Hochgeladen von marek-kretschmann

Unterrichtsentwurf+1+Biologie+Kretschmann

Werbung
Unterrichtsentwurf im Fach Biologie für die erste Ausbildungsberatung in
Biologie
Ausbildungsschule:
Schulleitung:
Studienleitung:
Ausbildungslehrkraft:
Ausbildungskoordinatorin:
Lehrkraft im Vorbereitungsdienst1:
Klasse:
Raum:
Datum/Uhrzeit:
Gymnasium Brunsbüttel
Hans-Walter Thee
Britta Baum
Philipp Piater
Sabrina Zehm
Marek Kretschmann (1. Ausbildungssemester)
11d
Biologieübungsraum
26.08.2021, 12:15 – 13:00 (6. Stunde)
1. Darstellung der Stunde
Thema der Unterrichtseinheit: Evolution und ihre Mechanismen
Thema der Unterrichtsstunde: Lamarck vs. Darwin – Duell der Evolutionstheoretiker
Hauptintention der Stunde: Die Schülerinnen und Schüler2 vergleichen die
Evolutionstheorien nach Lamarck und Darwin und überprüfen deren Plausibilität, indem sie
die Geweihbildung von Hirschen auf Basis originaler Textpassagen analysieren und
beschreiben. (OS – VA6, OS – Kk1)
Weiter angestrebte und zu fördernde Kompetenz: Die SuS …
• wählen ziel- und adressatengerechte Darstellungsformen zur Präsentation fachlicher
Informationen aus. (OS – Kk2)
• verwenden im Zusammenhang mit der Beschreibung und Präsentationen evolutiver
Theorien zunehmend eine angemessene Fachsprache. (OS – Kk4)
Einbettung der Einzelstunde in die laufende Unterrichtseinheit:
Zeit
Unterrichtsgegenstand
1. Stunde
Lamarck vs. Darwin – Duell der Evolutionstheoretiker
2. Stunde
Darwins Evolutionstheorie – Selektion und Anpassung
3. Stunde
Selektionstypen
4. Stunde
Beeinflussung der genetischen Variabilität durch Mutation und Rekombination (I)
5. Stunde
Darwin 2.0 – die synthetische Evolutionstheorie
6. Stunde
Vielfalt des Lebens – Aber was ist eine Art überhaupt?
2. Begründung der Planung
2. 1 Unterrichtliche Voraussetzungen und Lerngruppenanalyse
Seit Beginn des Schuljahres 2021/22 unterrichte ich das Fach Biologie die Klasse 11d des
Einführungsjahrgangs eigenverantwortlich drei Stunden in der Woche. Die Lerngruppe besteht
aus 22 SuS des Sportprofils, davon 8 Schülerinnen und 14 Schüler. Innerhalb der Klasse
herrscht meiner ersten Einschätzung nach eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre.
Die mündliche Beteiligung der Klasse war in den bisherigen Stunden als grundsätzlich gut
einzuschätzen. Ein Großteil der SuS beteiligt sich aktiv und regelmäßig am Unterricht. Viele
SuS bringen dabei gute bis sehr gute Beiträge ein und zeigen sich interessiert. Etwa ein Drittel
der SuS beteiligt sich hingegen nur selten am Unterrichtsgespräch. Zwei SuS konnten aufgrund
von Quarantänemaßnahmen erst seit wenigen Stunden am Präsenzunterricht teilnehmen.
Entsprechend sind zum jetzigen Zeitpunkt Leistungsunterschiede bei den SuS zu erkennen, was
sich zum einen in dem unterschiedlichen Arbeitstempo, zum anderen durch Schwierigkeiten
bei komplexeren Aufgaben erkennen lässt. Insgesamt ist eine hohe Motivation der SuS bei
Partner- und Gruppenarbeiten auszumachen.
2.2 Sachanalyse und didaktische Entscheidungen
In der Biologie ist die Evolution das zentrale Thema, weil mittels evolutiver Prozesse die
heutige Vielfalt an Lebensformen als Konsequenz von Anpassungs- und Abwandlungsvorgängen und die Verwandtschaft allen Lebens auf der Erde erklärt werden können
1
2
Im Folgenden als LiV abgekürzt.
Im Folgenden als SuS abgekürzt.
1
(CAMPHELL & REECE, 2009). Folglich liefert die Evolutionstheorie einen entscheidenden
Beitrag zur naturwissenschaftlichen Grundbildung der SuS und ist als didaktische Leitlinie in
den Fachanforderungen des Landes Schleswig-Holstein für das Fach Biologie (2016) verankert.
Am Gymnasium Brunsbüttel wird dies im Einführungsjahrgang der Oberstufe in Form eines
evolutionsökologischen Kurses umgesetzt, der den SuS einen Überblick über wesentliche
ökologische Grundlagen und deren evolutive Zusammenhänge liefert. Für die Einstiegsstunde
in die Unterrichtseinheit wurden analog zum Vorgehen der Schulbücher die Evolutionstheorien
nach Lamarck und Darwin ausgewählt, um den SuS einen Zugang zur Thematik zu liefern.
Schwerpunktmäßig wird sich in der Stunde mit dem Vergleich der beiden Theorien anhand
eines konkreten Beispiels aus der Tierwelt, die Geweihbildung bei Hirschen (Cervidae),
befasst. Hierbei handelt es um ein Beispiel für die sexuelle Selektion. Den männlichen Hirschen
wachsen aus der Stirn zwei Knochenstangen, die sich mit fortschreitendem Altern verzweigen
bzw. verbreitern. Entstanden durch zufällige Mutationen dient das Geweih unter anderem als
Kampf- und Imponierwaffe bei Konkurrenzkämpfen um potentielle Fortpflanzungspartner, was
wiederum zu einer erhöhten Nachkommenschaft der besser angepassten Individuen führte, die
dieses Merkmal teilweise weitervererben konnten (GOSS, 1983). Lamarck und Darwin erklärten
die Geweihbildung auf unterschiedliche Weise: Während bei Lamarck der willentliche
Gebrauch und die direkte Weitergabe des Merkmals als Erklärung dienten, führte Darwin die
Variabilität zwischen Individuen und deren Kampf ums Überleben und damit die Selektion an
(LAMARCK, 1809; DARWIN, 1871). Dieses Beispiel erscheint für die SuS zum Nachvollziehen
der (sexuellen) Selektion sinnvoll und umgeht das Potential einer thematischen Wiederholung.
Das Paradebeispiel aus Lehrbüchern ist nämlich die Entwicklung des Giraffenhalses, anhand
der aller Wahrscheinlichkeit nach die SuS die Evolutionstheorien bereits behandelt haben.
In zahlreichen empirischen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass viele SuS
finale, anthropomorphe oder lamarckistischen Alltagsvorstellungen zur Erklärung evolutiver
Phänomene nutzen. Bezogen auf das vorliegende Beispiel ist davon auszugehen, dass die
Hirsche sich aktiv an ihre Umwelt angepasst und daher zielgerichtet gehandelt haben, sodass
es zu einer automatischen Veränderung des Körpers und der Gene kam (HAMMANN & ASSHOFF,
2019). Im Sinne der didaktischen Rekonstruktion muss auf diese Präkonzepte der SuS im
Unterricht eingegangen und im besten Fall ein kognitiver Konflikt ausgelöst werden, der
wiederum zu einem conceptual change führen kann (GEBHARD, 2016). Ein solcher Konflikt
wird in der Erarbeitungsphase durch die Konfrontation mit dem Beispiel der Geweihbildung
anhand originaler Textpassagen aus den Werken Darwins und Lamarcks erreicht. Dieses
historisch-genetische Vorgehen erleichtert das Nachvollziehen der Evolutionstheorien und der
wissenschaftlichen Arbeitsweise beider Theoretiker, die auf Beobachtungen beruht
(KATTMANN, 2016). Es ist möglich, dass die SuS bei der Textanalyse erkennen, dass nur eine
der beiden Theorien biologisch plausibel ist. Die Übertragung schriftlicher Fachinhalte in eine
grafische Darstellung unterstützt diesen Prozess und erweitert aufgrund des erhöhten
Abstraktionsgrades die Komplexität von semantischen Netzwerken und damit ein tieferes
Verständnis. Entsprechend wird neben der Förderung der inhaltsbezogenen Kompetenzen, hier
konkret das Basiskonzept „Variabilität und Angepasstheit“ (OS – VA6), die Erweiterung der
prozessbezogenen Kompetenzen der Informationserschließung und Informationsweitergabe,
die dem Kompetenzbereich der Kommunikation zuzuordnen sind, angestrebt (Ministerium für
Bildung, Kultur des Landes Schleswig-Holstein, 2019). Die genetischen Evolutionsfaktoren
Mutation bzw. Rekombination werden in dieser Stunde nicht als Erklärung der Variabilität
angeführt, sondern in den Folgestunden thematisiert. In diesen wird vertiefend auf Darwins
Evolutionstheorie und deren Erweiterung zur synthetischen Theorie eingegangen.
2.3 Methodische Begründungen und Entscheidungen
Als Einstieg der Stunde dient ein fiktiver Instagram-Post Lamarcks zur Veröffentlichung seiner
Philosophie zoologique und den Reaktionen bekannter Wissenschaftler wie George Cuvier oder
Charles Darwin (Folie 2). Der Lebensweltbezug des Mediums „Instagram“ soll die SuS dazu
motivieren, die Abbildung zu beschreiben und zu erläutern.
2
In der Problematisierung stellen die SuS in Zusammenarbeit mit der LiV die Leitfrage der
Unterrichtsstunde auf, die am interaktiven Whiteboard visualisiert wird: „Welcher
Wissenschaftler hatte Recht mit seiner Evolutionstheorie?“ / „Welche Evolutionstheorie ist
plausibler?“ Die LiV kann hierfür die Kommentare unter dem Post Lamarcks als Impuls nutzen.
In der Erarbeitungsphase führen die SuS ein Partnerpuzzle durch, bei dem sie sich arbeitsteilig
in heterogenen Arbeitsgruppen die Evolutionstheorien nach Darwin und Lamarck am Beispiel
der Familie der Hirsche (Cervidae) erarbeiten. Als Material werden dafür Textpassagen aus den
Originalwerken genutzt. Alternativ bieten sich hier auch das gängige Beispiel des
Giraffenhalses oder theoretische Erklärungen zu Darwins und Lamarcks Arbeiten an. In
Einzelarbeit sollen die SuS zunächst die Entwicklung des Geweihes stichwortartig beschreiben,
ehe sie in Partnerarbeit die Ausbildung anhand eines Schemas grafisch darstellen. Auf diese
Weise wird gewährleistet, dass sich die SuS in ihrem individuellen Arbeitstempo mit den
fachlichen Inhalten auseinandersetzen und im Gespräch mit ihrer Partnerin oder ihrem Partner
ihre Arbeitsergebnisse bereits überprüfen und eine Zwischensicherung stattfindet. Eventuell
auftretende Probleme und Fragen können in der Partnerarbeit ebenfalls geklärt werden.
Gleichzeitig können leistungsschwächere SuS in ihren Ergebnissen bestärkt, um sich im
abschließenden Unterrichtsgespräch zu beteiligen. Die SuS finden sich in neuen Paarungen
zusammen, sodass nun jeweils ein Vertreter/eine Vertreterin für die Evolutionstheorie nach
Darwin oder Lamarck vorhanden ist. In dieser Zusammensetzung erklären sich die Lernenden
anhand ihrer erstellten Schemata die beiden Evolutionstheorien. Wie in der
Lerngruppenanalyse beschrieben, konnten bereits erste Leistungsunterschiede zwischen den
SuS festgestellt werden, weshalb eine Differenzierung für leistungsstärkere SuS in Form einer
Sprinteraufgabe stattfindet, wonach diese sich schon mit den Gemeinsamkeiten und
Unterschieden der beiden Evolutionstheorien auseinandersetzen. Diese Ergebnisse können in
dem folgenden Unterrichtsgespräch gewinnbringend genutzt werden. Es erfolgt eine
Differenzierung nach oben, weil davon auszugehen ist, dass leistungsschwächere SuS mehr
Zeit und Unterstützung für die Bearbeitung der Aufgaben benötigen. Aus diesem Grund werden
Hilfekarten zur Verfügung gestellt, die zentrale Aspekte der Evolutionstheorien
zusammenfassen (HEY, JESPER, & WITT-BAUHARDT, 2010).
In der Sicherung werden mittels Spiegelung über das MacBook der LiV zwei Beispiele von
SuS für die schematische Struktur der beiden Evolutionstheorien am interaktiven Whiteboard
visualisiert und durch die SuS kurz beschrieben. Die anderen SuS ergänzen ggf. ihre grafischen
Darstellungen. In dieser Phase haben leistungsschwächere SuS die Gelegenheit, sich aktiv in
den Unterricht einzubringen, da die Theorien selbstständig erarbeitet und einer Partnerin/einem
Partner präsentiert wurden. Auf Basis der Schemata benennen die SuS Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zwischen den beiden Evolutionstheorien, welche an den Seitenwänden des
interaktiven Whiteboards durch die SuS gesammelt und aufgeschrieben werden. Die LiV greift
hier mittels Impulsfragen ein, sofern es zu falschen Aussagen kommt oder wichtige
Erkenntnisse fehlen.
Abschließend sollen die SuS in der Vertiefung in Bezug auf den Instagram-Post und die
eingangs formulierte Leitfrage der Unterrichtsstunde als Administratorin oder Administrator
beurteilen, ob der Post Lamarcks gelöscht werden sollte, und ihre Entscheidung begründen.
3
3. Literaturverzeichnis
CAMPHELL, N. A. & REECE, J. B. (2009). Biologie (8. Auflage). München: Pearson Studium.
GEBHARD, U. (2016). Schülerinnen und Schüler. In H. Gropengießer, U. Harms & U. Kattmann
(Hrsg.), Fachdidaktik Biologie (10. Auflage, S. 198-212). Hallbergmoos: Aulis Verlag in
Friedrich Verlag GmbH.
DARWIN, C. (1871). The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex. London: John
Murray.
GOSS, R. J. (1983). Deer Antlers. Regeneration, Function, and Evolution. New York/London:
Academic Press.
HAMMANN, M. & ASSHOFF, R. (2019). Schülervorstellungen im Biologieunterricht. Ursachen
für Lernschwierigkeiten. (4. Auflage). Hannover: Klett/Kallmeyer.
HEY, G., JESPER, U., & WITT-BAUHARDT, K. (2010). Planungshilfen zur Inneren
Differenzierung Biologie. Kiel: IQSH (unveröffentlicht).
KATTMANN, U. (2016). Geschichte und Struktur der Biologie. In H. Gropengießer, U. Harms
& U. Kattmann (Hrsg.), Fachdidaktik Biologie (10. Auflage, S. 105-114). Hallbergmoos:
Aulis Verlag in Friedrich Verlag GmbH.
LAMARCK, J.-B. (1809). Philosophie zoologique. Paris: Musée d‘Histoire Naturelle.
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.).
(2019). Fachanforderungen Biologie für allgemein bildende Schulen, Sekundarstufe I + II.
Kiel: Schmidt & Klaunig.
Anhang
1. Stundenverlaufsplan
2. Arbeitsblätter zu den Evolutionstheorien nach Darwin und Lamarck
3. Hilfekarten zu Darwin und Lamarck
4. erwartetes Tafelbild mit Schemata der Evolutionstheorien nach Darwin und Lamarck
sowie tabellarische Übersicht über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Theorien
5. Foliensatz der verwendeten PowerPoint-Präsentation
4
Stundenverlaufsplan: Lamarck vs. Darwin – Duell der Evolutionstheoretiker
Hauptintention: Die SuS vergleichen die Evolutionstheorien nach Lamarck und Darwin und überprüfen deren Plausibilität, indem sie die Geweihbildung von Hirschen auf Basis originaler
Textpassagen analysieren und beschreiben. (OS – VA6, OS – Kk1)
Phase (Zeit)
Einstieg (3 min)
Problematisierung
(3 min)
Gelenk (2 min)
Erarbeitung
(20 min)
geplantes LiV-Verhalten
erwartetes SuS-Verhalten
LiV präsentiert SuS den fiktiven Instagram-Post Lamarcks
zur Veröffentlichung seines Werkes.
LiV fordert SuS auf, die Abbildung zu beschreiben und zu
erläutern.
LiV fordert SuS auf, ausgehend von dem Instagram-Post
eine Leitfrage zu formulieren.
Impuls: Warum stößt der Post auf Widerstand?
LiV erklärt den SuS den Ablauf der Erarbeitungsphase und
teilt SuS Texte zu bzw. teilt die SuS in Paarungen auf.
LiV fordert SuS auf, anhand eines Beispiels die zentralen
Aspekte der beiden Evolutionstheorien herauszuarbeiten
und in einem Schema grafisch darzustellen.
SuS beschreiben und erläutern den fiktiven Instagram-Post:
Verfasser und Inhalt des Posts, Kommentare,
Evolutionstheorien etc.
UG
PPP (Folie 2)
SuS formulieren eine Leitfrage: Wer hat recht mit seiner
Theorie – Darwin oder Lamarck? / Welche
Evolutionstheorie erscheint plausibler?
SuS hören der LiV zu.
UG
PPP (Folie 3)
LV
PPP (Folie 4)
SuS erarbeiten sich die zentralen Elemente der beiden
Evolutionstheorien in einem Partnerpuzzle:
1. Einzelarbeit: SuS lesen Textpassagen zur
Geweihbildung nach Lamarck oder Darwin und fassen
zentrale Aspekte der Theorie stichwortartig zusammen.
2. Partnerarbeit (A – A / B – B): SuS tauschen sich über
ihre Ergebnisse aus und stellen ihre jeweilige Theorie in
einem Schema grafisch dar.
3. Partnerarbeit (A – B): SuS erklären einander anhand
ihrer Schemata die Geweihbildung nach Lamack und
Darwin.
Sprinteraufgabe: SuS benennen Unterschiede und
Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Evolutionstheorien.
PA
PPP (Folie 4)
AB 1 (Lamarck)
AB 2 (Darwin)
UG
SuS-Lösungen
Whiteboard
UG
PPP (Folie 5)
LiV steht für Fragen zur Verfügung.
Sicherung
(12 min)
(LiV lässt sich zwei Schemata der SuS zuschicken und
spiegelt diese am interaktiven Whiteboard.)
LiV bitte zwei SuS zum interaktiven Whiteboard zur
Moderation des UG.
LiV fordert SuS auf, die Schemata kurz zu beschreiben und
ihre eigenen Schemata ggf. zu ergänzen.
Sozialform
Medien
SuS beschreiben kurz die exemplarischen Schemata und
ergänzen ggf. ihre eigenen Darstellungen.
LiV fordert SuS auf, Gemeinsamkeiten und Unterschiede
SuS benennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zwischen den beiden Evolutionstheorien zu benennen und
zwischen den beiden Evolutionstheorien und notieren diese.
zu notieren.
Vertiefung
LiV fordert SuS auf, als Administratorin/Administrator zu
SuS beurteilen, ob sie den Instagram-Post Lamarcks löschen
(5 min)
beurteilen, ob der Instagram-Post Lamarcks gelöscht
würden, und begründen ihre Entscheidung.
werden sollte, und ihre Entscheidung zu begründen.
Abkürzungen: AB = Arbeitsblatt, LV = Lehrervortrag, PA = Partnerarbeit, PPP = PowerPoint-Präsentation, UG = Unterrichtsgespräch
5
Bio / Kt / 11d
A
Evolutionstheorien
26.08.2021
Woher hat der König der Wälder sein Geweih?
– Die Evolutionstheorie nach Lamarck
1. Lies den Text zur Geweihentwicklung nach Lamarck durch und fasse stichwortartig die
zentralen Aspekte zusammen.
2. Tausche dich mit deiner Sitznachbarin / deinem Sitznachbarn aus: Stellt die Geweihentwicklung
der Hirsche nach Lamarck grafisch (z.B. in einem Schema) dar.
3. Tausche dich mit einer neuen Partnerin / einem neuen Partner aus: Erklärt euch gegenseitig
mithilfe eurer Schemata die Geweihentwicklung nach Lamarck und Darwin.
„Es gibt nichts merkwürdigeres, als die Wirkung der Gewohnheiten bei den pflanzenfressenden
Säugethieren. Diejenigen Vierfüssler, denen die Verhältnisse und die Bedürfnisse, welche diese
herbeigeführt haben, seit langer Zeit die Gewohnheit gegeben haben, das Gras abzuweiden,
gehen nur auf der Erde, sind genöthigt hier den grössten Theil ihres Lebens auf ihren vier
5
Beinen zu stehen.“ (…)
„Es giebt indessen unter den pflanzenfressenden Thieren, und hauptsächlich unter den
Wiederkäuern solche wie die Hirsche, die Rehe, die Damhirsche, die durch die Verhältnisse
unserer Klimaten, beständig der Gefahr ausgesetzt sind, durch die Jagden, welche der Mensch
auf sie macht, vernichtet zu werden, und ihr Heil nur in der schleunigsten Flucht finden können.
10
Die Nothwendigkeit hat sie gezwungen, sich im schnellen Laufen zu üben und durch diese
Gewohnheit ist ihr Körper leichter und ihre Beine viel schlanker geworden.“ (…)
„Die Wiederkäuer (…) können sich nur durch Stossen mit dem Kopfe bekämpfen, in dem sie die
Stirne gegen einander richten. Bei ihren Zornesanwandlungen, die hauptsächlich bei den
Männchen häufig sind, lenkt ihr inneres Gefühl durch seine Anstrengungen die [Reizung]
15
stärker auf diesen Theil des Kopfes hin und es geschieht hier bei den einen eine Absonderung
von Knochensubstanz, wodurch feste Fortsätze gebildet werden; daher die Geweihe, mit denen
der Kopf der Mehrzahl dieser Thiere bewaffnet ist.“
Textpassagen aus JEAN-BAPTISTE DE LAMARCK (1809). Philosophie zoologique. Paris: Musée d‘Histoire Naturelle.
Bio / Kt / 11d
B
Evolutionstheorien
26.08.2021
Woher hat der König der Wälder sein Geweih?
– Die Evolutionstheorie nach Darwin
1. Lies den Text zur Geweihentwicklung nach Lamarck durch und fasse stichwortartig die
zentralen Aspekte zusammen.
2. Tausche dich mit deiner Sitznachbarin / deinem Sitznachbarn aus: Stellt die Geweihentwicklung
der Hirsche nach Darwin grafisch (z.B. in einem Schema) dar.
3. Tausche dich mit einer neuen Partnerin / einem neuen Partner aus: Erklärt euch gegenseitig
mithilfe eurer Schemata die Geweihentwicklung nach Darwin und Lamarck.
„Die grosse Variabilität des Geweihes bei hirschartigen Thieren, (…), ist ein Beispiel für die
ausserordentliche Variabilität secundärer Sexualcharactere und ihrer ausserordentlichen
Geneigtheit in nahe verwandten Formen verschieden zu werden. Wenn daher die Geweihe, wie
die glänzenden Rüstungen der Ritter älterer Zeiten die edle Erscheinung von Hirschen erhöhen,
5
so können sie wohl zum Theil für diesen Zweck modificiert worden sein, wenn sie auch
hauptsächlich zum factischen Dienste im Kampfe bestimmt sind.“ (…)
„Von allen männlichen Säugethieren, welche mit speciellen Waffen zum Kampfe ausgerüstet
sind, weiss man sehr wohl, dass sie heftige Kämpfe beginnen und ihre Waffe in ihrer eigenen
eigenthümlichen Weise benutzen. Der Muth und die verzweifelten Duelle von Hirschen sind oft
10
beschrieben worden. Ihre Skelette sind in verschiedenen Theilen der Welt mit unentwirrbar in
einander verschlungenen Geweihen gefunden worden, dadurch zeigend, wie elend sowohl der
Sieger als der Besiegte umgekommen sein muss.“ (…)
„Wenn die Männchen mit Waffen versehen sind, welche die Weibchen nicht besitzen, so lässt
sich kaum zweifeln, dass sie dazu benutzt werden, mit anderen Männchen zu kämpfen und
15
dass sie durch geschlechtliche Zuchtwahl erlangt und allein auf das männliche Geschlecht
vererbt worden sind. Ohne Zweifel wäre bei weiblichen Hirschen, die in jedem der aufeinander
folgenden Jahre wiederkehrende Entwicklung grosser sich verzweigender Geweihe eine grosse
Verschwendung von Lebenskraft gewesen, wenigstens nach der Annahme, dass sie für die
Weibchen von keinem Nutzen sind. In Folge dessen werden diese Organe dazu geneigt haben,
20
bei den Weibchen durch natürliche Zuchtwahl beseitigt zu werden.“
Textpassagen aus CHARLES DARWIN (1871). The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex. London: John Murray.
Sprinteraufgabe: Benenne Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den
beiden Evolutionstheorien.
Bio / Kt / 11d
Evolutionstheorien
26.08.2021
Hilfekarte 1: Lamarck
Erstes Gesetz
„Bei jedem Thiere, welches das Ziel seiner Entwicklung noch nicht überschritten hat, stärkt
der häufigere und bleibende Gebrauch eines Organs dasselbe allmälig, entwickelt und
vergrössert es und verleiht ihm eine Kraft, die zu der Dauer dieses Gebrauchs im Verhältnis
steht; während der konstante Nichtgebrauch eines Organs dasselbe allmälig schwächer
macht, verschlechtert, seine Fähigkeiten fortschreitend vermindert und es endlich
verschwinden lässt.“
Hilfekarte 2: Lamarck
Zweites Gesetz
„Alles, was die Thiere durch den Einfluss der Verhältnisse, denen sie während langer Zeit
ausgesetzt sind, und folglich durch den Einfluss des vorherrschenden Gebrauchs oder
konstanten Nichtgebrauchs eines Organs erwerben oder verlieren, wird durch die
Fortpflanzung auf die Nachkommen vererbt, vorausgesetzt, dass die erworbenen
Veränderungen beiden Geschlechtern, oder denen, welche diese Nachkommen
hervorgebracht haben, gemein seien.“
Hilfekarte 1: Darwin
„Die vielen geringen Verschiedenheiten, welche oft unter den Abkömmlingen von einerlei
Eltern vorkommen (…) kann man individuelle Verschiedenheiten nennen, da sie bei
Individuen der nämlichen Art beobachtet werden, welche auf begrenztem Raume nahe
beisammen wohnen. (…) Diese individuellen Verschiedenheiten sind nun gerade von der
grössten Bedeutung für uns, weil sie oft verwerbt werden, wie wohl Jedermann schon zu
beobachten Gelegenheit hatte.“
Hilfekarte 2: Darwin
„In diesem Wettkampfe (Anmerkung: Kampfe um’s Dasein) werden Abänderungen, wie
gering und auf welche Weise immer sie entstanden sein mögen, wenn sie nur
einigermassen vortheilhaft für die Individuen einer Species sind, in deren unendlich
verwickelten Beziehungen zu anderen organischen Wesen und zu den physikalischen
Lebensbedingungen, die Erhaltung solcher Individuen zu unterstützen und sich gewöhnlich
auf deren Nachkommen zu übertragen neigen.“
q)
q)
C)
a
()
0)
rlr
tt
q)
()
ü)
!r
()
o
U)
Ä FE
§§)
§
rÄü
.=v
()
{)
ah
I
L
G
I
,äR
I
cl
q)
L
G}
a
lr
o
-§
:Y§
§lo§
:§
,§
E
§-
a)
i-s
.. ar,
Sr)
0>S
Ea
:!
Hr§L. "Ae
5
.za
E§
tr\
§..o
(D
c
ißv s
5§*
a§v
ir
CO
it§
>=
fCr
-r
<§
§,
tvr
{t
?
rs=
§§ ts,
\J
t:
5
§
.tr
dl
tsl\)
§§
lE{,
§
H 6§ .54N
E §§ §5 de
E ä§ ?§ Y
E?T
E -§
i§
3
§s
&
&
'tJ
§x
*d
f
t
§§
§<r§ §,s
\<
-+
lJ
§§
:TE
3q
§§
§ä
9A
G
aö
U
{
Fl
§s
§
§
U1
c)
§§
üot
.Fi
6)
'!
e) L)
qFi
O)
FE
aQ
\
{)()
c)F
a
§
na
v
L
c)L
c) r-
..§
GIJ
Ep
.r§
!q)
o).§
1i lt
LE
r-l
Dr
^§Y
is\
<q)
bo
v\
§)
..x
E :i.
9§
Eu
=§)
r§
E\)
o§
>bn
F;
l-l
§
I
,§
"*
§
fa
§4
L
cC
§
§
->ä
.5c
\:<
o
0)o
p
3
§.,
t{lE ü5
ßt
.E
§U; .g
<rJ
"§
f §*e
S,
E.,T E§ :( I§
I
EäS
re
b
@
§Eö \ä
S'5b
s2-
\,
E3 u**ä :n 4cf
3
frl
*\a
§)
trs$.t
rt
rI
E.E
E§
ü)
\-
o\
E*
Fl
?
..§
{)§
()
L
()
a.
N
S
E.
ri
t-
4
4
iN
4)
I
v)
L
§o
§.
4.E"9
r
tr§\§)!!
bo -s
f-I t
t\§\
u §§ §
är § t
iY\§
Foliensatz der verwendeten PowerPoint-Präsentation
Biologie 11d
mit Herrn Kretschmann
Folie 1: Deckblatt
Instagram vor 200 Jahren
Folie 2: Einstieg
Charles Darwin
Jean-Baptiste de Lamarck
Folie 3: Problematisierung
Duell der Evolutionstheoretiker
A Lamarck
B Darwin
1. Einzelarbeit
Folie 4: Gelenk
2. Partnerarbeit
(A – A / B – B)
3. Partnerarbeit (A – B)
Duell der Evolutionstheoretiker
A Lamarck
B Darwin
1. Einzelarbeit
3. Partnerarbeit
2. Partnerarbeit
1. Fasse die zentralen Aspekte deines Textes stichwortartig zusammen. ~ 7 min
2. Stellt zusammen die Geweihentwicklung der Hirsche nach Darwin / Lamarck grafisch dar. ~ 10 min
3. Erklärt euch gegenseitig anhand eurer Schemata die Geweihentwicklung nach Darwin / Lamarck.
~ 5 min
Folie 5: Gelenk
Katya
Rike
Darwin
Corvin
Mathis
Lucas
Nenita
Jula
Adam
Jonas
Lucie
Jona
Elina
Herr Kretschmann
Folie 6: Gelenk
Mohammed
Keno
Maxi
Lara
Thore
Anton
Robin
Zein
Bryan
Die Evolutionstheorie
nach Lamack
Die Evolutionstheorie
nach Darwin
Folie 7: Sicherung (Siehe erwartetes Tafelbild mit Schemata der Evolutionstheorien nach
Darwin und Lamarck sowie tabellarische Übersicht über Gemeinsamkeiten und Unterschiede
der Theorien)
Beurteile als Administratorin / Administrator, ob der Instagram Post
von Lamarck gelöscht werden sollte. Begründe deine Entscheidung.
Folie 8: Vertiefung
Herunterladen