Transitstrecke Darm Und er bewegt sich doch.... Der Streit um die richtige Stuhlfrequenz wird seitens der Medizin zur Legende, wenn es heißt, alles sei normal: von "2x täglich bis jeden 3.Tag". Unsere Verdauung ist eindeutig als Hochgeschwindigkeitsverbindung gedacht. Im täglichen Leben wird sie jedoch regelmäßig zum Bummelzug. Wer das Richtige ist (und gut kaut) scheidet die Überbleibsel der Mahlzeiten, alles gut verdaut, mitunter schon nach 16 Stunden aus. Bei vielen Zeitgenossen dauert die Reise durch den Verdauungstrakt nicht weniger als 70 Stunden. Die "Transitzeit" sprich Verweildauer des Speisebreis jedoch bestimmt maßgeblich unsere Gesundheit, vorzugsweise der Aufenthalt im Dickdarm. Bei zu langer Verweildauer wird unsere Darmschleimhaut gefährlich lange potentiell krebserregenden Stoffen ausgesetzt und führt zu sogenannten "Rückvergiftungen". (Fastende kennen die Symptome nur zu gut bei ungenügender Darmentleerung während der Fastenzeit!) Fäulnisprozesse im Darm werden größtenteils durch Eiweißkost in Verbindung mit einem Mangel an Faserstoffen in der Ernährung verursacht. Denn: 1. die zu hohe Eiweißzufuhr fördert die Ausbreitung bestimmter fäulniserregender Bakterien im Darm ( übelriechende Blähungen). Die Gase entstehen im Verdauungstrakt aus Abbauprodukten der Proteine bzw. bestimmten Aminosäuren. Es bildet sich Faulgas (schwefelhaltige Kohlenwasserstoffverbindungen) 2. Das Fehlen ausreichender Füll- und Quelstoffe führt zur längeren Verweildauer schädlicher Stoffwechselprodukte im empfindlichen Ökosystems unseres Darms. Auf diese Weise wirken starke Gifte (wie z.B. Ammoniak) über lange Zeit auf die Darmwände. Die Folgen: Sie ruinieren dabei nicht nur die Schleimhäute und bereiten den Boden für (Dickdarm-) Krebs, sondern überlasten auf Dauer die Leber, der das Hauptgeschäft der Entgiftung obliegt. 3. Fäulnisgifte gelangen über die Resorption von Flüssigkeit (Stuhleindickung im Dickdarm) auch direkt, also ohne Entgiftung durch die Leber, in den Blutkreislauf. In unserem Dickdarm „wohnen“ mehr als 400 verschiedene Bakterienarten. Ihre „Siedlungspolitik“ wird maßgeblich von dem beeinflusst, was wir täglich zuführen. Nehmen wir verdauungsaktive Nahrungsbestandteile wie etwa Pektine u.ä. aus Pflanzen auf, so „mästen“ wir gezielt die mikrobielle Gesundheitspolizei des Dickdarms – z.B. Bifidus- bzw. Michsäurebakterien. Sie nehmen an Masse und Zahl deutlich und verdrängen krankmachende „Banditen“-Keime. Parallel dazu erhöht sich die Transitgeschwindigkeit der Nahrung im Verdauungstrakt. Der Bummelzug wird zum Intercity. Die kleinen Helfer leisten jedoch noch weitaus mehr. Sie produzieren wichtige Stoffwechsel-produkte, von Aminosäuren bis zu bestimmten Vitaminen und weiteren bislang wenig untersuchten Schutzstoffen, die über die Darmschleimhaut resorbiert werden. Eine optimal zusammengesetzte Darmflora ist aus diesem Grund so etwas wie unsere stille Vitalstoffreserve.