Die Chemie ist eine junge Wissenschaft, deren Spezialisierungszweige (Organik, Anorganik, Biochemie...) noch keine 200 Jahre alt sind. Im Altertum standen handwerkliche Interessen im Vordergrund, die zu einem ersten Einsatz von chemischen Prozessen bereits vor mehr als 5000 Jahren führten. In diese Zeit fallen die ersten Veredlungen von Grundnahrungsmitteln und ihrer Zubereitung (Backen, Brauen) aber auch die Nutzung von Heilmitteln der auch die Erzeugung von Metallen aus Erzen. Viele Herrscher hatten an ihren Höfen Angestellte, die für diese Verfahren verantwortlich waren und diese dokumentierten. Im 4. Jh. nach Christus begründeten solche „Forscher“, Mediziner und einige Scharlatane daraus die Alchimie (Alchemie). Ziel der Alchimisten war die Umwandlung von 'unreinen' Metallen in edle, besonders in Gold. Im 10. Jahrhundert waren bereits das Arbeiten mit Schwefel, Quecksilber, Arsen, Ammoniak und Salpetersäure bekannt. Wichtige Entdeckungen waren u.a. Produkte wie Pottasche oder der Kalilauge. Auch dass mit Scheidewasser (Salpetersäure) Gold von Silber getrennt werden konnte, wurde bekannt. Man beherrschte chemische Techniken, wie Destillation, Sublimation und Kristallisation. In der Tat verraten auch heute noch viele Stoffe ihre arabische Herkunft, wie Alkohol oder Al-kali. Auch andere Kulturkreise kannten eine Art Alchimie: In China sollte das Trinken von Goldtinkturen und das Verzehren von Zinnober den Alchimisten den Göttern gleich machen. Auch dort glaubte man an Kräuter der Unsterblichkeit oder Elixiere der Jugend. Ähnlich wie in Griechenland Aristoteles glaubte man auch in China daran, dass im Schoße der Erde die Mineralien nachwachsen, sich ineinander und schließlich in Gold verwandeln können. In einem Text aus dem Jahr 122 v. Chr. heißt es, dieses Gold sei von kaiserlichem Charakter und befinde sich im Mittelpunkt der Erde. Der altchinesische Alchimie wird die Entdeckung des Salpeters zugeschrieben, den man dort schon sehr früh kannte. Zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert fanden vermutlich taoistische Alchimisten bei der Suche nach dem Elixier der Unsterblichkeit die "Feuerdroge", das Schießpulver. Bekannt auch als chinesisches Feuer. Bereits um 900 erfand man Bomben und Granaten, um 1200 Gewehre und Geschütze. Das erste friedliche Feuerwerk in China wird exakt auf das Jahr 1103 datiert. Die Araber betrieben über den Seeweg intensiven Handel mit China und so kam das Schießpulver schließlich nach Europa. Anfang 1500 wurden alchimistische Werke immer häufiger verlegt und wurden vom breiten Publikum begeistert aufgenommen. Selbst Fürsten begannen damit, in Laboratorien zu arbeiten; es gab zu dieser Zeit kaum mehr aristokratische Häuser in Mittel- und Westeuropa, in denen keine alchimistischen Studien betrieben worden wären. Die Alchimie war nicht länger eine Geheimlehre. Der Arzt Paracelsus (1493-1541) fasste als erster die Funktionen des menschlichen Körpers als chemische Umwandlungen auf. Im gleichen Zeitraum beschäftigte sich der Naturforscher Agricola (1494-1555) mit der Gewinnung von Mineralien und Metallen, und führte dazu analytische Methoden mit Waagen und Gewichten ein. Am französischen Königshaus wurde der Chemiker W. Homberg durch den Herzog von Orléans nach dem Tode Ludwigs XIV beschäftigt, der zum ersten Mal die Neutralisation von Säuren analytisch verfolgte. Auch Isaac Newton, der heute vor allem als Mathematiker und Physiker bekannt ist, betrieb ein Laboratorium. Er soll bis früh in die Morgenstunden Versuche angestellt haben. Casanova war auch Alchimist. Er galt eher als Betrüger, der von sich behauptete, das Rezept für Lebenselixiere zu kennen, Geheimmittel für die Bereitung von Metallen, Gold und Diamanten. 1 Auf der Suche nach Gold und dem Stein der Weisen wurde beispielsweise das weiße Porzellan durch den Alchimisten Friedrich Böttger entdeckt, die zur Gründung der Porzellanmanufaktur Meißens führte. Auch vor Johann Wolfgang von Goethe widmete sich diesem Bereich - der Alchimie - wie aus seinen Dichtungen des Doktor Faustus bekannt sein sollte. Immer mehr rückten die Synthese benötigter Chemikalien und die Erklärung von Prozessen in den Vordergrund. Das Arbeiten wurde systematischer! Die Gelehrten dokumentierten ihre Arbeit, tauschten sich aus und lehrten. Eine Wissenschaft entwickelte sich! Berühmte Alchimisten... Der Übergang von der Alchemie zur modernen wissenschaftlichen Chemie vollzog sich ca. 1800 mit dem Franzosen Antoine Laurent Lavoisier. Er schuf mit dem Chemiker Jöns Jacob Berzelius eine systematische Sprache für die Chemie und damit die Grundlage für eine einheitliche Fachsprache als Voraussetzung für eine wissenschaftliche Verständigung. Die chemische Industrie und ihr großer Einfluss für unser Leben sind selbstbeschreibend. Seit 1901 wird der Nobelpreis für die Wissenschaft Chemie verliehen. Fragen zum Text: 1. Beschreiben Sie kurz den Stand der Chemie im Altertum. 2. Im Text wurden viele berühmte (Nicht)Chemiker erwähnt. Wählen Sie zwei und charakterisieren Sie ihren Beitrag zu der Geschichte der Chemie. 3. Seit wann wird der Nobelpreis für Chemie verliehen? Gruppenarbeit Mini Vortrag: berühmte Chemiker Berabeiten Sie folgende Texte anhand von vorher bestimmten Punkten und präsentieren Sie diese im Planum. (Die Quelle der Texte: www.wikipedia.org, bearbeitet und gekürzt) Alfred Nobel war ein schwedischer Chemiker und Erfinder. Es wurden ihm insgesamt 355 Patente zugesprochen. Nobel ist der Erfinder des Dynamits sowie Stifter und Namensgeber des Nobelpreises. Bereits im Alter von 17 Jahren beherrschte Nobel fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Schwedisch. Nobel genoss dank des Wohlstands seines Vaters eine erstklassige Ausbildung durch Privatlehrer. Neben seinen Chemie- und Physikstudien interessierte er sich besonders für englische Literatur, was seinem Vater – der ihn für introvertiert hielt – missfiel, weshalb er ihn für zwei Jahre ins Ausland schickte. Nobel besuchte in rascher Folge Schweden, Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten. In Paris lernte er dabei Ascanio Sobrero kennen, der drei Jahre zuvor das Nitroglycerin entdeckt hatte, es jedoch aufgrund seiner Gefährlichkeit für nicht praxistauglich hielt. 2 Nobel zeigte sich an der Erfindung sehr interessiert und bemühte sich, das Nitroglycerin als Sprengstoff in die Technik einzuführen. Er experimentierte Nobel mit Sprengstoffen im Bergbau. Um es mit größerer Sicherheit zu sprengen, entwickelte er 1863 die Initialzündung, die eine sichere Zündung der Sprengung bewirken sollte. Bei Nobels Experimenten mit Nitroglycerin kam es zu mehreren Explosionen; bei einer Explosion 1864, bei der sein Laboratorium zerstört wurde, kamen sein Bruder Emil und vier weitere Personen um. Aufgrund der Gefährlichkeit verboten die schwedischen Behörden ihm weitere Experimente mit Nitroglycerin innerhalb Stockholms, so dass Nobel im Jahre 1865 ein Labor im Westen Stockholms verlegte. Eine ähnliche Anlage baute er bei Krümmel (Schleswig-Holstein), nahe Hamburg in Deutschland. Ungeachtet dessen gelang Nobel im gleichen Jahr die Massenproduktion von Nitroglycerin, bei der es jedoch ebenfalls zu einer Reihe schwerer Unfälle kam. Um die Gefährlichkeit des Nitroglycerins bei gleich bleibender Sprengkraft zu verringern, experimentierte Nobel erfolglos mit verschiedenen Zusatzstoffen. Der Legende nach half schließlich der Zufall: 1866 kam es bei einem der zahlreichen Transporte von Nitroglycerin zu einem Zwischenfall, bei dem eines der Transportgefäße undicht wurde und reines Nitroglycerin auf die mit Kieselgur ausgepolsterte Ladefläche des Transportwagens tropfte. Die entstandene breiige Masse erregte die Aufmerksamkeit der Arbeiter, so dass sie diesen Vorfall später an Nobel meldeten. Diesem gelang hierdurch endlich die ersehnte Herstellung eines handhabungssichereren Detonationssprengstoffes. Nobel selbst bestritt immer, es habe sich um eine Zufallsentdeckung gehandelt. Er ließ sich dann sein Produkt als Dynamit patentieren. Da der Bedarf an einem sichereren und trotzdem wirkungsvollen Sprengstoff zu dieser Zeit auch infolge der Blütezeit des Diamantenfiebers groß war, konnte Nobel durch seine Erfindung schnell ein Vermögen aufbauen. Er besaß über 90 Dynamit-Fabriken in aller Welt. Da Nobel kinderlos blieb, veranlasste er, dass mit seinem Vermögen von etwa 31,2 Millionen Kronen eine Stiftung gegründet werden sollte. Die Gründung der Nobel-Stiftung erfolgte 1900. Im Jahr darauf, an Nobels fünftem Todestag, wurden die Nobelpreise erstmals verliehen. Marie Skłodowska Curie war die französische Chemikerin und Physikerin polnischer Abstammung. Sie legte die Grundlagen für die moderne Kernphysik. Marie Curie erhielt für den gelungenen Nachweis von Radioaktivität und Strahlungsphänomenen 1903 mit ihrem Ehemann Pierre Curie und mit Antoine Henri Becquerel den Physiknobelpreis. Für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium wurde Curie 1911 mit dem Chemienobelpreis ausgezeichnet. Damit erhielt Curie als erste Frau überhaupt den Nobelpreis. 1906 wurde sie als Professorin für Physik an die Sorbonne berufen und auch hier war sie die erste Frau, die überhaut an dieser Universität eine Lehrstelle bekam. Ihr Vater war Mathematik- und Physiklehrer. 1883 verließ sie das Lyzeum mit Auszeichnung und nahm dann eine Stelle als Erzieherin an, um ihrer Schwester das Studium zu finanzieren. 2 Jahre später folgte sie ihrer Schwester nach Frankreich. Hier begann sie 1891 ein Studium der Mathematik und der Physik an der Pariser Sorbonne. Sie schloss beide Fächer mit Auszeichnung ab und wurde Doktorandin des Physikprofessors Antoine Henri Becquerel. Am 26. Juli 1895 ging sie mit dem Physiker Pierre Curie die Ehe ein und gemeinsam arbeiteten sie in einem Laboratorium unter primitiven Umständen. Becquerel entdeckte die Strahlung 3 des Uraniums. Curie war überzeugt, dass diese Strahlung auch in anderen Elementen nachweisbar ist. Sie arbeitete ab 1896 mit ihrem Mann an dem Projekt. 1897 wurde ihre Tochter geboren. Durch die Isolierung von Radium und Polonium entdeckten sie, dass die Strahlung radioaktiv war. Auch die Radioaktivität von Thorium stellten sie nach mehreren Versuchen fest. Dabei prägte sie 1898 selbst den Begriff "Radioaktivität". 1898 gelang ihnen die Isolierung des radioaktiven Elements Radium. Im Dezember desselben Jahres erfolgte die Veröffentlichung der Arbeit. Im Jahr 1901 konnte Pierre Curie erstmals "Atomenergie" nachweisen. 1902 isolierte Marie erstmals Radium. 1903 promovierte sie in Physik. Gemeinsam mit ihrem Mann und Becquerel erhielt sie 1903 den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung der Radioaktivität und der Strahlungsphänomene. 1904 wurde Pierre Curie Professor an der Sorbonne. Die zweite Tochter wurde im selben Jahr geboren. 1905 folgte seine Aufnahme in die Académie des scienes. Ab 1906 wurden bei ihm deutliche Strahlenschäden sichtbar. Nach dem Unfalltod ihres Mannes, der am 19. April 1906 von einem Pferdewagen überrollt wurde, führte Curie als erste Frau, die an der Sorbonne zur Professorin berufen wurde, die Vorlesungen ihres Mannes weiter. 1911 erhielt Marie Curie den Chemienobelpreis für den gelungen Nachweis der Isolierung der Elemente Radium und Polonium. 1914 wurde sie Leiterin des Instituts du Radium. Im Ersten Weltkrieg entwickelte sie mit ihrer Tochter eine mobile Röntgenstation, die auch an der Front für verletzte Soldaten eingesetzt wurde. Von 1918 bis 1927 forschte Curie mit ihrer Tochter am Radium-Institut in Paris. Das Institut entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Zentrum der Nuklearphysik. In Begleitung ihrer beider Töchter bereiste Curie 1920 die USA. Präsident Warren G. Harding überreichte ihr am 20. Mai in Washington ein Gramm Radium als symbolische Anerkennung für ihre Forschungsarbeit. In dieser Zeit zeigten sich an Curies Gesundheit erste Strahlenschäden. Kurz danach wurde sie Mitglied der Akademie für Medizin. Sie führte chemische Untersuchungen an radioaktiven Substanzen durch, um deren Nutzungsmöglichkeiten für die Medizin zu erforschen. Am 4. Juli 1934 starb Marie Curie in Sancellemoz in der Schweiz an Leukämie. Verursacht wurde diese Krankheit wahrscheinlich durch die Überdosen radioaktiver Strahlung während ihrer Arbeit. Friedrich Wöhler war ein deutscher Chemiker. Er wurde am 31. Juli 1800 als Sohn des Tierarztes, Agrarwissenschaftlers und Pädagogen geboren. Ab 1820 studierte er Medizin in Marburg, ab 1821 in Heidelberg Medizin und Chemie. 1823 promovierte er in Heidelberg zum Dr. med. Da sein Interesse an der Chemie überwog, lernte er anschließend ein Jahr lang analytische Chemie. Von 1825 bis 1831 war er Lehrer an der Gewerbeschule in Berlin, ab 1828 mit dem Titel eines Professors. Von 1831 bis 1836 war er Professor an der Höheren Gewerbeschule (Polytechnikum) in Kassel, dann wirkte er als ordentlicher Professor der Medizin, Chemie und Pharmazie an der Universität Göttingen. Wöhler gilt als Pionier der organischen Chemie wegen seiner Synthese von Oxalsäure durch Hydrolyse von Dicyan 1824 und von Harnstoff aus Ammoniumcyanat im Jahre 1828. Diese 4 Synthesen eröffneten das Feld der Biochemie, da zum ersten Mal Stoffe, die bisher nur von lebenden Organismen bekannt waren, aus „unbelebter“ Materie künstlich erzeugt werden konnten. Schon ein Jahr zuvor, 1827, hatte er eine Reduktionsmethode entwickelt zur Herstellung von reinem Aluminium; mit dem gleichen Verfahren gelang ihm 1828 die Isolierung von Beryllium und Yttrium, sowie 1856 die Darstellung von kristallinem Silicium. Wöhler war eng befreundet mit Justus von Liebig, mit dem er zusammen um 1830 in Gießen die Radikaltheorie begründete. Mit ihr konnte erstmals die große Vielfalt organischchemischer Verbindungen systematisch erklärt werden. Liebig und Wöhler entwickelten daher ein Modell, bei dem sie annahmen, dass ein Stoff aus mehreren kleineren Elementgruppen, den sogenannten Radikalen, bestünde, die bei einer Reaktion unverändert übernommen würden. Der Begriff Radikal ist allerdings nur im Sinne einer Gruppe von Atomen zu verstehen, da zu Liebigs Zeiten die modernen Atommodelle noch nicht existierten. Anschaulich lässt sich das Modell mit einem Fertighaus vergleichen. Wenn der Besitzer des Hauses anstelle eines Balkons einen Erker haben möchte, hat es keinen Sinn, das gesamte Haus einzureißen und, zusammen mit der Bausubstanz für einen Erker, neu aufzubauen. Stattdessen wird nur der alte Balkon abgeschlagen und der Erker neu angesetzt. Wöhler half auch seinem Freund Liebig. Ab 1838 verlegten sie gemeinsam diese damals einzigartige Fachzeitschrift. Als 1868 in Berlin von Baeyer die Mitgliederzeitschrift Chemische Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin vorgestellt wurde, gehörten "die Herren Liebig, Wöhler und Bunsen" bereits zu den Ehrenmitgliedern dieser Gesellschaft. Wöhler ist auch bekannt als Entdecker der Synthese von Calciumcarbid (1862, identifizierte auch dessen Hydrolyseprodukt Ethin), von Benzoesäure aus Benzaldehyd und von Hydrochinon aus Chinon. Ferner gelang ihm die Isolierung von Nickel aus Arsennickel. Der Mondkrater Wöhler ist nach ihm benannt. Sir William Ramsay war ein schottischer Chemiker. Er erhielt 1904 den Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der Edelgas-Elemente und deren Einordnung in das Periodensystem. Damit wurde Ramsay für die Entdeckung der Edelgase Argon, Krypton, Xenon, Neon und Helium geehrt. Daneben entwickelte er grundlegende Ideen zum Atombau der Elemente und er konnte beim radioaktiven Zerfall Helium nachweisen. Er studierte zunächst an der Glasgow Academy und dann an den Universitäten in Glasgow, Heidelberg und Tübingen. 1880 wurde er Professor der Chemie in Bristol. 1887 folgte er dem Ruf an das University College London. Hier arbeitete er bis 1912. Ramsay befasste sich mit der physikalischen Chemie. Es folgten Untersuchungen zur Dissoziation von Metallhydroxiden und die Bestimmung des spezifischen Gewichts beim 5 Siedepunkt. Zunächst bestimmte er mit neuen Methoden das spezifische Gewicht eines Stoffes am Siedepunkt, das Atomgewicht von Metallen und die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten bis zu ihrem kritischen Punkt. 1894 findet Ramsay mit Lord Rayleigh eine ungewöhnliche Abweichung des spezifischen Gewichtes aus synthetisch hergestellten Stickstoff und Luftstickstoff. Er schließt, dass die Luft ein weiteres Gas mit schwererem spezifischem Gewicht enthalten müsste. Aufgrund der spezifischen Wärmen folgert er, dass das Gas einatomig sein müsste. Er nannte das gänzlich unreaktive Gas Argon. Der amerikanische Wissenschaftler Hillebrand hatte aus Gesteinen ein anderes unreaktives Gas entdecken können. Spektroskopisch konnte Ramsay deutliche Linien nachweisen. Auch im Sonnenspektrum fanden sich die spektroskopischen Linien dieses Gas wieder. Ramsay findet für dieses Gas das Atomgewicht 4 und identifiziert es als Helium. In dieser Zeit begann Ramsay mit Morris William Travers zusammenzuarbeiten. Bis zum Jahre 1898 fanden sie die restlichen Edelgase Krypton, Neon und Xenon. Alle Edelgase ordnete Ramsay in das Periodensystem ein. Nach 1898 experimentierte Ramsay mit Frederick Soddy an Radiumsalzen. Sie konnten dabei das Heliumgas nachweisen. Damit schien der Traum der alten Alchemisten – Atome in andere Atome umwandeln zu können – wahr geworden zu sein. Ernest Rutherford und Soddy sprachen die Vermutung aus, dass die Umwandlung mit Radioaktivität verbunden ist und dass die Strahlung wahrscheinlich eine Masse hat. Zusammen mit Alexander Thomas Cameron erfolgten Untersuchungen zur Krebsheilung mit radioaktiven Elementen. Ferner stellte er Hypothesen zum Atombau auf, indem er annahm, der Kern sei ein positives Ion, das Elektron habe eine unabhängige Existenz. 1904 erhielt er den Nobelpreis für Chemie für seine Forschungen auf dem Gebiet der Edelgase „als Anerkennung des Verdienstes, das er sich durch die Entdeckung der indifferenten gasförmigen Grundstoffe in der Luft und die Bestimmung ihres Platzes im periodischen System erworben hat“. Bei seinen Arbeiten setzte er sich starker radioaktiver Bestrahlung aus, sodass er an Nasenkrebs erkrankte, dem er dann schließlich erlag. Nach Ramsay ist ein Mondkrater benannt. 6 In der Lektion Geschichte der Chemie wurden drei chemische Verfahren erwähnt, die der Menschheit seit langer Zeit geläufig sind und zwar Destillation, Kristallisation und Sublimation. Lesen Sie folgenden Text. Destillation Das Verfahren (von lat. destillare "herabträufeln") war schon bei den alten Ägyptern bekannt. Mit der Entdeckung des Alkohols im 12. Jahrhundert erhielt man eine brennbare Flüssigkeit, die in der Medizin eine breite Verwendung fand. Zur Herstellung von hochprozentigem Alkohol musste Wein mehrere Male destilliert werden. Später setzte man auch Kräuter bei der Alkoholdestillation zu und erhielt Kräuterextrakte. Prinzip der Destillation Bei der Destillation werden Flüssigkeitsgemische durch Erhitzen getrennt. Die Flüssigkeit mit dem niedrigeren Siedepunkt verdampft beim Hochheizen zuerst und kann nach dem Kondensieren des verdampften Gases durch ein Kühlsystem wieder aufgefangen werden. Der Prozess der Destilation wird oft mit dem Thema der Alkoholzubereitung in engen Zusammenhang gebracht. Rein theoretisch verdampft Alkohol bei 78°C , während das Wasser zunächst zurückbleibt. In der Praxis ist es aber so, dass bei 78°C auch schon ein Teil des Wassers verdampft, weshalb man nie reinen Alkohol erhält. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass am Anfang der Destillation, dem sogenannten Vorlauf, auch noch …………………………… (finden Sie das passende Wort nach dem Hinweis1) überdestilliert. Der besitzt eine Siedetemperatur von 64,5°C und kommt in schlecht vergärtem Alkohol gelegentlich vor. Er ist sehr giftig. Typische Anwendungen der Destillation sind das Brennen von Alkohol und das Destillieren von Erdöl in der Raffinerie oder auch die Herstellung von destilliertem Wasser. Übungen 1. Ergänzen Sie die Endungen. schlecht vorgärt……………. Alkohol destilliert…………… Wasser typisch……………… Anwendung 1 Es ist eine organische chemische Verbindung mit der Summenformel CH4O und der einfachste Vertreter aus der Stoffgruppe der Alkohole. Unter Normalbedingungen ist Methanol eine klare, farblose, entzündliche und leicht flüchtige Flüssigkeit mit alkoholischem Geruch. Es mischt sich mit vielen organischen Lösungsmitteln und in jedem Verhältnis mit Wasser. 7 hochprozentig………………… Alkohol brennbar……………….. Flüssigkeit niedrig………… Siedepunkt kondensiert…………. Gas 2. Bilden Sie Passivsätze nach dem Beispiel. Beim Temporagebrauch achten Sie auf die reale Zeit. Entdeckung des Alkohols - Alkohol wurde entdeckt eine breite Verwendung des Alkohols in der Medizin …………………………………………………………………………………………. Herstellung von hochprozentigem Alkohol …………………………………………………………………………………………. mehrfache Destillation von Alkohol …………………………………………………………………………………………. die Verdampfung der Flüssigkeit mit dem niedrigeren Siedepunkt ………………………………………………………………………………………….. die Alkoholzubereitung ……………………………………………………………………………………………. Anwendung der Destillation …………………………………………………………………………………………… das Brennen von Alkohol …………………………………………………………………………………………….. Destillieren von Erdöl in der Raffinerie …………………………………………………………………………………………….. Herstellung von destilliertem Wasser …………………………………………………………………………………………… 3. Vervollständigen Sie folgenden Text nach Hinweisen. Destilliertes Wasser ist 1.………………………. ohne 2………………………….., 3…………………………………. und Verunreinigungen, die im normalen Quellwasser oder Leitungswasser vorkommen. In der 4…………………………, der 5…………………………….., 6…………………………………. und der 7………………………………… wird es als Lösungs- und auch als Reinigungsmittel verwendet. 8 1. H2O 2. Es ist ein elektrisch geladenes Atom oder Molekül. 3. Vor allem vom menschlichen Körper benötigte essentielle Elemente, die im Gegensatz zu den Mengenelementen in Massenanteilen von weniger als 50 mg/kg im menschlichen Körper vorkommen. 4. Die Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten. 5. Es ist eine Wissenschaft, die sich mit der Beschaffenheit, Wirkung, Entwicklung, Prüfung, Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln in der Industrie und den Apotheken befasst. 6. Es ist eine Naturwissenschaft, die sich mit dem Aufbau, den Eigenschaften und der Umwandlung von Stoffen beschäftigt. 7. Eine Wissenschaft, sie befasst sich mit allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Lebendigen, aber auch mit den speziellen Besonderheiten der Lebewesen, ihrem Aufbau, ihrer Organisation und Entwicklung sowie ihren vielfältigen Strukturen und Prozessen. 4. Lesen Sie folgenden Text und beschreiben Sie den Prozess der Destillation. Destillationstechnik im Chemielabor Eine einfache luftgekühlte Destillationsapparatur lässt sich aus einem Destillierkolben, einer Heizung (Brenner, Herdplatte) und einem luftgekühlten Rohr bauen. Zur Verbesserung der Kühlleistung wird meist der Liebigkühler eingesetzt, ein einfaches ummanteltes, mit Wasser gekühltes Rohr. Der Wasserzufluss erfolgt stets an der tiefsten Stelle des Kühlers. Der Thermometer misst die Temperatur des verdampften Stoffes, im Kühlrohr kondensiert der erhitzte Dampf wieder zu einer Flüssigkeit. In der Vorlage fängt man das erhaltene Destillat auf. Aufbau einer einfachen Destillationsapparatur mit einem luftgekühlten Kühlrohr http://www.seilnacht.com/versuche/destill.html (frei bearbeitet und gekürzt) Kristallisation 9 Als Kristallisation bezeichnet man den physikalischen Vorgang der Verhärtung, der aus der Bildung von Kristallen herrührt. Er kann aus einer Lösung, einer Schmelze, der Gasphase, einem amorphen Festkörper oder auch aus einem anderen Kristall erfolgen. Die Entstehung des typischen Gefüges nennt man „Kristalloblastese“. Damit sich ein Kristall bilden kann, muss der auszukristallisierende Stoff zunächst in Übersättigung gebracht werden. Bei Kristallen, die aus mehreren Komponenten bestehen (zum Beispiel Ionenkristalle), kann die Übersättigung auch durch Mischen von zwei Lösungen hergestellt werden, die jeweils eine der Komponenten enthalten. Außerdem ist es möglich, durch Hinzufügen einer dritten Komponente die Löslichkeit der bereits gelösten Komponenten zu verringern und so die Übersättigung zu erzeugen. Dabei ordnen sich die zuvor gelösten Moleküle bzw. Elemente in einer regelmäßigen, teils stoffspezifischen Form an. Dieser Prozess kann beschleunigt werden, wenn Impfkristalle hinzugefügt werden, die dann in der übersättigten Lösung weiterwachsen. Die Kristalle können dann durch Filtration, Flotation, Zentrifugation oder Siebung von der Lösung getrennt werden. Ein Beispiel für die Gewinnung eines Massenproduktes durch Kristallisation ist die Gewinnung von Salz in Salinen. http://de.wikipedia.org/wiki/Kristallisation (frei bearbeitet und gekürzt) Übungen 1. Vervollständigen Sie folgende Definitionen mit den Fachbegriffen aus dem Text. Eine Anlage zur Gewinnung von Salz nennt man …………………………. Das direkte Übergehen eines Stoffes vom festen in den flüssigen Aggregatzustand bezeichnet man als ……………………………. Ein Stoff, bei dem die Atome keine geordneten Strukturen haben, sondern sie bilden ein unregelmäßiges Muster nennt man ……………………………... Homogenes Gemisch aus mindestens zwei chemischen Stoffen bezeichnet man als ……………………………………….. Mechanisches Trennverfahren zur Trennung oder Reinigung eines Mediums, meist einer Suspension oder eines Aerosols nennt man ………………………………… Aggregatzustände, die man kennt sind: fest, flüssig und ……………………………….. Eine Substanz, derer Teilchen sich in großem Abstand voneinander frei bewegen und den verfügbaren Raum gleichmäßig ausfüllen ist ………………………………. Physikalisch-chemisches Trennverfahren für feinkörnige Feststoffe aufgrund der unterschiedlichen Oberflächenbenetzbarkeit der Partikel ist 10 2. Vervollständigen Sie folgende Sätze mit den Wörtern aus dem Text. Ein einheitlich zusammengesetzter Körper, der gleichmäßige ebene Flächen hat ist ……………………………………. Geschliffenes Glas, aus dem vor allem hochwertige Trinkgläser hergestellt werden ist …………………………………….. Beim Boxen sind Schläge auf den ......................................................... unterhalb der Gürtellinie verboten. Die .......................................................... des Marktes ließ den Umsatz zurückgehen. Die Probleme mit den Nachbarn waren so groß. dass es zu der ....................................................... eines Mietvertrages kam. 3. Setzen Sie die Endungen in den folgenden Phrasen richtig ein. der Vorgang d……… allmählich……………….Verhärtung aus ein…………. ander………………. Kristall die Entstehung d……….. typisch…………….. Gefüges in d………. übersättigt…………………… Lösung die zuvor gelöst…………………. Moleküle 4. Setzen Sie die Endungen im folgenden Text richtig ein. Sublimation ist ein direkt......................... Übergang eines Stoffes vom fest........................... in den gasförmig.............................. Aggregatszustand, ohne sich dazwischen zu verflüssigen. Resublimation ist die Umkehrung dieses Vorgangs. 11