Umweltbedingungen (Klima, Höhe) (siehe „Materialien Herzsport“ I

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Lernziel: Der Übungsleiter kann die individuellen rehabilitativen
und altersabhängigen Möglichkeiten und Grenzen des Sports zur
Verbesserung bzw. Erhaltung der biologischen Funktionsfähigkeit
vermitteln und erfahrbar machen.
I.3.2
Beeinflussende Faktoren der biologischen Funktionsfähigkeit
(Siehe „Handbuch der Herzgruppenbetreuung“, Kap. 6, S. 85f,
Kap. 14, S. 196, 214 bis 216, Kap. 15, S. 238, Kap. 16, S. 250,
263, 272, 276, Kap. 17, S. 284 bis 288, Kap. 18, S. 338ff und
„Materialien Herzsport“ II.1.2 und II.4)
-
Erleben von Spaß, Lebensfreude und Motivation
-
Psychosoziale Faktoren
-
Regenerative Faktoren (Ernährung, Schlaf, Erholung)
-
Soziokulturelle Faktoren
-
Umweltbedingungen (Klima, Höhe)
Grundlagen – Info
Die Funktionsfähigkeit der einzelnen Organe sowie des gesamten biologischen Organismus ist nicht nur abhängig von dem jeweiligen Gesundheits- oder Alterszustand (Funktionseinschränkung aufgrund von krankheits- oder altersbedingten Organveränderungen), sondern das Gesamtsystem ist zudem zu beeinflussen durch weitere interne sowie externe
Faktoren, durch den psychologischen Leistungswillen und die physiologische Leistungsfähigkeit (man spricht auch von Leistungsbereitschaft):
Spaß, Lebensfreude und Motivation, psychosoziale, regenerative (Schlaf,
Erholung, Ernährung) und soziokulturelle Faktoren sowie Umweltbedingungen (siehe Folie I.3.2 F 02). Bis zu 40% der Leistungsfähigkeit werden
ohne nennenswerte Willensanstrengung erbracht (automatisiert), weitere
20 – 40 % unterliegen der Leistungsbereitschaft, die wiederum tagesrhythmischen Schwankungen unterliegt, aber sich willentlich mobilisieren
lässt. Körperfunktionen wie Pulsfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz, Körpertemperatur unterliegen tagesrhythmischen Schwankungen (Maximum
am Nachmittag und Abend, Minimum am Morgen und nach Mitternacht).
Die Trainierbarkeit hat ein Maximum am frühen Abend.
Sportaktive Herzpatienten zeigen im Vergleich zu inaktiven Personen eine
deutlich höhere Ausprägung in Aktiviertheit, Selbstvertrauen, Stimmung,
geringere Werte in Erregbarkeit, Angstneigung und Depressivität
(JOKIEL).
Beeinflussung der Funktionsfähigkeit / 3.2 / Seite 1 von 8
Erleben von Spaß, Lebensfreude und Motivation
Es ist bekannt, dass Bewegungsangebote, wenn sie attraktiv vermittelt
werden, Spaß machen können und dadurch sowohl die Lebensfreude
allgemein als auch die Motivation zu weiterer nicht nur sportlicher Aktivität
steigern können. Muskuläre Tätigkeit bewirkt eine bessere Stimmung
(vergrößerte Serotoninbildung), eine Anhebung der Schmerztoleranz und
eine Verminderung der Schmerzsensitivität (bei einem Training von mehr
als 60 Minuten). Spaß und Freude an der Bewegung bewirken eine Steigerung des sympathischen Antriebs mit HF- und RR-Steigerung (vgl. „Materialien Herzsport“ Spiel in I.2.7/8) und damit einer Erhöhung der Herzbelastung.
Es gilt aber auch umgekehrt: jemand, der mit sich selbst im Einklang
steht, der lebensfroh ist und ohnehin Spaß an der Bewegung hat, der
kann vielmehr aus sich herausholen, als einer, der keine Lust hat, der
nicht bereit ist, sich auf etwas Neues, etwa das Erleben von Spaß, einzulassen. Genauso ist es mit der Motivation: Ist jemand motiviert, Sport zu
machen, aus welchen Gründen auch immer (Freude, Fitness, Arzt), wird
er sich anstrengen wollen und seine Kräfte dementsprechend mobilisieren
(siehe unten). Andere situative Bedingungen (etwa die Art der sportlichen
Betätigung, ein bestimmtes Spiel), die eventuell Angst erzeugen oder nur
mit Vorbehalten angegangen werden, haben eher negative Auswirkungen
auf die Leistungsbereitschaft.
Psychosoziale Faktoren
Ebenso steht es mit den psychosozialen Faktoren: durch das Verhalten
einer Gruppe oder des Übungsleiters kann man sich mitreißen lassen und
ist eher bereit, sich bis an seine Grenzen zu verausgaben. Stimmt die
„Chemie“ nicht, kann man sich leicht zurückziehen und wird auch nicht
herausholen können, was die Organe eigentlich könnten.
Jede Stressreaktion (Freude, Ärger, Zuneigung, Ablehnung) geht mit einer
Aktivierung des gesamten sympathischen Nervensystems einher. Der
Spiegel an sympathischen Überträgerstoffen (Adrenalin und Noradrenalin)
im Blut steigt. Dies führt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz und des
Blutdrucks, der Herzmuskelstoffwechsel steigt, die Gefäße in der Muskulatur werden weitgestellt. Für ein vorgeschädigtes Herz ist die Erhöhung
des Stoffwechsels (erhöhter Sauerstoff-Bedarf) als auch die Steigerung
der Herzfrequenz (kürzere Durchblutungszeit des Herzmuskels) ungünstig
(siehe Folie I.3.2 F 05, F 06).
Die Gruppe hilft sich bei gemeinsamen Problemen wie Nichtrauchen, Gewichtabnahme u.a.. Das subjektive Befinden ist für den Teilnehmenden oft
wichtiger als ein objektiver Befund.
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Regenerative Faktoren (Schlaf, Erholung, Ernährung)
Bedeutsam für die Leistungsfähigkeit des Gesamtorganismus sind regenerative Faktoren: Die physiologische Leistungsbereitschaft unterliegt
einem Tagesrhythmus (siehe Folie I.3.2 F 03). Es bestehen etwa zwischen 9.00 und 11.00 und von 18.00 bis 20.00 Uhr Hochleistungsbereiche, um 15.00 und um 3.00 Uhr sind Leistungstiefs und mit erhöhter Überlastungs- und Verletzungsgefahr gekoppelt. Die Leistungsfähigkeit bleibt
allerdings weitgehend konstant.
1. Nur ein ausreichend erholter Körper kann die maximale Leistung erbringen (siehe „Materialien Herzsport“ I.1.3). Der Körper antwortet auf
einen Bewegungsreiz mit zunehmender Ermüdung. Nach Bewegungsende tritt je nach Art der Bewegungsaktivität im Verlauf von zwei
bis drei Tagen eine allmähliche Erholung bzw. Regeneration ein, die
nach einer vollständigen Erholung mit einem Mehrausgleich in den belasteten Strukturen, d.h. einem gesteigerten Leistungsniveau (Superkompensation) als Trainingsgewinn endet. Um eine kontinuierliche
Leistungssteigerung zu erreichen, muss nach zwei bis drei Tagen eine
erneute sportliche Aktivität erfolgen. Zu beachten ist, dass eine erneute sportliche Aktivität nicht zu früh, vor der vollständigen Erholung angesetzt werden darf. Wird die sportliche Betätigung zu früh wiederholt,
entsteht ein Übertraining. Da die Erholungsphase zu kurz ist und sich
die an der sportlichen Betätigung beteiligten Strukturen nicht ausreichend erholen können, sinkt die Leistungsgrenze. Zur Erholung tragen
Ruhe, Schlaf, Entspannung und Ausgeglichenheit bei. Ein bereits beanspruchter Körper wird vorzeitig und schneller ermüden, es bestehen
dann eine verminderte motorische Lernfähigkeit und eine gesteigerte
Verletzungsanfälligkeit. Unter Ruhe- und Erholungsbedingungen dominiert der Parasympathicus über die Herzfunktion. Er dämpft die
Herzfrequenz, die Erregungsausbreitung und den Stoffwechsel. Bezüglich des Sauerstoffverbrauchs arbeitet das Herz auf Sparschaltung.
Erholung im physiologischen Sinn bedeutet Abtransport von Stoffwechselendprodukten sowie Wiederaufbau der abgebauten Substanzen. Ein regelmäßiges Ganzkörpertraining begünstigt die Aktivität des
Parasympathicus. Ein älterer Mensch braucht eine längere Regenerationszeit.
2. Nur ein ausreichend mit Nährstoffen versorgter Körper kann die maximale Leistung erbringen. Dabei gilt, dass die Nahrungsaufnahme nicht
direkt vor einer körperlichen Belastung erfolgen soll, sondern bereits
eine, besser zwei Stunden vorher, denn ein voller Magen benötigt zur
Verdauung eine reichliche Durchblutung, die dann nicht mehr der arbeitenden Muskulatur zur Verfügung steht. Außerdem drückt ein voller
Beeinflussung der Funktionsfähigkeit / 3.2 / Seite 3 von 8
Magen wegen der Volumenzunahme auf das darüber liegende
Zwerchfell und das Herz und kann so zu Angina pectoris und Herzbeschwerden führen.
Soziokulturelle Faktoren
Es sind Zusammenhänge zwischen beruflicher Perspektive und der Herzgruppenteilnahme bekannt (BUDDE): wenn den Patienten die Bedeutung
der Teilnahme an einer Herzgruppe für die Wiedererlangung und den Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit, die im beruflichen und gesellschaftlichen Alltag nötig ist, plausibel ist, sind sie mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für den Herzsport zu gewinnen.
Auf der anderen Seite wirken sich berufliche oder private Konflikte negativ
aus: der Erregungszustand ist gekennzeichnet durch erhöhte Herzfrequenz, gesteigerten Energieumsatz, leichte Erregbarkeit und Gereiztheit.
Umweltbedingungen (Klima, Höhe)
(siehe „Materialien Herzsport“ I.1.7, I.2.5)
Auch externe Faktoren wie Klima und Wetter beeinflussen die Belastbarkeit eines Organismus. Ein älterer Organismus kann sich schwerer darauf
einstellen als ein jüngerer.
Klima:
Der Mensch besitzt die Fähigkeit, seine Körperkerntemperatur unabhängig von den Schwankungen der Umgebungstemperatur weitgehend konstant zu halten, um negative Temperatureinflüsse auf die Zellen und die
körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu verhindern. Die Körpertemperatur wird geregelt durch Mechanismen der Wärmebildung und der
Wärmeabgabe entsprechend der äußeren (Umgebungstemperatur, Luftbewegung, Luftfeuchtigkeit) und inneren (Wärmebildung aufgrund körperlicher Arbeit und Verdauung) Einflüsse.
Bei sinkender Außentemperatur steigt die Wärmebildung beim Ruhenden
bereits bis auf den 10fachen Wert des Grundumsatzes an (durch Steigerung des Muskeltonus bis zum Muskelzittern und chemische Wärmeproduktion).
Bei steigender Umgebungstemperatur kommt es durch die zunehmende
Kreislaufarbeit (Wärmeabgabe durch verstärkte periphere Durchblutung,
Vasodilatation, (und Schweißabsonderung) zur Erhöhung des Energiestoffwechsels und damit zur vermehrten Wärmeproduktion. Der Kreislauf
wird umso mehr zusätzlich belastet, je ungünstiger die Möglichkeit der
Wärmeabgabe ist. Hohe Außentemperaturen sind bei Windstille wegen
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des reduzierten konvektiven Wärmetransports von der Haut thermoregulativ ungünstig. Die Hautdurchblutung steigt, das Blutfassungsvermögen in
der Haut vergrößert sich, ein Teil des Blutes steht dem zentralen Kreislauf
nicht mehr zur Verfügung, der Blutdruck und das Schlagvolumen nehmen
ab, aber die Herzfrequenz steigt bei gleichbleibendem Herzminutenvolumen. Dieser Mechanismus kann zu Orthostaseproblemen führen. Hohe
Außentemperaturen stellen für ein geschädigtes Herz bereits unter Ruhebedingungen eine besondere Belastung dar, die Kreislaufreserve ist vermindert. Die Leistungsfähigkeit besonders in den ausdauerbeanspruchenden Belastungen sinkt. Steigt die Umgebungstemperatur über 28°C, sollten keine intensiven körperlichen Tätigkeiten mehr ausgeführt werden.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist die Wärmeabgabe ebenfalls reduziert, hier
wegen schlechter Verdunstungsmöglichkeit. Ist die Luftfeuchtigkeit größer
als 85% ist intensive körperliche Aktivität zu vermeiden.
Schon bei wärmender, ganz wichtig aber bei extremer Sonneneinstrahlung ist eine schützende Kopfbedeckung, um einen Sonnenstich zu vermeiden. Infrarotstrahlen führen zu einer Reizung der Hirnhäute und des
Gehirns. Dies äußert sich in Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen,
Schwindel, Ohrensausen, motorischer Unruhe, Bewusstseinsstörungen
und Desorientierung, Nackenschmerz und Krämpfen.
Weiterhin zu berücksichtigen ist der Ozongehalt der Luft. Erhöhte Ozonwerte können sich auf das Atemsystem und den Sauerstofftransport auswirken sowie zu Kopfschmerzen führen (siehe Folie I.3.2 F 04). Bei sehr
hohen Ozonwerten ( >180µg) darf kein Sport im Freien durchgeführt werden.
Höhe (siehe Folien zur Höhenproblematik in „Freizeitsport Wandern“ in
I.2.5)
Normalerweise ist das Blut auch in größeren Höhen bis zu 2000 m immer
voll mit Sauerstoff gesättigt. Unter größeren Höhenbedingungen nimmt
der Luftdruck und damit auch Sauerstoff-Partialdruck (PO2) ab, d.h. dem
Körper steht bei gleichem Herz- und Atemminutenvolumen weniger Sauerstoff zur Verfügung. Infolgedessen kommt es zu einem Anstieg der
Herz- und Atemfrequenz (PO2 < 159 mmHg). Ein schneller Aufstieg in
große Höhen (mit Seilbahn) kann bei sinkendem arteriellen PO2 auch zu
einem intrazellulären PO2-Abfall führen und damit die lebensnotwendigen
Zellfunktionen beeinträchtigen. Dies ist für Menschen mit geschädigtem
Herzen gefährlich.
Die durch den Sauerstoffmangel (Hypoxie) bedingte höhere Atemaktivität führt
zu einer vermehrten Abgabe von Kohlendioxid (CO2). Dies bewirkt eine Verschiebung des Säuregrades des Blutes in Richtung mehr basischer Werte
(respiratorische Alkalose). Neben einer beschleunigten Herzfrequenz kön-
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nen sich hierdurch, insbesondere vom 3. bis 5. Tag, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, vermehrte Müdigkeit und Neigung zu Niedergeschlagenheit ergeben.
Erfahrungsgemäß ist die Belastbarkeit schon bei deutlich geringeren Höhen eingeschränkt. Bereits in subalpinen Gebieten, d. h. in Höhen bis
1500 m (1100 m), kann es bei Herzpatienten schon zu negativen Reaktionen kommen. Hier liegen Herzfrequenzen und Laktatwerte auf vergleichbaren Belastungsstufen eindeutig höher (siehe Folie „HF und Laktat“).
Belastungsdaten aus dem Flachland können als Richtwerte für die Belastungssteuerung auch unter Höhenbedingungen genommen werden (siehe
Folie I.3.2 F 01).
Auch der Wasserdampfdruck sinkt erheblich mit zunehmender Höhe. Die
trockenere Luft kann besonders bei körperlicher Arbeit zu einer Reizung
der Atemwege und zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust führen. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher dringend zu achten.
Die unter Höhenbedingungen intensivere Sonneneinstrahlung, bedingt
durch eine direkte UV-Einstrahlung, wirkt sich aktivierend auf das sympathische System aus.
Höhen über 2500m sollten im allgemeinen für Herzpatienten nicht ohne
Bedenken zugelassen werden.
Höhenkrankheiten sind in jeder Höhe, nicht erst ab 2000m, und bei jeder
Person möglich. Kennzeichen einer akuten Höhenkrankheit sind starke,
pulsierende Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen
sowie Wassereinlagerungen in das Gewebe. Sie treten innerhalb des ersten Tages auf, verschwinden bei ohne spezielle Maßnahmen wieder,
wenn kein weiterer Anstieg erfolgt oder eine Pause zur Akklimatisation
erfolgt. Prophylaktisch sollten Nikotin, Alkohol und körperliche Belastung
in den ersten 24 Stunden vermieden werden.
Aus den vorstehenden Bedingungen ergeben sich für alle Höhenurlauber,
jedoch insbesondere für den Herzinfarktpatienten, besondere Verhaltensregeln für die ersten Tage:
Das Tempo der gewohnten Lebensweisen ist in den ersten Tagen zu drosseln;
dies ist besonders zu beachten, da es gerade in den ersten Tagen eines
Höhenaufenthaltes aufgrund „euphorischer Stimmungslage" bei gleichzeitig
herabgesetzter Belastbarkeit leicht zu Selbstüberschätzung kommen kann.
Man sollte jedoch nicht in völliger Körperruhe in der Unterkunft verharren,
sondern mit leichten Spaziergängen und betont gemütlichen Wanderungen
die Höhenanpassung erleichtern. Mehrtägige Wanderungen sollten erst nach
einer Akklimatisation von 5 Tagen unternommen werden. Die vom Arzt angegebene Sollpulsfrequenz soll auch beim Höhenaufenthalt nicht überschritten
werden.
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Veränderung der Leistungsbereitschaft und des Leistungsvermögens in
der Höhe
Vergleichende Fahrradergometeruntersuchungen im Flachland und in
1350 m Höhe zeigten bei Infarktpatienten, dass sowohl die Herzfrequenz
als auch der Laktatspiegel bei der gleichen Belastung in der Höhe deutlich
höher lagen. Dieser Anstieg der relativen Belastungsintensität wurde allerdings von den Patienten nicht subjektiv wahrgenommen. Daraus kann
abgeleitet werden, dass in der Höhe die Gefahr der Überschätzung besteht.
Konsequenzen für den Herzpatienten
-
in den ersten Tagen keine größere körperliche Belastung
-
langsame Akklimatisation (Herzfrequenz als Kontrollparameter)
-
maximale Höhe: 2000 m
-
vermehrte Flüssigkeitszufuhr
-
richtige Kleidung
Didaktisch-methodische Überlegungen zur Erarbeitung
Es gilt, neben der Kenntnisvermittlung für die Übungsleiter auch geeignete
Möglichkeiten darzustellen, wie diese Einflussfaktoren in der Herzgruppe
vermittelt und erfahrbar gemacht werden können:
Aktuelle Situationen (Reisen, Sport im heißen Sommer, u.a.) werden zum
Anlass genommen, auf die Auswirkungen der situativen Gegebenheiten
hinzuweisen. (siehe I.3.2 M 03). Sie können auch vereinzelt überprüft
werden durch HF-, Atemfrequenz- oder RR-Kontrolle. Ein anderer Zugang
ist über ein Brainstorming (siehe I.3.2 M 02).
Lehrmaterialien:
Folie I.3.2 F 01:
HF, Laktat und Höhe
Folie I.3.2 F 02:
Beeinflussung der Leistungsfähigkeit - Einflussgrößen
Folie I.3.2 F 03:
Tagesform
Folie I.3.2 F 04:
Ozonwert
Folie I.3.2 F 05:
Psychophysische Reaktion auf Stress
Folie I.3.2 F 06:
Wirkungen von Stress
Power Point Präsentation I.3.2 M 01: Stress
Folie 01:
Psychophysische Reaktion auf Stress
Folie 02:
Wirkungen von Stress
Beeinflussung der Funktionsfähigkeit / 3.2 / Seite 7 von 8
Gruppenarbeit I.3.2 M 02: Beeinflussung der Funktionsfähigkeit (1)
Gruppenarbeit I.3.2 M 03: Beeinflussung der Funktionsfähigkeit (2)
Teilnehmermaterialien
Textauszug
Literatur
- Brusis, O.A.: Handbuch der Herzgruppenbetreuung, Spitta Verlag, 2002
- Budde, H.-G., Keck, M.: Zusammenhänge zwischen beruflicher Perspektive und Gesundheitsverhalten nach stationärer kardiologischer
Rehabilitation. In: Herz / Kreislauf 28, 169 – 172, 1996
- De Marees, H.: Sportphysiologie, Troponwerke, Köln 1979
- Kleine, W.: Problemfelder des Gesundheitssports. Eine Einführung in
die Thematik unter besonderer Berücksichtigung psychischer Prozesse.
In: Kleine, W., Hautzinger, M.: Sport und psychisches Wohlbefinden.
Meyer & Meyer, Aachen 1990
- LSB NRW: Materialien SdÄ, IB Gesundheit, Entspannung
- Rost, R.: Herz und Sport, Perimed, Erlangen1984
- Rost, R.: Lehrbuch der Sportmedizin, Deutscher Ärzte Verlag, Köln 2001
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