Erdbeben in der Schweiz

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Arbeitsmappe zur Ausstellung
focusTerra
Erdwissenschaftliches Forschungs- und Informationszentrum der
ETH Zürich
Erdbeben in der Schweiz
Pascal Christen und Jens Kuster, PHZ Luzern
Ziel
Die Arbeitsmappe wurden als Begleitung für einen Besuch des erdwissenschaftlichen Forschungs- und Informationszentrums focusTerra an der ETH Zürich erstellt
(www.focusterra.ethz.ch). Zielgruppe sind Schülerinnnen und Schüler der Sekundarstufe I.
Publikationsrechte
Diese Arbeit entstand im Rahmen der Masterarbeit von Pascal Christen und Jens
Kuster an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz, Luzern. Betreut wurde die
Arbeit von Dr. Marianne Landtwing Blaser.
Alle Rechte zur Weiterveröffentlichung dieser Arbeit in einer geographischen, geographiedidaktischen oder didaktischen Publikation liegen bei den oben genannten
Personen.
Verbreitung
Eine gekürzte Version diese Arbeitsmappe (ohne Sachanalyse) kann heruntergeladen werden unter www.focusterra.ethz.ch. Die erweiterte Version mit der Sachanalyse zum Thema ist verfügbar unter http://focusterra.jimdo.com oder kann bei Pascal
Christen, Jens Kuster oder Marianne Landtwing angefordert werden.
Autoren
Pascal Christen
Jens Kuster
[email protected]
[email protected]
Betreuung
Dr. Marianne Landtwing Blaser
Dozentin PHZ Luzern
[email protected]
Dr. Veronika Klemm
ETH Zürich
Dank
Wir danken Dr. Marianne Landtwing Blaser und Dr. Veronika Klemm für die tatkräftige Unterstützung bei der Entstehung dieser Arbeitsmappe!
Inhaltsverzeichnis:
1. Sachanalyse: Erdbeben in der Schweiz ................................................................. 4
1.1 Einführung:........................................................................................................ 4
1.2 Definitionen und Kernfragen: ............................................................................ 4
1.3 Glossar: Erdbeben in der Schweiz .................................................................. 12
1.4 Literaturverzeichnis: ........................................................................................ 15
1.5 Abbildungsverzeichnis: ................................................................................... 15
3. Themenbezogene Hinweise zur Ausstellung ........................................................ 17
4. Hinweise zur Fachliteratur und zu den Lehrmitteln ............................................... 18
4.1 Fachliteratur: ................................................................................................... 18
4.2 Lehrmittel und didaktische Unterlagen: ........................................................... 18
5. Diverse didaktische und organisatorische Hinweise ............................................. 20
5.1 Lehrpläne (Stand 2009): ................................................................................. 20
5.2 Adressaten: ..................................................................................................... 20
5.3 Fachliche Vorkenntnisse: ................................................................................ 21
5.4 Lernziele: ........................................................................................................ 21
5.5 Zeitaufwand: ................................................................................................... 21
6 Schülerdossier ....................................................................................................... 22
6.1 Einführung:...................................................................................................... 22
6.2 Aufgaben und Fragen: .................................................................................... 22
7. Lösungen .............................................................................................................. 31
8. Nachbereitungs- und Vertiefungsmaterial............................................................. 34
8.1 Weblinks: ........................................................................................................ 34
8.2 Filme: .............................................................................................................. 34
8.3 Unterrichtsideen: ............................................................................................. 34
9. Evaluation ............................................................................................................. 34
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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1. Sachanalyse: Erdbeben in der Schweiz
1.1 Einführung:
Über Jahrzehnte bauen sich in der Lithosphäre, welche die Erdkruste und den obersten Teil des Erdmantels umfasst, Spannungen auf, welche dann durch Erdbeben
wieder abgebaut werden. Eine Massenverschiebung von Gestein wird durch ein Erdbeben ausgelöst. Zwei Gesteinspakete bewegen sich ruckartig an einer Bruchfläche
aneinander vorbei. Es entstehen Schwingungen, die sich kugelförmig nach allen
Richtungen ausbreiten. Dies sind die gefürchteten seismischen Wellen (Erdbebenwellen). Je nach dem wie stark das Erdbeben ist, ist die Länge des Bruches, der
Verschiebungsbetrag und die Tiefe des Erdbebenherdes unterschiedlich. Bei einem
schwachen Beben ist der Bruch im Erdinneren nur wenige Meter lang und die Gesteinsblöcke verschieben sich nur einige Millimetern. Der Bruch kann bei einem starken Beben aber auch Hunderte von Kilometer betragen, die Gesteinsblöcke können
sich dabei bis zu 20 Metern verschieben (Wiemer, 2008).
1.2 Definitionen und Kernfragen:
Was sind Erdbeben? Wie entsteht ein Erdbeben?
Nach Press und Siever (2003) sind Erdbeben Erschütterungen bzw. Schwingungen
des Untergrunds. Gesteinsformationen sind kontinuierlichen Deformationskräften
ausgesetzt. Durch ein ruckartiges Verschieben bzw. Zerbrechen von Gesteinsblöcken im Untergrund entstehen Bodenschwingungen, welche als Wellen in alle Richtungen ausgesendet werden. Diese Verschiebungen kommen vorwiegend im Bereich
der Erdkruste und des oberen Mantels vor. Erdbeben gehen immer von einem bestimmten Punkt im Erdinnern, dem Hypozentrum oder Erdbebenherd aus. Das Epizentrum ist jener Punkt auf der Erdoberfläche, welcher sich senkrecht über dem Hypozentrum befindet. Dort sind die Auswirkungen des Bebens am grössten.
Jens Kuster
Pascal Christen
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Abbildung 1:
Grafische Darstellung des Epi- bzw. Hypozentrums (Hasler & Egli, 2004).
Wo kommen Erdbeben vor und welche Arten von Erdbeben gibt es?
Man unterscheidet tektonische Beben, vulkanische Beben (Aufsteigen von Magma
im Vulkanschlot), Einsturzbeben (Einsturz von unterirdischen Hohlräumen wie Karsthöhlen oder Vulkanschlote) und Meteoriteneinschläge. Tektonische Beben machen
dabei etwa 90% der Beben aus und entstehen wie folgt:
Abbildung 2:
Jens Kuster
Pascal Christen
Modell der Plattengrenzen (www.fsbio-hannover.de, 2008).
PHZ Luzern
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
Kollision zweier Platten (destruktive Plattengrenzen, Subduktionszonen)

Reibung zweier sich horizontal verschiebenden Platten (konservative Plattengrenzen, Transformstörungen)

Erdbeben durch das „Zerreissen“ der Erdkruste zweier sich auseinander bewegenden Platten (konstruktive Plattengrenzen, mittelozeanischer Rücken)
Abbildung 3:
Weltweite Verteilung der Erdbeben für das Jahr 2003 (Hasler & Egli, 2004).
Aufgrund der grossen Überzahl von tektonischen Beben, kommen Erdbeben vorwiegend an Plattengrenzen vor. Eine kleine Anzahl von Erdbeben tritt aber auch im Innern einer Platte auf. Unterschieden werden zudem Flachbeben, welche ihr Hypozentrum zwischen 0 und 100 Kilometer unter der Erdoberfläche haben und Tiefenbeben, welche Herdtiefen bis zu 300 Kilometer haben. Darunter ist das Gestein wärmer
und kann sich bei erhöhtem Druck plastisch verformen. Es bricht also nicht mehr
ruckartig (Hürlimann und Egli-Broz, 2005).
Was sind Erdbebenwellen?
Während des Erdbebens verschieben sich Gesteinsformationen. Vom Erdbebenherd
breiten sich Bodenschwingungen aus, welche als Erdbebenwellen oder seismische
Wellen bezeichnet werden. Die Wellen führen zu heftigen Erschütterungen. Man unterscheidet Raumwellen (P-Welle und S-Welle, bzw. Primär- und Sekundärwelle),
Jens Kuster
Pascal Christen
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die sich durch den Erdkörper ausbreiten und Oberflächenwellen (Love-Welle und
Rayleigh- Welle), die sich entlang der Erdoberfläche fortbewegen. Die P-Wellen
breiten sich am schnellsten aus und können sich durch alle Zustandsformen der Materie ausbreiten. S-Wellen breiten sich nur in Festkörpern aus und pflanzen sich etwa
halb so schnell fort. Oberflächenwellen sind langsamer als Raumwellen und benötigen zur Ausbreitung eine freie Oberfläche (Press und Siever, 2003).
Abbildung 4:
Verschiedene Erdbebenwellen(Hasler & Egli, 2004).
Wie kann man Erdbebenwellen messen?
Erschütterungen können mit einem Seismograf (Seismometer) aufgezeichnet werden. Es entsteht ein sogenanntes Seismogramm. Dieses Seismogramm ist eine grafische Darstellung einer Bodenbewegung. Dabei zeichnet ein, an einer Masse befestigter Schreibstift, auf einer Papierrolle die Erschütterungen auf. Jegliche Bewegungen der Erdkruste werden aufgezeichnet. Im Seismogramm erkennt man die Abfolge
der aufeinander treffenden Wellen. Zuerst kommen die P-Wellen, danach die SWellen. Später treffen die Oberflächenwellen (Love- und Rayleigh-Wellen) ein.
Die Aufzeichnungen werden meist durch Ruhephasen unterbrochen. Schliesslich
kann man auf dem Seismogramm den Zeitpunkt des Beginns des Bebens und dessen Dauer bestimmen, den Zeitpunkt des Eintreffens der einzelnen Wellenarten und
deren Zeitdifferenz wie auch die Amplitude, den grössten Ausschlag (Hürlimann und
Egli-Broz, 2005).
Jens Kuster
Pascal Christen
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Abbildung 5:
Funktionsweise von Seismografen, wobei links die Horizontalbewegung und rechts
die Vertikalbewegung dargestellt wird (Hasler & Egli, 2004).
Abbildung 6:
Typische Aufzeichnung in einem Seismogramm (Hasler & Egli, 2004).
Wie stark können Erdbeben sein und welchen Schaden richten sie an?
Die Distanz des Epizentrums kann durch die Zeitdifferenz zwischen dem Eintreffen
der P- und S- Wellen an einem bestimmten Ort berechnet werden. Zusätzlich kann
man mit Hilfe eines Seismogramms auch die Stärke des Bebens (Magnitude) feststellen. Die Magnitude ist ein objektives Mass für die am Erdbebenherd freigesetzte
Energie. Diese wird durch die Richterskala angegeben. Die Richterskala besitzt dabei eine logarithmische Einteilung, das heisst jede Erhöhung um eine Einheit entspricht einer Verzehnfachung der Bodenbewegung. Ein Erdbeben wird für einen
Menschen ab einer Magnitude von ca. 3 fühlbar. In einem dicht besiedelten Gebiet
kommt es bei einer Magnitude von 5 zu Schäden. Bei einer Magnitude von 6 sind die
Schäden meist erheblich, eine Magnitude von 7 führt meist zu einer Katastrophe.
Jens Kuster
Pascal Christen
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Abbildung 7:
EMS-Skala (Hasler & Egli, 2004).
Eine weitere Skala, welche die Stärke (Intensität) eines Erdbebens durch Schadensbeobachtung klassifiziert, ist die EMS Skala (Europäische Makroseismische Skala,
früher MSK-Skala oder Mercalli-Skala genannt). Sie unterscheidet 12 Stufen (I-XII),
wobei die Intensität von der Tiefe des Bebens, der Magnitude im Epizentrum, von der
Entfernung zum Epizentrum, vom lokalen Untergrund und von der Bausubstanz abhängt. Intensität I auf der EMS-Skala ergeben unmerklich Schäden. Das Beben wird
nur auf dem Seismograf registriert. Intensität XII ist eine grosse Katastrophe.
Erdbeben haben grosse direkte Auswirkung auf die Umwelt. Einsturz von Bauwerken, Bergstürze, Erdrutsche, Lawinen und Tsunamis können ausgelöst werden. Aber
auch indirekte Folgen des Erdbebens (Feuerbrünste, zerstörte Infrastruktur, zerstörte
Verkehrsnetze sowie Wasser-, Strom- und Gasleitungen, Todesfälle, Obdachlosig-
Jens Kuster
Pascal Christen
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keit, Hungersnöte, Seuchen etc.) fordern unter der Bevölkerung grosse Opfer (Hürlimann und Egli-Broz, 2005).
Gibt es Erdbeben in der Schweiz?
In der Schweiz bebt es pro Jahr ca. 500 Mal. Doch nur 10 bis 15 Beben kann man
spüren. Diese Beben entstehen zum Beispiel, wenn sich die adriatische Platte gegen
die Europäische Platte bewegt. Diese Bewegung ist aber mit 1 mm pro Jahr vergleichsweise klein, so dass es selten starke Erdbeben gibt. Das letzte mittelstarke
Beben ereignete sich 1946 in Sierre (VS). Erdbebengebiete der Schweiz sind vor
allem im Raum Basel (Rheintalgraben) und im Wallis (apulischer Sporn) zu finden
(Wiemer, 2008).
Abbildung 8:
Erdbebengefährdung in der Schweiz (www.earthquake.ethz.ch, 2008).
Wie gross ist die Erdbebenwahrscheinlichkeit in der Schweiz?
In der Schweiz existiert eine Erdbebengefahrenkarte, welche die Stärke der Erdbebenerschütterung die im Mittel über 475 Jahren zu erwarten ist, aufzeigt. Neben dem
Wallis und dem Raum Basel sind auch das Bündnerland und Regionen am Alpennordrand gefährdet. Es gibt aber keine Regionen ohne Gefährdung in der Schweiz!
Die Gefährdung durch Erdbeben ist aber in der Schweiz im Vergleich mit anderen
Ländern klein. In Kalifornien und der Türkei werden an den Plattenrändern in grossen
Jens Kuster
Pascal Christen
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Grabenbrüchen Bewegungen von bis zu 5 cm pro Jahr gemessen. Somit ist das Risiko eines Erdbebens erheblich grösser. Zudem ist auch noch zu beachten, dass die
Gefahr einer Katastrophe in einer Stadt wie San Francisco durch die Millionen von
Einwohnern, welche in kleinem Raum zusammenleben, einiges grösser ist, als in
einem siedlungsarmen Raum (Wiemer, 2008).
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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1.3 Glossar: Erdbeben in der Schweiz
Begrifflichkeiten:
Erklärungen:
Amplitude
Grösster Ausschlag einer Schwingung
oder eines Pendels.
Arten von Erdbeben
Unterschieden werden tektonische Beben, vulkanische Beben (Aufsteigen von
Magma im Vulkanschlot), Einsturzbeben
(Einsturz von unterirdischen Hohlräumen
wie Karsthöhlen oder Vulkanschlote) und
Meteoriteneinschläge. Tektonische Beben machen etwa 90% aller Beben aus.
Astenosphäre
EMS- Skala
Europäische Makroseismische Skala,
Nachfolger der MSK- und Mercalli-Skala.
Erdbeben
Erschütterungen
bzw.
Schwingungen
des Untergrunds.
Gesteinsformationen sind kontinuierlichen Deformationskräften ausgesetzt.
Durch ein ruckartiges Verschieben bzw.
Zerbrechen von Gesteinsblöcken im Untergrund entstehen Bodenschwingungen,
welche sich vom Erdbebenherd aus als
Wellen in alle Richtungen ausdehnen.
Erdkruste
Die Erdkruste ist die äussere, feste
Schicht der Erde. Unter ihr liegen der
feste bis zäh-plastische Erdmantel. Man
unterscheidet zwei Typen von Krustenmaterial:
• Die ozeanische Erdkruste entsteht
an konstruktiven Plattengrenzen am
Meeresgrund, wo aus dem Erdmantel basisches Magma austritt und
Mittelozeanische Rücken (MOR) bil-
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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•
Erdmantel
det. Sie besteht hauptsächlich aus
dem Basalt-ähnlichen Gabbro und
hat eine Dicke von fünf bis sieben Kilometer.
Die kontinentale Erdkruste besteht
hauptsächlich aus Granit und Gneis.
Sie hat eine Dicke von 30 bis 60 km
Als Erdmantel wird die mächtigste, mittlere Schale im inneren Aufbau der Erde
bezeichnet. Sie liegt direkt unter der Erdkruste und grenzt nach unten an den
Erdkern. Der oberste Teil des Erdmantels, bis in etwa 100 km Tiefe, ist fest und
wird auch Mantellithosphäre genannt.
Darunter lässt sich der Aggregatzustand
des Erdmantelmaterials am besten als
zähplastisch oder viskos beschreiben.
Epizentrum
Ort auf der Erdoberfläche, welcher senkrecht über dem Erdbebenherd (Hypozentrum) liegt.
Hypozentrum
Erdbebenherd.
Lithosphäre
Feste, äussere Erdschale bestehend aus
der Erdkruste und dem obersten Teil des
oberen Mantels. Die Erde besteht aus
sieben grossen und zahlreichen kleineren Lithosphärenplatten (tektonischen
Platten).
Love- und Rayleigh- Welle
Oberflächenwellen. Erdbebenwellen, die
sich nur entlang der Erdoberfläche fortpflanzen.
Magnitude
Mass für die bei einem Erdbeben freigesetzte Energie. Wird z.B. durch die Richterskala angegeben.
Mittelozeanischer Rücken
Auch MOR genannt. Divergente Plattengrenze, d.h. die Platten bewegen sich
voneinander weg. Da im Zwischenraum
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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durch aufsteigendes Magma neue ozeanische Kruste gebildet wird, bezeichnet
man diese Plattengrenze auch als konstruktiv. An dieser Stelle besteht die Lithosphäre nur aus der ozeanischen
Kruste und hat keinen Mantelanteil.
Plattengrenzen
Generell unterscheidet man drei verschiedene Plattengrenzen, die alle mit
Erdbeben verbunden sind
•
•
•
destruktive Plattengrenzen (Kollision
zweier Platten, die sich aufeinander
zu bewegen. Dies führt zu Subduktionszonen)
konservative Plattengrenzen, (Reibung zweier sich horizontal verschiebenden Platten. Dies führt zu
Transformstörungen)
konstruktive Plattengrenzen (Dehnung und Auseinanderreissen zweier
sich auseinander bewegenden Platten. Dies führt zur Bildung von Mittelozeanischen Rücken (ozeanische
Lithosphäre) bzw. von Riftzonen und
Grabenbrüchen (kontinentale Lithosphäre)).
P-S-Wellen
Raumwellen. Erdbebenwellen, die sich
durch den Erdkörper fortpflanzen. Primär-Sekundärwellen (P-S- Wellen).
Richterskala
Skala, welche die freigesetzte Energie
eines Erdbebens klassifiziert.
Seismograf oder Seismometer
Erschütterungsempfindliches Gerät, welches die durch ein Erdbeben ausgelösten Schwingungen grafisch aufzeichnet.
Seismogramm
Grafische Darstellung der durch ein Erdbeben ausgelösten Schwingungen.
Subduktionszonen
Konvergente Plattengrenze, d.h. die Li-
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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thosphärenplatten bewegen sich aufeinander zu. Da Plattenmaterial vernichtet
wird, bezeichnet man diese Plattengrenze auch als destruktiv.
Tektonische Platten
siehe Lithosphäre
Transformstörung / Blattverschiebung
Plattengrenze, an der sich zwei Lithosphärenplatten horizontal aneinander vorbei bewegen. Dabei wird weder neue
Kruste gebildet noch Lithosphäre zerstört.
1.4 Literaturverzeichnis:

Hasler, M. & Egli, H. (2004). Geografie: Wissen und verstehen. Ein Handbuch
für die Sekundarstufe 2. Bern: Hep-Verlag.

Hürlimann, R. & Egli-Broz, H. (2005). Geologie. Zürich: Compendio Bildungsmedien AG.

Press, F. & Siever, R. (2003). Allgemeine Geologie. Einführung in das System
Erde. Heidelberg: Akademischer Verlag.

Wiemer (2008). Modultexte der Ausstellung: Erdbeben und Erdbebengefährdung in der Schweiz. Zürich: focusterra.
1.5 Abbildungsverzeichnis:

Abb.1: Grafische Darstellung des Epi- bzw. Hypozentrums.
Hasler, M. & Egli, H. (2004). Geografie: Wissen und verstehen. Ein Handbuch
für die Sekundarstufe 2. S.151.
 Abb.2: Modell der Plattengrenzen.
http://www.fsbio-hannover.de/oftheweek/234/Plattengrenzen.png
(besucht am 22.09.2008)

Abb.3: Weltweite Verteilung der Erdbeben für das Jahr 2003.
Hasler, M. & Egli, H. (2004). Geografie: Wissen und verstehen. Ein Handbuch
für die Sekundarstufe 2. S.152.

Abb.4: Verschiedene Erdbebenwellen.
Hasler, M. & Egli, H. (2004). Geografie: Wissen und verstehen. Ein Handbuch
für die Sekundarstufe 2. S.153.

Abb.5: Funktionsweise von Seismografen.
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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Hasler, M. & Egli, H. (2004). Geografie: Wissen und verstehen. Ein Handbuch
für die Sekundarstufe 2. S.154.

Abb.6: Typische Aufzeichnung in einem Seismogramm.
Hasler, M. & Egli, H. (2004). Geografie: Wissen und verstehen. Ein Handbuch
für die Sekundarstufe 2. S.154.

Abb.7: Ems-Skala.
Hasler, M. & Egli, H. (2004). Geografie: Wissen und verstehen. Ein Handbuch
für die Sekundarstufe 2. S.158.

Abb.8: Erdbebengefährdung in der Schweiz.
http://www.earthquake.ethz.ch/research/Swiss_Hazard/Maps_plots/Hazard_M
aps
(besucht am 22.09.2008)
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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3. Themenbezogene Hinweise zur Ausstellung
Im D-Geschoss der Ausstellung befinden sich zum Thema verschiedene Informationen und Exponate. Folgende Themen werden abgedeckt:
D09 Erdströme (Erdmantel):

Thementexte

drei Mantelgesteine

Projektion auf Hemisphäre (Halbkugel1)

Monitor
D10 Seismologie, Erdbeben:

Thementexte

Projektion auf Hemisphäre (Halbkugel 2)

Monitorwand bestehend aus vier Monitoren (Echtzeit)

Experiment „Jumping Point“ mit Seismograf

Grossflächige Grafik
D12 Plattentektonik, Gebirgsbildung:

Thementexte

Monitor

Grossflächige Grafik mit Monitor
Medienstation F11: Erdbeben
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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4. Hinweise zur Fachliteratur und zu den Lehrmitteln
4.1 Fachliteratur:
Jäckli, H.(1989). Geologie von Zürich. Von der Entstehung der Landschaft bis zum
Eingriff des Menschen. Zürich: Orell Füssli.
Grotzinger J. et al. (2007). Allgemeine Geologie. Spektrum Akademischer Verlag
Richter, D. (1992). Allgemeine Geologie. Berlin: de Gruyter.
Richter, D. (1997). Geologie. Das Geographische Seminar. Braunschweig: Westermann Schulbuchverlag GmbH.
Wiemer (2008). Modultexte der Ausstellung: Erdbeben und Erdbebengefährdung in
der Schweiz. Zürich: focusTerra.
4.2 Lehrmittel und didaktische Unterlagen:
Bachofner, D., Batzli, S., Hobi, P. & Rempfler, A. (2005). Das Geo Buch 1. Europa
und die Welt. Zug: Klett und Balmer Verlag.

Die Erde bebt und reisst. S.116.

Auch in der Schweiz kann die Erde beben. S.118.
Burri, K. (2002). Schweiz. Suisse Svizzera, Svizra. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürich.

Alpen, S. 7 ff.
Hasler, M. & Egli, H. (2004). Geografie: Wissen und verstehen. Ein Handbuch für die
Sekundarstufe 2. Bern: Hep-Verlag.

Plattentektonik. S.134 ff.

Erdbeben. S.151 ff.
Hürlimann, R., Egli-Broz, H. (2005). Geologie. Zürich: Compendio Bildungsmedien
AG.

Entstehung, Aufbau und Dynamik des Erdkörpers. S.14 ff.

Erdbeben. S.108 ff.
Jens Kuster
Pascal Christen
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Kugler, A. (2001). Die Erde unser Lebensraum. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons
Zürich.

Plattentektonik, S. 197 ff.
Schmid, R. et al. (2006). Basismodul Geografie. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons
Zürich.

Naturkräfte, S. 23 ff.
Schmidt, H. (2003). So erkläre ich Geografie. Modelle und Versuche einfach anschaulich. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.

Vorgänge in der Erde. S.94 ff.
Wagener, D. (2007). Lernzirkel Unruhige Erde. Zug: Klett-Perthes.

Stationen zu Erdbeben, Plattentektonik, Vulkane
Jens Kuster
Pascal Christen
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5. Diverse didaktische und organisatorische Hinweise
5.1 Lehrpläne (Stand 2009):
Fachberatungsgruppe Geografie der Bildungsregion Zentralschweiz. (2004).Lehrplan
Geografie. Für das 7. – 9- Schuljahr. Luzern: Selbstverlag.

Die Ursachen von Erdbeben und Vulkanismus erklären und ihre Auswirkung
für Mensch und Landschaft beurteilen (Grobziel 1a, Wahlprogramm).
Begriffe: Erdbebengebiete, Epizentrum, Richterskala, Seismograf.
Bildungsrat Kanton Zürich. (2007). Lehrplan Mensch und Umwelt. Zürich: Selbstverlag.

Naturerscheinungen in der unmittelbaren Erlebniswelt (S.53).

Phänomene aus dem Alltag (S.53).

Aktualitäten Naturereignisse (S.59).

Naturkundliche Experimente und Untersuchungen planen und durchführen
(S.85). Am Wohnort und auf Reisen die erlebbare Umgebung erkunden und
sich orientieren (S.89).

Informationsträger: Karten, Globus, Modelle, Grafische Darstellungen, Bilder,
Filme, Texte, Erzählungen, Reiseberichte, Querschnitte, Fahrpläne, Reiseführer, Nachschlagewerke (S.89).

Mit Hilfe verschiedenster Medien Informationen gewinnen, diese verstehen
und sowohl untereinander als auch mit der selbsterlebten Wirklichkeit vergleichen (S.89).

Natürliche landschaftliche Veränderungen. Veränderungen der Verhältnisse
auf der Erde erkennen, verfolgen und untersuchen (S.91).
Realien Sekundarstufe 1: Ergänzungen zum Lehrplan. (Claudio Zambotti, persönliche Mitteilung, 07.04.2008).

Räume entstehen und vergehen: Endogene und exogene Kräfte verändern
die Landschaft.
5.2 Adressaten:
7. – 9. Schuljahr. Je nach Verarbeitungstiefe variabel.
Die Sterne kennzeichnen den jeweiligen Schwierigkeitsgrad der Aufgaben.
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5.3 Fachliche Vorkenntnisse:
Die Schüler haben sich bereits mit dem Thema Erdbeben auseinander gesetzt und
kennen die elementaren Begriffe der Geologie bzw. der Plattentektonik.
Diese Themenmappe baut auf der Themenmappe „Plattentektonik & Alpenbildung“
auf. Es ist daher sinnvoll, zuerst diese Mappe zu bearbeiten.
5.4 Lernziele:
Die Schüler kennen drei mögliche Ursachen eines Erdbebens. Zudem können die
Schüler die Auswirkungen für Mensch und Landschaft anhand von Medien (Bilder,
Filme) beurteilen.
Die Schüler kennen die tektonischen Vorgänge an den drei verschiedenen Plattengrenzen der Erde und können diese mit eigenen Worten erklären.
Die Schüler kennen die Erdbebengefährdung verschiedener Regionen der Schweiz
und können konkrete Massnahmen zur Reduktion von Erdbebenschäden aufzählen.
5.5 Zeitaufwand:
Je nach Grösse der Klasse macht es Sinn, die Schüler in zwei oder drei Gruppen zu
unterteilen.
Bei zwei Gruppen bearbeitet die eine Gruppe die Fragen der Arbeitsmappe, die andere Gruppe kann selbstständig die Ausstellung anschauen.
Bei drei Gruppen arbeiten zwei Gruppen an zwei verschiedenen Arbeitsmappen, eine Gruppe schaut selbstständig die Ausstellung an. Anschliessend wird gewechselt.
Pro Arbeitsmappe rechnet man mit 45 Minuten Zeitaufwand.
Jens Kuster
Pascal Christen
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6 Schülerdossier
6.1 Einführung:
In der Lithosphäre, die die Erdkruste und einen Teil des oberen Erdmantels umfasst,
bauen sich durch die Verschiebung der Kontinente gegeneinander über die Zeit
Spannungen auf. Wenn diese Spannungen gross genug werden, können sie durch
plötzliche Verschiebung von Gesteinsblöcken gegeneinander abgebaut werden,
wodurch ein Erdbeben entsteht. Bei der Bewegung der Gesteinsblöcke entlang der
Bruchfläche werden Druckwellen ausgelöst, die sich gleichförmig in alle Richtungen
ausbreiten. Dies sind die sogenannten seismischen Wellen (Erdbebenwellen). Die
Länge der Bruchfläche und der Betrag der Verschiebung bestimmen die Stärke des
Erdbebens. Ein schwaches Beben hat eine Bruchfläche von nur wenigen Metern,
und die Gesteinsblöcke verschieben sich nur um Millimeter. Der Bruch kann bei einem starken Beben aber auch Hunderte von Kilometern betragen, die Gesteinsblöcke können sich dabei um mehrere 10er Meter verschieben.
6.2 Aufgaben und Fragen:
1. Vorkommen von Erdbeben
Ziel:
Du kennst verschiedene Gebiete der Erde, in denen
Erdbeben vorkommen.
Ausstellungsmaterial:
Thementext „Gebirge, Vulkane, Erdbeben“.
Puzzle „Jigsaw“, Omniglobe.
Grosser Infoscreen mit den vier Bildschirmen.
Du kennst den Aufbau der Erde und die Theorie zur Plattentektonik. Nun geht es darum, die Gebiete, in denen Erdbeben vorkommen, kennen zu lernen. Beachte dazu
auch den Omniglobe und den grossen Screen mit den vier Bildschirmen!
a)
Gehe zum Omniglobe und starte das Programm Erdbeben.
Erdbeben kann es überall auf der Erde geben. In welchen Gebieten der Erde
entstehen Erdbeben mehrheitlich?
___________________________________________________________________
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Jens Kuster
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b)
Beachte nun das Puzzle „Jigsaw“ unterhalb des Querschnittes der Erde. Auf
dem Puzzle sind die verschiedenen Erdplatten sichtbar. Auf welcher tektonischen Platte befinden wir uns?
___________________________________________________________________
c)
Nenne die neun grössten tektonischen Platten der Erde, welche auf dem
Puzzle zu finden sind.
___________________________________________________________________
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Beachte auch den grossen Infoscreen mit den vier Bildschirmen. Dort kannst du die
verschiedenen tektonischen Platten gut erkennen und auch die Erdbeben der letzten
Jahrzehnte beobachten!
2. Entstehung von Erdbeben
Ziel:
Du kannst die Entstehung von Erdbeben erklären.
Du kannst die Begriffe „ Raumwellen, Hypozentrum,
Seismograf“ erklären.
Ausstellungsmaterial:
Thementext „Erdbeben“.
Projektion „Wellenausbreitung“.
a)
Wie können Erdbeben entstehen? Schreibe in eigenen Worten eine kurze Zusammenfassung. Verwende folgende Begriffe:
Lithosphäre, Spannung, Gesteinblöcke, Erdbebenwellen, Plattengrenzen.
Der Text „Erdbeben“ kann dir helfen!
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Pascal Christen
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b)
Schaue dir nun die Projektion der Wellenausbreitung gut an. Es zeigt den
Querschnitt der Erde und die Wellenbewegung. Wo befindet sich das Hypozentrum?
___________________________________________________________________
c)
Wie breiten sich die Raumwellen aus?
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d)
Was passiert, wenn die Raumwellen an eine Grenzschicht (Erdmantel/Erdkern) treffen?
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e)
Wie lange dauert es, bis die Raumwellen auf den äusseren Kern treffen?
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f)
Wie lang dauert es, bis die Raumwellen die ganze Erde durchlaufen haben?
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g)
Skizziere nun den Querschnitt der Erde und zeichne die Wellenbewegung auf.
Trage auch die nachfolgenden Begriffe richtig im Querschnitt ein:
Erdkern, Erdbebenherd (Hypozentrum) und Raumwellen.
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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Merke:
Während des Erdbebens verschieben sich Gesteinsblöcke gegeneinander. Im Erdinneren breiten sich Schwingungen aus, welche als Erdbebenwellen bezeichnet werden. Die Wellen führen zu heftigen Erschütterungen. Man unterscheidet Raumwellen
(P-Welle und S-Welle, bzw. Primär- und Sekundärwelle), die sich durch den Erdkörper ausbreiten und Oberflächenwellen (Love-Welle und Rayleigh- Welle), die sich
entlang der Erdoberfläche fortbewegen. Die P-Wellen breiten sich am schnellsten
aus und können sich durch alle Gesteinsschichten ausbreiten. S-Wellen breiten sich
nur in festen Gesteinen aus und bewegen sich etwa halb so schnell fort.
h)
Im Text zur Wellenausbreitung wird von Raumwellen gesprochen, welche an
der Erdoberfläche vom Seismografen (oder Seismometer) registriert werden.
Was ist ein Seismografr?
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i)
Beachte nun das Gerät in der Ausstellung und die untenstehende Grafik. Erkennst du Parallelen zwischen der Grafik und dem Gerät? Notiere sie hier.
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Funktionsweise eines Seismografen (links Horizontalbewegung, rechts Vertikalbewegung)
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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3. Erdbeben in der Schweiz
Ziel:
Du weisst, dass es in der Schweiz auch Erdbeben geben
kann, und in welchen Regionen der Schweiz die Erdbebengefährdung am höchsten ist.
Ausstellungsmaterial:
Thementext „Erdbebengefährdung in der Schweiz“. Thementext „Seismische Gefährdungskarte“.
Infoscreen mit den Inhalten „Wie bedrohlich sind Erdbeben in der Schweiz?“ und „Ist mein Haus eigentlich gegen
Erdbeben versichert?“.
In der Geschichte der Schweiz hat es auch schon grosse Erdbeben gegeben. In der
heutigen Zeit besteht immer noch eine Erdbebengefährdung. Nun sollst du erfahren,
wie man mit diese Gefährdung umgehen kann.
a)
In der Schweiz gibt es auch eine Erdbebengefährdung. In welchen Gebieten
der Schweiz ist die Gefahr eines Erdbebens am höchsten?
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b)
Es gibt keine Region in der Schweiz, welche nicht erdbebengefährdet ist. Welche vorbeugenden Massnahmen können den Schaden eines Bebens verringern?
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c)
Gehe nun zum Infoscreen „Erdbeben“ und schaue dir die Infos über die Erdbebengefährdung in der Schweiz (Film 1)) und über die Gebäudeversicherung
bei Erdbeben (Film 2) an.
Wie bedrohlich sind Erdbeben in der Schweiz?
Kreuze die richtigen Antworten an und beantworte die Fragen zum Film 1.
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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1. Wo entstehen nach einem Erdbe-
Auf dem Land
In der Stadt
ben eher die grösseren Schäden?
2. Ist die Schweiz erdbebengefährdet? Ja
3. Wo ist das Erdbebenrisiko in Europa generell höher?
4. Ist der Boden bzw. der Untergrund
Im
Nein
Norden
von Im Süden von Eu-
Europa
ropa
Ja
Nein
bei der Berechnung des Erdbebenrisikos wichtig?
5. Welche Häuser sind bei einem Erdbeben eher weniger verletzbar?
6. Welche Region der Schweiz hat
Häuser
aus Häuser bestehend
Stahlbeton
aus Mauerwerk
Zürich
Wallis
das grössere Erdbebenrisiko?
Zur Aufgabe 6.
Wieso ist das Erdbebenrisko in dieser Region grösser? Erkläre!
d)
Überlege dir nun eine Antwort zum Film 2 und versuche diese deinem Partner
mündlich zu erklären.
Ist mein Haus eigentlich gegen Erdbeben versichert?
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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e)
Du hast nun die Filme gesehen. Welche Schäden können durch Erdbeben
entstehen?
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4. Schäden von Erdbeben
Ziel:
Du kannst die Auswirkungen und Schäden eines Erbebens nennen und weisst, was Wissenschaftler in der heutigen Zeit tun, um Erdbeben vorauszusagen.
Ausstellungsmaterial:
Infoscreen „Ist mein Haus eigentlich gegen Erdbeben versichert?“.
Thementext „Die Erdbebengefährdung in der Schweiz“.
Erdbeben können riesige Schäden verursachen. Nun sollst du herausfinden, welche
Folgen ein Erdbeben haben kann.
a)
Die Schäden eines Erdbebens werden in primäre (direkte Auswirkungen) und
sekundäre (indirekte Auswirkungen) Schäden kategorisiert. Überlege dir nun,
welche direkten bzw. indirekten Auswirkungen ein Erdbeben haben kann? Fülle die Tabelle aus.
Direkte Auswirkungen
Indirekte Auswirkungen
Rissbildungen an der Oberfläche
Bruch von Gas- und Stromleitungen
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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b)
In der heutigen Zeit können Wissenschaftler den genauen Zeitpunkt eines
Erdbebens immer noch nicht voraussagen. Was können Wissenschaftler in
der Schweiz tun, um aber wenigstens mögliche Schäden bei zukünftigen Beben besser vorauszusagen?
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5. Stärke von Erdbeben
Ziel:
Du kannst die Aufzeichnungen eines Seismografens aufzeichnen und weißt, was diese Kurve zu bedeuten hat.
Ausstellungsmaterial:
Experiment „Jumping Point“.
Seismografen messen die Stärke eines Erdbebens und zeichnen diese auf. Wenn
also ein starkes Erdbeben stattfindet, dann zeichnet der Seismograf eine grosse
Kurve auf. Bei diesem Experiment kannst du nun selbst ein Erdbeben auslösen.
a)
Gehe nun zum Experiment „Jumping point“ und springe hoch. Zeichne die
Darstellung mit dem Ausschlag der Kurve auf dem Diagramm auf. (Achsenbeschriftung nicht vergessen)
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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b)
Was zeigt dir nun der Ausschlag der Kurve auf und von was hängt die Grösse
des Ausschlages ab?
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Wichtig: Die Stärke eines Erdbebens an der Erdoberfläche ist abhängig von der Tiefe
des Erdbebenherdes und von der freigesetzten Energie!
Es gibt zwei verschiedene Skalen, welche zum einen die Stärke in Form von freigesetzter Energie (Magnitudenskala, z.B. Richterskala) und zum anderen bzgl. Schadenswirkung (Intensitätsskala, z.B. EMS-Skala) beschreiben.
c)
Gehe nun zum grossen Screen mit den vier Bildschirmen und nimm dir ein
wenig Zeit, um die aktuellen Infos zu Erdbeben zu studieren. Schreibe dir zwei
Merkpunkte auf.
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d)
Hat es in den letzten 12 Stunden ein Erdbeben gegeben, das in Zürich registriert wurde? Beachte die Infos rechts unten (ZHR.HHZ).
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Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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7. Lösungen
Nr.1
a)
Erdbeben entstehen mehrheitlich in der Nähe der Plattengrenzen. Dort wo
Platten auseinander driften, miteinander kollidieren oder sich aneinander vorbeibewegen.
b)
Eurasische Platte
c)
Eurasische Platte, Nordamerikanische Platte, Pazifische Platte, Nazca Platte,
Südamerikanische Platte, Antarktische Platte, Afrikanische Platte, Indo- Australische Platte, Philippinische Platte.
Nr.2
a)
Erdbeben entstehen in der obersten Schicht der Erde. In der spröden Lithosphäre bauen sich über die Zeit Spannungen auf, die durch Erdbeben spontan
wieder abgebaut werden. Während des Erdbebens bewegen sich zwei Gesteinsblöcke ruckartig entlang einer Bruchfläche aneinander vorbei. Diese
Verschiebungen finden in der Regel an Plattengrenzen statt.
b)
Das Hypozentrum ist der Erdbebenherd und befindet sich im Inneren der Erde.
Die Tiefe des Hypozentrums kann unterschiedlich sein.
c)
Raumwellen breiten sich kugelförmig aus.
d)
Sie werden reflektiert und abgelenkt.
e)
ca.6 min.
f)
ca. 18 min.
g)
Individuelle Lösungen der Schüler.
Wichtig: Der Erdkern muss in der Mitte, das Hypozentrum im Inneren der Erde
sein. Die Raumwellen breiten sich kugelförmig (gleichförmig in alle Richtungen) aus.
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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h)
Ein Seismometer (Seismograf) ist ein erschütterungsempfindliches Gerät, welches die Erschütterungen eines Erdbebens bzw. die durch das Erdbeben ausgelösten Schwingungen grafisch aufzeichnet.
i)
Individuelle Lösungen der Schüler sind möglich.
Nr.3
a)
Die höchste Erbebengefährdung besteht im Wallis.
b)
Präventive Massnahmen wie erdbebensichere Bauten und entsprechende
Raumplanung können die Folgen eines Bebens verringern.
c)
1. Wo entstehen nach einem Erdebeben
eher die grösseren Schäden?
Auf dem Land
In der Stadt
2. Ist die Schweiz auch erdbebengefährdet?
Ja
Nein
3. Wo ist das Erdbebenrisiko in Europa
generell höher?
Im Norden
Europa
4. Ist der Boden bzw. der Untergrund bei
der Berechnung des Erdbebenrisikos
wichtig?
Ja
5. Welche Häuser sind bei einem Erdbeben eher weniger verletzbar?
Häuser
Stahlbeton
6. Welche Region der Schweiz hat das
grössere Erdbebenrisiko?
Zürich
von Im Süden von Europa
Nein
aus Häuser aus Mauerwerk
Wallis
Zur Frage 6.
Wieso ist das Erdbebenrisko in dieser Region grösser? Erkläre.
Das Erdbebenisiko beschreibt, wie wahrscheinlich es ist, dass während eines Bebens ein bestimmter Schaden eintritt. Obwohl die Wahrscheinlichkeit eine Bebens in
der Region Zürich kleiner ist als im Wallis, so gibt es doch mehr Menschen, Häuser
und andere materiellle Werte in Zürich, die durch eine Beben Schaden nehmen
könnten.
d)
Ist mein Haus eigentlich gegen Erdbeben versichert?
Es ist zurzeit keine schweizweite Versicherung vorhanden. Je nach Kanton
gibt es verschiedene Lösungen. Zum einen haben Gebäudeversicherungen
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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e)
Nr.4
a)
einen Pool mit Geld für Sachbeschädigungen, zum andern bieten verschiedene Versicherungen individuelle Lösungen an. Es ist aber eine flächendeckende, schweizweite Versicherung geplant.
Verschiedene Antworten der Schüler sind denkbar. Mögliche Antworten könnten sein: Grosse Sachschäden an Gebäuden und Natur, Risse in Böden, viele
Verletzte, Obdachlosigkeit, Hungersnot, Pest…
Verschiedene Antworten der Schüler sind denkbar. Mögliche Antworten könnten sein:
Direkte Auswirkungen
Indirekte Auswirkungen
Rissbildungen an der Oberfläche
Bruch von Gas und Strom Leitungen,
Feuerbrunst
Bewegung der Erde
Erdrutsche, Untergrund verflüssigt sich
(Liquefaktion)
Zerstörung der Infrastruktur und der Na- Hungersnöte, Krankheiten
tur
b)
Nr.5
a)
Das Studium von historischen Schadensbeben in der Schweiz erlaubt es Wissenschaftlern, mögliche Schäden bei zukünftigen Beben besser vorauszusagen.
individuelle Lösungen der Schüler
b)
Die Amplitude (der grösste Ausschlag) zeigt die Stärke des Erdbebens. Also je
stärker man auf den Boden tritt, desto stärker ist die Erschütterung und somit
auch das Erdbeben.
c)
individuelle Lösungen der Schüler
d)
Auf der Darstellung sieht man die Erschütterungen der letzten 12 Stunden in
Zürich. Ein möglicherweise aufgezeichnetes Beben ist allerdings höchstwahrscheinlich nicht ein in Zürich aufgetretenes Beben, sondern eines an einem
anderen Ort.
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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8. Nachbereitungs- und Vertiefungsmaterial
Um im Unterricht die Inhalte noch zu vertiefen und weiterzuführen, sind hier noch
Ideen mit Links und Filmtipps aufgeführt.
8.1 Weblinks:

http://www.educ.ethz.ch/lehrpersonen/geographie/unterrichtsmaterialien_geo

http://www.allgemeinbildung.ch

http://www.webgeo.de
8.2 Filme:

Die Erde. Erklärs mir mal. 2002. 51min. ISBN: 3-936736-05

P.M. Die Wissensedition. Meilensteine der Geowissenschaften. 2008. 40 min.
ISBN: B-00-0S1KR8-6
8.3 Unterrichtsideen:

Tsunamis: Was ist das und wie entstehen diese?

Konkretes Beispiel des Seebebens im Indischen Ozean vom 26. Dezember
2004 thematisieren.

Erdbebenfallbeispiel Kobe (Japan) vom 17.Januar 1995 thematisieren.

Weitere Naturkatastrophen thematisieren.

Vulkanismus.
9. Evaluation
Für die Evaluation der Ausstellung, der Arbeitsmappen und des Lerneffektes kann
ein Feedbackbogen online ausgefüllt werden.
www.christen.jimdo.com
- Feedback
Vielen Dank für die Rückmeldung!
Jens Kuster
Pascal Christen
PHZ Luzern
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