. Edle Schinkensorten vom Schwein Aus Spanien Dabei unterscheidet man zwischen dem Jamón Serrano, dem Bergschinken, und dem Jamón Ibérico Schinken. Jamón Serrano Schinke Dieser Schinken ist die wohl beliebteste kulinarische Köstlichkeit Spaniens. Der Jamón Serrano Schinken, vom weißen Schwein, kommt aus verschiedenen andalusischen Gebirgsregionen. Er wird 20 Monate in sogenannten Trockenspeichern gelagert und kann so reifen. Das Fleisch ist von frischer roter Farbe, mit zarten Fettadern durchzogen und hat einen aromatischen, milden Geschmack. Oft wird er einfach in Scheiben oder Stücke geschnitten und als Tapa (Vorspeise) mit Weißbrot und Sherry genossen. Aber auch in vielen Gerichten im ganzen Land gibt er sein typisches Aroma, und selbst die Knochen sind sehr begehrt zum Mitkochen in Eintöpfen. Jamón Ibérico Schinken Der Jamón Ibérico Schinken kommt von den kleine schwarzen "Cerdo Ibérico", einer halbwilden Schweinerasse mit schwarzen Klauen (pata negra). Diese Schweine werden in Kork- und Steineichenwäldern gehalten. Das besondere Aroma erhält der Schinken durch die natürliche Nahrung der Tiere. Sie besteht aus Gräsern, Kräutern und Eicheln. Eichelschweinschinken auf Kanarische Art Nun sollen die schwarzen Schweine auf Gran Canaria gezüchtet werden. Dort gibt es zwar keine Eichenwälder, aber genügend frische Kräuter, die dem Schinken eigentlich seine besondere Note verleihen. Die Inselregierung will den verbleibenden Bestand der dunkelhäutigen Sauen nun ausbauen und hat ein Programm zur Auswahl der zur Zucht geeigneten Tiere begonnen. So soll verhindert werden, dass diese Schweineart auf den kanarischen Inseln ausstirbt und auch ein neuer Industriezweig geschaffen werden kann. Die Haltbarkeit und Lagerung: Die Keulen des "Cerdo Ibérico" werden in einer Höhe von mindestens 700 Meter über dem Meeresspiegel 6 Tage in Meersalz gepökelt. Die weitere Reifung in frischer Bergluft dauert nochmals 9 bis 16 Monate, je nach Lebendgewicht des Schweins. Diese langwierige Prozedur hat natürlich ihren Preis, den Freunde des Serrano aber gerne zahlen! Falls nicht der ganze Schinken auf einmal aufgeschnitten wird, sollte die Schnittstelle immer mit Speck oder einem aus Naturfasern gewebten Tuch abgedeckt werden. Kälte wie Hitze sollten bei der Lagerung auf jeden Fall vermieden werden. Der Schinken sollte an einem trockenen aber gut belüfteten Ort und konstanter Raumtemperatur aufbewahrt werden. . Aus Italien Der Parmaschinken Der Parmaschinken ist ein luftgetrockneter Schinken aus der Provinz Parma (nordwestlich von Bologna). Er hat einen mildwürzigen Geschmack, ist von rosaroter Farbe, mit feiner Fettmaserung, die Konsistenz ist mürbe. Der Ursprungsort ist das Dorf Langhirano am Fluss Parma, in dem auch heute ein Grossteil produziert wird. Echter Parmaschinken trägt als Stempel die fünfzackige Krone des Herzogtums Parma auf der Schwarte. Parmaschinken wird nur aus Schweinen der Rassen Large White, Landrance und Duroc hergestellt. Diese Schweine dürfen ausschliesslich aus den mittel- und norditalienischen Regionen Emilia-Romagna, Venetien, Lombardei, Piemont, Umbrien, Toskana, Abruzzen und Friuli stammen. Sie müssen bei der Schlachtung alter als 9 Monate sein und mindestens 150 kg wiegen. Nach dem Schlachten werden die 10- 15 kg schweren Keulen leicht mit Meersalz eingerieben. Dann liegt der Schinken 100 Tage im Kühlraum. Während dieser Zeit nimmt der Schinken das Salz auf und gibt Wasser ab. Dann wird der Schinken mit Wasser abgewaschen und hängend in Hallen luftgetrocknet. Um zu verhindern, dass der Schinken auf der Fleischseite austrocknet, wird er mit einem Gemisch aus Kräuter und Schweineschmalz eingestrichen. Nach 10- 12 Monaten ist der Schinken fertig getrocknet. Etwa 50 % der Produktion wird exportiert. San Daniele Schinken Eines der charakteristischsten Produkte des Friauls ist der Schinken. Der berühmteste von ihnen wird in San Daniele erzeugt und hat in den letzten Jahrzehnten das ganze Land erobert. Beachtung verdient jedoch auch der geräucherte Schinken von Sauris, einer kleinen, 1200 m.ü.M. liegenden Stadt im Karn. Die Techniken der Schlachtung und der Verarbeitung unterscheiden sich nicht wesentlich von denen anderer Schinkensorten, doch wir erinnern daran, dass das Einsalzen trocken erfolgt, dass unter das Salz Gewürze und Gewürzkräuter gemischt werden und dass die Prozedur mehrmals im Laufe eines Monats wiederholt wird. Die wahre Besonderheit besteht im Prozess der Räucherung, durch die der Schinken in Aroma und Geschmack unvergleichlich wird. Nach dem Einflomen werden die Schinken in extra dafür vorgesehene Räucherkammern gelegt, in denen sie zwei oder drei Tage lang bleiben und sich mit den aus dem langsamen Verbrennen von Buchenholz (in normalen Kaminen) stammenden Aromen vollsaugen. Die Reifezeit beträgt zwölf Monate und nach den üblichen Kontrollen wird der Schinken in den Handel gebracht. Der Schinken muss im mageren Teil rot mit rosaroten Nuancen sein und schneeweiss im fetten Teil. Der angenehm wohlschmeckende Geschmack wird von einer leichten Note der Räucherung gekennzeichnet. Als DER Schinken schlechthin dieses Gebietes wird jedoch der von San Daniele betrachtet. Die Entstehung der prosciuttifici (Schinkereien) geht auf die Zwanziger Jahre zurück, als die ersten handwerklichen Erzeuger damit begannen, den Kellern des Hauses eine andere Rolle zuzuteilen: sie wurden regelrechte Produktionseinheiten, auch wenn sie reduzierte Dimensionen aufwiesen. . Die für die Zubereitung des San Daniele-Schinkens verwendeten Schweine müssen aus einer der elf autorisierten Regionen Nord- und Mittelitaliens (vom Piemont bis zum Molise) stammen und dort geschlachtet werden. Die Verwendung von Keulen von Zuchtebern und Sauen ist absolut verboten. Das durchschnittliche Gewicht jedes Tieres darf nicht unter 160 kg liegen. Und das Tier darf nicht geschlachtet werden, bevor es neun Monate alt ist, um eine übertriebene Mast zu verhindern, die zu einer übermässigen Fettansammlung führen würde. Bei der Aufzucht der Schweine muss eine ausgewogene Diät befolgt werden, die aus einer gewissen Anzahl an Lebensmitteln zubereitet wird, unter denen Getreide überwiegt. Die Züchter müssen die Tiere mit einer Tätowierung markieren, die den Monat der Geburt, die Zuchtnummer und die Herkunftsprovinz angibt, und sie müssen das ausgewachsene Schwein vor dem Schlachten bescheinigen. Nach dem Schlachten des Tieres müssen die Keulen gekühlt und innerhalb von fünf Tagen nach der erfolgten Zerlegung verarbeitet werden. Das Gewicht einer jeden Keule darf nicht weniger als elf Kilogramm betragen. Es müssen auch bestimmte Anforderungen erfüllt werden wie: das intramuskuläre Fett darf nicht überschüssig und das abdeckende Fett darf nicht weniger dick als 1,5 cm sein; eine angemessene Farbe des Fleisches und ein richtiger Grad der Konsistenz; die Pfote muss ganz sein, einschliesslich der kleinen Pfote, die nicht nur ein Element der alten Tradition ist, sondern auch die Drainage der Feuchtigkeit in den schwierigsten Teilen begünstigt und Feuchtigkeit entzieht, trotz der Schwerkraft. Die Keulen gehen nun auf den Weg in die Schinkenfabriken, in denen sie einer weiteren Auswahl unterliegen. Die ausersehenen Keulen werden mit Feuer mit einem Stempel markiert, der das Datum des Beginns der Verarbeitung, die Abkürzung PP und die Indentifizierungsnummer der Schlachterei angibt. Die Keulen unterliegen nun dem Einsalzen und der Pressung, die uniform ausgeführt wird, die Fleischmasse verändert und ihre Dicke reduziert. Dadurch verteilen sich der magere und der fette Teil auf uniforme Weise, was die Entwicklung des Verhältnisses intern-extern vereinfacht, das wiederum das ganze Phänomen der Reifung regelt. Das Pressen gehört gemeinsam mit der Aufbewahrung der kleinen Pfote zu den typischen Aspekten, die den San Daniele-Schinken auszeichnen. Es folgt eine Zeit der Ruhe an einem kühlen Ort, damit das Fleisch Geschmack annimmt. Danach entfernt ein weiterer Arbeitsgang das überschüssige Fett. Nach dem Trocknen geht man zur Reifung über. Sie muss in einer geeigneten Umgebung durchgeführt werden: grosse Räume, die mit engen langen Fenstern ausgestattet sind, die auf der der Nord-Süd-Richtung ausgesetzten Seite liegen, um die richtige Belüftung und einen angemessenen Luftaustausch zu gewährleisten. Die Schinken werden vertikal an Nägeln aufgehängt und auf den Ständern aufgereiht mittels der Verschnürung, die in der Höhe der kleinen Pfote durchgeführt wird. Die Reifezeit variiert je nach Stückgrösse, doch es sind mindestens dreizehn Monate vorgesehen. Die Schinken werden nun einer weiteren Gesamtprüfung unterworfen, um das Verhältnis zwischen Wasser, Salz und Proteinen festzustellen. Schliesslich geht man zu der Markierung mit einem Feuerzeichen über. Es stellt das stilisierte Bild eines Schinkens dar und trägt in der Mitte die Abkürzung SD, die von der Schrift rundherum prosciutto di San Daniele umgeben und von der Identifizierungsnummer des Herstellers begleitet wird. . Culatello –Schinken Culatello di Zibello ist ein italienischer Schinken aus Zibello in der Nähe der Stadt Parma in der Poebene (Gebirge der nördlichen Parma-Region). Die Herstellung erfolgt in Handarbeit aus dem Fleisch einer schwarzen Schweinerasse (Nera Parmigiana). Nach der Schlachtung der Schweine nach zwei Jahren Freilandmast in Maisfeldern reifen die 15 bis 20 kg schweren Schinken 14 Monate lang in einer durchlöcherten Schweineblase. Besonderheiten: Etwas feuchtere Luft, der Knochen wird nach zwölf Monaten entfernt, Vierkilo-Kernstück aus der Nuss, mindestreifezeit ist 18 Monate und luftgetrocknet. Geschmacksrichtung: dunkelrot, schmaler Fettrand. Schutzbezeichnung (Consorzio del Culatello): Das marmorierte, tiefrote Schinkenfleisch aus der oberen Keule wird mit Meersalz, Pfeffer, Knoblauch und Weißwein gewürzt. Sie werden bei offenem Fenster gelagert und zu Beginn der Lagerung mit Rotwein und Knoblauch eingerieben. Die dazu nötige feuchte Luft, in der klimatisch vom Po beeinflussten Region, limitiert die geeigneten Plätze auf wenige Dörfer: Busseto - Roccabianca - Polesine Parmense - San Secondo - Zibello - Sissa - Soragna - Colorno. Beim Reifen übersiedelt auf den Schinken ein Edelschimmel von der Raumwand, dessen Sporen auf der Schweineblase ansetzen. Enzyme geraten aber nach innen und geben dem Schinken den typischen Geschmack. Im Winter wird der Schinken im Keller gelagert. Die geringen Stückzahlen und die aufwändige Handarbeit führen, wie auch beim spanischen Jamón Ibérico de Bellota, zu hohen Verkaufspreisen (ca. 200 € das Kg. 2007). Der Schinken wird als Delikatesse gehandelt. Er hat die Einstufung zum Produkt der Kategorie Denominazione di origine protetta (DOP) erhalten. In Italien gehört der Culatello zu den "Wurstwaren", da er nicht am Knochen reift.