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Protokoll Fourier-Optik

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RUHR UNIVERSITÄT BOCHUM
ASTRONOMIE
FORTGESCHRITTENEN PRAKTIKUM
Fourier Optik
Praktikanten:
Prüfer:
Jannike Ruddat
Tim Forche
Stefan Blex
12. Dezember 2018
Versuch 609: Fourier Optik
Jannike Ruddat
Tim Forche
__________________________________________________________________________________
Inhaltsverzeichnis
1 Physikalische Grundlagen ..................................................................................................................... 3
1.1
Komponenten einer Fourier-Analyse ...................................................................................... 3
1.1.1 Fourier-Reihe .......................................................................................................................... 3
1.1.2 Fourier Transformation .......................................................................................................... 4
1.1.3 Fast Fourier Transformation ................................................................................................... 5
1.1.4 Anwendung ............................................................................................................................ 5
1.2
Fourier Optik............................................................................................................................ 5
1.3
Funktionsweisen der verwendeten Geräte ............................................................................. 6
1.3.1 He-Ne-Laser ............................................................................................................................ 6
1.3.1
CCD Kamera ..................................................................................................................... 7
2 Versuchsdurchführung, Beobachtungen und Auswertung .................................................................. 8
2.1 Grundaufbau ................................................................................................................................. 8
2.2 Teil 1 (Aufgabe 1)........................................................................................................................... 8
2.2 Teil 2A (Aufgabe 2) ........................................................................................................................ 9
2.3 Teil 2B .......................................................................................................................................... 13
2.3.1 Aufgabe 3.............................................................................................................................. 14
2.3.2 Aufgabe 4.............................................................................................................................. 15
2.3.3 Aufgabe 5.............................................................................................................................. 17
2.3.4 Aufgabe 6.............................................................................................................................. 19
3 Diskussion ........................................................................................................................................... 19
4 Quellenangaben ................................................................................................................................. 21
2
Versuch 609: Fourier Optik
Jannike Ruddat
Tim Forche
__________________________________________________________________________________
1 Physikalische Grundlagen
1.1 Komponenten einer Fourier-Analyse
Die Grundidee hinter einer Fourier Analyse ist es Signale durch verschieden Frequentanteile
darzustellen.
1.1.1 Fourier-Reihe
Mithilfe einer Fourier-Reihe kann man zeitlich periodische Funktionen mithilfe von überlagerten
Sinus und Cosinus Funktionen darstellen. Dafür musst die Funktion also T-periodisch sein,
d.h. es muss gelten: 𝑓(𝑑 + 𝑛𝑇) = 𝑓(𝑑), 𝑛 ∈ β„€. Dafür werden folgende Teilfunktionen
aufsummiert:
𝑓(𝑑) = 𝐴 sin(πœ”π‘‘ + πœ‘)
(1)
Mit A der Amplitude, πœ” der Kreisfreq uenz, t der Zeit und πœ‘ der Phase.
Eine Fourier-Reihe sieht wie folgt aus:
∞
𝑓(𝑑) = π‘Ž0 + ∑π‘˜=1(π‘Žπ‘˜ cos(π‘˜πœ”0 𝑑) + π‘π‘˜ sin(π‘˜πœ”0 𝑑))
Alternativ
kann
πœ”0 𝑑
durch
π‘₯
ersetzt
werden.
πœ”0 =
(2)
2πœ‹
𝑇
ist
die
Grundfrequenz.
π‘Ž0 , π‘Žπ‘˜ 𝑒𝑛𝑑 π‘π‘˜ bezeichnet man als Fourier-Koeffizienten. Diese lassen sich wie folgt berechnen:
1
2πœ‹
1
2πœ‹
1
2πœ‹
π‘Ž0 = 2πœ‹ ∫0 𝑓(π‘₯) 𝑑π‘₯
(3)
π‘Žπ‘˜ = ∫0 𝑓(π‘₯) cos(π‘˜π‘₯) 𝑑π‘₯
πœ‹
π‘π‘˜ = πœ‹ ∫0 𝑓(π‘₯) sin(π‘˜π‘₯) 𝑑π‘₯
(4)
(5)
Bei einer achsensymmetrischen Funktion, also wenn gilt 𝑓(π‘₯) = 𝑓(−π‘₯) kann diese nur aus
Cosinus-Koeffizienten zusammengesetzt werden. Eine punktsymmetrische Funktion, d.h. es
gilt 𝑓(π‘₯) = −𝑓(−π‘₯) kann nur aus Sinusfunktionen zusammengesetzt werden.
Für die Vorbereitung sollte die Sägezahnfunktion untersucht werden. Diese lässt sich durch
Sinus-Funktion wie folgt darstellen:
2β„Ž
𝑓(𝑑) = − πœ‹ ∑
∞
(−1)π‘˜−1
π‘˜=1
sin(π‘˜πœ”π‘‘)
π‘˜
(6)
Mit dem Java-Applet Fourier-Series wurde versucht diese Funktion durch Variation der Fourier
Koeffizienten anzunähern, zusätzlich gab es bei dem Applet die Funktion Sawtooth. Die Werte
3
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der Fourier Koeffizienten für die Orignalfunktion und die manuell angenäherte sind in der
folgenden Tabelle zu finden. Auf den folgenden Abbildungen sind die beiden Funktionen zu
erkennen.
𝑏1
𝑏2
𝑏3
𝑏4
𝑏5
𝑏6
𝑏7
𝑏8
Sawtooth 0,0637
-0,318
0,212
-0,159
0,127
-0,106
0,091
-0,080
manuell
-0,281
0,209
-0,145
0,121
-0,097
0,087
-0,083
0,623
Tabelle 1: Sawtooth-Funktion
[1]
Abbildung 1: Sawtooth-Funktion
[1]
Abbildung 2: manuelle Rekonstruktion
1.1.2 Fourier Transformation
Die allgemeine Fourier Transformation kann auch bei nicht periodischen Funktion verrwendet
werden. Es handelt sich hierbei dann statt um ein diskretes Spektrum um ein kontinuierliches
Spektrum. Sie ist folgendermaßen definiert:
∞
𝐹[𝑓(𝑑)] = 𝐹(𝑀) = ∫−∞ 𝑓(𝑑) 𝑒 −π‘–πœ”π‘‘ 𝑑𝑑
(7)
Hierbei ist f(t) die Originalfunktion. Das Inverse einer Fourier Transformierten lässt sich
definieren durch:
1
∞
𝑓(𝑑) = 2πœ‹ ∫−∞ 𝐹(πœ”)𝑒 π‘–πœ”π‘‘ π‘‘πœ”
4
(8)
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Für Vorbereitung 2 sollte die Fourier-Transformierte einer einfachen Deltafunktion bestimmt
werden, diese sieht wie folgt aus:
∞
𝐹(𝛿(π‘₯ − π‘₯0 )) = ∫−∞ 𝛿(π‘₯ − π‘₯0 )𝑒 −π‘–πœ”π‘₯ 𝑑π‘₯ = 𝑒 −π‘–πœ”π‘₯0
(9)
1.1.3 Fast Fourier Transformation
Die Fast Fourier Transformation ist eine Möglichkeit, um die diskrete Fourier Transformation
möglichst schnell zu berechnen. Bei der diskreten Fourier Transformation handelt es sich nur
um vorliegenden diskrete Funktionswerte, wessen Anzahl einer 2er Potenz entsprechen
müssen.
1.1.4 Anwendung
Die Fast Fourier Transformation wird verwendet, um Daten zu komprimieren, wie zum Beispiel
MP3 Dateien, hierbei werden nur die für uns hörbaren Frequenzen gespeichert. Ein anderes
Anwendungsbeispiel ist das JPEG-Format.
Auch im Bereich der Bildbearbeitung wird die Fourier Transformation verwendet. Mithilfe
dieser funktioniert das Weichzeichnen oder das Verschärfen von Bildern. Ersteres funktioniert
mithilfe eines Tiefpassfilters. Dieser filtert die hohen Raumfrequenzen heraus, wodurch nur die
groben Strukturen übrigbleiben. Verschärfert wird ein Bild mit einem Hochpassfilter, dieser
Filter die niedrigen Raumfrequenzen herraus, womit die groben Strukturen abgeschwächt
werden.
1.2 Fourier Optik
An einem Gegenstand gebeugtes Licht wird durch eine Linse auf die Fourier Ebene abgebildet.
Die Linse funktioniert als eine Art Fourier-Transformator, da das Frauenhofersche
Beugungsmuster der Fourier Transformierten entspricht. Bei der Transformation von einem
zweidimensionalen Bild handelt es sich nicht um einen Übergangn von einem zeitlichen in ein
Frequenzsignal, sondern um eine Raumfrequenz. Diese ist definiert durch:
π‘₯
𝑣π‘₯ = πœ†⋅𝑧
0
𝑦
𝑣𝑦 = πœ†⋅𝑧
0
(10)
(11)
Dieses Bild in der Fourier Ebene kann nun mit Filtern manipuliert werden, in dem durch diese
Filter unterschiedliche Frequenzen abgeblockt werden.
5
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1.3 Funktionsweisen der verwendeten Geräte
1.3.1 He-Ne-Laser
Da für diesen Versuch kohärentes Licht benötigt wird, wird ein Helium-Neon-Laser benutzt.
Ein Laser basiert darauf, dass Zustände in Besetzungsinversionen vorliegen. Dieser ist das
Gegenteil vom thermischen Gleichgewicht, bei dem die Boltzmann-Verteilung gilt, diese gibt
die Besetzungszahlen zweier Zustände wie folgt an:
𝐸 −𝐸
𝑖 π‘˜
π‘π‘˜
π‘”π‘˜
π‘˜π΅ 𝑇
=
⋅
𝑒
𝑁𝑖
𝑔𝑖
(12)
Für den Übergang von einem Energieniveau zu einem Anderen existieren drei
unterschiedliche Möglichkeiten:
1) Durch Absorption gelangt ein Elektron auf ein höheres Energieniveau
2) Stimulierte Emission
3) Spontane Emission
Bei den Möglichkeiten zwei und drei wird jeweils ein Photon mit der passenden
Energiedifferenz abgegeben. Um die Wahrscheinlichkeiten für diese Übergänge zu
bestimmen, dienen die sogenannten Einsteinkoeffizienten. Falls die Zustände nicht entartet
sind,
sind stimulierte Absorption
und Emission
gleich wahrscheinlich,
weswegen
beispielsweise eine Gasdampflampe mithilfe der spontanen Emission funktioniert. Hierbei
entsteht jedoch kein kohärentes oder polarisiertes Licht.
Um in einem Laser die Besetzungsinversion zu erreichen, geschieht dies durch sogenanntes
Pumpen. Zwischen dem Grundzustand und dem höherenergetischen Laserniveau muss diese
erzielt werden. Bei einem Helium-Neon-Laser ist das Helium das Pumpmedium. Durch
Gasentladung zwischen Elektroden wird dieses auf einen vergleichsweisen langlebigen
Zustand angeregt. Durch Stöße der Heliumatome mit den Neonatomen wird die Energie der
ersten übertragen, wodurch die Besetzungsinversion erzeugt wird. Durch eine spontane
Emission eines Photons wird eine Reihe von stimulierten Emissionen gestartet. Die durch
stimulierte Emission erzeugten Photonen sind eindeutig gleich polarisiert. Aufgrund der
nebenbei laufenden spontanen Emission entstehen Gruppen an unterschiedlich polarisierten
Photonen. Dafür ist ein Brewsterfenster im Laser eingebaut, welcher wie ein Polarisationsfilter
wirkt. Somit erhalten wir polarisiertes Licht.
6
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[2]
Abbildung 3: Aufbau Helium-Neon-Laser
In einem dünnen Gasröhrchen befindet sich das Gasgemisch, dieses ist von Spiegel
eingegrenzt, damit durch die Reflektion die Photonen das Lasermedium mehrmals durchlaufen
und mehr Stöße entstehen. An einer Seite ist ein teildurchlässiger Spiegel, um so den
Laserstrahl entweichen zu lassen. Das entstehende Licht sollte nun polarisiert, kohärent und
die von derselben Wellenlänge sein. In der Wellenlänge liegen jedoch durch Eigenbewegung
der Elektronen leichte Abweichungen vor.
1.3.1 CCD Kamera
Die Funktionsweise einer CCD Kamera beruht auf dem Inneren Photoelektrischen Effekt. Der
Sensor ist zunächst mit vielen empfindlichen Elektroden auf einer isolierten Schicht aufgebaut.
Als Photodiode unter der isolierten Schicht wird oft p-dotiertes Silizium verwendet und als
Isolator Siliziumoxid. Über den Inneren Photoeffekt werden beim Eindringen von Photonen
Elektronen-Loch-Paare erzeugt. Die Anzahl der Elektronen hängt von der Intensität des Lichts
ab. Die Elektroden dienen dazu, um Potenzial Töpfe zu erzeugen, um damit Elektronen zu
fangen. Für den Transport der Elektronen durch den Sensor bis zum Rand wo sie ausgelesen
werden, werden immer die Nachbarelektroden angesteuert, hierbei wird immer jede dritte
gleichzeitig ausgewählt, damit die einzelnen Ladungsträger separiert bleiben. Jede zweite
wäre auch möglich, würde aber beim Transport viel mehr Zeit in Anspruch nehmen da sie nicht
gleichzeitig wie bei jeder dritten, sondern nur nacheinander transportiert werden können.
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2 Versuchsdurchführung, Beobachtungen und Auswertung
2.1 Grundaufbau
[3]
Abbildung 4: Grundaufbau des Versuchs
Der ähnliche Aufbau des Versuches ist in Abbildung 4 zu erkennen. Der sich hinter dem Laser
befindende Polarisator dient bei dem bereits polarisierten Licht als Intensitätsregler. Das
Objekt ist bei unserem Versuch ein Gitter mit jeweils drei dünnen Strichen (15πœ‡π‘š) gefolgt von
einem dickeren Strich unbekannter Dicke. Die Gitterkonstante des Gitters beträgt 𝑑 = 250πœ‡π‘š
und die Periodizität 1000πœ‡π‘š. Für die Fouriertransformation hinter dem Gitter ist eine konvexe
Linse zuständig. Die Brennweite dieser beträgt 𝑓 = 500π‘šπ‘š.
2.2 Teil 1 (Aufgabe 1)
Im ersten Teil soll hinter der ersten Linse ein Schirm positioniert werden, um auf diesem das
Fourier transformierte Muster zu erkennen. Dort war ein Kreuz in horizontaler und vertikaler
Ebene aus einzelnen Punkten mit regelmäßigen Abständen zu erkennen. Der Mittelpunkt des
Kreuzes war am hellsten und zu den Rändern hin wurden die Punkte immer schwächer, bis
sie nicht mehr erkennbar waren. Auch in den vier Zwischenräumen konnte man einen leichten
Lichtschein erahnen. Die bei uns deutlich erkennbare Kreuzform ist auf das Gitter
zurückzuführen, da diese fast nur vertikale und horizontale Anteile hat. Bei den Punkten
handelt es sich um die Interferenzmaxima. Betrachtet man denselben Aufbau mit einer
Natriumdampflampe statt des Lasers, stellt man fest, dass es zu keiner Interferenz kommt, da
das Licht Natriumdampflampe weder kohärent noch gleichförmig polarisiert ist.
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2.2 Teil 2A (Aufgabe 2)
Beim zweiten Teil wird der Schirm durch eine Maskenhalterung ersetzt, in die nacheinander
unterschiedliche Masken eingesetzt werden, welche auf der folgenden Abbildung 5 zu sehen
sind. Die Effekte dieser werden auf der CCD Kamera beobachtet und beschrieben.
Abbildung 5: unterschiedliche Masken
Abbildung 6: Bild des Gitters (ohne Maske)
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Abbildung 7: Bild des Gitters (Maske 1)
Im Falle der ersten Maske wird ausschließlich das Maximum erster Ordnung
durchgelassen. Höhere Ordnungen werden geblockt, wodurch Maske 1 sich wie ein
Tiefpass verhält. Das entstandene Bild hat stark an Schärfe verloren. Es lässt sich also
darauf schließen, dass die niedrigen Frequenzen bloß die grobe Struktur wiedergeben,
während die Informationen über die Details, wie die scharfen Kanten, in den höheren
Frequenzen stecken (Vergleichbar mit der Erzeugung einer Sawtooth-Funktion).
Abbildung 8: Bild des Gitters (Maske 2)
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Aus Abbildung 8 wird ersichtlich, dass Maske 2 zu einem geschärften Negativ des
Originals führt. Der Zweck der Maske ist es bloß das Maximum nullter Ordnung zu
blocken, daher ist sie vergleichbar mit einem Hochpassfilter, welcher nur die höheren
Frequenzen durchlässt, was die Schärfung erklärt. Das Blocken des Maximums nullter
Ordnung ist anschaulich gleichzusetzen mit dem Entfernen von π‘Ž0 aus der FourierReihe. Das bedeutet, dass von jeder Komponente eine Konstante abgezogen wird,
was dazu führt, dass an Orten destruktiver Interferenz (vormals dunkel) die Amplituden
ins negative verschoben und Orte konstruktiver Interferenz (vormals hell) abgedunkelt
werden. Das Ergebnis ist ein Negativ des Ursprungsbildes.
Abbildung 9: Bild des Gitters (Maske 3)
Abbildung 9 zeigt eine nicht ganz ideale Darstellung des gewünschten Effekts. Bei
optimaler Ausrichtung wäre das Bild dunkel bis auf die Stellen, an denen die
Gitterlinien sich schneiden. Hier sollten helle Punkte erkennbar sein. Maske 3 blockt
das helle Kreuz aus Interferenzmaxima und lässt bloß die schwach erkennbaren
Maxima, welche das Kreuz umgeben, passieren. Der erste hierbei entstehende Effekt
ist die Invertierung, die bereits in Abbildung 8 erkennbar war. Dies lässt sich erneut auf
das Entfernen von π‘Ž0 zurückführen. Die den Filter passierenden Maxima stellen die
Diagonalanteile des Bildes dar und ergeben daher die beobachtete Punktstruktur.
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Abbildung 10: Bild des Gitters (Maske 4)
Abbildung 10 zeigt ein wesentlich feineres Gitter als das Original. Die vierte Maske ist
ein Gitter, das jedes zweite Interferenzmaximum abblockt und somit ein Interferenzbild
simuliert, bei dem der Abstand der Maxima doppelt so groß ist. Da der Abstand der
Interferenzmaxima und die Gitterkonstante umgekehrt proportional voneinander
abhängen, entsteht das Bild eines doppelt so feinen Gitters.
Abbildung 11: Bild des Gitters (Maske 5)
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Um Abbildung 11 zu erklären lohnt es sich Maske 5 teilweise abzudecken. Der
ursprüngliche Zweck der fünften Maske ist der nur die vier Maxima erster Ordnung
passieren zu lassen. Beim teilweisen Abdecken lässt man immer bloß zwei
benachbarte dieser Maxima passieren. Dies ist vergleichbar mit einem Doppelspalt
und erzeugt dementsprechend die in Abbildung 12 bis Abbildung 15 erkennbaren
Effekte.
Abbildung 12: Bild des Gitters (teilweise verdeckte Maske 5) (I)
Abbildung 13: Bild des Gitters (teilweise verdeckte Maske 5) (II)
Abbildung 14: Bild des Gitters (teilweise verdeckte Maske 5) (III)
Abbildung 15: Bild des Gitters (teilweise verdeckte Maske 5) (IV)
Die Überlagerung dieser vier Bilder ergibt offensichtlich das in Abbildung 11 erhaltene
Bild.
2.3 Teil 2B
Mithilfe der Intensitätsverteilung soll die Breite des Gitters bestimmt werden. Dafür wird
das Photometer in den Strahlengang eingeführt. Um den Versatz zur Nullstellung des
Zeigers zu bestimmen führt man Messungen mit ausgeschaltetem Laser durch.
13
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2.3.1 Aufgabe 3
Es sollen die Positionen der ersten neun Maxima bestimmt werden, um daraus eine
Funktion abzuleiten, mit deren Hilfe die Positionen der Maxima vorhergesagt werden
können. Daraufhin soll der mittlere Abstand der Maxima ermittelt und dessen Fehler
abgeschätzt werden. Die experimentell ermittelten Werte zu Position und Intensität
finden sich in Tabelle 2.
n
r/ mm
π‘°π’Ž / 𝛍𝐀
1
2
3
4
5
6
7
8
9
45,150
43,905
42,530
41,295
40,025
38,780
37,500
36,245
34,895
0,800
0,720
0,740
0,540
0,430
0,320
0,230
0,155
0,100
Tabelle 2: Position und Intensität der ersten neun Maxima
Eine Auftragung mit linearer Regression (siehe Abbildung 16) liefert folgenden
Zusammenhang:
π‘Ÿπ‘› = −1,276𝑛 + 46,417
14
(13)
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Abbildung 16: Auftragung Position gegen Ordnungszahl der ersten 9 Maxima
Zur Bestimmung des mittleren Abstands verwenden wir folgende Formel:
1
π‘₯Μ… = 8 ∑8𝑖=1(π‘Ÿπ‘– − π‘Ÿπ‘–+1 ) = 1,282 mm
(14)
Dessen Standardfehler beträgt dann:
π›₯π‘₯Μ… =
8
2
1
1
√ ∑ ((π‘Ÿπ‘– − π‘Ÿπ‘–+1 ) − π‘₯Μ… ) = 0,017 mm
√8 8
𝑖=1
(15)
Das Endergebnis für den durchschnittlichen Abstand der ersten neun Maxima lautet
also π‘₯Μ… = (1,282 ± 0,017)mm.
2.3.2 Aufgabe 4
Nun werden zunächst sämtliche Intensitäten um den Versatz zur Nullstelle korrigiert
und auf den Wert des ersten Maximums normiert. Daraufhin werden die jeweiligen
15
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Messfehler abgeschätzt und die Ergebnisse aufgetragen, um die Dicke der breiten
Striche des Gitters zu bestimmen. Die Korrektur um den Versatz der Nullstelle und die
Normierung auf den Wert des ersten Maximus geschieht gemäß Formel (16).
𝐼
−𝐼
πΌπ‘›π‘œπ‘Ÿπ‘š,𝑖 = 𝐼 π‘š,𝑖−𝐼0,𝑖
π‘š,1
0;1
(16)
Hieraus ergeben sich die in Tabelle 3 zusammengefassten Intensitäten
n
π‘°π’π’π’“π’Ž
1
0,897
0,929
0,667
0,526
0,385
0,276
0,179
0,109
-0,008
0,015
0,017
0,017
0,015
0,012
0,099
0,061
0,033
1
2
3
4
5
6
7
8
9
24
25
26
27
28
29
30
31
32
Tabelle 3: Normierte Intensitäten
Wie in Abbildung 17 zu erkennen ist, folgen unsere Datenpunkte der Kurve, die zu der
Gitterbreite 15μm/ 29μm gehört.
16
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Abbildung 17: Messpunkte eingetragen in die Strukturfunktion drei verschiedener Gitter
2.3.3 Aufgabe 5
Die zu den normierten Intensitäten zugehörigen Fehler werden über Gaußsche
Fehlerfortpflanzung bestimmt. Dafür werden zunächst die Mittelwerte
Μ… für die
πΌπ‘š
mehrfachen Messungen der Maxima mit den Ordnungszahlen 5 und 28 bestimmt:
π‘˜
1
Μ… = ∑ πΌπ‘š,𝑖
πΌπ‘š
𝑖=1
π‘˜
(17)
Μ… = 0,405 μA für 𝑛 = 5 und πΌπ‘š
Μ… = 0,115 μA für 𝑛 = 28. Mithilfe
Es ergeben sich πΌπ‘š
dieser Werte lässt sich die Standardabweichung bestimmen:
1
𝜎 = √π‘˜ ∑
π‘˜
Μ… )2
(πΌπ‘š,𝑖 − πΌπ‘š
𝑖=1
17
(18)
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Man erhält
𝜎(𝑛 = 5) = 0,0025 μA und
𝜎(𝑛 = 28) = 0,00375 μA
womit sich der
Standardfehler über (19) ergibt:
π›₯πΌπ‘š =
Man erhält
𝜎
(19)
√π‘˜
π›₯πΌπ‘š (𝑛 = 5) = 0,833 nA und π›₯πΌπ‘š (𝑛 = 28) = 1,25 nA. Der Fehler π›₯𝐼0
bestimmt sich analog zu π›₯𝐼0 = 0,8 nA für 𝑛 = 1, … ,9 und π›₯𝐼0 = 1,6 nA für 𝑛 =
24, … ,32. Über Gauß ergibt sich der Fehler der normierten Intensität (siehe Tabelle 4).
πœ•πΌπ‘›π‘œπ‘Ÿπ‘š,𝑖
π›₯πΌπ‘›π‘œπ‘Ÿπ‘š,𝑖 = √(
πœ•πΌπ‘š,𝑖
2
πœ•πΌπ‘›π‘œπ‘Ÿπ‘š,𝑖
π›₯πΌπ‘š,𝑖 ) + (
n
1
2
3
4
5
6
7
8
9
24
25
26
27
28
29
30
31
32
πœ•πΌ0,𝑖
2
πœ•πΌπ‘›π‘œπ‘Ÿπ‘š,𝑖
π›₯𝐼0,𝑖 ) + (
π‘°π’π’π’“π’Ž
1
0,897
0,929
0,667
0,526
0,385
0,276
0,179
0,109
-0,008
0,015
0,017
0,017
0,015
0,012
0,099
0,061
0,033
πœ•πΌπ‘š,1
2
βˆ†π‘°π’π’π’“π’Ž
0,002
0,002
0,002
0,002
0,002
0,002
0,002
0,002
0,002
0,003
0,003
0,003
0,003
0,003
0,003
0,003
0,003
0,003
Tabelle 4: Normierte Intensitäten und deren Fehler
18
πœ•πΌπ‘›π‘œπ‘Ÿπ‘š,𝑖
π›₯πΌπ‘š,1 ) + (
πœ•πΌ0;1
2
π›₯𝐼0;1 )
(20)
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2.3.4 Aufgabe 6
Um die Brennweite der Linse L1 zu bestimmen, benötigen wir zunächst den mittleren
Abstand sämtlicher gemessener Maxima. Diesen erhalten wir analog zu der
Betrachtung aus Aufgabe 3:
1
π‘₯Μ… = 16 (∑8𝑖=1(π‘₯𝑖 − π‘₯𝑖+1 ) + ∑31
𝑖=24(π‘₯𝑖 − π‘₯𝑖+1 ))
βˆ†π‘₯Μ… =
Wir erhalten
1
√16
1
8
31
βˆ™ √16 (∑𝑖=1((π‘₯𝑖 − π‘₯𝑖+1 ) − π‘₯Μ… )2 + ∑𝑖=24((π‘₯𝑖 − π‘₯𝑖+1 ) − π‘₯Μ… )2 )
(21)
(22)
π‘₯Μ… = (1,276 ± 0,009)mm. Hiermit lässt sich die Brennweite mit den
Angaben πœ† = 632,8 nm und 𝑑 = 250 μm bestimmen.
𝑑
𝑓𝐿1 = π‘₯Μ… ⋅ πœ†
(23)
Der Fehler der Brennweite ergibt sich durch:
𝑑
βˆ†π‘“πΏ1 = πœ† ⋅ βˆ†π‘₯Μ…
(24)
Damit lautet das Endergebnis 𝑓𝐿1 = (504 ± 4)mm.
3 Diskussion
Die ersten beiden Aufgaben haben sowohl das Prinzip der Fouriertransformation als
auch ihre Anwendung in der digitalen Bearbeitung sehr greifbar vermittelt. Der in
Aufgabe 3 ermittelte Fehler des Abstands erscheint mit bloß 1,3% sehr klein, dies
erklärt sich jedoch durch den bereits sehr niedrig angesetzten Messfehler βˆ†π‘Ÿ =
0,005 mm. Die Messdaten für die Maxima ab n=30 in Aufgabe 4 scheinen, ebenso wie
die ersten drei, Ausreißer zu sein. Die in Aufgabe 5 berechneten Fehler für diese sind
viel zu niedrig, was daran liegt, dass die Fehler hauptsächlich mit Hilfe der Werte von
n=5 und n=28 erfolgt sind, welche geringeren Schwankungen unterworfen waren und
somit die Messwerte am Rand unrepräsentativ sicher erscheinen lassen.
Nichtsdestotrotz scheint das Ergebnis von Aufgabe 4 eindeutig zu sein, da die
Messpunkte um n=27 sich eng an die fragliche Kurve schmiegen und die Bestimmung
des Fehlers an dieser Stelle die größte Genauigkeit aufweist. Die in Aufgabe 6
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Versuch 609: Fourier Optik
Jannike Ruddat
Tim Forche
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ermittelte Brennweite erscheint sinnvoll mit einem erneut sehr geringen Fehler von
unter einem Prozent. Insgesamt kann der Versuch daher als Erfolg gewertet werden.
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Versuch 609: Fourier Optik
Jannike Ruddat
Tim Forche
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4 Quellenangaben
[1] http://www.falstad.com/fourier/
[2] https://lp.uni-goettingen.de/get/text/5344
[3] https://lp.uni-goettingen.de/get/text/1074
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