Unterrichtsentwurf im Fach Biologie für die erste Ausbildungsberatung in Biologie Ausbildungsschule: Schulleitung: Studienleitung: Ausbildungslehrkraft: Ausbildungskoordinatorin: Lehrkraft im Vorbereitungsdienst1: Klasse: Raum: Datum/Uhrzeit: Gymnasium Brunsbüttel Hans-Walter Thee Britta Baum Philipp Piater Sabrina Zehm Marek Kretschmann (1. Ausbildungssemester) 11d Biologieübungsraum 26.08.2021, 12:15 – 13:00 (6. Stunde) 1. Darstellung der Stunde Thema der Unterrichtseinheit: Evolution und ihre Mechanismen Thema der Unterrichtsstunde: Lamarck vs. Darwin – Duell der Evolutionstheoretiker Hauptintention der Stunde: Die Schülerinnen und Schüler2 vergleichen die Evolutionstheorien nach Lamarck und Darwin und überprüfen deren Plausibilität, indem sie die Geweihbildung von Hirschen auf Basis originaler Textpassagen analysieren und beschreiben. (OS – VA6, OS – Kk1) Weiter angestrebte und zu fördernde Kompetenz: Die SuS … • wählen ziel- und adressatengerechte Darstellungsformen zur Präsentation fachlicher Informationen aus. (OS – Kk2) • verwenden im Zusammenhang mit der Beschreibung und Präsentationen evolutiver Theorien zunehmend eine angemessene Fachsprache. (OS – Kk4) Einbettung der Einzelstunde in die laufende Unterrichtseinheit: Zeit Unterrichtsgegenstand 1. Stunde Lamarck vs. Darwin – Duell der Evolutionstheoretiker 2. Stunde Darwins Evolutionstheorie – Selektion und Anpassung 3. Stunde Selektionstypen 4. Stunde Beeinflussung der genetischen Variabilität durch Mutation und Rekombination (I) 5. Stunde Darwin 2.0 – die synthetische Evolutionstheorie 6. Stunde Vielfalt des Lebens – Aber was ist eine Art überhaupt? 2. Begründung der Planung 2. 1 Unterrichtliche Voraussetzungen und Lerngruppenanalyse Seit Beginn des Schuljahres 2021/22 unterrichte ich das Fach Biologie die Klasse 11d des Einführungsjahrgangs eigenverantwortlich drei Stunden in der Woche. Die Lerngruppe besteht aus 22 SuS des Sportprofils, davon 8 Schülerinnen und 14 Schüler. Innerhalb der Klasse herrscht meiner ersten Einschätzung nach eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre. Die mündliche Beteiligung der Klasse war in den bisherigen Stunden als grundsätzlich gut einzuschätzen. Ein Großteil der SuS beteiligt sich aktiv und regelmäßig am Unterricht. Viele SuS bringen dabei gute bis sehr gute Beiträge ein und zeigen sich interessiert. Etwa ein Drittel der SuS beteiligt sich hingegen nur selten am Unterrichtsgespräch. Zwei SuS konnten aufgrund von Quarantänemaßnahmen erst seit wenigen Stunden am Präsenzunterricht teilnehmen. Entsprechend sind zum jetzigen Zeitpunkt Leistungsunterschiede bei den SuS zu erkennen, was sich zum einen in dem unterschiedlichen Arbeitstempo, zum anderen durch Schwierigkeiten bei komplexeren Aufgaben erkennen lässt. Insgesamt ist eine hohe Motivation der SuS bei Partner- und Gruppenarbeiten auszumachen. 2.2 Sachanalyse und didaktische Entscheidungen In der Biologie ist die Evolution das zentrale Thema, weil mittels evolutiver Prozesse die heutige Vielfalt an Lebensformen als Konsequenz von Anpassungs- und Abwandlungsvorgängen und die Verwandtschaft allen Lebens auf der Erde erklärt werden können 1 2 Im Folgenden als LiV abgekürzt. Im Folgenden als SuS abgekürzt. 1 (CAMPHELL & REECE, 2009). Folglich liefert die Evolutionstheorie einen entscheidenden Beitrag zur naturwissenschaftlichen Grundbildung der SuS und ist als didaktische Leitlinie in den Fachanforderungen des Landes Schleswig-Holstein für das Fach Biologie (2016) verankert. Am Gymnasium Brunsbüttel wird dies im Einführungsjahrgang der Oberstufe in Form eines evolutionsökologischen Kurses umgesetzt, der den SuS einen Überblick über wesentliche ökologische Grundlagen und deren evolutive Zusammenhänge liefert. Für die Einstiegsstunde in die Unterrichtseinheit wurden analog zum Vorgehen der Schulbücher die Evolutionstheorien nach Lamarck und Darwin ausgewählt, um den SuS einen Zugang zur Thematik zu liefern. Schwerpunktmäßig wird sich in der Stunde mit dem Vergleich der beiden Theorien anhand eines konkreten Beispiels aus der Tierwelt, die Geweihbildung bei Hirschen (Cervidae), befasst. Hierbei handelt es um ein Beispiel für die sexuelle Selektion. Den männlichen Hirschen wachsen aus der Stirn zwei Knochenstangen, die sich mit fortschreitendem Altern verzweigen bzw. verbreitern. Entstanden durch zufällige Mutationen dient das Geweih unter anderem als Kampf- und Imponierwaffe bei Konkurrenzkämpfen um potentielle Fortpflanzungspartner, was wiederum zu einer erhöhten Nachkommenschaft der besser angepassten Individuen führte, die dieses Merkmal teilweise weitervererben konnten (GOSS, 1983). Lamarck und Darwin erklärten die Geweihbildung auf unterschiedliche Weise: Während bei Lamarck der willentliche Gebrauch und die direkte Weitergabe des Merkmals als Erklärung dienten, führte Darwin die Variabilität zwischen Individuen und deren Kampf ums Überleben und damit die Selektion an (LAMARCK, 1809; DARWIN, 1871). Dieses Beispiel erscheint für die SuS zum Nachvollziehen der (sexuellen) Selektion sinnvoll und umgeht das Potential einer thematischen Wiederholung. Das Paradebeispiel aus Lehrbüchern ist nämlich die Entwicklung des Giraffenhalses, anhand der aller Wahrscheinlichkeit nach die SuS die Evolutionstheorien bereits behandelt haben. In zahlreichen empirischen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass viele SuS finale, anthropomorphe oder lamarckistischen Alltagsvorstellungen zur Erklärung evolutiver Phänomene nutzen. Bezogen auf das vorliegende Beispiel ist davon auszugehen, dass die Hirsche sich aktiv an ihre Umwelt angepasst und daher zielgerichtet gehandelt haben, sodass es zu einer automatischen Veränderung des Körpers und der Gene kam (HAMMANN & ASSHOFF, 2019). Im Sinne der didaktischen Rekonstruktion muss auf diese Präkonzepte der SuS im Unterricht eingegangen und im besten Fall ein kognitiver Konflikt ausgelöst werden, der wiederum zu einem conceptual change führen kann (GEBHARD, 2016). Ein solcher Konflikt wird in der Erarbeitungsphase durch die Konfrontation mit dem Beispiel der Geweihbildung anhand originaler Textpassagen aus den Werken Darwins und Lamarcks erreicht. Dieses historisch-genetische Vorgehen erleichtert das Nachvollziehen der Evolutionstheorien und der wissenschaftlichen Arbeitsweise beider Theoretiker, die auf Beobachtungen beruht (KATTMANN, 2016). Es ist möglich, dass die SuS bei der Textanalyse erkennen, dass nur eine der beiden Theorien biologisch plausibel ist. Die Übertragung schriftlicher Fachinhalte in eine grafische Darstellung unterstützt diesen Prozess und erweitert aufgrund des erhöhten Abstraktionsgrades die Komplexität von semantischen Netzwerken und damit ein tieferes Verständnis. Entsprechend wird neben der Förderung der inhaltsbezogenen Kompetenzen, hier konkret das Basiskonzept „Variabilität und Angepasstheit“ (OS – VA6), die Erweiterung der prozessbezogenen Kompetenzen der Informationserschließung und Informationsweitergabe, die dem Kompetenzbereich der Kommunikation zuzuordnen sind, angestrebt (Ministerium für Bildung, Kultur des Landes Schleswig-Holstein, 2019). Die genetischen Evolutionsfaktoren Mutation bzw. Rekombination werden in dieser Stunde nicht als Erklärung der Variabilität angeführt, sondern in den Folgestunden thematisiert. In diesen wird vertiefend auf Darwins Evolutionstheorie und deren Erweiterung zur synthetischen Theorie eingegangen. 2.3 Methodische Begründungen und Entscheidungen Als Einstieg der Stunde dient ein fiktiver Instagram-Post Lamarcks zur Veröffentlichung seiner Philosophie zoologique und den Reaktionen bekannter Wissenschaftler wie George Cuvier oder Charles Darwin (Folie 2). Der Lebensweltbezug des Mediums „Instagram“ soll die SuS dazu motivieren, die Abbildung zu beschreiben und zu erläutern. 2 In der Problematisierung stellen die SuS in Zusammenarbeit mit der LiV die Leitfrage der Unterrichtsstunde auf, die am interaktiven Whiteboard visualisiert wird: „Welcher Wissenschaftler hatte Recht mit seiner Evolutionstheorie?“ / „Welche Evolutionstheorie ist plausibler?“ Die LiV kann hierfür die Kommentare unter dem Post Lamarcks als Impuls nutzen. In der Erarbeitungsphase führen die SuS ein Partnerpuzzle durch, bei dem sie sich arbeitsteilig in heterogenen Arbeitsgruppen die Evolutionstheorien nach Darwin und Lamarck am Beispiel der Familie der Hirsche (Cervidae) erarbeiten. Als Material werden dafür Textpassagen aus den Originalwerken genutzt. Alternativ bieten sich hier auch das gängige Beispiel des Giraffenhalses oder theoretische Erklärungen zu Darwins und Lamarcks Arbeiten an. In Einzelarbeit sollen die SuS zunächst die Entwicklung des Geweihes stichwortartig beschreiben, ehe sie in Partnerarbeit die Ausbildung anhand eines Schemas grafisch darstellen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass sich die SuS in ihrem individuellen Arbeitstempo mit den fachlichen Inhalten auseinandersetzen und im Gespräch mit ihrer Partnerin oder ihrem Partner ihre Arbeitsergebnisse bereits überprüfen und eine Zwischensicherung stattfindet. Eventuell auftretende Probleme und Fragen können in der Partnerarbeit ebenfalls geklärt werden. Gleichzeitig können leistungsschwächere SuS in ihren Ergebnissen bestärkt, um sich im abschließenden Unterrichtsgespräch zu beteiligen. Die SuS finden sich in neuen Paarungen zusammen, sodass nun jeweils ein Vertreter/eine Vertreterin für die Evolutionstheorie nach Darwin oder Lamarck vorhanden ist. In dieser Zusammensetzung erklären sich die Lernenden anhand ihrer erstellten Schemata die beiden Evolutionstheorien. Wie in der Lerngruppenanalyse beschrieben, konnten bereits erste Leistungsunterschiede zwischen den SuS festgestellt werden, weshalb eine Differenzierung für leistungsstärkere SuS in Form einer Sprinteraufgabe stattfindet, wonach diese sich schon mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Evolutionstheorien auseinandersetzen. Diese Ergebnisse können in dem folgenden Unterrichtsgespräch gewinnbringend genutzt werden. Es erfolgt eine Differenzierung nach oben, weil davon auszugehen ist, dass leistungsschwächere SuS mehr Zeit und Unterstützung für die Bearbeitung der Aufgaben benötigen. Aus diesem Grund werden Hilfekarten zur Verfügung gestellt, die zentrale Aspekte der Evolutionstheorien zusammenfassen (HEY, JESPER, & WITT-BAUHARDT, 2010). In der Sicherung werden mittels Spiegelung über das MacBook der LiV zwei Beispiele von SuS für die schematische Struktur der beiden Evolutionstheorien am interaktiven Whiteboard visualisiert und durch die SuS kurz beschrieben. Die anderen SuS ergänzen ggf. ihre grafischen Darstellungen. In dieser Phase haben leistungsschwächere SuS die Gelegenheit, sich aktiv in den Unterricht einzubringen, da die Theorien selbstständig erarbeitet und einer Partnerin/einem Partner präsentiert wurden. Auf Basis der Schemata benennen die SuS Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Evolutionstheorien, welche an den Seitenwänden des interaktiven Whiteboards durch die SuS gesammelt und aufgeschrieben werden. Die LiV greift hier mittels Impulsfragen ein, sofern es zu falschen Aussagen kommt oder wichtige Erkenntnisse fehlen. Abschließend sollen die SuS in der Vertiefung in Bezug auf den Instagram-Post und die eingangs formulierte Leitfrage der Unterrichtsstunde als Administratorin oder Administrator beurteilen, ob der Post Lamarcks gelöscht werden sollte, und ihre Entscheidung begründen. 3 3. Literaturverzeichnis CAMPHELL, N. A. & REECE, J. B. (2009). Biologie (8. Auflage). München: Pearson Studium. GEBHARD, U. (2016). Schülerinnen und Schüler. In H. Gropengießer, U. Harms & U. Kattmann (Hrsg.), Fachdidaktik Biologie (10. Auflage, S. 198-212). Hallbergmoos: Aulis Verlag in Friedrich Verlag GmbH. DARWIN, C. (1871). The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex. London: John Murray. GOSS, R. J. (1983). Deer Antlers. Regeneration, Function, and Evolution. New York/London: Academic Press. HAMMANN, M. & ASSHOFF, R. (2019). Schülervorstellungen im Biologieunterricht. Ursachen für Lernschwierigkeiten. (4. Auflage). Hannover: Klett/Kallmeyer. HEY, G., JESPER, U., & WITT-BAUHARDT, K. (2010). Planungshilfen zur Inneren Differenzierung Biologie. Kiel: IQSH (unveröffentlicht). KATTMANN, U. (2016). Geschichte und Struktur der Biologie. In H. Gropengießer, U. Harms & U. Kattmann (Hrsg.), Fachdidaktik Biologie (10. Auflage, S. 105-114). Hallbergmoos: Aulis Verlag in Friedrich Verlag GmbH. LAMARCK, J.-B. (1809). Philosophie zoologique. Paris: Musée d‘Histoire Naturelle. Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.). (2019). Fachanforderungen Biologie für allgemein bildende Schulen, Sekundarstufe I + II. Kiel: Schmidt & Klaunig. Anhang 1. Stundenverlaufsplan 2. Arbeitsblätter zu den Evolutionstheorien nach Darwin und Lamarck 3. Hilfekarten zu Darwin und Lamarck 4. erwartetes Tafelbild mit Schemata der Evolutionstheorien nach Darwin und Lamarck sowie tabellarische Übersicht über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Theorien 5. Foliensatz der verwendeten PowerPoint-Präsentation 4 Stundenverlaufsplan: Lamarck vs. Darwin – Duell der Evolutionstheoretiker Hauptintention: Die SuS vergleichen die Evolutionstheorien nach Lamarck und Darwin und überprüfen deren Plausibilität, indem sie die Geweihbildung von Hirschen auf Basis originaler Textpassagen analysieren und beschreiben. (OS – VA6, OS – Kk1) Phase (Zeit) Einstieg (3 min) Problematisierung (3 min) Gelenk (2 min) Erarbeitung (20 min) geplantes LiV-Verhalten erwartetes SuS-Verhalten LiV präsentiert SuS den fiktiven Instagram-Post Lamarcks zur Veröffentlichung seines Werkes. LiV fordert SuS auf, die Abbildung zu beschreiben und zu erläutern. LiV fordert SuS auf, ausgehend von dem Instagram-Post eine Leitfrage zu formulieren. Impuls: Warum stößt der Post auf Widerstand? LiV erklärt den SuS den Ablauf der Erarbeitungsphase und teilt SuS Texte zu bzw. teilt die SuS in Paarungen auf. LiV fordert SuS auf, anhand eines Beispiels die zentralen Aspekte der beiden Evolutionstheorien herauszuarbeiten und in einem Schema grafisch darzustellen. SuS beschreiben und erläutern den fiktiven Instagram-Post: Verfasser und Inhalt des Posts, Kommentare, Evolutionstheorien etc. UG PPP (Folie 2) SuS formulieren eine Leitfrage: Wer hat recht mit seiner Theorie – Darwin oder Lamarck? / Welche Evolutionstheorie erscheint plausibler? SuS hören der LiV zu. UG PPP (Folie 3) LV PPP (Folie 4) SuS erarbeiten sich die zentralen Elemente der beiden Evolutionstheorien in einem Partnerpuzzle: 1. Einzelarbeit: SuS lesen Textpassagen zur Geweihbildung nach Lamarck oder Darwin und fassen zentrale Aspekte der Theorie stichwortartig zusammen. 2. Partnerarbeit (A – A / B – B): SuS tauschen sich über ihre Ergebnisse aus und stellen ihre jeweilige Theorie in einem Schema grafisch dar. 3. Partnerarbeit (A – B): SuS erklären einander anhand ihrer Schemata die Geweihbildung nach Lamack und Darwin. Sprinteraufgabe: SuS benennen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Evolutionstheorien. PA PPP (Folie 4) AB 1 (Lamarck) AB 2 (Darwin) UG SuS-Lösungen Whiteboard UG PPP (Folie 5) LiV steht für Fragen zur Verfügung. Sicherung (12 min) (LiV lässt sich zwei Schemata der SuS zuschicken und spiegelt diese am interaktiven Whiteboard.) LiV bitte zwei SuS zum interaktiven Whiteboard zur Moderation des UG. LiV fordert SuS auf, die Schemata kurz zu beschreiben und ihre eigenen Schemata ggf. zu ergänzen. Sozialform Medien SuS beschreiben kurz die exemplarischen Schemata und ergänzen ggf. ihre eigenen Darstellungen. LiV fordert SuS auf, Gemeinsamkeiten und Unterschiede SuS benennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Evolutionstheorien zu benennen und zwischen den beiden Evolutionstheorien und notieren diese. zu notieren. Vertiefung LiV fordert SuS auf, als Administratorin/Administrator zu SuS beurteilen, ob sie den Instagram-Post Lamarcks löschen (5 min) beurteilen, ob der Instagram-Post Lamarcks gelöscht würden, und begründen ihre Entscheidung. werden sollte, und ihre Entscheidung zu begründen. Abkürzungen: AB = Arbeitsblatt, LV = Lehrervortrag, PA = Partnerarbeit, PPP = PowerPoint-Präsentation, UG = Unterrichtsgespräch 5 Bio / Kt / 11d A Evolutionstheorien 26.08.2021 Woher hat der König der Wälder sein Geweih? – Die Evolutionstheorie nach Lamarck 1. Lies den Text zur Geweihentwicklung nach Lamarck durch und fasse stichwortartig die zentralen Aspekte zusammen. 2. Tausche dich mit deiner Sitznachbarin / deinem Sitznachbarn aus: Stellt die Geweihentwicklung der Hirsche nach Lamarck grafisch (z.B. in einem Schema) dar. 3. Tausche dich mit einer neuen Partnerin / einem neuen Partner aus: Erklärt euch gegenseitig mithilfe eurer Schemata die Geweihentwicklung nach Lamarck und Darwin. „Es gibt nichts merkwürdigeres, als die Wirkung der Gewohnheiten bei den pflanzenfressenden Säugethieren. Diejenigen Vierfüssler, denen die Verhältnisse und die Bedürfnisse, welche diese herbeigeführt haben, seit langer Zeit die Gewohnheit gegeben haben, das Gras abzuweiden, gehen nur auf der Erde, sind genöthigt hier den grössten Theil ihres Lebens auf ihren vier 5 Beinen zu stehen.“ (…) „Es giebt indessen unter den pflanzenfressenden Thieren, und hauptsächlich unter den Wiederkäuern solche wie die Hirsche, die Rehe, die Damhirsche, die durch die Verhältnisse unserer Klimaten, beständig der Gefahr ausgesetzt sind, durch die Jagden, welche der Mensch auf sie macht, vernichtet zu werden, und ihr Heil nur in der schleunigsten Flucht finden können. 10 Die Nothwendigkeit hat sie gezwungen, sich im schnellen Laufen zu üben und durch diese Gewohnheit ist ihr Körper leichter und ihre Beine viel schlanker geworden.“ (…) „Die Wiederkäuer (…) können sich nur durch Stossen mit dem Kopfe bekämpfen, in dem sie die Stirne gegen einander richten. Bei ihren Zornesanwandlungen, die hauptsächlich bei den Männchen häufig sind, lenkt ihr inneres Gefühl durch seine Anstrengungen die [Reizung] 15 stärker auf diesen Theil des Kopfes hin und es geschieht hier bei den einen eine Absonderung von Knochensubstanz, wodurch feste Fortsätze gebildet werden; daher die Geweihe, mit denen der Kopf der Mehrzahl dieser Thiere bewaffnet ist.“ Textpassagen aus JEAN-BAPTISTE DE LAMARCK (1809). Philosophie zoologique. Paris: Musée d‘Histoire Naturelle. Bio / Kt / 11d B Evolutionstheorien 26.08.2021 Woher hat der König der Wälder sein Geweih? – Die Evolutionstheorie nach Darwin 1. Lies den Text zur Geweihentwicklung nach Lamarck durch und fasse stichwortartig die zentralen Aspekte zusammen. 2. Tausche dich mit deiner Sitznachbarin / deinem Sitznachbarn aus: Stellt die Geweihentwicklung der Hirsche nach Darwin grafisch (z.B. in einem Schema) dar. 3. Tausche dich mit einer neuen Partnerin / einem neuen Partner aus: Erklärt euch gegenseitig mithilfe eurer Schemata die Geweihentwicklung nach Darwin und Lamarck. „Die grosse Variabilität des Geweihes bei hirschartigen Thieren, (…), ist ein Beispiel für die ausserordentliche Variabilität secundärer Sexualcharactere und ihrer ausserordentlichen Geneigtheit in nahe verwandten Formen verschieden zu werden. Wenn daher die Geweihe, wie die glänzenden Rüstungen der Ritter älterer Zeiten die edle Erscheinung von Hirschen erhöhen, 5 so können sie wohl zum Theil für diesen Zweck modificiert worden sein, wenn sie auch hauptsächlich zum factischen Dienste im Kampfe bestimmt sind.“ (…) „Von allen männlichen Säugethieren, welche mit speciellen Waffen zum Kampfe ausgerüstet sind, weiss man sehr wohl, dass sie heftige Kämpfe beginnen und ihre Waffe in ihrer eigenen eigenthümlichen Weise benutzen. Der Muth und die verzweifelten Duelle von Hirschen sind oft 10 beschrieben worden. Ihre Skelette sind in verschiedenen Theilen der Welt mit unentwirrbar in einander verschlungenen Geweihen gefunden worden, dadurch zeigend, wie elend sowohl der Sieger als der Besiegte umgekommen sein muss.“ (…) „Wenn die Männchen mit Waffen versehen sind, welche die Weibchen nicht besitzen, so lässt sich kaum zweifeln, dass sie dazu benutzt werden, mit anderen Männchen zu kämpfen und 15 dass sie durch geschlechtliche Zuchtwahl erlangt und allein auf das männliche Geschlecht vererbt worden sind. Ohne Zweifel wäre bei weiblichen Hirschen, die in jedem der aufeinander folgenden Jahre wiederkehrende Entwicklung grosser sich verzweigender Geweihe eine grosse Verschwendung von Lebenskraft gewesen, wenigstens nach der Annahme, dass sie für die Weibchen von keinem Nutzen sind. In Folge dessen werden diese Organe dazu geneigt haben, 20 bei den Weibchen durch natürliche Zuchtwahl beseitigt zu werden.“ Textpassagen aus CHARLES DARWIN (1871). The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex. London: John Murray. Sprinteraufgabe: Benenne Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Evolutionstheorien. Bio / Kt / 11d Evolutionstheorien 26.08.2021 Hilfekarte 1: Lamarck Erstes Gesetz „Bei jedem Thiere, welches das Ziel seiner Entwicklung noch nicht überschritten hat, stärkt der häufigere und bleibende Gebrauch eines Organs dasselbe allmälig, entwickelt und vergrössert es und verleiht ihm eine Kraft, die zu der Dauer dieses Gebrauchs im Verhältnis steht; während der konstante Nichtgebrauch eines Organs dasselbe allmälig schwächer macht, verschlechtert, seine Fähigkeiten fortschreitend vermindert und es endlich verschwinden lässt.“ Hilfekarte 2: Lamarck Zweites Gesetz „Alles, was die Thiere durch den Einfluss der Verhältnisse, denen sie während langer Zeit ausgesetzt sind, und folglich durch den Einfluss des vorherrschenden Gebrauchs oder konstanten Nichtgebrauchs eines Organs erwerben oder verlieren, wird durch die Fortpflanzung auf die Nachkommen vererbt, vorausgesetzt, dass die erworbenen Veränderungen beiden Geschlechtern, oder denen, welche diese Nachkommen hervorgebracht haben, gemein seien.“ Hilfekarte 1: Darwin „Die vielen geringen Verschiedenheiten, welche oft unter den Abkömmlingen von einerlei Eltern vorkommen (…) kann man individuelle Verschiedenheiten nennen, da sie bei Individuen der nämlichen Art beobachtet werden, welche auf begrenztem Raume nahe beisammen wohnen. (…) Diese individuellen Verschiedenheiten sind nun gerade von der grössten Bedeutung für uns, weil sie oft verwerbt werden, wie wohl Jedermann schon zu beobachten Gelegenheit hatte.“ Hilfekarte 2: Darwin „In diesem Wettkampfe (Anmerkung: Kampfe um’s Dasein) werden Abänderungen, wie gering und auf welche Weise immer sie entstanden sein mögen, wenn sie nur einigermassen vortheilhaft für die Individuen einer Species sind, in deren unendlich verwickelten Beziehungen zu anderen organischen Wesen und zu den physikalischen Lebensbedingungen, die Erhaltung solcher Individuen zu unterstützen und sich gewöhnlich auf deren Nachkommen zu übertragen neigen.“ q) q) C) a () 0) rlr tt q) () ü) !r () o U) Ä FE §§) § rÄü .=v () {) ah I L G I ,äR I cl q) L G} a lr o -§ :Y§ §lo§ :§ ,§ E §- a) i-s .. ar, Sr) 0>S Ea :! Hr§L. 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Einzelarbeit Folie 4: Gelenk 2. Partnerarbeit (A – A / B – B) 3. Partnerarbeit (A – B) Duell der Evolutionstheoretiker A Lamarck B Darwin 1. Einzelarbeit 3. Partnerarbeit 2. Partnerarbeit 1. Fasse die zentralen Aspekte deines Textes stichwortartig zusammen. ~ 7 min 2. Stellt zusammen die Geweihentwicklung der Hirsche nach Darwin / Lamarck grafisch dar. ~ 10 min 3. Erklärt euch gegenseitig anhand eurer Schemata die Geweihentwicklung nach Darwin / Lamarck. ~ 5 min Folie 5: Gelenk Katya Rike Darwin Corvin Mathis Lucas Nenita Jula Adam Jonas Lucie Jona Elina Herr Kretschmann Folie 6: Gelenk Mohammed Keno Maxi Lara Thore Anton Robin Zein Bryan Die Evolutionstheorie nach Lamack Die Evolutionstheorie nach Darwin Folie 7: Sicherung (Siehe erwartetes Tafelbild mit Schemata der Evolutionstheorien nach Darwin und Lamarck sowie tabellarische Übersicht über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Theorien) Beurteile als Administratorin / Administrator, ob der Instagram Post von Lamarck gelöscht werden sollte. Begründe deine Entscheidung. Folie 8: Vertiefung