Sigmund Freud [Bearbeiten] Sigmund Freud entwickelte die Traumdeutung zu einer Methode, die für ihn zu einem wichtigen Bestandteil seiner psychoanalytischen Lehre wurde, anhand der ihm vieles zu erfahren gelang, sowohl über das gesunde Empfinden und Verhalten als auch über psychische Erkrankungen. Er hielt die Interpretation der Träume für den „Königsweg“ zum Verständnis der sich im Unbewussten vollziehenden Phänomene. Seiner Theorie zufolge fließen zwar Reize der Organe mit in das Geschehen der Träume ein, ebenso auch Anteile von den Erlebnissen des vorherigen Tages und selbst Stücke bewusster Erwägungen. Vorwiegend aber handelt es sich bei unseren Träumen um von beiderlei Art 'äußerer' Vorkommnisse relativ unabhängige, seelische Produkte, die nur im Dienste der Selbsterkenntnis des jeweiligen Träumers stehen. Der manifeste Traum (Traummanifest) ist das, was der Träumer, wenn er den Traum schildert, noch von ihm weiß; er entspricht nicht zwingend den geträumten Inhalten der Nacht (assoziativ gelockerte halluzinatorische Vision) und schon gar nicht dem noch "dahinter" liegenden latenten Traumgedanken. Durch die Traumdeutung gelangt der Psychoanalytiker über die freie Assoziation des Klienten aus den Inhalten des manifesten Traums zum latenten Traumgedanken, während der Patient zuvor reziprok in seinem seelischen Apparat durch die Traumarbeit den manifesten Traum produziert hat. [1] Die psychoanalytische Traumdeutung verwendet zur Verwirklichung ihrer Aufgabe die Methode der Freien Assoziation, für die der Träumer aufgefordert wird, sowohl spontane, unkritische als auch gezielt beschreibende Einfälle über die Symbole seines Traumes zu gewinnen. Mit Hilfe dieser zusätzlichen Informationen, könne dann die unter der Traumoberfläche verborgen gebliebene Botschaft ausfindig gemacht werden. C. G. Jung [Bearbeiten] Carl Gustav Jung, ein ehemaliger Schüler Freuds, verstand den Traum als unmittelbar deutlich werdende Darstellung der inneren Wirklichkeit des Träumenden. Eine Untersuchung nach den Methoden Freuds eigne sich kaum zur Ergründung des Unbewussten. Jung prägte auch den Begriff des kollektiven Unbewussten, ein Bereich, aus dem Menschen Kulturunabhängig gleiche Grundassoziationen gewännen - z. B. Animus und Anima als Archetypen von Der Verstand und Die Vernunft, welche sich oft in Gestalt genitaler Symbole repräsentiere und auch in dem Verhältnis von Intuition (Natürlichkeit) und Ratio (Künstlichkeit) zu finden sei. Diese Annahme deckt sich mit vielen Ergebnissen der freudschen Traumanalyse, jedoch unterscheiden sich die Ansätze C. G. Jungs und Freuds vor allem in zweierlei Hinsicht: Dadurch, dass Jung die von ihm als archetypisch angenommenen Symbole zu einem Katalog zusammenstellte, in dem den Symbolen eine tendenziell feste Bedeutung beigeordnet wird. Traumdeutung nach Jung erfolgt dann, indem er seinen Katalog hinzuzieht. Für Freud waren hingegen nicht seine eigenen, sondern die Freien Assoziationen seiner Patienten maßgeblich für die Auslegung derer Träume, wenngleich ihm die gewissermaßen archetypische Strukturierung seines Modells der Psyche unerlässlich für diese Arbeit gewesen ist. Traumdeutung anderer psychotherapeutischer Ansätze [Bearbeiten] Gestalttherapie [Bearbeiten] In der Gestalttherapie werden Träume als existenzielle Botschaften des Träumenden betrachtet. Die bekannte psychoanalytische Traumdeutung (rein verbale Arbeit mit den Symbolen und Erforschen des latenten Trauminhalts) wird ersetzt durch die szenische Darstellung des Traumes sowie durch Dialoge mit ausgewählten Traumteilen. Der Träumer kann die vorkommenden Personen und Gegenstände als enteignete Teile von sich und seiner Umwelt erforschen, erkennen und integrieren. Daseinsanalyse [Bearbeiten] Entsprechend der Daseinsanalyse ist Träumen eine Art In-der-Welt-sein (siehe Heidegger) wie der Wachzustand. Der Unterschied zeichnet sich dadurch aus, dass dem Träumer nur das erscheint, was seiner stimmungsgemäßen Befindlichkeit in hohem Maße entspricht. Träume geben Aufschluss über Offenheit und Verschlossenheit gegenüber den eigenen Seinsmöglichkeiten. Es gibt keine Sinnsuche hinter der erinnerten Traumoberfläche, es werden nur die erkennbaren Bedeutungsgehalte erfragt. Bei der Interpretation des Manifesten (Erinnerten) werden Analogien zwischen Traumgeschehen und Verhaltensweisen, Emotionen und Konflikten in der Wachwelt gesucht. Im Gegensatz zu Freud, der das Unbewusste in Triebwünschen verwurzelt sieht, lehnt Binswanger diese Sicht und Herangehensweise ab und setzt dem eine Ganzheit der Person entgegen, die er mit der Terminologie Heideggers und der Methode Husserls fundiert. Klientenzentrierte Psychotherapie [Bearbeiten] Die Klientenzentrierte Psychotherapie orientiert sich am manifesten Trauminhalt. Bei der Interpretation werden Traumstimmung, -wahrnehmung und -handlung aufgegriffen und als Möglichkeit zur Selbstaktualisierung eingesetzt. Als Selbstaktualisierung wird die innere Kraft zum Wachstum und zur Selbstverwirklichung verstanden. Focusing [Bearbeiten] Der Begründer des Focusing, Eugene T. Gendlin, sieht in der Traumarbeit einen Zugang zu bewusstseinsfernen Persönlichkeitsanteilen. Gedeutet werden körperliche Reaktion, wenn der Träumer im Wachzustand ein weiteres mal in die Traumbilder eintaucht. Die Befragung über die körperliche Resonanz, dem sog. Felt Sense ermöglicht dabei neue Bedeutungsaspekte. Der Träumer kann auch die Rolle von Teilen seines Traums einnehmen, ähnlich wie bei der Traumarbeit in der Gestalttherapie. Sigmund Freud (1856 - 1939) Der österreichische Arzt und Psychoanalytiker Sigmund Freud war neben Alfred Adler und Carl Gustav Jung der wichtigste Begründer der Tiefenpsychologie. Die Traumdeutung bildete sich schon bei den klassischen Völkern der Antike zur hohen Kunst aus und wurde bis in unsere Neuzeit weiterentwickelt. Die Aufklärung verwies dann die Traumdeutung in den Bereich des Aberglaubens, von dem sie dann erst Sigmund Freud wieder befreite, indem er sie wissenschaftlich begründete und alten Auffassungen wieder Geltung verschaffte. Als Mediziner erkannte er, dass Träume einen lebenswichtigen Sinn haben, die unser Inneres widerspiegeln und wichtige Rückschlüsse auf den seelischen Zustand zulassen. Von ihm und seinen wissenschaftlich begründeten Theorien aus beschritt die psychologische Traumforschung neue Wege. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts erfolgte durch Freuds Bücher "Die Traumdeutung" und "Über den Traum" die entscheidende Wandlung, die den Traum wieder als sinnvolle psychische Leistung und deshalb als deutungswürdig anerkannte. In diesen Lehrbüchern wird die für die damalige Zeit revolutionäre These aufgestellt, dass der Traum ein sinnvolles Werk nächtlicher Seelentätigkeit ist. S. Freud sieht den Traum als Produkt eines Triebwunsches und als Hüter des Schlafes an. Ehe er sich uns am Morgen als manifester Traum offenbart, soll eine komplizierte Traumarbeit stattgefunden haben, die in einem hypothetisch angenommenen latenten Traumgedanken ihren Ursprung hat. Die Freudsche Traumtheorie beruht auf der Vorstellung, dass auch während des Schlafzustandes psychische Spannungen auftreten, die durch Träume verarbeitet werden sollen, wobei diese dazu dienen, die Spannungen auszugleichen und den Schlafzustand zu erhalten. Er erhielt den profundesten Eindruck von der Möglichkeit, dass es gewaltige seelische Prozesse geben könnte, die dem Bewusstsein der Menschen dennoch verborgen bleiben. Freuds revolutionärer Beitrag zur Traumforschung war seine Abkehr von der ausschliesslichen Beschäftigung mit dem manifesten Traumtext und die entschlossene Zuwendung zur Erfassung der regelmässig hinter ihm anzutreffenden dynamischen latenten Traumgedanken. Erst deren Kenntnis sowie die Verfolgung der Wege ihrer Verarbeitung zum manifesten Traumtext machte die Dynamik des Traumes verständlich und ermöglichte, seine spezifische Bedeutung zu erfassen. Freud hatte im wesentlichen eine mikroanalytische Methode beschrieben: Von einzelnen, oft winzigen und banalen Bestandteilen eines Traumes führen Assoziationen in u.U. weit entfernte Gebiete. Die Symbolübersetzung liess er gelten. Seine Traumerhellung war folgerichtig eine reduktive, während die prospektiven Tendenzen nahezu völlig unbeachtet blieben. Ein teleologischer Aspekt wurde nicht angelegt. Freud hat lediglich erwogen, ob es telepathische Träume gäbe und betont, dass diese Träume kein spezifisches Traumproblem aufgäben. Er hat uns die Grundlagen der Traumdeutung gegeben, aber sie werden erst wirklich fruchtbar, wenn sie überbaut werden von neueren Traumbeobachtungen, die neue Aspekte ermöglichen. Denn nicht die einfache Reduktion des Traumes auf irgendwelche Triebradikale ist das Entscheidende im Vollzug der Trauminterpretation, sondern die Erfassung seines prospektiven Gehaltes, aus dem die Möglichkeiten des Träumers ebenso sichtbar werden wie seine augenblickliche Situation. Der Traum als Wunscherfüllung Die klassische psychoanalytischen Theorie vertritt die Ansicht, dass Träume verdeckte Wunscherfüllungen sind. Die Wunscherfüllung im Traum gehört nach Freud zum inneren Wesen des Traumes, gehört zu den substantiellen Bestimmungsstücken jedes Traumes. Für ihn waren alle Träume Wunscherfüllungen, d.h., in den Träumen treten verdrängte und tabuierte Wünsche in symbolisch verkleideter Form auf, die ins Bewusstsein drängen, aber von diesem zunächst abgewehrt werden Inzwischen ist aber erwiesen, dass bei Männern die Träume in ca. 25% der Fälle Wunscherfüllungen darstellen, während bei Frauen ca. 40% der Träume solche Wunscherfüllungen sind. Freud postulierte auch die Existenz eines Traumarbeitsmechanismus oder Zensors, um sehr starke, sozial nicht akzeptierte Wünsche (meist sexueller Natur) in nicht unmittelbar verständliche, symbolische Bilder umzuwandeln. Die Traumtheorie Freuds Jeder Traum ist ein sinnvolles psychisches Gebilde. Es gibt eine psychologische Technik, welche gestattet, Träume zu deuten, und dass bei Anwendung dieses Verfahrens jeder Traum sich als ein sinnvolles psychisches Gebilde herausstellt. In der Traumdeutung empfiehlt er ein sorgfältiges Studium der Symbole in besonders durchsichtigen Träumen, in denen die Bedeutung des Symbols festgestellt werden kann. Er schrieb, die Symbolisierung sei vielleicht das bemerkenswerteste Kapitel in der Traumtheorie. In der psychoanalytischen Literatur spielt sie eine grosse Rolle. Mit Hilfe einer Kenntnis der Traumsymbolik ist es möglich, den Sinn einzelner Elemente des Trauminhaltes, oder einzelner Stücke des Traumes, oder mitunter selbst ganzer Träume zu verstehen, ohne den Träumer nach seinen Einfällen befragen zu müssen. Wir nähern uns so dem populären Ideal einer Traumübersetzung und greifen anderseits auf die Deutungstechnik der alten Völker zurück, denen Traumdeutung mit Deutung durch Symbolik identisch war. Die Traumsymbolik führt weit über den Traum hinaus. Sie gehört nicht nur dem Traume zu eigen an, sondern beherrscht in gleicher Weise die Darstellung in den Märchen, Mythen und Sagen, in den Witzen und in der Folklore. Freud versuchte eine Theorie der universalen Traumsymbolik aufzustellen, die auf der Vorstellung beruhte, dass Träume hauptsächlich aus einer seelischen Schicht stammen, die sich in der frühen Kindheit bildet, wenn alle Menschen auf dieselbe Weise damit beschäftigt sind, grundlegende Erfahrungen mit ihrem Körper und seinen Funktionen zu machen und zu lernen, eine Beziehung zu Eltern und Geschwistern herzustellen. Daher kommt die wohlbekannte Neigung der Psychoanalytiker, lange dünne Gegenstände als Penis-Symbole zu interpretieren, Öffnungen als Anus- oder Vagina-Symbole, geschlossene Räume als Mutterleib-Symbole, männliche Gestalten und wilde Tiere als Vater-Symbole, weibliche Wesen und sanfte Tiere als Mutter-Symbole, Insekten und kleine Tiere als Geschwister, runde Früchte als Brust-Symbole und dergleichen mehr. Nachdem die moderne Forschung die Vorstellung erschüttert hat, dass Träume sich in erster Linie von Kindheitserlebnissen herleiten, ist Freuds ganze Theorie von der universalen Symbolik hinfällig geworden. Bestenfalls sind seine Ideen Hinweise darauf, was einige Traumsymbole manchmal bedeuten können, schlimmstenfalls können sie echt irreführend sein, weil sie die Menschen dazu verleiten, bei ihren Träumen nach nur einer Art von Bedeutung Ausschau zu halten, während die wichtigste Regel sein solle, alle möglichen Bedeutungen aufzuspüren, die in Traum im Licht Ihrer derzeitigen Erfahrung haben kann. Der Traum ist nach Freud also sozusagen eine Art Bilderrätsel, und die Kunst der Traumdeutung besteht darin, dieses Bilderrätsel wieder aufzulösen und auf die eigentlichen latenten Traumgedanken und Triebwünsche zu kommen, die in diesen Bildern verborgen liegen. Die Traumsymbole sind oft viel- und mehrdeutig, so dass, wie in der chinesischen Schrift, erst der Zusammenhang die jedesmal richtige Auffassung ermöglicht. Mit dieser Vieldeutigkeit der Symbole verbindet sich dann die Eignung des Traumes, Überdeutungen zuzulassen, in einem Inhalt verschiedene, oft ihrer Natur nach sehr abweichende Gedankenbildungen und Wunschregungen darzustellen. Es ergeben sich ferner neben den typischen Symbolen, d.h. solchen mit einer gewissen Allgemeinverbindlichkeit, eine Unmenge individueller Symbole. S. Freud fasst die Symbolsprache als eine Art Geheimcode auf und die Traumdeutung als dessen Dechiffrierung So haben die meisten von uns schon einmal geträumt, sie befänden sich nackt in der Öffentlichkeit. Für S. Freud bedeutete das den Wunsch, die Kindheitserfahrung ungenierter Nacktheit wieder zu erleben, die Freiheit des Paradieses vor dem Sündenfall. Träume vom Tod eines geliebten Menschen deutete er als den versteckten Kindheitswunsch nach Beseitigung eines Rivalen, und Träume von verpassten Zügen waren für ihn Tröstungs-Träume: da der abfahrende Zug ein Todessymbol ist, tröstet sich der Träumer mit der Versicherung, dass er nicht sterben werde. Träume von ausgefallenen Zähnen bedeuten Kastrationsängste, behauptete Freud. Schwimmen und Wasserträume sind Phantasien von Empfängnis, Mutterleib und Geburt - den Zeiten grösster Geborgenheit. Träume von Räubern, Dieben und Gespenstern sind infantile Erinnerungen an Eltern, die an das Bett des schlafenden Kindes traten. Der Räuber steht dabei für den Vater, das Gespenst für weibliche Figuren in weissen Nachtgewändern. Freud vertrat die Auffassung, dass königliche Figuren in Träumen fast immer Symbole von Eltern oder anderen nahen Verwandten des Träumers seien und Kindheitswünsche oder -konflikte ausdrückten. Er vertrat die Ansicht, dass Häuser oft den Körper symbolisierten und Teile von Häusern die verschiedenen Organe. Beispielsweise könnten Säulen und Pfeiler die Beine darstellen, Türen bedeuten Körperöffnungen, Balkone und Veranden Brüste, Wasserleitungen die Harnwege usw. Auszüge aus seinen Lehrbüchern: "Die Traumdeutung" und "Über den Traum" ..scheint die Volksmeinung an dem Glauben festzuhalten, dass der Traum denn doch einen Sinn habe, der sich auf die Verkündigung der Zukunft bezieht, und der durch irgend ein Verfahren der Deutung aus seinem oft verworrenen und rätselhaften Inhalt gewonnen werden könne. Die in Anwendung gebrachten Deutungsmethoden bestehen darin, dass man den erinnerten Trauminhalt durch einen anderen ersetzt, entweder Stück für Stück nach einem feststehenden Schlüssel, oder das Ganze des Traumes durch ein anderes Ganzes, zu dem es in der Beziehung eines Symbols steht. Zu meiner grossen Überraschung entdeckte ich eines Tages, dass nicht die ärztliche, sondern die laienhafte, halb noch im Aberglauben befangene Auffassung des Traumes der Wahrheit näher kommt. Der Traum hat wirklich eine Bedeutung und ein wissenschaftliches Verfahren der Traumdeutung ist möglich. Träume sind einer Deutung fähig. Der Traum hat wirklich eine Bedeutung, und ein wissenschaftliches Verfahren der Traumdeutung ist möglich. Die Traumdeutung ist die Via regia zur Kenntnis des Unbewußten im Seelenleben. Er ist ein vollgültiges psychisches Phänomen, und zwar eine Wunscherfüllung. Eine hoch komplizierte geistige Tätigkeit hat ihn aufgebaut. Jeder Traum hat einen Sinn und psychischen Wert. Träume entspringen wesentlich seelischen Anregungen und stellen Äusserungen seelischer Kräfte dar, die tagsüber an ihrer freien Entfaltung behindert sind. Durch besondere Verfahren muss man den manifesten Traum auf die (oft im Sinn geradezu gegenteiligen) latenten Traumgedanken zurückführen, will man ihn verstehen. Derjenige Vorgang, der den (latenten) Traumgedanken zum (manifesten) Trauminhalt werden lässt, bewirkt also eine Traumentstellung. Die Traumarbeit (d.h. Vorgänge, die den latenten Traumgedanken in den manifesten Traum überführen) steht im Dienst der Traumentstellung. Die Traumarbeit hat verschiedene Möglichkeiten, die Traumentstellung zu erreichen. Dazu gehören: die Verdichtung Gemeinsamkeiten zwischen den Traumgedanken werden dazu herangezogen oder neue, künstliche und flüchtige geschaffen. die Verschiebung Wichtige Aspekte des Traumgedankens werden im Traum als nebensächlich dargestellt. Unwichtige Teile des Traumgedankens, die als Traumelemente auftreten, werden überbetont. die Regression Aus Gedanken werden Bilder erzeugt. Die Traumgedanken werden in eine plastische Situation transformiert. Die Traumgedanken werden auf das wesentlichste reduziert. die sekundäre Bearbeitung Lücken werden geschlossen. Der Traum wird so verändert, dass er oberflächlich betrachtet logisch erscheint. Auch Gedankengänge werden eingefügt. Traumgedanken und Trauminhalt liegen vor uns wie zwei Darstellungen desselben Inhaltes in zwei verschiedenen Sprachen, oder besser gesagt, der Trauminhalt erscheint uns als eine Übertragung der Traumgedanken in eine andere Ausdrucksweise S. Freud unterscheidet 4 Mechanismen der Traumentstellung und Zensur: Verdichtung Verschiebung Rücksicht auf Darstellbarkeit Symbolisation Nach ihm ist der Traum eine Wunscherfüllung. Es gibt 3 Klassen von Träumen solche, die einen unverdrängten Wunsch unverhüllt darstellen; dies sind die Träume von infantilem Typus, die beim Erwachsenen immer seltener werden. die Träume, die einen verdrängten Wunsch verhüllt zum Ausdruck bringen; wohl die übergrosse Mehrheit aller unserer Träume, die zum Verständnis dann der Analyse bedürfen. die Träume, die zwar einen verdrängten Wunsch darstellen, aber ohne oder in ungenügender Verhüllung. Dieser letzten Träume sind regelmässig von Angst begleitet, welche den Traum unterbricht. Nach ihm ist der Traum ein vollgültiges psychisches Phänomen, und zwar eine Wunscherfüllung. Eine hoch komplizierte geistige Tätigkeit hat ihn aufgebaut. Jeder Traum hat einen Sinn und psychischen Wert. Wunscherfüllung ist seine einzige Absicht. Traumdeutung nach Freud österreichische Arzt und Psychoanalytiker Sigmund Freud war neben Alfred Adler und Carl Gustav Jung der wichtigste Begründer der Tiefenpsychologie. Die Traumdeutung schon bei den klassischen Völkern der Antike hohen Kunst weiterentwickelt. Die Aufklärung verwies dann die Traumdeutung in den Bereich des Aberglaubens, von dem sie dann erst Sigmund Freud wieder befreite, indem er sie wissenschaftlich begründete und alten Auffassungen wieder Geltung verschaffte. Als Mediziner erkannte er, dass Träume einen lebenswichtigen Sinn haben, die unser Inneres widerspiegeln und wichtige Rückschlüsse auf den seelischen Zustand zulassen. Von ihm und seinen wissenschaftlich begründeten Theorien aus beschritt die psychologische Traumforschung neue Wege. S. Freud sieht den Traum als Produkt eines Triebwunsches und als Hüter des Schlafes an. Ehe er sich uns am Morgen als manifester Traum offenbart, soll eine komplizierte Traumarbeit stattgefunden haben, die in einem hypothetisch angenommenen latenten Traumgedanken ihren Ursprung hat. Die Freudsche Traumtheorie beruht auf der Vorstellung, dass auch während des Schlafzustandes psychische Spannungen auftreten, die durch Träume verarbeitet werden sollen, wobei diese dazu dienen, die Spannungen auszugleichen und den Schlafzustand zu erhalten. Er erhielt den profundesten Eindruck von der Möglichkeit, dass es gewaltige seelische Prozesse geben könnte, die dem Bewusstsein der Menschen dennoch verborgen bleiben. Freuds revolutionärer Beitrag zur Traumforschung war seine Abkehr von der ausschliesslichen Beschäftigung mit dem manifesten Traumtext und die entschlossene Zuwendung zur Erfassung der regelmässig hinter ihm anzutreffenden dynamischen latenten Traumgedanken. Erst deren Kenntnis sowie die Verfolgung der Wege ihrer Verarbeitung zum manifesten Traumtext machte die Dynamik des Traumes verständlich und ermöglichte, seine spezifische Bedeutung zu erfassen. Freud hatte im wesentlichen eine mikroanalytische Methode beschrieben: Von einzelnen, oft winzigen und banalen Bestandteilen eines Traumes führen Assoziationen in u.U. weit entfernte Gebiete. Ein teleologischer Aspekt wurde nicht angelegt. Freud hat lediglich erwogen, ob es telepathische Träume gäbe und betont, dass diese Träume kein spezifisches Traumproblem aufgäben. Er hat uns die Grundlagen der Traumdeutung gegeben, aber sie werden erst wirklich fruchtbar, wenn sie überbaut werden von neueren Traumbeobachtungen, die neue Aspekte ermöglichen. Denn nicht die einfache Reduktion des Traumes auf irgendwelche Triebradikale ist das Entscheidende im Vollzug der Trauminterpretation, sondern die Erfassung seines prospektiven Gehaltes, aus dem die Möglichkeiten des Träumers ebenso sichtbar werden wie seine augenblickliche Situation. Der Traum als Wunscherfüllung Die klassische psychoanalytischen Theorie vertritt die Ansicht, dass Träume verdeckte Wunscherfüllungen sind. Die Wunscherfüllung im Traum gehört nach Freud zum inneren Wesen des Traumes, gehört zu den substantiellen Bestimmungsstücken jedes Traumes. Für ihn waren alle Träume Wunscherfüllungen, d.h., in den Träumen treten verdrängte und tabuierte Wünsche in symbolisch verkleideter Form auf, die ins Bewusstsein drängen, aber von diesem zunächst abgewehrt werden Die Traumtheorie Freuds Jeder Traum ist ein sinnvolles psychisches Gebilde. Es gibt eine psychologische Technik, welche gestattet, Träume zu deuten, und dass bei Anwendung dieses Verfahrens jeder Traum sich als ein sinnvolles psychisches Gebilde herausstellt. In der Traumdeutung empfiehlt er ein sorgfältiges Studium der Symbole in besonders durchsichtigen Träumen, in denen die Bedeutung des Symbols festgestellt werden kann. Er schrieb, die Symbolisierung sei vielleicht das bemerkenswerteste Kapitel in der Traumtheorie. In der psychoanalytischen Literatur spielt sie eine grosse Rolle. Mit Hilfe einer Kenntnis der Traumsymbolik ist es möglich, den Sinn einzelner Elemente des Trauminhaltes, oder einzelner Stücke des Traumes, oder mitunter selbst ganzer Träume zu verstehen, ohne den Träumer nach seinen Einfällen befragen zu müssen. Wir nähern uns so dem populären Ideal einer Traumübersetzung und greifen anderseits auf die Deutungstechnik der alten Völker zurück, denen Traumdeutung mit Deutung durch Symbolik identisch war. Die Traumsymbolik führt weit über den Traum hinaus. Sie gehört nicht nur dem Traume zu eigen an, sondern beherrscht in gleicher Weise die Darstellung in den Märchen, Mythen und Sagen, in den Witzen und in der Folklore. Freud versuchte eine Theorie der universalen Traumsymbolik aufzustellen, die auf der Vorstellung beruhte, dass Träume hauptsächlich aus einer seelischen Schicht stammen, die sich in der frühen Kindheit bildet, wenn alle Menschen auf dieselbe Weise damit beschäftigt sind, grundlegende Erfahrungen mit ihrem Körper und seinen Funktionen zu machen und zu lernen, eine Beziehung zu Eltern und Geschwistern herzustellen. Nachdem die moderne Forschung die Vorstellung erschüttert hat, dass Träume sich in erster Linie von Kindheitserlebnissen herleiten, ist Freuds ganze Theorie von der universalen Symbolik hinfällig geworden. Bestenfalls sind seine Ideen Hinweise darauf, was einige Traumsymbole manchmal bedeuten können, schlimmstenfalls können sie echt irreführend sein, weil sie die Menschen dazu verleiten, bei ihren Träumen nach nur einer Art von Bedeutung Ausschau zu halten, während die wichtigste Regel sein solle, alle möglichen Bedeutungen aufzuspüren, die in Traum im Licht Ihrer derzeitigen Erfahrung haben kann. Der Traum ist nach Freud also sozusagen eine Art Bilderrätsel, und die Kunst der Traumdeutung besteht darin, dieses Bilderrätsel wieder aufzulösen und auf die eigentlichen latenten Traumgedanken und Triebwünsche zu kommen, die in diesen Bildern verborgen liegen. Die Traumsymbole sind oft viel- und mehrdeutig, so dass, wie in der chinesischen Schrift, erst der Zusammenhang die jedesmal richtige Auffassung ermöglicht. Mit dieser Vieldeutigkeit der Symbole verbindet sich dann die Eignung des Traumes, überdeutungen zuzulassen, in einem Inhalt verschiedene, oft ihrer Natur nach sehr abweichende Gedankenbildungen und Wunschregungen darzustellen. Es ergeben sich ferner neben den typischen Symbolen, d.h. solchen mit einer gewissen Allgemeinverbindlichkeit, eine Unmenge individueller Symbole. S. Freud fasst die Symbolsprache als eine Art Geheimcode auf und die Traumdeutung als dessen Dechiffrierung Der Traum hat wirklich eine Bedeutung und ein wissenschaftliches Verfahren der Traumdeutung ist möglich. Der Traum hat wirklich eine Bedeutung, und ein wissenschaftliches Verfahren der Traumdeutung ist möglich. Die Traumdeutung ist die Via regia zur Kenntnis des Unbewußten im Seelenleben. Er ist ein vollgültiges psychisches Phänomen, und zwar eine Wunscherfüllung. Eine hoch komplizierte geistige Tätigkeit hat ihn aufgebaut. Jeder Traum hat einen Sinn und psychischen Wert. Träume entspringen wesentlich seelischen Anregungen und stellen äusserungen seelischer Kräfte dar, die tagsüber an ihrer freien Entfaltung behindert sind. Durch besondere Verfahren muss man den manifesten Traum auf die (oft im Sinn geradezu gegenteiligen) latenten Traumgedanken zurückführen, will man ihn verstehen. Derjenige Vorgang, der den (latenten) Traumgedanken zum (manifesten) Trauminhalt werden lässt, bewirkt also eine Traumentstellung. Die Traumarbeit (d.h. Vorgänge, die den latenten Traumgedanken in den manifesten Traum überführen) steht im Dienst der Traumentstellung. Die Traumarbeit hat verschiedene Möglichkeiten, die Traumentstellung zu erreichen. Dazu gehören: die Verdichtung Gemeinsamkeiten zwischen den Traumgedanken werden dazu herangezogen oder neue, künstliche und flüchtige geschaffen. die Verschiebung Wichtige Aspekte des Traumgedankens werden im Traum als nebensächlich dargestellt. Unwichtige Teile des Traumgedankens, die als Traumelemente auftreten, werden überbetont. S. Freud unterscheidet 4 Mechanismen der Traumentstellung und Zensur: Verdichtung Verschiebung Rücksicht auf Darstellbarkeit Symbolisation Nach ihm ist der Traum eine Wunscherfüllung. Es gibt 3 Klassen von Träumen: solche, die einen unverdrängten Wunsch unverhüllt darstellen; dies sind die Träume von infantilem Typus, die beim Erwachsenen immer seltener werden. die Träume, die einen verdrängten Wunsch verhüllt zum Ausdruck bringen; wohl die übergrosse Mehrheit aller unserer Träume, die zum Verständnis dann der Analyse bedürfen. die Träume, die zwar einen verdrängten Wunsch darstellen, aber ohne oder in ungenügender Verhüllung. Dieser letzten Träume sind regelmässig von Angst begleitet, welche den Traum unterbricht. Nach ihm ist der Traum ein vollgültiges psychisches Phänomen, und zwar eine Wunscherfüllung. Eine hoch komplizierte geistige Tätigkeit hat ihn aufgebaut. Jeder Traum hat einen Sinn und psychischen Wert. Wunscherfüllung ist seine einzige Absicht. Der Traum und die Traumpsychologie Das Wort Traum (lat. somnium) leitet sich vom mittel- und althochdeutschen troum ab, altsächsisch drom, altfriesisch dram, mittelenglisch dream und altnordisch draumr. Die Bedeutung läßt sich wahrscheinlich auf das Wort Trugbild zurückführen, beeinflußt vom germanischen drau(g)ma und dem indogermanischen dhreugh = trügen. Der Traum Als Traum bezeichnet man eine Phase des Schlafes, die sich dadurch auszeichnet, daß ein anderer Bewußtseinszustand vorliegt als im Wach- oder Tiefschlafzustand. Es treten halluzinatorische Bilderabfolgen auf, die visuell und akustisch wahrgenommen werden. Der Traum entsteht passiv und ohne eine ichzentrierte Lenkung und wird daher oft als Ausdruck des Unbewußten gesehen. Die Trauminhalte sind zumeist von äußeren Reizen unabhängige seelische Produktionen, die Trieb- und Affektzustände, Probleme, Wünsche und ängste in verschlüsselter Form darstellen. Auch Sinnesreize und Organempfindungen können in bedingter Form Einfluß nehmen und den Inhalt bestimmen. Statt logischer Verknüpfungen treten im Traum die Verbindungen der Erlebnisse durch Gefühle und Affekte auf. In der Psychoanalyse gilt der Traum als die Hauptquelle des Unbewußten und man geht dort davon aus, daß der Traum in der Regel eine Darstellung der Triebregungen ist und sich auf Grund einer Zensur dem Bewußtsein nur in chiffrierter und verschlüsselter Form darbietet. So stellt er zumeist eine fiktive Erfüllung von verdrängten Wünschen dar. Der Unterschied zwischen Schlafen und Wachen liegt wesentlich darin, daß die höheren Geistesfunktionen, wie z.B. kritisches Denken und Urteilen, ausgeschaltet sind, während die niederen Tätigkeiten, wie z.B. Empfinden, Vorstellen und Erinnern auch während der Erholungspause des Gehirns im Schlaf weiterhin tätig sind. Manche unserer Sinnespforten bleiben bekanntlich dem Schlaf zugänglich, und wie im wachen Zustand alle Sinnesorgane ständig die Anregung zur seelischen Tätigkeit geben, so sind es im Schlaf meist nur das Ohr, die Nase, das Tast- und das Gemeingefühl, die innere Erregungen vermitteln. Die dadurch entstehende Empfindung gestaltet sich zu einer ihr entsprechenden Vorstellung. Der Traum hatte zunächst im Altertum die gleiche religiöse Bedeutung, wie wir sie auch heute noch bei den primitiveren Kulturen antreffen. Im Britischen Museum befindet sich eine Papyrosrolle über den Traum, deren Alter mit fast 4000 Jahren angegeben wird. Mehr Belege besitzen wir über die Zeit etwa ein Jahrtausend später. Damals bestand bei Babyloniern und Assyrern eine derartige Wertschätzung des Traumes, daß nicht nur politische Entscheidungen auf Grund von Träumen getroffen wurden, sondern auch der Einzelne sich vor allen wichtigen Entscheidungen von seinem Traumdeuter beraten ließ, so wie man heute etwa einen Astrologen oder Rechtsanwalt konsultiert. Die Chaldäer hatten einen großen Einfluß auf die semitische und römische Kultur, so daß der Begriff Chaldäer später nahezu gleichbedeutend war mit „Traumkundigem“. Auch das Alte Testament ist voll von Träumen, die in frühen Büchern noch als Offenbarungen hingenommen wurden und erst zur Zeit der Propheten kritischer gewertet wurden. Homer unterschied bereits zwischen zwei Arten von Träumen: wahre und falsche Verkündigungen. Sophokles, Sokrates, Aristoteles und Hippokrates hinterließen umfangreiche Werke über den Traum, die noch immer fast die selben Probleme zum Inhalt haben, wie sie in der heutigen, modernen Traumforschung Gegenstand sind. Selbst Cäsar und Nero hielten sich einen offiziellen Traumdeuter am Hofe. Die nüchterne Verweltlichung des Traumes war dann ein Fortgang, der auch ohne wissenschaftliche Forschereinstellung (Aristoteles) und diagnostisch-therapeutische Auswertungsversuche (Hippokrates), nicht aufzuhalten gewesen wäre. Im westlichen Kulturraum wird der Traum für fast anderthalb Jahrtausende vergessen, während er in der östlichen Welt des Islams einen ähnlichen kultisch-religiösen Stellenwert erlangt wie schon etwa 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung bei den Chinesen oder im Altertum. Während der Zeit der Renaissance erlebte der Traum in der westlichen Welt einen Tiefpunkt an Achtung. Erst die Romantiker (z.B. Novalis, Schelling, Goethe....) machten den Traum wieder zum Inhalt ihrer Werke indem sie die Beziehung zum Traum, Märchen und Unbewußten wieder anerkannten, was jedoch weitläufig noch als unwissenschaftlich und emotional-irrational abgetan wurde. Sigmund Freud Um 1900 leitete der Wiener Psychoanalytiker Sigmund Freud (1895-1982) mit seinem Werk „Traumdeutung“ die moderne Traumforschung ein. Sie entwickelte sich zur Grundlage des mehrere tausend Bände umfassenden Schrifttums über den Traum. Er bezeichnete den Traum nunmehr als eine eigene physische Leistung des Träumers und befaßte sich mit grundlegenden Fragen der Traumpsychologie: die Bedingungen der Entstehung, seine Abhängigkeit von Reizen während des Schlafzustandes, die inhaltlichen Eigentümlichkeiten des wachen Denkens usw. All dies lief auf die Frage hinaus, ob der Trauminhalt einen Sinn hat, und ob man diesen deuten kann. über den Weg der Psychoanalyse fand Freud weitere Informationen, die zu seiner orthodoxen Theorie führten, die besagt, daß Träume fast ausnahmslos eine fiktive Wunscherfüllung seien und eine Darstellung von Triebregungen, die jedoch einer „Zensur“ unterliegen und daher nur in verschlüsselter Form aufzufinden sind. Die Traumarbeit bezeichnet er als den Vorgang der Umformung von Traumgedanken (latenter Inhalt) in das Bilderrätsel, was uns dann als „manifester“ Traum teilweise morgens in Erinnerung bleibt. In diesem Vorgang bedient die Traumarbeit sich einiger Mechanismen wie z.B. dem Verdichten, dem Verschieben oder dem Verwenden von Deckfiguren und Decksymbolen. Die von Freud benannten Symbole sind fast ausschließlich Zeichen für Sexuelles, wobei Langes oder Längliches den männlichen Aspekt symbolisieren und das Hohle den weiblichen. Neben diesem chiffrierten „manifesten“ Traum existiert nach Meinung Freuds auch der „latente Traumgedanke“, der die Triebansprüche zum Ausdruck bringt und den Inhalt darstellt, der dem manifesten Traum vorausgeht, also die Grundlage für die Traumarbeit darstellt, hier aber nicht verarbeitet wird. Seine Bedeutung gewann Sigmund Freud dadurch, daß er zusätzlich zur alten Psychologie das neue Unbewußte mit einbezog, woraus neue Erkenntnisse in der Triebdynamik resultierten. Die Bildung des Traumes resultiert aus drei Elementen: nächtliche Sinneseindrücke, was besagt, daß der Trauminhalt sehr wohl durch äußere Reize beeinflußt wird, Tagesreste, also Vorstellungen und Gedanken die mit dem aktuellen Tagesgeschehen zusammenhängen und „Verdrängtes“, was sich im latenten Inhalt (Unbewußten) wieder ausdrückt und eben den verdrängten Wunsch oder Triebinhalt darstellt. Carl Gustav Jung C. G. Jung war einer der Schüler von Freud und lebte von 1875-1961. Er war schweizer Psychologe und Psychiater und lange Zeit als Professor in Zürich und Basel tätig. Als Grundlagen dienten ihm die Lehren Freuds, welche er jedoch erweiterte. Er fügte ihnen die Vorstellung über psychische Energie hinzu, die der Entwicklung der individuellen Persönlichkeit (Individuation), die des individuellen und kollektiven Unbewußten und die des Archetyps. Er prägte die Begriffe der Introversion und der Extraversion. Seiner Meinung nach besteht zwischen Natur und Psyche sowohl ein kausaler als auch ein Sinnzusammenhang. Nach seinem Verständnis ist die Chiffrierung des Traumes als natürliche äußerungsform des Unbewußten zu sehen und wie Gleichnisse oder Märchen zu sehen. Viele Traumsymbole schreibt er der Verbindung des Menschen zur Urerfahrung der Menschheit zu. Als Urerfahrung bezeichnet er Geburt und Tod, Reifung, Wandlung, Beziehung zum anderen Geschlecht und anderes. C. G. Jung bezeichnet die Träume als Lebenslinien, in denen die Person in Wünschen und Entwürfen die Selbstdarstellung ausdrückt. Er bezieht auch die Zukunft in seine Theorien mit ein, die ebenfalls in den sogenannten Wahrträumen zu finden sind. Forschung Eine moderne, experimentelle Grundlagenforschung des Traumes wurde seit 1953 entwickelt. An der Universität in Chicago machten die Physiologen Kleitman und Aserinsky die Entdeckung, daß plötzlich auftretende, schnelle Augenbewegungen im Schlaf ein Anzeichen für den Vorgang des Träumens sind (REM-Phase). Die im EEG dabei aufgezeichneten Hirnaktionsströme zeigen ein flaches Hirnwellenmuster, das die langsamen Hirnwellen mit 1-2 Hz des Tiefschlafstadiums ablöst. Die Traumzeit einer Nacht umfaßt etwa 20% der Schlafzeit. Auch im NREM-Schlaf (ohne Augenbewegung) können seelische Vorgänge stattfinden. Sie sind jedoch flüchtiger und ungeformter. Forschungen haben bewiesen, daß Traumentzug zu einer verstärkten Tendenz zu Träumen führt. Ob dabei regelmäßig, wie zunächst angenommen, seelische Störungen entstehen, ist fraglich geworden. Symbolik und Wirkung Eine unbequeme Lage oder ein körperlicher Schmerz während des Schlafens bewirkt einen entsprechenden Inhalt im Traum. In diesem Fall wären die Inhalte Fesselung oder tötliche Angriffe. Brenzliche Gerüche erregen Träume von Feuergefahr, plötzliches Ausstrecken symbolisiert das Gefühl eines tiefen Sturzes etc. Die Morgenträume sind die, die uns gelegentlich in Erinnerung bleiben, da das Großhirn, was die Nacht hindurch abgeschaltet ist, sich nun schon wieder mit geringer Aktivität am Traumgeschehen beteiligt. Morgenträume sind deutlicher und logischer. „Hindernisträume äußern sich darin, daß man während dem Träumen versucht wegzulaufen, um Hilfe zu rufen oder sich anzukleiden. Durch die Abwesenheit des wachen Urteils im Traum, erklärt sich das Durcheinander der Bilder, das Unsinnige und Unmoralische vieler Handlungen im Traum. Die Ideen und Bilder folgen einfach dem Prinzip der Ideenassoziation, selbst das Erinnerungsvermögen ist so unsicher, daß verstorbene Personen lebend erscheinen, jedes Zeitmaß verschwindet, die Einheit des Ortes nicht beachtet wird und sogar die Persönlichkeit des Träumers sich in mehrere Personen aufspalten kann. Hand Out Traum-Traumpsychologie Begriffserklärngen: Traum : Eine in bestimmten Phasen des Schlafes auftretende Bilderabfolge von vorwiegend visueller Qualität. Der Traum entsteht passiv und ohne eine ichzentrierte Lenkung und wird daher oft als Ausdruck des Unbewußten gesehen. Die Trauminhalte sind zumeist von äußeren Reizen unabhängige seelische Produktionen, die Trieb- und Affektzustände, Probleme, Wünsche und ängste in verschlüsselter Form darstellen. Auch Sinnesreize und Organempfindungen können in bedingter Form Einfluß nehmen und den Inhalt bestimmen. Statt logischer Verrknüpfungen treten im Traum die Verbindungen der Erlebnisse durch Gefühle und Affekte auf. In der Psychoanalyse gilt der Traum als die Hauptquelle des Unbewußten und geht davon aus, daß der Traum in der Regel eine Darstellung der Triebregungen ist und sich auf Grund einer Zensur dem Bewußtsein nur in chiffrierter und verschlüsselter Form darbietet. So stellen sie zumeist eine fiktive Erfüllung von verdrängten Wünschen dar. Unbewußtes: In der Psychoanalyse wird das Unbewußte als ein eigenständiges psychisches System aufgefaßt, indem die gesamte Triebdynamik und ein Teil der Erlebnisverarbeitung lokalisiert werden. So erscheint das Unbewußte auch als Ort der verdrängten Triebtendenzen, die das Verhalten beeinflussen, aber nicht bewußt erlebt werden können. Häufig äußern sie sich in neurotischen Symptomen. Im Unterschied zu der einseitig triebdynamischen Auffassung von Sigmund Freud sieht C. G. Jung im Unbewußten die gesamte Grundlage der seelisch-geistigen Entwicklung. Er unterscheidet ein persönliches Unbewußtes (Vergessenes und Verdrängtes) von einem kollektiven Unbewußten (Urerfahrung der Menschheit, Gattungsgedächtnis). Archetypus: (griechisch: Urtypus, Urbild) nach der Definition C. G. Jungs: angeborene Verhaltensweisen oder Bilder von Urbildern und Ideen Chaldäer: Einwohner der Landschaft im südlichen Mesopotamien, die sich besonders der Astronomie und Astrologie zuwandten (1000 v. Chr.) Introversion: (lat. Innenwendung) Nach C. G. Jung eine Einstellung des Bewußtseins, bei der Psychische Energie auf die eigene Innenwelt gerichtet ist. introvertiert = nach innen gewandt (menschliches Interesse), extravertiert als Gegensatz. Tiefenpsychologisches Model nach Freud Geboren 1856 in Freiberg(Meeren) als Sohn jüdischer Eltern. Er studierte Medizin in Wien und wird Nervenarzt. Er arbeitet in Paris zusammen mit Charcot (Hysterieheilung mit Hypnose). Freud kehrt nach Wien zurück und entwickelt mit Breuer eine Neurosenheilung ohne Hypnose. Freud wurde nie Proffessor in Wien. 1938 emigrierte er nach London und stirbt ein Jahr später an Krebs. Seine Tochter Anna lebt in London weiter und entwickelt seine Arbeit weiter. Sie beschäftigt sich mit Kinderpsychologie. 1900 erscheint Freuds Traumdeutung(Theorie). In seinen Werken beschrieb er seine Patienten. Freud unterscheidet 3 Ebenen. 1. bewusst 2. vorbewusst 3. unbewusst unbewusst hat 3 Inhalte Körperfunktionen Alles was man gelernt hat, aber nicht braucht, wird vergessen Tagesrest(bewusste und unbewusste Sinneseindrücke) Für die Traumanalyse sind die Inhalte wichtig: Freud unterscheidet 2 Inhalte: Latenter: Steht hinter manifestem Manifester: Man kann sich in der Früh erinnern. Traumzensur: Gewissen zensiert die latenten träume zu manifesten. Traum – via regia ins ungewisse Traum als Wunscherfüllung Alptraum ist missglückte Wunscherfüllung Manifester Traum: Traumarbeit (überich macht Traumarbeit) Verdichtung Verschiebung Analyse zeigt latenten Traum Symbole Freud geht davon aus dass schon Kinder sexuelle Wünsche haben. Es kommt zu einer libidinösen Befriedigung auf den unterschiedlichsten Organzonen. 1. orale Phase (1.-2. Jahr) : Stimulation durch Mund und Lippen. Bei Hinderung kommt es zur Frustration. Fixierung im Alter: Nägelbeißen, Rauchen, Trinken. Auch Zyniker sind oral frustriert. 1. anale Phase(2.-3.Jahr): Beherrschung des Darms, Kind bekommt Kontrolle über den Schließmuskel. Ausscheidungsvorgänge werden positiv empfunden Kind ist stolz auf sich. Kinder verwenden ihre Ausscheidung als Machtinstrument. Werden Kinder zu früh gezwungen sauber zu werden, dann kommt es zur Frustration. Der Wille wird gebrochen und das Ergebnis sind gehemmte Kinder. Folgen: Neid, Ordnungsfanatiker, Sparsamkeit, Aggressive Menschen, perverse Menschen. 1. phallische Phase (5.jahr) In dieser Phase gibt es eine Geschlechtsunterscheidung Bei Mädchen: Penisneid Bei Burschen: Kastrationsangst In dieser Zeit ist auch der ödipuskomplex angesiedelt. Ist die Phase in der, der Andersgeschlechtliche Elternteil interessant und der Gleichgeschlechtliche als Rivale gesehen wird. Der Gleichgeschlechtliche wird gehasst und ihm wird sogar der Tod gewünscht. Wenn der ödipus Komplex nicht ausgelebt wird, dann kommt es zu einer Rollenverteilung. Frauen wollen keine Frauen mehr sein, es geht bis hin zur Homosexualität. Wenn der Wille gebrochen wird hat das Kind kein Selbstvertrauen. 1. Latenz Phase (mit 5 oder 6) Ist zur Bändigung des ödipuskomplexes geht hin bis zur Pubertät 1. Pubertät (genitale Phase) Geschlechtlichkeit wird erreicht. Die Psychoanalyse Sigmund Freuds: 1865 in Mähren geboren studierte Medizin Freud beschreibt die Spannungen zwischen Trieb und Kultur herrschende Kultur ist triebfeindlich und verantwortlich für die Entstehung von Krankheiten offen über Sexualität spricht 1. Das Bewusstsein und der Begriff des Unbewussten Das Bewusste und das Mitbewusste Durch aufmerksame Beobachtung kann man klar und scharf wahrnehmen. Durch die Konzentration auf einen Gegenstand kommt es gleichzeitig zu einer anderen Erscheinung, nämlich der, dass der Bereich der Wahrnehmung dadurch enger wird, die man als ,,ENGE DES BEWUSSTSEINS" bezeichnet. Das Vorbewusste Es umfasst das, was nicht willkürlich, aber leicht und ohne Anstrengung ins Bewusstsein treten kann. Das Unbewusste Der Begriff des Unbewussten unterscheidet sich dadurch, dass seine Inhalte nicht sofort, sondern nur mit sehr erheblichem aufwand an Mühe ins Bewusstes umgewandelt werden können. Das Persönliche Unbewusste und das Kollektive Unbewusste über das Persönliche Bewusste, beschreibt C.G. Jung noch ,,ARCHETYPISCHE", unbewusste Inhalte, die niemals bewusst waren, sondern ein Erbteil aus der Entwicklungsgeschichte der Menschheit darstellen. Kollektives UNbewusstes 2. Die psychoanalytische Auffassung über den Aufbau der Persönlichkeit Freud entwickelte ein Persönlichkeitsmodell, das folgende ,,Instanzen" der menschlichen Persönlichkeit umfasst: Das ES, das ICH (EGO) und das üBER- ICH (SUPEREGO). Das Es ist die älteste der psychischen Instanzen und beinhaltet alles, was ererbt und festgelegt ist, v.a. die TRIEBE. Das Es stellt den Urgrund dar, aus dem sich die beiden anderen Instanzen entwickeln und liefert diesen die Seelische Energie (Triebenergie). Das Es wird als Bedürfnis- oder Triebspannung erlebt. Darunter versteht man jenen psychischen Spannungszustand, der dann entsteht, wenn ein Bedürfnis unbefriedigt bleibt. Das Ich hat die Aufgabe, die aus dem Es kommenden Bedürfnisse, die dem ,,Lustprinzip" dienen, zu prüfen und sie auf die Bedingungen der Umwelt abzustimmen, d.h. einige in der Realität durchzusetzen, andere aufzuschieben oder zu unterdrücken. Außerdem hat das Ich noch zu sorgen, dass zwischen den Trieben der Außenwelt und den Anforderungen des über- Ich ein Gleichgewicht (HOMöOSTASE) hergestellt wird. Es lebt in Abhängigkeit von Es. Das über- Ich vereinigt das ,,Ich- Ideal"- das Bild von dem, was ,,ich gerne sein möchte". Das Kind übernimmt die Ideale seiner Leitbilder; es identifiziert sich mit diesen Vorbildern. Die Struktur des über-Ich hängt daher wesentlich von der Erziehung ab, durch die das Kind die Normen und Ideale seiner Vorbilder übernimmt. 3. Das Triebmodell Freud ging von der Annahme aus, dass der Mensch danach strebt, sein inneres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, indem er seine Bedürfnisse zu befriedigen trachtet. Kräfte, die hinter den Bedürfnisspannungen angenommen werden können, nennt die Psychoanalyse TRIEBE. Die Energie des Eros (Lebenstrieb) nennt Freud ,,LIBIDO". 4. Die Stufen der Triebentwicklung Freuds These, dass aus Störungen der Entwicklung der Sexualität einerseits die NEUROSEN, andererseits die PERVERSION erwachsen, hat er Sexualtheorie genannt. Die Sexualität des reifen Menschen entsteht nicht spontan, sondern muss sich beim Menschen von klein auf entwickeln. Der Sexualtrieb durchläuft Vorstufen, sogenannte ,,Libidinöse Phasen", bei denen verschiedene Körperzonen als Lustquelle dienen. Wenn diese Vorstufen störungsfrei bewältigt werden, mündet die Entwicklung in die ,,reife Sexualität", d.h. dem Menschen ist die Fähigkeit gegeben, in reifer Weise glücklich lieben zu können. Deshalb ist die Entfaltung der Prägenitalen Sexualität wichtig für eine seelisch gesunde Entwicklung des Menschen. Orale Phase Während des ersten Lebensjahres konzentriert sich der Säugling auf die Nahrungsaufnahme-> Saugen ist der erste Lustgewinn. In der ,,spätoralen Phase" geht die Betätigung des Säuglings in die aktive Form des Beißens über und erhält damit einen aggressiven Charakter. Das Saugen an der Zigarette oder das Lutschen am Bonbon werden als lustvoll erlebt-> ,,orale Ersatzbefriedigung" Anale Phase Ist die zweite Entwicklungsstufe, weil die Analregion zur erogenen Zone wird. Die Ausscheidungsorgane ziehen das Interesse des Kindes an. Diese Phase wird von kulturellen Normen beeinflusst. -> Zurückhalten - Geben Phallische Phase Zwischen dem 3. Und 5. Lebensjahr entwickelt das Kind eine Neugier für seine Genitale. ,,Phallisch" bezeichnet genaugenommen, nur die männliche Sexualausstattung. Der Geschlechtsunterschied erlangt Bedeutung. Knabe- Penisstolz ; Mädchen- Penisneid. ödipuskonflikt und Kastrationskomplex Beim ödipalen Konflikt, kommt es beim Kind zur zärtlichen Bindung an den gegengeschlechtlichen Elternteil, und es tritt der Wunsch auf, den gleichgeschlechtlichen von seiner Seite zu verdrängen. Beim männlichen Geschlecht wird der ödipus- Konflikt durch den KASTRATIONSKOMPLEX abgelöst; die auf die Mutter als Ziel gerichtete ,,Verliebtheit" wird aufgegeben. Latenzperiode Es folgt die Latenzzeit (6- 14 Lebensjahr). Eigentliche Lernzeit, in der das Kind die infantilen Triebe sublimiert. Genitale Phase Mit der Pubertät beginnt die genitale Phase, in der das vollendet werden soll, was schon in der phallischen Phase begonnen hat. Dabei müssen alle sinnlichen und zärtlichen Strebungen gemeinsam jeweils auf ein Liebesobjekt gerichtet sein. In diesem fall ist die ideale Norm der REIFEN SEXUALITäT erreicht. 5. Fehlleistungen Unter Fehlleistungen versteht man die alltäglich vorkommenden Irrtümer, wie das Vergessen, Versprechen und Vergreifen, das Verlieren und Verlegen usw. In den Fehlleistungen erscheint oft das, was aus dem Bewusstsein verdrängt war. Sprachliche Fehlleistungen In solchen Fehlleistungen sind unterdrückte seelische Regionen wieder zum Durchbruch gekommen. Wenn sich ein Redner verspricht, aber die zum Ausdruck kommende Redeabsicht als eine vertraute erkennt und selbst genau weiß, dass er sich nun sozusagen ,,verraten" hat, dann handelt es sich um einen aus dem Vorbewussten unfreiwillig ins Bewusstsein gedrungenen Inhalt. Das Vergessen als Fehlleistung Freud weist darauf hin, dass das Vergessen durch ein Unlustgefühl begründet ist. Beim Vergessen wird etwas Unerwünschtes aus dem Bewusstsein ausgelöscht, verdrängt; das ,,Vergessen" ist in Wirklichkeit eine Verdrängung. Symptomhandlungen Beim Versprechen und Vergessen kann sich auch im Vergreifen, im Verwechseln von Gegenständen eine uneingestandene seelische Regung in indirekter Form zeigen. Die Tiefenpsychologie spricht von ,,Symptomhandlungen". Die Fehlleistungen und Symptomhandlungen sind Erscheinungen, die bei jedem Menschen vorkommen können. 6. Abwehrmechanismen Die Anpassung an die Realität, die Bewältigung der aufgaben des täglichen Lebens gehen zu einem bedeutenden Teil unbewusst oder mit Hilfe unbewusster Mechanismen vor sich. Der Mensch erlernt im Laufe seiner Entwicklung früh, Gefahren zu vermeiden. Er reagiert in konkreten Situationen unbewusst oder ,,instinktiv" so, dass er Gefahren ausweicht. Gefahren und ängste begleiten die Entwicklung des Kindes von früh an: +) Angst vor Objektverlust (Trennungsangst) +) Angst vor Liebesverlust +) Kastrationsangst +) Gewissensangst +) Angst vor realen Gefahren Abwehrmechanismen dienen der Vermeidung von Gefahren, die von innen kommen. Mit ihrer Hilfe wird eine Anpassung an die Umwelt erzielt, allerdings unter Umständen - auf Kosten der seelischen Gesundheit: der Mensch wird zwar angepasst aber NEUROTISCH krank. Die Sublimierung Von Sublimierung spricht man, wenn primäre, primitive Antriebe in kulturelle, sozial höherstehende Strebungen umgewandelt werden -> Triebe werden nicht auf der Triebebene ausgelebt, sondern das Ziel wird auf eine andere Ebene verlagert. Sublimierung darf nicht mit KOMPENSATION verwechselt werden: kompensieren bedeutet, angeborene oder erworbene Mängel durch Fleiß wettzumachen oder durch andere Vorzüge zu verdecken. Die Verdrängung Der grundlegende Abwehrmechanismus ist die Verdrängung unerwünschter Inhalte aus dem Bewusstsein. Die Unterdrückung von unannehmbaren Gefühlen beansprucht seelische Energie, die Verdrängungsenergie. Bis zu einem gewissen Ausmaß ist Verdrängen normal, und der Mensch beleibt seelisch gesund -> Gelungene Verdrängung. Wird aber der bedarf an Verdrängungsenergie zu groß, weil mehrere Wünsche aus dem Bewusstsein verdrängt werden müssen, kommt es zu seelischen Störungen -> Misslungene Verdrängung Wird seelische Bewegungsfreiheit durch zunehmenden Einsatz von Abwehrmechanismen so stark eingeschränkt, dass das Ich seine Handlungsfähigkeit verliert, so sprechen wir von NEUROSEN oder PSYCHOSEN. Die Konversion Konversion setzt seelische Energie eines unterdrückten Gefühls in körperliche Erscheinungen um. So entsteht aus einem verdrängten psychischen Konflikt anstatt einer seelischen Störung eine körperliche Störung. Bei HYSTERIE z.B., kommt es zu Lähmungen und Sehstörungen. Die Verschiebung Bei der Verschiebung wird ein peinlicher und ein verdrängter Inhalt durch einen anderen, nicht so peinlichen ersetzt -> ANGSTNEUROSEN (PHOBIEN). Die (Aussen)Projektion Ist ein unbewusster Vorgang, durch welchen Inhalte des eigenen Seelenerlebens, v.a. negative, böse, unerlaubte und unterdrückte Regungen und Wünsche ,,nach außen", auf andere Menschen ,,projiziert" werden. Die Regression Das Zurückweichen auf eine frühere stufe der psychischen Entwicklung. Regressionen äußern sich v.a. beim Nägelbeißen, Sucht (Alkohol), bei der Sprache und beim kauen und Saugen an Bleistiften. Die analytische Psychologie von C.G. Jung Carl Gustav Jung,(1875-1961) geboren in der Schweiz war ein Schüler Freuds wandte sich jedoch von ihm ab als es zu Differenzen über die Bedeutung der Sexualität und die Notwendigkeit in einer Therapie darüber zu sprechen kam. Während Freud unter Libido die Energie des Sexualtriebs ( Eros ) versteht, sieht Jung die Libido als allgemeine Lebensenergie. Auch für Jung ist das Unbewusste wesentlich für das Verständnis des Menschen. Doch für ihn gibt es neben dem persönlichen Unbewussten auch das kollektive Unbewusste das von Erlebnissen und Erfahrungen gefüllt ist, die die Menschen seit der Urzeit gemacht haben. Die Inhalte des kollektiven Unbewussten können sich zu Symbolen oder Sinnbildern, auch Archetypen genannt verdichten. Archetypen begegnen den Menschen in Träumen, religiösen Symbolen, Sagen, Märchen aber auch in der Kunst. Sie sind die Träger der psychischen Energie und werden zur Quelle alles Schöpferischen. Wenn die Archetypen nicht richtig erkannt werden, können sie zur Gefahr werden. Das zeigt sich in seelischen Erkrankungen wie Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Komplexe sind unbewältigte oder ungelöste seelische Anliegen. Sie sind stark affektgeladen, d.h. sie können sowohl ein störendes und hemmendes als auch ein förderndes Eigenleben haben. So sieht Jung den Mutter-Komplex nicht so negativ wie Freud das tut. Das ICH ist bei Jung nur ein kleiner Ausschnitt aus der Kollektivpsyche. Die Persona ist ein Teil der Inividualität, eine soziale Fassade, welche aus gesellschaftlichen Gründen notwendig ist. Sie ist gewissermaßen nur eine Hülle. Das ICH darf sich nicht vollständig mit der Persona identifizieren, da sonst nur mehr eine Fassade gelebt wird. Der Schatten ist der negative Teil der Persönlichkeit, er enthält alle unvorteilhaften Eigenschaften. Der Schatten muß jedoch in die Persönlichkeit einbezogen werden da sonst die Gefahr besteht das eigene Böse nach außen zu projizieren. Animus und Anima Anima ist das innere Bild von der Frau im Manne Animus ist die innere Männergestalt in der Psyche der Frau Diese Beiden Archetypen werden undewusst nach außen projiziert, d.h. Frauen können mit Männern auskommen, weil sie im Unbewussten auch männliche Eigenschaften haben, und umgekehrt. In seltenen Fällen kann eine Besessenheit von Animus oder Anima auftreten, Männer nehmen dann weibliche Eigenschaften an, Frauen männliche. Animus und Anima sind auch mit dem kollektiven Bereich verbunden, sie werden daher in kollektiven Figuren dargestellt und verehrt. Anima als: Aphrodite, Eva, Lorelei, Helena von Troja und Mona Lisa............ Animus als: Hercules, Siegfried, Romeo, Apoll und Alexander der Große.... Sie sind jedoch nicht nur gegengeschlechtliche Gegenspieler, sondern auch Vermittler zwischen dem Unbewussten und dem Bewusstsein. Sie dienen der Individuation, was soviel heißt wie „Werde, der du bist!“ Das Ziel besteht darin, alle seelischen Anteile zu vereinigen, wodurch man wirkliche Ganzheit erlangt und zum eigenen Selbst kommt. Das funktioniert nur, wenn man sein Bewusstsein ausweitet und ins Unbewusste hineinschaut. Das Selbst zeigt sich dann als Archetyp in Form eines Mandalas ( oder auch in der Gestalt von Christus oder Buddha). Wenn ein Teil der Persönlichkeit unterdrückt oder vernachlässigt wird kann das zu seelischen Krankheiten führen. Eine Neurose ist für Jung mangelnde Selbstentwicklung. Er verwendet in seiner Traumdeutung Archetypen welche er mit Symbolen in Mythen und Religionen vergleicht.