Rivele
Produktion
Sidney Kimmel
Christopher Wilkinson
Stephen J. Rivele
Michael Taylor
Ausführende Produzenten
Ernst Goldschmidt
Marina Grasic
Andres Grosch
Jan Körberlin
Andreas Schmid
Kamera
Ashley Rowe
Schnitt
Alex Macki
Casting
Priscilla John
Szenenbild
Caroline Amies
Bühnenbildner/Ausstatter
Zoltán Horváth
Kostüme
Jany Temime
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KURZINHALT
Wien im Jahre 1824: Die Ära Ludwig van Beethoven neigt sich dem Ende zu. Das Genie ist taub und
kränkelnd, vom gesellschaftlichen Leben isoliert. Die Wiener wenden sich zunehmend der frivolen
italienischen Oper zu. Kurz vor der Premiere seiner Neunten Sinfonie fehlt es an einer fertigen
Partitur. Sein Kopist und Verleger Wenzel Schlemmer (Ralph Riach) engagiert gegen jegliche Ratio
die junge Konservatoriums-Studentin Anna Holtz (Diane Kruger), damit sie die Noten in letzter Minute
zu Papier bringt. Beethoven (Ed Harris) akzeptiert die junge Frau nur widerwillig und quält sie mit
seinen Launen. Er nimmt sie aber zeitlich immer stärker in Beschlag, was ihrem Verlobten Martin
Bauer (Matthew Goode) nicht gefällt, der Angst hat, sie an das Genie zu verlieren. Die Verbindung
zwischen der hingebungsvoll geduldigen und dennoch starken, ehrgeizigen Anna und dem
egomanischen, aufbrausenden Beethoven entwickelt eine unglaubliche Intensität und verändert
beider Leben. Als sie ihm hilft, die Neunte Sinfonie zu dirigieren und er sich für einen Moment
dankbar zeigt, wagt sie es, ihm ihre eigenen Kompositionen zu zeigen und stößt auf Hohn und Spott.
Die spätere Entschuldigung akzeptiert sie, aber dann beweist Beethoven erneut sein zerstörerisches
Potenzial und stellt sie vor eine schwere Entscheidung.
PRESSENOTIZ
Eine schicksalhafte Begegnung, die das Leben zweier Menschen verändert: Die junge Konservatoriums-Studentin Anna Holtz trifft im Wien des Jahres 1824 auf den berühmt-berüchtigten Komponisten
Ludwig van Beethoven, um die Partitur der Neunten Sinfonie Note für Note zu Papier zu bringen. Mit
Charme und Kompetenz bändigt sie den ungestümen Maestro, der widerwillig erkennen muss, dass
auch eine Frau viel von Musik verstehen - sie fühlen kann. Agnieszka Holland trifft mit diesem
emotionalen Drama mitten ins Herz, entwirft ein aufregendes Zeit-Tableau und entführt in die
magische Welt der Klänge. Ludwig van Beethoven – sensibler Mensch, zerstörerische Naturgewalt,
Jahrhundert-Genie: Ed Harris spielt den legendären Musiker in einer fulminanten Tour de Force,
Diane Kruger beweist erneut ihr großes Talent auch für ernste Rollen. Ein bewegender Film über die
alles überwindende, ewige Kraft der Musik.
LANGINHALT
Wien im Jahre 1824: Kurz vor der Premiere von Ludwig van Beethovens Neunter Sinfonie ist die
Partitur noch nicht fertig. Die Wiener bevorzugen die frivole italienische Oper und wenden sich von
dem als Mensch und Musiker unberechenbaren Maestro ab. Der an Krebs leidende Musikverleger
Wenzel Schlemmer (Ralph Riach) benötigt dringend eine Hilfe, die Beethovens Entwürfe in Form
bringt. Statt eines jungen Mannes stellt sich eine junge Frau vor: Anna Holtz (Diane Kruger), die beste
Studentin am Konservatorium. Erst einmal weist Schlemmer sie ab, weil er mit Beethovens
Ablehnung rechnet. Doch da nur noch wenige Tage bleiben, engagiert der Kranke sie in seiner Not,
nicht ohne sie eindrücklich vor dem „Monster“ Beethoven und seiner schlechten Reputation zu
warnen. In diesem Moment stürmt Beethoven (Ed Harris) in den Raum und macht Schlemmer
tobend Vorwürfe. Anna versteckt sich hinter dem Vorhang und beobachtet den unbeherrschten Mann
in einer Mischung aus Faszination, Abscheu und Erschrecken. Eigentlich will sie die Aufgabe schon
hinwerfen, aber dann lauscht sie ihrer inneren Stimme und beginnt, fein säuberlich Note für Note
aufs Papier zu bringen. Anschließend macht sich Anna auf den Weg zum Maestro und klopft an die
Tür. Die Nachbarin fordert sie auf, hineinzugehen, da Beethoven wegen seiner Taubheit kaum noch
etwas hört. In der durch Kerzenschein erleuchteten Wohnung sitzt der große Komponist am Klavier
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und singt „Seid umschlungen Millionen“. Er hält sie für eine Botin, nimmt die Partitur in Empfang und
will sie wegschicken, denn er kann im ersten Moment nicht verstehen, dass ausgerechnet sie, eine
junge und hübsche Frau, ihm helfen soll. Fast verachtungsvoll betrachtet die Notenblätter entgegen
und entdeckt einen Fehler, eine Verwechselung von B-Dur und b-Moll. Anna lässt sich nicht
einschüchtern und glaubt, er habe bewusst einen Fehler gemacht, um Schlemmer zu testen. Das
Musikgenie findet urplötzlich Gefallen an der 23Jährigen, fragt sie nach ihrem Namen und fordert sie
auf, bis nach seiner Rückkehr vom Abendessen mit Freunden auf ihn zu warten, um dann
gemeinsam die Arbeit anzugehen. Er gibt sich charmant, verspricht Ordnung zu schaffen und erzählt
ihr von seinem Neffen Karl, den er abgöttisch liebt. In einem seltenen Anfall von Selbsterkenntnis gibt
er zu, dass er eine schwierige Persönlichkeit ist. In der Gastwirtschaft beweist er Sitzfleisch, will nicht
so richtig nach Hause, obwohl dort eine junge Frau auf ihn wartet, wie er stolz erzählt. Aber auch
Unsicherheit und Irritation machen sich bemerkbar - die Angst, dass sie etwas an seiner Musik oder
gar in seinem Leben ändert. Die Einsamkeit nennt er seine Religion, doch er fühlt, dass die
Verbindung zu Anna ihn aus seiner durch Krankheit und Taubheit gewählten Isolation herausholen
kann.
Als er zu nächtlicher Stunde angeheitert nach Hause wankt, erwartet ihn Anna auf der Straße, Ratten
haben sie aus der Wohnung getrieben. In ungewohnter Liebenswürdigkeit bestellt ihr Beethoven eine
Kutsche, die sie ins Kloster zurückbringt. Anna steht unter der Obhut ihrer Tante, der Äbtissin, die
über ihre Tugend wacht und entsetzt ist, dass sie sich in den Dienst eines Exkommunizierten stellt.
Die Ältere gibt ihr den Rat, sich nicht in Träume zu verlieren, denn die könnten wunderbar, aber auch
gefährlich sein.
In ihrem Zimmer findet Anna ihren Verlobten Martin Bauer (Matthew Goode) am Fenster, dem sie mit
leuchtenden Augen und voller Begeisterung von Beethoven und ihrer Arbeit erzählt. Der pragmatische junge Mann merkt intuitiv, dass das geliebte Wesen ihm entgleiten und der Faszination des
älteren Künstlers verfallen könnte.
Während Beethoven wie besessen komponiert, trifft Anna sich noch einmal mit dem Verleger Schlemmer, der sie unter anderem auch auf Beethovens Zahlungsschwierigkeiten hinweist, eine Tatsache,
die sie jedoch wenig beeindruckt. Eindringlich fordert er sie auf, Beethoven keine Notenblätter ihrer
eigenen Kompositionen vor der Premiere der Neunten Symphonie zu zeigen. Zusätzlich bittet er sie
darum, ihn zu überzeugen, auf das Dirigieren zu verzichten. Eine Probe mit den Musikern endet im
Desaster: Beethoven dirigiert mit Hörrohr, hört nicht die Misstöne und die Musiker können seinen
wirren Gesten nicht folgen. Aber der Starrkopf hält an seinem Willen fest.
In der Wohnung räumt Anna auf und wird dabei von Beethovens Neffen Karl (Joe Anderson) überrascht, der sie für eines von Beethovens „leichten Mädchen“ hält, sie sexuell belästigt und über
seinen Onkel schimpft. Erst als Anna sich als Kopistin vorstellt, gibt er seine Zudringlichkeit auf und
macht sie darauf aufmerksam, dass sich niemand gegen Beethoven und seine Zerstörungskraft
wehren kann. Der Maestro habe ihn gezwungen, ohne jegliches Talent Pianist zu werden. Er warnt
sie vor Beethovens Naturgewalt und erinnert daran, dass dieser nicht nur das Leben seiner Mutter,
sondern auch seines zerstört habe. Anna versucht ihm klarzumachen, dass Beethoven ihn liebt –
ohne Erfolg. Beethoven überrascht die beiden, zeigt sich stolz auf Karls musikalische Gabe und
überreicht Anna die fertige Partitur. Er möchte feiern, aber Karl will nur eines: Geld. Großzügig steckt
ihm der Onkel 30 Taler zu und schlägt ihm vor, abends gemeinsam essen zu gehen. Karl windet sich
und schiebt andere Verpflichtungen vor. Bevor sein Neffe ihn verlässt, verlangt Beethoven eine
Umarmung. Widerwillig haucht ihm Karl einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Beethoven weiß um
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Karls Spielleidenschaft, die ihm teuer zu stehen kommt. Anna versucht ihm zu erklären, dass Karl
durcheinander und unglücklich ist, daraufhin beschimpft er sie wegen ihrer Geduld und Freundlichkeit,
er fordert ihren Widerstand. Aufgebracht schleudert sie ihm ins Gesicht, dass er die Menschen
unterdrückt. Ihre harsche Reaktion begeistert und provoziert ihn zugleich. Er zieht sich aus, singt vor
sich hin, wäscht sich und hat keine Scheu, ihr den nackten Hintern zu präsentieren.
Trotz aller Launen und Grobheiten seitens des Komponisten geschieht Stück für Stück eine Annäherung. Anna ist bereit, für das Wagnis Beethoven, ohne zu merken, wie sie sich von ihrem Verlobten
entfernt. Das nächste Treffen mit Martin genießt sie dennoch. Der junge Ingenieur steht vor einem
Karrieresprung. Er ist ein Mann, der neuen Welt und glaubt an die neuen Technologien, für ihn die
Musik der Zukunft. Aber selbst die zärtlichsten Umarmungen und Küsse erweichen Anna nicht, ihre
Arbeit aufzugeben. Sie macht ihn darauf aufmerksam, dass sie nicht FÜR, sondern MIT Beethoven
arbeitet.
In Beethovens Wohnung ertappt sie Karl beim Diebstahl. Er weigert sich, das Geld in die Schublade
zurückzulegen, da er Spielschulden begleichen muss, sonst geht es ihm an den Kragen.
Beethoven trifft den flüchtenden Karl auf der Treppe und ist über dessen Verhalten enttäuscht. Immer
mehr wendet er sich Anna zu, der einzigen, die zu ihm hält. Er kennt zwar ihren Verlobten nicht, hält
ihn aber nicht für einen Künstler, sondern für einen Mann, der ohne Seele arbeitet. Gleichzeitig lässt
er sie merken, dass er Frauen nicht für fähig hält, zu komponieren. Anna nimmt diese Bemerkungen
hin, ohne ihm Kontra zu geben. Was ihn zu weiteren abwertenden Bemerkungen veranlasst. Aber sie
kann nicht aus ihrer Haut heraus, denn sie verehrt ihn als den größten Komponisten.
Am Abend erwarten die kirchlichen und weltlichen Würdenträger mit Spannung die Aufführung der
Neunten Sinfonie. Auch Martin kommt Anna zuliebe zum Konzert. Doch kaum sitzen die beiden
verliebt zusammen, stürzt Schlemmer auf Anna zu und bittet eindringlich um Hilfe. Beethoven ist in einem aufgebrachten Zustand, in seinem Kopf ballen sich Töne wie eine drohende Wolke zusammen.
Er zweifelt an Gott, der ihn taub werden ließ und befürchtet, den Verstand zu verlieren. Beethoven
sieht sich nicht in der Lage, Orchester und Chor zu dirigieren. Anna beruhigt ihn, richtet ihn
psychisch auf und verspricht ihm, im Orchester platziert zu dirigieren, sodass er nur ihre Zeichen
aufnehmen muss. Im Saal herrscht gespannte Stille als Beethoven vor das Orchester tritt. Anna steht
mitten unter den Musikern. Und während „Freude schöner Götterfunken“ erklingt, springt der Funke
über. Ein gelöster Beethoven kopiert sie beim Dirigieren, beide geben sich der Musik hin. Als der
Chor singt, macht Anna die entsprechenden Mundbewegungen, auf die Beethoven reagiert. Am Ende
Standing Ovations, sogar der zu spät gekommene Karl kann sich der Rührung nicht erwehren. Anna
nimmt den Künstler, der den Applaus hinter seinem Rücken nicht hört, bei der Hand und dann spürt
und sieht Beethoven, was im Saal los ist, lässt sich von einer Welle der Begeisterung hinwegtragen.
Am nächsten Tag bestürmt er Anna mit einer neuen Idee für die letzten Streichquartette, doch sie
mag und versteht diese Musik nicht. Theatralisch verkündet er, dass er neue Wege in der Komposition beschreiten will, packt sie und wirbelt mit ihr durch die Wohnung. Er glaubt sich fast Gott gleich,
und verkündet, dass Gott nicht in der Seele oder im Verstand des Menschen ist, sondern im Bauch.
Und der muss die Musik inspirieren. Im Überschwang der Gefühle schenkt er ihr die Partitur des
gestrigen Abends mit einer persönlichen Widmung. Sie freut sich über die große Ehre und fasst ihren
ganzen Mut zusammen, ihm eine eigene Komposition zu zeigen und vorzuspielen. Als Reaktion
darauf verspottet er sie rüde, hackt das Stück ins Klavier und macht sich über ihre Bemühungen lustig,
demütigt sie. Entsetzt und zutiefst verletzt läuft sie davon. Und Beethoven ahnt, dass er zu weit
gegangen ist, den einzigen Menschen, der wirklich auf seiner Seite steht, vor den Kopf gestoßen hat.
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Die an sich und ihrer Gabe zweifelnde Anna wendet sich Martin zu und geht auf dessen Heiratsantrag
ein. Instinktiv weiß Beethoven, Handlung tut Not. Also rumpelt er rücksichtslos ins Kloster und bittet
Anna auf Knien reumütig um Verzeihung, will sie nicht verlieren, sie in ihrer künstlerischen
Entwicklung unterstützen und weiter mit ihr zusammenarbeiten. Aber einen zerstörerischen Egomanen wie Beethoven kann nichts und niemand verändern.
So naht Martins große Stunde, die öffentliche Vorstellung des Modells einer von ihm entworfenen
Brücke. Anna hält sich mit ihrem Urteil zurück, flüchtet sich in Phrasen. Beethoven taucht unerwartet
auf und kommt ohne Umschweife zur Sache. Vor den Augen Martina schlägt er das Modell hasserfüllt
in Stücke, lässt seiner diffusen Wut freien Lauf.
Nach diesem Auftritt ist Anna schockiert, redet ihm hart ins Gewissen. Sie verweigert sich seiner
zerstörerischen Kraft und wirft ihm vor, die Gefühle anderer nicht zu respektieren. Um sie dennoch zu
halten, arbeitet er mit ihr an ihrer eigenen Komposition, macht ihr ein verlockendes Angebot. Welches
Leben will sie führen, eines mit Musik oder ohne? Anna steht vor einer schwierigen Entscheidung.
PRODUKTIONSNOTIZEN
Wie in anderen Rollen, sei es nun POLLOCK oder THE HOURS – VON EWIGKEIT ZU EWIGKEIT
kniet der vierfache Oskar-Nominierte Ed Harris sich auch in KLANG DER STILLE in die Rolle, physisch wie mental, und nähert sich der Ikone der Musikgeschichte mit großem Respekt. Bekannt für
seine super-genaue Vorbereitung übte Harris über mehrere Monate hinweg Klavier- und Violin-Spiel,
studierte das Dirigieren und verschlang jede Menge Bücher über Beethoven und dessen Werk. Harris
wollte herausfinden, wo diese Figur „spirituell, intellektuell und musikalisch herkommt“.
Für Regisseurin Agnieszka Holland gehört Ed Harris zu einem der wenigen Schauspieler seiner
Generation mit der „notwendigen Tiefe, Intellekt und Mut, diese schwierige Reise durchzustehen“.
Auch Diane Kruger war die ideale Wahl. Produzent und Drehbuchautor Christopher Wilkinson erinnert
sich: „Als ich Diane in manchen Szenen sah, habe ich zum ersten Mal überhaupt verstanden, was
Stephen und ich geschrieben haben“. Wie Harris lernte Kruger die Grundlagen der Musik und des
Dirigierens. Kein Problem für die Deutsche, die mit Beethoven und seiner Musik aufwuchs. Sie erinnert sich an ihr erstes Treffen mit Ed Harris und Agnzieszka Holland in Los Angeles, ein Jahr vor
Drehbeginn. Sie verbrachten einen Monat mit Lesen, Proben und der Feinabstimmung, sodass sie
bei Beginn der Dreharbeiten in Budapest schon eine konkrete Idee von dem hatten, was sie machen
wollten. Kruger ist sicher, dass das Drehbuch Beethoven als reale Person zeigt, nicht als einen
Mythos. Produzent und Drehbuchautor Stephen Rivele musste keine großen Recherchen betreiben,
seit 30 Jahren beschäftigt er sich schon mit dem außergewöhnlichen Komponisten. Seine Neugier
wurde geweckt, als seine Mutter dem damals 13Jährigen eine Platte mit der Fünften Sinfonie nach
Hause brachte.
Die Dreharbeiten von KLANG DER STILLE begannen am 5. April 2005 außerhalb Budapests mit
einer intensiven Szene. Beethovens Neffe Karl, gespielt vom jungen britischen Schauspieler Joe
Anderson, ist von den Erwartungen seines Onkels überfordert, der in ihm ein großes musikalisches
Talent sieht. Für Anderson war der erste Tag eine Herausforderung, er sprang sozusagen ins kalte
Wasser. So erging es auch Harris und Kruger, die in dicken Wollsachen an einem warmen Frühlingstag durch den Wald spazieren mussten.
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Am nächsten Tag zog die Produktion in die Mal Film Studios nach Budapest für mehr als dreiwöchige
Dreharbeiten, dort wurde Beethovens Wiener Wohnung rekonstruiert, eine dunkle und ungeordnete
Bleibe, in der sich Beethoven und Anna begegnen und gemeinsam arbeiten.
Für Agnieszka Holland erinnert die Struktur der Geschichte an ein Theaterstück, in dem die Charaktere sich in und um die Wohnung herum bewegen.
Um den Schauspielern die Möglichkeit zu geben, im Raum herumzuwandern und der Kamera die
Möglichkeit verschiedener Aufnahmewinkel zu eröffnen, schuf Szenenbildnerin Caroline Amies eine
labyrinthische Struktur, mit der man die Realität überlisten konnte, ohne dass der Raum aussah wie
ein Museum und dennoch Geist und Atmosphäre der Zeit einfing. So wurde auf Plastik verzichtet und
von den Handwerkern nur Material aus der damaligen Epoche verwendet. Die Wohnung ist
ausgestattet mit ungewaschenem Geschirr, zerknülltem Papier, Musikinstrumenten, zwei Klavieren
und vielen anderen Gegenständen, die nicht unbedingt geordnet scheinen.
„Beethoven war ein unordentlicher Mensch, er hatte nur Musik im Kopf und dachte nicht ans
Reinemachen, er wechselte die Putzfrauen ständig“, sagt Amies. Er war überrascht, dass der
Maestro während seiner Wiener Zeit mehr als 50 Mal die Wohnungen wechselte. Oft zog er nur um,
um seinen Putzfrauen zu entkommen, die er mit Argwohn betrachtete. Er überprüfte ständig seine
Geldscheine in der Angst, betrogen zu werden.
Amies erste Zeichnung von Beethovens Wohnung entstand während der Recherchen auf der Rückseite der Karte eines Wiener Hotels und sie faxte die Zeichnung der Regisseurin. Während der
Recherchen besuchte sie Archive und Museen, schaute sich Original-Partituren an und zwei von
Beethovens früheren Wohnungen. Und sie ließ die Atmosphäre einer der Straßen auf sich wirken, wo
er einst gelebt hatte und die noch nicht modernisiert war.
„Ich habe mich richtig in ihn verliebt, als ich mehr und mehr über sein Leben herausfand“, gibt sie zu.
„Er stützte sich auf eine genaue Routine, stand immer zur gleichen Zeit auf, machte sich seinen Kaffe
mit 60 Kaffeebohnen und arbeitete eine bestimmte Stundenanzahl, speiste immer zur selben Zeit in
denselben Gaststätten und ging meistens um 21.00 ins Bett, um Goethe oder Schiller zu lesen.
„Beethoven war ein Mann, der einen Schluck Rotwein zu schätzen wusste und auch manchmal
ausging, aber seine Taubheit zwang ihn sukzessive zu Hause zu bleiben, vielleicht war dies ein
Grund für seine einzigartige Musik. Er war in keiner Weise beeinflusst von dem, was um ihn herum
passierte“, so Amies.
Zu den auffallendsten Gegenständen in der Wohnung zählt eine Art Schutzhülle um den Kopf, die es
ihm erleichtern sollte, Töne zu hören. Es gibt keine genauen Angaben über die Dinge, mit denen er
zu diesem Zweck experimentierte, aber Hinweise auf einige Versuche, wie er sein Gehör verbessern
wollte.
Die Taubheit des Komponisten wird während im Budapester Ethnographischen Museums gedrehten
Szenen offensichtlich, in denen die misslungenen Proben von Beethovens innovativer Grossen Fuge
den Bischof (Nicholas Jones) an der Fähigkeit des Genies zweifeln lassen.
Das Museum diente auch als Platz für die Auseinandersetzung zwischen Beethoven und Martin
Bauer. Wie bei Joe Anderson entstand auch Matthew Goodes intensivste Szene an seinem ersten
Drehtag.
Goode hofft, das richtige Gefühl getroffen zu haben, wenn er erstmals der einschüchternden Figur
von Ed Harris begegnet und gleichzeitig als Martin Bauer Beethoven trifft. „Ed ist total großzügig und
sehr sympathisch, aber wenn er durch den Raum auf einen zukommt und dich anschaut, ist man
doch etwas nervös“, gibt der Jungmime zu.
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Nach Beendigung der Aufnahmen im Museum zog das Team weiter in ein altes Schloss im Bezirk
von Zichy, auf der Buda-Seite der Donau,. Dort wurden Schlemmers Räumlichkeiten und sein Büro
errichtet, wie auch Krenskis Wirtschaft, Beethovens bevorzugte Einkehr. Schlemmers Privatbüro
wurde ausgestattet mit einem von Instrumenten umgebenen Bett, darunter auch ein Spinett und ein
Original-Klavier der Epoche, auf denen er Anna vorspielt. In der Sequenz beklagt er, dass Beethoven
nicht mehr diese wunderbaren Melodien komponiert, sondern seine neuen Kompositionen eher durch
dissonante Klänge auffallen.
Neben Schlemmers Büro wurde eine Druckerei mit zeitgenössischen Druckmaschinen nachgebaut.
Amies erklärt: „In dieser Zeit gab es viele Komponisten in Wien und es bestand ein großer Bedarf
nach Leuten, die die oft unordentlich geschriebenen und verwirrenden Original-Partituren abschreiben
konnten. Diese handgezeichneten Kopien wurden gedruckt, gepresst und zusammen geheftet“.
Da für jedes Instrument das passende Notenblatt benötigt wurde, konnte es schon mal sein, dass ein
Orchester für einen Auftritt 100 Blätter benötigte.
Um diesen Prozess genau darzustellen benötigte Amies Kupferdruckplatten mit Säuren,
Bienenwachspolitur und Kalk, die erhitzt wurden. Der Prozess hat sich bis heute nicht geändert.
Schlemmers Druckerei ist visuell mit dem Korridor verbunden. So sieht man Anna durch diesen
Korridor gehen, bevor sie sein Büro betritt. Der Flur mit seinen alten Folianten findet sich in dem 300
Jahre alten Gebäude im historischen Stadtkern von Sopron nahe der österreichischen Grenze. Hier
sind endlose Reihen von Akten aufbewahrt und Aufzeichnungen über Ereignisse in der Region,
jahrhundertealte Bücher und Dokumente. Durch einen Kniff im Szenenbild geht Anna durch diesen
Flur und betritt dann Schlemmers Büro – das eigentlich über 100 Kilometer weit entfernt ist.
Sopron stammt aus der römischen Kolonialzeit und hat seinen Charakter bewahrt durch die
gepflasterten Straßen, die zu Kirchen und Synagogen aus dem 12. Jahrhundert führen. Diese Gegend diente als Location für eine der größten Szenen im Film mit einigen Hundert Statisten – Szenen,
in denen Anna durch die geschäftigen Straßen Wiens flaniert.
„Die Stadt konnten wir als „Double“ von Wien verwenden aufgrund der ähnlichen Architektur, der
Nähe zu und dem Einfluss von Wien“, sagt Agnieszka Holland und weist auf das österreichischungarische Reich hin, zwei Länder, die viele Gemeinsamkeiten in Geschichte Kultur haben.
In Sopron befinden auch Martin Bauers Wohnung und die Außenansicht der Konzerthalle, in denen
Beethoven nach der Premiere der Neunten Sinfonie, jubelnd empfangen wird. Der Ort an dem die
Sinfonie selbst gefilmt wurde ist, das Katona Jozsef Theater im ungarischen Kecskemet.
Dort dirigierten Ed Harris und Diane Kruger über vier Tage hinweg das 55köpfige Kescskemet Sinfonie-Orchester und den 60köpfigen Chor aus Kecskemet in vier verschiedenen Teilen der Sinfonie.
Die Musik selbst stammt von einer Decca-Aufnahme aus dem Jahr 1996, das Orchester und der Chor
in Kecskemet spielten live im Playback-Verfahren. Sie mussten genau in den Tempi singen und
spielen, eine große Herausforderung für Harris. Musik-Berater Piotr Kaminski lobt den Mimen als
brillant und zeigt sich beeindruckt von dem, was er sah und was die Musiker über Ed Harris’ Fähigkeit
der Orchester-Führung erzählten. Beiden, Ed Harris und Diane Kruger, zollt er höchstes Lob für ihre
überzeugende Performance.
Harris glaubt, dass nach einiger anfänglicher Skepsis Chor und Orchester ihm die Arbeit zutrauten
und nach jedem Take fühlten sich alle Beteiligten freier und hatten zunehmend mehr Spaß. Mit
Lachen erinnert er sich daran, dass in einem Augenblick vor dem Finale Angnieszka Holland „Cut“ rief,
aber niemand zu stoppen war. „Ich dirigierte weiter und sie spielten weiter bis zum Ende. Das ganze
Theater klatschte, ein Moment der Belohnung und Anerkennung“.
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Die zahlreichen Takes waren zugleich zermürbend und berauschend für Cast und Crew. Hunderte
von vornehm gekleideten Statisten im Auditorium, darunter auch Matthew Goode, dessen Filmfigur
Martin Bauer trotz Animosität gegenüber Beethoven zu Tränen gerührt ist durch die Musik. Die 50.
Wiederholung war genau so spannend für ihn wie die erste Aufnahme.
Es gibt mehr als 100 unterschiedliche Aufnahmen der Neunten Sinfonie, aber Musikexperte Andy
Glen erzählt, dass die Decca-Aufnahme aus dem Jahr 1996 von Bernard Haitink, der das Amsterdamer Royal Concertgebouw Orchester dirigierte, der Regisseurin am besten gefiel. „Es gibt
Unterschiede in den einzelnen Aufnahmen und Agnieszka wünschte ein Konzert mit schnelleren
Tempi und Bauchgefühl. Wir hörten uns ein halbes Dutzend Einspielungen an, bevor wir uns für die
Haitink-Version entschieden“.
Durch den Einsatz eines von Glen entwickelten Computerprogramm namens „Spotting Notes“ war es
möglich, den Soundtrack ohne Einschränkungen von allen 80 Referenzpunkten zu spielen. Es gibt
auch eine Original-Komposition im Soundtrack, quasi „Annas Thema“ (geschrieben von Antonin
Gross Lazarkiewicz), und ein Teil der Musik wurde mit Instrumenten aus dem 19. Jahrhundert
gespielt, die nicht nur eine andere Form hatten, sondern auch ein niedrigeres „Standard Tuning“.
Violin- und Cello-Bogen beispielsweise hatten eigene Krümmungen und verlangten eine andere
Spieltechnik als die heute übliche. Einige dieser alten Instrumente sind während der Aufführung der
Neunten Sinfonie im Einsatz. Zwischen 1895 und 1896 von den Architekten Ferdinand Fellner und
Hermann Helmer gebaut, beeindruckt das Theater durch seinen eklektischen Stil mit neo-barocken
Ornamenten.
Ed Harris trug als Beethoven in der Szene vor dem Orchester eine Art „schäbigen Chic“, er sollte
aussehen wie ein in die Jahre gekommener Pop-Star, jemand, der sich noch einen Sinn für Eleganz
bewahrt hat, aber sich nicht mehr so richtig um Äußerlichkeiten kümmert.
Kostümbildnerin Jany Temime entwarf mehr als 650 Kostüme aus der Zeit für den Film und ließ sich
durch die Porträts des Franzosen Jean Auguste Dominique Ingres (1780–1867) inspirieren. Alle
Kostüme kamen aus London, darunter 100 Abendroben. „Das Jahr 1824 war eine Übergangsphase in
der weiblichen Bekleidung, die hochtaillierten Kleider kamen aus der Mode. Ich blieb aber bei dieser
Mode, weil man dadurch leichter die Epoche definieren kann“, so Temime.
Für Anna Holtz entwarf Temime einfache Kleider und Überwürfe. Die beiden einzigen Kleidungsstücke von Anna waren zweckmäßig und etwas altmodisch, vom heißen Bügeln und scharfer Seife
gezeichnet.
Matthew Goodes Kleidung spiegelt dagegen Raffinesse, Geld und Eleganz wider. Eine Persönlichkeit
wie er würde zu einem guten Schneider gehen und sehr auf seine Erscheinung achten.
Diane Kruger hatte den Eindruck, dass die Regisseurin Agnieszka Holland die Crew gleichzeitig mit
eiserner Hand und mit Samthandschuhen führte.
Immer sehr gut vorbereitet ist sie trotzdem eine „eine visuell orientierte Regisseurin, die ihre
Schauspieler liebt – selbst wenn sie uns manchmal mit mehr als leisem Druck dazu brachte, das
Beste zu geben“.
KLANG DER STILLE ist die dritte Zusammenarbeit nach PRIESTERMORD und THE THIRD
MIRACLE zwischen Holland und Ed Harris, der die Regisseurin als Freundin sieht, die er über 20
Jahre kennt. „Sie weiß genau, was sie tut. Wir hatten jeden Tag so viel zu tun beim Dreh, aber
irgendwie kriegten wir immer alles auf die Reihe. Ich bewundere sie und bin stolz darauf, mit ihr zu arbeiten“, äußert sich der Schauspieler.
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Ihrerseits beteuert Holland, dass sie alles getan habe, um den Geist des großen Komponisten zu
bewahren und gleichzeitig seine außergewöhnliche Musik denen nahe zu bringen, die sein Werk
lieben, aber auch denjenigen, die seiner Musik das erste Mal begegnen.
„Die Musik ist keine Illusion in dem Film. Wir benutzen sie wie der Maestro, um einen Moment der
Historie mit einem Schuss populärem Gegenwarts-Flair zu verbinden. Das ist Beethoven – seine
Musik gehört zu seiner Zeit und ist dennoch zeitlos. Er schlug eine Brücke von der klassischen
Romantik zur modernen Musik, die er dann zerschlug, sodass es keinen Weg zurück gab“. Für
Stephen Rivele ist Beethoven ein Künstler, der die stärkste und bewegendste Musik unserer Zivilisation schuf, eine heroische und spirituelle Musik, die über den Tag hinaus weist.
BEETHOVEN „KOPIEREN“
Hunderte von Seiten mit Noten wurden am Set benötigt, einmal um sie wirklich erfahrbar zu machen,
zum anderen für die Musik-Vorführungen von Ed Harris, Diane Kruger, dem Chor und Orchester. Die
Aufgabe, sie mit der Hand zu kopieren, in eine geordnete Reihefolge zu bringen und jedes einzelne
Musikblatt verfügbar zu machen, oblag der Londonerin Emily Luytens, der „Anna Holtz“ der
Produktion. Sie beschreibt ihre Erfahrung:
„Der Prozess, Beethovens Noten zu Papier zu bringen, war anfänglich sehr entmutigend – seine
Schrift-Entschlüsselung stellte sich als schwierig dar, vor allem in der Untergliederung in die Neunte
Sinfonie, die Große Fuge und verschiedenen zusätzliche Quartett-Stücke.
Das ganze Drehbuch war gespickt mit Hinweisen auf Notenblätter, von denen Beethoven oder Anna
abschrieben oder abspielten.
Beethovens Handschrift war nicht einfach zu lesen, reichte von ziemlich abstrakten Entwürfen bis hin
zu kleinen, wahnsinnigen, eng geschriebenen Bemerkungen. Die unterschiedlichen Noten und
Notizen hingen stark von seiner Stimmung und geistigen Verfassung ab. Wut und Frustration finden
sich in einigen der Vorlagen. Ich habe direkt von den Original-Faksimiles seiner Stücke kopiert, um
seinen Stil zu verstehen. Glücklicherweise ähnelt Beethovens Handschrift der meinen, ein
unleserliches Gekritzel mit einer leichten Neigung.
Nach der Aufteilung des Drehbuchs Szene für Szene, schickten mir die Musikberater in London,
Margaret Rodford und Andy Glen, die bedruckten Blätter mit den wichtigen Taktangaben für jede
Szene. Die Herausforderung bestand darin, jede Vorlage wie eine schöne Zeichnung aussehen zu
lassen und sehr genau zu sein. Die Federkiele kamen aus Kanada und sie waren wirklich von
unschätzbarem Wert. Die flexible Federspitze ist wie ein Pinsel, der mir ermöglichte, Noten zu schaffen, die in ihrer Abstraktion etwas von einer chinesischen Schrift hatten.
Ein ungarischer Notenzeichner zeigte mir, wo ich etwas verkürzen konnte und auf welche Teile ich
verzichten konnte. Mit zunehmender Praxiserfahrung war ich in der Lage, direkt vom gedruckten
Notenblatt zu kopieren.
Annas Art zu kopieren, auf die Reihe zu kriegen, war dagegen eine gemeinsame Arbeit von mir und
dem wunderbaren ungarischen Notenzeichner. Ich entdeckte schnell, dass ich in der Lage war,
Beethovens flüssige Markierungen leichter zu imitieren als Annas saubere und kontrollierte Schreibweise. So wurde der größte Teil von Annas Notenzeichnungen – bis auf wenige Ausnahmen – von
einem 65jährigen Mann erledigt, während ich mir
Beethoven vornahm. Ein interessanter
Rollentausch dachte ich.
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Es ist wichtig, zu erwähnen, dass Diane Kruger große Begabung bewies, die Noten selbst zu malen
und in einem Großteil der Close-Ups war es ihre Hand, die schrieb. Ed Harris war ebenso begabt, die
Musik im Stil von Beethoven zu schreiben und mit ein paar Hinweisen war er fähig, das Ende der
Neunten Sinfonie vor der Kamera ,hinzukritzeln’.“
DIE MUSIK LUDWIG VAN BEETHOVENS
Während der Klassik-Periode (1750–1820) dominierten Struktur und Konvention über die individuelle
Ausdrucksweise des Künstlers. Die Musik war geprägt von Klarheit, Helligkeit, Bündigkeit und strikter
Form sowie emotionaler Beschränkung. Die Musiker standen unter der Schirmherrschaft des Hofes
und des Adels. Komponisten waren Angestellte aristokratischer Familien, trugen Uniformen und
schrieben Musik nach Auftrag, nicht zu ihrer persönlichen oder künstlerischen Befriedigung. All diese
Dinge änderten sich mit Beethoven – der Sinn von Musik, das Publikum, die Stellung der Musiker wie
auch die Form der Musik selbst.
Ludwig van Beethoven betrat die musikalische Welt auf dem Höhepunkt der Klassik. Der am 16.
Dezember 1770 in Bonn geborene Beethoven musste stundenlang Klavier unter den Augen seines
Vaters üben; eines Alkoholikers und mittelmäßigen Hofmusikers, der seinen Sohn zu einem nächsten
Mozart machen wollte. Durch sein Talent wurde Beethoven schnell Hof-Organist, der Kurfürst von
Köln finanzierte ihm einen Aufenthalt in Wien, den er wegen des Todes seiner Mutter abbrechen
musste. Doch er hatte vor seiner Abreise noch die Möglichkeit Mozart zu treffen und ihm vorzuspielen.
Dessen Kommentar lautete: „Behaltet ihn im Auge. Eines Tages wird er der Welt etwas
Außergewöhnliches schenken“.
Nach seiner Rückkehr nach Bonn wurde er Joseph Haydn vorgestellt, damals als einer der größten
Komponisten. Dieser bestärkte Beethoven darin, in Wien bei ihm zu studieren. So kehrte Beethoven
1792 als Haydns Student nach Wien zurück, schon 1796 hatte der junge Komponist eine große
Anhängerschaft und einen Mäzen.
Beethoven studierte u.a. bei Albrechtsberger, Schuppanzigh und dem berühmten Salieri, aber er galt
als schwierig. Dennoch gewann er schnell einen Ruf als hervorragender Konzertpianist und war in
dieser Rolle in Wiens aristokratischen Salons gefragt. Nirgends waren Adel und Bürgerschaft
begeisterter von Musik als in Wien. Der Wohlstand der Stadt und die Großzügigkeit des Adels, die
Musiker – einheimische wie ausländische – zu unterstützen, machte Wien zum Zentrum der Musik.
Unter den 120.000 Einwohnern gab es 6.000 Klavier-Studenten.
Während seiner frühen Jahre in Wien war Beethoven überaus produktiv mit seinen Klaviersonaten,
Streichquartetten und Sinfonien. Nachdem er sich in der ersten Periode seines Schaffens noch an
Haydn und Mozart orientierte, fand er bald seinen eigenen Stil. Er beherrschte die klassischen
Techniken seiner Lehrer und begann Musik in einer ganz neuen und ungewöhnlichen Weise zu
komponieren. Er probierte neue Möglichkeiten des Klavierspiels aus und entdeckte neue Techniken
im Umgang mit den Pedalen. Beethoven löste sich von den traditionellen und klassischen Formen.
Indem er Tonhöhen und Klangvolumen in bisher nicht gekannter Form variierte, änderte er die
Normen der Klassischen Musik. Rhythmen verhalf er durch Wiederholungen zu einer neuen Wucht
und ungeahntem Schwung, durch Synkopen und Dissonanzen erzeugte er Spannung und variierte
Tempi und Wechsel im Klangvolumen. Beethoven wandte in der Zeit als revolutionär geltenden
Techniken an wie die Aufteilung in ein einzelnes Thema (wie im ersten Satz der Fünften Sinfonie),
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dem dramatischen Einsatz von ruhigen Momenten (Coriolanus Ouvertüre). Er weckte Erwartungen,
deren Erfüllung er dann aber entweder verzögerte oder gar ganz unterließ.
Beethoven brach mit den starren Regeln und änderte Format und Länge seiner Sinfonien. Während
der klassischen Periode dauerte eine Sinfonie zwanzig bis vierzig Minuten und umfasste vier Sätze: 1.
kraftvoll, schnell, 2. langsam, lyrisch Satz, 3. tanzähnlich (Menuett) und 4. schnell. Beethoven
änderte nicht nur die Dauer der Sätze (seine Neunte Sinfonie z.B. ist ca. 65 Minuten lang), er änderte
auch die typische Reihenfolge, ersetzte im dritten Satz die moderaten Tempi durch ein schnelles
Scherzo. So wurde das Menuett zum Scherzo, das Finale, vor Beethoven zumeist heiter und lebhaft,
kumulierte bei ihm die Entwicklung des ganzen Werkes und übertrifft nicht selten in seiner Stärke den
ersten Satz.
Geht man von drei Epochen seines Schaffens aus, begann die erste mit der Herausgabe der ersten
drei Klaviertrios op. 1 (1795) und endet 1802. Im Alter von 30 Jahren vollendete er die Erste Sinfonie.
Seine Klavierkompositionen unterschieden sich in der Form des Konzerts wie auch in der Form der
Sonate und dem Aufbau der Sätze.
Die zweite Schaffensperiode dauerte ungefähr bis zum Jahr 1814 und brachte vor allem Sinfonien
hervor. In dieser Zeit versank Beethoven in Hoffnungslosigkeit, ausgelöst durch den zunehmenden
Verlust des Hörvermögens und Familienprobleme. Während Beethoven schon in den späten 90er
Jahren die beginnende Taubheit feststellte (als Grund nimmt man einen fiebrigen Rheumaanfall an),
wurde dieses Problem erst 1802 öffentlich bekannt. Er schrieb im „Heiligenstadt Testament“, dass es
für ihn keine Entspannung mit seinen Freunden mehr geben könne und er wie ein aus der
Gesellschaft Verbannter leben müsse. Einem Freund offenbarte er sich in den Zeilen „Ich will dem
Schicksal in den Rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht“.
Mag diese Zeit für ihn noch so furchtbar gewesen sein, für die Nachwelt war sie ein Geschenk, denn
er komponierte einige seiner Meisterwerke. Die Appassionata und die Mondschein-Sonaten (opp.57,
27/2), die Eroica und die Kreutzer Sonate, op.47. Die dritte Sinfonie, op. 55, gilt als Durchbruch zur
Form der großen Sinfonie. Die Uraufführung fand im August 1804 statt.
Es folgte ein Jahr später Beethovens einzige Oper, Fidelio. In der letzten Fassung (mit der E-DurOuvertüre) wurde sie 1814 uraufgeführt.
Die Fünfte Sinfonie, die sogenannte „Schicksalssinfonie“ spiegelt den Seelenzustand des Komponisten wider. Über die ersten vier Anfangstöne soll er mal gesagt haben „So pocht das Schicksal an die
Pforte“. Die Uraufführung zusammen mit der 6. Sinfonie, der Pastorale, dem vierten Klavierkonzert
und Teilen der C-Dur Messe war im Dezember 1808. Experten bezeichnen diese Sinfonie noch der
Klassik verhaftet. 1813 wurde das Konzert „Wellingtons Sieg“ aufgeführt und stieß auf große
Resonanz, feierte es doch den Sieg Wellingtons über Napoleon, unter dem die Österreicher so
gelitten hatten. Auf einer Woge des Patriotismus wurde er nicht nur von der Bevölkerung verehrt,
sondern auch von den Großen der Weltgeschichte, die sich zum berühmen Wiener Kongress trafen
und ihm bei der Gelegenheit ihre Aufwartung machten. Während des Kongresses erhielt er mehrere
Aufträge. Seine Oper Fidelio, op. 72, die Siebte und Achte Sinfonie, op. 92 und op. 93 erlebten ihre
Aufführung.
In dieser Schaffensperiode verlor Beethoven auch nicht die praktische Seite seiner Arbeit aus dem
Auge. Seit 1808 erhielt er ein jährliches Gehalt von einer Gruppe von Förderern. Er war der erste
Musiker in der Geschichte, der ohne Anbindung an ein Fürstenhaus als unabhängiger Künstler leben
konnte.
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In seiner letzten Schaffensperiode ab 1814 machten ihm Krankheiten zu schaffen, seine Popularität
ließ nach. Die Abgeschlossenheit von der Außenwelt gab seiner Arbeit eine große Tiefe, machte sie
ergreifender. Sein letzter öffentlicher Auftritt als Pianist war im Januar 1815. Verlust der
Schirmherrschaft, Ärger mit Musikverlegern, das Aufkommen anderer Musikrichtungen, die Beethoven ignorierte, die Erkenntnis, dass ein Teil seiner früheren Musik aufgrund der Änderung im
politischen Klima nicht mehr auf Resonanz stießen sowie eine Verschlechterung des Hörvermögens
führten zu Beethovens Verfall um das Jahr 1816 herum. Von 1818 an nahm die Taubheit so zu, dass
er fast nur noch durch sogenannte „Konversationshefte“ kommunizieren konnte. Typisch für
Beethoven, dass der in dieser Zeit einige seiner größten Kompositionen schuf.
Zwischen Beginn und endgültiger Fertigstellung der Neunten Sinfonie entstanden Werke wie die
Missa Solemnis (1818-22), die er für sein gelungenstes Werk hielt und die neunte Sinfonie in d-Moll
(1823-24). Des weiteren sind zu nennen: die Ouvertüre „Zur Weihe des Hauses“, Op. 124, die Klaviersonaten Op. 106 in B-Dur, Op. 109 in E-Dur, Op. 110 in As-Dur und Op. 111 in c-Moll, die
Diabelli-Variationen, kleinere Stücke für Klavier und Gesang:
Seine berühmten letzten großen Streichquartette Op. 127 in Es-Dur, Op.130 in B-Dur und Op. 132 in
a-Moll, Op. 131 in cis-Moll und Op. 135 in F-Dur entstanden in den Jahren 1824 bis 1826. Sein op.
133, die „Große Fuge“ wurde im 19. Jahrhundert kaum verstanden. Seine letzten Quartette inklusive
der revolutionären „Großen Fuge“ war eine Inspiration für Generationen von nachfolgenden
Komponisten.
DIE NEUNTE SINFONIE
Im Mai 1824 dirigierte Beethoven das letzte Mal in der Öffentlichkeit – die Neunte Sinfonie in d-Moll.
Die Neunte, mehr als jede andere als Beethovens Kompositionen, ist diejenige, die den Übergang in
der Musik von der Klassik zur Romantik darstellt. In dieser Sinfonie drückte Beethoven das Ideal der
menschlichen Gemeinschaft aus - Humanität, Spiritualität und Begeisterung. Ausgangspunkt waren
zwei Ideen, eine von einer Sinfonie in D Moll, die andere von einem in Musik verwandelten Gedicht,
die in einer gewaltigen Komposition verschmelzen. Schon 1793 in einem Brief an Schillers Frau wird
Beethovens Interesse an Schillers „Ode an die Freude“ dokumentiert. Das Gedicht selbst wurde 1785
geschrieben in einer Ära voller Hoffnungen und Erwartungen, die noch nicht von der Enttäuschung
und der Desillusion der Französischen Revolution, ihres Terror-Regimes und der Napoleonischen
Kriege geprägt war. Beethoven konzentriert sich nur auf Teile des Gedichtes, den des Ausdrucks der
Freude – ein Status moralischer Freiheit, ein leidenschaftlicher Ausdruck eines utopischen Ideals. Die
ersten vagen Ideen für diese Sinfonie entstanden 1815 und wurden ernsthafter als die Philharmonic
Society von London wegen der Premiere einer neuen Sinfonie anfragte. Gerüchten zufolge war auch
eine Premiere in Berlin im Gespräch.
Um dies zu verhindern, baten ihn daraufhin die
einflussreichsten Musiker und Gönner aus Wien schriftlich, die Premiere in Wien zu feiern.
Die Musik artikuliert den quälenden Wunsch eines Menschherzens, das sich nach Mühen und Leiden
des Tages nach reiner Freude sehnt. Die ersten drei Sätze, ihr Aufbau, die Instrumentierung und
Themenverarbeitung, beeinflussten die Sinfoniker der Romantik bis hin zu Gustav Mahler. Das Neue
an dieser Sinfonie ist nicht nur die Vergrößerung der symphonischen Dimension, sondern auch die
treibende Idee der „Vielfalt in der Einheit“. Die Uraufführung erfolgte mit Teilen der Missa Solemnis DDur am 7. Mai 1824. Beethoven konnte die Aufführung selbst nicht mehr dirigieren, plante aber, den
Dirigenten durch Angabe der Tempi die Arbeit zu erleichtern.
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Während der Entstehung der Neunten Sinfonie setzt sich Beethoven erneut über alle Normen hinweg.
Seine Kombination von Orchester, Chor und Solisten im Finale waren nicht nur bahnbrechend,
sondern auch ein Beispiel für seine Genialität. Erneut nutzte er die Instrumente auf ungewöhnliche
Weise, überrascht mit deren unerwartetem Einsatz. Beteiligt waren 24 Violinen, 10 Bratschen, 12
Cellos und 12 Bässe, 90 Chormitglieder und vier Gesangssolisten.
Die Neunte Sinfonie dauert ungefähr 65 Minuten und besteht aus vier Teilen. Der erste Satz zeigt,
wie Beethoven mit den Klangfarben eines Orchesters spielt. Das Orchester steigert sich, wird mal laut
und wieder leise, um sich dann wieder zu einem imposanten Klang zu erheben. Die Rhythmen
wechseln permanent.
Der zweite Satz dauert nur zwölf Minuten und ist der kürzeste. Im Mittelpunkt stehen Geigen. Der
dritte, knapp zwanzig Minuten dauernde Satz scheint losgelöst von jeglicher Erdenschwere, die
Klänge verschmelzen sich zu einem grandiosen Ganzen. In den ersten drei Sätzen nutzt Beethoven
die Möglichkeiten eines Orchesters. Der vierte Satz ist mit 25 Minuten der längste und machte die
Neunte unsterblich. Anfänglich werden noch einmal kurz die drei Motive aus den ersten Sätzen aufgegriffen, und dann beginnt die Tonfolge zu „Freude schöner Götterfunken“, erst sanft und leise, dann
anschwellend. Nach ca. sieben Minuten beginnt der Gesang der Einzelstimmen und dann nimmt ein
großer Chor das Thema auf, steigert sich zu einem fulminanten Ende. Die Schwierigkeit der
Integration des vokalen Schlusssatzes in das Gesamtwerk bereinigt Beethoven durch zahlreiche
motivische Rückbezüge auf die vorangegangenen Sätze. Hinter der vordergründigen Eingängigkeit
des diatonischen Freudenmotivs des letztes Satzes steht ein komplexes Kunstwerk.
Auch wenn die Musik schwierig war und es zu wenig Proben gab, wurde das Konzert ein Riesenerfolg. Ein stürmischer Applaus brach los, den Beethoven nicht hören konnte, weil er mit dem Rücken
zum Publikum saß, erst eine Sängerin soll ihn dazu gebracht haben, sich umzudrehen und der
enthusiastischen Menge zuzuwenden.
Ludwig van Beethoven starb am 26. März 1827 in Wien. Mehr als zwanzigtausend Menschen
begleiteten ihn auf seinem letzten Weg. Sein ursprüngliches Grab befand sich auf dem Währinger
Friedhof, seine endgültige Ruhestätte fand er auf dem Wiener Zentralfriedhof.
DIE ÄRA BEETHOVEN
Politik
Zwei große Ereignisse beeinflussten das Weltgeschehen, nicht nur für die damalige Zeit, sondern bis
weit in die Zukunft hinein: Die Amerikanische und die Französische Revolution.
Die Amerikanische Revolution (1775–1783) schuf zwei wichtige Dokumente – die
Unabhängigkeitserklärung (1776) von Thomas Jefferson basierend auf der Freiheit des Einzelnen
und der Gleichheit aller, und die U.S. Verfassung (unterzeichnet 1787), ratifiziert von neun Staaten
1788, Basis für eine demokratische Republik mit Gewaltenteilung, der Trennung von Legislative,
Judikative und Exekutive, und die Freiheit von der Krone Englands. Auch wenn die Verfassung nicht
allen Menschen der Gesellschaft wie Frauen, Schwarzen und Indianern, die gleichen Rechte
zusprach, war sie doch voller humaner Aspekte und Intentionen, die sie zum Vorbild für die Länder
machte, die sich gegen ihre despotischen Regime stellten und Demokratie anstrebten.
1812 kam es zu einem weiteren Krieg. Zunächst ging es nur darum, dass die Briten aufhörten,
amerikanische Schiffe zu stoppen und zu durchsuchen und damit weitere Kämpfe zwischen England
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und Amerika zu beenden. Die amerikanische Navy verblüffte die Briten mit ihren Erfolgen. Legendär
ist die Geschichte des Schlachtschiffes „Constitution“, das den Namen „Old Ironsides“ erhielt, weil es
der Kanonen-Breitseite des englischen Schiffes „Guerrière“ entkam. Während die Briten das Capitol
1814 in Flammen aufgehen ließen, wurden sie in Fort McHenry, Maryland von den Amerikanern
geschlagen. Im Dezember 1814 wurde ein Friedensvertrag im belgischen Gent unterzeichnet, das die
Anschläge der Briten auf amerikanische Schiffe endgültig beendete. Die Information über den Vertrag
erreichte nicht alle kriegerischen Parteien, so kam es noch zur Schlacht von New Orleans, die letzte
zwischen den USA und England. In der Zeit wurde auch die heute noch gültige Grenze zwischen
USA und Kanada festgelegt.
Die Französische Revolution (1789–1799), inspiriert durch die Amerikaner, rief eine
Nationalversammlung zusammen, die eine Erklärung der Menschenrechte verkündete, in deren
ersten Artikel es hieß „Die Menschen werden frei und gleich an Rechten geboren und bleiben es…“.
Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 war Ausgangspunkt zur Schaffung einer neuen
Gesellschaft, leitete den Übergang Frankreichs von der absoluten Monarchie zur Republik ein und
legte den Grundstein für eine moderne Staats- und Gesellschaftsordnung. Persönliche Freiheit,
Meinungs- und Pressefreiheit wie die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz, das allgemeine Wahlrecht, das Selbstbestimmungsrecht des Volkes und die Pflicht des Staates, sich an die Verfassung zu
halten sowie Berufs- und Gewerbefreiheit fanden Eingang in die Verfassung in vielen Staaten. Auf der
negativen Seite stehen die Auswüchse der Revolution mit ihrer Terrorherrschaft und dem
Schreckensregime von Robespierre, über 40 000 französische Bürger endeten unter der Guillotine.
Napoleon Bonaparte, der sich zum Kaiser machte, brachte zwar Ordnung ins Chaos, führte aber
Europa in einen schrecklichen Krieg. In Russland verlor seine Armee mehr als 500 000 Soldaten, die
anderen Länder – Preußen, Russland und Österreich – sorgten für eine Niederlage in der Schlacht
von Leipzig und die Engländer nahmen Paris ein. Nach dem Wiener Kongress erhielt der BourbonenKönig Louis VIII. den Thron zurück, Napoleon wurde nach Elba ins Exil geschickt.
Aber er trat noch einmal auf die Bühne der Weltgeschichte und wurde in der Schlacht von Waterloo
vom Duke of Wellington vernichtend geschlagen. Er starb 51jährig 1821 im Exil in St. Helena. Sein
Gesetzbuch „Code Civil“ hatte nach seiner Veröffentlichung im Jahre 1804 große Resonanz auf die
Entwicklung der bürgerlichen Rechte und gilt noch heute in Frankreich. Napoleon erzwang die
Abdankung des deutschen Kaisers Franz II, was zur Beendigung des Heiligen Römischen Reichs
Deutscher Nation führte und zu einer Neuordnung der Fürstentümer. Der Kampf gegen Napoleon
stärkte das Nationalgefühl und trug zum Aufstieg Preußens bei.
Die Zeit Beethovens war eine Zeit politischer Umwälzung auch in anderen Teilen Europas wie in
Polen oder Italien. Das britische Empire erlebte seine Blütezeit in Indien, Südafrika und Singapur.
Auf dem Wiener Kongress, auf dem sich 200 Abgesandte der europäischen Mächte trafen, wurde die
Staatenordnung Europas für das 19. Jahrhundert geschaffen. Hauptziel war es, das Gleichgewicht
der Kräfte wieder herzustellen, das durch die Hegemonialpolitik Napoleons zerstört worden war. Als
kompliziert stellte sich die „Deutsche Frage“ dar. Fürst Metternich lehnte die Wiederherstellung des
alten Deutschen Reiches ab, unter österreichischer Führung wurde der „Deutsche Bund“ gegründet,
ein lockerer Zusammenschluss von 35 souveränen Staaten und vier freien Städten. Die Ideale der
Französischen und Amerikanischen Revolution wurden durch Kontrolle Metternichs und
Unterdrückung liberaler Tendenzen erst einmal nicht weiter verfolgt. Die Zeit nach dem Wiener
Kongress gilt als Zeit der Restauration.
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Wissenschaft und Technik
In diese Epoche fiel die industrielle Revolution in England, der Übergang von der Agrar- zur
Industriegesellschaft, die sich im 19. Jahrhundert in Mittel- und Westeuropa ausbreitete und auch die
USA erfasste. Während der soziale Wandel große Bevölkerungsteile durch Urbanisierung und
Arbeitslosigkeit in Armut und Elende stürzte, viele Menschen von Europa in die Neue Welt
auswanderten, erlebte die Wissenschaft einen Höhenflug. Umwälzend für die Ökonomie waren
Erfindungen wie die des mechanischen Webstuhls und der Dampfmaschine. Einen großen Aufschwung nahmen auch die Transportmöglichkeiten.
Philosophie und Literatur
Romantik und Aufklärung waren die große Zeit der Philosophie. Philosophen wie Immanuel Kant
(1724–1804) oder Georg W. Friedrich Hegel (1770– 831) prägten diese Epoche. Mit Kants „Kritik der
reinen Vernunft“ (1781) wird die moderne Philosophie eingeläutet. Hegel vollendete den deutschen
Idealismus und entwarf ein umfassendes und einheitliches System der deutschen Philosophie.
Die Literatur und Dramatik brachten Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) und Friedrich Schiller
(1759– 832) zu größter Bedeutung. In Frankreich war es der Freigeist Voltaire (1694–1778), der die
Aufklärung vorantrieb. Mit seiner Kritik am Absolutismus und der Feudalherrschaft gilt er als
Wegbereiter der französischen Revolution.
In England prägten John Keats (1795–1821) mit seinen romantischen Gedichten, Samuel Coleridge
(1772– 834) mit seiner „Ballade vom Alten Seemann“, Percy B. Shelley (1792-1822), der für seine
offen geäußerten Ansichten über den Atheismus aus Oxford verwiesen wurde, und die Schriftstellerinnen Jane Austen (1775–1817) und Mary Wollstonecraft (1759–1797), auch eine engagierte
Frauenrechtlerin, die Literatur.
In Amerika etablierte sich eine Literatenszene mit Größen wie James Fenimore Cooper (1789– 1851),
Edgar Allan Poe (1809–1849), Nathaniel Hawthorne (1804–1864) und Henry David Thoreau (1817–
862).
BESETZUNG
Ed Harris – Ludwig van Beethoven
Ed Harris, geboren in Tenafly, New Jersey, besuchte die Columbia Universität und wechselte dann
zur University of Oklahoma, um ein Schauspielstudium aufzunehmen. 1973 führte er seine Studien
am California Institute of the Arts weiter. Schon vor der Abschlussprüfung 1975 wirkte er in 15
Produktionen mit. Eine winzige Rolle in Michael Crichtons Organspende-Drama COMA (1978)
machte auf ihn aufmerksam. Seitdem ist der Mann mit dem offenen Blick und dem kantigen Gesicht
immer auf dem Weg nach oben. Er galt als der Harte, was sich in Rollen als Söldner in UNDER FIRE
(1983) oder als Ku-Klux-Klan-Anhänger in Louis Malles ALAMO BAY niederschlug. In Peter WeEirs
hochgelobter TV-Saatire DIE TRUMAN SHOW spielt er einen zynischen Regisseur. Harris gehört zu
den vielseitigsten Schauspielern seiner Generation. Für seine Leistungen in Ron Howards APOLLO
13 erhielt er eine Oscar- und eine Golden Globe-Nominierung. 2003 gewann er seine vierte OscarNominierung, eine Golden Globe Nominierung, eine Screen Actors Guilds Nominierung und eine
BAFTA-Nominierung als Bester Nebendarsteller in Stephen Daldrys THE HOURS – VON EWIGKEIT
ZU EWIGKEIT. Weitere Oscar-Nominierungen bekam er für POLLOCK, sein Regiedebut, in dem er
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die Hauptrolle des Künstlers übernahm, sowie DIE TRUMAN SHOW, die ihm auch einen Golden
Globe als Bester Nebendarsteller einbrachte. Im Fernsehen trat Harris in HBO-Produktionen wie „The
Last Innocent Man“ oder „Running Mates“ auf wie in dem Showtime-Film „Tollwütig“. 2005 stand er an
der Seite von Paul Newman in der HBO-Serie „Empire Falls“ nach Richard Russos mit dem PulitzerPreis ausgezeichneten Roman. Dafür erhielt er eine Nominierung für den SAG Award, Golden Globe
und Emmy als Bester Darsteller. Der versierte Theaterschauspieler, der 1983 sein Bühnendebüt in
New York in Sam Shepards „Fool For Love“ gab, für das er sofort einen Obie-Award“ bekam, feierte
1996 an der Seite von David Massey in Ronald Harwoods Drama „Taking Sides“ am Broadway
Triumph. Für seine Performance in der Broadway-Produktion von George Furths „Precious
Sons“ gewann er 1985-86 den Drama Desk Award. Zu seinen weiteren Bühnen-Erfolgen zählen
„Prairie Abenu“, „A Streetcar Named Desire“ und „Simpatico“, ausgezeichnet mit dem Lucille Lortel
Award. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist er der Leinwand treu, er drehte mit den wichtigsten
Regisseuren wie Peter Weir, Ron Howard, David Cronenberg, Robert Benton, Jean-Jacques Annaud
oder Oliver Stone. KLANG DER STILLE ist nach DER PRIESTERMORD und THE THIRD MIRACLE
sein dritter Film mit Agnieszka Holland. Demnächst ist er in Ben Afflecks GONE, BABY, GONE und in
Wong Kar Wais MY BLUEBERRY NIGHTS zu sehen. In Vorbereitung ist Renny Harlins CLEANER
und in APPALOOSA steht Harris nicht nur vor der Kamera, sondern führt erneut Regie.
Filmografie (Auswahl)
2007
GONE, BABY, GONE
Regie: Ben Affleck
2006
KLANG DER STILLE (Copying Beethoven)
Regie: Agnieszka Holland
2005
A HISTORY OF VIOLENCE
Regie: David Cronenberg
2003
DER MENSCHLICHE MAKEL (The Human Stain)
Regie: Robert Benton
2002
THE HOURS – Von Ewigkeit zu Ewigkeit (The Hours)
Regie: Stephen Daldry
2001
A BEAUTIFUL MIND – GENIE UND WAHNSINN
BUFFALO SOLDIERS - ARMY GO HOME!
DUELL-ENEMY AT THE GATES (Enemy at the Gates)
Regie: Ron Howard
Regie: Gregor Jordan
Regie: Jean-Jacques Annaud
2000
POLLOCK
WAKING THE DEAD
Regie: Ed Harris
Regie: Keith Gordon
18
1999
THE THIRD MIRACLE
Regie: Agnieszka Holland
1998
SEITE AN SEITE (Stepmom)
DIE TRUMAN SHOW (The Truman Show)
Regie: Chris Columbus
Regie: Peter Weir
1996
THE ROCK – ENTSCHEIDUNG AUF ALCATRAZ
Regie: Michael Bay
1995
NIXON – DER UNTERGANG EINES PRÄSIDENTEN
APOLLO 13
Regie: Oliver Stone
Regie: Ron Howard
1993
DIE FIRMA (The Firm)
Regie: Sydney Pollack
1988
DER PRIESTERMORD (How to kill a Priest)
Regie: Agnieszka Holland
1984
EIN PLATZ IM HERZEN (Places in the Heart)
Regie: Robert Benton
1983
UNTER FEUER (Under Fire)
Regie: Roger Spottiswoode
1980
BORDERLINE
Regie: Jerrold Freedman
Diane Kruger – Anna Holtz
Geboren und aufgewachsen in der Nähe von Hildesheim studierte Diane Kruger am Royal Ballett in
London, bevor eine Verletzung ihre tänzerische Karriere beendete. Danach machte sie eine Blitzkarriere als eines der bekanntesten Fotomodelle. Auf Rat des französischen Filmemachers Luc
Besson begann sie in Paris eine Ausbildung an der renommierten „Ecole Fleuron“, wo sie den Preis
„Classe Libre“ als Beste Schauspielerin ihres Jahrgangs erhielt.
In der Seine-Metropole, ihrer zweiten Heimat, beginnt ihre Schauspielkarriere an der Seite von
Dennis Hopper und Christopher Lambert in der Independent-Produktion THE PIANO PLAYER.
Anschließend folgt der mehrfach ausgezeichnete französische Film MON IDOLE ihres
Schauspielkollegen Guillaume Canet, für den die beliebte Deutsche 2003 für einen César, den
französischen Oscar, nominiert wird. Im gleichen Jahr spielt sie noch in der französischen Produktion
MICHEL VAILLANT. 2003 wurde sie während des Filmfestivals in Cannes mit dem Chopard-Preis als
„weibliche Entdeckung des Jahres“ ausgezeichnet.
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Der große und internationale Durchbruch als Schauspielerin kam 2004. Diane Kruger spielt die
verführerische Helena in Wolfgang Petersens TROJA an der Seite von Brad Pitt und Orlando Bloom.
Dann ist sie neben Josh Hartnett in SEHNSÜCHTIG und mit Nicolas Cage in Jerry Bruckheimers
DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER zu sehen. Für ihre internationalen Erfolge erhielt sie
2004 den Bambi. Als Sopranistin in Christian Carions aufwühlendem Kriegsdrama „MERRY
CHRISTMAS“, nominiert für den „Oscar“, bewies sie endgültig ihr großes Talent auch für ernsthafte
Rollen. In Bille Augusts Südafrika-Drama GOODBYE BAFANA stand sie mit Joseph Fiennes und
Denis Haysbert vor der Kamera. Abgedreht ist SPRING BREAK IN BOSNIA unter der Regie von
Richard Shephard und „L`Age des Ténèbres“ von Denys Arcand. Diane Kruger spielt demnächst
erneut in Jon Turtletaubs Sequel NATIONAL TREASURE: THE BOOK OF SECRETS mit. Für die
Rolle der Musikstudentin Anna Holtz in dem in Toronto und San Sebastian gefeierten KLANG DER
STILLE bereitete sie sich monatelang vor.
Filmografie
2007
GOODBYE BAFANA
Regie: Bille August
2006
KLANG DER STILLE (Copying Beethoven)
LES BRIGADES DU TIGRE
Regie: Angieszka Holland
Regie: Jerome Corneau
2005
MERRY CHRISTMAS (Joyeux Noel)
FRANKIE
Regie: Christian Carion
Regie: Fabienne Berthaud
2004
NARCO
Regie: T. Aurouet, G. Lellouche
DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER
(National Treasure)
SEHNSÜCHTIG (Wicker Park)
Regie: John Turtletaub
Regie: Paul McGuigan
2003
TROJA (Troy)
MICHEL VAILLANT
NI POUR, NI CONTRE
Regie: Wolfgang Petersen
Regie: Louis-Pascal Couvelaire
Regie : Cédric Klapisch
2002
BAD, BAD THINGS (Mon Idole)
Regie: Guillaume Cantet
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MATTHEW GOODE – Martin Bauer
Matthew Goode studierte an der Birmingham University in England und an der Londoner Webber
Douglas Academy. Nach diversen Bühnenauftritten und einer Rolle in dem spanischen Spielfilm
SOUTH FROM GRANADA von Fernando Colomos (2003) , glänzte er an der Seite von Scarlett
Johansson in Woody Allens MATCH POINT (2005), demnächst ist er in der romantischen Komödie
CLICK und Scott Franks THE LOOKOUT zu sehen. Zu seinen weiteren Filmen zählen AMERICAN
PRINCESS von Andy Cardiff (2004) und ein Jahr später Ol Porters Beziehungskomödie EINE
HOCHZEIT ZU DRITT. Er sammelte auch Erfahrungen bei einer Vielzahl von BBC-Produktionen.
RALPH RIACH – Wenzel Schlemmer
Ralph Riach startete seine Schauspielkarriere im Alter von 45 Jahren nach Tätigkeiten als technischer Zeichner, Polsterer und Theaterbesitzer.
1984 begann er mit seinen Theaterstudien in Glasgow und war der älteste Teilnehmer. Seitdem kann
er auf eine ansehnliche Liste von Auftritten zurückblicken – vor allem in TV-Shows und Fernsehfilmen,
aber auch Kinofilmen wie Terence Davies` HAUS BELLOMONT (2000), Luc Bessons JOHANNA
VON ORLEANS (1999), Hugh Hudsons MY LIFE SO FAR (1999), in Stephen Whittakers THE
ROCKET POST (2000) und sogar in Mel Gibsons BRAVEHEART (1995).
JOE ANDERSON - Karl von Beethoven
Joe Anderson, der erst Fotografie studierte und dann an die Webber Douglas Academy in London
ging, hatte seinen ersten Filmauftritt 2004 in CREEP unter der Regie von Christopher Smith. Seitdem
drehte er in Indien Meneka Das` LITTLE BOX OF SWEETS (2006) und eine Jahr zuvor den
romantischen Thriller SILENCE BECOMES YOU unter der Regie von Stephanie Sinclaire. Mit
KLANG DER STILLE ging seine Karriere richtig los. Inzwischen drehte er Julie Taymors ACROSS
THE UNIVERSE, Julian Jarrolds BEDOMING JANE und Anton Corbijns CONTROL ab.
BILL STEWART – Rudy
Bill Stewart machte sich zuerst einen Namen im britischen Fernsehen, wo er seit 1972 kontinuierlich
zu sehen ist u.a. in „The Government Inspector“, „Blackhearts In Battersea“, „Richard II“ oder „Edge
of Darkness“. Zu seinen Spielfilmen zählen Maria Gieses IMMER WIEDER SAMSTAGS (1996), Andy
Tennants ANNA UND DER KÖNIG (1999), Charly Sturridges FREMDE WESEN (1997), Stephen
Hereks 101 DALMATINER (1996) oder Robert Youngs UND EWIG SCHLEICHEN DIE ERBEN
(1993).
STAB
AGNIESZKA HOLLAND – Regie
Agnieszka Holland, in Warschau geboren, arbeitet seit Jahrzehnten nicht nur in Europa, sondern
auch in den USA. In jungen Jahren ging sie in die Tschechoslowakei, um an der berühmten Filmschule in Prag zu studieren. Sie begann ihre Karriere in Polen als Regie-Assistentin bei Krzystof
Zanussi und gehörte zu den Exponenten der Polnischen Neuen Welle, Andrzej Wajda war ihr Mentor.
Für ihn schrieb sie auch mehrere Drehbücher wie zu OHNE BETÄUBUNG (Bez Znieczulenia, 1978),
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DANTON (L`Affaire Danton, 1982), LIEBE IN DEUTSCHLAND (Un amour en Allemage, 1983) oder
DIE DÄMONEN (Les Possédés, 1987). Auch Regisseurin Jeanine Meerapfel lieferte sie die
Buchvorlage für LA AMIGA – Die Freundin (1987/88). Holland führte Regie bei vielen Fernsehfilmen,
wie den von Sydney Pollack produzierten „Red Wind“ sowie Episoden von „Cold Case Files“ und „The
Wire“. Ihre Liebe aber gehört dem Kino. In Europa drehte sie mehr als 20 Filme, darunter OLIVIER,
für den sie einen LAFCA Award für die Beste Musik erhielt. Der große Durchbruch kam mit der OscarNominierung für BITTERE ERNTE 1986 mit Armin Mueller-Stahl, es folgte 1990 die OscarNominierung für HITLERJUNGE SALOMON als Bester nicht englischsprachiger Film mit Marco
Hofschneider und Julie Delphy. KLANG DER STILLE bezeichnet sie als ihr Herzensprojekt.
Filmografie – Auswahl
2006
COPYING BEETHOVEN (Klang der Stille)
2002
THE HEALER – JULIE WALKING HOME (Julies Reise)
1997
WASHINGTON SQUARE (Die Erbin vom Washington Square)
1995
TOTAL ECLIPSE (Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine)
1992
OLIVIER OLIVIER (Olivier)
THE SECRET GARDEN (Der geheime Garten)
1989
HITLERJUNGE SALOMON
1987
HOW TO KILL A PRIEST (Priestermord)
1984
BITTERE ERNTE
1978
AKTORZY PROWINCIJONALN (Provinzschauspieler)
1977
COS ZA COS (Der Weg einer Frau)
ZDJECIA PROBNE (Probeaufnahmen)
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SIDNEY KIMMEL – Produzent
Sidney Kimmel ist seit mehr als 20 Jahren in der Filmindustrie tätig und verantwortlich für Filme wie
Michael Chapmans AYLA UND DER CLAN DES BÄREN (1986), Peter Chelsons STADT LAND
KUSS (2001), Adrian Lynes Skandalwerk 9 ½ WOCHEN (1986) und Michael Hoffmans CLUB DER
CÄSAREN (2002). Seine Filmleidenschaft
sorgte dafür, dass seine Firma Sidney Kimmel
Entertainment sich zu einer der führenden unabhängigen Filmproduktionen entwickelte. Zu den
aktuelleren Filmen der Firma, die bis zu zehn Filmen jährlich produziert, gehören neben KLANG DER
STILLE auch Joshua Michael Sterns NEVERWAS (2005), Nick Cassavetes ALPHA DOG (2006) und
Bart Freundliches TRUST THE MAN (2005). Allein 2007 stehen sieben Produktionen auf dem
Programm, darunter Billy Rays BREACH.
Zusätzlich zu seinem Erfolg im Entertainment-Bereich gründete Sidney Kimmel 1975 die Jones
Apparel Group, ein riesiges Mode-Unternehmen. Er ist immer noch Vorsitzender dieser Firma und
gründete des weiteren die Sidney Kimmel Foundation für Krebsforschung, eine der größten privaten
Spender auf diesem Gebiet. Zusätzlich zeigt er viel kulturelles Engagement in Kunst, Theater und
Musik.
CHRISTOPHER WILKINSON – Drehbuch und Produktion
Wilkinson wurde in Philadelphia geboren, wo er auch aufwuchs und die Filmklasse der Temple
University besuchte. Er begann mit Dokumentationen und Industrie-Videos, darunter „Engin 2“,
„Ladder 3“, die Regisseur Mark Rydell gefielen und der ihn daraufhin als zweiten AufnahmeteamRegisseur bei THE RIVER engagierte.
Während er Rydells Entwicklungs-Firma in den 80er Jahren leitete, traf er den Romanautoren Stephen Rivele, mit dem er ein Original-Drehbuch schrieb, das an George Harrisons Handmade Films
verkauft wurde. Christopher Wilkinson und Mit-Autor Stephen Revile arbeiteten schon beim mit dem
Oscar ausgzeichneten Originaldrehbuch für Oliver Stones NIXON (1995) und Michael Manns ALI
(2001) zusammen.
Das Duo entwickelt derzeit mehrere Projekte, darunter das Buch für Ang Lees HOUDINI, SINS OF
THE FATHER für Jim Sheridan und KLEOPATRA für Taylor Hackford.
Stephen Rivele – Drehbuch und Produktion
Stephen Rivele schrieb mit Christopher Wilkinson zusammen das Drehbuch für Oliver Stones NIXON
(1995) und für Michael Manns ALI (2001) mit Will Smith in der Hauptrolle. Er ist auch Autor von
sieben Büchern, darunter den Bestseller „A Book of Days“ über den ersten Kreuzzug und den
Bestseller „The Plumber“, eine wahre Geschichte über die Mafia.
Der in Philadelphia Geborene wuchs in seiner Heimatstadt auf und studierte an der St. Joseph`s
Unversity, der Universität von Montpellier in Frankreich und am Swarthmore College. Am Pariser
Film-Konservatorium machte er als erster Amerikaner seinen Master-Abschluss.
MICHAEL TAYLOR – Produzent
Michael Taylor studierte an der University of Miami, wo er seinen Bachelor für das Lehramt machte.
Er lehrte Englisch und Literatur in Miami, bevor er nach New York ging, um eine Filmkarriere zu
starten. Derzeit ist er in der Produktions-Abteilung der University of Southern California tätig, in der
School of Cinema-Television.
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Er
produzierte
Filme
wie
John
Turtletaubs
PHENOMENON
(1996),
Wes
Andersons
DURCHGEKNALLT (1996) Jon Turtletaubs INSTINKT (1999) und Ron Judkins THE HI-LINE (1999),
ausgezeichnet mit dem Genesis Award. Zu seinen Fernseharbeiten gehören „Mrs. Munck“ und
„Princess of Thieves“, eine Ko-Produktion für ABC und Granada Films mit Malcolm McDowell, Stuart
Wilson, Jonathan Hyde und Keira Knightley.
Bei Orion Pictures, Precision Films und in seiner eigenen Firma war er beteiligt an der Finanzierung,
Produktion und/oder Verleih von Filmen wie AMADEUS, GORKY PARK, EASY MONEY, BLUE
STEEL, CARMEN, WOMAN ON THE VERGE, TÖDLICHE UMARMUNG und DIE JAGD. Als Chef
des Produktions-Büros von United Artists in London verantwortete er DER SPION DER MICH
LIEBTE und INSPEKTOR CLOUSEAU, DER BESTE MANN BEI INTERPOL.
ASHLEY ROWE – Kamera
Der Engländer Ashley Rowe begann als Teenager zu fotografieren. Nachdem er Stanley Kubricks
2001: ODYSSEE IM WELTRAUM gesehen hatte, verkaufte er seine Ausrüstung und kaufte eine
Super-8-Kamera. Er arbeitete als Kameramann für die BBC, vornehmlich Theaterstücke und
Dokumentationen, bis ihn Oscar-Preisträger und Kameramann Chris Menges 1994 als Kameramann
für seinen Spielfilm PROBEZEIT engagierte. Rowe erhielt den Evening Standard Award für
künstlerische und technische Leistung für vier seiner Filme aus dem Jahre 1998, bei denen er in
unterschiedlicher und außergewöhnlicher Weise das Licht setzte: Phil Aglands THE
WOODLANDERS nach einem Roman von Thomas Hardy, Brian Gibsons STILL CRAZY, Sandra
Goldbachers THE GOVERNESS und Shane Meadows TWENTY-FOUR/SEVEN, der ihm den Preis
für die Beste Kameraführung einbrachte.
Er erhielt den BAFTA als Bester Kameramann für den Film ONE FULL MOON von Endaf Emlyn
(1991)und für die BBC-Produktion „Om Edwards“. Für seine Arbeit an der Serie „Friday on My
Mind“ erhielt er einen weiteren BAFTA als Bester Kameramann. In den vergangenen Jahren überzeugte er durch seine Lichtsetzung in Andy Cardiffs AMERICAN PRINCESS (2004), Nigel Coles
KALENDERGIRLS (2003) und Charlex Shylers ALFIE (2004).
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Original Soundtrack – „Klang der Stille“
Musik von Ludwig van Beethoven sowie Filmmusik von Antoni Lazarkiewicz
Weltberühmte Einspielungen von Vladimir Ashkenazy und Bernard Haitink
Erhältlich ab dem 09. April 2007
Decca 4758176
Ein Film mit Diane Kruger und Ed Harris
Der Film „Klang der Stille“ zeigt auf eine intime und faszinierende Weise die letzten Tage Beethovens
und seine Arbeit an einem seiner größten Meisterwerke – der 9. Sinfonie.
Der Film bietet Einblicke in das Leben des Mannes, der einige der größten Kompositionen aller Zeiten
erschaffen hat. Unter der Regie von Agnieszka Holland („Hitlerjunge Salomon“) brillieren Ed Harris
(„Pollock“; „A Beautiful Mind“) und Diane Kruger („Troja“, „Das Vermächtnis der Tempelritter“) in
diesem zugleich packenden und romantischen Werk über den Meisterkomponisten. Der Soundtrack
zum Film enthält Musik von Ludwig van Beethoven sowie Filmmusik von Antoni Lazarkiewicz und
wird ab dem 09. April im Handel erhältlich sein (Decca 4758176).
Der Soundtrack nimmt den Hörer auf eine musikalische Reise durch die letzten Jahre des brillanten
Komponisten (1770-1827) und wird nicht nur für Beethoven-Liebhaber ein Erlebnis sein. Im Zentrum
steht die mächtige 9. Sinfonie, in der vielgerühmten 1996er Fassung des Königlichen Concertgebouw
Orchesters unter Bernard Haitink.
Darüber hinaus sind Einspielungen von führenden Beethoven-Interpreten zu hören: Vladimir
Ashkenazy (Klaviersonaten 5 und 32), Das Takács Quartett (Große Fuge in B-dur) sowie Stephen
Kovacevich (‚Diabelli’ Variationen).
Auf dem Album befindet sich auch ein eigens für den Film komponiertes Werk des polnischen
Komponisten Antoni Lazarkiewicz (‚Anna’s Theme’), welches zum Teil auf historischen Instrumenten
gespielt wird.
Der Film spielt in Wien im Jahre 1824. Beethoven, eindringlich gespielt von Ed Harris, steht unter
höchster Spannung und Erwartungsdruck, um seine neue Sinfonie fertig zu stellen. Es sind viele
Jahre seit seinem letzten Erfolg vergangen, und er wird von Taubheit und Einsamkeit geplagt. Um
seine Komposition rechtzeitig für die Uraufführung abliefern zu können, benötigt er dringend einen
Kopisten. Die erst 23-jährige Anna Holtz (gespielt von Diane Kruger), eine aufgeweckte Studentin und
angehende Komponistin am Konservatorium, bietet ihre Dienste an. Als sie eine spontane
Herausforderung des skeptischen Beethoven bravourös meistert, nimmt er sie auf, und es entfaltet
sich eine Zusammenarbeit und Beziehung, die beider Leben verändern soll.
Pressekontakt:
Felix Feustel – Universal Music Classics & Jazz
[email protected] – Tel: 030-52007-2975 – Fax: 030-52007-2244
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Track List:
1. Grosse Fuge in B flat major Op.133 14:28
Beethoven
Performed by the Takacs Quartet
2. 'Seid umschlungen, Millionen' 01:50
Antoni Lazarkiewicz
Performed by The London Symphony Orchestra
& The London Symphony Chorus
3. Piano Sonata No.5 in C minor Op.10 04:26
3rd movement Prestissimo
Beethoven
Perfomed by Vladimir Ashkenazy
4. Symphony No.9 in D minor Op.125 “Choral” 25:08
Mvt. 4 Presto
5. “O Freunde, nicht diese Töne”
6. Allegro assai
7. Alla Marcia. Allegro vivace assai
8. Andante maestoso- Adagio non troppo ma divoto
9. Allegro energico, sempre ben marcato
10. Allegro ma non tanto
Beethoven
Performed by Lucia Popp, Carolyn Watkinson, Peter Schreier, Robert Holl,
Netherlands Radio Chorus and the Royal Concertgebouw Orchestra of Amsterdam
conducted by Bernard Haitink
11. Anna's Etude and Variations 02:18
C: Antoni Lazarkiewicz
Performed by Waldemar Malicki
12. Variations in C on a waltz by Diabelli 01:27
Op. 120 No XX1X Adagio Ma Non Troppo
Beethoven
Performed by Stephen Kovacevich
13. Piano Sonata No 32 in C minor Op. 111 17:23
2nd movement
Beethoven
Performed by Vladimir Ashkenazy
14. String Quartet No.9 in C major Op.59 No. 3 “Rasumovsky” 10:10
2nd Movement
Beethoven
Performed by the Takacs Quartet
TOTAL TIMING: 1:17:10
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