Deutsch Q3DDE06 (Mik) 27.11.2019 Epochenreise: Entstehung der Faustdichtung unter Einfluss verschiedener Epochen Zu Johann Wolfgang von Goethes Werk Faust - Der Tragödie erster Teil Entstehung der Faustdichtung: • Lebenswerk von Goethe, verfasste es über 60 Jahre lang • Urfaust (1770-1775) - wurde nie veröffentlicht - Szene „Prolog im Himmel“ fehlt -> keine Wette - Fokus liegt auf der Liebestragödie um Gretchen • Faust - ein Fragment (1786-1790) - Goethe überarbeitet den Urfaust - lässt einige Sachen heraus und ergänzt manche Szenen, unteranderem die Szene „Hexenküche“ - schreibt das Werk in Verse um • Faust I (1797-1808) - Goethe wird durch seine Freundschaft mit Schiller angeregt am Werk weiterzuarbeiten - Fügt die drei Einleitungen hinzu (Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel) - Gretchenhandlung wird praktisch komplett übernommen - Faust - Eine Tragödie veröffentlicht Goethe dann 1808 Einfluss verschiedener Epochen: • Sturm und Drang: - Bewegung gegen das rationalistische, vernunftgelenkte Denken - Im Mittelpunkt steht der empfindende, immer unzufriedene Mensch, der versucht, die Grenzen des menschlichen Daseins zu überschreiten, und sich dabei in die Gefahr begibt, sich selbst zu verlieren - Faust will die Grenzen seiner wissenschaftlichen Studien überschreiten - Hochgelebter Regelverstoß im Sturm und Drang -> freierer Umgang mit der Sprache, teilweise unfeine und ruppige Wortwahl - „Spottgeburt von Dreck und Feuer!“, (V. 3536), „Pfui über dich!“, (V. 3293) - Prosastil, um Emotionalität der Figuren auszudrücken; Szene „Trüber Tag - Feld“ - Verwendung des Knittelvers (V. 354-365) • Klassik: - leitende Idee: Erziehung des Menschen zum Wahren, Guten und Schönen, zur Harmonie - Vereinigung der inneren Widersprüche, Kopf und Herz oder Gefühl und Verstand - Faust bleibt trotz der Einwände von Mephisto seiner inneren Bestimmung treu die Tragödie ist auch eine Leit-Kunstform der Klassik tragische Elemente im Werk sind das Scheitern Fausts und das Schuldig werden Gretchens für Goethe musste eine Tragödie nicht zwangsläufig in einem schrecklichen Finale enden -> guter Handlungsausgang im Werk, Gretchen wird zwar zum Tode verurteilt, jedoch erfährt sie von Gott Vergebung - Blankvers (V. 3217-3220), ungereimter fünfhebiger Jambus • Romantik: - im Mittelpunkt steht das Gefühl, nicht mehr die Vernunft des Menschen - auch irrationale Bereiche wie Mystik, Magie oder der Traum standen im Vordergrund - Motive des Mystischen, Übersinnlichen und der Magie in „Hexenküche“, „Walpurgisnacht“ und beim Teufelspakt - Szene „Nacht“ -> romantische Motive: Verzweiflung, Todessehnsucht - Faust möchte sein Leben als Wissenschaftler verlassen und wendet sich daher dem Fantastischen, der Magie zu Quellen: Buchquellen: • Johann Wolfgang von Goethe: Einfach Deutsch: Faust - Der Tragödie erster Teil, Braunschweig: Schöningh Verlag 2013 • Völkl, Claudia Müller und Michael: Einfach Deutsch: Faust - Der Tragödie erster Teil …. verstehen, Braunschweig: Schöningh Verlag 2014 Internetquellen: • • • • https://lektuerehilfe.de/johann-wolfgang-von-goethe/faust-1/epoche, 27.11.19 http://www.goethezeitportal.de/wissen/enzyklopaedie/goethe/goethe-faust.html, 26.11.19 https://www.gedichte-schmieden.de/knittelvers, 27.11.19 https://wortwuchs.net/knittelvers/, 27.11.19