Praktikum Chemie I – WS 2006/2007 Versuch 4: Quantitative Bestimmung des Nickel- und Kupfergehaltes in Münzen durch Gravimetrie und Redoxtitration Verfasser Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch Versuchsteilnehmer Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch 07.01.07 Assistent Dean Glettig [email protected], [email protected], [email protected] Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 1. Zusammenfassung 1.1. Versuch 1 Der Nickelgehalt einer 10-Rappen Schweizer-Münze wurde mit Hilfe der Gravimetrie bestimmt. Die Münze wurde aufgelöst und durch Komplexbildung ausgefällt. Durch die zweimalige Durchführung konnte das Gewichtsprozent bestimmt werden. Die Messwerte (Gewichtsprozent von Nickel: 25.22 % 0.01 %) liegen nur ganz wenig über den Literaturwerten (25% [1]). Die Abweichung dürfte davon kommen, dass das Endprodukt andere Anteile enthält als nur den Ni-Komplex. 1.2. Versuch 2 Der Kupfergehalt einer 10-Cent Euro-Münze wurde mittels der Iodometrie bestimmt. Nach der Oxidation (Auflösung) der Metalle wurde eine Redoxtitration mit einer Thiosulfatlösung durchgeführt. Drei Versuche lieferten einen Mittelwert von 92.31% ± 0.1432% Massenprozent Kupfer. Dieser Wert liegt rund 3% über dem Literaturwert von 89%. Die etwas erhöhten Resultate lassen sich wohl dadurch erklären, dass das Ende der Titration nicht ganz genau erkannt werden kann und somit tendenziell etwas zu viel Thiosulfatlösung beigegeben wird. Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch -2- Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 2.Einführung 2.1. Ziel des Versuchs In einem ersten Versuch sollte der Nickelgehalt, in einem zweiten der Kupfergehalt einer Münze bestimmt werden. 2.2. Leitsubstanzen Es wurde der Nickelgehalt eines 10-Rappen Schweizer-Münze und der Kupfergehalt einer 10-Cent Euro-Münze bestimmt. 2.3. Chemisches Hintergrundwissen 2.3.1. Gravimetrie Die Gravimetrie ist eine Methode, um Konzentrationen in einer Lösung zu bestimmen, wobei die zu bestimmende Substanz meist als Ion vorliegt. Nach einer selektiven Fällung kann die Stoffmenge mittels genauem Abwägen ermittelt werden. Hierzu muss die Stöchiometrie (somit der Massenanteil des untersuchten Stoffes) bekannt sein. 2.3.2. Iodometrie Die Iodometrie ist ein Redoxtitrationsverfahren. Das Iodid-Anion kann Substanzen in einer Lösung reduzieren. Durch eine farbliche Änderung kann das Ende des RedoxVorganges erkannt werden. Wiederum muss zur Berechnung der titrierten Substanz die Stöchiometrie des Redox-Prozesses genau bekannt sein. 2.4 Methoden 2.4.1. Oxidation von Nickel und Kupfer Die Metalle der Münzen wurden mit konzentrierter Salpetersäure (HNO 3) oxidiert. Dabei liefen folgende Redox-Prozesse ab: Cu (s) → Cu2+ (aq) + 2 e- Ni (s) → Ni 2+ (aq) + 2 e- NO3- (aq) + 2 H+ (aq) + 1 e- → NO2 (g) + H2O (l) Das Reaktionsprodukt der Salpetersäure kann je nach Reaktionsbedingungen (Säurekonzentration, Temperatur, Stärke des Reduktionsmittels) variieren. Bei dieser Reaktion überwiegt aber die Bildung des Stickstoffdioxids (NO2). Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch -3- Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 2.4.2. Komplexbildung mit Dimethylglyoxim Dimethylglyoxim bildet mit den Nickelionen einen schwerlöslichen Komplex. Die Ausfällung ist aber nicht vollständig selektiv, da auch der Kupferkomplex teilweise ausfällt. Um Resultatverfälschungen durch anderweitige Ausfällungen zu verhindern, wurden Thiosulfat-Anionen beigefügt. Diese bilden mit Kupfer einen gut wasserlöslichen Komplex ( Cu(S2O3)35- ). Somit war das Kupfer maskiert. Durch die Zugabe von Weinsäure wurden auch weitere Metallionen komplexiert. Dies sollte die Ausfällung schwerlöslicher Hydroxide (z.B. mit Cu, Ni, Fe, Al, Cr) verhindern. 2.4.3. Iodometrische Bestimmung von Kupfer Werden der wässrigen Lösung nach der Oxidation von Kupfer (2.4.1) Iodid-Anionen beigefügt, läuft folgende Reaktion ab: 2 Cu2+ (aq) + 4 I- (aq) ↔ 2 CuI (s) + I2 (I) Kupfer(I)Iodid ist schwerlöslich. Sind die Iodid-Anionen im Überschuss, so reagiert Cu2+ also zu einem grossen Teil. Nun kann das freigesetzte Iod mit einer Thiosulfatlösung titriert werden. I2 + 2 S2O32- (aq) ↔ S4O62- (aq) + 2I- (II) Dadurch, dass das Iod weiterreagiert und neue Iodid-Anionen gebildet werden, wird das Gleichgewicht in der Gleichung (I) weiter nach rechts verschoben. Wichtig ist nun die Reaktion des Iods mit den Iodid-Anionen: I2 + I- (aq) ↔ I3- (aq) (III) Denn I3- färbt die wässrige Lösung braun-rot, wobei diese Farbe für den Menschen noch bis zu einer Iodkonzentration von 5 · 10-5 M als gelb wahrnehmbar ist. Ist alles Kupfer reagiert, wird kein neues Iod mehr nachgebildet (I). Durch weitere Zugabe von Thiosulfatlösung, wird das Gleichgewicht in Reaktion (II) nach rechts verschoben, die Iodkonzentration nimmt ab. Somit verschiebt sich das Geichgewicht von Reaktion (III) nach links, die I3- Konzentration nimmt ab. Diese Abnahme kann als Abschwächung der Farbintensität beobachtet werden, bis die Lösung vollständig farblos erscheint. Somit kann das Ende der Titration von Auge bestimmt werden. 2.5. Hypothese 1) Gelingt es, die Nickelionen selektiv aus der Lösung der aufgelösten Münze zu fällen, dann kann mittels Gravimetrie auch bestimmt werden, wie viel Gewichtsprozent Nickel ursprünglich in der Münze vorhanden war. 2) Ist die Stöchiomtrie der betreffenden Redox-Reaktionen genau bekannt, kann der Kupfergehalt einer Münze mittels der Iodometrie bestimmt werden. Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch -4- Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 3. Materialien und Methoden 3.1 Materialien 3.1.1. Geräte (Gravimetrie) Es wurden diverse Bechergläser und Messkolben, eine Keramiknutsche sowie 2 Heizplatten verwendet. 3.1.2. Chemikalien (Gravimetrie) Zum Auflösen der Münze wurde 65%ige Salpetersäure verwendet. Ebenso verwendet wurde 37%ige Salzsäure sowie Weinsäure (200g/l). Zur Neutralisation wurde eine Ammoniumhydroxidlösung (Merck) gebraucht. Ebenso verwendet wurde Natriumthiosulfat (200g/l), eine Dimethylgloxim-Lösung(Flucka,10g/l in Ethanol(Merck)), sowie eine Ammoniumacetat-Lösung (Meck, 200g/L). 3.1.3. Geräte (Iodometrie) Um das Flüssigkeitsgemisch zu erhitzen, wurde ein Magnetrührer benutzt. Es wurde ebenfalls eine Titrationsapparatur gebraucht. 3.1.4. Chemikalien (Iodometrie) Es wurde eine 95-97% Schwefelsäure von Merck, pro Analysi verwendet. Eine 100% Salpetersäure ebenfalls von Merck, pro Analysi wurde auch benutzt. Weiter wurden wasserfreies Natriumthiosulfat, Stärke und Harnstoff, welche keine Angaben besassen, verwendet. 3.2. Methoden 3.2.1. Gravimetrischer Versuch 3.2.1.1. Auflösen der Münze Der Jahrgang der Münze wurde notiert. Sie wurde mit Ethanol und Aceton gereinigt und danach getrocknet. Sie wurde gewogen und in ein 500 ml Becherglas gegeben. 20 ml der Salpetersäure wurde zugegeben. Die Lösung wurde auf ca. 50 °C erwärmt. Nach 20 min wurde sie zum Sieden erhitzt. Salzsäure wurde dazugegeben bis keine Gase mehr entstiegen. 3.2.1.2. Herstellung einer Stammlösung der gelösten Metallionen Die Lösung wurde in einen 1000 ml Messkolben transferiert. Das Becherglas wurde mehrmals mit entionisiertem Wasser gespült und dieses Wasser ebenfalls in den Messkolben gegeben. Der Messkolben wurde bis 1000 ml mit entionisiertem Wasser aufgefüllt. Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch -5- Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 3.2.1.3. Bestimmung des Nickelgehalts der Stammlösung Es wurden 2 parallele Ansätze vorbereitet (Je 100 ml der Stammlösung in einem Becherglas). Zu jeder dieser Stammlösung wurde 10 ml Weinsäure zugegeben. Der pH-Meter wurde installiert. Beide Lösungen wurden mit der Ammoniumhydroxidlösung neutralisiert bis sie leicht alkalisch wurden (pH 7-7.5). Salzsäure wurde zugefügt, bis die Lösungen einen pH zwischen 3 und 5 hatten. Die Bechergläser wurden auf ein Gesamtvolumen von 200 ml mit entionisiertem Wasser aufgefüllt. Die Lösungen wurden auf 45 °C aufgeheizt. Unter Rühren wurde 15 ml Natriumsulfat zugetröpfelt. Zur pH Korrektur (Sollwert < 5) wurde noch wenig HCl zugegeben. Nach 10 min wurde 40 ml der Dimethylglyoxim-Lösung zugegeben. Sofort wurde 40 ml der Ammoniumacetat-Lösung zugefügt. Zur Korrektur des pH's (Sollwert zwischen 6.5 und 7) wurde Ammoniumhydroxid verwendet. Nickel begann auszufallen. Die Mischung wurde 30 min bei Raumtemperatur abgekühlt. Der Komplex wurde mit der Keramiknutsche abgesaugt. Das Filterpapierchen wurde zuvor gewogen. Es wurde mit entionisiertem Wasser nachgewaschen, wobei der Komplex nicht komplett trocken gesaugt wurde. Die Nutsche mit Inhalt wurde über Nacht im Trockenschrank getrocknet. Das Papierchen mit dem Nickelkomplex wurde gewogen. 3.1.2. Iodometrischer Versuch 3.1.2.1. Sicherheitsvorkehrungen Die bei der Auflösung der Kupfermnze entstehenden Stickstoffoxide haben in hohen Konzentrationen einen beissenden stechenden Geruch. In geringen Konzentrationen sind sie jedoch nicht gut bemerkbar, aber trotzdem gefährlich. Wenn man diese Stickstoffoxide einatmet können diese Schäden an der Lunge verursachen. Deshalb muss im Abzug vorsichtig gearbeitet werden und besonders darauf geachtet werden, dass diese Gase nicht eingeatmet werden. 3.1.2.2. Aufbau der Titrationsapparatur Zur Titration muss eine Titrationsapparatur aufgebaut werden. Dazu benötigt man ein Stativ an welchem mit einer Bürettenklammer eine 50 ml Bürette befestigt wurde. Darunter wurde ein Magnetrührer gestellt. Abb. 1. Titrationsapparatur Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch -6- Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 3.1.2.3. Ablauf des Versuches Das 10 Cent Euro Stück wurde gewogen und anschliessend mit 20 ml 65% Salpetersäure in ein 250 ml Becherglas gegeben. Dies sollte mit grösster Sorgfalt im Abzug gemacht werden. Die Salpetersäure wurde aus einer 100% Salpetersäure hergestellt. Dafür wurden 65 ml der 100% Salpetersäure in einen 100 ml Messkolben gegeben und dieser wurde bis zur Markierung aufgefüllt. Es wurde ebenfalls noch etwas deion. Wasser dazugegeben. Dies sollte getan werden, wenn es einen bläulichen Niederschlag ergibt. Danach wurden 20 ml der 95-97% Schwefelsäure dazu gegeben. Diese Lösung wird nun im Abzug auf dem Magentrührer unter ständigem rühren zum Sieden gebracht. Wenn keine braunroten oder weisse Gase entweichen, ist die Auflösung beendet. Die Lösung wurde anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt. Danach wurde die Lösung mittels eines Trichters in einen 250 ml Messkolben geleert. Der Messkolben wurde mit deion. Wasser bis zur Markierung aufgefüllt. Der folgende Vorgang wurde dreimal durchgeführt: 25 ml der gemachten Lösung werden mit einer 25 ml Vollpipette in einen 100 ml Erlenmeyerkolben pipettiert. Unter Rühren wurden 10 ml Harnstofflösung (100g/l) dazugegeben. Nach 5 Minuten werden 2 g Kaliumiodid unter vorsichtigem schwenken dazugegeben. Dabei entsteht ein braun-grüner Niederschlag. Das Ganze wird stehen gelassen, damit der Niederschlag sedimentieren kann. Wenn die überstehende rote Lösung gut erkennbar ist, kann mit der Titration begonnen werden. Die Lösung wird mit 0.2 M Natriumthiosulfatlösung titriert. Dabei wird zwischendurch der Erlenmeyerkolben mit der Lösung etwas geschwenkt, damit nach der Sedimentation, die Farbe der Lösung betrachtet werden kann. Dies wird solange gemacht bis die Lösung eine weissliche Farbe ohne jeglichen Rosastich besitzt. 3.1.2.4. Berechnungen Kupfergehalt: Beispiel: 44.6 ml der 0.2 M Natriumthioslufatlösung wurden zum titrieren benötigt. 0.0446 l *0.2 mol/l = 0.00892 mol Diese Anzahl mol entspricht genau der Konzentration von Kupfer in der Lösung. Da 25 ml aus einer 500 ml Lösung genommen wurde, muss das Ganze mit 20 Multipliziert werden. Es muss auch durch drei geteilt werden, da drei Münzen in dieser Lösung gelöst wurden. Dann bekommt man die Anzahl mol in einer Kupfermünze. 0.00892mol 20 0.092ml 0.1784mol 3 0.059467mol 0.059467 63.546 gmol 1 3.77887 g Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch -7- Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration Mittelwert des Gewichtes der drei Münzen: 4.106 g 4.098g 4.098g 3 4.0997 3.77887 g 100 92.18% 4.0997 g Mittelwert: Die anderen Messungen ergaben 44.8 ml und 44.6 ml. 20 0.0448l 0.2mol l 1 0.00896mol 0.00896mol 0.059733mol 3 (0.059733mol 0.059467mol 0.059476mol ) 3 0.059556mol 0.059733mol 63.546 g mol 1 3.78452 g 3.78452 g 100 92.31% 4.0997 g Fehlerrechnung: f g BenötigteNatriumtiosulfatlösung 0.2mol l 1 20 63.546 g mol 1 100 3 4.0997 g BenötigteNatriumtiosulfatlösung 0.2mol l 1 20 63.546 g mol 1 100 f ' g 3 f g g 2 Beispiel: 44.6 ml Natriumthiosulfatlösung, Δg= 0.001 0.0446 0.2 20 63.546 100 3 0.001 0.142798 2 Mittelwert: 44.6667 ml Natriumthiosulfatlösung, Δg= 0.001 0.0446667 0.2 20 63.546 100 3 0.001 0.143226 2 Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch -8- Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 4. Resultate 4.1. Versuch 1 (Gravimetrie) 4.1.1. Messungen Jahrgang der Münze: 1994 Masse der Münze: 3.005 g 0.001 g Masse des 1. Papiers: 0.264 g 0.001 g Masse des 2. Papiers: 0.269 g 0.001 g Masse des 1. Papiers mit Komplex: 0.632 g 0.001 g Masse des 2. Papiers mit Komplex: 0.646 g 0.001 g 4.1.2. Berechnungen Molmasse des [Ni(HDMG)2]: Molmasse des Nickels: Molmasse des Kupfers: Masse 1 des Nickelkomplex: Masse 2 des Nickelkomplex: 288.915 g/mol 58.69 g/mol 63.54 g/mol 0.368 g 0.001g 0.377 g 0.001g Mittelwert: 0.373 g 0.002 g Standardabweichung: 0.006 Gewichtsprozent von Nickel: 25.22 % 0.5 % Molprozent von Nickel 26.74 % 0.5 % 4.2. Versuch 2 (Iodometrie) Tab. 1. Anzahl mol und Kupfergehalt einer 10-Cent Euro-Münze Anzahl Mol Kupfer der Münze Kupfergehalt der [mol] [Massenprozent] 1. Messung 0.059467 92.18 +/- 0.1428 2. Messung 0.059733 92.59 +/- 0.1441 3. Messung 0.059467 92.18 +/- 0.1428 Mittelwert 0.059556 92.31 +/- 0.1432 Standardabweichung 0.000125394 0.1933046 Münze Zwei der drei Messungen ergaben denselben Wert. Die dritte war geringfügig höher als die anderen zwei. Die drei Messwerte liegen jedoch ungefähr im selben Bereich. Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch -9- Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 5. Diskussion 5.1. Versuch 1 (Gravimetrie) 5.1.1. Betrachtungen der Resultate Das erhaltene Gewichtsprozent von 25.22 liegt etwas über den Angaben der Literaturwerte von 25 % [1]. Dies wird daran liegen, dass das Endprodukt noch andere Substanzen als den Nickelkomplex enthält. Ebenso wird der Literaturwert einen gewissen Fehler aufweisen und von Münze zu Münze leicht varieren. Da die zwei Proben einen ähnlichen Wert aufweisen (0.368 g und 0.377 g Nickelkomplex), kann davon ausgegangen werden, dass präzise gearbeitet wurde. Ausserdem wurde bei beiden Proben jeweils die Farbe beobachtet, die zu erwarten war. 5.1.2. Verbesserungen Der grösste Fehler liegt wohl in der ungenügenden Reinheit des Endproduktes. So ist anzunehmen, dass am Schluss noch andere Substanzen als der Nickelkomplex gewogen wurde. Für genauere Resultate sollten mehr als zwei parallele Ansätze durchgeführt werden. Auch von Nutzen wäre, den Versuch mit mehreren Münzen durchzuführen. Da der Nickelgehalt der einzelnen Münzen durch die Herstellung leicht schwanken kann, haben sie auch einen gewissen Fehler gegenüber der Literaturangabe. 5.1.3. Schlussfolgerungen Durch Gravimetrie kann der Nickelanteil in einer Münze relativ genau bestimmt werden. Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch - 10 - Chemie: Praktikum I Gravimetrie / Redoxtitration 5.2. Versuch 2: Kupfergehalt der 10-Cent Euro-Münze Tab. 2. Kupfergehalt einer 10 Cent Euro Münze verglichen mit dem Theoretischen Wert Anzahl Mol Kupfer der Münze Kupfergehalt der [mol] [Massenprozent] 1. Messung 0.059467 92.18 +/- 0.1428 2. Messung 0.059733 92.59 +/- 0.1441 3. Messung 0.059467 92.18 +/- 0.1428 Mittelwert 0.059556 92.31 +/- 0.1432 Standardabweichung 0.000125394 0.1933046 Münze Der theoretische Wert des Kupfergehalts beträgt 89%. Das 10 Cent Eurostück besteht aus dem so genannten nordischen Gold. Diese Legierung besteht zu 89% aus Kupfer, aber auch zu je 5% aus Aluminium und Zink und zu 1% aus Zinn. Wie aus der Tabelle ersichtlich, weichen die gemessenen Werte des Kupfergehaltes leicht von den Theoretischen Werten ab. Die Abweichung beträgt ca. 3%. Diese Abweichung lässt sich dadurch erklären, dass die Titration kein Mittel zur absolut genauen Bestimmung ist. Die Ungenauigkeit kommt daher, dass die Titration von der optischen Beobachtung des Testers abhängt. Ausserdem, war es bei dieser Titration besonders schwierig zu sagen, ob die Flüssigkeit nun bereits farblos ist oder noch nicht ganz. Deshalb tendiert man dazu, etwas mehr Titrans beizugeben als eigentlich nötig. Dies könnte die erhöhten Werte erklären. Da diese Ungenauigkeit nicht messbar ist, kann sie auch nicht in die Fehlerrechnung eingebaut werden. Man kann jedoch sagen, dass diese Methode zur Bestimmung des Kupfergahltes geeignet ist. Es ergeben sich zuverlässige Werte die jedoch meist etwas höher sind als die theoretischen Werte. 6. Quellenverzeichnis 1. http://www.swissmint.ch/d/produkte/ am 14.12.2006 2. http://htl17.at/Teatime/Projekte/Projekte2004/10Cent/DeckblattZusammenfassung.doc Eingesehen am 27.12.06 3. Versuchsanleitung: 4. Versuch 4: Quantitative Bestimmung des Nickel- und Kupfergehaltes in Münzen durch Gravimetrie und Redoxtitration (Studiengang Materialwissenschaft, Chemie Praktikum I, WS 2006/07) Annette Altwegg, Patricia Doll, Sylvie Ruch - 11 -